checkAd

    Ebookers: Zu Unrecht ein Opfer der "B2C-Angst"? - 500 Beiträge pro Seite | Diskussion im Forum

    eröffnet am 23.05.00 16:20:13 von
    neuester Beitrag 24.05.00 01:08:38 von
    Beiträge: 3
    ID: 142.582
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 231
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 23.05.00 16:20:13
      Beitrag Nr. 1 ()

      Zu den Topperformern des heutigen Handelstages am Neuen Markt zählte zu Anfang die Aktie des Online-Reiseanbieters eBookers.com (WKN: 928 715). Das Papier des eCommerce-Unternehmens gewann zwischenzeitlich um 12 Prozent hinzu. Aktuell haben sich die starken Gewinne allerdings wieder teilweise verflüchtigt, aktuell notiert Ebookers nur noch mit einem Zugewinn von 2,73 Prozent bei 11,30 Euro. Neue Unternehmensmeldungen, die den heutigen Kursgewinn rechtfertigen könnten, lagen allerdings nicht vor.

      Merger mit US-Konkurrenten?

      Ein Grund für den Kurssprung könnte allerdings in einer VWD-Meldung von gestern begründet sein. Der Nachrichtendienst hatte wiedergegeben, dass Dinesh Dhamija, Vorstandsvorsitzender von Ebookers.com, in einem CNBC-Interview Interesse an einer Zusammenarbeit mit dem US-Konkurrenten Expedia Inc. bekundet hatte. „Wir sollten auf jeden Fall zusammenkommen“ , so Dhmija zum eventuell anvisierten Merger mit der Nummer 1 im US-Markt.

      Eine weitere Erklärung für den Kursanstieg könnte in dem zuletzt gesehenen Performance der Internetgesellschaft gesehen werden, denn das Papier wurde in den beiden letzten Monaten regelrecht nach unten „durchgereicht“ und verlor von ihrem Höchststand im März aus betrachtet (46 Euro) ¾ ihres Börsenwertes.

      Internationalisierung massiv vorangetrieben

      Einige Investoren fangen offensichtlich zur Zeit an, einige Papiere des Titels wieder aufzusammeln. Ausschlaggebend für den Kursverfall war zuletzt neben der schlechten Börsenstimmung sicherlich die bekannt gewordenen Pläne großer Airlines, ein gemeinsames Internetportal zu gründen. Die Kooperationspläne stehen aber sicherlich noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der EU-Wettbewerbsbehörde.
      Ein großes Problem bei Ebookers sind - wie bei vielen E-Commerce-Unternehmen - die hohen Marketingaufwendungen, die einen Großteil des Umsatzes „aufzehren“ und die Margen drücken. Allein im ersten Quartal des diesjährigen Geschäftsjahres wandte das britische Unternehmen 10,8 Mio. Dollar an Cash für Werbung aus.
      eBookers.com intensivierte zuletzt massiv seine Internationalisierungsstrategie. So kaufte der Reisespezialist im Jahre 2000 in Finnland, Schweden ...weiter, Dänemark, den Niederlanden ...weiter und Spanien ...weiter kleinere Onlineanbieter auf. Für Furore und Kursauftrieb sorgte aber auch die im Februar verbreitete Nachricht, dass AOL in Zukunft auf den Content von eBookers setzen wird. Erst letzte Woche wurde gewahr, dass auch Toshiba mit den Briten kooperieren wird.
      Kursziel : 5 Euro oder 54 Euro- das ist hier die Frage ...

      Mit 54 Euro stellte zuletzt Axel Hotze, Interanalyst bei der Commerzbank eine recht „kühne“ Kursprognose für die Aktie von Ebookers auf. Auf Anfrage von wallstreet-online bestätigte der Analyst nochmals das ausgegebene Kursziel. Den Kursrutsch begründet er mit der allgemein aufgekommenen Skepsis gegenüber Business to Consumer (B-2-C)-Internetunternehmen. Erst seien die Unternehmen per se hochgelobt worden, nun würden die selben Firmen per se heruntergeredet, obwohl sich am Geschäftsmodell nichts geändert hätte. Bei Ebookers überzeugt nach Meinung von Hotze vor allem dessen Internationalisierungskonzept, da die Gesellschaft durch Akquisitionen bereits in 12 Ländern präsent sei. Nach Ansicht von Hotze gäbe es keinen vergleichbaren Mitbewerber, der bereits so breit gestreut international vertreten sei. Auch die vom Commerzbank-Analystenteam aufgestellten Umsatzwachstums-Erwartungen zeugen vom großen Vertrauen in das Geschäftsmodell von Ebookers. Für das Jahr 2000 werden Umsätze von 85,3 Mio. Euro, für 2001 267,5 Mio. Euro und für 2002 667,5 Mio. Euro prognostiziert.
      Die hohen Marketingaufwendungen seien überdies „gut angelegt worden“. Die Cash-Burn-Rate sei derzeit noch nicht entscheidend. Ferner sieht der Commerzbank-Experte für das Unternehmen kein Problem, eventuell kommende Kapitalerhöhungen auf dem Markt zu platzieren, da das IPO recht erfolgreich verlief.

      Den Break-Even erwartet Axel Hotze für das Jahr 2003. Weniger optimistisch als die Commerzbank ist das Team des Finanzmagazins Börse Now. Sie veranschlagen das Kursziel für Ebookers bei 5 (!!) Euro
      Mal schauen, ob sich Ebookers tatsächlich von der derzeit panischen „B2C-Angst“ auf den Märkten lösen kann, denn derzeit gelten diese E-Commerce-Unternehmen nach dem „boo.com-Pleiten-Albtraum“ als „unappetitlicher“ Ladenhüter ...

      Avatar
      schrieb am 23.05.00 21:12:11
      Beitrag Nr. 2 ()
      Ich finde es wirklich gut, daß sich jemand die
      Mühe macht wirklich hochqualitative Beiträge
      zu diesm Papier zu schreiben.

      Ich habe mir diese Liste des einen Magazines angesehen,
      in der Ebookers mit einem Kursziel von 5 EUR angegeben wird.
      Genauso gut hätte man da auch T-online mit einem Kursziel
      von EUR 5 angeben können. Ich würde gerne wissen, auf Grund welcher
      Tatsachen der Autor diese 5 EUR ( und nicht 4 oder 6 oder 7 ...)
      als Ziel, und für welchen Zeitraum nennt.
      Was nach diesen 5 EUR kommt erfährt man auch nicht.

      In letzter Zeit gibt es an der Börse ein Phänomen:
      "Die sich selbsterfülende Prophezeiung" weil die vielen neuen
      privaten Aktionäre der Meinung eines Einzelnen nachagieren,
      anstatt sich differenziert zu erkundigen, sowie sich auf Ihre
      eigenen Schlüsse zu verlassen. Gerade in solchem Umfeld - bei vielen
      neuen unerfahrenen, nervösen Marktteilnehmern ist es leicht
      die Kurse nach unten (auch oben) zu beeinflussen.

      Man kann von keinem verlange und erwarten, daß er über die Kenntnisse eine Volkswirtes verfügt, und eine Billanz differenziert entschlüsseln
      kann, aber gerade deswegen gibt es Analysten (J.P. Morgan ; SC Cowen ;
      Commerzbank . . . ) Diese erreichen jedoch nicht so effektiv den Anleger wie Medien.

      Deswegen hoffe ich auf Verantwortungsbewußtrsein der Journalisten.
      Sie können genauso gut richtig wie falsch liegen, wie Analysten.
      Sie können gerne auch Prognosen abgeben ( freies Recht eines einzelnen), aber sie sollten sich der Wirkung ihrer Beiträge bewußt sein, denn sie beeinflussen den Aktionär stärker als der Analyst.

      Dem Autor sollte auch bewußt sein, daß in diesem Umfeld seine
      Beiträge drastische Außwirkungen zeigen. (Was sie auch haben)

      Ich finde ein Journalist sollte so etwas wie Verantwortungsbewußtsein
      zeigen, und wenn er zu solch extremen Schlüssen wie dieser Liste kommt, seine Meinung je Aktie detailliert, differenziert, und objektiv
      begründen.

      Es ist aber natürlich viel einfacher ein gewisses US-Magazin
      nachzuahmen und so aus der Angst der Leser und Aktionäre
      Kapital zu schlagen.
      Zu sagen:" Einige airlines Schließen sich zusammen" reicht nicht aus.


      Tatsache ist, daß Kurse durch Stimmungen, Gefühle, Prognosen
      positiv wie negativ beeinflußt werden, und erst in zweiter Linie
      (so traurig das teilweise auch ist . . .) durch die Analyse von Daten.
      Diese Stimmungen beruhen jedoch gerade auf der Auswertung dieser Daten.

      Wäre jeder Aktionär auch ein Analytiker, dann wären die Kursauschläge
      nicht so extrem. Dann Wäre aber die Börse nicht mehr so elastisch wie sie ist, und man könte sein Geld direkt auf einem Sparbuch anlegen.


      In dieser gesammten Entwicklung liegt noch eine Gefahr: Junge, dynamische Unternehmen, welche expandieren wollen, kaufen andere im Zuge Ihrer Expansion mit den eigenen Aktien auf. (bzw.teilweise)
      Wird nun ein Unternehmen dermaßen kaputtgetreten in den Medien,
      kan es seine Expansion nicht finanzieren, weil es keine "Akqusitionswährung" mehr hat. Diese war in dem Wert der Aktien vorhanden.
      Damit sind wir wieder beim
      Problem der "Selbsterfüllenden Prophezeiung".

      (Dieser Problem trifft auf EBKR nicht zu, denn man verfügt noch über genug Cash, und hat bislang so gut wie alles über Cash aufgekauft)
      - nach mienen Informationen.

      Fazit:

      Ich glaube ein richtig guter Psychologe müsste auch ein guter Analyst sein. Und ich hoffe die Stimmung positiv verändert zu haben . . .

      Und vergesst nicht, das Obrige ist nur meine persönliche Meinung,
      die Meinung eines Einzelnen. . .
      Avatar
      schrieb am 24.05.00 01:08:38
      Beitrag Nr. 3 ()
      Hallo zusammen. Hallo Cypis !

      Rechtscheibung : 5
      Aussage : 1

      Es hat wirklich Spaß gemacht mal eine ehrliche und begründete Meinung zu lesen. Hoffentlich lesen diese auch mal jene Anleger, die zu diesem Zeitpunkt ihre Aktien verkaufen.

      Psychologen sind zur Zeit wohl die besten "Analysten" !

      Ebookers wird seinen Weg gehen.
      CU Tom


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      Ebookers: Zu Unrecht ein Opfer der "B2C-Angst"?