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    Wallstreet-Vorbericht - 500 Beiträge pro Seite | Diskussion im Forum

    eröffnet am 26.06.00 15:18:32 von
    neuester Beitrag 27.06.00 14:34:08 von
    Beiträge: 3
    ID: 167.559
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      schrieb am 26.06.00 15:18:32
      Beitrag Nr. 1 ()

      Im Moment gibt die Tendenz an den amerikanischen Börsen den Anlegern keinen Anlass zur Freude. Der Blue-Chip-Index Dow Jones Industrials und der Technologieindex Nasdaq pendeln im Moment seitwärts. Die Nasdaq musste an den letzten beiden Handelstagen in der Spitze sogar fast 6 Prozent einbüßen. Ist durch diesen Fall jetzt der Abprall an der 4000 beendigt?



      Der Nasdaq-Chart verheißt nichts Gutes. Das vor zwei Tagen generierte Verkaufsignal des Kurzfristindikators Slow-Stochastik mahnt weiterhin zur Vorsicht. Auch der MACD könnte bald ein Verkaufsignal senden. Die W-Umkehrformation, so schön sie im Moment auch ausgebildet sein mag, gilt erst als vollendet, falls die Nackenlinie - hier die 4000 - überwunden wird. Beim ersten Versuch sind wir jedenfalls daran abgeprallt. Weiterhin negativ ist, dass die Nasdaq wieder in die Seitwärtsflagge (Unterschreiten der braunen Linie) zurückgefallen ist. Ferner besteht auch noch eine Affinität für den Gapbereich (3580 bis 3760).

      Unterstützung wird uns aber in jedem Fall die 200-Tage-Linie bei 3750 Zählern geben. Zusammengefasst zeigt sich ein negatives Szenario, das aber bei einem Überschreiten der 4000 für nichtig erklärt werden kann. Sobald die 4000 geknackt ist wird es sehr schnell weiter nach oben gehen.

      Aus ökonomischer Sicht gibt es heute nur wenig Impulse. Um 16:00 Uhr MESZ werden eher unbedeutende Zahlen zu den Hausverkäufen in den USA publiziert. Gerechnet wird für den Monat Mai mit einem Wert von 4,85 Millionen Verkäufen, nachdem im Vormonat eine Zahl von 4,88 Millionen Hausverkäufen veröffentlicht wurde. Mit Spannung sollte man jedoch die 2-tägige FOMC-Sitzung beobachten, die morgen um 14:30 Uhr MESZ beginnt.

      Unternehmen heute:

      Zigarettenproduzent Phillip Morris akquiriert Nabisco Holdings für 18,9 Milliarden US-Dollar. Die R.J. Reynolds Tobacco Holding kauft ihre ehemalige Muttergesellschaft, die Nabisco Group Holdings, für 9,8 Milliarden US-Dollar. R.J Reynolds, die im letzten Juni von der Nabisco Group letzten Juni ausgegliedert worden war, würde 30 Dollar pro Aktie zahlen, 18 Prozent mehr als der letzte Preis von Freitag, der bei 25-7/16 Dollar lag. Phillip Morris fällt einen halben Dollar auf 23-7/16 Dollar, Nabisco Holdings steigt um 1/16 auf 51-5/8 Dollar, R.J. Reynolds fällt 2-13/16 Dollar auf 26-7/8 Dollar.

      Die Sara Lee Corporation, Produzent von Kleidung und Backwaren, könnte auf 25 Dollar steigen, wenn die Umstrukturierungen in der Firma und die Gewinne vom Europageschäft mit einem stärkeren Euro einhergehen. Das glaubt zumindest Ann Gurkin, Analyst bei Davenport & Co., wie das Wirtschaftsmagazin „Barron´s“ berichtet. Sara Lee fällt 1/8 auf 18-1/8 Dollar.

      Die Telefongesellschaft U S West, die zurzeit damit beschäftigt ist, den Konkurrenten Qwest Communications International zu übernehmen, hat nach eigenen Angaben einen Aktionärsinvestmentplan abgeschlossen. Einige Aktionäre haben US West schon verklagt, weil sie befürchten, dass das Unternehmen den Auszahlungstag der Dividende ändert, um sich die Ausschüttung von 273 Millionen Dollar zu ersparen. U S West steigt um 2-5/16 Dollar auf 89-1/4 Dollar.

      Der US-Dollar legte gegenüber dem japanischen Yen seinen größten Intraday-Gewinn der letzten zwei Wochen hin. Das anwachsende Haushaltsdefizit in Japan hatte heute Spekulationen ausgelöst, die Kreditwürdigkeit des Landes könnte durch Ratingagenturen wie zum Beispiel Standard & Poor´s herabgesetzt werden. Bisher hatte Japan mit „AAA“ das höchstmögliche Rating erhalten.

      Gegenüber dem Euro konnte der Dollar ebenfalls zulegen. Auf Grund mangelnden Vertrauens in die europäische Einheitswährung musste der Euro seine Gewinne der vergangenen Wochen in den letzten Tagen teilweise wieder abgeben.

      Die Wechselkurse:
      Euro/US-Dollar: 0,9345(-0,0014)
      US-Dollar/Yen : 105,47(+0,84)

      Die US-Treasuries legten heute leicht zu. Größere Orders wurden jedoch zurückgehalten. Investoren warten zunächst auf die Entscheidung des Offenmarktausschusses der Federal Reserve Bank, die am Mittwoch bekannt gegeben wird. Die meisten Analysten gehen davon aus, das die Notenbank zunächst die Leitzinsen unverändert lassen wird.

      Die Werte im einzelnen:

      2jährige Notes: 100,04(-0,01); Rendite: 6,54%(+0,01),
      5jährige Notes: 101,20(+0,02); Rendite: 6,35%(-0,02),
      10jährige Notes: 102,10(+0,02); Rendite: 6,17%(-0,01),
      30jährige Bonds:103,31(+0,03); Rendite: 6,03%(-0,01)

      Avatar
      schrieb am 26.06.00 15:39:40
      Beitrag Nr. 2 ()
      Leute, es tut mir leid, aber Eure Markteinschätzungen sind wirklich nicht mehr zu gebrauchen. Auch wenn mein Kommentar recht unfreundlich wirkt, aber seit ca. 2 Wochen faselt Ihr, daß die Nasdaq nach Überschreiten der 4.000 nach oben geht. Ich darf zitieren:
      "Die W-Umkehrformation ... gilt erst als vollendet, falls die Nackenlinie - hier die 4000 - überwunden wird."
      Oder:
      "Sobald die 4000 geknackt ist wird es sehr schnell weiter nach oben gehen."

      Vielleicht habt Ihr es ja noch nicht mitgekriegt, letzte Woche haben wir 3 mal hintereinander die 4000 auf Schlußkursbasis überschritten. Ihr braucht jetzt also wirklich nicht mehr zu spekulieren, ob diese Ereignis eintritt.
      Zu wahrer Größe gehört auch, daß man mal zugeben kann, wenn man sich irrt. Das tun wir schließlich alle. Stattdessen gewöhnt Ihr Euch in den letzten Wochen einen Stil an, der nur noch mit "Börse Online" oder dem "Aktionär" zu vergleichen ist. Zwei-drei mal die Woche heißt es "wie prognostiziert", dann folgen Rückverweise, nur treten Eure Prognosen leider nicht ein.

      So auch diesmal, leider.

      Ein leicht enttäuschter PPan
      Avatar
      schrieb am 27.06.00 14:34:08
      Beitrag Nr. 3 ()
      Hallo PPan,

      vielen Dank für Deine Kritik. Aber solch simple Ausbrüche zu beobachten und darüber zu berichten, so dass sie sich für ein Massenpublikum kompatibel darstellen ist schwierig. Unseres Erachtens ist die 4000 noch nicht geknackt. Es ist ein sehr komplexer Prozeß, bei dem die Marktkräfte von einer Seite zur anderen zerren. Zu behaupten, dass die 4000 überwunden ist, nur weil der Index mal darüber notiert hat wäre zu einfach. Bei solch offensichtlichen Marken bilden sich undurchschaubare Break-False-Break Szenarien über die man ganze Doktorarbeiten verfassen könnte. Vielleicht solltest Du auch öfter unsere Berichte lesen, in denen wir auf diese Probleme hinweisen. Wir schrieben zum Beispiel im Vorbericht vom 21.06.:

      Die US-Börsen wurden gestern stark von Umschichtungen aus der Old Economy in die New Economy beeinflusst. Das Vertrauen der Anleger in die Technologiewerte gewinnt von Tag zu Tag an Stärke. Der Dow war demnach mit 1,1 Prozent im Minus, die Nasdaq konnte 0,6 Prozent auf 4013 Punkte zulegen. Die magische Marke von 4000 wäre somit formell überwunden.

      Doch gilt dies auch aus charttechnischer Sicht?

      Generell spricht man in der Charttechnik von einem eindeutigen Signal wenn es mit Signifikanz eintritt. Widerstandslinien oder Unterstützungslinien stellen im Endeffekt keine richtigen Linien dar. Vielmehr muss man sich Widerstände oder Unterstützungen als Zonen vorstellen. In der Charttechnik geht man grundsätzlich von der so genannten 3-Prozent-Faustregel aus. Ein Durch- oder Ausbruch einer Begrenzung gilt erst als erfolgt, falls sich der Kurs in einem 3-prozentigen Abstand zu den Signallinien befindet. Unseres Erachtens eine einfache, aber sinnvolle Grundregel. Wenn man noch genauer sein möchte, dürfte man die Regel aber nicht mit einem Wert von pauschal 3 Prozent ansetzen. Eine Gewichtung dieses Wertes mit der aktuellen Volatilität wäre eine adäquate Lösung.

      Aktuell kann man die 4000 als noch nicht überwunden sehen. Vor allem, da wir gestern die Chance auf den Ausbruch nicht genutzt haben. Zu Beginn der Handelssitzung konnten wir bis 4050 laufen, mussten diesen Gewinn aber wieder abgeben. Vielleicht klappt es ja heute. Der MACD steht schon eine Weile auf Kaufen und könnte somit einen erneuten Aufwärtstrend andeuten. Gefährlich ist nur die Stochastik. Diese kann jederzeit ein Verkaufsignal senden. Dies schätzen wir aber als hinfällig, solange der MACD sein schönes Kaufsignal beibehält. Erfreulich sind auch die steigenden Umsätze. Für den heutigen Handelsverlauf bedenklich ist der stark im Minus stehende Nasdaq-Future. Dieser notiert aktuell mit einem ungewöhnlich hohen Minus von 1,4 Prozent. Vielleicht wollen die Investoren einen Abprall an der 4000er Marke sehen.



      Zu dem Aspekt des Irrens kann ich mich sehr gelassen geben. Mir ist es egal wie oft ich oder wir uns irren. Ich gebe gerne und offen meine Fehlinterpretationen zu. Wenn mir jemand eine Trefferquote von 30 Prozent nachsagt bin ich äußerst glücklich, muß aber auch schmunzeln. Eine Trefferquote ist nämlich völlig sinnlos. Es gibt Leute, die schaffen mit einer Trefferquote von 20 % Traumrenditen. Genauso kann ich dir gerne ein Handelssystem mit einer Trefferquote von 95 Prozent programmieren, welches im Endeffekt aber ein negatives Ergebnis generiert.


      Also bitte nicht enttäuscht sein, wir geben uners Bestes.

      Grüße
      Stefan Ochsenkühn


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