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    Bernd Niquet: Die EZB – Vertrauen in die eigene Stärke? - 500 Beiträge pro Seite | Diskussion im Forum

    eröffnet am 09.06.00 11:13:30 von
    neuester Beitrag 09.06.00 14:26:33 von
    Beiträge: 3
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      schrieb am 09.06.00 11:13:30
      Beitrag Nr. 1 ()

      Bernd Niquet: Die EZB – Vertrauen in die eigene Stärke?

      - Über die hohe Kunst der Geldpolitik -

      Als ich heute morgen meine Zeitung aufgeschlagen habe, stachen mir sofort zwei Schlagzeilen ins Auge:

      · Kräftige Zinserhöhung der EZB überrascht die Märkte

      · Forscher bauen Roboter mit Fischgehirn

      Nun sind ja in der Tat die meisten Dinge, die wir lesen, in Wirklichkeit nicht so, wie sie uns verkauft werden. Empfiehlt beispielsweise ein Börsenmagazin eine Aktie sehr aggressiv zum Kauf, dann wird dies in den seltensten Fällen aus ehrlicher Überzeugung abgeleitet sein, sondern viel eher ein gekauftes „Product Placement“ sein. Es soll jedoch immer noch Ausnahmen geben!

      Wir Anleger müssen also stets versuchen, zwischen den Zeilen zu lesen oder - besser noch - hinter die Dinge zu schauen. Deswegen frage ich mich heute natürlich auch:

      Könnte es sein, dass die beiden obigen Schlagzeilen in Wirklichkeit etwas miteinander zu tun haben?

      Hat vielleicht in Wirklichkeit schon das Fischgehirn die Zinsentscheidung getroffen?

      Schauen wir deshalb doch einmal auf die Fakten: Ein unerwartet großer Zinsschritt. Warum? Weil sich, so die EZB, die Inflationsgefahr in der letzten Zeit deutlich erhöht hat.

      Nun gut, wenn man an die Tankstellen schaut, dann haben wir tatsächlich Inflation. Doch ansonsten? Gibt es ansonsten in unserer Wirtschaft irgendwelche relevanten Preisanstiege? Ich denke, die Preise fallen eher – mit einer Ausnahme vielleicht. Und das sind: Energie und Importgüter.

      Beides lässt sich jedoch sehr deutlich auf den schwachen Euro zurückführen. Doch genau hier beginnt nun bei mir der Verdacht aufzukommen, dass das tatsächlich etwas mit dem Fischgehirn zu tun hat:

      Denn der Euro wird demnächst wieder stärker werden, wird uns von allen Seiten – und nicht zuletzt von der EZB - täglich aufs Neue aufs Brot geschmiert. Das allerdings würde bedeuten, dass sich die Preissteigerungen für Energieimporte und sonstige Importgüter von selbst (!) wieder korrigieren müssten.

      Und das ergibt als Fazit: Würde die EZB dem von ihr selbst lancierten Selbstbewusstein glauben schenken, dann hätte sie diesen Zinsschritt überhaupt nicht benötigt. Da sie ihn jedoch vollzogen hat, gibt es nur zwei Möglichkeiten:

      Entweder sie glaubt sich selbst nicht – oder aber, es ist das Fischgehirn. Was also tun? I myself go with the fish.

      Bernd Niquet, Freitag, 9. Juni 2000

      Feed-back und Diskussion: b.niquet@wallstreet-online.de

      Bernd Niquet, KEINE ANGST VORM NÄCHSTEN CRASH - Warum Aktien als Langfristanlage unschlagbar sind, Frankfurt/M., New York 1999. Bestell-Link: http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3593362937/buchervonberndni

      Avatar
      schrieb am 09.06.00 12:20:31
      Beitrag Nr. 2 ()
      den artikel von bernd niquet habe ich nicht verstanden. ist zu ironisch , und das nicht zum ersten mal.
      Avatar
      schrieb am 09.06.00 14:26:33
      Beitrag Nr. 3 ()
      Danke !

      Wieder mal ein brillanter und zugleich amüsanter Kommentar !

      Der Euro wird auf jeden Fall steigen. Warum ?
      Ganz klar: Als die EZB verlauten liess, der Euro sei stark und werde
      auf jeden FAll steigen geschah dies nicht.
      Jetzt glaubt man scheinbar nicht mehr (ernsthaft) an eine Erholung,
      ergo ?

      Nicht nur der Fisch, auch das Fischhirn stinkt immer von oben.

      Gruss
      Herdentier


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