Web-TV Bericht - 500 Beiträge pro Seite
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Technologie + Medien > Highway 101
Nichts für Couch-Potatoes
Die Schlacht um das intelligente Fernsehen
Breitbandiger Internet-Zugang ist in aller Munde. Ende des
Jahres 2000 werden 5 Millionen US-Haushalte über
Breitbandanschlüsse verfügen, die zudem ohne Einwahl stets
“online” sind. Alle diese Anschlüsse enden am PC, der in das
digitale Multimedienzeitalter eintritt. Damit wird eine Frage
immer drängender: Wo bleibt das Fernsehen?
Eigentlich sollte ja alles anders kommen. Wenn es nach den
multinationalen Medien-konzernen ginge, würden wir schon
lange in einer Welt des interaktiven, digitalen Fernsehens leben.
Videotheken wären vor Jahren ausgestorben und wir würden
unsere Filme aus dem Netz erwerben. Auch unsere Einkäufe
würden wir bequem mit einer Fernbedienung von der Couch aus
tätigen. Für diese multimedialen Phantasien wurde in den
vergangenen Jahren viel Geld verbrannt. Aber der Konsument
blieb standhaft, das Fernsehen blieb was es war: ein weitgehend
dummer Apparat zur Übermittlung von Sport und
Unterhaltungsausstrahlungen (sowie einer Prise Information).
Der Appetit der Medienindustrie auf das multimediale Fernsehen
ist allerdings ungebrochen. Ein Blick auf die Zahlen macht das
Interesse verständlich. 1,4 Milliarden Geräte sind weltweit im
Einsatz. 5 Stunden pro Tag verbringt der
Durchschnittsamerikaner vor dem Schirm. Die Industrie lässt
sich nur zu bereitwillig zu Träumen verleiten.
Und so haben wir weltweit zahlreiche Versuche zur Einführung
des interaktiven Fernsehens gesehen . Microsoft ist mit Web-TV
(“e-mail zur Großmutter”) an den Start gegangen, BSkyB und
Premiere World versuchen sich an digitalem Fernsehen, der
“T-Commerce” Kanal in Großbritannien wartet auf Kundschaft,
und in Hongkong buhlen umfassende “Multimedia-Dienste” um
Aufmerksamkeit. Alle Initiativen haben eines gemeinsam: Sie
ignorieren die mantra-artig wiederholte Botschaft der
Konsumenten:
1.Die Mehrzahl der Konsumenten ist nicht bereit, ohne
klaren Nutzen eine Box zu kaufen, die lediglich das
TV-Gerät ans Internet anschließt.
2.Fernbedienungen sind benutzerfreundlich für eine
Kanalwahl, aber ungeeignet für produktive Interaktivität
wie e-Mail oder Einkaufen; andererseits wünscht sich nur
eine Minderheit Tastaturen für das Fernsehen
Aus diesem Grund wird immer öfter die frevelhafte Frage gestellt:
Ist das Fernsehen zu ewiger Dummheit verdammt? Sind
alle Investitionen in das Medium nur ein weiterer “Hype”, der -
wie andere multimedialen Technologie-Trends zuvor – schlicht
am Markt vorbei konzipiert worden ist?
Hier an der Westküste der USA verbinden sich Hollywood und
Silicon Valley derzeit zu einer anderen Vision. Das Credo lautet:
Das Fersehen steht unmittelbar vor dem evolutionären
Sprung zur Intelligenz! Und die Schlacht wird – allen
europäischen und asiatischen Initiativen zum Trotz – in den
USA, der Heimat des Fernsehens, entschieden. Sie wird nicht
über “T-Commerce” oder staatsverordnetes digitales Fernsehen
laufen, sondern über “bessere Unterhaltung”. Und sie wird in der
Weihnachtssaison 2000 ernsthaft beginnen.
Die Giganten formieren sich
Sony setzte im Mai 2000 in Los Angeles einen Paukenschlag,
als es die Details der US-Markteinführung seiner Playstation 2
(PS2) bekanntgab: Sie wird im Oktober 2000 hierzulande für
300 $ erhältlich sein; die neue Playstation hat soviel
Prozessorleistung wie vor wenigen Jahren nur die größten
Supercomputer; sie kann neben Videospielen auch DVDs
abspielen; und sie enthält einen Breitbandanschluß an das
Internet.
Die Branche ist aufgeschreckt, denn sie weiß: Diese Playstation
ist kein harmloses Spielzeug mehr. Die PS2 ist eine
hochleistungsfähige, interaktive und vernetzte Multimedia-Box für
das Fernsehen. Sony erwartet jedoch nicht, dass Konsumenten
sie für interaktives Fernsehen oder zum Internet-Surfen
erwerben. Stattdessen bietet das Unternehmen integriert einen
preiswerten DVD/CD-ROM-Player und die leistungsfähigste
Spielkonsole der Welt. Millionen Konsumenten im “Testmarkt”
Japan haben seit März 2000 bewiesen, dass das Konzept fliegt.
Natürlich ist die PS2 auch optimal für digitale Photographien
geeignet. Und in der entscheidenden US-Version kommt durch
die Hintertür das Breitband-Internet ins Haus – mit all seinen
Möglichkeiten für den On-Line Ausbau dieser “interaktiven
Unterhaltungs-Plattform”.
Der Zuschauer wird bald tatsächlich zum
Programmdirektor
Ein anderes Konzept des “besseren Fernsehens” kommt direkt
aus dem Silicon Valley. TiVo hat einen personalisierten
TV-Service entwickelt. Dieser basiert auf einem digitalen
Videorekorder mit Internet-Anschluß, der bis zu 30 Stunden
Fernsehen aufzeichnen kann. Der Clou dabei ist, dass die letzte
halbe Stunde der laufenden Sendung stets mitgeschnitten wird.
Der Zuschauer kann also auch bei Life-Sendungen Szenen
wiederholen oder Pausen einlegen und dann – beispielsweise
unter Umgehung der Werbung –wieder “aufholen”. Die Box
revolutioniert das Fernseherlebnis: Sie ist extrem
benutzerfreundlich, denn sie erlaubt die individuelle Organisation
der TV-Woche, lernt Lieblingssendungen automatisch zu
speichern und wird über das Web stets aktualisiert. In letzter
Konsequenz wird TiVo ein TV-Portal, welches sich - wie
Internet-Portale - zwischen Benutzer und Inhalteanbieter schiebt.
Führende Unternehmen der Unterhaltungselektronik, wie Philips
und Sony, fertigen die Box in Lizenz. AOL/TimeWarner hat
kürzlich strategisch in TiVo investiert und gleichzeitig den
Service in AOL-TV integriert. Damit erhält AOL-TV endlich die
wichtige unterhaltungsorientierte Komponente. Internet-zentrierte
Anwendungen wie Buddy-Listen und Instant Messaging werden
ergänzt. Der Konsument bestellt für 250 US$ und 15 US$
monatliche Gebühr schlicht ein besseres Fernsehen. Wieder
kommt der interaktive Web-Anschluß fast unbemerkt hinzu.
Allianzen mit Blockbuster, der führenden Videothekenkette der
USA bereiten zudem schon Video-on-Demand über diesen
Kanal vor.
Natürlich kann auch im Valley niemand garantieren, dass diese
Konzepte tatsächlich erfolgreich sein werden. Sicher ist jedoch,
dass Sony und AOL hiermit im Herbst 2000 in den USA die
entscheidende Runde im weltweiten Kampf um das multimediale
Fernsehen einläuten - “und das Internet ist auch schon drin”.
HANDELSBLATT, Freitag, 21. Juli 2000
Gruß, maexe.
Nichts für Couch-Potatoes
Die Schlacht um das intelligente Fernsehen
Breitbandiger Internet-Zugang ist in aller Munde. Ende des
Jahres 2000 werden 5 Millionen US-Haushalte über
Breitbandanschlüsse verfügen, die zudem ohne Einwahl stets
“online” sind. Alle diese Anschlüsse enden am PC, der in das
digitale Multimedienzeitalter eintritt. Damit wird eine Frage
immer drängender: Wo bleibt das Fernsehen?
Eigentlich sollte ja alles anders kommen. Wenn es nach den
multinationalen Medien-konzernen ginge, würden wir schon
lange in einer Welt des interaktiven, digitalen Fernsehens leben.
Videotheken wären vor Jahren ausgestorben und wir würden
unsere Filme aus dem Netz erwerben. Auch unsere Einkäufe
würden wir bequem mit einer Fernbedienung von der Couch aus
tätigen. Für diese multimedialen Phantasien wurde in den
vergangenen Jahren viel Geld verbrannt. Aber der Konsument
blieb standhaft, das Fernsehen blieb was es war: ein weitgehend
dummer Apparat zur Übermittlung von Sport und
Unterhaltungsausstrahlungen (sowie einer Prise Information).
Der Appetit der Medienindustrie auf das multimediale Fernsehen
ist allerdings ungebrochen. Ein Blick auf die Zahlen macht das
Interesse verständlich. 1,4 Milliarden Geräte sind weltweit im
Einsatz. 5 Stunden pro Tag verbringt der
Durchschnittsamerikaner vor dem Schirm. Die Industrie lässt
sich nur zu bereitwillig zu Träumen verleiten.
Und so haben wir weltweit zahlreiche Versuche zur Einführung
des interaktiven Fernsehens gesehen . Microsoft ist mit Web-TV
(“e-mail zur Großmutter”) an den Start gegangen, BSkyB und
Premiere World versuchen sich an digitalem Fernsehen, der
“T-Commerce” Kanal in Großbritannien wartet auf Kundschaft,
und in Hongkong buhlen umfassende “Multimedia-Dienste” um
Aufmerksamkeit. Alle Initiativen haben eines gemeinsam: Sie
ignorieren die mantra-artig wiederholte Botschaft der
Konsumenten:
1.Die Mehrzahl der Konsumenten ist nicht bereit, ohne
klaren Nutzen eine Box zu kaufen, die lediglich das
TV-Gerät ans Internet anschließt.
2.Fernbedienungen sind benutzerfreundlich für eine
Kanalwahl, aber ungeeignet für produktive Interaktivität
wie e-Mail oder Einkaufen; andererseits wünscht sich nur
eine Minderheit Tastaturen für das Fernsehen
Aus diesem Grund wird immer öfter die frevelhafte Frage gestellt:
Ist das Fernsehen zu ewiger Dummheit verdammt? Sind
alle Investitionen in das Medium nur ein weiterer “Hype”, der -
wie andere multimedialen Technologie-Trends zuvor – schlicht
am Markt vorbei konzipiert worden ist?
Hier an der Westküste der USA verbinden sich Hollywood und
Silicon Valley derzeit zu einer anderen Vision. Das Credo lautet:
Das Fersehen steht unmittelbar vor dem evolutionären
Sprung zur Intelligenz! Und die Schlacht wird – allen
europäischen und asiatischen Initiativen zum Trotz – in den
USA, der Heimat des Fernsehens, entschieden. Sie wird nicht
über “T-Commerce” oder staatsverordnetes digitales Fernsehen
laufen, sondern über “bessere Unterhaltung”. Und sie wird in der
Weihnachtssaison 2000 ernsthaft beginnen.
Die Giganten formieren sich
Sony setzte im Mai 2000 in Los Angeles einen Paukenschlag,
als es die Details der US-Markteinführung seiner Playstation 2
(PS2) bekanntgab: Sie wird im Oktober 2000 hierzulande für
300 $ erhältlich sein; die neue Playstation hat soviel
Prozessorleistung wie vor wenigen Jahren nur die größten
Supercomputer; sie kann neben Videospielen auch DVDs
abspielen; und sie enthält einen Breitbandanschluß an das
Internet.
Die Branche ist aufgeschreckt, denn sie weiß: Diese Playstation
ist kein harmloses Spielzeug mehr. Die PS2 ist eine
hochleistungsfähige, interaktive und vernetzte Multimedia-Box für
das Fernsehen. Sony erwartet jedoch nicht, dass Konsumenten
sie für interaktives Fernsehen oder zum Internet-Surfen
erwerben. Stattdessen bietet das Unternehmen integriert einen
preiswerten DVD/CD-ROM-Player und die leistungsfähigste
Spielkonsole der Welt. Millionen Konsumenten im “Testmarkt”
Japan haben seit März 2000 bewiesen, dass das Konzept fliegt.
Natürlich ist die PS2 auch optimal für digitale Photographien
geeignet. Und in der entscheidenden US-Version kommt durch
die Hintertür das Breitband-Internet ins Haus – mit all seinen
Möglichkeiten für den On-Line Ausbau dieser “interaktiven
Unterhaltungs-Plattform”.
Der Zuschauer wird bald tatsächlich zum
Programmdirektor
Ein anderes Konzept des “besseren Fernsehens” kommt direkt
aus dem Silicon Valley. TiVo hat einen personalisierten
TV-Service entwickelt. Dieser basiert auf einem digitalen
Videorekorder mit Internet-Anschluß, der bis zu 30 Stunden
Fernsehen aufzeichnen kann. Der Clou dabei ist, dass die letzte
halbe Stunde der laufenden Sendung stets mitgeschnitten wird.
Der Zuschauer kann also auch bei Life-Sendungen Szenen
wiederholen oder Pausen einlegen und dann – beispielsweise
unter Umgehung der Werbung –wieder “aufholen”. Die Box
revolutioniert das Fernseherlebnis: Sie ist extrem
benutzerfreundlich, denn sie erlaubt die individuelle Organisation
der TV-Woche, lernt Lieblingssendungen automatisch zu
speichern und wird über das Web stets aktualisiert. In letzter
Konsequenz wird TiVo ein TV-Portal, welches sich - wie
Internet-Portale - zwischen Benutzer und Inhalteanbieter schiebt.
Führende Unternehmen der Unterhaltungselektronik, wie Philips
und Sony, fertigen die Box in Lizenz. AOL/TimeWarner hat
kürzlich strategisch in TiVo investiert und gleichzeitig den
Service in AOL-TV integriert. Damit erhält AOL-TV endlich die
wichtige unterhaltungsorientierte Komponente. Internet-zentrierte
Anwendungen wie Buddy-Listen und Instant Messaging werden
ergänzt. Der Konsument bestellt für 250 US$ und 15 US$
monatliche Gebühr schlicht ein besseres Fernsehen. Wieder
kommt der interaktive Web-Anschluß fast unbemerkt hinzu.
Allianzen mit Blockbuster, der führenden Videothekenkette der
USA bereiten zudem schon Video-on-Demand über diesen
Kanal vor.
Natürlich kann auch im Valley niemand garantieren, dass diese
Konzepte tatsächlich erfolgreich sein werden. Sicher ist jedoch,
dass Sony und AOL hiermit im Herbst 2000 in den USA die
entscheidende Runde im weltweiten Kampf um das multimediale
Fernsehen einläuten - “und das Internet ist auch schon drin”.
HANDELSBLATT, Freitag, 21. Juli 2000
Gruß, maexe.
T V - P R O X I E S
Echtes TV on demand
Vergessen wir die Werbepause: Wer mitten im Spielfilm mal zum Kühlschrank muss, der hält künftig einfach das Bild an. Lässt den Film weiterlaufen, wenn er zurückkommt. Oder spult noch ein wenig zurück, weil er die letzte Szene vergessen hat. Oder schaltet um zum Anfang dieses anderen Films, der vor einer Stunde begonnen hat. Oder ...
© GMS
Fernseher von der Festplatte
Jahrzehntelang waren Anrufe um 20.00 Uhr verpönt: Wer das während der "Tagesschau" trotzdem wagte, wurde bisweilen fernmündlich grob abgebürstet. Mittlerweile hat die heilige Viertelstunde an Glanz verloren, und sie wird in Zukunft wohl noch matter werden. Bald kann die beliebte Nachrichtensendung auch noch um 20.06 Uhr oder noch später gesehen werden - und zwar von Anfang an.
Möglich machen dies Geräte, auf deren einheitlichen Namen man sich noch einigen muss: "Personal TV Receiver", "TV Server" oder "TV Proxy". Was damit gemeint ist, erklärt Matthias Zahn, Vorstandsvorsitzender und Gründer der Fast TV Server AG in München: "Am besten kann man unsere Entwicklung als einen Festplatten-basierten digitalen Videorekorder beschreiben, der es ermöglicht, bis zu 50 Stunden TV-Programm aufzuzeichnen." Allerdings ist das Ding zu weitaus mehr in der Lage als ein profaner VHS-Rekorder: etwa das laufende Programm anzusehen und nach Belieben anzuhalten, obwohl es noch weiter aufgezeichnet wird.
"Bei einem Fußballspiel kann der Zuschauer auf diese Weise ein Tor wiederholen, ohne dass in der Live-Sendung etwas verpasst wird", sagt Zahn. Wenn zwei Sendungen gleichzeitig beginnen, die aufgezeichnet werden sollen, entschärft der "TV Server" familiäre Konflikte schon im Vorfeld: Er zeichnet beide Sendungen gleichzeitig auf. Und wenn man vergessen hat, seine Lieblings-Serie zu programmieren, kann dies von jedem Online-fähigen PC aus unter www.tvtvtv.de nachgeholt werden. Gespeichert werden die Daten im MPEG-2-Format.
Rund 5000 Mark soll der Edel-Design-Apparat kosten, wenn er auf den Markt kommt. Wann das genau sein wird, ist noch nicht bekannt, allerdings werden einige Exemplare auf der Cebit zu sehen sein. Dass sich "Personal TV Receiver" am Markt durchsetzen werden, ist nicht unwahrscheinlich. Die Hersteller machen es sich zu Nutze, dass täglich viele tausend Stunden Programm gesendet werden, und das völlig kostenlos.
"Für unseren Personal Video Recorder bezahlt man anders als beim Pay-TV nur einmal", sagt Julika Kleibohn, Pressesprecherin der Axcent Media AG in Paderborn, die ein solches Gerät für "unter 1500 Mark" auf den Markt bringen will. Das niederländische Elektronik-Unternehmen Philips seinerseits hat die Entwicklung der US-amerikanischen Start-up-Firma TiVo durch eine Kooperation gesichert. "Der Clou an TiVo ist, dass er sich die Sehgewohnheiten des Zuschauers merkt", sagt Klaus Petri, Pressesprecher von Philips in Hamburg. Unter verschiedenen Sparten mit den Oberbegriffen "Sport", "Action" und "Natur" kennzeichnet der TiVo-Nutzer seine Interessen auf einem Bildschirm-Menü.
Nachts lädt sich TiVo via Telefonleitung von einer Internet-Seite die Programm-Informationen herunter und zappt sich quasi selbstständig durch die Kanäle, um die entsprechenden Filme einzusammeln. Nachdem sich der Zuschauer die Sendungen angeschaut hat, kann er wie ein römischer Kaiser seinen Daumen über die Aufzeichnung heben oder senken. TiVo merkt sich das Urteil für die Zukunft und berücksichtigt es auf den weiteren Streifzügen durch das Programm - ganz nach dem auf der Homepage des Unternehmens nachzulesenden Motto: "Das Leben ist zu kurz für schlechtes Fernsehen."
Venio Piero Quinque
www.spiegel.de
Bedrohung für Videotheken, TV-Sender und "Programmies"?
Den größten Teil ihrer Zukunft, behauptet eine Studie der Unternehmensberatung Mercer, haben sowohl Programmzeitschriften wie auch das nicht-digitale Fernsehen hiner sich. Im Zeitalter des "interaktiven Fernsehens", das zahlreiche Dienste anbiete, würden sie schlicht überflüssig. Richtig hart würde es etwa ab 2005.
© GMS
Fernseher mit Festplatte: Fernsehen, wann immer man will
Die Verbindung von Fernsehen und Internet wird einer Studie zufolge die bisherige Medienwelt drastisch verändern. Durch "virtuelle Videotheken" würden traditionelle Videotheken und Videorekorder mittelfristig nutzlos, und auch die zahlreichen TV- Programmzeitschriften müssten um den Großteil ihrer Leser bangen, da ausführliche Programminformationen bald durch das Internet am Bildschirm abrufbar seien - meint Wolfgang Bock, Partner und Kommunikationsexperte bei der Mercer Management Consulting GmbH. Der US-Beratungskonzern hat in einer repräsentativen Studie mehr als 500 deutsche TV-Konsumenten befragt.
Der Studie zufolge würden 82 Prozent der Befragten interaktives Fernsehen für das automatische Aufzeichnen und Speichern von Programmen nutzen, um diese bei Bedarf wieder abspielen zu können. 71 Prozent würden auf elektronische Programmführer zurückgreifen und 70 Prozent würden eine TV-gerechte E-Mail-Funktion gerne auch am Fernseher nutzen.
Auch "herkömmlichen" Sendern bläst der Wind ins Gesicht
Bock zufolge droht den klassischen Anbietern von TV-Programmen durch die Entwicklung von interaktiven Fernsehen der Verlust ihrer bisherigen Stellung. "Da durch die neue Technik die Konsumenten selbst entscheiden können, wann sie welche Sendung sehen wollen, werden die bisherigen, fest gefügten Programmschemen bald äußerst unattraktiv", lautet das Fazit von Bock.
Im Vorteil befänden sich deshalb Anbieter wie die Kirch-Gruppe, welche schon Hard- und Software für digitales Fernsehen entwickelt habe und bereits im Pay- TV-Markt etabliert sei. Denn die Verbindung von Fernsehen und Internet sei nur mit einer digitalen Plattform möglich.
Vor massiven Herausforderungen wird durch interaktives Fernsehen Bock zufolge die Werbewirtschaft gestellt. In der Studie gaben 80 Prozent der Befragten an, bei Möglichkeit durch interaktives Fernsehen Werbeblöcke gezielt umgehen zu wollen. "Die Technologie des zeitversetzten Fernsehens zwingt die Sponsoren dazu, Werbung zu machen, welche die Menschen wirklich sehen wollen oder müssen, weil sie beispielsweise wie beim Sponsoring mit der Sendung untrennbar verknüpft wird", sagte Bock.
Schätzungen von Mercer zufolge werden bis zum Jahr 2005 schon bis zu 30 Prozent aller deutschen Haushalte interaktives Fernsehen nutzen. "Viele große Unternehmen beschäftigen sich derzeit äußerst intensiv mit dem Thema, schon in ein paar Monaten wird interaktives Fernsehen von mehreren Seiten angeboten werden", prophezeite Bock.
http://www.spiegel.de/netzwelt/medien/0,1518,83854,00.html
Echtes TV on demand
Vergessen wir die Werbepause: Wer mitten im Spielfilm mal zum Kühlschrank muss, der hält künftig einfach das Bild an. Lässt den Film weiterlaufen, wenn er zurückkommt. Oder spult noch ein wenig zurück, weil er die letzte Szene vergessen hat. Oder schaltet um zum Anfang dieses anderen Films, der vor einer Stunde begonnen hat. Oder ...
© GMS
Fernseher von der Festplatte
Jahrzehntelang waren Anrufe um 20.00 Uhr verpönt: Wer das während der "Tagesschau" trotzdem wagte, wurde bisweilen fernmündlich grob abgebürstet. Mittlerweile hat die heilige Viertelstunde an Glanz verloren, und sie wird in Zukunft wohl noch matter werden. Bald kann die beliebte Nachrichtensendung auch noch um 20.06 Uhr oder noch später gesehen werden - und zwar von Anfang an.
Möglich machen dies Geräte, auf deren einheitlichen Namen man sich noch einigen muss: "Personal TV Receiver", "TV Server" oder "TV Proxy". Was damit gemeint ist, erklärt Matthias Zahn, Vorstandsvorsitzender und Gründer der Fast TV Server AG in München: "Am besten kann man unsere Entwicklung als einen Festplatten-basierten digitalen Videorekorder beschreiben, der es ermöglicht, bis zu 50 Stunden TV-Programm aufzuzeichnen." Allerdings ist das Ding zu weitaus mehr in der Lage als ein profaner VHS-Rekorder: etwa das laufende Programm anzusehen und nach Belieben anzuhalten, obwohl es noch weiter aufgezeichnet wird.
"Bei einem Fußballspiel kann der Zuschauer auf diese Weise ein Tor wiederholen, ohne dass in der Live-Sendung etwas verpasst wird", sagt Zahn. Wenn zwei Sendungen gleichzeitig beginnen, die aufgezeichnet werden sollen, entschärft der "TV Server" familiäre Konflikte schon im Vorfeld: Er zeichnet beide Sendungen gleichzeitig auf. Und wenn man vergessen hat, seine Lieblings-Serie zu programmieren, kann dies von jedem Online-fähigen PC aus unter www.tvtvtv.de nachgeholt werden. Gespeichert werden die Daten im MPEG-2-Format.
Rund 5000 Mark soll der Edel-Design-Apparat kosten, wenn er auf den Markt kommt. Wann das genau sein wird, ist noch nicht bekannt, allerdings werden einige Exemplare auf der Cebit zu sehen sein. Dass sich "Personal TV Receiver" am Markt durchsetzen werden, ist nicht unwahrscheinlich. Die Hersteller machen es sich zu Nutze, dass täglich viele tausend Stunden Programm gesendet werden, und das völlig kostenlos.
"Für unseren Personal Video Recorder bezahlt man anders als beim Pay-TV nur einmal", sagt Julika Kleibohn, Pressesprecherin der Axcent Media AG in Paderborn, die ein solches Gerät für "unter 1500 Mark" auf den Markt bringen will. Das niederländische Elektronik-Unternehmen Philips seinerseits hat die Entwicklung der US-amerikanischen Start-up-Firma TiVo durch eine Kooperation gesichert. "Der Clou an TiVo ist, dass er sich die Sehgewohnheiten des Zuschauers merkt", sagt Klaus Petri, Pressesprecher von Philips in Hamburg. Unter verschiedenen Sparten mit den Oberbegriffen "Sport", "Action" und "Natur" kennzeichnet der TiVo-Nutzer seine Interessen auf einem Bildschirm-Menü.
Nachts lädt sich TiVo via Telefonleitung von einer Internet-Seite die Programm-Informationen herunter und zappt sich quasi selbstständig durch die Kanäle, um die entsprechenden Filme einzusammeln. Nachdem sich der Zuschauer die Sendungen angeschaut hat, kann er wie ein römischer Kaiser seinen Daumen über die Aufzeichnung heben oder senken. TiVo merkt sich das Urteil für die Zukunft und berücksichtigt es auf den weiteren Streifzügen durch das Programm - ganz nach dem auf der Homepage des Unternehmens nachzulesenden Motto: "Das Leben ist zu kurz für schlechtes Fernsehen."
Venio Piero Quinque
www.spiegel.de
Bedrohung für Videotheken, TV-Sender und "Programmies"?
Den größten Teil ihrer Zukunft, behauptet eine Studie der Unternehmensberatung Mercer, haben sowohl Programmzeitschriften wie auch das nicht-digitale Fernsehen hiner sich. Im Zeitalter des "interaktiven Fernsehens", das zahlreiche Dienste anbiete, würden sie schlicht überflüssig. Richtig hart würde es etwa ab 2005.
© GMS
Fernseher mit Festplatte: Fernsehen, wann immer man will
Die Verbindung von Fernsehen und Internet wird einer Studie zufolge die bisherige Medienwelt drastisch verändern. Durch "virtuelle Videotheken" würden traditionelle Videotheken und Videorekorder mittelfristig nutzlos, und auch die zahlreichen TV- Programmzeitschriften müssten um den Großteil ihrer Leser bangen, da ausführliche Programminformationen bald durch das Internet am Bildschirm abrufbar seien - meint Wolfgang Bock, Partner und Kommunikationsexperte bei der Mercer Management Consulting GmbH. Der US-Beratungskonzern hat in einer repräsentativen Studie mehr als 500 deutsche TV-Konsumenten befragt.
Der Studie zufolge würden 82 Prozent der Befragten interaktives Fernsehen für das automatische Aufzeichnen und Speichern von Programmen nutzen, um diese bei Bedarf wieder abspielen zu können. 71 Prozent würden auf elektronische Programmführer zurückgreifen und 70 Prozent würden eine TV-gerechte E-Mail-Funktion gerne auch am Fernseher nutzen.
Auch "herkömmlichen" Sendern bläst der Wind ins Gesicht
Bock zufolge droht den klassischen Anbietern von TV-Programmen durch die Entwicklung von interaktiven Fernsehen der Verlust ihrer bisherigen Stellung. "Da durch die neue Technik die Konsumenten selbst entscheiden können, wann sie welche Sendung sehen wollen, werden die bisherigen, fest gefügten Programmschemen bald äußerst unattraktiv", lautet das Fazit von Bock.
Im Vorteil befänden sich deshalb Anbieter wie die Kirch-Gruppe, welche schon Hard- und Software für digitales Fernsehen entwickelt habe und bereits im Pay- TV-Markt etabliert sei. Denn die Verbindung von Fernsehen und Internet sei nur mit einer digitalen Plattform möglich.
Vor massiven Herausforderungen wird durch interaktives Fernsehen Bock zufolge die Werbewirtschaft gestellt. In der Studie gaben 80 Prozent der Befragten an, bei Möglichkeit durch interaktives Fernsehen Werbeblöcke gezielt umgehen zu wollen. "Die Technologie des zeitversetzten Fernsehens zwingt die Sponsoren dazu, Werbung zu machen, welche die Menschen wirklich sehen wollen oder müssen, weil sie beispielsweise wie beim Sponsoring mit der Sendung untrennbar verknüpft wird", sagte Bock.
Schätzungen von Mercer zufolge werden bis zum Jahr 2005 schon bis zu 30 Prozent aller deutschen Haushalte interaktives Fernsehen nutzen. "Viele große Unternehmen beschäftigen sich derzeit äußerst intensiv mit dem Thema, schon in ein paar Monaten wird interaktives Fernsehen von mehreren Seiten angeboten werden", prophezeite Bock.
http://www.spiegel.de/netzwelt/medien/0,1518,83854,00.html
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