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    Wirecard, Enron, Flowtex, .....! Ausnahmen oder vielleicht doch die Regel?!? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 03.07.20 15:06:57 von
    neuester Beitrag 05.07.20 18:26:55 von
    Beiträge: 12
    ID: 1.327.249
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      schrieb am 03.07.20 15:06:57
      Beitrag Nr. 1 ()
      Heute möchte ich mich einer Problematik widmen, die Aktueller denn Je ist
      und diese zur Diskussion stellen. Es geht um Bilanzskandale!

      Mit Wirecard gerade mal wieder an die Oberfläche geköchelt und doch immer
      wieder aktuell. Es wird in der Wirtschaft betrogen und gelogen, das sich die
      Eisenträger (früher mal Balken) biegen. Und das Schlimme daran, nach jedem
      aufgedeckten Skandal geht es weiter, als sei nichts gewesen!

      Mein Gedanke (gerade in der Hängematte liegend) dazu ist, dass nicht die aufgedeckten,
      sondern die noch verdeckten Bilanzfälschungen und -betrügereien das Problem sind
      und besonders noch werden!!!

      Wer in seinem Umfeld (früher oder aktuell) nach ähnlichen Vorgängen sucht, wird sie
      wahrscheinlich (in zwar wesentlich kleinerer Dimension) schnell finden.
      Ich, zu aktiver Zeit im Aussendienst tätig, erinnere mich daran, wie der NL-Leiter wie
      aufgescheucht durch die Büros hetzte, wenn es um Jahresabschlüsse und die damit
      verbundenen Zahlen zwecks Bonuszahlungen oder Jahresabschlüsse ging. Da wurde
      getrickst, vorgezogen, versteckt, gefälscht, betrogen und gelogen! Im Bekanntenkreis
      erinnere ich mich an Aussagen, wo Buchhaltungsmitarbeiter bedrängt und genötigt
      wurden, Buchungen und Zahlen bewußt falsch zu buchen. Ich denke, dass hier der ein
      oder andere stille Mitleser nickt oder von ähnlichen Erfahrungen berichten könnte!?!

      Wenn ich mir unter diesen Aspekten das heutige weltweite Geschehen anschaue,
      wird mir ehrlich gesagt Angst und Bange. Da kommen bei mir Fragen auf wie z.B.
      "Kann eine Amazon überhaupt in ihrer Größe noch nach Recht und Ordnung geprüft
      werden?" oder "Was ist mit Unternehmen wie Tesla, Uber, Siemens, Softbank
      (um nur ein paar zu nennen), eigentlich allen größeren Unternehmen weltweit,
      bilanzieren die alle nach Recht und Gesetz?" oder "Wie genau gucken eine KPMG,
      EY und wie sie heißen hin?" oder "Geht das alles bei einem netten Essen und dabei
      Zuwendungen unterm Tisch über die Bühne???" Fragezeichen über Fragezeichen!

      Was ich mir von dem aktuellen Wirecard Skandal erhoffe ist, dass endlich auch mal
      die so gerne als übermächtig bezeichneten Bilanzprüfer auf ihr Tun und Handeln
      durchleuchtet werden und im Falle von objektiv falsch erstellten Testaten hart
      zur Rechenschaft gezogen werden. Zukünftig darf es keinem Unternehmen egal
      welcher Größe mehr möglich sein, ein Testat zu "erkaufen"! Der Ruf des ehrbaren
      Kaufmann steht schon lange nicht mehr auf dem Spiel, sollte aber nun vielleicht
      ein positives Revival erleben und durch größtmögliche Aufklärung des Skandals
      Vertrauen zurück gewinnen!

      Nun, nach meinen hier in den Raum gestellten Gedanken, bin ich nun auf andere
      interessante Beiträge gespannt!

      Bleibt Gesund und in der Hoffnung auf eine Rege Teilnahme,

      LG, mafei
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 03.07.20 16:39:24
      Beitrag Nr. 2 ()
      2001 Enron ... frisierte über Jahre Bilanzen und machte aus Schulden Gewinne. Schaden 60 Milliarden Dollar

      2002 Worldcom ... tätigte Übernahmen und verschuldete sich stark. Um das zu verschleiern, wies der CEO elf Milliarden Dollar zu viel aus.

      2003 Parmalat ... wurde die Bilanz um acht Milliarden Dollar aufgebläht.

      2005 AIG ... verbuchte in seiner Bilanz vier Milliarden Dollar Kredite als Umsatz.

      2017 Steinhof ... blähte zw. 2009 und 2017 Gewinne und FIrmenwerte aus. Das ges. Transaktionsvolumen betrug 6,5 Milliarden Euro.

      dagegen erscheinen 1,9 Milliarden von Wirecard doch wie Peanuts
      Avatar
      schrieb am 03.07.20 16:39:54
      Beitrag Nr. 3 ()
      Ja, ich stimme dir zu, gute Schreibe, gefällt wohl. Was man manchmal so mitbekommt, wie sie wurschteln und krautern, ist zum Kreischen.
      Dann wirfst du einen Begriff hier ein, den doch kaum Einer kennt. Ich versuche es mal mit einer Definition:

      Der ehrbare Kaufmann...



      hört auf sein Gewissen und seine Mitarbeiter, er ist kritisch dem Zeitgeist gegenüber und orientiert sich an den bleibenden Werten.

      beachtet die Menschenwürde und ist respektvoll im Umgang mit seinen Mitarbeitern.

      setzt sich für den nachhaltigen Aufbau und Erhalt von Arbeitsplätzen ein.

      handelt wahrheitsgemäß und lehnt unfairen Wettbewerb ab.

      setzt sich für die soziale Marktwirtschaft ein und trägt dadurch zu einem positiven Unternehmerbild in der Öffentlichkeit

      fühlt sich an das gesprochene Wort gebunden. Sein Wort zählt.

      handelt lösungsorientiert in Konfliktfällen. Es ist sein Ziel, eine Einigung zu erzielen.

      achtet das geistige und materielle Eigentum Anderer.

      pflegt einen konstruktiven Dialog mit anderen Unternehmen.



      So weit so gut. Jetzt guck dir mal die CEOs von den gehypten Companies an ...
      Manchmal habe ich so den stillen Verdacht, einige von denen können noch nicht einmal mit Messer und Gabel ...
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 03.07.20 17:28:13
      Beitrag Nr. 4 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 64.284.208 von mafei am 03.07.20 15:06:57Die brauchen die Testate gar nicht kaufen. Da macht die Gesellschaft mal kurz klar, dass man "demnächst" auch mal einen anderen Prüfer beauftragen könnte und damit auch die Einnahmen des Prüfers wegfallen. Wahrscheinlich muss das eine Gesellschaft auch gar nicht erst klar machen. Sowas kann man voraussetzen.

      Ich wäre für was anderes: Das Testat muss von sich aus eigentlich jährlich wechseln. Dann sind die gegenseitigen Abhängigkeiten geringer und die Bilanzprüfer vielleicht in der Lage, selbstbewusster aufzutreten. Ich weiss aber nicht ob das bei der Anzahl der Bilanzprüfer überhaupt machbar ist.

      Es gibt aber noch etwas anderes, auf das man achten sollte:

      Bilanzskandale kommen selten aus dem Nichts. Meistens gibt es schön einige Zeit vorher Gerüchte aus dem Unternehmen, dass was nicht stimmt. Auf solche Meldungen sollte man achten und für die eigene Anlageentscheidung entsprechende Schlüsse ziehen.

      Für mich persönlich ist auch immer die Frage, wie die Unternehmenslenker so auf mich wirken. Ist das seriös oder eher etwas eigenartig. Beispiel wirecard: Die FT hatte entsprechende Vorwürfe veröffentlicht, wirecard fiel aber nichts besseres ein, als die entsprechenden Journalisten mundtot machen zu wollen. Und das war ja kein Käseblatt wie die Aschheimer Allzugemeine die mit dieser Story um die Ecke kam, sondern immerhin die Financial Times. Hätte wirecard gewusst, dass sie unschuldig sind, hätte es sofort eine Sonderprüfung gegeben mit maximaler Transparenz um die Vorwürfe aus der Welt zu schaffen. Diese Sonderprüfung gab es aber erst, als der Aufstieg in den Dax bevor stand. Sowas wirkt auf mich extrem unseriös.

      Aus den Zeiten des Neuen Marktes weiß ich noch, dass viele Manager auf Nachfragen zur Unternehmensentwicklung gerne ausweichend geantwortet haben. Je blumiger dann die Erklärungen wurden, desto weniger war Substanz dahinter, was einem auch zur Vorsicht mahnte (Mich hat allerdings der damalige Vorstand vom BVB ziemlich gut eingeseift, man muss da also tatsächlich höllisch aufpassen und sich immer wieder selbst kritisch hinterfragen).

      Viele Anleger können aber so Feinheiten in den Berichten und Mitteilungen gar nicht richtig nachvollziehen. Geschäftsberichte und Zahlentabellen lesen ist nicht jedermanns Sache und wird eigentlich auch nicht verlangt. Zu diesem Zweck gibt es aber die entsprechende Finanzpresse und die macht in großen Teilen ihren Job leider nicht gut.
      Viele Finanzmedien, ist meine Meinung, fahren mit den Unternehmen, vor allem je größer sie sind, einen regelrechten Kuschelkurs. Kritische Fragen werden kaum gestellt, dafür dürfen sich Vorstände aber gut präsentieren und darlegen, warum ihr Unternehmen, trotz schlechter Entwicklung das Beste der Welt ist (ich übertreibe jetzt vielleicht, aber nur unwesentlich). Das gilt aber nicht nur für Deutschland, sondern auch für die USA.
      Da können Anleger, die nicht wirklich in der Materie "drinstecken", sich gar keine objektive Meinung über ihr Investitionsziel bilden. Das ist auch Teil einer guten oder eben unzureichenden Aktienkultur.

      Kritisch sehe ich Ansinnen von verschiedenen Unternehmen, ihre Berichterstattung zurückzufahren, wie es etwa die Allianz machen möchte.

      Es gilt aber auch, dass Anleger im Zweifel die Finger von Investments lassen sollten, wenn sie der Nachrichtenlage nicht trauen. Die Gewinne an der Börse entstehen vor allem durch die Verluste die vermieden werden.

      Ein Unternehmen, dass ich in diese Richtung als sehr kritisch ansehe ist Tesla. Musk erscheint mir in seiner Persönlichkeit zu sehr wie ein Getriebener. Erst will er das, dann will er das, dann interessiert für allerlei technologische Neuerungen, wofür er aber immer wieder viel Geld (anderer Leute) braucht. Dzu kommen allerhand Zukunftsvisionen und so ein latenter Größenwahn wie etwa beim Hyperloop.

      Bezogen auf Tesla ist immer wieder zu hören, dass die Produktion sehr ineffizient sei und eigentlich mehr Geld koste, als sie tatsächlich einbringt. In dem Moment als es an der Wall-Street begann hörbar zu grummeln, kam Tesla auf einmal mit Produktions- und Absatzzahlen um die Ecke die alle wieder zufrieden stellten. Wenn sowas derart Punktgenau geschieht, klingeln bei mir die Alarmglocken. Beweisen kann ich natürlich nichts und unterstellen will ich Tesla auch nichts. Aber ich halte Tesla für ein Unternehmen, mit der ganzen Geschichte und dem Bohay, dass für eine Bilanzmanipulation anfällig wäre. Wenn es nicht der Fall ist, umso besser.
      Avatar
      schrieb am 03.07.20 22:58:35
      Beitrag Nr. 5 ()
      Wirecard ist Peanuts. Skandal sind "lediglich" fehlende knapp 2 Mrd EUR. Der Kurs war so oder so aufgebläht bei einer MktCap von damals zweistelligen Milliarden. Alles Vermögens- oder Wertillusion, IMHO. Wer braucht(e) NOCH einen Zahlungsabwickler? Aber wenn man schon unterstellt, die Bilanzen solider Unternehmen (etwa Siemens, nicht Tesla) wären aufgebläht, d.h. Unternehmenswerte massiv überhöht: Wäre dann nicht die Schlußfolgerung, daß in der Vergangenheit zu viele Gewinne ausgewiesen wurden und damit erheblich zu viel Steuern gezahlt wurden, auf Unternehmensebene und dann nochmal von den Aktionären, seit Jahrzehnten vielleicht?

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      Avatar
      schrieb am 03.07.20 23:12:23
      Beitrag Nr. 6 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 64.285.375 von Honnete am 03.07.20 16:39:54
      Zitat von Honnete: Ja, ich stimme dir zu, gute Schreibe, gefällt wohl. Was man manchmal so mitbekommt, wie sie wurschteln und krautern, ist zum Kreischen.
      Dann wirfst du einen Begriff hier ein, den doch kaum Einer kennt. Ich versuche es mal mit einer Definition:

      Der ehrbare Kaufmann...



      hört auf sein Gewissen und seine Mitarbeiter, er ist kritisch dem Zeitgeist gegenüber und orientiert sich an den bleibenden Werten.

      beachtet die Menschenwürde und ist respektvoll im Umgang mit seinen Mitarbeitern.

      setzt sich für den nachhaltigen Aufbau und Erhalt von Arbeitsplätzen ein.

      handelt wahrheitsgemäß und lehnt unfairen Wettbewerb ab.

      setzt sich für die soziale Marktwirtschaft ein und trägt dadurch zu einem positiven Unternehmerbild in der Öffentlichkeit

      fühlt sich an das gesprochene Wort gebunden. Sein Wort zählt.

      handelt lösungsorientiert in Konfliktfällen. Es ist sein Ziel, eine Einigung zu erzielen.

      achtet das geistige und materielle Eigentum Anderer.

      pflegt einen konstruktiven Dialog mit anderen Unternehmen.



      So weit so gut. Jetzt guck dir mal die CEOs von den gehypten Companies an ...
      Manchmal habe ich so den stillen Verdacht, einige von denen können noch nicht einmal mit Messer und Gabel ...


      Genau das ist der Grund, warum ich hier den ehrbaren Kaufmann ins
      Spiel gebracht habe!
      Ich habe zwar "nur" eine Ausbildung zum Kaufmann im Einzelhandel gemacht,
      fühle mich von daher mit dem was heute so abgeht betrogen und belogen!!!

      LG, mafei
      Avatar
      schrieb am 03.07.20 23:23:44
      Beitrag Nr. 7 ()
      Aber wonach soll ich mich als Kleinanleger richten? Wenn eine Wirecard im
      Dax vertreten ist, heißt das für mich erst einmal: Vertrauensvorschuß!
      Muss die Deutsche Börse AG nicht ein bisschen hinterfragen, wen sie da in ihre
      erste Liga aufnimmt? Und wenn ja, warum?? Und wenn es da wie erwähnt im
      Vorfeld schon Unstimmigkeiten gegeben hat???

      LG, mafei
      Avatar
      schrieb am 03.07.20 23:28:03
      Beitrag Nr. 8 ()
      Es kann im Grunde genommen doch nicht angehen, dass Unternehmen wie Airbus
      von Analysten mit einem Kursziel von 40 - 100€ oder eine Tesla von 200 - 2000$
      bewertet werden!?! Wie und wo soll ich als Kleinanleger mich da orientieren???

      LG, mafei
      Avatar
      schrieb am 04.07.20 00:02:19
      Beitrag Nr. 9 ()
      Man muß sich selbst ein Urteil bilden. Wenn die Einschätzungen der Analysten so exakt zutreffen würden, wie sie schätzen, wäre es ja einfach für das Fußvolk, bzw. die Analysten würden selber das tun was sie empfehlen und reich werden, bevor sie es empfehlen. Binsenweisheit.
      Keiner kennt die Zukunft, auch wenn idiotische Straßenhüpfer etc es meinen.
      Avatar
      schrieb am 04.07.20 09:33:42
      Beitrag Nr. 10 ()
      Hilfe zur Selbsthilfe

      Lies Capital und Wirtschaftswoche.
      Höre den Deutschlandfunk.
      Sieh dir Andre Stagge und Jay Medrow auf YT an.
      Nutze gute Portale wie wallstreet, boerse.de und aktie.traderfox.

      Versuche dir deine eigene Meinung zu bilden und halte dich von der täglichen Finanzpornographie fern!

      Eventuell interessiert dich der Levermann-Quant; Buch! und z.B. auf aktien-guide?
      Avatar
      schrieb am 04.07.20 22:07:15
      Beitrag Nr. 11 ()
      Danke für die bislang eingegangenen Meinungen 👍

      Mich würde aber schon interessieren, was bei den Ermittlungen zu Wirecard
      bezüglich Schlampereien von Börsenaufsicht, Deutscher Börse AG, Bilanzprüfer ...
      ans Tageslicht kommt und wie ihr darüber denkt!?

      LG, mafei
      Avatar
      schrieb am 05.07.20 18:26:55
      Beitrag Nr. 12 ()
      Ich möchte mich hier nicht als Moralapostel hinstellen, hatte aber gehofft, dass
      hier mehr Meinungen in diese Richtung kämen!?!

      LG, mafei


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