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    Schüler erfindet billige Alternative zu UMTS - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 29.07.00 20:56:09 von
    neuester Beitrag 31.07.00 02:32:27 von
    Beiträge: 14
    ID: 199.712
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      schrieb am 29.07.00 20:56:09
      Beitrag Nr. 1 ()
      aus Spiegel.de

      Mobilfunkbetreiber bieten momentan Milliarden, um den neuen Mobilfunkstandard UMTS im Jahr 2003 einführen zu können. Das wäre alles viel leichter und schneller zu haben, wie der Schüler Sascha Sebastian Haenel herausgefunden hat.

      © AP

      Revolutionäre Erfindung: Sascha Sebastian Haenel

      Hamburg - Die Juroren von "Jugend forscht" wollten es zunächst nicht glauben. Der Juror Gregor Tychran, Techniklehrer an der Bergischen Universität Wuppertal, und fünf weitere Professoren reisten nach Hildesheim, um das Wunderwerk zu besichtigen. Der 18-jährige Schüler Haenel wollte ihnen weismachen, dass er auf seinem Handy Daten mit 448 Kilobit pro Sekunde empfangen kann. Das wäre das Zehn- bis Fünfzigfache der herkömmlichen Übertragungsraten und damit ähnlich schnell wie der zukünftige UMTS-Standard. Haenel schaffte es, die Juroren zu überzeugen und wurde dafür im Mai mit dem Technik-Preis von "Jugend forscht" ausgezeichnet.

      Wie sich langsam herausstellt, ist die Idee von Haenel mehr als nur die Meisterleistung eines findigen Schülers. Sie funktioniert nämlich nicht nur, sie wäre sogar viel einfacher zu haben als die teure UMTS-Technologie. Haenel gelingt der Turboeffekt einer einfachen Neuprogrammierung des Übertragungsprotokolls. Ein Handy mit seiner Software empfängt die Daten nämlich ohne die sonst üblichen Pausen, nutzt also jede Millisekunde zur Übertragung. Um ein Handy aufzurüsten, müsste nur ein kleiner Chip ausgetauscht werden, die Kosten dafür bewegen sich im Pfennigbereich.

      Und es kommt noch besser: Haenel hat ein kleines Programm dazugepackt, dass es dem Handy ermöglicht, seine eigene Position genau zu bestimmen. Es wäre also sehr leicht möglich, jedes Handy zu einem mobilen Navigationssystem zu machen. Das Global Positioning System (GPS), das bisher die elektronische Navigation beispielsweise im Auto ermöglichte, wäre überflüssig.

      Unverständlich ist es daher, das die Ideen von Haenel nicht schon längst von den Herstellern aufgegriffen wurden. "Unser Preisträger macht die typisch deutsche Erfahrung, wegen seines Alters nicht für voll genommen zu werden", ärgert sich Juror Tyrchan. Bei Siemens wurde ihm angeboten, sich als Mitarbeiter zu bewerben. Erst als er eine eigene Firma gegründet hatte, ließ man ihn wegen seiner Erfindung überhaupt vorsprechen. Bei Nokia schien man die Zeichen der Zeit besser erkannt zu haben. Hier soll es bereits erste Verhandlungen mit Haenel gegeben haben, allerdings ohne greifbare Ergebnisse. Tyrchan befürchtet, dass "wieder einmal eine Idee in Deutschland geboren wird, ihr Potenzial aber nur im Ausland erkannt und vermarktet wird".

      Handyherstellern und Mobilfunkbetreibern ist die Haenel-Idee eher ein Dorn im Auge, denn sie erhoffen sich von UMTS ein riesiges Geschäft. Den Herstellern könnten hohe Einnahmen verloren gehen, wenn plötzlich die UMTS-Technologie nicht mehr gefragt ist. Die Betreiber wollen den Haenel-Chip nicht, weil ihr Umsatz dadurch geschmälert werden könnte. "Bei schnelleren Verbindungen würden die Telekommunikationskonzerne weniger Telefongebühren kassieren, darum verschleppen sie den Fortschritt", sagte Haenel dem "Stern" bei der Preisverleihung von "Jugend forscht".

      Einen Haken gibt es jedoch bei dem Geniestreich des Schülers aus Hildesheim. Das derzeitige deutsche Mobilfunknetz hätte nicht die Kapazität, sehr viele von diesen superschnellen Handys zu bedienen. Um das Turbo-Handy am Markt einzuführen, müsste die Bandbreite im Mobilfunk stark erhöht werden. Das wiederum würde neue Frequenzen erfordern, wie sie ab Montag vom Bund versteigert werden. Dennoch ist es gut möglich, dass die ersten Handys, die diese Frequenzen nutzen, einen Haenel-Chip in sich tragen.
      Avatar
      schrieb am 29.07.00 21:05:27
      Beitrag Nr. 2 ()
      Unglaublich und faszinierend. Wir leben in der interessantesten Zeit, die die Erde je gesehen hat.
      Avatar
      schrieb am 29.07.00 23:27:10
      Beitrag Nr. 3 ()
      @arkun:
      am unglaublichsten finde ich die Reaktion von Siemens. Das ist so dummdeutsch, dass es kracht. Irgendein CDU-Politiker hat mal gesagt: Die Bill Gates-Story wäre in Deutschland gar nicht möglich gewesen, weil die Garage in der er angefangen hat, keine Fenster hatte.
      Da hat er wohl recht. Ist echt ein Wunder, das der ganze Laden hier noch läuft.

      Gruß : JR
      Avatar
      schrieb am 30.07.00 00:05:57
      Beitrag Nr. 4 ()
      Hi JR,

      die Story geht noch weiter, der gleiche Politiker hat auf die Frage ob man diese Zustände ändern wolle gesagt...nein das geht nicht, weil wenn wir das versuchen haben wir direkt die Gewerkschaften und sonstige Lobbies am Hals ...

      arkun
      Avatar
      schrieb am 30.07.00 00:34:22
      Beitrag Nr. 5 ()
      @arkun:
      das ist alles wirklich himmelschreiend. Der Staat müßte sich in vielen Dingen ganz einfach mehr raushalten. Hier wird in vielen Bereichen mehr vom Staat verhindert als gefördert. Und wenn dann mal gefördert wird, dann kommt oft nur Unfug dabei raus. Beispiel Film, wenn man mal unsere einheimische Kinoproduktion betrachtet, die finanziell, im Gegensatz zu anderen Ländern, schon ganz ordentlich unterstützt wird, und wie jämmerlich über 90% der deutschen Filme sind.
      Wenn ich dran denke das ein Jim Janusch für 50.000$ Stranger than Paradise gedreht hat, und dann deutsche Regisseure jammern höre, dass 1.000.000 Mark Förderung einfach zu wenig sind, um gegen amerikanische Produktionen anstinken zu können, dann kann ich nur den Kopf schütteln.

      Gruß: JR

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      schrieb am 30.07.00 01:00:33
      Beitrag Nr. 6 ()
      Als Lösung hatte gleicher Politiker vorgeschlagen (ich weiss nicht mehr wer das war), man könne die Firma in D. genauso gründen wie in den USA, nur dürfe man keinem sagen, dass sie in einer Garage ohne Fenster ist...

      Pragmatismus pur ;)
      Avatar
      schrieb am 30.07.00 01:09:45
      Beitrag Nr. 7 ()
      @arkun:
      Manchmal klappt`s, manchmal nicht. Ein Ort in Norddeutschland wollte mal komplett auf Solarenergie umstellen und Solarzellen auf die Häuser packen. Ging nicht, weil die Bauvorschriften Schieferdächer vorschrieben.

      Wat`n Quatsch.
      Avatar
      schrieb am 30.07.00 01:26:12
      Beitrag Nr. 8 ()
      Mal eine technische Frage - wird bei UMTS mit Pausen gearbeitet oder ist dies ein ähnliches Übertragungsprotokoll, wie das hier vorgestellte?
      Avatar
      schrieb am 30.07.00 01:27:47
      Beitrag Nr. 9 ()
      Vor allem sind solche Sprüche klasse von Leuten die die Gesetze machen...

      Ich glaub die Bauvorschriften sind aber Gottgegeben ;)

      Genauso wie das Grundgesetz. Find`s immer klasse wenn ein Politiker sagt, xy wäre gut und sinnvoll...aber das geht nicht wegen dem Grundgesetz.
      Ja wer macht denn das GG?

      ;)arkun
      Avatar
      schrieb am 30.07.00 01:30:57
      Beitrag Nr. 10 ()
      Sorry, keine Ahnung B2B.

      Calinichta
      ;)arkun
      Avatar
      schrieb am 30.07.00 01:34:28
      Beitrag Nr. 11 ()
      Schade - wäre interessant gewesen :(
      Nicht unbedingt, weil man dann UMTS auch noch schneller machen könnte, sondern weil durch dieses Dauersenden
      ja eine extrem potenzierte Strahlenbelastung auftreten müßte, über dessen Folgen und Schäden man sich ja
      immer noch nicht so ganz im klaren ist.
      Avatar
      schrieb am 30.07.00 22:43:48
      Beitrag Nr. 12 ()
      Ich hab über den Burschen einen fernsehbericht gesehen, da hat er erzählt, das Siemens jetzt die einzigen wären, die solch ein handy bauen. Nokia hätte abgewunken. Motorola und ericson Geld geboten wenn er die technik unter den tisch fallen läßt. Ein weiterer Beweiß, dass nicht immer dass beste Produkt gewinnt.
      Ciao Heiner

      oh gott ich bin neunzehn und wüsste noch nicht mal mein handy funktioniert und der erfindet da wunder was. Sagt mir bitte das ich er die Ausnahme ist und nicht ich! :)
      Avatar
      schrieb am 30.07.00 23:22:35
      Beitrag Nr. 13 ()
      Da kann man wieder einmal sehen, wie leichtsinnig man Geld verschwenden kann, die Entwicklung bremsen und den Kunden das Geld aus der Tasche ziehen kann! Ne ne, sage ich da nur, meine lieben Telekomgesellschaften, so geht es wirklich nicht!

      Maiestr;)
      Avatar
      schrieb am 31.07.00 02:32:27
      Beitrag Nr. 14 ()
      Typisch deutsche,negative Tugend.Bei den Amis wäre das nicht passiert.

      Bürokraten,wohin das Auge sieht,dafür ist Deutschland weltweit berühmt,deshalb wird hier niemals ein Aufschwung wie in den USA kommen,Sehr bedauerlich das ganze.



      Grüße
      Lokomotive


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