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    50-er Club: Persönliches (3) - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 23.06.00 10:32:05 von
    neuester Beitrag 10.09.00 11:50:37 von
    Beiträge: 44
    ID: 165.457
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     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 23.06.00 10:32:05
      Beitrag Nr. 1 ()
      Hallo 50-er und Anhänger,

      der zweite Thread ist voll, weiter gehts also hier.

      Noch mal zur Erinnerung:

      In diesem Thread haben wir Fünfziger die Möglichkeit uns mal von einer anderen Seite darzustellen. Nicht unsere Strategie, Finanzziele oder Performancebestrebungen stehen hier im Vordergrund, sondern die Person.

      Das ermöglicht u.a. auch gerade Neueinsteiger ein Blick hinter den "Kulissen".

      Gruß

      Rolf
      Avatar
      schrieb am 26.06.00 12:25:51
      Beitrag Nr. 2 ()
      Guten Morgen Shakesbier,

      ich will nicht wieder persönliche Dinge in andere Fachthreads hineinposten, deshalb hier mein Posting.

      Kann gar nicht sein, daß ich Dich übersehe, da man Deine Smileys gar nicht übersehen kann, so groß sind die...

      Nee, ehrlich. Ich hatte leider keine E-Mail von Dir bekommen und wußte auch nicht genau welche Uhrzeit und wo genau Ihr Euch trifft.
      Wenn mir nichts an Dir liegen würde, hätte ICH bestimmt nicht den Vorschlag gemacht, daß wir uns in Kaarst treffen können...


      Gruß

      Rolf
      Avatar
      schrieb am 26.06.00 12:46:32
      Beitrag Nr. 3 ()



      hey rolf

      das kommt davon, du stresst dich hier immer voll rein, machst ständig neue threads auf und das wichtigste überlieste dann. termin stand doch längst, warren ist auch mitgekommen, aber penny hab ich nicht gesehen, kam wohl zu spät.

      finds ganz schön traurig dass du immer wieder und wieder die 50-er anstossen musst und doch antwortet nur ein kleiner teil.



      shakesbier - der immer sofort antwortet :cool:

      Avatar
      schrieb am 26.06.00 19:33:18
      Beitrag Nr. 4 ()
      @wienerin

      du schreibst in einem anderen thread, das du vom traunsee kommst?
      woher denn genau?

      mats78, ein halber gmundner
      Avatar
      schrieb am 26.06.00 19:37:53
      Beitrag Nr. 5 ()
      hallo mats:
      aus a`münster!
      bin meist 1x/monat immer wieder dort, weil mein vater noch dort lebt und ich ihn gerne besuche.
      ulrike

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      Avatar
      schrieb am 27.06.00 10:59:19
      Beitrag Nr. 6 ()
      hey ralf, hast dir echt mühe gemacht, aber es antwortet keiner.....

      fang doch einfach mal an, was meinste?

      ralf, der controller aus kaarst, so ende 30 glaub ich oder anfang 40, paar quälgeister, ne frau haste auch, fu biste auch bald ;)
      immo in spanien? war nur ein gag, oder? sehe das gerade bei meinen schwiegereltern in spe, wollen sich ein "häuschen" im tessin kaufen, unter 1,5 mio schweizer franken kriegste aber nichts anständiges....

      was glaubste, wie oft du davon (zzgl. zinsen!!!!) in urlaub fahren kannst? spanien ist vielleicht nicht so teuer, aber hey rolf, von deinen zukünftigen zinsen kannste dort unten bequem ein haus mieten, hat auch den vorteil, das man unabhängig bleibt und offen für neue länder etc. etc.

      ich schweife schon wieder aus...sorry, rolf, komm mach nen anfang, oder sonst wer....

      bin gespannt


      shakesbier - der gerne persönliches erfahren möchte :cool:
      Avatar
      schrieb am 27.06.00 11:40:34
      Beitrag Nr. 7 ()
      @shakesbier, recht haste!! Was die Sache mit dem Haus betrifft, wir wollten immer "auswandern", wenn wir mal nicht mehr arbeiten müssen: Haus in Kanada war der Traum! Grundstücke haben wir zwei gekauft, aber zum Bauen konnten wir uns nie entschliessen, weil wir das über Jahre hinweg höchstens einmal im Jahr für 3 Wochen benutzt hätten, dann die Steuern und und und. Dann haben wir gesagt:Später bauen wir dann genau so, wie wir es dann noch brauchen und heute sagen wir: Wir bauen überhaupt nicht und warum immer nur Kanada? Die Welt ist gross und bunt, vielleicht gefällt es uns in der Türkei oder ind Portugal oder auf dem Mond viel besser: also nix kaufen, mieten wo`s schön ist, wo der Wein rot ist und das Leben Spass macht. Gefallen mir die Nachbar, bleiben wir noch ein Weilchen, wenn nicht, packen wir das Köfferchen und mieten woanders. Punktum und was wir jetzt am Bau gespart haben, stecken wir in sino-i.com und werden ganz schnell FU:laugh:
      godele
      Avatar
      schrieb am 27.06.00 11:53:10
      Beitrag Nr. 8 ()


      danke shaky, jetzt kann ich auch die großen dinger, wauhhh!
      Avatar
      schrieb am 27.06.00 11:54:26
      Beitrag Nr. 9 ()
      Recht habt ihr, ihr zwei

      Auch unser Traum war immer ein Häuschen im sonnigen Süden. Und zwar das ganze Jahr über. Dann hab ich nachgedacht und festgestellt, daß die Sommer bei uns hier auch ganz schön sind. Schöner als im Süden.
      Also nur noch ein Häußle zum überwintern im Süden.

      Aber warum soll ich dafür einen Teil meiner Aktien hergeben?

      Da hast du recht Shaky, da bezahle ich doch lieber (billige Winter-)Miete aus den Renditen, muß das Häusle net verwalten und kann, wenn es mir nicht gefällt das nächste mal woanders hingehen.

      MfG und Ade
      Tschines, der zwar FU aber nicht ZU ist und jetzt gleich weg muß
      Avatar
      schrieb am 27.06.00 14:06:38
      Beitrag Nr. 10 ()
      Hallo Zusammen,

      mit dem Ferienhaus in Südspanien ist das so´ne Sache.

      Meine drei Mädels und ich sind totale Sonnenmenschen. Wir blühen im Sommer geradezu auf. Zudem sind wir Wasserratten und machen allen denkbaren Unfug im, auf und unter Wasser.

      Das wir (auch wenn die Kinder später aus dem Haus sind) mehrere Monate im Jahr später in schönen Sommergebieten verbringen werden, steht für meine Frau und mich außer Frage.

      Schwieriger wird die Fragestellung, ob wir immer an dem selben Ort zurückkehren. Wir kennen einen sehr schönen Ort, an dem wir "urspünglich" ein Haus kaufen wollten. Ein Mal im Jahr fahren wir zwei (OHNE Kinder) dort hin und lassen die Seele baumeln...

      Andererseits finden wir aber auch eine andere Region sehr schön. Dort fahren wir jetzt zum vierten Mal hintereinander für 3-4 Wochen hin. Auch dieser Ort liegt in Spanien, allerdings nicht im Süden sondern im Norden. Beide Regionen finden wir gut.

      Zudem werden wir noch auf jeden Fall nach Südafrika, in den Südwesten der USA , sowie zur Ostküste der USA reisen. Daneben will ich noch einige grieschische Inseln kennenlernen. Kurz um ne halbe Weltreis muß schon noch drin sein.

      Ergo: Wir finden eigentlich keinen Ort so überwältigend schön, daß wir dort unbedingt IMMER und AUSSCHLIESSLICH hinfahren müssten.
      Dann, so habe ich mir überlegt, brauche ich auch keine eigene Immobilie. Zumal ich durch die vielen Diskussionen hier, insb. im Immobilienthread, mittlerweile meine Zweifel habe, ob die Immobilie nicht zur Belastung führen könnte.

      Meine Frau ist da noch im Zweifel. Noch vor Monaten hat sie zusammen mit meinen beiden süssen, kleinen und raffinierten Mädels einige Sachen für unser mögliches Haus in Spanien gekauft (wohlgemerkt wir wollten, wenn überhaupt erst 2006 kaufen).

      Ich sag Euch, mit den Drei mache ich was mit...

      Gruß

      Rolf
      Avatar
      schrieb am 28.06.00 22:26:04
      Beitrag Nr. 11 ()
      Hallo Zusammen,

      keine Panik ich werde mich nicht zurückziehen.

      Bin nur etwas nervös, weil unsere Tochter Jennifer (10) morgen alleine nach Mallorca fliegt (was die sich in den Kopf setzt, zieht sie auch durch, von wem hat sie das nur ...) und dort von ihrer Tante abgeholt wird. Heute abend war Late Night Check angesagt.

      Gruß

      Rolf
      Avatar
      schrieb am 01.07.00 00:19:25
      Beitrag Nr. 12 ()
      Hallo 50-er,

      hatte mal wieder Gelegenheit, mir bewußt zu machen, wie gut es uns doch geht. War gerade 3 Tage in Rumänien, da relativiert sich so einiges. Habe riesige Wohnsilos gesehen, wogegen die Plattenbauten Marke DDR wahre Luxusherbergen sind. Das schlimmste aber sind die bettelnden Kinder. Gestern Nacht fuhren wir um 1:30 Uhr vom Dinner zurückkommend mit dem Auto zu meinem Hotel. An einer roten Ampel mußten wir anhalten. Ein kleiner Junge, vielleicht 6 Jahre alt, lief verschlafen zwischen den wenigen Autos umher, und versuchte ein paar Lei zu erbetteln. Wenn man so etwas sieht, das bricht einem das Herz. Der Durchschnitts-Rumäne verdient 200 DM im Monat. Der muß 5 Monate dafür arbeiten, was mein Hotelzimmer für 2 Nächte gekostet hat. Ist das nicht ein Wahnsinn? Freuen wir uns, dass wir das Glück haben, hier leben und darüber diskutieren zu dürfen, ob man nun mit einer Mio oder zwei FU ist. Was geht es uns doch gut!
      Mußte das einfach mal los werden.

      Duessel, der heute richtig onlinesüchtig ist
      Avatar
      schrieb am 01.07.00 01:09:20
      Beitrag Nr. 13 ()
      Rolf,
      warum sich an ein Haus im Süden binden? Wie Du schon sagst, die Welt ist groß und es gibt noch so viel zu sehen. Mach es so wie wir: wir kaufen uns ein schönes schickes Wohnmobil, wenn wir FU sind und zockeln durch das schöne Europa. Macht`s genauso und wir treffen uns dann gelegentlich. Und ein paar wochen im Jahr bleiben dann noch Zeit für weiter entfernte Ziele - USA, Australien, Neuseeland, USA, Kanada... Zwar hatten wir das Glück, überall schon gewesen zu sein, aber das sind Ziele, da kannst Du immer wieder hin fahren.
      Also, mach Dich nicht immobil! Laß die Finger von dem Haus in Spanien. Womo ist viel billiger!

      duessel, der es gar nicht abwarten kann, bis es soweit ist
      Avatar
      schrieb am 01.07.00 09:06:52
      Beitrag Nr. 14 ()
      Duessel,
      Deine Geschichte aus Rumänien erinnert mich wieder an eine meiner Visionen
      in größerem Stile Wohltätigleitskram machen zu wollen. Ich will neben der symptomatischen Arbeit
      auch Ursachen-Arbeit machen, aber dazu fehlt noch Zeit und Geld. Allerdings habe ich dieses
      Jahr schon Dinge angestoßen, die sich vielleicht in ein paar Jahren "auszahlen" was Ursachen angeht.
      Derzeit muß ich bzw meine Frau sich auf unsere (armen) Kunden und den Bekanntenkreis konzentrieren.

      Gruß
      Forticus der Träumer
      Avatar
      schrieb am 13.07.00 19:00:25
      Beitrag Nr. 15 ()
      Hallo Zusammen,

      aus aktuellen Anlaß möchte ich Euch bitten, mir ab Montag keine Mails mehr zu schicken (bin in Urlaub), da ich in den letzten beiden Wochen jeweils 200 Mails erhalten habe und obwohl ich ein Mal wöchentlich meine Ordner (Mailaccount ist ein reiner 50-er Account) bereinige erhalte ich fast jede Woche wieder die folgende Meldung:

      "Mails koennen bald nicht mehr zugestellt werden, da Sie zu viele Mails auf dem Server gespeichert haben.

      Das maximale Speichervolumen betraegt 4882 kByte. Sie haben im Moment 4792 kByte verbraucht.

      Bitte loeschen Sie Mails aus Ihren Ordnern/Posteingang und leeren Sie
      en Papierkorb!"

      Gruß

      Rolf, das gilt aber erst ab Montag. Also wenn Ihr noch Quartalszahlen mailen wollt, nur zu!
      Avatar
      schrieb am 13.07.00 19:13:43
      Beitrag Nr. 16 ()
      hi rolf

      soll ich dir ne mailadresse anlegen? hab damit keine probleme,
      hab mind. schon 500 mails im papierkorb, gut, ich warte mal, ob auch so ne meldung dann kommt....

      bis bald und denk an die tlü!!!!

      shakesbier - der lockere :cool:
      Avatar
      schrieb am 19.07.00 10:41:07
      Beitrag Nr. 17 ()
      .
      Avatar
      schrieb am 25.08.00 10:12:05
      Beitrag Nr. 18 ()
      Guten Morgen zusammen,

      wollte nicht extra einen neuen Thread aufmachen, aber als echter "Nüsser" (Neusser, der in Neuss lebt und dort geboren wurde) sehe ich es als meine "Nüsser Pflicht" an, Euch mitzuteilen, daß ab heute 17 Uhr das Neusser SChützen- und Heimatfest eingeläutet wird.

      6.000 Aktive werden von heute bis Dienstag in diversen Umzügen (u.a. einen sehr schönen Fackelzug, der Abends stattfindet) durch ganz Neuss marschieren. Es ist das größte Heimatfest seiner Art in der BRD (in den letzten Jahren gab es sogar jeweils eine Livesendung im WDR).
      Es gibt eine riesen Kirmes und sehr viele Veranstaltungen drum herum.

      Also, falls ich am Wochenende dazu komme und poste: Nicht irritiert sein über Struktur, Bausatz (eh. ich meine Satzbau) meines Posting. Es könnte evt. etwas mit meinem Alkoholpegel zu tun habe.

      Gruß

      Rolf
      Avatar
      schrieb am 25.08.00 13:45:35
      Beitrag Nr. 19 ()
      Rolf,
      hattet ihr nicht Pfingsten schon einmal Schützen- und Heimatfest?
      Oder war das das Heimat- und Schützenfest ...

      In meiner Heimat gibt es im Frühsommer in den Dörfern parallel soviele Weinfeste, daß die schon nach
      einzelnen Sorten und Lagen benannt sind: Rieslingfest, Sektfest, Erdbeerfest...
      Überall das selbe...

      Was den Alkoholspiegel angeht, probiers mal einen Abend ohne (Ausrede:" muß nachher noch gehen").
      Es kann sehr interessant sein, "das Volk" mal einen Abend nüchtern zu beobachten...


      Gruß
      Forticus der es sich auf diese Weise nahezu abgewöhnt hat
      Avatar
      schrieb am 27.08.00 22:20:33
      Beitrag Nr. 20 ()
      Hallo Forticus,

      habe erst jetzt Dein Posting entdeckt.

      Du bist ja ein sehr aufmerksamer Leser.
      Es stimmt, wir hatten Pfingsten auch ein Heimat- und Schützenfest. Pfingsten ist sozusagen "mein" ganz persönliches Schützenfest, da ich aktiv daran beteiligt bin, wenn es um das Further Schützenfest geht.

      (Fast) jedes Stadtteil der Stadt Neuss hat neben dem großen Heimatfest separate Heimatfeste, was das Schützenwesen angeht. So gibt es neben dem jetzigen Schützenfest (immer letztes Wochende im August, Livesendung im WDR) 19 separate Heimatfeste. Bei dem zweitgrößten (2.000 Aktive) Fest nehme ich als sog. "Grenadier" teil.

      Selbst unser eigenes Stadteil (gerade mal ca. 2.000 Einwohner) hat ein SChützenfest. Das kleinste SChützenfest findet übrigens in einem Stadteil statt, das selbst nur rd. 500 Einwohner hat. Die "Kirmes" besteht dort aus zwei Buden und natürlich einem Festzelt.

      Gruß

      Rolf, daß ist der von dem Grenadierschützenzug "Der letzte Versuch"...
      Dort ist die Stimmung immer am besten (undzwar oft mit Kind und Kegel)
      Avatar
      schrieb am 08.09.00 01:30:07
      Beitrag Nr. 21 ()
      Hallo 50-er,

      ich habe lange überlegt, ob ich hier in diesem Thread „Persönliches“ etwas sooooooooo Persönliches posten kann, wie das Nachfolgende.

      Da der 50-er Club für mich aber ein zweites Zuhause geworden ist und ich oft genug deutlich gemacht habe, wie sehr dieser Club mir am Herzen liegt, ist es für mich persönlich nicht so ungewöhnlich, daß ich Vieles, was bei mir im privaten Bereich liegt, hier im Board offenbare.

      Letzte Woche Donnerstag habe ich erfahren, daß meine Mutter (66 Jahre, Witwe seit ihrem 34 Lebensjahr) Krebs hat. Sie war sechs Wochen im Krankenhaus, erst dann konnte definitiv festgestellt werden, daß sie einen bösartigen, sehr seltenen Tumor hat. Da das Krankenhaus ihr momentan nicht helfen kann, wurde sie letztes Wochenende wieder nach Hause entlassen. Seit Montag ist sie bei einem „Krebsspezialisten“ in Behandlung.

      Was meine Person angeht, so bin ich seit letztem Wochenende in der Klemme. Ich bin in einer (psychologischen) Situation, die ich mit meinen „Controllerwerkzeugen“ einfach nicht in den Griff kriege. Ich weis, daß man (fast) ALLES schaffen kann, was man will, wenn man seine ganze Energie dafür einsetzt. Ich bin der festen Überzeugung, daß meine Mutter eine gute Chance hat, den Krebs zu besiegen, wenn sie „mitarbeitet“. Das Problem ist nur, sie „arbeitet“ nicht mit !
      Ich kann es einfach nicht zulassen (psychologisch betrachtet), daß meine Mutter nicht alles dafür tut, daß sie gesund wird. Ich weis, daß man ALLE Ziele erreichen kann. Sie sind für mich ein „Datum“, wenn ich es mir gesetzt habe und all meine Energien dafür einsetze. Nur ist es verdammt schwer, dies Jemanden rüberzubringen, der anscheinend nur noch in der Vergangenheit lebt. Ich habe letztes Wochenende bei ihr übernachtet und versucht ihr klarzumachen, daß es ein „Aufgeben“ für sie einfach nicht geben darf. Sie muss das Wort aus ihrem Vokabular streichen. Sie will leben, also wird sie leben !

      Was mich nur so fertig macht, ist die Tatsache, daß ich es einfach nicht schaffe, meiner Mutter klar zu machen, daß sie es schafft, wenn sie es denn wirklich will !

      Das mußte ich einfach mal loswerden, denn morgen beginnt das Wochenende und da kriege ich wieder das kalte Graußen, wenn ich an meine Mutter denke, die immer noch in der „Vergangenheit“ schwebt...

      Gruß

      Rolf, der überzeugt ist, daß man (fast) ALLES schaffen kann, wenn man es nur wirklich will und alles dafür tut !
      Avatar
      schrieb am 08.09.00 07:37:49
      Beitrag Nr. 22 ()
      hallo rolf,
      heute bin ich mal wieder morgens hier, weil ich erst später zur arbeit muss. wie du weisst, habe ich mit meiner mutter ähnliches erlebt, wie du jetzt mit deiner - was nicht heisst, dass das auch weiterhin parallel laufen wird.
      ich möchte dir aber so einige "erkenntnisse", die ich damals machte, weitergeben:
      erstmal ist die diagnose für alle beteiligten ein schock - in dem wir leicht übersehen, wer die tatsächliche betroffene ist.
      deine mutter muss IHREN eigenen weg gehen, nicht den deinen - SIE trifft die entscheidungen, wie sie mit ihrer krankheit umgehen kann und will - und alle, die die kranke begleiten, haben dies zu respektieren.
      wer einer kranken einen weg aufzwingen will, der nicht im einklang steht mit ihrer person & persönlichkeit, erzeugt zusätzlichen druck - und das kann die kranke am allerwenigsten brauchen.
      wofür immer sich deine mutter entscheidet, es ist gut so - gut für sie, weil es IHR WEG ist.
      die umgebung kann nur angebote machen, möglichkeiten aufzeigen, nach alternativen wegen oder für die patientin noch neue, unbekannte wege aufzeigen, aber nur im sinne eines ANGEBOTES.
      man kann auch bei der entscheidungsfindung unterstützen - aber nicht die entscheidungen für die patientin treffen.
      wenn sie sich mal für eine behandlung entschieden hat - dann nicht mehr verunsichern durch andere möglichkeiten - sondern die entscheidung respektieren.
      das ist schwierig, weil es oft nicht im einklang mit unserem weltbild und unseren sichtweisen ist - aber es ist das einzige wirkliche geschenk und die einzige unterstützung, die wir hier anbieten können.
      ulrike, die oft an dich denkt.
      Avatar
      schrieb am 08.09.00 07:51:03
      Beitrag Nr. 23 ()
      Hallo Rolf,

      das ist ja eine böse Sache.
      Ich hoffe für Deine Mutter, daß sie diese Krankheit meistert. Ich denke auch, daß sie es ist, die den Kampf führen muß und daß die Angehörigen und Freunde "nur" alles mögliche tun können um sie zu unterstützen.
      Eine Große Hilfe kommt auch von Gott, der in den schwersten Stunden Kraft und Trost bieten kann, das habe ich gerade Anfang des Jahres in meinem Freundeskreis wieder erfahren.

      Gruß,
      MarkV
      Avatar
      schrieb am 08.09.00 08:29:28
      Beitrag Nr. 24 ()
      hi rolf,

      die richtigen worte zu finden ist gar nicht so einfach, man hat soviel im kopf und dann weiß man nicht, wie man es formulieren soll.
      ich versuche es mal.
      deine mutter ist noch relativ jung und das sollte dir hoffnung geben, dass sie ihre meinung noch einmal ändert.
      hol doch deine mutter lieber zu euch nachhause, anstatt bei ihr zu übernachten. ablenkung durch die enkelkinder wirken eventuell wunder, wie insgesamt ablenkung wichtig ist. gesprächsthemen außerhalb der krankheit suchen.
      in den wald gehen, zoo besuchen, raus aus den vier wänden, könnten ein anfang sein.
      und wenn das fruchtet...kommt vielleicht auch wieder die lust am leben...

      liebe grüße und alles erdenklich gute für deine mutter
      ute
      Avatar
      schrieb am 08.09.00 08:43:35
      Beitrag Nr. 25 ()
      Morgen Rolf,

      gerade gelesen, ich wünsche mir, daß ihr diese Situation so meistert, wie ihr es Euch vom Innersten her möchtet. Vielleicht ist es auch eine Möglichkeit, veschiedene Stimmen auf deine Mutter einwirken zu lassen, das solltest Du nicht persönlich nehmen, aber vielleicht hilft ihr gerade eine andere bekannte oder fremde Stimme mit genau den Worten, die bei deiner Mutter das auslösen, was Du dir für sie wünscht. Ich möchte meinen Buchvorschlag wiederholen, das Tibetische Buch vom Leben und Sterben von Sögyal Rinpoche, es gibt eine Passage, die darauf hinweist, wie wichtig es ist, keinen Druck auszuüben. Zudem fällt mir spontan ein Zitat von Mario Adorf ein, gestern im TV gesehen, der darauf angesprochen wurde, wie er z.B. mit Krebs umgehe:
      "Ich muß mir nicht sagen, warum ich, ich muß mir sagen, warum ich eigentlich nicht."

      Alles Gute E_Kontakter
      Avatar
      schrieb am 08.09.00 09:30:37
      Beitrag Nr. 26 ()
      Morgen, Rolf,

      auch ich las gerade Deine Worte, die Dir bestimmt nicht leicht gefallen sind. Und wie Du sicher bereits festgestellt hast, wird es auch nicht leichter. Moralische Unterstützung in jedweder Form kann und will ich Dir hier gerne anbieten, jedoch hat auch Dein Kampf gerade erst begonnen: Helfen wollen und nicht können... Es wird, so meine Erfahrungen mit einer Großmutter, auch nicht einfacher - im Gegenteil! Und leicht ist man persönlich versucht, zu verfrängen oder gar selbst aufzugeben und sich (zumindestens innerlich) zurückzuziehen. Aber wie Ulrike und andere bereits schrieben - die Entscheidung muß von Deiner Mutter getroffen werden. Du hast lediglich die Möglichkeit, ihr Wahlmöglichkeiten, Gründe, einen (nicht einfachen!) Kampf aufzunehmen, anzubieten und sie zu unterstützen. Hat sie jedoch ihre Wahl getroffen, kann man, auch wenn man nicht will, nur noch akzeptieren und unterstützen... Ich wünschte, ich könnte Dir eine andere Möglichkeit anbieten...

      Gruß


      Wolf
       
      Avatar
      schrieb am 08.09.00 12:44:01
      Beitrag Nr. 27 ()
      Hallo lieber Rolf,

      ich kann mich den Anderen, vor allem Ulrike`s Posting, nur anschließen. Es ist das Leben Deiner Mutter, sie sollte selbst entscheiden, wie sie mit ihrer Krankheit und ihrem Leben umgehen möchte. Du bzw. Ihr könnt ihr Unterstützung, Ablenkung und was auch immer ANBIETEN, aber nicht für sie entscheiden.

      Wenn ich ehrlich bin, zweifel ich auch ein bisschen an den Worten *man kann alles schaffen, wenn man es nur will*. Das mag vielleicht für vieles gelten, aber nicht für alles.

      Siehe zum Beispiel mein schwerstbehinderter 8-monatiger Neffe, der tagtäglich Dröhnungen von entkrampfenden und ruhigstellenden Mitteln bekommt, die einen Erwachsenen k.o. setzen würden, die aber - je nach Verfassung - noch nicht mal diesen kleinen Wurm ruhig stellen! Soll ich meiner Schwägerin, die die letzten 8 Monate durch die Hölle gegangen ist, sagen, sie kann alles schaffen, wenn sie nur will? Soll ich meinem kleinen Neffen, wenn er wieder eine seiner quälenden Schreiattacken hat, ins Ohr flüstern *du musst nur wollen*? Meine Schwägerin ist kurz davor nervlich zusammenzuklappen und hat den Kleinen aus lauter Verzweiflung - weil es in diesem unseren Wohlfahrtsstaat keinerlei Unterstützung für solche *Schicksale* zu geben scheint - ins Krankenhaus gebracht, damit die ganze Familie mal wieder tief durchatmen und die Batterien aufladen kann... So sehr sie auch will, der Kleine wird definitiv schwerstbehindert bleiben. So sehr sie auch will, er wird definitiv nicht essen, trinken, sitzen, laufen, sprechen und was auch immer können. Was soll sie also schaffen?

      Für mich haben sich in den letzten 8 Monaten viele Dinge relativiert. Wer mit seinem Leben bzw. seiner Gesundheit Raubbau betreibt... wer leben könnte, aber nicht möchte... - so what, soll er/sie. Jeder kann über sein Leben selbst entscheiden, jeder kann sich bewusst für oder gegen das Leben entscheiden, und wir sollten diese Entscheidung - auch wenn wir sie vielleicht nicht verstehen können - akzeptieren. Was wir aber auf alle Fälle tun können und sollten, ist Hilfe und Unterstützung anbieten. Wird sie angenommen, gut, weiter so. Wird sie nicht angenommen, auch gut. Ich glaube, andere Menschen fühlen sich von uns nur dann richtig ernst genommen und verstanden, wenn wir ihre Entscheidung akzeptieren und sie auf ihrem Weg unterstützend begleiten, anstatt sie zu irgend etwas überreden zu wollen.

      Ich hoffe, Du findest einen Weg, mit der Situation klar zu kommen, und ich hoffe, Deine Mutter überlegt es sich noch einmal. Den Vorschlag von Ute, sie mit Enkelkindern etc. abzulenken, finde ich sehr gut, Kinder bewirken ja oft Wunder...

      Liebe Grüße und halt die Ohren steif!!!

      kugi
      Avatar
      schrieb am 08.09.00 18:14:08
      Beitrag Nr. 28 ()
      lieber rolf,

      ich verfolge schon einige zeit die 50er. besonders darin aufgefallen ist mir darin auch dein engagement und deine energie. natürlich positiv. so wie du dich dar u. vorstellst bist du eine klare person, die sich interessiert, ziele setzt, analysiert und sich einsetzt.
      das heißt bei dir dann wohl auch , es gibt für alles eine lösung , man muß nur wollen.
      und jetzt wird deine mutter so fürchterlich krank. alleine diese schlimme krankheit macht einen hilflos und verzweifelt. und dann auch noch die reaktion deiner mutter die so gar nicht deinen vorstellungen entsprechend mitarbeitet um wieder gesund zu werden. sie ist auch noch recht jung, aber wohl schon lange einsam. das hat aber nichts mit dir oder deiner familie zu tun, die ihr ablenkung geben oder sie auch mal zu sich holen. es ist diese einsamkeit, wenn man den lebensgefährten verloren hat und künftig alleine am frühstückstisch sitzt und sich mit niemandem über den spass am vergangenen abend unterhalten kann, weil niemand da ist.
      du sagst sie lebt in der vergangenheit. es muss damals sehr schön für sie gewesen sein mit deinem vater. frägst du sie auch mal darüber und läßt sie erzählen oder versuchst du sie pragmatisch in die jetzt welt zu holen? was sind ihre wünsche-was will sie? es ist klar dass du alles tun willst um sie für jetzt und heute zu motivieren, aber sie setzt dir grenzen und lässt dich nicht. sei nicht traurig, versuche jetzt einfach mal ohne ziel ( so dämlich sich das jetzt auch anhört )mit ihr zusammenzusein. seid einfach bei, ohne ihr vorschläge zu machen oder ihr anregungen zu gebeb. seid einfach nur ganz selbstverständlich da und versucht sie zu verstehen.
      was ich damit sagen will, gebt ihr selbst auch ein bisschen zeit um erst einmal alles zu verarbeiten ( diese zeit solltet ihr euch auch selbst geben ).
      d.h. natürlich nicht, dass ihr sie jetzt in depressionen versinken lassen sollt und sie kann einfach abschliessen. aber du bist vielleicht etwas zu schnell für deine mutter, ältere menschen brauchen mehr zeit und geduld wie junge.
      vielleicht kannst du zumindest dieses wochenende unter dieser betrachtung einigermassen gut verbringen.
      ich wollte ich könnte dir mehr helfen als mit so einem nüchternen,fremden geposte und hoffe, dass alles nicht zu theoretisch rüberkommt

      hg tinkerbell
      Avatar
      schrieb am 08.09.00 19:54:01
      Beitrag Nr. 29 ()
      hi rolf

      ich werde ganz sicher hier nicht öffentlich stellung beziehen, finde, es geht nur dich persönlich etwas an. wenn du interessiert bist, schick ich dir eine mail....


      gruss
      shakesbier - der hilfsbereite
      Avatar
      schrieb am 08.09.00 20:45:28
      Beitrag Nr. 30 ()
      Lieber Rolf,

      Deine Zeilen haben mich sehr berührt, werfen sie
      doch bei mir Erinnerungen auf, die ich nach Jahren
      noch versuche zu verdrängen.

      Auch die einfühlsamen Sätze von wienerin und kobi
      haben dazu geführt, dass ich gedankenverloren in
      der Vergangenheit wühle......

      Du weisst vielleicht, dass ich eigentlich hier auf
      dem Board nicht sehr viel persönliches preisgeben
      will, aber Deine momentane Situation gibt mir den
      Anstoss einen Teil meiner *Lebensgeschichte*
      öffentlich zu posten, weil ich denke, dass auch
      Andere einmal *schlagartig* vor ähnlichen Situationen
      stehen könnten und aus den Eindrücken und Erfahrungen
      Betroffener, Lehren ziehen können.

      Zur Story:

      Als 14-Jähriger bekomme ich immer öfter mit, dass meine
      Mutter über heftigste Kopfschmerzen klagt.Die Schmerzen
      werden so stark, dass meine Mutter manchmal ohnmächtig
      wird und umfällt.Monate-,Jahrelang wurde sie von den Ärzten
      auf Mygräne behandelt;- teilweise kann man aus den
      Formulierungen der Ärzte entnehmen, dass sie meine
      Mutter für eine Simulantin halten, oder *psychische*
      Probleme als Ursache sehen.

      Für meine Mutter ist es FURCHTBAR als Simulantin
      dargestellt zu werden, sie hat ein feines Gespür dafür,
      was so mancher Mediziner *vorsichtig* formuliert.

      Ich glaube, der Schmerz darüber, dass kein Arzt ihr
      glaubt, war für sie schlimmer, wie der reale Schmerz.

      Nach etlichen Monaten wechselt unsere Familie an
      einen anderen Wohnort;- dort ist unser neuer Vermieter
      ein *Feld-,Wald- und Wiesenarzt*, der die Beschwerden
      meiner Mutter für ernst nimmt.

      Zu der Zeit gab es noch keine Computertomographen;- es
      wurde nur geröngt (wahrscheinlich falsch geschrieben).

      Der Arzt geht zur Uni-Klinik und VERLANGT nochmaliges
      Röntgen;- es wird zum ersten Mal Kontrastmittel in
      die Halsschlagader eingeleitet, (bei dieser Minioperation
      verblutet meine Mutter fast)nun stellt man einen
      Gehirntumor fest, der direkt hinter dem Auge liegt
      und durch normales Röntgen nicht zu erkennen war.

      Der Tumor ist operativ nicht zu entfernen, weil er
      zu nahe an Gehirnteilen liegt, denen man nachsagt,
      dass sie für das vegetative Nervensystem zuständig
      sind;- es bleibt nur noch Bestrahlung;- damals
      machte man das mit Kobald.

      Meine Mutter verbringt insgesamt 8 Wochen im
      Krankenhaus;- auch noch über Weihnachten und
      Silvester;- ich besuche meine Mutter jeden zweiten
      Tag. (Wegstrecke einfach : ca 50km)Das traurige
      Weihnachten, den trostlosen Silvester(im Krankenhaus)
      brauche ich wohl nicht näher schildern.

      In den 8 Wochen wird jeden dritten Tag bestrahlt;-
      die Pausen deswegen,damit nicht Gewebe *verbrennt*;-
      ja, damals war man halt nicht soweit wie heute.

      Nach ca. drei Wochen fällt mir auf, dass aus der
      hochintelligenten, aber auch herzlichen und gütigen
      Frau, das *Hochintelligent* Stückchen für Stückchen
      schwindet. Nach Rücksprache mit dem Professor ist das
      nicht zu vermeiden;-faktisch werden durch die Bestrahlung
      Teile des Gehirns zerstört.

      Nach 8 Wochen und erneutem Röntgen die frohe Botschaft:
      Der Tumor ist *fast* nicht mehr feststellbar;- die
      Kopfschmerzen sind weg.

      Meine Mutter darf nach Hause und wir (mein Vater und ich)
      sind total Happy.Nach einigen Wochen der Erholung
      verrichtet meine Mutter wieder die tägliche Hausarbeit
      und hat keine Kopfschmerzen mehr.

      Die Nachuntersuchung nach einem halben Jahr ist auch
      günstig;- die Intelligenz ist teilweise *weggestrahlt*;-
      macht aber nix, denn wir freuen uns alle;- wie soll ich
      meine Mutter in diesem Stadium charakterisieren?
      Sehr liebes, um ihren Sohn stets besorgtes Hausmütterchen.
      Meine Mutter ist zu diesem Zeitpunkt ca. 40 Jahre alt.

      Nach ca. einem Jahr fangen die Kopfschmerzen wieder an!
      Für meinen Vater und mich ein alptraumartiger Schock.
      Meine Mutter weint,aber hauptsächlich aus Sorge um uns
      beide.(Zu dieser Zeit bin ich gerade 18,habe meine
      Klicke, eine feste *Jugendfreundin* und eigentlich wäre
      alles super, wenn das nicht mit meiner Mutter wäre.)

      Wir fahren wieder zur Uniklinik :
      Klar, der Tumor ist wieder gewachsen.
      Der Professor macht meinem Vater und mir gleich wenig
      Hoffnung: Eine zweite Bestrahlung hilft in der Regel
      nichts;- die Erhöhung der Strahlendosen ist nur marginal
      möglich, weil ansonsten zuviel Gehirnmasse im Umfeld
      des Tumors zerstört wird.

      Es wird wieder bestrahlt;-in immer höheren Dosen;- die
      Haut meiner Mutter ist verbrannt, die Intelligenz schwindet
      weiter;- nach ca. 3 Wochen Bestrahlung muss meine Mutter
      von der Strahlenklinik in die *geschlossene Neurologische*
      verlegt werden, weil sie keine Stunde mehr unbeaufsichtigt
      verbringen kann.(Zur Bestrahlung wird sie jedesmal zur
      Strahlenklinik gefahren.)

      Die Umbettung meiner Mutter in die *Neurologische* ist für
      mich der absolute Wahnsinnsschock:
      Da mein Vater sich als Selbstständiger nicht gut versichert
      hat, bezahlt die Krankenkasse nur dritter Klasse (ja
      Freunde, das gab`s wirklich.)In einem Zimmer sind insgesamt
      18 Patienten untergebracht, die ganz schweren Fälle müssen
      im Flur schlafen.Für die ganze Station ist nur eine
      Schwester da.(Wechselschicht)Man hat in dieser Station
      alle Typen von schwerstkranken geistig behinderten
      Menschen untergebracht.Wenn ich heute Bilder aus Kliniken
      von Rumänien betrachte, werde ich an diese *dritte Klasse*
      unweigerlich erinnert.Wir sind keine Stunde in dieser
      dritten Klasse, da fordere ich meinen Vater ultimativ auf,
      meine Mutter zumindest in die zweite Klasse umbetten zu
      lassen;- mein Vater stimmt (zähneknirschend) zu.

      Die Kosten für *zweite Klasse* und diverse
      Sonderbehandlungen (nach einer gewissen Zeit zahlt die
      Krankenkasse die Bestrahlungen nicht mehr)Kosten meinen
      Vater insgesamt ca. 250.000.-DM (das ist soviel, wie
      heute eine Million) und bringen uns an den Rand des Ruins.

      In der *zweiten Klasse* ist alles etwas freundlicher:
      10-Bettzimmer und 2 Krankenschwestern auf etwas weniger
      Patienten auf der Station.Trotzdem, eine ausreichende
      Pflege ist nicht gegeben und deshalb fahre ich täglich nach
      der Schule (die mir scheiss-wurst-egal ist)zu meiner Mutter
      und verbringe dort den gesamten Nachmittag.Die Patienten
      werden zur *Ruhigstellung* mit Valium vollgebombt, dass sie
      nicht auf der Station herumgeistern.

      Der Zustand meiner Mutter verschlechtert sich laufend,
      aus dem *Hausmütterchen* ist eine fabulierende,
      fantasierende Frau geworden, die das mit der Realität nicht
      mehr geregelt bekommt und schon auch mal Tage, oder Monate,
      oder Ereignisse durcheinanderwürfelt.Auch die Namen der
      Krankenschwestern werden schon mal verwechselt, nicht aber,
      ob die jeweilige Schwester sie gut, oder schlecht behandelt
      hat. Manchmal lachen meine Mutter und ich herzlich über
      die von ihr gemachten *unfreiwilligen* Jokes, denn
      komischerweise, wenn wenig Valium drin ist, und ne *gute
      Stunde* da ist, hat sie wieder *Durchblick*.

      Zwischen den Bestrahlungen müssen jetzt die Ruhepausen
      immer grösser werden, weil schon soviel Haut und Gewebe
      zerstört ist;- die Pausen nutzen wir zu Parkspaziergängen,
      (sie im Rollstuhl)oder dazu, mit den anderen *Verrückten*
      verschiedene Spiele zu spielen;- auch hier gibt`s oft Grund
      zum Lachen.

      Ich ertappe mich, wie ich auf die *normalen Verrückten*
      eifersüchtig bin, weil, denen geht es ja gut. (im Vergleich
      zu meiner Mutter)

      Da ich jeden Tag im Krankenhaus bin, werde ich von den
      Patienten als eine Art Pfleger betrachtet und ich mische
      mich immer mehr in die *Betriebsroutine* ein;- die
      Schwestern haben nichts dagegen, weil sie total überlastet
      sind.

      Ich kümmere mich um ein Mädchen das mehrere
      Selbstmordversuche hinter sich hat und mit seinen Eltern
      monatelang kein einziges Wort mehr gesprochen hat.

      Meine Mutter in ihrer irrealen Phantasiewelt, nimmt dieses
      Mädchen *als Tochter* an;- einige Tage kann ich ihr noch
      klarmachen, dass sie nur mich,nur einen Sohn hat;- dann
      gebe ich auf, weil meine Mutter Phantasie(Wahn) und
      Realität nicht mehr trennen kann.

      Das Mädchen fühlt sich sehr stark zu meiner Mutter
      hingezogen, obwohl sie klar mitbekommt, dass meine Mutter
      nicht mehr ihre Sinne vollständig kontrollieren kann;- und
      zum Erstaunen aller Ärzte, das Mädchen hört sich die
      *wilden Storys* meiner Mutter an UND REDET!

      Die letzten beiden Wochen im Krankenhaus, sind wir
      offiziell eine *Familie* machen gemeinsame Ausflüge im Park
      und das Mädchen redet auch mit mir. (Immer noch nicht mit
      ihren Eltern und den Ärzten)

      Zwischenzeitlich trennt sich meine Jugendliebe von
      mir,finde ich weder in der Schule noch in meiner Klicke
      Anschluss und fast Alles (ausser meiner Mutter) ist mir
      zuviel.Mit meinem Vater habe ich auch laufend Stress, weil
      der meine Mutter *nur* alle drei Tage besucht.
      (Berufsbedingt, wie er sagt;- das zählt aber bei mir damals
      nicht.)

      Der Professor teilt uns mit, dass die Bestrahlungen keinen
      Sinn mehr haben und wir meine Mutter nach Hause nehmen
      sollen;- es ist Ende November und somit wieder vor
      Weihnachten.

      Man bittet mich,doch auf das Mädchen einzuwirken, dass es
      einer Therapie zustimmt.(Das Mädchen hatte dies kategorisch
      abgelehnt und gedroht, sofort wieder den nächsten
      Selbstmordversuch zu starten.)

      Ich probiere es mit der *Hammermethode*, weil ich weiss,
      dass dieses Mädchen hochintelligent ist:

      Ich erzähle ihr das Schicksal, das meiner Mutter und uns
      bevorstehen wird und bitte sie, ihr Leben nicht zu
      vergeuden.Überraschenderweise stimmt das Mädchen sofort zu.
      Die Ärzte können das gar nicht glauben und rechnen fest mit
      einem Rückfall, der aber nicht kommt.Mit den Eltern, die
      sie regelmässig besuchen spricht das Mädchen nach wie vor
      nicht.(jetzt aber wenigstens mit den Ärzten)

      Der Therapieplatz ist gefunden,das Mädchen packt seine
      sieben Sachen zusammen und *unserer* Mutter erzählen wir,
      dass sie als Austauschschülerin verreisen würde;- meine
      Mutter freut sich.

      Zwei Tage später verlassen wir das Krankenhaus, meine
      Mutter kommt nach Hause.Für meinen Vater steht fest, dass
      ich die Pflege übernehme;-Schule ist unwichtig geworden.

      Von 190 Schultagen habe ich, so glaube ich mich noch
      erinnern zu können 120 Tage gefehlt.Mein Vater klärt mit
      der verständigen Rektorin die Situation und bittet sie, das
      Lehererkollegium zu verständigen;- auch mit dem
      Hinweis,dass ich manchmal sehr reizbar wäre.....

      Meine Französischlehrerin hat hierfür kein Verständnis und
      hackt auf meinen schlechten Noten rum;- ich drohe ihr
      Schläge an, wenn sie mich nicht in Ruhe lässt und finde bei
      meinem Vater vollste Unterstützung.

      Von der Caritas kommt täglich eine Frau für 2 Stunden und
      richtet das Nötigste im Haushalt;- den Rest mache ich und
      natürlich die Pflege meiner Mutter, die man nun KEINE
      MINUTE mehr aus dem Auge lassen kann.

      Ihr Zustand verschlechtert sich von Woche zu Woche;-
      trotzdem lachen wir noch manchmal über ihre *tollen
      Geschichten* die sie sich so zusammengereimt hat.

      Nach einem 3/4 Jahr stirbt meine Mutter im Alter von 43
      Jahren .

      Während der Krankheit wurde Ihr Zustand wurde immer
      schlechter :

      -Sehstörungen hin zur Erblindung

      -Inkontinenz

      -Esstörungen, bis zu dem Zeitpunkt, wo nur noch flüssige
      Nahrungsaufnahme möglich war.

      Wenn ich manchmal an diese Zeit zurückdenke,weiss ich noch
      genau, dass ich mich mindestens täglich einmal gefragt
      habe, wer nun der Wahnsinnige ist, sie oder ich.

      Auch sind mir Gedanken (böse) durch den Kopf gegangen, die
      ich hier nicht schildern will.

      Weihnachten sind mir heute noch ein Greul;-Krankenhäuser
      auch.

      ............................................

      Warum ich Dir das alles schreibe :

      NICHT, UM DIR ANGST ZU MACHEN!

      Sondern darum, weil ich ehrlich besorgt um Dich bin, dass
      Du mit der Krankheit Deiner Mutter nicht zurecht kommst.

      Sicherlich, die Chance besteht (immer), dass der Wille
      *Berge Verstetzen* kann;- aber, es muss der Wille Deiner
      Mutter sein.SIE, nicht Du, ist ab jetzt die Hauptperson.
      Du kannst ihr raten;- aber bedränge sie bitte nicht.Und :
      Du kannst ihr helfen.IN JEDER LAGE! Und das solltest Du
      Deine Mutter spüren lassen;- das hilft ihr auf alle Fälle.


      Tolot
      Avatar
      schrieb am 08.09.00 21:18:59
      Beitrag Nr. 31 ()
      einen friedlichen abend, tolot,
      und einfach nur ein danke für deine zeilen.
      ulrike
      Avatar
      schrieb am 08.09.00 21:28:25
      Beitrag Nr. 32 ()
      Hallo 50-er,

      ich weis gar nicht was ich sagen soll ?!
      Da melden sich User (Tolot: Danke für Deine Zeilen) die mir Beistand geben, von denen ich lange nichts mehr gehört hatte...
      Da bekomme ich Mails, in denen Zuversicht ausgestrahlt wird...
      (Shakesbier würde mich über eine Mail von Dir freuen).

      Eigentlich habe ich das Mail heute Nacht nur deshalb gepostet weil ich nicht schlafen konnte und Keinen hatte mit dem ich darüber sprechen konnte (Petra hängt sich schon genug darein, sie wollte ich nicht wecken). Ich mußte es einfach loswerden...

      Das darauf eine derartige Resonanz kam, ist für mich die Bestätigung, daß die 50-er etwas Besonderes sind !
      Ich habe sogar schon mailmässig Vorschläge für eine Behandlung in den USA bekommen!
      Mensch 50-er Ihr seid einfach Weltklasse !!!

      Mit der Krankheit werde ich schon klar kommen. Ich gebe nämlich NIEMALS auf meine Mutter davon zu überzeugen, daß sie es schaffen kann und dann ein neues Leben beginnen sollte !!!

      Nächste Woche hat sie übrigens Geburtstag...

      Gruß

      Rolf, der total gerührt ist von der tollen Resonanz.

      Damit dies aber nicht ein absolut trauriger Thread wird, denke ich mir es ist besser wenn wir uns doch wieder mehr unseren TLÜ`s oder unserem Jahrestreffen widmen.
      Avatar
      schrieb am 08.09.00 21:38:29
      Beitrag Nr. 33 ()
      hallo rolf,
      auch öffentlich:
      1x ganz fest herzen & drücken!
      ulrike
      Avatar
      schrieb am 09.09.00 11:33:48
      Beitrag Nr. 34 ()
      Lieber Tolot,

      deine Geschichte ist herzzerreißend. Vielen Dank für dein Post.

      Lieber Rolf,

      meine Mutter, 65, katholisch, seit 14 Jahren geschieden und nie wieder neu befreundet, nie wieder, hat mir letztens ein Buch gezeigt, von dem sie sehr begeistert war. Dieses Buch handelt von dem Radrennfahrer, den Namen habe ich leider vergessen, der seinen Krebs besiegt hat und anschließend die Tour de France gewonnen hat.

      Vielleicht ist es für deine Mutter auch interessant.

      Viel Kraft und alles Gute Penny - der traurige
      Avatar
      schrieb am 09.09.00 11:49:11
      !
      Dieser Beitrag wurde vom System automatisch gesperrt. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an feedback@wallstreet-online.de
      Avatar
      schrieb am 09.09.00 12:04:14
      Beitrag Nr. 36 ()
      Vielen Dank Ute,

      von Lance Armstrong ist das Buch.

      Gruß Penny - dem geholfen wurde
      Avatar
      schrieb am 09.09.00 14:08:52
      Beitrag Nr. 37 ()
      Hallo Rolf,

      seit Monaten verfolge ich nun mit Begeisterung die 50er, jedoch habe ich noch nie hier gepostet.
      Deine Probleme geben mir jedoch Anlass dies heute zu tun.
      Auch ich habe schon ähnliches durchgemacht wie Tolot( meine Mutter starb 1995 an Krebs nach einer Leidenszeit von 16 Jahren), möchte Dir, wenn ich darf, meine Hilfe zukommen lassen. Vielleicht kann ich es Dir und Deiner Familie durch meine Erfahrungen ein wenig leichter machen mit dieser, für Euch so schwierigen, Situation fertig zu werden.
      Möchte mich jedoch nicht öffentlich , sondern per e-mail äussern.

      Gruss ISDN

      @all: Ich muss sagen, die 50er sind wirklich etwas besonderes...
      Avatar
      schrieb am 09.09.00 15:07:44
      Beitrag Nr. 38 ()
      Hallo Rolf, ich kann mich allem gesagten nur anschliessen: Es sagt sich so leicht: Du musst nur wollen, dann geht das auch.....
      Ich bin ja nicht nur Psychologin sondern auch Heilpraktikerin und habe oft mit Patienten zu tun, die so schwer krank sind, dass der Tod immer mit im Raum ist. Auffallend häufig erleben Menschen die Diagnose
      "Krebs" allein schon als Todesurteil und resignieren innerlich. Darüber muss man aufklären und sachlich informieren, denn das trifft natürlich keineswegs auf jeden Menschen und schon gar nicht auf jeden Krebs zu. Allerdings gibt es Krebserkrankungen, die bösartig sind und sehr schnell den ganzen Körper überfluten und die nur sehr selten heilbar sind. Egal, was immer einen Menschen trifft, was ich immer wieder erlebe ist, dass diese Menschen sehr darüber leiden, mit ihren Angehörigen nicht über ihre entsetzlichen Ängste reden zu können. Ängste vor der Krankheit, vor den Schmerzen, dem Siechtum und dem Tod.
      Jeder redet ihnen das sofort aus: Quatsch, du stirbst doch nicht, du musst nur wollen.... Natürlich in der allerbesten Absicht und voller Hoffnung, dass die eigenen Worte wahr sein mögen.
      Aber, lieber Rolf, manchmal sind wir mit unserem ganzen Wollen nicht stark genug, einem höhren Wollen (was immer man darunter versteht) etwas entgegenzusetzen.
      Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass es deiner Mutter seelengut täte, in dir einen Menschen zu haben, der i h r zuhört, der hinhört, was s i e sagt, was s i e denkt, was s i e beschäftigt usw. Der versucht, mit ihren Augen zu sehen und mit ihrem Herzen zu fühlen. Einen Sohn zu haben, der ihre Entschlüsse respektiert und der mit ihr zusammen traurig oder fröhlich ist, der sie immer ganz deutlich wissen lässt, wie wichtig es ihm und seiner Familie wäre, sie noch lange zu behalten, der aber auch verstehen wird, wenn die Kraft zum Kämpfen einfach nicht mehr reicht.
      Klingt vielleicht wenig, ist aber unendlich viel. Meine Mutter ist an Krebs gestorben, da war ich gerade 22 und ich habe alles das weder gewusst, noch gekonnt. Ich habe auch gedacht, man kann alles, wenn man nur will und sie will eben nicht! Auch die Ärzte haben das so gesehen: SIe müsste eigentlich nicht sterben, aber sie will eben nicht leben. Selber Schuld! Ich habe damals nicht verstanden, habe nichts begriffen. Sie war allein, hatte nur die alte, nörgelnde Mutter, ich war jung verheiratet, gerade Mutter geworden, lebte mein eigenes Leben, meine Mutter interessierte mich nicht besonders.
      Was an einer solchen Zukunftsaussicht hätte sie zum Kämpfen begeistern sollen.
      Versteh mich bitte nicht falsch, ich will damit nicht sagen, dass es deiner ´Mutter ähnlich geht oder dass du dich falsch verhälst, ich möchte dir nur sagen, dass es manchmal wenig braucht, viel zu tun.
      Ich sitze ungefähr einmal im Monat am Bett eines sterbenden Menschen, höre von seiner Angst vor dem was jetzt wohl kommt, ob die Zurückbleibenden ihn vergessen werden, ob sie überhaupt zurecht kommen werden, der Mann oder die Frau wieder heiraten werden etc. Jeden beschäftigen ganz ähnliche Gefühle und Gedanken. Und allen tut es gut, darüber ganz offen reden zu dürfen. Manchmal sage ich: Ja, wie wäre es denn, wenn Sie das mit dem Sterben doch noch ein bisschen aufschieben würden? Manchmal aber auch: Wie wäre es, wenn Sie jetzt einfach loslassen würden und einfach vorausgehen...
      Deine Mutter ist noch lange nicht so weit, aber sie hat einen Schock!
      Die Diagnose Krebs ist einfach ein traumatisches Erlebnis und dass muss aus jeder Körperzelle erst einmal wieder raus! Darüber muss sie reden, sich informieren, Wege kennenlernen, Menschen, die ähnliches erlebt haben, z.B.Selbsthilfegruppen etc.
      Versuch`doch erst einmal, herauszufinden, was ihr jetzt eigentlich gut täte und - was jeder Mutter guttut, lass` Sie spüren, dass du sie sehr vermissen würdest....
      Ich wünsche dir und deiner Mutter viel Geduld und Kraft
      godele

      @tolot - ich habe selten etwas gelesen, was so voller Liebe zu einer Mutter war
      Avatar
      schrieb am 09.09.00 19:12:51
      Beitrag Nr. 39 ()
      @godele und @tolot,

      Eure beide Postings haben mich total berührt. Bei meinem 8-monatigen Neffen geht es zwar noch nicht ums Sterben, aber dass er keine hohe Lebenserwartung haben wird, steht außer Frage. Ich hoffe, ich werde meiner Schwägerin/meinem Bruder eine so große Stütze sein können wie Du Deiner Mutter, Tolot, und wie Du es vorschlägst, Godele.

      Rolf wird seinen Weg, und den Weg zu seiner Mutter, finden, da bin ich sicher. Er hat bisher noch alles geschafft.

      Euch allen noch ein schönes Wochenende!

      kugi
      Avatar
      schrieb am 09.09.00 20:02:47
      Beitrag Nr. 40 ()
      Ich möchte mich für die positive Resonanz auf mein Posting bedanken.

      Ich hatte, nachdem ich es geschrieben habe, sehr lange gezögert, bevor ich es dann entgültig abgeschickt habe. Eure Reaktionen zeigen mir, dass es wahrscheinlich kein Fehler war.

      Dass *FU* nicht Alles ist, belegt dieser Thread und daran sollten auch einmal diejenigen denken, bei deren Umfeld alles *im Lot* ist.

      Ich freue mich auf ein persönliches Zusammentreffen beim Jahrestreffen;- vielleicht findet sich dort die eine oder andere *ruhige* Minute auch einmal über solche *traurigen* Themen zu sprechen.

      Klar, der Spass darf auf keinen Fall zu kurz kommen, aber nur *sex and drugs and rock`n roll*, ist halt zu wenig.

      Den betroffenen Familien wünsche ich VIEL Kraft, Stärke und Zuversicht.

      Tolot
      Avatar
      schrieb am 09.09.00 21:04:22
      Beitrag Nr. 41 ()
      @ rolf

      lese gerade dein posting wegen deiner mutter

      ich möchte mich zunächst mal dem beitrag inhaltlich von godele anschließen
      näheres schreibe ich dir dann in einer email, da ich, wie auch tolot, ähnliches mit meiner lieben mutter erlebt habe

      lg
      mike, dessen glaube schon viele berge in seinem leben versetzt hat
      Avatar
      schrieb am 09.09.00 21:24:24
      Beitrag Nr. 42 ()
      Hallo 50-er,

      @Tolot: Wahnsinnig emotionales Mail, das ich absolut nachvollziehen kann !

      Mittlerweile habe ich mir auch Einiges von Euren Anregungen zu Herzen genommen und habe z.B. meiner Mutter einfach mal nur stundenlang „zugehört“. Sie war anfangs zwar sehr skeptisch als ich ihr sagte, daß sie mir einfach mal wieder „Ihr Herz ausschütten“ kann, OHNE das ich sofort dazu Stellung beziehe.

      Im Grunde genommen ist sie einfach nur verunsichert, hat Angst und will nicht alleine gelassen werden !

      Die Verunsicherung und Angst kann ich ihr momentan nicht nehmen, da immer noch nicht genau feststeht, ob weitere Tochtergeschwulste im Körper sind. Da meine Frau selbst Ärztin ist, haben wir besprochen, daß sie meine Mutter zu allen medizinischen Terminen begleitet, den Arzt anspricht wie er es sieht evt. andere Spezialisten mit einzubeziehen, und ihr das medizinische Gauderwelsch in deutscher Sprache übersetzt.

      Ich werde jeden Tag meine Mutter besuchen, anrufen und versuchen abzulenken. Aber das Wichtigste: Ich werde Ihr einfach nur zuhören !

      Der erste Schritt ist getan...

      Wir warten jetzt eigentlich darauf, daß endlich mal herausgefunden wird, ob es nur EIN bösartiger Tumor ist, oder mehrere Tochtergeschwülste. Sobald wir das endlich wissen (nächsten Montag ist wieder ein „Krebstermin“) werden wir den Arzt löchern welche Therapie die Beste ist (je nachdem ob nur ein Tumor oder mehrere festgestellt werden).

      Also abwarten und Tee trinken...

      Liebe Grüsse

      Rolf, der überzeugt ist, das man (fast) alles schaffen kann, wenn man es will...
      Avatar
      schrieb am 09.09.00 21:38:34
      Beitrag Nr. 43 ()
      Dieser thread hat ja inzwischen dramatische Züge angenommen.
      Da darf Forticus natürlich auch nicht fehlen.

      Mein Vater sieht seinem 63. Geburtstag Ende des Jahres und damit auch seiner Pension entgegen.
      Er ist nun 30 Jahre Verwaltungsleiter einer psychiatrischen Klinik (+Heim) gewesen, und eigentlich sollte
      er nun das Krankenhaus "für immer" verlassen. Durch unsere damalige Dienstwohnung bin ich auf dem
      Klinikgelände aufgewachsen und habe somit nicht erst durch unseren derzeitigen Familienbetrieb einen Bezug
      zu Menschen, denen es nicht gut geht. Nun ich schweife ab...
      Meinem Vater wurde vergangenen Mittwoch ein Stück Darm mit einem bösartigen Tumor entfernt....

      Der Mittwoch war ein sehr seltsamer Tag für mich, denn ich war Nachmittags zur Beerdigung der 65 jährigen
      Mutter einer guten Studienfreundin im Sauerland. Sie hatte ebenfalls einen Darmtumor, der gut weggemacht
      wurde, die folgenden Bestrahlungen haben dann aber was neues gezüchtet und sie zugrunde gerichtet.

      Durch unseren Arbeitsalltag in der Apotheke wissen wir, das sich bei Darmtumoren die positiven wie
      negativen Verläufe die Wage halten. Sorgen mache ich mir dabei am meisten über meine Mutter.

      Vater ist ziemlich gläubig mit einem Hang zur Schicksalsergebenheit. Meine Mutter (60) wird ohne ihn nicht
      weiterleben (wollen). Bei der Geburt unseres Sohnes letztes Jahr hatte ich gehofft, daß meine Eltern noch
      wenigstens den Schulabschluß von ihm mitbekommen werden. Stattdessen bin ich nun vielleicht früher FU,
      als mir lieb ist... Definition: "Humor ist, wenn man trotzdem lacht!"

      Leaner6 und Tolot, auch wenn es schlecht formuliert ist:
      ich "freue" mich, euch hier wieder ein wenig besser kennengelernt zu haben.

      Herzlichen Gruß
      Forticus
      Avatar
      schrieb am 10.09.00 11:50:37
      Beitrag Nr. 44 ()
      Hallo Tolot,

      glaub` mir, es ist besser etwas zu verlieren, was man geliebt hat, als etwas zu haben, was man nicht liebt. Das gilt insbesondere für Eltern oder Mütter. Im ersten Fall geht das Leben in der Regel weiter, schöne Erinnerungen können einem nicht genommen werden. Im zweiten Fall ist es ein verdammter Fluch, der sich auf alle Bereiche des täglichen Lebens belastend auswirkt. Auch sollten sich diejenigen glücklich schätzen, die eine Familie haben, welche in einem solchen dramatischen Notfall zusammenhält. In meiner Familie hat es so einen Notfall auch schon einmal gegeben, als wir Kinder davon erfuhren, war jedoch schon alles vorbei, selbst die Beerdigung. Es war allerdings noch eine dritte Person beteiligt, welche aus persönlichem Gewinnstreben handelte, die Darstellung dessen würde hier aber zu weit führen. Jedenfalls kann ich wohl beide geschilderten Fälle aus eigener Erfahrung beurteilen.

      Gruß Joe


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