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    Euro am Sonntag: Poet startet den Versuch einer Bodenbildung - 500 Beiträge pro Seite | Diskussion im Forum

    eröffnet am 12.06.00 00:25:27 von
    neuester Beitrag 14.06.00 23:49:55 von
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      schrieb am 12.06.00 00:25:27
      Beitrag Nr. 1 ()

      Den steilen Abwärtstrend der letzten Monate hat die Aktie von Poet vorerst gestoppt. Durch die Seitwärtsbewegung der vergangenen Tage wurde die obere Widerstandslinie des Abwärtstrends durchbrochen. Direkte Kaufsignale ergeben sich dadurch nicht, jedoch besteht die Chance auf eine Bodenbildung.

      Für die Redaktion von Euro am Sonntag bleibt Poet damit eine Halte-Position. Wichtig für eine erfolgreiche Bodenbildung ist jetzt die Verteidigung der Unterstützung bei 44 Euro. Definitive Kaufsignale ergeben sich erst bei der Rückkehr in Kursbereiche über 70 Euro.

      Avatar
      schrieb am 14.06.00 23:49:55
      Beitrag Nr. 2 ()
      Yahoo! Finanzen


      Mittwoch 14. Juni 2000, 17:42 Uhr

      SAP AG (716463.F)
      POET HLDGS INC. A (928040.F)






      Poet Holdings: Warten auf die Trendwende
      von: Oliver Mies
      Mitte November letzten Jahres ging die Poet Holding Inc. (WKN: 928 040) an den Neuen Markt. Das Hamburger Unternehmen ist in den Geschäftsfeldern der Internet-Infrastruktur und dem B2B-Commerce positioniert und zählt unter anderem SAP, Ariba und Commerce One zu seinen Partnern. Poet stellt mit ECS ein gefragtes Produkt her. Dabei handelt es sich um eine Katalog-Lösung zur Verwaltung und Publizierung von Produktdaten über das Internet. Sie ermöglicht es Lieferanten, ihre Produkte im Internet so zu platzieren, dass der Kunde diese unter anderem auf Marktplätzen abrufen kann. Poet macht Lieferanten internetfähig, unterstreicht Finanzvorstand Jochen Witte.


      Die Aktie des Anbieters von innovativer Datenmanagement-Software entwickelte sich nach dem Börsengang stetig positiv und verdoppelte ihren Emissionskurs von 12,50 Euro bis in den frühen Januar.

      Danach aber setzte eine Entwicklung ein, die so manchem privaten Anleger den Kopf verdrehte und ihn letztlich auch so manchen Euro kosten sollte. Beflügelt durch zahlreiche Empfehlungen und fantasievolle Beiträge in den Boards setzte die Poet-Aktie zu einem Höhenflug an, den selbst eingefleischte Börsenexperten und Analysten nicht vorhergesehen hatten. In der Spitze zog Poet nach einer Kaufempfehlung der Deutschen Bank ...historie auf ein Allzeithoch im Xetra-Handel von 215 Euro an. Das war Anfang März 2000. Die weitere Entwicklung nahm wallstreet:online zum Anlass, sich intensiver mit dem ehemaligen Börsenliebling zu befassen.


      Seitdem nämlich hat sich die Welt der Poeten gänzlich verändert. Die hohe Bewertung der Aktie ließ das Anlegerinteresse sinken, von Konsolidierung war die Rede und der Kurs setzte zu einem Sturzflug in den zweistelligen Bereich an. Auch eine Kaufempfehlung der DG Bank konnte den Kurs nicht stützen.

      Und dann sorgten die wenig begeisternden Zahlen des ersten Quartals 2000 ...historie dafür, dass sich Poet nicht nur nicht mehr erholte, sondern inzwischen bei Kursen zwischen 50 und 60 Euro angekommen ist.

      Aktuell ist die Poet-Aktie für 55 Euro zu haben und tendiert im Vergleich zum Vortag unverändert.


      Die Experten von Euro am Sonntag sehen nun eine mögliche Bodenbildung der Software-Aktie und bewerten sie mit Halten. Der Charttechniker sieht die obere Widerstandslinie des Abwärtstrends durchbrochen. Für die nahe Zukunft gelte es die Unterstützungslinie bei 44 Euro zu behaupten. Erst bei Kursen über 70 Euro könnten Anleger wieder beherzter zugreifen.




      Doch was sagen die Experten? wallstreet:online fragte bei der DG Bank, die die Poet-Aktie Anfang Mai noch zum Kauf empfahl, und beim Analystenhaus Value Management Research (VMR) nach.

      Eine abwartende Haltung nimmt der Analyst Michael Anschütz von Value Management Research gegenüber der Poet-Aktie ein. Die Zahlen des ersten Quartals waren nicht zufriedenstellend. Nur ein sprunghafter Anstieg bei den Lizenzeinnahmen wird für neue Fantasie sorgen. Nach den Kursübertreibungen zu Jahresbeginn sieht Anschütz das Software-Unternehmen derzeit immer noch teuer bewertet und empfiehlt Halten. Der VMR-Analyst sieht die Entwicklung auf dem B2B-Markt im Gegensatz zu manch anderem Kollegen nicht so optimistisch. In den nächsten eineinhalb bis zwei Jahren werden 80 Prozent der im Aufbau befindlichen Portale nicht die nötige Reife erbringen, um ohne Probleme auf dem Markt bestehen zu können. Die Poet Holding, die durch ihre Partnerschaften mit Commerce One und SAP den Grundstein für eine positive Entwicklung gelegt hat, muss jetzt ihre Bewertung mit guten Zahlen unterlegen, unterstreicht Anschütz. Die Erwartungen an das Unternehmen sind hoch. Sollten die nächsten Zahlen wieder eher negativ sein, droht ein großer Vertrauensverlust bei den Anlegern. Für diesen Fall empfiehlt Michael Anschütz den Verkauf.


      Tim Schuldt, Analyst der DG-Bank, hat noch Anfang Mai eine Kaufempfehlung für Poet abgegeben, begründete diese mit den guten Perspektiven durch die steigende Wachstumsdynamik durch den Wachstumstreiber, die ECS-Produkte. Auch die jüngsten Quartalszahlen lassen ihn nicht an seiner optimistischen Haltung rütteln. Bei objektiver Betrachtung waren die Quartalszahlen gar nicht so schlecht. Poet bilanziert nach amerikanischer Rechnungslegung und musste aufgrund des starken Dollars auf seinem Hauptmarkt Europa schlechtere Zahlen verarbeiten. Deutsche Unternehmen dagegen profitierten von den schwachen Eurokursen. Schuldt nennt die drei wichtigsten Gründe für die optisch schwachen Quartalszahlen. Neben der Dollar-Problematik schlägt vor allem ein im letzten Jahr abgerechneter Großauftrag zu Buche. Der große Umsatz dieses Auftrages fiel in I/2000 erstmals weg. Wenn man die Vergleichsmonate um diesen Faktor bereinigt, liegt der Umsatzzuwachs nicht bei 17, sondern bei 60 Prozent. Für den Verlauf dieses Jahres sieht der DG-Bank-Analyst konstant wachsende Umsätze durch den Bereich Lizenzen. Die Kooperationen mit Unternehmen wie Ariba und Commerce One werden die Wachstumsrate deutlich anheben. Das ECS-Geschäft wird innerhalb des Gesamtergebnisses an Stellenwert gewinnen. Bereits im Vergleich des letzten Quartals 99 zum ersten Quartal 2000 gab es in diesem Bereich ein Wachstum von 160 Prozent.

      Schuldt sieht Poet für die Zukunft wieder in einem besseren Licht. Die Poet-Aktie hat ihren Kursverfall gestoppt. Aus fundamentaler Sicht dürfte ein weiteres Fallen ausbleiben. Auf die Sicht von sechs Monaten erwarte ich ein Kursanstieg von rund 30 Prozent, ist sich der Analyst sicher. Die Zahlen für das zweite Quartal dürften besser ausfallen und dem Kurs helfen.


      Im Hause Poet sieht man die eigene Aktie in einer marktkonformen Entwicklung. Wir haben bei unseren Höchstständen von über 200 Euro klare Übertreibungen gesehen. Auslöser dafür war wohl eine Empfehlung der Deutsche Bank Research und die allgemeine Marktsituation mit ihren Höchstständen, wertet Poet-Finanzvorstand Jochen Witte. So schnell, wie wir diesen Höchststand gesehen haben, haben wir uns davon aber auch wieder verabschiedet. Vor der Kursexplosion haben wir uns über einen längeren Zeitraum zwischen 90 und 110 Euro bewegt. Dort sehe ich einen realen Wert für die Poet-Aktie. Witte bestätigt zudem die Einschätzung der DG Bank, was die Zahlen für das erste Quartal 2000 angeht. Der Großauftrag mit der Firma Novell aus dem Jahr 1998 war eine Einmallizenz, die wir aus rechtlichen Gründen auf die folgenden Quartale verteilen mussten, obwohl unser Vertrieb damit keine Arbeit mehr hatte. Ohne die Berücksichtigung dieses Auftrags haben wir einen etwa 60-prozentigen Umsatzzuwachs erzielt und gehen zuversichtlich in die nächsten Monate.

      Zudem hält das Unternehmen einen weiteren Pfand in der Hand. In der nächsten Woche wird Hamlet als Produkt für den Markt verfügbar sein. Bei dem neuen Standardprodukt handelt es sich um eine Entwicklung, die Poet im ECS-Bereich neue Märkte erschließt. Nicht nur die Lieferanten, sondern die Betreiber von Internet-Marktplätzen sind die Zielgruppe von Hamlet. Diese Betreiber können ihren Kunden auf ihren Marktplätzen die Katalogdaten vieler Lieferanten zur Verfügung stellen und sie somit bei der Suche nach bestimmten Produkten unterstützen. Mit Hamlet werden wir neuen Umsatz generieren, der sich auf das dritte und vierte Quartal auswirken wird, unterstreicht Witte, der das neue Produkt aufgrund der im Vorfeld geführten Gespräche als aussichtsreich bewertet ansieht.


      Sollte "Hamlet" seine Rolle gut spielen, so ist mit der Aktie der Poet Holding in nächster Zeit wieder zu rechnen. Vielleicht kann das Unternehmen auf diesem Wege ein wenig von seiner Rolle als "Börsenliebling" zurückgewinnen.


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