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    Wird sich UMTS durchsetzen? Bedenken wg. zu hoher Kosten - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 14.06.00 16:00:24 von
    neuester Beitrag 17.01.02 19:07:50 von
    Beiträge: 54
    ID: 158.361
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      Avatar
      schrieb am 14.06.00 16:00:24
      Beitrag Nr. 1 ()
      Hallöchen,

      um den UMTS-Standard bei der breiten Masse von Privatpersonen durchsetzen zu können, sind moderate monatliche Beträge, in Höhe von höchstens 100 DM erforderlich. Welche Privatperson möchte schon mehrere 100 Mark pro Monat für die Benutzung von UMTS bezahlen? Heute sind die meisten Experten noch voll euphorisch, wenn sie über die technischen Möglichkeiten dieser UMTS-Technik berichten. Aber wer sagt uns, ob die breite Masse diese Technik auch will, wenn die Gebühren zu hoch sind? Diese Fragen sind vollkommen berechtigt und werden (hoffentlich) zukünftig mehr im Fokus der Öffentlichkeit stehen.

      Wenn die Netzbetreiber ihre hohen Unkosten (UMTS-Lizenzen und wegen des Ausbaus der Netztechnik) auf die Kunden umwälzen, ist eine breite Marktdurchdringung nicht zu erwarten.
      Auch zukünftige Werbeeinnahmen für die Netzbetreiber, können die Kosten für den Kunden nicht wesentlich verringern.

      Fazit. 1.) Der Staat kassiert ohne dafür eine Leistung zu erbringen. Diese staatliche Geldgier behindert eine zukunftsträchtige Technologie. 2.) Nicht immer ist das Spiel des vollkommen liberalisierten Marktes für den Verbraucher gut.

      Das es auch anders geht, hat z. B. Spanien gezeigt. Übrigens, Spaniens Telefonica hat keine müde Mark für seine UMTS-Lizenz bezahlen müssen.

      Hier ein kritischer Bericht, der in der neuesten Ausgabe der Zeitschrift „Telecom Handel“ stand:

      Electronic Commerce Forum (ECO) beurteilt die Erfolgsaussichten bei UMTS skeptisch

      So veröffentlichte das Elektronic Commerce Forum ECO eine Beispielrechnung, nach der sich UMTS für die Betreiber nur lohnen werde, wenn die Kunden bereit wären, monatlich mindestens mehrere hundert Mark für ihre UMTS-Rechnung zu zahlen. Nach der ECO-Rechnung werden die Bewerber rund 100 Milliarden Mark für die Lizenzen berappen müssen, hinzu kommen außerdem nochmal rund 50 Milliarden Mark für den Ausbau der neuen UMTS-Netze.

      "Wird der übliche Abschreibungszeitraum von zwölf Jahren für diese Investitionen von zusammen 150 Milliarden Mark veranschlagt, kommt auf die UMTS-Netzbetreiber ein Kostenberg von 12,5 Milliarden Mark jährlich (!) zu", heißt es in einer Mitteilung des Verbandes. Gleichzeitig geht das ECO von einer Mobilfunkverbreitungsrate von 52 Prozent im Jahr 2003 aus, von denen voraussichtlich rund 25 Prozent (UMTS nutzen werden. „Selbst bei dieser optimistischen Annahme müsste im UMTS-Startjahr jeder Kunde circa 1.200 Mark im Monat für seinen neuen Dienst ausgeben., um allein die Kosten zu decken", so der Verband. Auch in den folgenden Jahren würden die Monatsbeträge deshalb noch mindestens zwischen stattlichen 400 und 900 Mark liegen.

      Parallel dazu hat die Telecom Italia Mobile (TIM) angekündigt, in ihrer Internationalisierungs-Strategie weiter auf den GSM-Standard zu setzen. UMTS werde nach Meinung von Mauro Sentinelli, Managing Director von TIM, nicht den großen Durchbruch für das Geschäft der Zukunft bringen. Für Sentinelli sind die höhen Kosten für die Lizenzen sowie der Aufbau neuer Netze die größten Hürden für den erfolgreichen UMTS-Betrieb. Nach seiner Ansicht werde die Lizenz rund 15 Milliarden Mark kosten und der Netzaufbau sechs Milliarden. Deswegen habe sich die TIM auch gegen eine UMTS-Bewerbung in Deutschland entschieden. Sentinelli setzt vielmehr auf neue Datendienste wie GPRS, die auf der Grundlage von GSM funktionieren.

      Gruß Capoon
      Avatar
      schrieb am 14.06.00 17:35:53
      Beitrag Nr. 2 ()
      Hallo Capoon
      Das ist genau meine Meinung. Ich bin zu dem gleichen Ergebnis gekommen. Habe meinen Kommentar im Nortel-Thread von Riddick etwas versteckt.
      Dieses Faktum schägt nicht nur auf uns als potientielle UMTS-Nutzer durch, sondern hat auch Folgen für die Anlagestrategie. Also ich würde kein Geld in einen Mobilfunkbetreiber stecken. Bei Ausrüstern (Nortel, Tellabs, ...) oder Technologie-Lieferanten wie QCOM (CDMA) sieht das ganz anders aus.

      GSM ist noch lange nicht tot. UMTS sehe ich für eine überschaubare Zeit lediglich für Firmen interessant oder (Möchtegern-) Yuppies.

      Grüße
      Andy
      Avatar
      schrieb am 14.06.00 21:16:58
      Beitrag Nr. 3 ()
      Gegendarstellung: Diese beiden Beiträge sind typisch deutsch, weil von einer pesimistischen Grundhaltung geprägt (Dieses Laster ist mir sehr vertraut). Mit dieser Grundhaltung hätte nie ein Unternehmen in ein GSM-Netz investieren dürfen ("Was will den der private Normalbürger mit einem Handy und dafür 100,- DM pro Monat zahlen? Er kann doch sowieso an jeder Ecke für ein paar Pfennig telefonieren"). Habt Ihr mal in den Kneipen die Teenies gesehen? Zu viert sitzen sie am Tisch: zwei telefonieren Mobil, und zwei tippen SMS-Nachrichten!

      Leute, die Amerikaner haben es uns doch vorgemacht. Neue Märkte kommen nicht, wenn man zuerst nach Fallen und Gefahren sucht. Was will man mit dem blöden Internet, mit einem PC? Richtig Geld verdient man, wenn man Trends früh und voller Optimismus erkennt und die Sahne abschöpft. Wenn dann mal ein paar dabei draufgehen, dann macht das gar nichts. Der Rest macht so viel gut, dass es uns allen besser geht.

      Es geht hier nicht um Sinn oder Unsinn sondern es geht um die Frage, ob eine neue Technologie massenweise Kunden finden wird. Und ich bin der Meinung: UMTS ist die logische Verbindung des Handy- und des Internet-Booms. So stellt man sich den Erdenbürger der Zukunft doch vor: ein kleines, schickes elektronisches Gerät in der Tasche und das gesamte Wissen weltweit verfügbar. Er kann handeln, fern sehen (Pay-TV natürlich) oder sich schlicht die Zeit vertreiben. Das ist so einleuchtend, das muß einfach kommen!

      Die schönen Rechnungen oben haben doch mehrere offensichtliche Haken:

      - Die zitierte Meinung (TIM) ist von einem, der nicht mit kann. Er ist zu klein, hat zu wenig Geld, er ist ein Verlierer dieses gigantischen Spiels. Andere sitzen auf Geld ohne Ende und wollen investieren.

      - Das die Geschichte sich nicht im ersten Jahr rechnet ist auch verständlich. Wie sieht die Rechnung für das Jahr 2010 aus? Die Wachstumsraten der Mobiltelefone ist gigantisch und der Anteil an UMTS wird auch wachsen. Das ist wie mit anderen Technologien auch: Die Durchdringung kommt nicht schlagartig. Aber wer nicht mit spielt hat früher oder später ein Riesenproblem. Er hat verloren, scheidet aus.

      - In England hätten die Firmen nicht so viel geboten, wenn sie den Markt nicht sehen würden. Dem Staat kann man für die Preise wohl nicht verantwortlich machen...

      - Wieviel Milliarden DM verdienen denn die heutigen Mobil-Netz-Betreiber heute? Und in 10 Jahren?

      ---------------
      Bei den Schlüssen zu den Aktien halte ich die oben genannte Vorsicht allerdings für angebracht. Man wird genau schauen müssen, in welche (finanzielle) Situation bringt sich das Unternehmen? Ist es groß genug? Hat es genug Geld (woher auch immer)? Im Übrigen scheinen mir die europäischen Telefonbetreiber (Ausnahme Telefonica) im Verhältnis zum Wachstum sowieso recht teuer zu sein.

      Infrastruktur und Endgeräte scheint eine sehr sichere Wette zu sein. Man wird in jedem Fall genug Zeit haben, um ggf. auszusteigen.

      Fuchs
      Avatar
      schrieb am 14.06.00 21:58:36
      Beitrag Nr. 4 ()
      Hallo Fuchs
      Was soll daran typisch deutsch sein ?

      Wer eine Blase sucht findet eine bei den Mobilfunkbetreibern.

      Denken wir z.B. daran, dass die Mobilfunkbetreiber oft gleichzeitig Festnetzbetreiber sind und auch da kräftig investieren müssen. Stichworte: xDSL und Glasfaser.

      Denken wir weiter an die total überteuerten Unternehmensübernahmen Orange durch Mannesmann, Mannesmann durch Vodafone, Orange durch France Telecom.
      Das muss auch erst mal verdaut werden.
      Wo ist das Geld auf dem die Unternehmen sitzen ?
      Wenn Vodafone die Übernahme von Mannesmann regulär abschreiben müßte, würden sie auf Jahre hinaus keine Gewinne ausweisen.

      Denken wir weiter daran, dass die Kosten für Übertragung von Daten und für Telefonate gegen Null gehen bzw. gegen eine geringe Flatrate (vergleiche mal die Gebühren heute mit denen vor 1..2 Jahren)

      Last not least diese angesprochenen Lizenzzahlungen für UMTS + Aufbau der Infrastruktur.

      Und dann verrate mir wo die Fantasie liegt wo die Gewinne herkommen sollen.
      Ist das typisch deutsch, wenn man skeptisch ist ? Ist das pessimistisch ?
      Kann ich nicht nachvollziehen.

      Ich habe nicht gesagt, dass UMTS nicht kommt. Ich glaube nur nicht, dass man als Aktionär mit den Mobilfunkbetreibern auf absehbare Zeit Geld verdienen kann und ich glaube, dass uns das GMS-Netz noch einige Zeit erhalten bleibt.

      Bei Telefonica stimmen wir überein. Wenn ich in ein Unternehmen investieren würde dann Telefonica, vor allem wegen der Südamerika-Fantasie. Aber ich glaube es gibt bessere Anlagemöglichkeiten.

      Wie sieht die Welt in 2010 aus ?
      Ich habe nur Vermutungen. Eine Vermutung ist z.B., dass ich keine einzige Aktie, die ich heute in meinem Depot habe, auch dann noch halten werde.

      Außerdem kommst du zu den gleichen Schlußfolgerungen und nur um diese Schlußfolgerung geht es letztendlich.

      Ich darf dich zitieren:

      Bei den Schlüssen zu den Aktien halte ich die oben genannte Vorsicht allerdings für angebracht. Man wird genau schauen müssen, in welche (finanzielle) Situation bringt sich das Unternehmen? Ist es groß genug? Hat es genug Geld (woher auch immer)? Im Übrigen scheinen mir die europäischen Telefonbetreiber (Ausnahme Telefonica) im Verhältnis zum Wachstum sowieso recht teuer zu sein.

      Etwas verwirrt
      Andy
      Avatar
      schrieb am 15.06.00 20:38:56
      Beitrag Nr. 5 ()
      Hi Andy,

      um die Verwirrung etwas zu lichten muß ich zu "typisch deutsch" wohl noch was sagen: Es ist meine persönliche Meinung - nichts weiter. Ich glaube, daß wir Deutschen eine tiefe Skepsis gegenüber allem Neuen in uns tragen. Wir fragen immer erst: Für was braucht man das? Wie hoch ist das Risiko? Ob das wirklich kommt? Warten wir mal ab. Was soll man mit dem Käse. Ein Beispiel: Gentechnik. In Deutschland erst ein mal die Frage: Darf man das überhaupt? Ist das für die Menschheit gut? Woanders wurde in dieser Zeit heftig daran gearbeitet, was man mit dieser Technologie anfangen kann und welche Märkte es geben wird.

      Diese Haltung führt dazu, daß wir meist langsam sind, was neue Technologien und Wachstumsmärkte anbetrifft. Mit dieser Meinung stehe ich nicht alleine (Ich habe zu diesem Thema auch einen schönen Vortrag von Lothar Späth gehört).

      Ein ganz simpler Test (Idee soeben von mir): Welche Nation verdient das meiste Geld in den schnell wachsenden Märkten.

      Antwort:
      1) www.onvista.de
      2) marketmap (Marktkapitalisierung der großen Unternehmen, 1 Jahr, Welche Branchen sind überwiegend grün, also schnell wachsend?
      3) jewils die (3) Größten
      - Technologie (GE, CSCO, INTC)
      - Telekommunikation (Vodafone, Nokia, AT&T)
      - Biotechnologie (Amgen, andere sind zu klein)
      - Software (MSFT, SUN, Veritas)
      - Informationstechnologie (AOL, Yahoo, Qualcomm)

      Zusammenfassend:
      a) Wenn ich mich nicht vertan habe: 11 USA, 1 GB, 1 FIN).
      b) Alle hier genannten Unternehmen zeichnen sich durch eine große Geschwindigkeit und/oder Agressivität aus.
      c) Eine traurige Bilanz, finde ich. Deutschland ist nicht dabei. Wo ist Siemens? Wo die Telekom? Wo SAP?
      d) Wo investiere ich als Anleger? (Natürlich in die Besten der am schnellsten wachsenden Branchen)
      e) Die Größe des Landes der Fa. ist im Zeitalter der Globalisierung weniger maßgebend (Siehe Nokia und Vodafone).
      f) Diese Betrachtung ist einigermaßen unseriös.

      Ich sage nur: Für überragenden Erfolg ist sind wichtige Komponenten der Glaube an die Zukunft, der Optimismus und die Risikobereitschaft etwas aus Begeisterung zu tun. Da fehlt uns einiges.

      Ein Silberstreif am Horizont: Der Neue Markt. Das Umdenken in Deutschland ist in vollem Gange. Viele Züge sind allerdings schon lange abgefahren.

      Ich bin übrigens auch einer von den skeptischen Bedenkenträgern... Lass Dich von mir nicht ärgern! Danke für Deine Antwort. Ich warte gespannt auf Deinen nächsten Kommentar.

      Fuchs

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      Avatar
      schrieb am 15.06.00 23:54:25
      Beitrag Nr. 6 ()
      Hallo Fuchs
      Deine Bemerkung "typisch deutsch" habe ich irgendwie in den falschen Hals bekommen und fühlte mich dadurch etwas provoziert. War aber nicht persönlich gemeint.

      Ich finde es gut, wenn auch mal kontrovers diskutiert wird und nicht immer nur der "Analystendienst verbreitet wird" wie Bodo an anderer Stelle gelästert hat.
      Ich schätze es auch wenn man zu den reingepasteten Analystenmeinungen (gehört auch dazu, keine Frage) vielleicht noch ein oder zwei persönliche Kommentare verlieren könnte.

      Deinen weiteren Ausführungen würde ich nicht widersprechen wollen.
      Ist auch meine Meinung weshalb ich von Singulus und SCM (Zwitter) abgesehen ausschließlich im nordamerikanischen Markt investiert bin.
      Bei den europäischen High-Tech-Gorillas sehe ich eigentlich nur NOK, die ich allerdings dieses Frühjahr (etwas zu früh) verkauft habe, da sie aufgrund der hohen MK bei mir durch den Rost gefallen sind.
      Übrigens auch ein interessantes Thema: MK und Kurschancen, das immer wieder sehr kontrovers diskutiert wird. Werde evtl. am Wochenende (je nach Wetter) was dazu posten.

      Ich möchte es aber dabei bewenden lassen, um den Thread nicht zu sehr zu verwässern. Thema ist eigentlich UMTS.
      Ich hoffe keinen dazu verleitet zu haben, eine Telekom, oder Mobilkom, oder ... zu verkaufen.
      Do your own research.

      Ist nur meine persönliche Ansicht die oft genug falsch ist. Ich liege allerdings nicht öfter daneben als J. Cramer. :D. Beruhigt mich irgendwie.

      Grüße
      Andy
      Avatar
      schrieb am 16.06.00 09:36:46
      Beitrag Nr. 7 ()
      Hallo Andy,

      Deinen kleinen Seitenhieb habe ich wohl bemerkt.

      Du hast vollkommen recht, ich werde in Zukunft gänzlich auf die Verbreitung von Analystenmeinungen verzichten.

      Grüße, ica
      Avatar
      schrieb am 16.06.00 09:59:44
      Beitrag Nr. 8 ()
      Hallo an Alle,

      da ich mich mit dem UMTS-Standard noch nicht genauer beschäftigt habe,
      würde mich mal interessieren warum sich unser Finanzminister schon
      auf so viel Geld freuen kann.
      Bringt der Staat irgendeine Leistung dafür, oder zockt er nur wieder
      die Mobilfunkbetreiber und damit den steuerzahlenden Kunden ab ohne
      dafür eine Gegenleistung zu erbringen?
      Wer hat eine Antwort darauf, wofür Eichel das Geld kassiert (immerhin
      lt. Schätzung 100 Mrd. DM)?
      Weiter würde mich interessieren, ob mit den Ausrüstern (Ericsson etc.)
      durch den neuen Standard noch Geld zu verdienen ist, oder ob dies
      in den sehr gut gelaufenen Kursen schon drin ist?

      Danke für die Antworten
      Avatar
      schrieb am 16.06.00 10:12:11
      Beitrag Nr. 9 ()
      Laut einem Beitrag der letzten Euro am Sonntag wird sich für die Betreiber der Einstieg ins UMTS-Geschäft erst ab dem 7. Jahr lohnen (Schätzungen).

      Ähnlich wie hier schon diskutiert wurde glaube ich, dass folgende Unternehmen an UMTS verdienen werden:

      1. Ericsson (Weltweit führendes Unternehmen beim Netzausbau + Handys)
      2. Motorla (Beim Netzausbau laut der Zeitschrift Finanzen die Nummer 2 (wennich mich nicht irre) + neue Handygeneration)
      3. Alcatel (Netzausbau + Handys)
      4. Nokia (Handys + Netzausbau)

      5. France Tel. (günstige UMTS-Lizenz im Heimatland (dank guter Draht zur Regierung (CEO Bon)) + Orange in GB + ??? Zusmmenarbeit mit Telfonica???

      6. Telfonica (ebenfalls günstige UMTS-Lizenz)
      Avatar
      schrieb am 16.06.00 23:23:49
      Beitrag Nr. 10 ()
      An ICA,

      das ist nicht Dein ernst? Gute, gefilterte Analystenmeinungen sind finde ich interessant.

      Wolltest Du das hören?

      Fuchs
      Avatar
      schrieb am 17.06.00 01:20:05
      Beitrag Nr. 11 ()
      Hallo ICA
      Nicht gleich eingeschnappt sein. War nicht auf dich gemünzt. Bezog sich auf eine Aussage Bodo`s nachzulesen im Greenspan-thread.

      Wollte ich eher als Anregung verstanden wissen, mehr zu diskutieren. Neugierig wie ich bin, interessiert mich auch die Meinung der Board-Teilnehmer.
      Der "Analystendienst" gehört natürlich auch dazu. Hatte ich doch geschrieben. Ich kenne kein board auch nicht MF, in dem nicht Analystenmeinungen reingepastet werden. Ich nehme mir auch die Freiheit wenn ich was vermeintlich interessantes aufstöbere entweder einen Link zu posten, oder den ganzen Text in den Beitrag zu kopieren. Bei längeren englischen Texten (manche tun sich damit schwer) schreibe ich vielleicht noch ein oder zwei Sätze dazu.

      Leider sind wir im EX-SAC board personell schon so ausgedünnt, dass auch von daher kaum mehr Diskussionen aufkommen. Eigentlich gibt es nur noch eine handvoll Leute, die mehr oder weniger regelmäßig posten.
      Liegt vielleicht auch daran, dass sich immer mehr von der SAC-Strategie entfernen, z.B. die AMD-Fraktion. Ich bin bei B2B auf das Internet-Board ausgewichen, weil dort einfach mehr Experten mitlesen/posten wie im EX-SAC board.

      Hoffentlich heißt es nicht irgendwann einmal für das EX-SAC board, der letzte macht`s Licht aus.

      Grüße
      Andy
      Avatar
      schrieb am 17.06.00 12:30:51
      Beitrag Nr. 12 ()
      @ Andy:

      Ihr seid vielleicht nur noch eine Hand voll Leute die hier schreiben, doch es sind einige mehr die sich hier ihre Informationen holen...

      ich z. B. lese regelmäßig die neuesten Einträge in dieses Board. Zur SAC-Strategie: ich bin zwar weder verfechter noch Gegner dieser Strategie, finde aber, dass eine Mischung aus beidem (SAC-werte und "neuen" Wachstumswerte eine gute Mischung ist.

      ... wäre also schade wenn ihr SAC-ler voll ganz aussterben würdet.
      Avatar
      schrieb am 03.07.00 17:29:18
      Beitrag Nr. 13 ()
      Hallo zusammen,

      der Trend geht eindeutig dahin, Internet und Mobilfunk zu verschmelzen. In dieser Technik sind wir Europäer den Amis „noch“ überlegen. Ich bin kein Fortschrittsmuffel und bin für neue Techniken aufgeschlossen genug.

      Kampf dem staatlichen UMTS-Wucher !

      Meine große Sorge ist aber jetzt, daß wir wieder dabei sind, uns diesen Vorteil gegenüber den Yankees zu verspielen. Weil der Staat seine leeren Kassen – verursacht durch Mißwirtschaft - wieder auffüllen möchte, wird diese momentane Überlegenheit leichtsinnigerweise wieder in Frage gestellt. Meines Erachtens, wird durch die enorm teuren Versteigerungen der UMTS-Lizenzen, eine schnelle Umsetzung dieser neuen Technik klar behindert. Laut Fuchs sieht der Erdenbürger der Zukunft so aus: er hat ein kleines, schickes Handy in der Tasche und obendrein noch das gesamte Wissen der Welt weltweit verfügbar. Ich möchte diese phantastische Technik möglichst schnell haben.

      Auch Ericsson–Chef Kurt Hellström warnt in einem Zeitungsinterview vollkommen zu Recht, daß die hohen Kaufpreise der neuen Mobilfunklizenzen das Wachstum dieses Segments dämpfen werden. Die Branche bräuchte länger, die Infrastruktur für die neue Technologie aufzubauen. Die Risiken der gesamten Telekombranche werden dadurch ins unermeßliche erhöht.. Dementsprechend negativ reagieren schon jetzt die Aktienkurse im gesamten Telekombereich. Die Befürworter dieser teueren staatlichen Versteigerungs-Wucherorgie wollen anscheinend die ganze Problematik nicht wahrhaben, oder leiden an Realitätsverlust.

      Die bislang kursierende Zahl von 22 Millionen UMTS-Nutzer im Jahre 2006, mußte schon erheblich nach unten korrigiert werden. Es ist kaum anzunehmen, daß die Netzbetreiber die hohen UMTS-Kosten voll auf die Nutzer umschlagen werden, weil dann kaum noch einer bereit wäre, diese teure UMTS-Technik zu nutzen.

      Wo will man aber sparen? Zu befürchten ist, daß die Preise bei Hardware-Lieferanten runtergehandelt werden, was wiederum die Erträge dieser Firmen schmälern wird. Nicht nur wie oben schon erwähnt, äußerte sich der Chef von Ericsson kritisch, auch Peter Rohrbach von Motorola (Deutschland) sieht die Gefahr, daß die Netzbauer von den Netzbetreibern geknebelt werden könnten.

      Die Netzbetreiber können auch nicht darauf hoffen, mit Werbeeinnahmen oder mit B2C-Commerce die Kohle reinzuholen. Wir sehen ja gerade bei den B2C-Flagschiff Amazon, wie allmählich die finanzielle Basis zerbröselt, und nicht nur in diesem Bereich geht es langsam bergab, auch bei Doubleclick werden die Wachstumsaussichten nach unten korrigierrt.

      Eichel und Konsorten ist das anscheinend furzegal, Hauptsache die Kasse klingelt.
      Zum Beispiel: Spanien hat uns vorgemacht, wie man die begehrten UMTS-Lizenzen auch ohne diese Horrorsummen vergeben kann. Nur die ganz großen Telecom-Big-Player können Lizenzen ersteigern, somit trägt der Staat zur Monopolbildung bei. Das muß man als eine miese Verdrängungspolitik gegenüber den mittleren und kleineren Telekom-Gesellschaften betrachten. Persönlich würde ich am liebsten auf die Straße gehen und mit einer totalen Randale gegenüber diese staatlich Abzockerei meinem Protest kundtun.

      Das ist meine persönliche Meinung und wer eine ganz andere Meinung dazu hat, sollte das auch offensiv vertreten.

      Gruß Capoon
      Avatar
      schrieb am 03.07.00 21:35:37
      !
      Dieser Beitrag wurde vom System automatisch gesperrt. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an feedback@wallstreet-online.de
      Avatar
      schrieb am 06.07.00 01:58:05
      Beitrag Nr. 15 ()
      Hallo zusammen,

      es gibt auch namhafte Experten die aufgrund der UMTS-Auktion eine kritische Haltung einnehmen. Meine diesbezüglichen Befürchtungen werden weitgehend bestätigt. Zwar drückt dieser Experte seine Vorbehalte gegenüber der UMTS-Vergabe-Praxis wesentlich diplomatischer aus, bringt aber mit seinen scharfsinnigen Überlegungen noch weitere wichtige Argumente.

      Freilich, wer für omnipotente Monopole ist, der findet wohlmöglich noch Gefallen an diesem Auktionsverfahren.
      Unkritische Befürworter dieser staatlichen Geldgier sollten diese Bedenken endlich auch zur Kenntnis nehmen, denn der Endverbraucher ist letztlich der Gelackmeierte.

      Persönlich finde ich, daß die hier schreibenden SAC-Boardteilnehmer anspruchsvolle Beiträge liefern und diese vom Niveau her deutlich besser sind als die in anderen Wo-Foren.


      Hier der Bericht aus der neuen Wirtschaftswoche Nr. 28


      "Das ist Gift für eine neue Technologie"

      Telekommunikations-Experte Friedhelm Hillebrand über den Preiskrieg um die UMTS-Lizenzen
      Der Preiskrieg um die UMTS-Lizenzen wird sich als schwerer Fehler entpuppen, fürchtet Telekommunikations-Experte Friedhelm Hillebrand. Europa läuft Gefahr, die Fehler der USA zu kopieren statt den Vorsprung im Mobilfunk auszubauen. Er fordert geringere Lizenzkosten um mehr UMTS-Lizenzen.

      Friedhelm Hillebrand gehört zu den ausgewiesenen UMTS-Experten in Deutschland. Er leitet unter anderem den Ausschuss der ETSI (European Telecommunications Standards Institute) zur Standardisierung von GSM und UMTS.


      Hr. Hillebrand, warum glauben Sie, dass in Deutschland ein zu geringes Frequenz-Spektrum für UMTS freigegeben wird?
      Hillebrand: Das freigegebene Kontingent von zweimal 60 MHz geht auf eine Bedarfsschätzung aus den frühen neunziger Jahren zurück. Inzwischen haben wir einen Mobilfunk-Boom erlebt, den damals kaum jemand für möglich gehalten hat. 1996 hat die UMTS Task Force, ein hochrangiges Beratergremium der Europäischen Kommission, schon gewarnt, dass zusätzliche UMTS-Frequenzen notwendig sind, um die beiden wichtigsten Ziele der UMTS-Vision zu erreichen: High-Speed-Multimedia-Kommunikation und Entwicklung eines Massenmarkts. Das UMTS-Forum hat 1998 ermittelt, dass pro Betreiber in der Anfangsphase mindestens zweimal 15 MHz gepaartes Spektrum und 5 MHz ungepaartes Spektrum erforderlich sind.

      Wo liegt das Problem?

      Hillebrand: Wer in der englischen oder deutschen Auktion eine Basis-Lizenz mit zweimal 10 MHz bekommt, muss sich schon verrenken, um einen anständigen Service auf die Beine stellen zu können. Man braucht vom Start weg sehr viele Basis-Stationen und bekommt doch nur wenig Kapazität. Und so ist ein stark frequentierter Standort ganz schnell ausgelastet. Zusätzliche Frequenzen würden helfen, diese Spitzen abzufangen. Doch die Anbieter sind in einem engen Band gefangen. Laufzeitschwankungen bei der Übertragung oder häufige Besetztzeichen sind die Folge. Das ist Gift für eine neue Technologie, die von der Akzeptanz der Benutzer lebt. Die Probleme sind bekannt. Mir ist unverständlich, warum man da nicht mehr Flexibilität zeigt.

      Wie viel Frequenzspektrum müßte denn zusätzlich freigegeben werden, um die Stauungen zu verhindern?

      Hillebrand: Das UMTS-Forum geht von zwei mal 180 MHz aus, die spätestens bis 2008 bereitsgestellt werden müßten. Das ist dreimal so viel wie heute versteigert wird. Nun ist aber durch die unerwartet hohe Zahl der Lizenzinteressenten ein erheblicher Zusatzbedarf für die Anfangsphase entstanden.

      Ist so viel Spektrum überhaupt frei?

      Hillebrand: Es gibt nirgendwo freies Spektrum, auch die aktuellen UMTS-Blöcke müssen erst noch geräumt werden. Die Bereiche, die genügend Platz für die Ausweitung bieten würden, werden derzeit im wesentlichen von der Telekom für Richtfunkstrecken genutzt. Wenn man jetzt Gespräche führen würde, könnte man sicherlich rasch eine Lösung finden, weil im Glasfasernetz noch Reserven schlummern, die den Verkehr der Richtfunkstrecken tragen könnten. Es könnte vermutlich sogar noch zusätzliches Spektrum in die deutsche Auktion eingeführt werden.

      UMTS steht erst am Anfang seiner Entwicklung. Was spricht dagegen, klein zu beginnen und später zu wachsen?
      Hillebrand: Das Angebot an Spektrum in der geplanten UMTS-Auktion ist doch heute schon für die Nachfrage viel zu klein. In Deutschland stehen - genau wie in Großbritannien - erfahrene und kapitalkräftige Firmen Schlange, um ein UMTS-Netz aufbauen zu dürfen. Da aber das Frequenz-Angebot sehr knapp gehalten wird, haben wir zwei negative Effekte. Erstens bekommen fast alle Gewinner einer Lizenz wie erwähnt zu wenig Spektrum für eine vernünftige Dienstgüte und Kapazität. Zweitens werden die Preise in unvernünftige Regionen gedrückt, weil nur wenige Bewerber zum Zuge kommen können.

      Warum? Eine Auktion offenbart doch nur den tatsächlichen Marktpreis?

      Hillebrand: Das Problem der UMTS-Auktionen ist, dass einer großen Nachfrage nach Spektrum aufgrund administrativer Entscheidungen nur ein sehr knappes Angebot gegenübersteht. Dies führt zu extremen Lizenzpreisen.
      In den USA wurde bei der Versteigerung des Spektrums für die zweite Mobilfunk-Generation pro Lizenz etwa so viel bezahlt wie der Netzausbau der ersten Jahre kostete. Bei diesem Niveau gingen einige der Firmen bereits bankrott, bevor sie überhaupt mit dem Aufbau des Netzes fertig waren. In Großbritannien haben die Betreiber für die UMTS-Lizenz ein mehrfaches der Netzausbaukosten der ersten Jahre aufzuwenden.
      Das UMTS-Forum hat ermittelt, dass es bei einer Gesamt-Lizenzgebühr von über 110 Mark pro Einwohner eines Landes kritisch wird. In Großbritannien mußten bei der UMTS-Auktion mehr als das zehnfache gezahlt werden. Das macht die Einführung der UMTS-Netze so teuer, dass es fraglich wird, ob sie wirtschaftlich zu betreiben sind. Mit einem solchen Konzept kann das volkswirtschaftlich optimale Wachstum und die maximal mögliche Beschäftigung nicht entstehen.

      Trotzdem glauben offenbar viele Anbieter, sich eine UMTS-Lizenz leisten zu können.

      Hillebrand: Die hohen Lizenzgebühren erfordern "deep pockets" beim Anbieter. Junge, innovative Firmen haben keine Chance am Markt teilzunehmen. Die Anbieter, die bereit sind, extreme Aufwendungen für die Lizenz zu zahlen, haben weniger Mittel für die Innovation ihres Diensteangebotes und die Erweiterung ihrer Flächendeckung zur Verfügung.

      Die Teilnahme an der Innovation ist aber wichtig, da bei UMTS die Technik ständig weiterentwickelt wird. Da kommt jedes Jahr ein neues Release des Standards mit Innovationen. Ich glaube nicht, dass die Anbieter alle Schritte mitgehen können. Statt dessen werden sie sich sagen müssen: Jetzt warten wir erstmal, bis wir etwas von unserem Geld wiederhaben. Und weil alle Anbieter in der selben Lage sind, wird sich das Innovationstempo verlangsamen. In den USA ist genau das passiert. Durch die Versuche der europäischen Staaten, möglichst viel Geld mit den UMTS-Auktionen zu verdienen, kopieren sie den Fehler der USA, statt den Vorsprung, den Europa sich durch GSM erarbeitet hat, weiter auszubauen.

      Warum sollte ein Mobilfunkanbieter mehr für eine Lizenz zahlen als sie wert ist?

      Hillebrand: Die vorhandenen GSM-Betreiber können nicht auf eine UMTS-Lizenz verzichten, weil sie sonst ihr Geschäft auf Dauer nicht sinnvoll fortsetzen könnten. Daneben gibt es viele neue Interessenten, die an einem der attraktivsten Märkte teilnehmen möchten. Also muss man das Spiel mitspielen, ob man will oder nicht. Die Konsequenzen muss leider der Kunde tragen, durch hohe Preise, schlechteren Service und/oder die Beschränkung des UMTS-Angebotes auf die Ballungsräume.
      Außerdem befürchte ich, dass im Verhältnis der Netzbetreiber zu ihren Systemlieferanten ähnliche Sitten wie in den USA einreißen. In Deutschland hat ein Anbieter bislang sein Netz bestellt und bezahlt. In den USA fungiert der Lieferant als Bank, die die Kosten vorstreckt und dieselbe Summe noch zum Aufbau des Service als Kredit gibt. Die System-Hersteller erhalten ihr Geld erst nach und nach. Auch das führt dazu, dass in weniger attraktiven Gebieten kein digitales Netz angeboten wird.

      Quelle: Wirtschaftswoche Nr. 28

      Gruß Capoon
      Avatar
      schrieb am 20.07.00 21:35:40
      Beitrag Nr. 16 ()
      Chancen für Netzwerkausrüster
      "Der Aktionär" sieht in seiner heutigen Ausgabe als Profiteure der neuen UMTS-Mobilfunkgeneration vor allen Dingen die Systemlieferanten. Wegen des riesigen Auftragsvolumens von mehreren hundert Milliarden Euro würden wegen der verfügbaren Kapazitäten vor allem die großen Anbieter boomen.
      Hierbei werden folgende Kursziele genannt:
      Ericcson 30 Euro (Chancen etwas höher als die Risiken)
      Motorola 50 Euro (dito)
      Nortel 120 Euro (Chancen deutlich höher als die Risiken)
      Nokia 80 Euro (Chancen etwas höher als die Risiken)
      Hierbei sollen Nortel und Nokia gegenüber den beiden anderen Werten das geringere Kursrisiko bergen.

      NB: Diese Empfehlung deckt sich im Grundsatz mit der auch hier diskutierten Einstellung, daß es nicht unbedingt die Telekom.-Unternehmen sind, die in näherer (!) Zukunft von UMTS profitieren.

      Gruß
      Beutlin
      Avatar
      schrieb am 14.08.00 13:54:24
      Beitrag Nr. 17 ()
      Hallo zusammen,

      ich muß mal wieder mein Statement zu diesem Bieterrauch abgeben. Man glaubt es kaum, der Wahnsinn nimmt seinen Lauf, es halten ihn weder Ochs noch Esel auf. Auf die Aktionäre der Netzbetreiber sehe ich schwere Zeiten zukommen. Aufgrund der hohen UMTS-Lizenzkosten bin ich jetzt der festen Überzeugung, daß sich die Technik der 3 Generation nur sehr langsam durchsetzen wird. Die Telekomkonzerne machen anscheinend die Rechnung ohne den Kunden. Alles deutet darauf hin, daß das telefonieren mit den neuem UMTS-Standard sehr teuer werden wird und sich letztlich nur eine privilegierte Minderheit den Luxus leisten kann. Irgendwie müssen die Telekomkonzerne ja aber ihre sehr hohen Unkosten wieder reinholen, wenn sie nicht Pleite gehen wollen. Wie wollen diese Konzerne das wieder reinholen? Doch nur durch saftige Telefon-Preise, oder? Deshalb wird es meines Erachtens immer fraglicher, ob sich diese neue Technik schnell durchsetzen wird. Es ist zu befürchteten, daß durch die hohen Telefonpreise, die breite Masse eher abschreckt wird. Ist die Nachfrage aber zu gering, werden die Kosten für die Lizenzen nicht mehr eingespielt. Die Erfolgsaussichten eines UMTS-Booms werden somit immer vager. Verdanken haben wir das der staatlichen Geldgier, die letztlich dafür verantwortlich ist, daß eine vielversprechende Technik nicht den gewünschten Erfolg zeigen wird. Eine weitere Gefahr besteht darin, daß diese neue Technik in einigen Jahren wieder veraltert ist. Fazit: Der Staat sabotiert mal wieder den Fortschritt, um diverse Haushaltslöcher zu stopfen.
      Ich mußte das mit dieser Deutlichkeit einfach mal sagen.

      Jetzt zu einem Kommentar

      Berlin (ADX). Der Chefvolkswirt der Deutschen Bank, Klaus
      Friedrich, warnt vor einer «Überhitzung» der Versteigerung von
      UMTS-Lizenzen. «Es gibt einen Preis, der zu hoch ist und wo es Unsinn
      wird», sagte Friedrich am Montag im DeutschlandRadio Berlin. Die an
      der Versteigerung beteiligten Firmen setzten sich langfristig der
      Gefahr eines Bankrotts aus. «Die Firmen müssen diese Beträge wieder
      erwirtschaften. Das kann später einmal nur über die gesteigerte
      Produktivität oder über höhere Preise passieren», betonte Friedrich.
      Das derzeitige Höchstgebot von 63 Milliarden Mark bezeichnete er als
      «schwindelerregend». Er sei über diese Summe sehr überrascht. «Das
      sind makroökonomische Summen, da kann man schon von Prozentpunkten
      des Bruttoinlandsprodukts sprechen.»

      Selbst die Profis sehen plötzlich die ganze Angelegenheit kritisch.

      Gruß Capoon
      Avatar
      schrieb am 14.08.00 16:45:16
      !
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      Avatar
      schrieb am 20.08.00 23:40:14
      Beitrag Nr. 19 ()
      Mir gefällt die die Aussage nicht, das Hans Eichel "abzockt".
      Funkfrequenzen sind ein ökonomisches Gut, welches sodann einen Wert bekommt, sobald jemand dafür bezahlen möchte.
      Wenn dieses Gut begrenzt ist, stellt sich die Frage, wer es bekommt ?
      Der, der das meiste dafür bezahlt.
      Deshalb ist eine Auktion das beste Mittel, dieses Gut zu verteilen.
      Die Mobilfunker werden sich schon gut überlegt haben, wieviel sie für
      eine Lizenz ausgeben möchten, keiner hat sie gezwungen.
      Ein "Beauty Contest" wäre in diesem Sinne Geldverschwendung gewesen, da Firmen Leistungen bekommen hätten, ohne etwas dafür
      zu bezahlen. Auch wäre wohl die ungefähr gleiche Lizenzverteilung
      herausgekommen, da nach Kriterien wie Finanzkraft, schneller Marktdurchdringung, Preise für die Kunden usw.entschieden worden wäre.Junge, innovative, finanzschwache Firmen hätten da wohl auch
      keine Chance gehabt.
      So bekam Vater Staat, also wir alle, nur das was ihm zusteht.
      Avatar
      schrieb am 21.08.00 13:56:24
      Beitrag Nr. 20 ()
      Das Ende der UMTS-Auktion

      Kommentar: Teures Vergnügen

      hei – Besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende – getreu diesem Wahlspruch hat die Deutsche Telekom dem Bieterrausch um die UMTS-Lizenzen in Deutschland ein Ende gesetzt. Die Schallmauer von 100 Mrd. DM Lizenzerlös wurde nicht mehr durchbrochen, denn vor diesen „wirtschaftlichen Wahnsinn“ hat zumindest die Telekom die Vernunft gesetzt, wie der Bonner Konzern ungerührt für sich in Anspruch nimmt. Das ändert indes nichts daran, dass das Auktionsergebnis für das Unternehmen eine Schlappe ist. Nachdem sie tagelang im Duett mit Mannesmann den Wahnsinn zum Programm erklärte, muss die Telekom nun eingestehen, dass ihre Strategie in der Auktion ein Fehlschlag war – ebenso natürlich die von Mannesmann, wobei sich die Bonner aber noch das Etikett der treibenden Kraft an die Brust heften müssen. Denn keiner der Teilnehmer, Mannesmann eingeschlossen, hatte sich anfangs so entschieden zum Ziel der großen Lizenz bekannt.
      Indes hatten die Märkte schon Tage zuvor unmissverständlich ihre Skepsis gegenüber den sagenhaften Lizenzgeboten geäußert und die Titel der Bieter auf Talfahrt geschickt. Auch dies war ein Signal, das die Unternehmen, allen voran die Telekom, nicht überhören konnten, zumal deren Aktie in jüngster Zeit schon zu viele Federn gelassen hatte. Ob allein das Ende des „Wahnsinns“ nun beruhigend wirkt, ist mehr als zweifelhaft. Schließlich hat die Übung ihren Zweck verfehlt, den beiden Platzhirschen auf dem deutschen Markt eine große Lizenz zu sichern und die Zahl der Konkurrenten entsprechend geringer zu halten. Dafür dürfen nun alle Beteiligten in Form überteuerter Lizenzen die Zeche zahlen und in Zukunft auch noch einem verschärften Wettbewerb trotzen. In dieser Lage kann sich keiner der sechs so recht als Gewinner fühlen. Die Rechnung der etablierten Netzbetreiber ist nicht aufgegangen, und auch das Gespann 3G, das diese Lösung ertrotzt hat, steht vor einer schweren Aufgabe. Heimlicher Sieger ist dagegen Debitel, deren große Kundenbasis die Gesellschaft nun zu einem heiß umworbenen Partner werden lässt.
      Die Börse hat diese Aussicht bereits mit einem Kurssprung von nahezu 10% honoriert. Letztlich bleibt der Milliardenpoker jedoch für alle Beteiligten noch immer ein Spiel mit ungewissem Ausgang, auch wenn einzelne Stimmen bereits vollmundig verkünden, dass sie den Preis einer Lizenz als „angemessen“ oder „genau dem Wert entsprechend“ ansehen. Die Unternehmen haben den immens teuren Wechsel auf die Zukunft letztlich aufgrund von stark abstrahierenden Pro-Kopf-Kalkulationen ausgestellt und damit ein Marktpotenzial für UMTS unterstellt, das so niemand voraussehen kann. Ob sich die Investition für die Lizenznehmer tatsächlich rentiert, wird entscheidend von zwei Faktoren abhängen. Zum einen davon, ob es gelingt, über UMTS interessante Dienstleistungen anzubieten, die dem Kunden tatsächlich Mehrwert bringen, denn es ist wohl mehr als zweifelhaft, dass die breite Bevölkerung viel Geld für mobiles Video ausgibt. Und zum anderen davon, inwieweit es überhaupt möglich sein wird, den hohen Aufwand auf die Kunden zu überwälzen. Gelingt dies aufgrund des Wettbewerbs nicht, werden die teuren UMTS-Lizenzen am Ende von den Aktionären der Anbieter bezahlt.

      (Börsen-Zeitung, 18.8.2000)


      UMTS-Kosten werden zur Belastung - Telekom-Ratings massiv unter Druck

      Börsen-Zeitung, 19.8.2000
      ag Düsseldorf (Eig. Ber.) - Die amerikanische Ratingagentur Standard & Poor`s erwartet nach dem Ende der UMTS-Versteigerung in Deutschland negative Implikationen für die Bonitätseinstufungen mehrerer großer Telekommunikationsunternehmen in Europa. Betroffen ist neben British Telecom, France Télécom, KPN, Sonera und Telefónica auch die Deutsche Telekom. Der Bonner Konzern muss sich auf eine drastische Zurückstufung der Bonitätsbeurteilung einstellen.
      Standard & Poor`s (S & P) teilt mit, dass das langfristige Rating für die Deutsche Telekom vorerst auf "Credit Watch" mit negativen Implikationen belassen werde, jedoch eine Herabstufung von derzeit "AA-" auf "A-" zu erwarten sei. In dieser Einschätzung seien Mittelzuflüsse aus angekündigten Veräußerungen explizit berücksichtigt. Angesprochen sind damit beispielsweise die Verkäufe von Kabelgesellschaften oder auch die von der Telekom angekündigte Trennung von Immobilien. Dagegen sei die geplante VoiceStream-Übernahme in der Analyse nicht enthalten, so S & P. Die Überprüfung der Telekom soll im September 2000 abgeschlossen werden. Die angekündigte Rückstufung von "AA-" auf "A-" ist insofern bemerkenswert, als es sich gleich um drei Stufen handelt. Die beiden Noten "A+" und "A" wurden übersprungen. Wählen Ratingagenturen solch einen deutlichen Schritt, was eher selten der Fall ist, darf dies als Signal für ernsthafte Bedenken der Analysten bei der Kreditwürdigkeit verstanden werden. Auch bei British Telecom nahm S & P eine drastische Herabstufung vor.
      Begründet wurden die Maßnahmen mit den hohen UMTS-Lizenzkosten und den Investitionsaufwendungen. Die Analysten schätzen, dass die UMTS-Lizenzen in Europa insgesamt zwischen 140 Mrd. und 150 Mrd. Euro kosten werden. Die Geschäftsmodelle der Anbieter seien daher vorsichtig zu bewerten, heißt es. Der Wettbewerb sei gerade in Deutschland mit sechs Lizenzinhabern intensiv. Die Bilanzen der Auktionsteilnehmer seien strapaziert. Die zweite große Ratingagentur Moody`s will eigenen Angaben zufolge mit Entscheidungen zunächst noch warten. Bei Moody`s wird die Telekom derzeit mit "Aa2" beurteilt. Diese Note ist noch eine Stufe höher angesiedelt als das bislang noch gültige S & P-Rating "AA-". Seit dem 22. Juni wird die Telekom bei Moody`s indes auf der so genannten Watch List für eine mögliche Herabstufung geführt.
      Alle Lizenzinhaber kündigten nunmehr den Aufbau des UMTS-Netzes unter Hochdruck an. Unterdessen gaben die hohen Summen Anlass zu heftigen Diskussionen. Während Viag Interkom das Bietverhalten der Deutschen Telekom scharf kritisierte, sagte T-Mobil-Chef René Obermann, "für die Wettbewerbsfähigkeit des Mobilfunkstandortes Deutschland war der 17. August sicher kein guter Tag". Nach dem Ausstieg von Eon bei Viag Interkom gab es auch im E-Plus-Konsortium Veränderungen. Hutchison Whampoa war der zu zahlende Preis von rund 16,5 Mrd. DM für die Lizenz zu hoch und stieg aus. Alle Anteile wurden an den Partner KPN abgegeben. Die Aktien der Telekomwerte gaben zumeist nach.

      Quelle: Deutsche Boersenzeitung

      DER SPIEGEL

      Wir werden benachteiligt – so Telekom-Chef Ron Sommer

      Spiegel: Aber die Telekom selber hat im Zusammenhang mir der Auktion doch von „wirtschaftlichem Wahnsinn“ gesprochen. Was war denn damit gemeint?

      Sommer: Wir haben die große Sorge, dass wir zu einem massiven wirtschaftlichen
      Ungleichgewicht in Europa kommen. Denn es ist wirtschaftlicher Wahnsinn, wenn Firmen
      wie Telefonica oder France Telecom auf ihren Heimatmärkten die Lizenz praktisch geschenkt
      bekommen und dann in England und Deutschland beliebig mitbieten können. Dadurch
      werden Unternehmen wie die Telekom und die deutschen Verbraucher extrem benachteiligt.

      Ron Sommer läßt die Katze aus dem Sack!

      Was meint Herr Sommer konkret, wenn er die deutschen Verbraucher extrem benachteiligt sieht? Etwa hohe Gebühren?

      Durch hohe UMTS-Gebühren läßt sich kein Massenmarkt herstellen. Um mal ganz klar zu sagen: Welcher Otto-Normal-Verbraucher braucht eigentlich UMTS? Auf den Schnickschnack kann man gut und gerne verzichten. Wer möchte schon Filme aus dem Internet auf sein aufgemotztes Handy oder Mobil-Laptop runterladen? Auch das Surfen im Internet dürfte aufgrund des kleinen Bildschirms problematisch sein. Bleiben als die Typen übrig, die geschäftlich miteinander kommunizieren und die sogenannten Technikfreaks. Mit diesen Klienten kann man aber nicht die gigantischen Kosten reinholen.

      Mit UMTS haben die Telekom-Unternehmen die Büchse der Pandora geöffnet. Die Aktionäre der UMTS-Firmen werden das kommende finanzielle Desaster bezahlen.

      Eichel hat wieder mal genug Kohle zum verplempern. Jetzt kann der deutsche Staat wieder unnütze Rüstungsgüter (es wird nicht lange dauern, bis jemand wieder nach neuen Jagdflugzeugen schreit) kaufen und seine Soldaten in allen Ecken der Welt schicken.

      Mit antistaatlichem Gruß Capoon
      Avatar
      schrieb am 23.08.00 12:56:36
      Beitrag Nr. 21 ()
      Der 2000er MEGA-FLOP!

      Internet-Verband eco befürchtet UMTS-Desaster
      Zu hohe Lizenzkosten behindern Mobile Commerce auf Jahre

      [22.08.2000 - 14:53 Uhr]
      Köln (ots) -

      Die 99,4 Mrd DM für die UMTS-Lizenzen werden die Anbieter, die
      Verbraucher und den Markt für Mobile Commerce in Deutschland über
      Jahre hinweg schwer belasten, erklärt der Verband der deutschen
      Internet-Wirtschaft, eco Electronic Commerce Forum e.V. (Köln).
      "Durch die a conto-Zahlung an Finanzminister Eichel bleibt wenig Geld
      für die Entwicklung neuer Dienste für das mobile Internet übrig",
      spart Dr. Bettina Horster Vorsitzende des Arbeitskreises "Mobile
      Commerce" im eco-Verband und Geschäftsführerin der VIVAI Software
      GmbH, nicht mit Kritik. Sie erläutert: "Die Betreiber müssen jeden
      Monat zusammen eine halbe Mrd DM über die Lizenzdauer von 20 Jahre
      hinweg aufwenden, gleichgültig, ob und wie gut das Netz läuft. Dieses
      Geld wäre besser in innovative Dienste mit direktem Kundennutzen
      investiert worden."

      Die UMTS-Anbieter tragen laut Horster mehr als viermal so hohe
      Lizenzkosten im Vergleich zu den 20 Mrd DM, die Fachleute als
      wirtschaftliche Obergrenze für alle Anbieter zusammen errechnet
      hatten. Die völlig überhöhten Einstiegsinvestitionen - zur Lizenz
      kommen zahlreiche weitere Kostenblöcke auf die Anbieter hinzu -
      werden die Rolle Deutschlands im Weltmarkt für Mobile Commerce
      schwächen, prognostiziert der Verband. Leidtragende werden nicht nur
      die Unternehmen, sondern auch die Verbraucher sein: hohe Preise,
      mangelhafte Netzqualität und ein eingeschränktes Diensteangebot seien
      angesichts der verpulverten Milliarden für die Lizenz abzusehen,
      meint die M-Commerce-Expertin Dr. Bettina Horster.

      "Die Lizenz ist nur die Erlaubnis, an den Start zu gehen. Jetzt
      beginnt der mühselige Aufbau der Infrastruktur, die Bewältigung der
      technischen Hürden, die bei jeder neuen Technologie zu erwarten sind,
      das Schnüren von attraktiven Angeboten für den Verbraucher und nicht
      zuletzt die millionenschwere Vermarktung der neuen Dienste",
      erläutert Dr. Bettina Horster die Gründe für ihre Skepsis. Sie
      erklärt: "Auf der Endgeräteseite gibt es bislang nur schicke
      Designstudien. Aber niemand weiß, ob die Kunden wirklich ein
      Bildtelefon haben wollen, und was sie bereit wären, dafür auszugeben.
      Auch die Vision von der allgegenwärtigen Email-Kommunikation ist mit
      den Ameisen-Tastaturen heutiger Handys und den Designmodellen absurd
      - auf den Minitasten wird selbst das Eintippen einer einfachen
      Webadresse zur Qual. Natürlich sind zusammenlegbare
      Bluetooth-Tastaturen und Spracheingabe denkbar - aber das ist
      Zukunftsmusik mit ungetesteter Nutzerakzeptanz."

      Dr. Bettina Horster will nicht als Skeptikerin per se verstanden
      werden wissen: "Mobile Commerce wird nach den Geburtswehen, die mit
      jeder neuen Technologie verbunden sind, ohne Zweifel eine große
      Zukunft haben. Die völlig übersteigerten Lizenzkosten könnten jedoch
      dazu führen, dass bis dahin mehrere der heutigen UMTS-Lizenznehmer
      gar nicht mehr im Rennen sind." Sie befürchtet insbesondere, dass die
      schon heute aktiven Mobilfunkbetreiber ihre GSM-Gewinne einsetzen
      werden, um durch starke Subventionierung von UMTS die neuen Anbieter
      aus dem Markt zu halten. Horster: "Im schlimmsten Fall haben wir es
      dann mit einem Duopol zu tun."

      Die Argumentation, dass die hohen Lizenzsummen und der
      gleichzeitige Markteintritt von sechs Anbietern zu einem scharfen
      Wettbewerb führen werden, von dem der Verbraucher profitiere, hält
      Dr. Bettina Horster für unsinnig. Im Gegenteil müssten die Anbieter
      jetzt beim Aufbau der Infrastruktur besonders kostenbewusst vorgehen,
      was potenziell zu einer schlechteren Netzqualität führe, unter der
      der Kunde leide. Noch gravierender ist laut Horster, dass die
      Kalkulationen der Anbieter auf absehbare Zeit keinen UMTS-Massenmarkt
      zuließen. Sie verweist auf Umfragen, wonach die Mehrheit der
      Internet-Nutzer (zwei Drittel) bereit wären, maximal 40 Mark
      monatlich für den multimedialen Mobilfunk auszugeben. "Weit darüber
      liegende Nutzungsgebühren würden den Massenmarkt verhindern und damit
      Deutschland eine schlechte Startposition in den Zukunftsmarkt Mobile
      Commerce verschaffen", meint die eco-Expertin.
      Nach Berechnungen von Dr. Bettina Horster führen jedoch die
      beinahe 100 Mrd DM Lizenzgesamtsumme unter Berücksichtigung der
      Netzaufbaukosten zu Monatsbeträgen in der Größenordnung von über 300
      DM. "Bei 300 Mark monatlich finden sich jedoch nur wenige Kunden für
      UMTS und der Massenmarkt rückt in weite Ferne", resümiert Horster,
      neben dem eco-Engagement zugleich Geschäftsführerin der VIVAI
      Software GmbH, die auf "B-to-B im mobilen Internet" spezialisiert
      ist.

      Der Verband der deutschen Internet-Wirtschaft hatte von Anfang für
      einen sog. "Schönheitswettbewerb" statt der Versteigerung der
      UMTS-Lizenzen plädiert. Die Versteigerung von Frequenzen komme
      lediglich dem Staatshaushalt zugute, hatte der Verband frühzeitig
      gewarnt. "Bundesfinanzminister Hans Eichel hat hier in Anlehnung an
      andere Länder von der Regulierungsbehörde eine für ihn wunderbare
      Einnahme-Falle aufstellen lassen - und die
      Telekommunikationsgesellschaften sind sehenden Auges hineingetappt",
      analysiert Dr. Bettina Horster das Zustandekommen der heutigen
      Situation: "Jetzt, nachdem der erste Lizenznehmer binnen Tagen schon
      wieder aus einem Konsortium ausgestiegen ist, die vermeintlichen
      Gewinner einen kräftigen Kursverfall an der Börse hinnehmen mussten
      und sich durch Bonitätsherabstufungen der großen Ranking-Agenturen
      auf höhere Zinsen für Anleihen einstellen müssen, kommt Katerstimmung
      auf."

      eco Electronic Commerce Forum e.V. ist der Verband der
      Internet-Wirtschaft in Deutschland. Ziel ist, die kommerzielle
      Nutzung des Internets voranzutreiben, um die Position Deutschlands in
      der globalen Internet-Ökonomie und damit den Wirtschaftsstandort
      Deutschland insgesamt zu stärken. eco-Forum versteht sich in diesem
      Sinne als Interessenvertretung der deutschen Internet-Wirtschaft
      gegenüber der Politik, in Gesetzgebungsverfahren und in
      internationalen Gremien.

      Die 99 Mrd-Auktion und die Folgen:
      Mobiler Multimedia-Markt oder Mega-Flop?
      anmeldung@dripke.de oder Fax 0611/719290


      Gruß Capoon
      Avatar
      schrieb am 22.10.00 01:21:13
      Beitrag Nr. 22 ()
      Nachwehen

      Die UMTS-Versteigerung und die traurigen Folgen:


      Der Artikel im Original:
      http://de.internet.com/marketing/news/artikel/2000/10/19/100…

      Mobilcom versammelt Rechtswissenschaftler: UMTS-Klage aussichtsreich
      --------------------------------------------------------------------------------

      Verschiedene Rechtswissenschaftler halten die Klage des Mobilfunkanbieters Mobilcom AG im Hinblick auf die Rechtmäßigkeit des Versteigerungsverfahrens der UMTS-Mobilfunklizenzen für aussichtsreich. Nach der positiven Beurteilung der Rechtsexperten will Mobilcom seine beim Verwaltungsgericht in Köln eingereichte Klage nun mit weiteren Argumenten zementieren. Allerdings sei noch nicht entschieden, ob der Prozess auch tatsächlich geführt werde, sagte Mobilcom-Chef Gerhard Schmid.

      Hauptkritikpunkt der Rechtsexperten sei, dass die Bundesregierung es versäumt habe, eine Obergrenze für das Bieterverfahren festzulegen. Damit habe die in staatlichem Besitz befindliche Deutsche Telekom das Bieterverfahren mit ihrer Finanzkraft dazu nutzen können, Konkurrenten aus dem Feld zu schlagen. So sei die Versteigerung nach dem Ausscheiden des Mobilfunkanbieters Debitel fortgesetzt worden, obwohl bereits zu diesem Zeitpunkt jedes der sechs Bieterkonsortien eine Lizenz hätte erhalten können. Beim Ausscheiden von Debitel habe der Preis für eine Lizenz bei zehn Milliarden Mark gelegen, während am Ende der Versteigerung für jede UMTS-Lizenz mehr als 16 Milliarden Mark bezahlt werden mussten.

      Im Sommer hatten sechs Bieterkonsortien für insgesamt knapp 100 Milliarden Mark UMTS-Mobilfunklizenzen der nächsten Generation ersteigert. Durch einen länger andaunernden Rechtsstreit erhofft sich Mobilcom den politischen Druck auf die Bundesregierung erhöhen, um einen Teil der Lizenzgebühr zurück zuerhalten.

      Am Kleingeld fehlt es indes nicht: Beim Ausschöpfen des gesamten Rechtswegs einschließlich einer Klage vor dem Bundesverfassungsgericht und der Vorlage beim Europäischen Gerichtshof (EuGH) rechne Mobilcom für den Fall einer Niederlage mit Kosten von insgesamt 700 Millionen Mark. Auch der Mobilcom-Konkurrent Viag Interkom erwägt, Klage auf Rückerstattung eines Teils des Kaufpreises für seine UMTS- Lizenz zu erheben.

      [Donnerstag, 19.10.2000] - © 2000 de.internet.com
      ------------------------------------------------------------------
      Ob die Versteigerung wirtschaftlich sinnvoll ist, um irgendwelche Haushaltslöcher zu stopfen ist eine Frage.
      Als Anleger interessiert mich allerdings eine ganz andere Frage, nämlich, ob man in diese Unternehmen investieren sollte.

      grüße Andy
      Avatar
      schrieb am 24.11.00 12:09:09
      Beitrag Nr. 23 ()


      Ein Zitat: Die Zeit ist kein Geld. Aber den einen nimmt das Geld die Zeit und den anderen die Zeit das Geld.

      Diese Tatsachen darf man meines Erachtens nicht geringschätzen, durch die UMTS-Versteigerungen haben fast sämtliche Telekomkonzerne kräftig Federn lassen müssen und darüber hinaus haben auch die Telekomausrüster darunter arg gelitten. Für diese unglaubliche Kapitalvernichtung bei den Aktionären, ein großes Dankeschön an Herrn Eichel & Co.

      So langsam zweifeln auch die Telekommunikationsunternehmen, ob sich die Mega-Investitionen bei UMTS jemals auszahlen werden.

      Wer den Vorsprung der Europäer bei die der Telekomtechnik gegenüber den Amis

      so sabotiert, der hat nur...

      ...Bestnoten verdient!






      Die Grenzen der UMTS-Technik

      Der japanische Mobilfunkbetreiber NTT DoCoMo, der als Pionier des mobilen Zugangs zum Internet gilt, hat vor zu großen Profiterwartungen bei UMTS-Technologie gewarnt. Keichi Enoko, der das erfolgreiche Internet-Angebot von DoCoMo im so genannten "i-mode" leitet, sagte der Wirtschaftszeitung "Financial Times" (Donnerstagausgabe), die europäischen Unternehmen hätten Mühe, ihre Investitionen in Höhe von 100 Milliarden Euro (1.376 Milliarden Schilling) für die Mobilfunklizenzen der dritten Generation (UMTS) zu rechtfertigen. "Ich glaube nicht, dass sich das Geschäftsmodell beim Wechsel von 2G auf 3G (von der zweiten zur dritten Generation) grundlegend ändert", sagte er.

      Japan wird 2001 als erstes Land UMTS-Dienste anbieten. DoCoMo habe festgestellt, dass diese Technologie nicht zur Übertragung großer Datenmengen geeignet sei. Im Gegensatz zu den Erwartungen großer europäischer Netz-Betreiber sei es nicht sinnvoll, ganze Videoclips oder Musikstücke mit dieser Technik auf das Mobiltelefon zu übertragen. Man werde daher kleinere "Appetithappen" anbieten, die Datenübertragung der vollständigen Stücke bleibe aber günstigeren und technisch ausgereifteren Wegen überlassen.

      Die Einnahmen durch das Internetangebot im "i-mode", vergleichbar dem WAP (Wireless Application Protocol) in Europa, "normalisieren sich", sagte Enoki. Mehr als 15 Millionen Kunden habe dieses seit Februar 1999 auf dem Markt befindliche Angebot in Japan, deutlich mehr als WAP-Kunden in Europa. Obwohl die Zahl der Kunden nach wie vor stark wachse, gingen die Einnahmen zurück.
      Quelle: apa/dpa/mjr 23.11.2000 13 : 44 Uhr




      Nachfrage nach Bandbreite steigt massiv

      Die Nachfrage nach Bandbreite wird als Resultat der steigenden Hochgeschwindigkeits-Anbindungen an das Internet in den nächsten zehn Jahren um das 300-fache steigen. Dank E-Commerce, Firmen-Netzwerken und vernetzten Haushalten wird ein enormer Druck auf die Bandbreite der Netzwerkverbindungen ausgeübt werden. Auf dieses Ergebnis kam eine von Nortel in Auftrag gegebene Internetstudie der kalifornischen Agentur RHK.

      Um den weltweiten Bedarf an leistungsfähigen Netzwerken zu decken prognostiziert die Agentur einen verstärkten Kapitalfluß in Richtung Netzwerk-Firmen. Nachdem das Internet zum wichtigsten Werkzeug in der globalen Wirtschaft wird, wird die Rolle von Telekom-Diensten und Serviceleistungen immer wichtiger werden. Bereits in zwei Jahren soll sich bei gleich schneller Wachstumsrate wie heute, die derzeitige Bandbreite der Netzwerke vervielfacht haben.

      Auch wenn diese Zukunftsvision von einem 300 Prozentigen Wachstum für manche unrealistisch klingen mag würden sich die großen Anbieter von Netzwerk Software und Hardware wie Cisco, Nortel und Juniper über eine derartige Entwicklung freuen.
      Quelle: totalTelekom/mw 23.11.2000 21 : 55 Uhr

      Cpoon
      Avatar
      schrieb am 30.11.00 20:45:37
      Beitrag Nr. 24 ()
      Hallo zusammen,

      wir stecken momentan mitten in einem Crash. Deutliche Verlangsamung der US-Wachstumsraten und das abnehmende Verbrauchervertrauen in den USA lassen jetzt so gar eine Hartlanding der US-Wirtschaft befürchten. Die Kapitalvernichtung an den Aktienmärkten nimmt allmählich bedrohliche Ausmaße an. Aufgrund des desolaten Börsenumfelds ist die Stimmung extrem schlecht. was man eher positiv werten sollte. Ich finde, jetzt muß die FED ihre restriktive Geldpolitik aufgeben um den Schaden für die Weltwirtschaft zu begrenzen.
      ================================================================================

      UMTS: SEGEN ODER SARGNAGEL FUER MOBILCOM & CO?

      UMTS - WIRKLICH SO SCHNELL, WIRKLICH SO GUT?

      "Mit einer Datenuebertragungsrate von zwei Megabit pro Sekunde wird es mit UMTS moeglich sein, Fotos, Plaene, ja selbst Filme voellig problemlos zu uebertragen. Vorab per Handy Filmtrailer in
      Fernseh-Qualitaet anschauen und entscheiden, welchen Streifen man sehen moechte, wird mit UMTS gang und gebe sein. Im Vergleich zu UMTS uebertraegt der heutige Mobilfunkstandard GSM Daten mit schlappen 9,6 KBit pro Sekunde. UMTS ist damit mehr als 200-mal schneller als GSM.

      Selbst GPRS, das bis Ende 2000 eingefuehrt wird, schafft es mit seinen maximal erreichbaren 53,6 KBit pro Sekunde gerade mal auf ein Vierzigstel der UMTS-Geschwindigkeit."

      VIEL LANGSAMER ALS ERWARTET?

      Nun, wie bei so manchem Verkaufsprospekt duerfte auch hier die Realitaet anders aussehen, als mancherorts verkuendet wurde. Laut einer Studie des Londoner Analysehauses Durchlacher Research wird die dritte Mobilfunkgeneration UMTS diese bislang prognostizierte Geschwindigkeit von 2 Megabit pro Sekunden nicht einmal annaehernd erreichen. Viel mehr sei in der Praxis nur eine Uebertragungsrate von 20 bis 40 Kilobit zu erwarten. Zwischen Laborbedingungen und dem Einsatz im oeffentlichen Mobilfunk-Netz muesse eben strikt unterschieden werden. Mit dieser Uebertragungsrate waere UMTS kaum leistungsfaehiger, wenn nicht sogar langsamer, als die GPRS-Technik, die zur Zeit von vielen Mobilfunkanbietern eingefuehrt wird. Techniker unterscheiden bei UMTS zwischen drei Uebertragungsgeschwindigkeiten. Abhaengig von der raeumlichen Lage des Senders bzw. des Empfaengers werden zwischen 144 KBit/s zu bewegten Fahrzeugen in jedem beliebigen Gebiet und bis zu 2 MBit/s in der eng umgrenzten Pico-Zelle, die einen stationaeren Nutzer voraussetzt, moeglich sein. Die gross angekuendigten multimedialen Moeglichkeiten werde man nur bei letzterer voll ausschoepfen koennen.

      UMTS - FLOP ODER TOP FUER DIE LIZENZNEHMER?

      Die Beantwortung dieser Frage wird wohl fuer alle, fuer die Unternehmen selbst, fuer deren Aktionaere als auch fuer die breite Oeffentlichkeit, die sich sehr viel von UMTS erwartet, immer wichtiger. Koennen wir in 2 Jahren tatsaechlich schon am Handy Spielfilme in Top-Qualitaet ansehen? Die Unternehmen, die Milliarden und Abermilliarden fuer die Lizenzen weltweit hinblaetterten, sind nach wie vor davon ueberzeugt, dass UMTS die Goldgrube der Zukunft ist. Wir glauben eher, dass dahinter auch eine saftige Portion Zweckoptimismus steckt.

      Mittlerweile hat sogar ein Mobilfunkunternehmen selbst, und zwar NTT DoCoMo, die als Pionier des
      mobilen Zugangs zum Internet gelten, vor zu grossen Profiterwartungen bei der UMTS-Technologie gewarnt. Keichi Enoko, der das erfolgreiche Internet-Angebot von DoCoMo im so genannten "i-Mode" leitet, sagte vor kurzem der "Financial Times", dass die europaeischen Unternehmen Muehe
      haetten, ihre Investitionen in Hoehe von 100 Milliarden Euro fuer die Mobilfunklizenzen der dritten Generation zu rechtfertigen. Er meint, UMTS waere nicht zur Uebertragung grosser Datenmengen geeignet. Im Gegensatz zu den Erwartungen grosser europaeischer Netz-Betreiber sei es nicht sinnvoll, ganze Videoclips oder Musikstuecke mit dieser Technik auf das Mobiltelefon zu uebertragen. Japan wird im kommenden Jahr als erstes Land UMTS-Dienste anbieten. Man werde kleinere
      Previews von 10 bis 15 Sekunden anbieten, die Datenuebertragung der vollstaendigen Stuecke bleibe aber guenstigeren und technisch ausgereifteren Wegen, wie TV oder PC, ueberlassen.


      KAUFEN 71 % KEIN UMTS-HANDY?

      Laut einer Umfrage, die der deutsche Mobilfunkanbieter D2 per SMS an seinen Vertragskunden durchfuehrte, wuenschen sich immerhin satte 40,3 Prozent Videotelefonie, 20,6 Prozent moechten vor allem mobil im Internet shoppen und 6,3 Prozent freuen sich auf interaktive Spiele. Paradoxerweise koennte es aber gerade hier fuer MobilCom & Co eng werden. Nach Ansicht des Beratungsunternehmens Cluster Consulting, muessten durchschnittliche monatliche Umsaetze von etwa 100 DM je Nutzer erwirtschaftet werden, um die getaetigten Investitionen, rund 16 Mrd. DM fuer die Lizenz sowie den Ausbau des aufwendigen UMTS-Netzes, zu amortisieren. Doch wie sich in einer aktuellen Emnid-Studie herausstellt, sind generell nur 33 Prozent der 18-24-jaehrigen bereit, sich ueberhaupt ein UMTS-faehiges Handy zu leisten. Nur 55 Prozent davon koennen sich vorstellen, mehr als 100 DM im Monat fuer UMTS zu berappen. Bei den restlichen Bevoelkerungsschichten sieht es noch schlimmer aus: Satte 71 Prozent der Befragten wollen sich "ganz sicher" oder "wahrscheinlich" kein
      UMTS-Handy zulegen!

      DIE WAHREN GEWINNER VON UMTS

      Nichtsdestotrotz wird bereits kraeftig geplant und schoen langsam aber sicher auch gebaut. Erst vor kurzem erhielt Siemens den ersten Grossauftrag zur Errichtung eines UMTS-Netzes (gemeinsam mit Ericsson) von Mannesmann. Siemens konnte mit Mannesmann damit bereits einen sehr guten Referenzkunden im weltweiten Kampf um die Errichtung der UMTS-Netze gewinnen. Sieger dieses UMTS-Fiebers werden daher auf alle Faelle die Ausruester wie Siemens oder Ericcson oder Handyhersteller wie Nokia sein, deren Produkte auf alle Faelle Abnehmer finden werden.
      Seien es die Betreiber der Netze oder die Endkunden. Bis Ende 2003 muss in Deutschland jedenfalls ein Versorgungsgrad von 25 % der Bevoelkerung erreicht sein, bis Ende 2005 sogar 50 %. Andernfalls
      wuerde die Lizenz verfallen. Ein schoenes Geschaeft also fuer die Ausruester, aber was bringt es jetzt nun wirklich fuer die Betreiber, fuer die bei UMTS die Grenze zwischen Erfolg und Total-Flop sehr nah
      beisammen liegt?

      UMTS-FAZIT

      Hutchison Whampoa erwartet den Break-Even mit seinem britischen UMTS-Geschaeft bereits drei Jahre nach dem Start. Wir wollen dieses hochgesteckte Ziel ernsthaft bezweifeln. Der Start ist bisher fuer
      2002 vorgesehen. Nach dieser Berechnung sollten dann die ersten Gewinne 2005 fliessen. Weitere 10 Jahre spaeter will man 10 Millionen Nutzer und einen jaehrlichen Umsatz von 5 Milliarden Pfund haben. Nun ja, wenn man das z.B. mit GSM vergleicht, muss man sagen, dass GSM 10 Jahre nach dem Start gar nicht mehr wirklich existieren wird. GSM wurde in Mitteleuropa in den Jahren 1993 - 1996 auf breiter Ebene eingefuehrt. Die Gewinnzone wurde naturgemaess noch wesentlich spaeter erreicht. Und auch bei UMTS wird es nicht anders sein: Experten prophezeien bereits fuer das Ende dieses Jahrzehnts die vierte Mobilfunkgeneration, also kaum 8 Jahre nach dem Start von UMTS.

      Von Andreas Tischler, FN-Redaktion

      Quelle: Finanz Nachrichten

      Capoon
      Avatar
      schrieb am 17.12.00 00:46:24
      Beitrag Nr. 25 ()
      UMTS: > DAS ÖKONOMISCHE HIMMELSFAHRTKOMMANDO NIMMT SEINEN LAUF – ES HALTEN IHN WEDER OCHS NOCH ESEL AUF

      Die sieben UMTS-Risiken

      Der neue Mobilfunk-Standard wird für seine Lizenznehmer zur wirtschaftlichen Pleite, ist Tenovis-Chef Peter Záboji überzeugt

      Von Peter Záboji
      Quelle: Welt am Sonntag 17.12.2000

      Was ist nur in der Mobilfunkbranche los, fragt sich so mancher Beobachter. Mobilcom lässt die Rechtmäßigkeit der UMTS-Lizenzgebühr juristisch überprüfen, die UMTS-Auktion in der Schweiz wird mangels Teilnehmern verschoben und die Deutsche Telekom Tochter T-Mobile beteiligt sich nicht an der UMTS-Lizenzvergabe in Frankreich.

      Doch der Reihe nach. Denn bei näherer Betrachtung verwundern einen diese Ereignisse nicht. Mittlerweile dürfte auch der Letzte in der Mobilfunkbranche erkannt haben, dass außer den Regierungen kaum jemand vom UMTS-Wahnsinn profitieren kann.

      Das Projekt UMTS stand von Anfang an unter einem sinkenden Stern. UMTS wird schon in wenigen Jahren technisch veraltet sein, zu teuer und unwirtschaftlich, und die investierten Milliarden dürften unwiederbringlich verloren sein. Dafür sprechen mindestens sieben Gründe:

      1. Die Lizenznehmer geraten unter Zeitdruck: Man darf gespannt sein, inwieweit es insbesondere die Infrastruktur-Anbieter schaffen werden, den engen zeitlichen Rahmen der Netzbetreiber zu erfüllen. Innerhalb weniger Jahre muss ein komplett neues Netz aufgebaut werden. In Europa werden zeitgleich 40 verschiedene Provider an den Start gehen, und zwischen Lizenzvergabe und Inbetriebnahme der ersten Netze bleiben nicht einmal mehr zwei Jahre Zeit.
      2. Sie stecken in der Kostenfalle: Durch die immensen Anlaufkosten, die den Netzbetreibern durch Lizenzgebühren und Netzaufbau entstehen, werden sie sich gezwungen sehen, ihre Investitionen zu Lasten der Netzleistung zu reduzieren. Um die theoretisch mögliche Leistung von zwei Megabit zu erreichen, müssten die Provider wesentlich mehr Sendestationen aufstellen als im GSM-Netz üblich. Dies bedeutet wiederum höhere Anlaufkosten.

      3. Die UMTS-Anbieter geraten in die Leistungsfalle: Um einen Teil der horrenden Lizenzgebühren einzusparen, denken die Netzbetreiber schon jetzt darüber nach, die Anzahl der Sendestationen zu Lasten der Datendurchsatzrate zu reduzieren. So hat T-Mobile verlauten lassen, dass sie zum UMTS-Start im Jahr 2002 einen Maximalwert von 384 Kilobit erwartet. Auf der "UMTS 2000", die im Oktober in Barcelona stattfand, bezifferte Nokia-WAP-Direktor Mikko Lietesalmi die Datenübertragungsrate für UMTS-Dienste sogar nur auf 20 bis 40 Kilobit pro Sekunde. Von den ursprünglich möglichen zwei Megabit ist mittlerweile weit und breit keine Rede mehr. Wo ist dann der viel zitierte Leistungsvorteil gegenüber GPRS, das diese Datendurchsatzrate schon heute längst erreicht und das ab Anfang nächsten Jahres verfügbar sein wird?

      4. Serviceprovider graben Marktanteile ab: Ein weiteres Risiko für die Netzbetreiber: Von der Regulierungsbehörde wurde festgeschrieben, dass andere Anbieter Zugang zum Netz erhalten müssen. Dies ermöglicht es so genannten Serviceprovidern wie Debitel, die bei der Auktion in Deutschland leer ausgegangen sind, ihren Kunden eigene UMTS-Services anzubieten. Und das, ohne selbst Milliarden in Netzinfrastruktur investieren zu müssen. Die jüngsten Überlegungen von Bertelsmann, sich ebenfalls in diesem Gebiet zu engagieren, zeigt, dass die Lizenzinhaber mit wesentlich mehr Wettbewerb rechnen müssen, als ihnen lieb sein wird.

      5. Andere Standards überholen links: Aus heutiger Sicht kann es bis 2010 dauern, bis die Geschäftspläne operativ schwarze Zahlen schreiben. Dabei hat der japanische Anbieter NTT DoCoMo bereits für 2007 den Mobilfunkstandard der vierten Generation angekündigt. Dieser soll die zehnfache Leistung von UMTS ermöglichen bei einem Zehntel der Kosten. Das Vorhaben der Netzbetreiber gleicht für jeden ökonomisch denkenden und handelnden Menschen einem Himmelfahrtskommando.

      6. Geeignete Endgeräte sind nicht in Sicht: Außer schicken Designstudien sind noch keine UMTS-Telefone erhältlich. Laut Viag-Interkom-Geschäftsführer Maximilian Ardelt werden erst Mitte 2003 geeignete Endgeräte auf den Massenmarkt kommen. Ein Grund hierfür ist sicherlich, dass UMTS zunächst in den Ballungsräumen eingeführt wird. Somit sind zu Beginn noch Endgeräte erforderlich, die sowohl UMTS, GPRS als auch den GSM-Standard beherrschen.

      7. Die Verbraucher halten sich zurück: Nach Berechnungen der Unternehmensberatung McKinsey müsste jeder UMTS-Anbieter in Deutschland rund zwölf Prozent des gesamten Mobilfunkmarktes erreichen, um profitabel zu arbeiten. Dies bedeutet: Den Providern muss es gelingen, Neukunden zu gewinnen und ihren bestehenden Kunden für einen Wechsel von GSM zu UMTS zu begeistern. Neben millionenschweren Werbeaufwendungen bedeutet dies letztendlich auch, dass Gespräche im UMTS-Netz nicht teurer sein dürfen als im bisherigen Netz. Noch schwerer wiegt: Die Wechselbereitschaft in der Bevölkerung scheint äußerst gering zu sein. So erklärten in einer Umfrage des Emnid-Instituts unter 1000 befragten Personen 71 Prozent, dass sie "ganz sicher" oder "wahrscheinlich" kein UMTS-Endgerät haben wollen.
      Gemessen an dem schwerfälligen Start der WAP-Dienste muss man für UMTS das Schlimmste befürchten. Denn die zentrale Frage konnte mir bislang niemand beantworten: Wer braucht eigentlich dieses UMTS noch?

      Peter B. Záboji ist Chief Executive Officer von Tenovis, ehemals Bosch Telecom Private Netze

      Capoon
      Avatar
      schrieb am 17.12.00 11:03:21
      Beitrag Nr. 26 ()
      UMTS-Kredite gefährden auch US-Banken!

      Ich glaube wir können die UMTS Story abhaken und ich möchte betonen, das ich kein Aktionär von irgendeinen T-Netzbetreiber bin. Tatsache ist, die Kurse der UMTS-Lizenzteilnehmer (T-Netzbetreiber) rauschen in den Keller. Somit hat der feine Herr Eichel auf Kosten der Aktionäre seine leeren Kassen gefüllt. Wirklich eine tolle Leistung! Kein Mensch kann mir erzählen, daß durch diese staatliche Abzockerei die Aktienkultur in Deutschland gefördert wird. Allein schon die Verlängerung der Spekuzeit hat mir schon verdammt viel Kohle gekostet. Normalerweise hätten wir als Aktionäre schon damals auf die Barrikaden gehen müssen, aber es passierte leider nichts. Liegt das vielleicht an unserer Autoritätsgläubigkeit?

      Der Aufbau der neuen UMTS-Mobilfunknetze dürfte die Telekomkonzerne nach Einschätzung von Experten mehr als doppelt so viel kosten, wie bisher veranschlagt. Die Unternehmensberatung Quotient Communications schätzt die tatsächlichen Kosten für die Errichtung der multmedia- und internetfähigen Infrastruktur auf europaweit rund 340 Milliarden Euro, berichtete die "Financial Times Deutschland" heute. Bisher sind nur rund 150 Milliarden Euro eingeplant.

      Viele Unternehmen unterschätzen die Kosten für die technische Infrastruktur, die für den Endausbau von UMTS-Netzen nötig sind, erheblich", sagte der Chef von Quotient Communications, Rodney Stewart gegenüber der Financial Times. Vor allem die Zahl der Übertragungsmasten, die für den Volllastbetrieb eines UMTS-Netzes benötigt würden, seien zu niedrig angesetzt, ist sich der Experte sicher.

      UMTS-Kredite gefährden auch US-Banken!

      Der jüngste Einbruch der Aktienkurse von Telekommunikationsunternehmen kann nach Ansicht der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) viele US-Banken in eine Schieflage bringen. Zwar werde die "Rückkehr zu realistischen Bewertungen an den Börsen die Weltwirtschaft stabilisieren", erklärte BIZ-Generaldirektor Andrew Crokett. Doch hätten zu viele US-Banken zu wenig Risikovorsorge betrieben, als sie den Telekomunternehmen die teuren UMTS-Mobilfunk-Lizenzen finanzierten. Nach dem Marktwertverlust der Schuldner seien die Kredite nicht mehr ganz so sicher.

      Die Finanzierbarkeit der Investitionen in die neuen Netze war bereits in die Diskussion geraten, als sich abzeichnete, wie teuer allein die Lizenzen in einzelnen Ländern würden.

      Die Telekomfirmen sind bereits dazu übergegangen, die Netzwerk-Ausrüster an der Finanzierung zu beteiligen - was das Problem aber offensichtlich nur verschiebt. Denn die Ausrüster geraten dadurch teilweise selbst in Finanznöte. So versuchen sie beispielsweise durch eigene Kreditaufnahmen oder Bürgschaften zur Finanzierung der UMTS-Netze beizutragen, verbunden mit der Hoffnung, dadurch ein möglichst großes Stück vom UMTS-Kuchen abzubekommen.

      Gerüchte über Liquiditätsprobleme wurden zurückgewiesen....

      In der vergangenen Woche waren bereits Gerüchte aufgekommen, dass MobilCom und das britische Konsortium Hutschison 3G Schwierigkeiten hätten, Bankkredite zu bekommen. Das hatte die Tageszeitung "Financial Times Deutschland" (FTD) in ihrer Donnerstagausgabe unter Berufung auf Bankvertreter aus dem Umfeld der Verhandlungen berichtet. Auf Grund neuer Bedenken der Banken über die Rentabilität der UMTS-Technologie zögen sich die Gespräche hin. MobilCom dementierte indes dieses Gerücht. "Die Finanzierung der UMTS?Netzstruktur wird über den Lieferanten erfolgen", erklärte das Unternehmen. Zudem verfüge MobilCom "über mehrere hundert Millionen Mark Liquidität beziehungsweise nicht genutzte Kreditlinien, so dass die Liquidität auch in Zukunft gesichert ist", hieß es.

      Auch Viag Interkom hatte diese Forderung an die Hersteller von Telekom-Equipment gestellt und meinte: Firmen wie Ericsson seien beim Poker um die Milliarden-Aufträge zu großen Zugeständnissen bereit.

      Beispiel: MOGELKOM
      Die MobilCom-Aktie war in der vergangenen Woche zwischenzeitlich um über 40 Prozent eingebrochen. Heute wurde das Papier mit einen Kurs von 36,60 Euro gehandelt. Vom 52-Wochen-Hoch, das 210 Euro betrug, ist das Papier aber weiterhin meilenweit entfernt.

      Ps. Spätestens in 6 Jahren ist dieser Übertragungsstandard schon wieder total veraltert, denn der japanische Anbieter NTT DoCoMo hat bereits für 2007 den Mobilfunkstandard der vierten Generation angekündigt. Dieser soll die zehnfache Leistung von UMTS ermöglichen bei einem Zehntel der Kosten.

      Fazit: NUR DIE ALLER DÜMMSTEN KÄLBER WÄHLEN IHRE SCHLÄCHTER SELBER!

      Prost Mahlzeit!

      Cpoon
      Avatar
      schrieb am 08.02.01 13:34:56
      Beitrag Nr. 27 ()
      UMTS – DAS MILLIARDENGRAB




      Capoon
      Avatar
      schrieb am 09.02.01 16:26:21
      Beitrag Nr. 28 ()
      UMTS - DER MEGAFLOP DES JAHRHUNDERTS - DAS MILLIARDENGRAB

      TELEKOMMUNIKATION

      Schockwellen in Europa

      Die gigantischen Investionen für die neue Mobilfunktechnik UMTS drohen Telefongesellschaften und ihre Geldgeber zu überfordern

      Von Gunhild Lütge Die Zeit > 08.02.01 <

      Endlich: Nachdem Europa die Computerentwicklung verschlafen und dann auch noch das Internet unterschätzt hatte, schien es wenigstens beim Mobilfunk zu klappen. Da staunten selbst die Amerikaner: Europas einst träge Telefonriesen seien aufgewacht, befand das amerikanische Wirtschaftsmagazin Business Week im vergangenen Jahr. Und: "Auch das künftige Epizentrum der Revolution liegt auf dem Alten Kontinent." Gemeint war eine neue Technik, kurz UMTS genannt. Analysten, Aktionäre und Telekom-Manager verfielen in große Euphorie. Und nun dies.
      Eine Schockwelle erfasst Europa, seit sich in Frankreich für vier Lizenzen lediglich zwei Bewerber fanden. Der Grund für das Desaster: Die Kosten für die staatliche Erlaubnis, ein Stück Luft nutzen zu dürfen, sowie die gigantischen Investitionen für den Bau neuer Netze erscheinen plötzlich in einem anderen Licht.

      Insgesamt werden in den nächsten zwei bis drei Jahren mindestens 150 Milliarden Euro investiert - so viel Geld ist noch nie in so kurzer Zeit in eine neue Technik geflossen. Der extrem hohe Aufwand droht selbst die großen Schlachtschiffe unter den europäischen Telefongesellschaften zu überfordern. Die Perspektive des einst so vielversprechenden Marktes verdüstert sich von Tag zu Tag.
      Erste Zweifel kamen bereits nach den spektakulären Auktionen in Großbritannien und Deutschland auf. Die Finanzminister beider Länder kassierten insgesamt fast 90 Milliarden Euro für die Vergabe der Frequenzen. Die Versteigerung in Italien endete hingegen mit einem Eklat. Staatsanwälte mussten prüfen, ob bei der abrupt beendeten Aktion alles mit rechten Dingen zugegangen war. Die Auktion in Österreich dauerte nur zwei Tage - ebenfalls überschattet vom Verdacht illegaler Absprachen. Erlöst wurde nur eine halbe Milliarde Euro. Die Schweizer konnten mit 135 Millionen Euro noch weniger Geld einsammeln. Doch dann kam alles noch schlimmer.

      Aktionäre begannen, die Telefongesellschaften abzustrafen - deren Kurse fielen im Sturzflug. Banken sind inzwischen gehalten, ihre Kreditengagements zu überprüfen, Marktforscher ziehen derweil die Geschäftsmodelle der Unternehmen in Zweifel. Die bange Frage: Werden die Investitionen jemals Gewinne einspielen? Ziehen die angeschlagenen europäischen Telefonriesen womöglich noch Banken oder gleich die gesamte Konjunktur mit in die Tiefe?

      Die Nervosität kommt nicht von ungefähr. Denn ob sich UMTS zu einem lukrativen Zukunftsmarkt oder zu einem Milliardengrab entwickelt, kann derzeit noch niemand sagen (ZEIT Nr. 34/00). Anders als im traditionellen Mobilfunk bauen die Optimisten darauf, dass die Kunden Daten und Bilder austauschen und neue Informationsangebote nutzen, statt nur zu telefonieren. Die offene Frage: Für welchen neuen Dienst sind die Kunden tatsächlich bereit zu zahlen? "Die meisten Menschen mit viel Zeit haben meistens kein Geld und umgekehrt", sagt, ziemlich nüchtern, Kalevi Kaartinen, der beim Handy-Champion Nokia das Endgerätegeschäft managt.

      Geradezu dramatisch formuliert Lars Godell. "Der UMTS-Markt wird sich in ein blutiges Schlachtfeld verwandeln", so der Analyst der US-Unternehmensberatung Forrester Research, nachdem er sich bei den Großen der Branche umgehört hat. Warum gehen sie dieses Abenteuer ein? Sie haben keine andere Wahl. Denn ihre alten Festungen fallen. Wegen der Liberalisierung in Europa brechen auf den Heimmärkten die Geschäfte mit dem Festnetz weg. Deshalb drängen alle ins Ausland - am liebsten in den Mobilfunk. Dort kämpft nun jeder gegen jeden.

      Beispiel Deutschland. Angetreten ist fast alles, was in Europa Rang und Namen hat: France Télécom über die Beteiligung an MobilCom, die niederländische KPN über E-Plus, British Telecom nennt Viag Interkom sein eigen, und der britische Mobilfunker Vodafone hat sich Mannesmann (D2) einverleibt. Die spanische Telefónica und die finnische Sonera versuchen mit dem 3G-Konsortium den Neustart. Und natürlich ist D1 mit von der Partie, die Mobilfunktocher der Deutschen Telekom.

      Alle müssen nicht nur die horrende Summe für die Lizenz verkraften (acht Milliarden Euro), sondern auch noch die vielen Milliarden, die der Aufbau der Netze verschlingen wird (rund fünf Milliarden Euro). Jenen Betreibern wie T-Mobil oder Vodafone, die schon heute eine breite Kundenbasis haben, wird am ehesten zugetraut, auf dem neuen Markt durchzustarten. Ganz schwer werden es hingegen Newcomer wie das 3G-Konsortium haben. Sie beginnen am Punkte null.
      "Es wird eine radikale Auslese bei den Mobilfunkanbietern geben", sagt Forrester-Analyst Lars Godell. Die meisten Konzernmütter haben schon heute zu kämpfen: Beteiligungen werden abgestoßen, Immobilien versilbert. Das verschafft vorerst Luft. Trotzdem aber wachsen die Schulden. Das rief bereits die Bankenaufseher auf den Plan.

      Bankenaufseher prüfen - und schweigen

      Rund 150 Milliarden Euro pumpten die Geldinstitute im vergangenen Jahr in die europäischen Telefonkonzerne - fast viermal so viel wie noch ein Jahr zuvor, rechnen die Analysten von Morgan Stanley Dean Witter vor. Schon im Herbst 2000 forderte das Bundesaufsichtsamt für das Kreditwesen die deutschen Banken zu einer Bestandsaufnahme auf. Inzwischen wurde deren Kreditvergabe auf mögliche Risiken abgeklopft. Was nun stutzig macht: Das Amt veröffentlicht das Ergebnis nicht. Offensichtlich fürchtet Amtschef Jochen Sanio, allzu düstere Aussagen könnten die Finanzmärkte in helle Aufregung versetzen. Entwarnung aber kann Sanio offenbar auch nicht geben - sonst hätte er das längst getan.

      Den Chefs der großen Konzerne bleibt derweil nichts anderes übrig, als heitere Miene zum dramatischen Spiel zu machen. So hofft beispielsweise Michel Bon, Konzernlenker bei France Télécom, durch den Börsengang seiner Mobilfunktochter Orange ordentlich Kasse zu machen. Wenn das nicht reiche, so könne man sich zusätzlich noch von Immobilien trennen, sagt er. Genau das plant auch die Deutsche Telekom. Bereits im vergangenen Jahr schmolz ihr Gewinn dahin. Nur die Milliardenerlöse aus dem Verkauf von Beteiligungen konnten das Zahlenwerk noch einmal aufpolieren.

      British Telecom geht es nicht besser. Im November gab BT-Chef Sir Peter Bonfield die radikale Zerlegung seines Konzerns bekannt. Die macht den Verkauf einzelner Teile leichter. Verschuldet ist der Konzern mit rund 50 Milliarden Euro. Die Briten werden nur noch von den Deutschen und Franzosen übertroffen, die inzwischen bei rund 60 Milliarden angekommen sind. Rivale Vodafone steht - wenigstens bei der Verschuldung - noch am besten da. Dem britischen Mobilfunker kam unter anderem zugute, dass sie Mannesmann zerlegen und die Einzelteile verkaufen konnten.
      Insgesamt aber entwirft Forrester-Analyst Godell ein geradezu düsteres Szenario: Aktionäre werden Regierungen verklagen, weil diese die Profitabilität des Mobilfunks zerstörten. Die Regierungen wiederum würden ihre Lektionen in Sachen Industriepolitik lernen und niemals mehr Auktionen starten. Der europäische Anleihenmarkt implodiert; die Zinsen steigen, so Godell weiter. Am Ende könnte sogar der Euro beschädigt werden und geplante EU-Reformen ins Stocken geraten.

      Auch wenn es nicht ganz so schlimm kommt: Selbst Großmaul Gerhard Schmid, der unerschrockene Gründer von MobilCom, ahnt, dass es diesmal wohl schwieriger wird als noch vor zehn Jahren beim Start des Handy-Booms. Aber: "Entweder man ist dabei oder raus aus dem Spiel", sagt der Hockeyfan. Und das gilt nicht nur für ihn allein.

      Mitarbeit: Marc Brost, Thomas Fischermann, Michael Kläsgen

      UMTS – NUR DIE ALLER DÜMMSTEN KÄLBER WÄHLEN IHRE SCHLÄCHTER SELBER!

      Mein LOGO für UMTS

      Capoon
      Avatar
      schrieb am 14.02.01 13:15:04
      Beitrag Nr. 29 ()
      UMTS – DER MEGAFLOP DES JAHRHUNDERS!

      Die katastrophale Kursentwicklung bei Telekom-Werten

      Sicherlich sind die hohen Kursverluste nicht ausschließlich auf UMTS zurückzuführen. Allerdings hat der UMTS-Bieterwahnsinn seine Spuren hinterlassen. Bei dieser staatlichen Abzockerei hat es bisher (bis auf dem Staat) nur Verlierer gegeben.

      British Telecom


      Deutsche Telekom


      France Telecom


      KPN


      Mobilcom


      Sonera


      Telefonica


      Vodafone


      Mein Logo für UMTS

      Capoon
      Avatar
      schrieb am 14.02.01 21:59:12
      Beitrag Nr. 30 ()
      Nokia-Chef Jorma Ollila warnt: Erfolg von UMTS "kein Automatismus"

      http://www.zeit.de/ Klickt auf > Ab morgen in der Zeit

      Der Chef des weltgrößten Handy-Herstellers Nokia, Jorma Ollila, hat Zweifel am schnellen kommerziellen Erfolg der so genannten UMTS-Mobiltelefone geäussert. In einem Interview in der jüngsten Ausgabe der Wochenzeitung DIE ZEIT stellt er sich die Frage, ob die hoch verschuldeten Telekom-Unternehmen Europas ihre Kosten wieder hereinwirtschaften können. Ollila sieht zwar "keinen Anlass für totalen Pessimismus" - doch für ihn sei es "auch kein Automatismus, dass dieses Projekt funktioniert". Es werde "auf jeden Fall sehr lange dauern", bis sich UMTS rentiere. Er verwies auf Konkurse von Telekom-Unternehmen in den USA.

      Jorma Ollila unterstrich im Interview mit der ZEIT, dass auch sein Unternehmen auf den Erfolg der neuen Technik baue, die voraussichtlich im Herbst 2002 marktreif wird. Der Verkauf klassischer Handys, die man nur zum Telefonieren nutzen kann, werde nämlich künftig langsamer wachsen. "Er wird nicht mehr jährlich um 50 bis 60 Prozent zulegen wie in den vergangenen drei Jahren, sondern um 25 bis 50 Prozent", sagte Ollila.

      Nokia hatte am Freitag voriger Woche einen weiteren Kursrutsch unter den Technologie- und Telekom-Aktien angeführt: Nokias Aktienkurs war darauf binnen eines Tages um neun Prozent gefallen und hatte den niedrigsten Wert seit 15 Monaten erreicht. Seit dem Sommer vergangenen Jahres sind Nokias Aktien um 60 Prozent gefallen.

      Nokias Konkurrent Ericsson hatte im Januar wegen anhaltender Verluste angekündigt, seine Produktion von Mobiltelefonen ganz an eine Fremdfirma auszulagern. Dagegen sagte Ollila: "Wir sind mit unserer eigenen Logik gut gefahren. Ich glaube nicht, daß ein erfolgreicher Player auf diesem Markt in den nächsten drei, vier Jahren etwas durch Outsourcing gewinnt." Ausdrücklich verwarf er "große Firmenkäufe" oder Fusionen. "Wir wollen hier bei Nokia aus eigener Kraft wachsen."

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      Capoon
      Avatar
      schrieb am 14.02.01 22:29:42
      Beitrag Nr. 31 ()
      Ein älterer Bericht über UMTS gewinnt immer mehr Gültigkeit!

      (Quelle: Das Wertpapier 23/2000 vom 2.11.2000 ; Seite 3: Standpunkt)

      Die Aussichten für UMTS-Lizenznehmer haben sich seit dem Artikel weiter erheblich eingetrübt!

      Teures Nachspiel

      Als im August die UMTS-Lizenzen versteigert wurden, freute sich Finanzminister Eichel über einen unerwarteten Geldsegen. Der Staat hat damit einer Zukunftstechnologie, die er sonst immer zu fördern vorgibt, 99 Milliarden Mark entzogen. Vor allem die letzte Phase der Versteigerung schraubte die Summe der Gebote um weitere 30 Milliarden Mark in die Höhe, obwohl sich an der Zuteilung der Lizenzen nichts mehr änderte. Weil das Staatsunternehmen Telekom weiterbot, schanzte es dem Fiskus Milliardenbeträge zu. Die Zeche zahlten in der Folge die Telekom-Aktionäre, die zuvor mit teuren Anzeigenkampagnen zum Kauf aufgefordert wurden.

      Die Anzeichen mehren sich, dass der Einstieg in die UMTS-Technik zu einem Milliardengrab wird. Die hohen Summen machen das Projekt „extrem unwirtschaftlich“, prognostiziert die Hamburger Unternehmensberatung Putz & Partner. Wenn man für das Jahr 2010 einen Umsatz von 250 Milliarden Mark und 30 Millionen Kunden unterstellt, muss jeder Nutzer mehr als 8000 Mark im Jahr umsetzen.

      In der letzten Phase der Auktion ging es nicht mehr um die gerechte Verteilung der Lizenzen, sondern allein um die Gewinnmaximierung des Staates.

      Noch einen Schritt weiter geht der Rechtswissenschaftler Hans-Wolfgang Arndt aus Mannheim. Er sieht in der Vereinnahmung von fast 100 Milliarden Mark einen glatten Verstoß gegen das Finanzverfassungsrecht. Die UMTS-Einnahmen sind für ihn nichts anderes als eine Steuer. Das wird schon dadurch deutlich, dass nahezu alle Bundesländer an der Einahmen beteiligt sein wollen. Auch der Grundsatz der Besteuerung nach der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit wurde ausgehebelt. Die Rechtsgrundlage des Staates bröckelt. Von keiner anderen Branche, die Steuern zahlt, werden schon im Vorfeld Gebühren auf zukünftig erhoffte Gewinne verlangt. Ein eklatanter Verstoß gegen den Gleichbehendlungsgrundsatz. Über Schmids Klage wird Mitte nächsten Jahres verhandelt. Die Regierung muss sich warm anziehen.

      Chefredakteur Christian Fälschle
      Avatar
      schrieb am 16.02.01 13:01:57
      Beitrag Nr. 32 ()
      Hallo zusammen !

      Ich verstehe die Loyalität und die Autoritätsgläubigkeit vieler Menschen hier in Deutschland nicht. Dabei wäre gesundes Mißtrauen gegen jede Art von Herrschaft stets angebracht. Allein schon die Verlängerung der Spekusteuer hätte bei den Aktionären Empörung hervorrufen müssen, aber es gab kaum Proteste. Dann die staatliche Abzockerei für UMTS-Lizenzen, was im Klartext eine versteckte Steuer ist, die nicht nur Aktionäre schmerzhaft zu spüren bekommen, sondern letztlich auch die Konsumenten, aber von Protesten keine Spur. Jüngstes Beispiel: Jetzt sparen die Netzbetreiber, wie die Deutsche Telekom Tochter T-Online und kündigen die Flatrate. Dabei kann man nur mit einer günstigen Flatrate die Menschen scharenweise im Internet treiben.

      Auf den ersten Blick hat die teure UMTS-Versteigerung nichts mit der Umsatzeinbrüchen der Netzausrüster zu tun. Tatsache ist aber, daß fast sämtlich Telekomgesellschaften hoch verschuldet (bis zu Halskrause) und daher knauseriger bei ihren Ausgaben sind. Die wahnsinnigen hohen Ausgaben für UMTS-Lizenzen wirken dabei wie ein großer Bremsklotz und darüber hinaus ist fast der gesamte Hightech-Sektor in Mitleidenschaft gezogen worden. Jetzt fehlen einfach die Gelder für denn zügigen Ausbau der Infrastruktur. Konkret, die alten Kupferleitungen müßten eigentlich schnellstens durch Glasfasernetze ersetzt werden, denn schon jetzt läuft das Internet über die herkömmlichen Leitungen verdammt langsam. Statt fortschrittliche Techniken zu fördern, geht unser hoch gelobte Staat hin und schafft ein Minenfeld neben den anderem. Von anderen Mißständen, wie die unsinnige Agrarpolitik ganz zu schweigen.

      NUR DIE ALLER DÜMMSTEN KÄLBER WÄHLEN IHRE SCHLÄCHTER SELBER!

      Mein Logo für UMTS

      Capoon, der gegen jede staatliche Willkür ist, egal wo auf dieser Welt
      Avatar
      schrieb am 21.02.01 20:04:57
      Beitrag Nr. 33 ()
      Hallo zusammen!

      Der gesamte Telekom-Sektor ist offenbar megaout!

      Die Immobilien der Telekom sind viel weniger Wert als bisher angenommen. Die Herrschaften von der Telekom haben nur ein bißchen manipuliert und weil sie jetzt wg. ihrer hohen Verschuldung das Tafelsilber verscherbeln müssen, ist nun eine Wertberichtigung fällig. Der hohe Verschuldungsgrat - hauptsächlich durch die irrsinnigen hohen UMTS-Kosten - ist bei den europäischen Telekom-Gesellschaften schon erschreckend. Jetzt fehlt das Geld an allen Ecken und Enden. Dies ist eine Belastung für den gesamten Telekombereich und trifft letztlich auch die Netzausrüster – Nortel läßt grüßen - empfindlich. In den USA gab es 1995/97 die ersten Lizenzversteigerungen und einige Telekom-Player haben in den USA nicht überlebt. In Europa wird es ähnlich verlaufen. Statt mehr Wettbewerb, wird sich letztlich der Konzentrationsprozeß fortsetzen, denn nur für die ganz großen Player ist noch Platz. Was das für den Konsumenten bedeutet, kann sich ja jeder wohl selber ausdenken. Danke Herr Eichel! Dabei kann sich noch nicht einmal Herr Eichel über die knapp 100 Mrd. DM freuen, die er im Sommer für UMTS bekommen hat. Inzwischen ist nämlich das Aktienpaket, das die Bundesrepublik noch an Telekom hält, um etwa 100 Mrd. im Wert gesunken. Bedenkt man die Kapitalvernichtung bei den Aktionären, so ist das wirklich eine unglaubliche (stümperhafte) Meisterleistung einer effektiven Marktwirtschaft.

      Capoon, der gegen staatliche Regulierungswut und Willkür kämpft
      Avatar
      schrieb am 23.02.01 11:09:37
      Beitrag Nr. 34 ()
      Der Pessimismus gegenüber UMTS ist momentan sehr groß. Ich halte das für falsch!!
      Man muß bei UMTS klar differenzieren zwischen den technischne Möglichkeiten und den wirtschaftlichen Aussichten. UMTS wird technisch ein Erfolg werden, auch wenn die meisten Leute denken, wozu brauche ich das überhaupt. Es wird außer den jetzt bekannten Diensten sehr viele neue Möglichkeiten geben, die viele neue Erlösquellen erzeugen. Hier ist allerdings Phantasie bei den Anlegern gefragt.
      Zu den wirtschaftlichen Aussichten bin ich auch nicht so pessimistisch. Es wird mit Sicherheit eine Konsolidierung geben. Ron Sommer rechnet mit 4 Anbietern in Deutschland. Das kann ich mir auch gut vorstellen. Es wird Übernahmen und Verschmelzungen geben.
      Ob dem Staat die 100 Mio. zustehen oder nicht ist eine Glaubensfrage. Fakt ist, dass die Telekoms diese Summe freiwillig gezahlt haben. Eine unternehmerische Entscheidung sollte man schon den Leuten überlassen, die sie getroffen haben. Es gibt bei den meisten Unternehmen eine Mischkalkulation. In Deutschland sehen wir immer nur unsere eigenen Lizenzkosten. In anderen Ländern wurden die ganz billig abgegeben. Dadurch können die großen Telekoms ihre Kosten viel besser verteilen und werden in einigen Regionen/ Ländern eher profitabel arbeiten als in anderen.
      Ich glaube auf dem jetzigen Aktienniveau sind die wesentlichen Gefahren und Risiken bereits in den Preisen enthalten. Meine Empfehlung wäre bei den Telekoms: Vodafone und bei Geräteherstellern Nokia.
      Avatar
      schrieb am 23.02.01 15:34:56
      Beitrag Nr. 35 ()
      Hallo zusammen!

      @oilchange
      Die neue UMTS-Technik kann schon in wenigen Jahren wieder veraltert sein, jedenfalls schreitet der technische Fortschritt auf diesem Gebiet stetig voran. Ich kritisiere auch nicht die technischen Möglichkeiten von UMTS, sondern in erster Linie die Lizenzvergabe durch den Staat. Knappe 100 Milliarden DM nur für Lizenzen und noch einmal 50 Milliarden für den Ausbau und das nur für Deutschland, machen die UMTS-Geschichte zu einem wirtschaftlichem Himmelsfahrtkommando.
      Die UMTS-Versteigerung lief ja nach dem Motto: Vogel friß oder stirb, d. h. die Telekomgesellschaften wollten unbedingt dabei sein und das hat den Preis der Lizenzen in ungeahnte Höhen getrieben. Immer fraglicher wird es, ob die hohen Investitionen für die neue UMTS-Generation jemals wieder erwirtschaftet werden können. Das ganze erweist jetzt als eine ökonomische Katastrophe, die auch noch zu einer ganz schlimmen Bankenkrise ausarten kann, denn der Schuldenberg hat sich beachtlich ausgeweitet: Vor zwei Jahren gingen 7,4 Prozent der in Europa von Bankenkonsortien ausgegebenen Kredite auf ihr Konto, inzwischen sind es schon 35 Prozent. Und schon jetzt befinden sich einige Telekomgesellschaften am Rande des Abgrunds. Entweder werden solche Firmen von den großen Big-Playern geschluckt oder sie gehen Pleite. Somit wird der Konzentrationsprozeß weiter beschleunigt und am Ende bleiben nur einige Big-Player über, wie Du ja selber schreibst. Oilchange, weniger Wettbewerb bedeuten aber letztlich für den Endverbraucher wieder höhere Preise. Folglich kann ich für Aktionäre und für den Konsumenten nur Nachteile entdecken!

      Ich befürchte, daß UMTS zu einem Milliardengrab wird. Aktien von Netzbetreibern und Netzausrüstern zeigen einen dramatischen Negativtrend und dadurch wird sogar der ganze Hightech-Sektor mit nach unten gerissen. Dementsprechend sollten sich auch die Anleger gegenüber diesem Sektor äußerst vorsichtig Verhalten.

      Mein selbst entworfenes LOGO für UMTS

      Capoon, der auf die Gefahren der teueren UMTS-Lizenzen hinweist!

      DER SPIEGEL 23.02.01

      Die Zeitpläne zur Einführung der dritten Mobilfunk-Generation UMTS waren offenbar zu optimistisch. Mit Alcatel rudert jetzt der erste Ausrüster zurück.



      Cannes - Der französische Handy- und Netzwerk-Hersteller hat als erstes Unternehmen der Branche öffentlich eingestanden, dass die neuen Mobilfunk-Netze nicht vor 2005 in Betrieb gehen werden. Bisher war man allgemein davon ausgegangen, dass der Startschuss zwischen 2002 uns 2003 fallen wird. Bis der neue Standard die Masse der Verbraucher erreicht, könnte es sogar bis 2007 dauern, erklärte Alcatel-Mobilfunk-Chef Michel Rahier gestern auf dem GSM-World Congress in Cannes, einem der wichtigsten Treffen der Branche. Zu dem gleichen Schluss kommt auch der Gründer des amerikanischen UMTS-Konkurrenten Qualcomm, Irvine Jacobs. In einem Interview mit der "Financial Times" sagte er: "Ich glaube nicht, dass wir vor Ende 2004 mit einem nennenswerten Volumen rechnen können".

      Die Verzögerung könnte sich dramatisch auf die Finanzlage der Ausrüster und Netzbetreiber auswirken. Denn allein durch die Kredite für Lizenzkosten und Investitionen in die Technik laufen insgesamt mehrere Millionen Mark täglich an Zinsen an.

      Speziell für die europäischen und amerikanischen Hersteller sieht UMTS-Experte Falk Müller Feerse vom Marktforscher Durlacher Research zusätzlich die Gefahr, von den Japanern abgehängt zu werden: "Auf dem heimischen Markt werden die japanischen Hersteller schon in diesem Jahr reine UMTS-Geräte anbieten. Bis 2003 werden dann auch UMTS/GSM Dualband-Geräte für Europa marktreif sein."
      Nach Abschluss einer Branchenanalyse hat Goldman Sachs denn auch am Freitag zunächst Nokia, Alcatel und Marconi herabgestuft. Nokia kommt allerdings als "Market Outperformer" immer noch besser weg als der Gesamtmarkt. Alcatel sei für Goldman Sachs fortan "Market Performer" und Marconi sogar nur noch "Market Underperformer".

      Die Analyse kommt zu dem Ergebnis, dass das Geschäft mit Handys und Telefon-Infrastruktur in Zukunft schwieriger wird. Im Übrigen beziehen sich die Analysten auf Gerüchte, dass Nokia die Prognosen für Handy-Verkäufe zurücknehmen wird.
      Avatar
      schrieb am 23.02.01 17:47:28
      Beitrag Nr. 36 ()
      Alcatel wittert UMTS-Verzug - und Qualcomm trommelt mit

      Der französische Telekommunikationsausrüster Alcatel befürchtet Verzögerungen bei der UMTS-Einführung um mindestens 3 Jahre. Nach Einschätzung von Michel Rahier, Chef der Mobilfunksparte bei Alcatel, würden danach auf Grund des bislang unterschätzten Entwicklungsbedarfs für Endgeräte die UMTS-Dienste kaum vor 2005 ihren Betrieb aufnehmen. Bis zur Etablierung eines Massenbetriebs könne es sogar noch bis zum Jahr 2007 dauern.
      Eine ähnliche Entwicklung zeichne sich bereits bei Endgeräten für den derzeit lancierten "Zwischenstandard" GPRS ab. Dafür habe auf dem derzeit in Cannes stattfindenden "GSM World Congress" von den weltweit führenden Herstellern lediglich Motorola eine Kombination aus Handy und Taschencomputer vorgestellt. Nokia und Ericsson hätten keine Neuheiten präsentieren können.
      Der US-Mobilfunkausrüster Qualcomm nutzte diese Gelegenheit und trommelte gegenüber der Financial Times für den von ihm promoteten Konkurrenz-Standard CDMA2000: Die Entwicklung von Endgeräten nach CDMA2000-Standard verlaufe planmäßig, und schon Ende dieses Jahres sei die Technik reif für die Massenproduktion. Qualcomms Adressaten sind dabei vor allem Mobilfunkanbieter, die in den USA heute Dienste nach dem CDMA-Standard anbieten und zum Umstieg auf das 3G-Verfahren CDMA2000 bewegt werden sollen. Sollten die Aussagen von Qualcomm zum Zeitplan zutreffen, droht der planmäßigen 3G-Einführung in den USA dennoch Gefahr durch die schleppend verlaufende Freigabe der benötigten neuen Mobilfunk-Frequenzen, die derzeit vor allem vom US-Militär belegt werden.
      Die düstere Einschätzung Alcatels und des UMTS-Konkurrenten Qualcomm wird im Branchenumfeld übrigens nicht einhellig geteilt. Falk Müller-Veerse vom Beratungsunternehmen Durlacher Research äußerte gegenüber der Financial Times Deutschland die Ansicht, der UMTS-Standard werde im Jahre 2003 starten können. 18 Monate später werde das Geschäft laufen. Er begründete diesen verhaltenen Optimismus mit der Tatsache, dass japanische Endgerätehersteller bereits in diesem Jahr reine UMTS-Geräte auf den Markt brächten. Außerdem könne der Schritt zu kombinierten UMTS- und GSM-Geräten dann nicht mehr weit sein. Zudem seien von Seiten der Netzausrüster keine Meldungen über Zeitverzögerungen bekannt – so kündigte die Netzwerk-Division von Nokia die Auslieferung von Bauteilen für UMTS-Netze für die zweite Hälfte 2001 an. Einem Netzaufbau im Laufe des Jahres 2002 stehe daher nichts entgegen.
      Das Hauptproblem bei der Durchsetzung des UMTS-Standards liege mittelfristig ohnehin nicht auf der technischen Seite, gab der Vertreter von Durchlacher Research zu bedenken. Es liege eher darin, den Kunden annehmbare Preise anzubieten, damit diese die Angebote auch nutzen. Volumen-Angebote wie beim derzeitigen GPRS-Standard, die teilweise mit 9 Pfennig oder auch weit mehr je zehn Kilobyte zu Buche schlagen, seien unannehmbar. Das Zögern der Mobilfunkanbieter sei in dieser Hinsicht riskant. Schließlich warte die gesamte Finanzwelt darauf, ob GPRS ein Erfolg wird, und wolle daraus auch Prognosen über den Erfolg von UMTS ableiten. (klp/c`t)
      Alcatel wittert UMTS-Verzug - und Qualcomm trommelt mit

      Der französische Telekommunikationsausrüster Alcatel befürchtet Verzögerungen bei der UMTS-Einführung um mindestens 3 Jahre. Nach Einschätzung von Michel Rahier, Chef der Mobilfunksparte bei Alcatel, würden danach auf Grund des bislang unterschätzten Entwicklungsbedarfs für Endgeräte die UMTS-Dienste kaum vor 2005 ihren Betrieb aufnehmen. Bis zur Etablierung eines Massenbetriebs könne es sogar noch bis zum Jahr 2007 dauern.
      Eine ähnliche Entwicklung zeichne sich bereits bei Endgeräten für den derzeit lancierten "Zwischenstandard" GPRS ab. Dafür habe auf dem derzeit in Cannes stattfindenden "GSM World Congress" von den weltweit führenden Herstellern lediglich Motorola eine Kombination aus Handy und Taschencomputer vorgestellt. Nokia und Ericsson hätten keine Neuheiten präsentieren können.
      Der US-Mobilfunkausrüster Qualcomm nutzte diese Gelegenheit und trommelte gegenüber der Financial Times für den von ihm promoteten Konkurrenz-Standard CDMA2000: Die Entwicklung von Endgeräten nach CDMA2000-Standard verlaufe planmäßig, und schon Ende dieses Jahres sei die Technik reif für die Massenproduktion. Qualcomms Adressaten sind dabei vor allem Mobilfunkanbieter, die in den USA heute Dienste nach dem CDMA-Standard anbieten und zum Umstieg auf das 3G-Verfahren CDMA2000 bewegt werden sollen. Sollten die Aussagen von Qualcomm zum Zeitplan zutreffen, droht der planmäßigen 3G-Einführung in den USA dennoch Gefahr durch die schleppend verlaufende Freigabe der benötigten neuen Mobilfunk-Frequenzen, die derzeit vor allem vom US-Militär belegt werden.
      Die düstere Einschätzung Alcatels und des UMTS-Konkurrenten Qualcomm wird im Branchenumfeld übrigens nicht einhellig geteilt. Falk Müller-Veerse vom Beratungsunternehmen Durlacher Research äußerte gegenüber der Financial Times Deutschland die Ansicht, der UMTS-Standard werde im Jahre 2003 starten können. 18 Monate später werde das Geschäft laufen. Er begründete diesen verhaltenen Optimismus mit der Tatsache, dass japanische Endgerätehersteller bereits in diesem Jahr reine UMTS-Geräte auf den Markt brächten. Außerdem könne der Schritt zu kombinierten UMTS- und GSM-Geräten dann nicht mehr weit sein. Zudem seien von Seiten der Netzausrüster keine Meldungen über Zeitverzögerungen bekannt – so kündigte die Netzwerk-Division von Nokia die Auslieferung von Bauteilen für UMTS-Netze für die zweite Hälfte 2001 an. Einem Netzaufbau im Laufe des Jahres 2002 stehe daher nichts entgegen.
      Das Hauptproblem bei der Durchsetzung des UMTS-Standards liege mittelfristig ohnehin nicht auf der technischen Seite, gab der Vertreter von Durchlacher Research zu bedenken. Es liege eher darin, den Kunden annehmbare Preise anzubieten, damit diese die Angebote auch nutzen. Volumen-Angebote wie beim derzeitigen GPRS-Standard, die teilweise mit 9 Pfennig oder auch weit mehr je zehn Kilobyte zu Buche schlagen, seien unannehmbar. Das Zögern der Mobilfunkanbieter sei in dieser Hinsicht riskant. Schließlich warte die gesamte Finanzwelt darauf, ob GPRS ein Erfolg wird, und wolle daraus auch Prognosen über den Erfolg von UMTS ableiten. (klp/c`t)
      Avatar
      schrieb am 25.02.01 21:16:56
      Beitrag Nr. 37 ()
      Palm Inc. CEO Criticizes Some Wireless Systems As Overhyped, Overpriced
      Knight Ridder/Tribune

      Feb. 23--NEWTON, Mass.--The head of Palm Inc., whose handheld Palm Pilot organizers increasingly sport wireless Internet connections, yesterday joined naysayers blasting planned "third-generation" wireless systems as overhyped and overpriced.
      Speaking to the annual meeting of the Massachusetts Software and Internet Council here, Palm chief executive Carl Yankowski also said his company will offer systems by year`s end that allow people to use wireless Palms to connect to their office e-mail systems as if they were sitting at their desktop. While "3G" networks for broadband-speed wireless Internet connections and videoconferencing from cellphones are generating huge publicity and billions of dollars in planned investments globally, Yankowski declared flatly: "3G is overhyped."
      Yankowski compared 3G to high-definition television -- a new technology few customers are clamoring for that would require phone companies to invest billions of dollars and consumers to pay thousands of dollars for new devices. Much cheaper incremental upgrades in both TV and wireless would make far more sense for both businesses and consumers, he said.
      Instead of pouring money into 3G systems delivering 384 to 2000 kilobits per second of wireless access, Yankowski said upgrades of existing 14-kilobit wireless data systems to 250 kilobits would be ample to provide improved e-mail and Web-surfing, at a sensible cost for phone companies and on devices consumers already own. "I don`t think we have to wait for 3G," said Yankowski, who became chief executive in December 1999 of 1,400-person Palm, which is now on track to grossing $2 billion annually and controls two-thirds of the handheld computer market. "At 250 kbps, there`s a sweet spot that can be leveraged," he said.
      Now that many wireless companies have sunk tens of billions of dollars into European 3G airwave licenses and the Wall Street wireless mania has cooled, some industry officials are questioning whether they should still bedent of Sony Electronics, said Palm is moving quickly to respond to the market challenge from the popular Blackberry handheld device and others that let people connect "through the firewall" to get their corporate e-mail.
      Yankowski said Palm has not estimated how much it might cost a company to give wireless Palm access to employees for e-mail when the service is available in the second half of this year. He added that one option may be to use a Palm "wireless service bureau" to add the necessary system upgrades. Yankowski said with new devices hitting the market that merge voice calling capabilities into Palms, the company envisions soon adding new identification and "electronic wallet" systems that would let people use their Palm Pilot to buy things at stores by "beaming" data to a cash register outfitted with a $20 receiving device.

      Quelle: http://www.techreview.com/screaming/article.asp?SMContentInd…
      Avatar
      schrieb am 26.02.01 12:13:30
      Beitrag Nr. 38 ()
      Nebenbuhler und Nachfolger von UMTS

      Die Infrastruktur für UMTS steckt noch zwischen Planung und Aufbau, da brüten Experten bereits über Nachfolgesystemen: UMTS sei nämlich zu sehr auf Sprachdienste abgestellt – für die eigentlich anvisierten, gewinnträchtigen Multimedia- und Datendienste brauche man neue Ansätze. Trotzdem gilt UMTS vielen immer noch als die Zukunft des mobilen Datenaustauschs. Doch die Entwickler arbeiten längst an Alternativen und Weiterentwicklungen. Gleichzeitig werden die Hoffnungen begraben, in absehbarer Zeit einen weltweit einheitlichen Mobilfunkstandard durchsetzen zu können.
      "An UMTS wird man sich hauptsächlich als den Auslöser für den Zusammenbruch der europäischen Mobilfunkindustrie erinnern", zitiert c`t in seiner jüngsten Ausgabe den Marktanalytiker Lars Godell. Immerhin knapp 100 Milliarden Mark haben die Mobilfunkunternehmen allein in Deutschland dafür bezahlt, die begehrten UMTS-Frequenzen nutzen zu dürfen. Die finanziellen Belastungen sind hoch, während sich UMTS auf dem Markt einer harten Konkurrenz stellen muss.
      Gleich mehrere Standards für Mobilfunktechnik kämpfen derzeit weltweit um die Vorherrschaft. Die regionalen Unterschiede wird UMTS technisch schwer auffangen können. Besser funktioniert das in alternativen Frequenzbereichen: Wer als Mobilfunkunternehmen ohne UMTS-Lizenz in die Zukunft navigiert, kann in Europa beispielsweise auf das so genannte EDGE (Enhanced Datarates for GSM Evolution) ausweichen. EDGE ermöglicht zu UMTS vergleichbare Übertragungsraten und lässt sich im Gegensatz dazu auch nahtlos in die bestehenden Mobilfunknetze integrieren. Aber wie bei UMTS sind auch bei EDGE neue Endanwendergeräte nötig. Herkömmliche Handys sind dann nicht mehr einsetzbar.
      Derzeit ist es noch nicht absehbar, ob sich die hohen Kosten für die UMTS-Lizenzen jemals amortisieren. Viele Entwickler arbeiten bereits an der übernächsten Mobilfunkgeneration (4G). Die Rede ist von einer Integration verschiedener Techniken, wie digitalen Hörfunk in Mobilfunk. Auch arbeiten die Experten an multistandardfähigen Endgeräten und an "intelligenten" Antennen. Als Weiterentwicklung von rotierenden Radarantennen aus den siebziger Jahren, konzentrieren sie sich auf die Richtung eines bestimmten Empfängers, dessen Bewegungen sie dynamisch verfolgen sollen.
      Den ausführlichen Bericht über Nebenbuhler und Nachfolger von UMTS bringt c`t in Ausgabe 5/2001 (ab Montag, 26. Februar, im Handel). (jk/c`t)
      Avatar
      schrieb am 27.02.01 10:47:44
      Beitrag Nr. 39 ()
      UMTS – DAS MILLARDENGRAB DER TELEKOMBRANCHE

      Der Schuldenberg der Telekom-Branche steigt weiter und ein Ende ist noch nicht abzusehen.

      Die Last der kurz- und langfristigen Verbindlichkeiten, die die Telekommunikations-Gesellschaften aufgenommen haben, um ihre Dienste auszubauen, hat gigantische Ausmasse angenommen. Ob das jemals wieder eingespielt wird, ist fraglicher denn je. Die Besitzer von Aktien und Anleihen der TK-Unternehmen haben schlaflose Nächte.

      Experten schätzen die Gesamtverschuldung aller TK-Serviceprovider in Europa auf aktuell etwa 300 Mrd. €. Bis April würden weitere bis zu 50 Mrd. € an langfristigem Fremdkapital gebraucht. Allein in Deutschland und Großbritannien müssen zusätzlich zu den 85 Mrd. € für die reinen UMTS-Lizenzen noch einmal ein Betrag in etwa gleicher Höhe in die Infrastruktur investiert werden.

      Morgan Stanley Dean Witter (MSDW) hat ausgerechnet, dass die europäischen TK-Unternehmen im letzten Jahr rund 70 Mrd. $ an Anleihen begeben haben. 1999 waren es noch 40 Mrd. $ gewesen. Die syndizierten Bankkredite schnellten von ! 40 auf 150 Mrd. $ hoch.

      Die Deutsche Telekom führte im vergangenen Jahr das Feld mit über 18 Mrd. $ bei den Anleihen an. Die niederländische KPN folgt mit 13, France Telecom hat mehr als 11 Mrd. $ aufgenommen, Vodafone 9,6, die spanische Telfonica 7,1 und die British Telecom folgt mit knapp 7 Mrd. $ Anleihevolumen. Die Bescheidenheit hier glich das englische Unternehmen mit syndizierten Krediten von fast 49 Mrd. $ mehr als aus. Der französische Konkurrent „unserer“ Telekom holte sich mehr als 27 Mrd. $ von den Banken, Vodafone kam auf knapp 20 Mrd. $, KPN auf 12,5, die Deutsche Telekom nahm 10,5 Mrd. $ auf, die Telefónica begnügte sich mit 8,5 Mrd. $.

      Dir Refinanzierung wird teurer als geplant

      Damit war der Kapitalhunger der Branche aber keineswegs gestillt. Aktienemissionen brachten 1999 fast 45 Mrd. $ herein; nach rund 39 Mrd.$ im Jahre 1998. Im vergangenen Jahr wurden noch einmal fast 67 Mrd. $ einkassiert. Das sollte eigentlich in diesem Jahr in gleichem Umfang weitergehen. Möglicherweise hat die Branche da aber die Rechnung ohne den Wirt gemacht, wie das miserable IPO von Orange zeigt Wenn es bei den Aktienemissionen jetzt eng wird, fehlen der Branche Mittel zur Tilgung ihrer Kredite und Anleihen. Deren Refinanzierung wird also teurer als geplant. Das gestiegene Risiko schlägt sich in sinkenden Kreditratings nieder, was wiederum zu steigendem Zinsniveau führt. Das Ergebnis: Die TK-Unternehmen sehen sich steigender Zinslast gegenüber.

      Ob darin wiederum Potenzial für eine Bankenkrise schlummert?

      So weit möchte MSDW nicht gehen. Wie stark das Engagement einzelner Banken aber ist, wird am Beispiel der Commerzbank deutlich: Sie hat per Jahresende 2000 9 Mrd.€ an TK-Unternehmen ausgeliehen. Das sind rund 5,5% des gesamten Kreditvolumens. ABN-Amro kommt auf 14 Mrd. € entsprechend 2,4% der Kreditsumme. 7 europäische Großbanken hatten Ende des vergangenen Jahres zusammen knapp 50 Mrd. € an die TK-Branche ausgeliehen.

      Deutsche Telekom - Besser als andere?

      Die Deutsche Telekom steht noch nicht einmal so schlecht da. Zwar wird sich ihr Zinssaldo von zuvor immer um die 3 Mrd. € durch die UMTS-Lizenzen auf rund 4 Mrd. € verschlechtern. Aber sie hat nach Infrastruktur-Investitionen von rund 40 Mrd. € in den letzten fünf Jahren auch das technisch am besten ausgestattete Festnetz in Europa. Gleiches gilt wohl auch für den Mobilfunk. Und beide sind längst nicht „am Anschlag“. Die schlummernden Reserven werden bei 25 bis 30% gesehen, die ohne nennenswerte Folgeinvestitionen aktiviert werden könnten.

      Der Zinssaldo wird sich durch UMTS-Investitionen noch einmal um bis zu 1 Mrd. € verschlechtern. Der Verkauf der amerikanischen Sprint, sowie von sechs, derzeit noch nicht veräußerten regionalen Kabelgesellschaften könnte rund 4, bzw. 5 Mrd. € in die Kassen spülen. Die Korrektur der Immobilienbewertung hat wohl keine unmittelbar liquiditätswirksamen Folgen, so dass sich die langfristige Zinslast per Saldo bei rund 4,3 Mrd. € einpendelt. Dies allerdings alles noch vor dem Kauf von Voicestream der noch einmal Liquidität im oberen einstelligen Milliarden-Euro-Bereich kostet.

      UMTS - Träumereien am Kamin?

      So weit, so schlecht. Nach dem bisherigen Flop von WAP mehren sich die Zweifel, ob die großartigen Hoffnungen in UMTS überhaupt noch real sind. Der Misserfolg der französischen Lizenzauktion zeigt einerseits die Mittelknappheit der Branche, andererseits die ! auf den Nullpunkt gesunkene Euphorie und drittens die Suche nach Alternativen.
      So hat Bouygues Telecom den Rückzug aus der UMTS-Versteigerung damit begründet, sich auf die billigere GPRS-Technik fokussieren zu wollen. GPRS garantiert schnelle Übertragungsraten bei Investitionen von einem Bruchteil dessen, was UMTS erfordert. GPRS wird gegenwärtig auch in Deutschland in Betrieb genommen und könnte die Frage verschärfen, ob UMTS überhaupt gebraucht wird.

      Der Bedarf für den Mobilfunk der dritten Generation!

      In der vergangenen Woche wurde die Unsicherheit von zwei Seiten her erheblich verstärkt. Einerseits hatte Alcatel gemutmaßt, der UMTS-Start gelinge frühestens im Jahr 2004. Diesen Zweifeln hatte sich Qualcomm angeschlossen Und schließlich hat

      Merrill Lynch Stratege Steve Milunovich frech behauptet: „Wir brauchen diese stinkenden 3G-Datenraten nicht!“. Er unterscheidet durchaus nachvollziehbar zwischen mobilen und portablen Anwendungen. Seine These: Die sogenannten Killer-Applikationen wie Internet-Zugang und Video-Übertragung seien in Wirklichkeit mit anderen Netzstrukturen besser und billiger zu erledigen. Die typisch mobilen Anwendungen kämen aber mit den heute verfügbaren Datenraten aus. Mithin gäbe es keinen Bedarf für den Mobilfunk der dritten Generation (3G)

      Wenn aber die UMTS-Zukunft nicht mehr so rosig aussieht, fließen die Einnahmen erst später und dann in deutlich reduziertem Umfang zurück. Der Schuldendienst zieht sich in die Länge. Und vielleicht kommt dann noch Abschreibungsbedarf für überhöhte Lizenzzahlungen hinzu. Schließlich kostete die UMTS-Lizenz in Deutschland 16 Mrd. DM, während nur Monate später in Frankreich für dasselbe Gut für 5 Mrd. € nicht genügend Nachfrage aufkam.

      Die Lage der Telekommunikationsindustrie ist also brisant. Die ihrer Zulieferer nicht minder, wie z.B. die jüngste Gewinnwarnung von Nortel zeigt Der Mobilfunkmarkt strebt zumindest in Europa der Sättigung entgegen. Da wiegt es besonders schwer, wenn UMTS nicht die erhoffte Belebung bringt.
      ===============================================================================
      Die zerstörten Illusionen!

      Quelle: Reuters

      Intel sieht Telekombranche vor möglichem finanziellem Schiffbruch

      Der Telekommunikationsbranche steht nach Einschätzung des weltgrößten Chipherstellers Intel auf Grund der hohen Ausgaben in die neuen 3G-Mobilfunk-Technologien möglicherweise ein finanzieller Schiffbruch bevor. "Wir werden mit einer Situation konfrontiert, in der eine Industrie auf den Bankrott hinsteuert (...), bevor selbst ein einziger 3G-Anruf gemacht wurde", sagte der Vizepräsident und Generalmanager des US-Konzerns, Hans Geyer, am Freitag auf der größten jährlichen Handy-Messe, dem GSM World Congress, in Cannes.

      ===============================================================================

      KOMMENTAR

      In drei bis vier Jahren könnte diese Übertragungstechnik schon wieder total veraltert sein, wie der reinkopierte Artikel von Profiler zeigt.

      Weite Teile des Hightech-Sektors geraten im UMTS-Abwärtssog

      Die sehr hohen Gebühren für UMTS-Lizenzversteigerungen ziehen weite Teile der Hightech-Aktien in die Tiefe. Die T-Branche steht mit dem Rücken zur Wand. Der schnelle Ausbau der Netze wird sich aufgrund der prekären finanziellen Lage der Netzbetreiber voraussichtlich verzögern. Somit werden auch Netztausrüster in den Abwärtssog dieser Branche gezogen. Schaut Euch doch nur die Kursentwicklungen sämtlicher Netzausrüster an. Z. B. das ganze Gerede über Vorfinanzierungen hat den Aktienkurs des Marktführers Ericsson schon erheblich geschadet. Die Börse nimmt „das mögliche Scheitern“ dieses UMTS-Wahnsinns vorweg. Selbst für den zügigen Ausbau der Glasfasernetze fehlt offensichtlich das Geld. Jedenfalls sind meines Erachtens die plötzlichen Gewinn- und Umsatzeinbrüche bei Glasfaserequipment-Hersteller nicht nur auf einer Verlangsamung der US-Konjunktur zurückzuführen.

      NUR DIE ALLER DÜMMSTEN KÄLBER WÄHLEN IHRE SCHLÄCHTER SELBER!

      Mein LOGO für UMTS Capoon
      Avatar
      schrieb am 28.02.01 22:05:42
      Beitrag Nr. 40 ()
      Telekommunikation: Zum Sterben zu niedrig, zum Leben zu hoch

      von Willi Weber [28.02.01, 16:23]

      Viele namhafte Finanzexperten machen sich große Sorgen um die hohe Verschuldung der Telekommunikationsunternehmen. Sie befürchten Kreditausfälle in Milliardenhöhe, welche zuerst das weltweite Finanzsystem und als Folge daraus die gesamte Weltwirtschaft in eine ernste Krise stürzen könnten.
      Seit 1997 haben internationale Banken Kredite in Höhe von mehr als 866 Milliarden US-Dollar an Telekom- und Medienunternehmen zugesagt. 302 Milliarden Dollar entfallen davon auf US-Banken, 318 Milliarden Dollar auf europäische Institute und 68 Milliarden Dollar auf japanische Geldhäuser. Von diesen Kreditlinien dürften etwa 30 bis 40 Prozent noch nicht in Anspruch genommen worden sein.
      In Europa ist vor allem der neue Mobilfunkstandard UMTS für die Schuldenberge der großen Telcos verantwortlich. So kosteten zum Beispiel allein die sechs UMTS-Lizenzen in Deutschland rund 50 Milliarden Euro. Experten rechnen damit, dass die gleiche Summe noch einmal für den Aufbau der Netze erforderlich sein wird.
      Vor allem die Deutsche Telekom, die British Telecom und die France Télécom sind hochverschuldet. So betragen beim T-Konzern die Verbindlichkeiten zum Bilanzstichtag 31.12.2000 mehr als 60 Milliarden Euro. Beim britischen Konkurrenten verdoppelte sich die Nettoverschuldung bis zum Ende des vergangenen Jahres auf 19,1 Milliarden britische Pfund. Während die Zins- und Tilgungslasten schon jetzt die Gewinnmargen der Konzerne kräftig nach unten drücken, sind die ersten Einnahmen aus den UMTS-Investments frühestens im Jahr 2003 zu erwarten. Bis sich sämtliche UMTS-Ausgaben amortisiert haben, dürften sogar zehn Jahre vergehen.
      So gesehen sind die Ängste der Finanzprofis nicht von der Hand zu weisen. Die Milliardeninvestitionen in eine neue und zudem mit Unsicherheiten behaftete Technologie, die erst nach so langer Zeit rentabel zu werden verspricht, sind kaufmännisch mehr als gewagt.
      Dennoch dürfte die Verschuldung der Telekommunikationskonzerne keinen Bankencrash auslösen. So lassen sich die Kreditverpflichtungen durch Gewinne aus anderen Geschäftsbereichen, etwa dem Festnetz, finanzieren. Außerdem können mögliche Erlöse aus dem Verkauf von nichtrelevanten Vermögensteilen – etwa von Beteiligungs- oder Anlagevermögen - zur Schuldentilgung verwendet werden.
      Bei einer weiteren geplanten Einnahmequelle müssen die Konzerne allerdings erhebliche Abstriche in Kauf nehmen. Der Cash aus dem Börsengang der Mobilfunktöchter wird weit weniger sprudeln als ursprünglich erhofft. Das musste erst vor kurzem die France Télécom bei der Emission von Orange erfahren. Mit T-Mobil der Deutschen Telekom und Cellnet der British Telecom stehen noch zwei weitere große Emissionen von Mobilfunktöchtern ins Haus. Die beiden Konzerne stehen aber vor einem Dilemma: Einerseits brauchen sie so schnell wie möglich die frischen Börsengelder zur Schuldentilgung, andererseits würde aber der augenblicklichen Börsenflaute nur ein Teil der eingeplanten Mittel in die Kassen fließen.
      Der Blick auf den Soll-Stand des Kontoauszugs dürfte bei den Großschuldenmachern deshalb ein äußerst zwiespältiges Gefühl auslösen: Zu niedrig, um zu sterben, zu hoch, um gut zu leben.
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      schrieb am 12.03.01 13:57:57
      Beitrag Nr. 41 ()
      NEUES VOM MILLIARDENGRAB DER TK-KONZERNE

      Der Megaflop des Jahrhunderts!

      EU kritisiert teure UMTS-Auktionen

      von Joachim Hoenig

      Die EU-Kommission äußert in einem dem Handelsblatt vorliegenden Bericht erstmals ernsthafte Sorgen über die stark getrübte Stimmung in den europäischen Telekomunternehmen.

      HB BRÜSSEL. Die Konzerne haben im zurückliegenden Jahr für zum Teil mehrstellige Milliardenbeträge Lizenzen für die neue Mobilfunkgenerationen UMTS erworben und leiden nun nicht nur unter der schlechten Stimmung an den Börsen, sondern auch unter den hohen Finanzierungskosten.

      Die EU-Behörde kritisiert das Fehlen gemeinsamer Rahmenbedingungen für die Lizenzbetreiber in den einzelnen Ländern, heißt es in dem Bericht, der am Dienstag vorgelegt wird. Dies habe in der EU zu unterschiedlichen und somit fragmentierten UMTS-Märkten geführt. Laufzeiten, Markteinführungsregeln und Frequenzspektren der bislang in elf EU-Staaten vergebenen Lizenzen weichen so weit von einander ab, dass dies bei der Inbetriebnahme "unvermeidbar" zu Störungen führen wird, stellt die Kommission fest. Dies verhindere jedoch möglicherweise, dass sich die Investitionen schnell rentieren, heißt es
      Zugleich stehen die Unternehmen unter einem starken Druck, die Markteinführung zügig und ungestört umzusetzen, um möglichst bald zu einem Rückfluss der eingesetzten Gelder zu kommen. In Deutschland ist der UMTS-Start für 2004 vorgesehen. "Die Sorge wächst, dass wir unser Geld später als geplant zurückbekommen", heißt es in der Branche.

      Da eine Korrektur der Gegebenheiten nicht mehr möglich ist, plädiert die EU-Behörde dafür, Konsequenzen aus den nicht auf einander abgestimmten Lizenzvergabeverfahren und -bedingungen in einzelnen EU-Staaten zu ziehen. So müsse jetzt bereits jetzt über ein abgestimmtes Vorgehen bei vergleichbaren Innovationen nachgedacht werden, die in der Zukunft auf die Gemeinschaft zukommen werden.

      Die mobile Nutzung des Internets werde die Regulierer vor weitere Herausforderungen stellen, sagte der für die Informationstechnologie zuständige Kommissar Erkki Liikanen, der die Mitteilung an die EU-Staaten seinen Kollegen zu Verabschiedung vorlegen will. Zudem regt Liikanen EU-weite Regeln an für den Fall, dass es bei den Einführungen in den einzelnen Ländern zu Verspätungen kommen sollte.
      Die Entwicklung der UMTS-Märkte in den Ländern könne durch die abweichenden Bedingungen in den Nachbarstaaten negativ beeinflusst werden, sagte der Finne. Grenzüberschreitende Aktivitäten würden erschwert. Die EU-Staaten hatten sich 1998 entschieden, bis Ende 2001 sämtliche UMTS-Lizenzen zu verkaufen, dabei auf ein engmaschiges Regelwerk für die Einführung jedoch verzichtet. Die EU-Kommission wurde beauftragt, darauf zu achten, dass es beim Lizenzverkauf nicht zu Diskriminierungen kommt.

      Besonders in Frankreich und Belgien ist die Enttäuschung über das geringe Interesse der Investoren an den UMTS-Lizenzen groß gewesen. Die Anzahl der angebotenen Lizenzen überstieg die der Nachfrager. In Deutschland, das den Reigen der Versteigerungen mit Großbritannien eröffnet hatte, zahlten die zukünftigen der leistungsstarken Mobilfunknetze dagegen knapp 100 Milliarden DM. "Der Preis war viel zu hoch", sagen heute selbst Vertreter der Unternehmen, die Lizenzen erworben haben. EU-weit wurden bislang 130 Milliarden Euro für die Lizenzen ausgegeben. Die Kommission geht davon aus, dass ein vergleichbarer Betrag für den Aufbau der Netzwerke notwendig sein wird.

      Monate nachdem die Wertpapiermärkte die betroffenen Unternehmen für ihre möglicherweise zu hohen Investitionen mit kräftigen Kursabschlägen bestraft haben, wird sich Liikanen nun morgen in Straßburg bemühen, den Telekomkonzernen Mut zuzusprechen. Der Finne ist besorgt, das die europäischen Mobilfunkunternehmen durch die möglichen Verzögerungen bei der Markteinführung der neuen Produkte ihre weltweit führende Rolle in Mobilfunk-Technologie einbüßen können. Japan wird die dritte Mobilfunk-Generation im kommenden Mai einführen; in den USA laufen die Vorbereitungen für den Lizenzverkauf gerade an.

      Quelle:HANDELSBLATT, Sonntag, 11. März 2001

      NUR DIE ALLER DÜMMSTEN KÄLBER WÄHLEN IHRE SCHLÄCHTER SELBER!

      Mein LOGO für UMTS Capoon
      Avatar
      schrieb am 15.03.01 16:27:11
      Beitrag Nr. 42 ()
      NEUES VOM MILLIARDENGRAB DER TK-KONZERNE

      Der Megaflop des Jahrhunderts!

      Nokia-Chef Jorma Ollila
      Stand: 15-03-01


      UMTS-Erfolg kann lange dauern

      Der Chef des weltgrößten Handy-Herstellers Nokia, Jorma Ollila, bezweifelt den schnellen kommerziellen Erfolg der UMTS-Handys. Er befürchtet, dass europäische Telekom-Unternehmen an den hohen Anlaufkosten scheitern.

      Hamburg - Es gebe keinen "Automatismus, dass dieses Projekt funktioniert", sagte Ollila der "Zeit". Seiner Ansicht nach ist es auch keineswegs sicher, dass die hoch verschuldeten Telekom-Unternehmen Europas ihre Kosten wieder hereinwirtschaften können. Es werde "auf jeden Fall sehr lange dauern", bis sich UMTS rentiere. In diesem Zusammenhang befürchtet der Nokia-Chef eine ähnliche Entwicklung wie in den USA, wo mehrere Telekom-Unternehmen Konkurs anmelden mussten.

      Ollila baut nach eigenem Bekunden auf die UMTS-Technik, die voraussichtlich im Herbst 2002 marktreif werde. Der Verkauf klassischer Handys, die man nur zum Telefonieren nutzen kann, werde nämlich künftig langsamer wachsen. "Er wird nicht mehr jährlich um 50 bis 60 Prozent zulegen wie in den vergangenen drei Jahren, sondern um 25 bis 50 Prozent", sagte Ollila.

      Nokias Konkurrent Ericsson hatte im Januar wegen anhaltender Verluste angekündigt, seine Produktion von Mobiltelefonen ganz an Fremdfirmen abzugeben. Dagegen sagte Ollila: "Wir sind mit unserer eigenen Logik gut gefahren. Ich glaube nicht, dass ein erfolgreicher Player auf diesem Markt in den nächsten drei, vier Jahren etwas durch Outsourcing gewinnt." Ausdrücklich verwarf er "große Firmenkäufe" oder Fusionen. "Wir wollen hier bei Nokia aus eigener Kraft wachsen."

      Quelle: Der Spiegel/Die Zeit

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      KOMMENTAR

      Die Telekommunikationsindustrie im Abwärtsstrudel

      Mit ihrem Bieterwahnsinn bei den UMTS-Versteigerungen hat sich die Telekommunikationsindustrie selber in einen regelrechten Abwärtsstrudel gebracht. Nach den dramatischen Kurseinbrüchen im vergangenen halben Jahr fehlte den Unternehmen die Kohle und obendrein ging die Kreditwürdigkeit verloren. Jetzt fehlt das Geld für die dringend benötigten Investitionen in die UMTS-Netzwerke.

      Folge: Auch die Ausrüster sind von dieser ganzen Misere der TK-Konzerne direkt betroffen, weil nun der zügige UMTS-Ausbau mangels Kapitalknappheit nur noch verzögert umgesetzt werden kann.


      NUR DIE ALLER DÜMMSTEN KÄLBER WÄHLEN IHRE SCHLÄCHTER SELBER!

      Mein Logo für UMTS Capoon
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      schrieb am 24.03.01 18:20:37
      Beitrag Nr. 43 ()
      Horrorszenario für Deutschland

      Die UMTS-Technik sollte das goldene Zeitalter des Mobilfunks einläuten - stattdessen prophezeit eine McKinsey-Studie den Telefonkonzernen Verluste in Milliardenhöhe.

      Ron Sommer gab sich erstaunlich gelassen. Stolze 16 Milliarden Mark hatte der Telekom-Chef gerade für eine Eintrittskarte in das mobile Zukunftsgeschäft UMTS bezahlt - dennoch fühlte er sich am Ende der fast dreiwöchigen Superauktion im vergangenen August "ganz eindeutig als Sieger". Das Ergebnis liege "genau in dem Rahmen, den wir uns gesteckt haben", versicherte er.

      An Sommers Optimismus hat sich bis heute - offiziell - nichts geändert. Zwar sei nach den "hohen Lizenzsummen keine schnelle Mark zu verdienen", räumte der T-Chef vergangene Woche ein. Doch starte der Ex-Monopolist "so gut vorbereitet wie kaum ein anderer Anbieter unserer Branche in das UMTS-Zeitalter".

      Das mag sein. Aber das heißt noch lange nicht, dass die Telekom mit der neuen Technik jemals Geld verdienen wird. Die Zweifel, dass die UMTS-Ära zu einem goldenen Zeitalter für die Mobilfunkbranche wird, wachsen ständig. Auf jeden Fall werden noch etliche Jahre vergehen, ehe sich die gigantischen Investitionen der Netzbetreiber in die neue Mobilfunktechnik amortisiert haben - wenn überhaupt.

      Im schlimmsten Fall könnte der Einstieg in die mobile Multimedia-Welt zu einer immensen Kapitalvernichtung führen. Das belegen interne Papiere der Unternehmensberatung McKinsey, die für mehrere europäische Mobilfunkkonzerne eine sehr detaillierte Risikoeinschätzung der kommenden Jahre berechnet hat.

      "Unter realistischen Annahmen", heißt es dort, würden durch die UMTS-Einführung "europaweit rund 270 Milliarden Euro an Wert vernichtet". Vor allem für Telefonfirmen, die ihr Netz völlig neu aufbauen müssen und erst mit dem UMTS-Start auf Kundenfang gehen, werde sich das Investment "nur unter sehr optimistischen Annahmen" lohnen, "wobei der erwartete Pay Back nicht vor 2017 liegt".
      Obwohl die Telekom über eigene Mobilfunknetze verfügt, könnte das UMTS-Geschäft auch für sie mit einem Fiasko enden: Ihrer Tochter T-Mobil drohen nach den Berechnungen von McKinsey Verluste von rund 22 Milliarden Euro - wenn es ihr nicht gelinge, so die Berater, ihre operative Marge drastisch zu erhöhen. Damit sich das UMTS-Abenteuer rechnet, müsse T-Mobil den Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) von jetzt 16 auf über 40 Prozent steigern.

      Selbst unter dieser Voraussetzung könne die Mobilfunkfirma mit den Tochtergesellschaften in England, Österreich und den Niederlanden aber erst vom Jahr 2015 an einen Rückfluss der Investitionen erwarten. T-Mobil-Chef Kai-Uwe Ricke hält die Berechnungen der McKinsey-Männer für deutlich überzogen: "Die betreiben das Geschäft mit der Angst." Die internen Zahlen des Telekom-Ablegers, betont Ricke, sähen "deutlich freundlicher" aus, und da die Telekom in keinem Land mit UMTS bei null anfange, sei "das Risiko absolut beherrschbar". Ricke: "T-Mobil ist und bleibt profitabel."

      Das Horrorszenario der McKinsey-Berater markiert deutlich den drastischen Stimmungsumschwung in der Branche. Noch vor einem Jahr herrschte dort nahezu grenzenloser Optimismus. Damals boomten die Börsen - und Telekommunikationswerte zählten zu den Favoriten der Anleger. Die aberwitzigen Lizenzkosten für UMTS waren noch unbekannt, und die Techniker versprachen die schöne bunte Handy-Zukunft mit schier unglaublichen Übertragungsraten, die das Telefon je nach Bedarf zum Walkman- und Gameboy-Ersatz, zum Fernseher, zur Urlaubskamera, zum Terminkalender, zum Adressbuch, zur Internet-Surfstation oder zum Terminal für Aktien-Transaktionen machen würde.

      Schon Ende 2001, versicherten damals die technikverliebten Manager bei Nokia und Siemens, werde die neue Handy-Generation verfügbar sein. Millionen von Kunden, so der feste Glaube bei den Netzbetreibern, würden dann schleunigst ihr nur zum Telefonieren geeignetes Handy beiseite legen und auf UMTS umsteigen.

      An die Stelle kühner Zukunftsentwürfe sind inzwischen realistischere Einschätzungen getreten - und die sehen ziemlich düster aus. Die Lizenzgebühren trieben die Kosten für die notwendigen Kredite bei den zunehmend skeptischer werdenden Banken in die Höhe und ließen so die zu erwartenden Gewinne noch weiter schrumpfen. Als in der Folge die Aktien aller Netzbetreiber abstürzten, brach Krisenstimmung aus.
      Denn viele Versprechungen erwiesen sich inzwischen als voreilig. Vor Anfang 2003 wird keine Firma die neue Technik in großem Stil anbieten können. Auch die vollmundig versprochenen Übertragungsraten von bis zu zwei Megabit pro Sekunde gelten nur noch als theoretischer Wert - für den unwahrscheinlichen Fall, dass ein Nutzer allein vor einer Basisstation steht.

      Hinzu kommt, dass die Netzbetreiber allmählich an ihre Wachstumsgrenzen stoßen. Nachdem im "Ausnahmejahr 2000", so T-Mobil-Chef Ricke, der Markt noch um beeindruckende 104 Prozent wuchs, könnte die Steigerungsrate in diesem Jahr auf immer noch stolze 37 Prozent fallen und 2003, wenn UMTS auf den Markt kommt, auf 10 Prozent abrutschen. Auf 100 Einwohner, so haben Marktforscher errechnet, würden dann 102 Mobiltelefone kommen. Ob die Handy-Nutzer dann begeistert auf UMTS umschwenken, ist völlig ungewiss.

      Das Szenario einer schnellen Marktsättigung und eines ausbleibenden UMTS-Hypes schlägt sich auch in der als "vertraulich" gekennzeichneten McKinsey-Studie nieder. So gehen die Berater davon aus, dass T-Mobil im kommenden Jahr mit 25 Millionen Kunden die Spitze in den herkömmlichen GSM-Netzen erreicht. Bis zum Jahr 2009, wenn die D1-Lizenz ausläuft, werde die Zahl kontinuierlich zurückgehen, ehe 2010 dann die alten Netze abgeschaltet werden könnten.

      Parallel dazu soll die Zahl der UMTS-Nutzer von einer Million im Jahr 2003 auf 22 Millionen im Jahr 2010 ansteigen. Doch um dieses Ziel zu erreichen, sind gewaltige finanzielle Kraftakte notwendig.
      Zunächst einmal muss die Infrastruktur aufgebaut werden. Dafür sind nach den im Februar erarbeiteten McKinsey-Plänen bei der Telekom bis 2010 knapp zehn Milliarden Euro notwendig, von denen mehr als die Hälfte in der Zeit zwischen 2002 und 2004 anfällt. Dabei gehen die Berater davon aus, dass sich der UMTS-Netzaufbau bis 2007 auf städtische Gebiete beschränkt.

      Für die Telefonkonzerne stellt die Aufgabe, parallel zwei Netze zu betreiben und die Kunden zu halten, eine gewaltige Herausforderung dar. Denn der Doppelbetrieb ist teuer, und viele Kunden, so die Sorge, könnten die Umstellung "auch zum Wechsel des Netzbetreibers nutzen".

      Denn nur die Lizenzen von D1 und D2 Vodafone laufen schon 2009 aus, während die Lizenzen von E-Plus noch bis Ende 2012 und von Viag Interkom sogar bis Ende 2016 gültig sind. Bei diesen Anbietern könnten sich vor allem jene Kunden sammeln, die den Umstieg auf die Multimedia-Technik scheuen.
      Auf jeden Fall steigen durch den Doppelbetrieb die Kosten für den Unterhalt der Netze und die Marketingausgaben drastisch an - bei T-Mobil zum Beispiel, so die Rechnung der Berater, von knapp fünf Milliarden Euro im vergangenen Jahr auf gut elf Milliarden Euro im Jahr 2007.
      Mit diesem Kraftakt soll sich dann der Umsatz im gleichen Zeitraum auf fast 14 Milliarden Euro mehr als verdoppeln. Bis 2010 könnte der Umsatz weiter auf 15,7 Milliarden Euro klettern.

      Ein solch gewaltiges Umsatzwachstum in einem dann gesättigten Markt ist allerdings nur möglich, wenn die Einnahmen deutlich steigen. Zurzeit liegt der Durchschnittsumsatz pro Kunde bei 35 Euro im Monat. Kunden, die 2003 auf die neue UMTS-Technik umsteigen, müssten nach den Berechnungen von McKinsey aber schon 68 Euro pro Monat einbringen. Selbst wenn danach der Massenmarkt mit einem Preiskampf beginnt, dürfe die durchschnittliche Telefonrechnung der UMTS-Nutzer nicht unter 60 Euro fallen.

      Das ist ein äußerst ehrgeiziges Ziel. Bislang nämlich kannte die in der Branche mit dem Kürzel Arpu ("average revenue per user") belegte Kennzahl nur eine Richtung: steil nach unten.
      Vor allem Kunden ohne feste Vertragsbindung (Prepaid), die im vergangenen Jahr den Löwenanteil des Zuwachses ausmachten, bringen kaum etwas ein. Ihr Durchschnittsumsatz macht in der Regel gerade mal gut ein Drittel der Einnahmen bei vertraglich gebundenen Kunden aus.

      Zwar haben alle Netzbetreiber vergangene Woche verkündet, die Attraktivität der Prepaid-Angebote drastisch zu verringern. Für deutliche Umsatzsprünge dürfte der Sinneswandel aber kaum sorgen. "Die Fische, die wir jetzt noch angeln", räumt E-Plus-Chef Uwe Bergheim ein, "werden mit Sicherheit nicht mehr die ganz großen Fische sein."

      Einen Trost immerhin hält das McKinsey-Papier für die Telekom bereit. Nach D2 Vodafone steht der Ex-Monopolist unter den sechs UMTS-Lizenznehmern in Deutschland noch am besten dar. Für diese beiden Firmen sieht McKinsey den "Business Case" nur als "risikobelastet".

      Bei E-Plus, Viag Interkom und Mobilcom lautet die Bewertung schon "kritisch" und "hoch kritisch". Und bei der Allianz aus der finnischen Sonera und der spanischen Telefónica zeigt der Daumen klar nach unten: "Business Case hoffnungslos", lautet das vernichtende Urteil.

      KLAUS-PETER KERBUSK

      Quelle: Der Spiegel
      Avatar
      schrieb am 26.03.01 10:49:28
      Beitrag Nr. 44 ()
      NEUES VOM MILLIARDENGRAB DER TK-KONZERNE

      Der Megaflop des Jahrhunderts!

      Banken: Floppt UMTS, drohen Milliarden-Risiken

      Eine neue Studie der Unternehmensberatung Mummert + Partner geht davon aus, dass die Finanz-Dienstleister die Gewinner des M-Commerce sein werden. Floppt UMTS, werden aber vor allem die Banken auf faulen Milliarden-Krediten sitzen.
      Trotz der Risiken machen sich die Finanz-Dienstleister auf ins mobile Internet. Rund die Hälfte der Versicherer plant noch für das laufende Jahr M-Commerce Angebote. Im Trend sind dabei nach einer Studie von Mummert + Partner personalisierte Dienstleistungen. Individuell auf den Kunden zugeschnittene Services seien vonnöten, um den Kunden an den Anbieter zu binden, so das Ergebnis der Studie.
      Auch die Banken profitieren. Insbesondere das Bezahlen per Handy könnte eine Killer-Applikation werden, welche die Banken vor allem im immer noch defizitären Zahlungsverkehr entlasten würde. Durch die ausschließlich elektronische Abwicklung der Zahlungen dürften immense Personalkosten abgebaut werden. Noch immer wird ein Löwenanteil des Zahlungsverkehrs per Beleg abgewickelt. Trotz Einsatz von Belegscanner müssen immer noch viele Belege manuell verarbeitet werden.
      Auch Dienstleistungen wie das mobile Brokerage werden weiter boomen: Consors, Bipop (Entrium), Direkt Anlage Bank und Comdirect dürften vom Aktienhandel per Handy profitieren. Zusätzliche Dienstleistungen, wie z.B. die Abfrage von detailliert abgebildeten Charts per Handy sollten das Geschäft weiter ankurbeln und damit auch die Provisions-Einnahmen weiter erhöhen können.
      Eine schöne Welt für die Finanz-Dienstleister? Ja, wären da nicht die Milliarden-Kredite, welche die Banken zum Aufbau des UMTS-Netzes gewährt haben. Auch wenn sich in der Regel mehrere Banken zu Konsortien zusammenschließen, bleiben die Risiken. Eine Studie geht davon aus, dass nur wenige der UMTS-Anbieter die Kosten der Netze tragen können.
      Geht einer der Anbieter in Konkurs und kann nicht unter das Dach eines anderen schlüpfen, drohen den Banken Abschreibungen in Milliardenhöhe auf die UMTS-Forderungen. Welche Dimensionen das haben kann, verdeutlicht folgender Vergleich: Die Kosten für den Aufbau eines UMTS-Netzes werden auf rund 25 Mrd.€ geschätzt. Das ist weit mehr als der Gewinn der Deutschen Bank im letzten Jahr.

      NUR DIE ALLER DÜMMSTEN KÄLBER WÄHLEN IHRE SCHLÄCHTER SELBER!

      Die Abkürzung für UMTS = Ultra Mega-Strafe für Telekom

      Mein Logo für UMTS Capoon
      Avatar
      schrieb am 04.04.01 19:48:56
      Beitrag Nr. 45 ()
      Hallo zusammen!

      NEUES VOM MILLIARDENGRAB DER TK-KONZERNE

      Der Megaflop des Jahrhunderts!


      Quelle: Aus der FTD vom 04.04.2001

      UMTS-Kredite belasten Netzausrüster
      Von Martin Virtel und Guido Warlimont, Hamburg

      Ein Großauftrag der Mobilfunkgruppe Orange hat am Dienstag die Aktienkurse der führenden europäischen Telekommunikationausrüster unter Druck gebracht.

      Orange vergab den Auftrag für den Bau seiner UMTS-Mobilfunknetze in Deutschland, Frankreich und Großbritannien an Nokia, Ericsson und Alcatel, ließ sich allerdings im Gegenzug umfangreiche Lieferantenkredite zusagen. Das Auftragsvolumen betrage insgesamt 2,3 Mrd. Euro über drei Jahre, wobei die Zulieferer Finanzierungszusagen über 150 Prozent des Auftragswertes gemacht hätten, erklärten Orange-Manager.

      Die Netzbetreiber drängen ihre Zulieferer zu Finanzierungshilfen, um die Milliardeninvestitionen für den Aufbau der Mobilfunknetze der nächsten Generation auf mehrere Schultern zu verteilen. Die um Aufträge kämpfenden Ausrüster lassen sich auf solche Forderungen häufig ein. Die Finanzmärkte sehen die Lieferantenkredite indes mit großer Skepsis, weil die Zweifel gewachsen sind, ob sich mit UMTS-Mobilfunk die Investitionen im angemessener Zeit wieder einspielen lassen.

      Nokia hat sich mit rund 1,5 Mrd. Euro den größten Teil des Auftrags der France-Telecom-Tochter Orange gesichert. Allerdings gab der finnische Konzern überraschend freimütig zu, dass er den Auftrag mit einer Kreditzusage in Höhe von zwei Mrd. Euro erkauft hat. Während Nokia für das britische Orange-Netz der Hauptlieferant ist, teilt es sich mit Ericsson den Auftrag für die deutsche Orange-Beteiligung Mobilcom und mit Alcatel für die französische Orange-Sparte Intineris. Alcatel gab den Auftragswert für sich mit 315 Mio. Euro an.

      Der Kurs der Nokia-Aktie fiel am Dienstag bis kurz vor Handelsschluss in Europa um über fünf Prozent. Alcatel-Papiere gaben um fast zehn Prozent und Ericsson um sieben Prozent nach. Die Nachricht verstärkte an den Börsen die kräftigen Kursverluste der gesamten Branche.

      Mobilcom schwenkt um

      Mobilcom-Chef Gerhard Schmid sagte der Nachrichtenagentur Reuters, der Auftragsanteil seines Unternehmens habe ein Volumen von 1,4 Mrd Euro. France Telecom hält über Orange 28,5 Prozent an Mobilcom. Im vergangenen Herbst war die Mobilcom-Order zunächst an Ericsson gegangen. Schmid sagte, auf Nokia entfalle nun zwischen 50 und 60 Prozent des Auftragsvolumens. Die Lieferanten finanzierten mit ihren Krediten die Infrastruktur und trügen anteilig die Anlaufkosten für das Netz. Erst am Montag hatte Nokia einen größeren Lieferantenkredit bekannt gegeben: Das UMTS-Netz des britischen Mobilfunkkonzerns Hutchison UK wird Nokia mit Technik im Wert von 300 Mio. Euro beliefern, der zeitgleich gewährte Kredit ist mit zirka 737 Mio. Euro mehr als doppelt so groß.

      In der Vergangenheit habe Nokia sich in puncto Lieferantenkredite sehr konservativ gezeigt, sagte ein Branchenanalyst der FTD. Die Ankündigungen der beiden letzten Tage hätten die Märkte überrascht, der nachgebende Kurs von Nokia sei aber eine Überreaktion. Ende 2000 hatte das finnische Unternehmen nach eigenen Angaben ausstehende Lieferantenkredite über 1,2 Mrd. Euro gehabt, die Verträge mit Hutchison und Orange machen zusammen mehr als dreimal so viel aus.

      Auch Nokia-Konkurrenten wie Ericsson, Nortel, Alcatel und Lucent helfen ihrem eigenen Umsatz mit Lieferantenkrediten nach, die Details werden im Regelfall jedoch erst dann bekannt, wenn ein beliefertes Unternehmen den Kredit nicht zurückzahlt. Durch die beiden mit Krediten verknüpften Verträge steht Nokia nun zumindest gleichauf mit dem schwedischen Rivalen Ericsson, bislang unangefochtener Marktführer unter den Techniklieferanten für Mobilfunknetze in Europa.

      Die Sorgen, dass Nokia seine eigene Kreditwürdigkeit durch zu großzügige Kreditvergabe verschlechtere, sei jedoch unbegründet, sagte der Analyst. Dies gelte auch für Kredite an Unternehmen wie Hutchison UK und Mobilcom, die ihr Netzwerk von Grund auf neu aufbauen und im Vergleich zu den notwendigen Investitionen derzeit nur über verschwindend geringe Umsätze verfügen. Im Falle von Mobilcom stünde der Eigentümer France Telecom für die Kredite gerade, bei Hutchison UK werde das Risiko durch den Hongkonger Konzern Hutchison mitgetragen: "Die Hilfe an Hutchison könnte sich für Nokia als ein Türöffner für Aufträge im chinesischen Mobilfunkmarkt erweisen."

      © 2001 Financial Times Deutschland
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      Für den Ausbau von UMTS zahlt Nokia fette 2 Mrd. Euro Überbrückungskredite. Ob UMTS jemals rentabel sein wird, ist mehr als fraglich. Um so unverständlicher ist es, daß Nokia sich auf diesen Deal einläßt. Fazit: Die ganze UMTS-Geschichte wird letztlich auf Kosten der Aktionäre ausgetragen. Die Strauchdiebe um Herrn Eichel haben den gesamten TK-Sektor unglaublich geschadet. Die Krise im Hightech-Bereich ist durch UMTS erheblich verstärkt worden.

      NUR DIE ALLER DÜMMSTEN KÄLBER WÄHLEN IHRE SCHLÄCHTER SELBER!

      Die Abkürzung für UMTS = Ultra Mega-TK-Konzern Strafe

      Capoon
      Avatar
      schrieb am 26.04.01 00:15:40
      Beitrag Nr. 46 ()
      Neues vom Milliardengrab der TK-Konzerne

      Der Megaflop des Jahrhunderts!


      Aus der FTD vom 25.4.2001

      UMTS: Zerbrochene Träume
      Von Juha Päätalo, Hamburg

      Ist die milliardenteure Mobilfunktechnik UMTS schon überholt, bevor sie überhaupt ans Netz geht? Studien zufolge gibt es in Zukunft billigere und ähnlich leistungsfähige Alternativen, die das multimediale Zukunftsgeschäft untergraben könnten.

      Wenn es einen Konkurrenten gibt, vor dem sich Telekom-Chef Ron Sommer kein bisschen fürchtet, dann ist es wahrscheinlich Ernst Folgmann. Der 53-Jährige leitet seit Februar das spanisch-finnische Konsortium Group 3G, das eine der sechs milliardenschweren Lizenzen für die dritte Mobilfunkgeneration in Deutschland (UMTS) erworben hat. Während Sommer am Dienstag bei der Vorlage seiner Bilanzzahlen stolz 21 Millionen Mobilfunkkunden in Deutschland präsentieren konnte, hat Folgmann bislang noch keinen einzigen.

      Entmutigen lässt sich der Group-3G-Chef deshalb aber noch lange nicht. "Welchen Wert haben diese Kunden?", fragt er fast empört. Und beantwortet sein Frage gleich selbst: "Es gibt Anbieter, die bis zu 80 Prozent Prepaid-Kunden haben. Wenn wir mit den richtigen Produkten auf den Markt kommen, besitzen wir selbstverständlich eine Chance."

      Milliardengrab

      Und von solchen Produkten, so glaubt Folgmann, werde es Tausende geben: "UMTS wird eine farbige Welt für bewegte Bilder." Wenn er sich da mal nicht täuscht. Die Zweifel, dass sich die gigantischen Investitionen der Netzbetreiber für die dritte Mobilfunkgeneration (3G) zügig einspielen lassen, nehmen ständig zu. Je detaillierter sich die Experten mit den Möglichkeiten und Marktchancen der neuen Technik auseinander setzen, desto größer die Ernüchterung. Immer mehr Studien warnen vor einem Milliardengrab.

      Einen Vorgeschmack auf die künftigen Probleme gab am Dienstag NTT Docomo. Der japanische Mobilfunkkonzern kündigte an, seine UMTS-Einführung - die weltweit erste kommerzielle - um vier Monate zu verschieben. Grund: Die Stabilität des Netzes könne bislang nicht garantiert werden.
      Vor wenigen Wochen hatte bereits eine Studie der Unternehmensberatung McKinsey für Unruhe in der Handy-Branche gesorgt. McKinsey geht davon aus, dass durch die Einführung von UMTS europaweit rund 270 Mrd. Euro an Kapital vernichtet werden. Selbst den deutschen Marktführern D1 und D2 prophezeien die Berater riesige Anlaufverluste. Für Folgmanns Group 3G fällt das Urteil vernichtend aus. "Business case hoffnungslos" soll auf dem vertraulichen Papier stehen.

      Schneller und Günstiger

      An die blumigen Versprechungen der Techniker, für die das Handy je nach Bedarf entweder zum Walkman, zum Fernseher, zum tragbaren Internetterminal oder zur Urlaubskamera mutierte, wollen inzwischen auch die Mobilfunkkonzerne nicht mehr so recht glauben. So kommt eine Pilotstudie des finnischen Anbieters Sonera, der zu 42,8 Prozent an Group 3G beteiligt ist, zu einem eher ernüchternden Ergebnis: Die ideale Länge eines mobilen Videoclips liegt danach bei gerade mal zwei Minuten. Wer mit solch kurzlebigen Diensten die immensen Vorleistungen amortisieren will, muss sich ziemlich viel einfallen lassen.

      Selbst wenn diese Dienste entwickelt würden, bleibt die Frage, ob sie sich nur über UMTS-Netze abrufen lassen. Einer Untersuchung des renommierten japanischen Finanzdienstleisters Nomura zufolge wird es schon bald alternative Techniken geben, die viel schneller und günstiger sind als UMTS und den neuen Standard von zwei Seiten in die Zange nehmen könnten. Die Nomura-Experten glauben, dass lokale Funk-Netzwerke, wie es sie bereits in Flughäfen und Firmenzentralen gibt, UMTS künftig in vielen Bereichen kannibalisieren.

      Die Gefahr, die von solchen lokalen Stationen ausgeht, ist den meisten Mobilfunkunternehmen wohl bekannt. Sie versuchen das Risiko jedoch kleinzureden. Bis heute weigern sich die Verantwortlichem beim Handy-Riesen Nokia, die lokalen Netze als vierte Mobilfunkgeneration - kurz 4G - zu bezeichnen. Obwohl sich dieser Name in der Branche längst etabliert hat. Und obwohl die meisten UMTS-Handys gleich so entwickelt werden, dass sie auch 4G-tauglich sind.

      Die Finnen fürchten offenbar um ihre Milliarden-Investitionen in UMTS. Wie viele seiner Konkurrenten fertigt Nokia nicht nur die Endgeräte, sondern baut auch die Netze auf. Und weil die Netzbetreiber derzeit klamm sind, gewähren ihnen Ausrüster wie Nokia und Ericsson hohe Lieferantenkredite.
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      Der totale Wahnsinn - in einer überholten Technik werden über 270 Milliarden investiert
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      Die derzeit führende 4G-Technologie, die unter dem kryptischen Namen "Wireless LAN" (Local Area Network) vermarktet wird, war ursprünglich für Laptops entwickelt worden. Wireless LAN ermöglicht es den Nutzern von tragbaren Rechnern, sich auch ohne umständlichen Kabelsalat in firmeninterne Netzwerke einzuloggen. Vorausgesetzt, das Gerät verfügt über ein entsprechendes Empfangs- und Sendemodem und wird maximal 100 Meter entfernt von der Basisstation eingesetzt.

      Diese Technik hat nach Ansicht von Branchenkennern das Potenzial, sich rasch auszuweiten. Neben Flughäfen und Bürogebäuden würde sie sich beispielsweise auch für Hotels oder Konferenzzentren eignen, also überall dort, wo große Datenmengen zur Übertraung via Web anfallen.

      Der große Vorteil von Wireless LAN: Es wird rund 170-mal schneller sein als UMTS, wenn dies an den Start geht. Zudem ist der Aufbau lokaler Netze viel billiger. Eine Basisstation kostet nur rund 2000 DM. Und weil 4G auf unregulierten Frequenzen funkt, benötigt der Betreiber noch nicht einmal eine Lizenz. In den USA und Skandinavien ist Wireless LAN bereits relativ weit verbreitet. Paul Fuller, Vice President des US-Netzwerkausrüsters 3com, wundert das nicht im Geringsten: "Gerade wegen der niedrigen Kosten wird diese Technologie rasant vorankommen." So bietet die Airline American Airlines ihren Fluggästen in den Business-Lounges einen Internet-Zugang über Wireless LAN - kostenlos.

      Lockangebot

      Je mehr Unternehmen diesem Beispiel folgen und die Technik als Lockangebot für Kunden einsetzen, desto weniger Umsatz bleibt für die dritte Mobilfunkgeneration. Zumal sich der Wettbewerb zu Beginn des UMTS-Zeitalters auf die Ballungszentren konzentrieren wird.

      Doch Wireless LAN ist nicht die einzige offene Flanke der Mobilfunkkonzerne. Denn zeitgleich zum Aufbau der UMTS-Stationen müssen sie ihre herkömmlichen Handy-Netze aufrüsten, um keine Kunden an die Wettbewerber zu verlieren. Die Lizenz von E-Plus läuft noch bis Ende 2012, die von Viag Interkom sogar bis Ende 2016.

      Beobachter halten es nicht für ausgeschlossen, dass die traditionellen Netze, wenn sie erst einmal aufgepeppt sind, sogar Videofilme ohne spürbaren Qualitätsverlust übertragen können. Damit wäre die teure UMTS-Technik für die zahlreichen, aber wenig kaufkräftigen Internet-Kids auf absehbare Zeit kein Muss. Die Strategen des Münchner Elektronikriesen Siemens gehen jedenfalls davon aus, dass bis 2005 nur 15 Prozent der Mobilfunknutzer auf den neuen Standard umschwenken.

      Ähnlich wie Nomura kommt daher auch der umfangreiche UMTS-Report des britischen Finanzdienstleisters Durlacher zu dem Ergebnis, dass UMTS-Netze auf absehbare Zeit vor allem im Umkreis von Großstädten genutzt werden, und dort in erster Linie außerhalb von Gebäuden. Ein Szenario, das unter Fachleuten noch als optimistisch gilt.

      Denn nach wie vor ist unklar, ob Wireless LAN nicht vielleicht doch im Freien funktioniert. Zumindest in Großstädten gilt dies als theoretisch möglich. "4G wird eine Lösung für drinnen und UMTS eine für draußen bleiben", sagt Olli Martikainen von der finnischen Firma Necsom, die Hardware für 4G-Netze entwickelt. 3com-Manager Fulton hingegen sieht "keine unüberwindbaren Probleme" für eine Expansion der lokalen Technik. Behält er Recht, käme dies einem Todesurteil für viele Mobilfunkanbieter gleich.

      Dann könnte sich ausgerechnet das Unternehmen als später Gewinner herausstellen, das bei der UMTS-Auktion in Mainz vorzeitig aufgegeben hat: die Swisscom-Tochter Debitel. Deren Chef Peter Wagner bereut heute jedenfalls nicht mehr, aus der Versteigerung ausgestiegen zu sein. Er will sich das Massaker offenbar lieber als Zuschauer ansehen.

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      Spanier versetzen UMTS neuen Tiefschlag
      Von Thilo Schäfer, Andreas Krosta und Ulrike Sosalla

      Die spanische Regierung hat offiziell eingestanden, dass die UMTS-Mobilfunkdienste nicht wie geplant in diesem Jahr an den Start gehen können.

      Das Technologieministerium in Madrid verlängerte am MIttwoch die Frist für die Einführung des Mobilfunkstandards der dritten Generation vom kommenden August bis zum Juni 2002. Die Entscheidung ist der zweite Rückschlag für die mit Spannung erwartete UMTS-Technik innerhalb von zwei Tagen. Am Dienstag hatte der japanische Mobilfunkbetreiber NTT Docomo den Start seines UMTS-Netzes von Mai auf Oktober 2001 verschoben.

      Die spanische Regierung hatte bei der Vergabe der vier UMTS-Lizenzen im Februar letzten Jahres die Mobilfunkunternehmen dazu verpflichtet, bis August 2001 ein vollständiges UMTS-Angebot auf die Beine zu stellen. Damit, so der Wunschgedanke in Madrid, würde Spanien zu den Vorreitern bei der Einführung dieser Zukunftstechnologie zählen.

      Nach eingehenden Konsultationen mit den Betreibergesellschaften und den Herstellern der Netze kam die Regierung nun zu dem Schluss, dass eine Einführung von UMTS noch in diesem Sommer nicht machbar sei. Madrid beabsichtigt nun, dass die vier Lizenzinhaber zunächst die GPRS-Technik anbieten sollen, die Internetdienste über die bisher existierenden Handynetze ermöglicht. Zu diesem Zweck ist die Regierung von Plänen abgerückt, zwei weitere Lizenzen für den bestehenden GSM-Standard zu erteilen, weil dadurch das nötige Frequenzspektrum eingeschränkt würde.

      Typisch für ganz Europa

      Die Inhaber der vier UMTS-Lizenzen in Spanien sind die bestehenden Mobilfunkbetreiber Telefónica Móviles, die Vodafone-Tochter Airtel und die von Telecom Italia kontrollierte Amena, sowie der Neueinsteiger Xfera, an dem die französische Vivendi beteiligt ist. Nach der gestrigen Entscheidung der Regierung darf Xfera nun die Netze der drei Konkurrenten benutzen, um GPRS-Dienste anzubieten, solange das Unternehmen noch am Aufbau einer eigenen Infrastruktur arbeitet.

      Nach Ansicht von Branchenexperten unterstreicht die spanische Entscheidung die Probleme der Branche in ganz Europa, wie geplant 2002 mit UMTS zu starten. "Wir erwarten für Mitte 2002 den Start mit einer beschränkten Nutzerzahl, der Massenmarkt wird erst 2003/2004 folgen", sagt Jason Chapman vom Marktforschungsunternehmen Gartner Group. "Der kritische Faktor ist die Verfügbarkeit von Endgeräten in großen Stückzahlen." Da die Handy-Hersteller erst Mitte bis Ende 2001 GPRS-Geräte in großen Mengen auslieferten, sei mit UMTS-Handys frühestens ab 2003 zu rechnen. Weitere Probleme, die die Einführung verzögern könnten, sind nach Chapmans Ansicht die schwierige Abstimmung der UMTS-Netze verschiedener Hersteller, Finanzierungsprobleme der Netzbetreiber und die Standortsuche für die Antennen.

      Beim Netzwerkausrüster Siemens hieß es, es gebe keine Probleme mit dem frühen Starttermin in Spanien. Siemens liefert für den spanischen Mobilfunkkonzern Amena die Netztechnik. Auch bei der Endgeräteherstellung laufe alles nach Plan. Stefan Schornstein von der Unternehmensberatung PricewaterhouseCoopers sagte, trotz moderater Vorgaben in Deutschland sei es nicht einfach, UMTS auch hier pünktlich zu starten, da die Termine für die Auslieferung der neuen Endgeräte immer wieder nach hinten datiert würden.

      Klagen gegen Lizenzgebühr

      Die Verschiebung der Einführungsfrist für UMTS heizte die Debatte um die umstrittene Lizenzgebühr in Spanien wieder an. Madrid hatte als eines der ersten Länder im Februar letzten Jahres die UMTS-Lizenzen vergeben. Die Regierung zog eine Ausschreibung, den so genannten "Schönheitswettbewerb", einer Auktion wie in anderen Ländern vor. Doch die hohen Erlöse der Auktionen in Großbritannien und vor allem in Deutschland, die der Bundesregierung 50 Mrd. Euro einbrachten, ließen Madrid umdenken: Die Regierung erhöhte die jährliche Lizenzgebühr um das 32-Fache. Telefónica, größtes Telekommunikationsunternehmen Spaniens, muss nun fast 250 Mio. Euro entrichten. Durch die Gebühr fließen in diesem Jahr 960 Mio. Euro in den spanischen Haushalt.

      Die Betreibergesellschaften laufen nun Sturm, da Madrid trotz des Aufschubs für die Einführung von UMTS an der Gebühr für dieses Jahr festhält. "Die Regierung kann nicht eingestehen, dass die UMTS-Technologie in diesem Jahr nicht verfügbar ist, und gleichzeitig auf der Zahlung der Gebühr bestehen", hieß es bei einem der Betreiber.

      Alle vier UMTS-Inhaber gehen nun auf juristischem Wege gegen die Lizenzgebühr vor. In Madrid wird nicht ausgeschlossen, dass die Technologieministerin Anna Birulés, ehemaliger Vorstand des Telekomkonzerns Retevisión, die Gebühr überdenkt.

      © 2001 Financial Times Deutschland

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      Pünktlicher Start von UMTS in Gefahr
      Von Martin Murphy, Hamburg

      Der Aufbau des UMTS-Netzes droht sich erheblich zu verzögern. Baurechtliche Neuerungen und Bürgerprotest erschweren den Start der neuen Mobilfunkgeneration.



      Bevor die Lizenzinhaber ihre UMTS-Netze aufbauen können, müssen sie einige juristische Kämpfe austragen. Bürgerbewegungen wollen keine weiteren Mobilfunkmasten in ihrer Umgebung dulden. Zudem haben Hessen und Baden-Württemberg den Bau von Mobilfunkstationen in Wohngebieten erschwert. Doch die Zeit drängt: Bis 2005 müssen die sechs UMTS-Betreiber - Deutsche Telekom, Mannesmann Mobilfunk, Viag Interkom, E-Plus/Hutchison, Mobilcom/France Telekom und die Group 3G - mindestens 50 Prozent des Bundesgebietes mit dem neuen Mobilfunkstandard abdecken. Für den Fall, dass dies aufgrund von behördlichen Maßnahmen nicht klappt, will Mobilcom die Lizenzgebühren vom Staat zurückzufordern.

      Schon jetzt überziehen Bürgerbewegungen die Mobilfunkbetreiber mit Prozessen.

      Allein über das Büro von Rechtsanwalt Wilhelm Krahn-Zembol laufen mehrere hundert Prozesse, um das Aufstellen von Masten zu verhindern. Vor allem eine Vereinigung mit dem Namen "Bürgerwelle" macht den Unternehmen das Leben schwer. Die Dachvereinigung von rund 600 Bürgerinitiativen rühmt sich, 500 Masten in den vergangenen zwei Jahren verhindert zu haben. "Der Widerstand ist im vergangenen halben Jahr förmlich explodiert", sagt Siegfried Zwerenz, Sprecher von "Bürgerwelle". In einigen Gemeinden seien Mobilfunkmasten faktisch bereits verboten.

      Juristische Unsicherheit

      Mit dem Start von UMTS werden sich die juristischen Auseinandersetzungen verschärfen. 60.000 zusätzliche Masten müssen neu aufgestellt werden, schätzen Branchenexperten. Die Sendeleistung von UMTS-Antennen ist deutlich geringer als bei den Üblichen. In dicht bebauten Gebieten müssen die Anlagen mit einem Abstand von maximal 400 Metern aufgestellt werden. Krahn-Zembol rechnet, dass die juristischen Auseinandersetzungen bis in die höchste richterliche Instanz gehen werden. "Und das kann Jahre dauern." Die Gegner können den Bau von neuen Stationen zwar nur für wenige Monate verzögern, aber die Mobilfunkbetreiber müssen mit der juristischen Unsicherheit leben.

      Ärger droht auch von behördlicher Seite

      Nach einem Urteil des Verwaltungsgerichtshofs (VGH) Hessen ist für neue Mobilfunkantennen eine Baugenehmigung nötig. Das Errichten neuer Masten in Wohngebieten wird dadurch erschwert. Denn gewerbliche Nutzung ist dort verboten - und als solche gelten die Anlagen. Der VGH Baden-Württemberg kam zu dem gleichen Schluss wie die hessischen Juristen.

      Nach den VGH-Urteilen könnten ganze Städte in ein UMTS-Funkloch fallen

      Die Stadt Fulda beispielsweise will keine neuen Mobilfunkstationen in Wohngebieten erlauben. "Daher ist es fraglich, ob die Versorgung mit UMTS sichergestellt werden kann. Einige Wohngebiete sind größer als 400 x 400 Meter", sagt der Sprecher der Stadtverwaltung, Bernhard Maßberg. Fulda werde zudem keine öffentlichen Flächen und Gebäude für Mobilfunkmasten zur Verfügung stellen. Ein ähnliches Szenario könnte den Telekommunikationskonzernen in der Bankenmetropole Frankfurt drohen. Auch dort greift das VGH-Urteil. Neben den baurechtlichen Vorgaben spielten auch gesundheitliche Bedenken eine Rolle, sagt Maßberg.

      Gesundheitsrisiko

      Ungeklärt ist immer noch die Frage, ob Strahlungen von Mobilfunkmasten Gesundheitsschäden verursachen können. Beide Seiten ziehen ihnen genehme Studie aus der Schublade. Klarheit konnte bisher aber niemand schaffen. "Die Risiken können noch nicht eingeschätzt werden, da UMTS noch nicht gestartet ist", sagt ein Sprecher des Bundesamtes für Strahlenschutz. Erst dann könne man sich ein Bild über möglich Gefahren machen.
      Aufklärung gegen Klagewelle

      Die künftigen UMTS-Betreiber sind sich der Problematik bewußt

      Mobilcom und Telekom-Spross T-Mobil wollen einer Klagewelle mit einer Aufklärungskampagne vorbeugen. "Die Proteste beruhen meist auf Desinformation", sagt Mobilcom-Sprecher Matthias Quaritsch. Gesundheitliche Risiken bestünden nicht. Wenn eine Gemeinde aber geschlossen gegen UMTS-Antennen sei, "dann stellen wir da keine Masten hin".

      Für den Fall, dass die Behörden wie in Hessen und Baden-Württemberg das Aufstellen von Anlagen erschweren, zeigt sich Mobilcom gelassen. "Wenn der Staat die Regeln ändert, dann können wir die 100-Milliarden-Mark Lizenzgebühr vom Staat zurückverlangen", sagt Quaritsch.

      "Bei der Einnahme von UMTS-Milliarden hat man bereitwillig zugegriffen. Jetzt wäre mehr politischer Rückhalt schön", sagt T-Mobil-Sprecher Philipp Schindera. Die Telekom-Tochter hofft aber auf eine gütliche Einigung. Immerhin gebe es 50 Millionen Handynutzer, "und die wollen telefonieren".

      © 2001 Financial Times Deutschland 19-04-01


      NUR DIE ALLER DÜMMSTEN KÄLBER WÄHLEN IHRE SCHLÄCHTER SELBER!

      Die Abkürzung für UMTS = Ultra-Mega-Telekom-Strafe

      Mein Logo für UMTS Capoon
      Avatar
      schrieb am 25.07.01 13:57:46
      Beitrag Nr. 47 ()
      Der Megaflop des Jahrhunderts!

      Die katastrophale Bilanz der UMTS-Lizenzen



      Eichelher‘s Geldgier führte zum Waterloo der Telekombranche!
      Staatliche Geldgier bescherte den Telekomausrüstern ein bis dato noch nie dagewesenen Nachfrageeinbruch


      Die schwere Krise im Telekomsektor kommt nicht von ungefähr. Wie ein Brandbeschleuniger
      wirkte sich die unheilvollen Versteigerungen von UMTS- Lizenzen im Juli 2000 aus. Die großen europäischen Telekomkonzerne mußten allein für Deutschland knappe 100 Mrd. DM für die Lizenzen berappen. In England kam es zu ähnlichen Auswüchsen der ökonomischen Unvernunft. Durch diese staatliche Abzocke gerieten selbst die ganz großen Telekomkonzerne in einer finanziellen Schieflage. Der Verschuldungsgrat war so enorm hoch, daß selbst Tafelsilber verkauft werden mußte, um nicht vollends den Bach runterzugehen. Für die großräumige Modernisierung der Leitungsnetze waren daher keine Gelder mehr vorhanden. Großzügige Verträge mit Handyherstellern wurden gekündigt. Die chronische Geldknappheit der Telekomkonzerne führte auch dazu, daß die Telekomausrüster mehr oder weniger gezwungen wurden, den UMTS-Netzausbau mit Geldern vorzufinanzieren. Dieser Umstand belastete zusätzlich die Aktienkurse dieser Konzerne. Fazit: Die durch die staatliche Abzocke verursachte Nachfrageschwäche hatte bisher verheerende Auswirkungen auf sämtliche TK-Ausrüster. Selbst kerngesunde Firmen bekamen das drastisch zu spüren. Die Aktienkurse sämtlicher TK-Konzerne- und Ausrüster fielen ins Bodenlose. Es ist eine nicht zu leugnende Tatsache, die staatliche Abzocke haben die Krisenerscheinungen in diesem Sektor erheblich verstärkt.
      Zusätzlich wurden die Krisenerscheinungen in anderen Hightech-Sektoren beschleunigt.

      Der Kleinanleger ist mal wieder der Gelackmeierte!

      Capoon
      Avatar
      schrieb am 25.07.01 18:35:36
      Beitrag Nr. 48 ()
      hallo capoon
      du hattest vor gut einem Jahr den ersten sog. contrarian call indem du schon auf die möglichen Implikationen in der food-chain hingewiesen hast, sprich NT, LU, JDSU, CSCO, ...
      und wie sie alle heissen.
      Wie naiv waren wir damals. Das einzig richtige wäre gewesen, sofort raus. Aber wer von uns hat damals schon in Wirkungsketten gedacht. Ist m.E. immer noch nicht ganz ungefährlich, sich in diesem Sektor zu positionieren.

      JDSU: $40 Mrd goodwill-Abschreibung (sprich einen realen Ferrari gekauft/bezahlt, der sich hinterher als match-box-Version herausstellte) mit einer damiteinhergehenden irrsinnigen Verwässerung des Gewinns? pro Aktie.)
      Das ist ein Vielfaches der gegenwärtigen MK.
      Ich weiss nicht, ob JDSU das überhaupt überlebt. Könnten sich selbst jetzt noch halbieren oder vierteln.

      NT: $19 Mrd Verlust. Der höchste in der Wirtschaftsgeschichte.

      GLW: immerhin $5 Mrd goodwill-Abschreibung.
      Um nur einige zu nennen.

      Bilanzen des Grauens.

      3G bzw. UMTS hätte eine schöne Sache sein können.
      Trotzdem: UMTS wird auf jeden Fall kommen, weil es keine Alternative dazu gibt. Wer daran verdient :confused:

      Nach 3G wird übrigens nichts mehr kommen, d.h. nach 3G ist Schluss, fertig, aus.

      Grund ist die Physik: elektromagnetische Wellen im Bereich bis zu 3 GHz haben ähnliche Eigenschaften wie Licht, was für Mobilfunk aufgrund der Absorptionseigenschaften ungünstig ist ;). Möglicherweise werden noch ein paar terrestrische Fernseh-Frquenzen "geklaut". Da ist dann in den privaten Haushalten Kabel oder Sattelit angesagt.

      Aber ohne 3G: wo stünden dann NOK, MOT, ...
      Ohne 3G-Fanatasie könnte man m.E. z.B. eine NOK für unter $10 aufklauben.

      grüße Andy
      p.s. grüsse Andy, der immer noch auf der Suche nach irgendwelchen Fundamentals irgendwo ist. Aus allen Titeln, die ich letzter Zeit gekauft habe, bin ich wieder rückwärts dch stop loss rausgefallen, bzw. habe kleinere Gewinne mitgenommen. Ist nachwievor Traden angesagt.
      Avatar
      schrieb am 26.07.01 00:51:55
      Beitrag Nr. 49 ()
      @capoon
      habe mir deinen Beitrag von 13.57 gerade durchgelesen:
      Einige Anmerkungen:

      1. ob 4G kommt, ist schwer zu sagen. Hängt von dem Frequenzband ab, in dem übertragen wird. Aber viel Platz ist da nicht mehr ("eingekeilt" zwischen GSM und Satelliten-frequenzen). In-House kann man natürlich machen was man will. Bei DECT gab es auch mal ähnliche Überlegungen wie unten für wireless LAN angestellt. Hat sich aber meines Wissens nicht durchgesetzt.

      2. Zu den Verzögerungen.
      Das Problem ist meiner Kenntnis nach(nachdem ich jetzt selbst bei UMTS mitarbeite), dass die Spezifikationen noch nicht ausgereift sind, d.h. eine Version 1.x ist u.U. (noch)nicht kompatibel zu einer Nachfolgeversion 1.y. Wird aber nach und nach besser/stabiler.
      Dazu kommt ein gigantischer Entwicklungs/Codierungsaufwand, der alles was ich bisher kannte, bei weitem in den Schatten stellt.
      Ohne massiven Einsatz von Codegeneratoren bräuchte man überhaupt nicht anfangen.

      3. Zu den Übertragungsraten.
      Theoretisch sind Übertragungsraten bei 3G von bis zu 2 Mb/s möglich. Problem ist nur, dass die Anzahl der Teilnehmer, die gleichzeitig in einer Zelle telefonieren können (aufgrund von orthogonalen Codes, die jedem Teilnehmer zugewiesen werden) beschränkt ist, z.B. auf 250. Das unangenehme ist, dass hohe Übertragungsraten Codes "klauen". (Etwas schwierig ohne mathemat. background zu erklären), d.h. bei 2 Mb/s können pro Zelle nur 4 ! Tln gleichzeitig Datentransfer betreiben. Folglich werden Operator/Netzbetreiber nicht allzuviele Codes für so hohe Übertragungsraten zur Verfügung stellen ;). Vergebührung??

      Bei dem GPSR-Verfahren werden übrigens mehrere Kanäle zusammengeschaltet. Wie das dann von den Gebühren aussieht :confused: Keine Ahnung.

      4. GSM und UMTS sind kompatibel.
      D.h. es besteht sofern ein GSM-Netz existiert, keine Notwendigkeit für die Betreiber schnell umzustellen. Diese D1/2 bzw. E1/2-Handies sollten nach wie vor funktionieren.

      Wenn UMTS kein Erfolg wird?
      Wäre schreeeeecklich. Dann würden viele Milliarden in den Sand gesetzt. Irgendwie meine ich, dass 3G zum Erfolg? verdammt ist.
      Ein nicht zu unterschätzender Vorteil von UMTS ist, dass es weltweit funkioniert (wenigstens theoretisch).
      Eine Produktoffensive für Endgeräte ist m.W. für das Weihnachtsgeschäft 2002 geplant.
      Aber ob da überhaupt wer dran verdient? Es herrscht jedenfalls enormer Preisdruck überall und die Mobilfunk-Telefonie wird früher oder später das Schicksal der Festnetz-Langstrecken-Verbindungen ereilen:
      Gebührenverfall und sinkende Margen.
      In Italien ist es m.W. jetzt schon billiger übers Handy zu telefonieren, wie übers Festnetz.

      grüße Andy
      p.s. meines Erachtens hat neben den Mobilfunklizenzen auch eine völlig verfehlte/stümperhafte Liquiditäts-/Zinspolitik (6 Zinserhöhungen und -Senkungen in Folge - Zauberlehrling A.G. *LOL*) gekoppelt mit einer Inflation von Analystenmeinungen im Sekundentakt (können die nicht einfach mal für 2 Wochen die Klappe halten), auf die jeder weltweit per Mausklick Zugang hat, die Märkte kaputt gemacht.
      Ein sehr unschöner Brei.

      Also welchen BS ich von Analysten (mein "Guru" T.S. incl.) die letzte Zeit gelesen habe ... Unglaublich.
      Avatar
      schrieb am 01.08.01 15:16:24
      Beitrag Nr. 50 ()
      tja, gedacht haben schon viele was, wie es dann wirklich kommt ist ein anderer schuh:((
      Avatar
      schrieb am 08.01.02 14:31:37
      Beitrag Nr. 51 ()
      Mich würde Interessieren, welche Anwendungen von UMTS für euch persönlich interessant wären und zu welchem Preis!?

      cu Dopi
      Avatar
      schrieb am 09.01.02 15:19:32
      Beitrag Nr. 52 ()
      Ich habe gar kein Handy. Und ich werde mit wg. UMTS bestimmt auch keins kaufen. Für mich würde eher 2,5G in Frage kommen...
      Avatar
      schrieb am 15.01.02 12:28:01
      Beitrag Nr. 53 ()
      Gibt´s wirklich niemand, der sich UMTS Anwendungen vorstellen kann?
      ?????????????????????????????????????????????????????????
      Avatar
      schrieb am 17.01.02 19:07:50
      Beitrag Nr. 54 ()
      aha!


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