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    Hongkonggelistete Unternehmen und ihre Zukunft... - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 05.08.00 11:29:34 von
    neuester Beitrag 27.10.00 19:35:54 von
    Beiträge: 20
    ID: 205.587
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      schrieb am 05.08.00 11:29:34
      Beitrag Nr. 1 ()
      Saionara an alle asiatischen Sunners!

      Betrachten wir doch einmal dei Aussichten von Hongkong gelisteten Firmen:
      Seit dem 1. Juli 1997 gehört Hongkong wieder zu China. Der Börse des Ex-Stadtstaates tut das gut. Sie profitiert vom Wirtschaftsaufschwung in China. Im August 1998 konnte sie sich von der Asienkrise erholen, und der Hang-Seng-Index legte um 170 Prozent zu. Im März 2000 erreichte Hongkongs Leitindex ein Allzeithoch, um dann aber wie die US-Technologiebörse Nasdaq abzustürzen. Doch seit Ende Mai kletterte das Börsenbarometer wieder um 29 Prozent und liegt nun mit vier Prozent leicht im Plus.
      Doch der Hang Seng trügt. Denn der Index wird vor allem von drei Titeln getragen. Allein China Mobile nimmt mit rund 25 Prozent derzeit den Hauptanteil im Börsenbarometer ein. Die Aktie stieg seit August 1998 um rund 700 Prozent. Dem Unternehmen auf den Fersen sind der Finanzkonzern Hongkong Shanghai Banking Corporation (HSBC) und Hutchison Whampoa. Die drei Aktien repräsentieren fast 60 Prozent des Index, der etwa 70 Prozent der gesamten Marktkapitalisierung von Hongkongs Börse widerspiegelt. Ein Grund für Kritik an der Zusammensetzung, die der Wertentwicklung an der Börse nicht gerecht wird. David Webb, selbstständiger Analyst, kritisiert: „Der Hang Seng ist wie der Dow Jones: Er ist bekannt, es wird über ihn geredet, er ist aber nicht zeitgemäß.“
      Globale Strategie Chinas ist gut für Hongkong
      Am 2. August wird der Index den Marktbedingungen angepasst: Pacific Century CyberWorks wird in den Hang Seng aufgenommen. Denn das Unternehmen schluckt die Telekomgesellschaft Cable & Wireless, die bisher ein Titel des Hongkonger Leitindex war. Auch das Handelsunternehmen Li & Fung sowie der PC-Hersteller Legend Holdings steigen in den Index auf. Great Eagle und Shangri-La fliegen dagegen raus. Die Börsenmusik spielt in Zukunft aber woanders. Bei den so genannten H-Aktien und den Red Chips. H-Aktien sind Titel von Unternehmen mit Sitz in China, die in Hongkong notieren. Deren Aktien-Index legte seit Januar 13 Prozent zu. Red Chips, Hongkongs Töchter chinesischer Firmen, stiegen im selben Zeitraum im Schnitt um fünf Prozent.
      „Jede gute Nachricht für China ist eine gute Nachricht für Hongkong“, schreiben die Analysten von ABN Amro in einer Studie und verweisen auf neueste Wirtschaftszahlen. So wuchs etwa das chinesische Bruttoinlandsprodukt im ersten Halbjahr um 8,2 Prozent. Auch DWS-Fondsmanager Thomas Gerhardt beurteilt die jüngste Entwicklung als sehr gut: „Die Abkehr von der deflationären Wirtschaftspolitik sorgt für eine Stimulierung des Wachstums.“ In seinen Fonds DB Mandarin und DB Tiger Fund sind China und Hongkong mit etwa 30 Prozent vertreten. Besonders positiv sieht er China Mobile, die im Mobilfunkbereich jeden Monat eine Million Neukunden gewinnt. Dabei besitzen momentan nur drei Prozent der Bevölkerung ein Mobiltelefon.
      Auch Khiem Do, Fondsmanager des Baring Hong Kong & China Fund, favorisiert China Mobile. Und weiter: „Der Beitritt Chinas zur Welthandelsorganisation trägt zu anhaltend positiver Stimmung bei.“ So werde das Land stark von der Globalisierung profitieren. Viele Unternehmen aus den Industrienationen werden ihre Produktion nach China auslagern. Und das kann für die ehemalige britische Kronkolonie bedeuten, dass immer mehr chinesische Firmen an Hongkongs Börse drängen. Jüngstes Beispiel: China Unicom, das zweite führende Telekom-Unternehmen des Landes. „Hongkong ist die Kapitalsammelstelle für chinesische Firmen“, meint Gerhardt, „in ein paar Jahren wird die Stadt für China das sein, was heute New York für die Vereinigten Staaten ist.“

      Quelle: www.suntrade.de

      hart aber herzlich
      der Boersenonkel
      Avatar
      schrieb am 05.08.00 14:53:40
      Beitrag Nr. 2 ()
      Hallo BöhserOnkel oohps Hallo Börsenopa!
      Ich muss Dir zu Deinem gelungenem Bericht Lob zollen, denn auch ich
      sehe die Zukunft des chinesischen Aktien- und Börsenmarktes sehr gut.
      Ab 2001 werden ohnehin die Börsenplätze in Hongkong und Shanghai fusioniert und damit entsteht von der Grösse in Asien die neue Leitbörse und löst dort Japan`s Nikkei Index ab. Ich sehe für die nächsten 5 bis 10 Jahre die Wirtschaftsräume China, Indien und Osteuropa ex Russland als die Wachstummärkte der nahen Zukunft an.
      Jährliche Gewinne vieler Aktien dort sehe ich für die kommenden Jahre im dreistelligen Prozentbereich, aber auch enorme Verlustrisiken!
      Aber werter Börsenfreund; wer nichts wagt, der nichts Gewinnt. Ich wünsche Dir gute und erfolgreiche Geschäfte, sowie körperliche und
      geistige Gesundheit ein Börsenfreund Asien`s & Co.
      Avatar
      schrieb am 07.08.00 15:17:00
      Beitrag Nr. 3 ()
      Sei gegrüßt Goltmann!
      Herzlichen Dank für Dein erfrischendes Feedback!
      Es gibt jedoch auch Gefahren, die die Reegion in sich birgt.

      Folgendes las ich gerade bei www.moontrade.de nach :

      China - das "Jahrhundertprojekt" des Aufbaus


      1) Wirtschaftliche Aspekte

      Die chinesische Wirtschaft leidet weiterhin unter Deflation. Seit nunmehr drei Jahren sinken die Preise im bevölkerungsreichsten Land der Welt (1,24 Mrd. Menschen). Schuld daran sei vor allem die Angewohnheit
      der Chinesen viel zu sparen und wenig zu konsumieren. Der Consumer Price Index fiel noch um 0,6 Prozent im Oktober letzten Jahres. Um das Sparen unattraktiver zu gestalten, hatte die Regierung zum 1. November letzten Jahres eine 20 prozentige Sparsteuer auf alle Zinseinkünfte erhoben. 7 Zinssenkungen seit Mai
      1996 haben die Sparquote des Landes nicht erheblich gesenkt.

      Folgende Daten werden für die chinesische Wirtschaft prognostiziert:
      Die Erwartungen für das Wirtschaftwachstum liegt bei etwa 7,0 Prozent.
      Die Arbeitslosenzahl wird bei etwa 12 Prozent liegen.
      Die internationalen Währungsreserven belaufen sich auf etwa 153 Mrd. US-Dollar.
      Die Industrieproduktion wird mit etwa plus 10 Prozent zulegen.
      Die Handelsbilanz wird über 3,5 Mrd. US-Dollar im Plus sein.
      Im Oktober 1999 legten die Exporte Chinas um 23,8 Prozent zu.
      Verglichen mit der Vorjahresperiode stiegen die Exporte in den ersten 10 Monaten des Jahres um 4,3 Prozent. Die Handelsbilanz war im Oktober mit 4,4 Mrd. US-Dollar deutlich im Plus. Auch die Importe legten stark zu,
      ebenso die Devisenreserven, die stetig stärker zunehmen.

      Die starken Zahlen bedeuten, dass wohl der Yuan nicht abgewertet wird. Pessimisten hatten dies trotz
      Beteuerungen seitens der chinesischen Regierung immer wieder befürchtet. Die Stabilität der chinesischen Währung ist ausschlaggebend für die gesamte asiatische Region. Bei dem momentanen Handelsplus und
      den Währungsreserven von 150 Mrd. US-Dollar ist derzeit kein Druck auf die Währung zu erkennen.


      2) Wirtschaftlicher und technologischer Fortschritt gehen einher

      In China werden die Internetgebühren deutlich gesenkt werden. Dies berichtete die chinesische Tageszeitung China Daily. Nach der neuen staatlichen Gebührenordnung soll die Internetnutzung umgerechnet 1 DM pro Stunde kosten. Dies wäre dann eine Senkung von 30%.
      Die Zahl der chinesischen Internetnutzer hat sich in den vergangenen 6 Monaten auf 8 Millionen fast wieder einmal verdoppelt.
      Die chinesische Regierung erleichtert die behördlichen Schritte, die ein High Tech Unternehmen treffen muss, um zu exportieren. Man braucht nun keine Erlaubnis mehr um diese Produkte zu exportieren. Ab sofort müssen diese Unternehmen sich nur noch bei den Behörden registrieren lassen, meldet eine offizielle Stelle.
      Dieser Schritt soll die nationale Exportindustrie stärken.
      Letzte Zahlen belegen einen 21 prozentigen Zuwachs der High Tech Exporte auf fast 7 Mrd. US$ verglichen mit dem letzjährigen Halbjahr.
      Nach dem historischem WTO-Deal zwischen den USA und China ist die Internetbranche des Landes einmal mehr in Aufruhr. Bis zu 49 Prozent Beteiligungen sind nun erlaubt.


      3)Chinesische Startups

      International Data Group hat in mehr als 50 chinesische Internetfirmen etwa 100 Mio. US-Dollar investiert. Weitere 20 Firmen sind auf der Watchlist. Goldman Sachs hält Anteile an Sina.com und auch Intel und
      Yahoo haben schon in diesen Markt investiert.
      Wie Suntrade zugetragen wurde, hat ChinaVest, ein Venture Capital Unternehmen mit Sitz in San Fransisco hat einen 300 Mio. US-Dollar Fonds der in Kürze auch in chinesische Internetunternehmen investieren will. Auch Baring Asia Private Equity Fund hat 305 Mio. US-Dollar um in Zukunft in diesen Markt zu investieren. W.I. Harper hat 60 Mio. US-Dollar in Beijing Technology Development Fund investiert. Es sollen Internet Startups gefördert werden.
      Das in Hong Kong ansässige Unternehmen Techpacifi.com besitzt Anteile an Netease.com und einigen
      anderen Internetfirmen.
      Aktuell hat der niederländische Finanzkonzern ABN Amro einen 40 prozentigen Anteil am eCommerce Unternehmen GE ECXpress aus Hong Kong erworben. Dies soll nur der erste Schritt gewesen sein, heißt es. GE ECXpress gehört zu 60 Prozent dem amerikanischen Riesen General Electric und profitiert vor allem durch die Kooperation mit China Telecom.
      Der Run auf chinesische Internetunternehmen wird demnächst fortgesetzt werden ist nicht nur Leslie Chang vom Wall Street Journal der Meinung. Der Chef von Eachnet.com, der chineschen eBay, sagte dass das Abkommen sowohl im Silicon Valley als auch in Hong Kong große Erleichterung auslöst.


      4) "Renaissance der Seidenstrasse"

      Dieser Begriff bezieht sich auf jene Handelswege, welche schon in der Zeit des Römerreiches China mit Europa und Afrika verbanden. Die Seidenstraße war übrigens kein einzelner Weg, sondern einen weitverzweigtes Netz von Handelsstraßen und Schiffahrtswegen, welche im Norden über Sibirien, im Süden nach Indien und Persien bis in den Nahen Osten und nach Afrika liefen. Schon vor 1000 Jahren gab es also ein eurasisches Netzwerk! Entlang dieser Verkehrswege entwickelten sich wie an einer Perlenkette reiche Handelsstädte. Dort begegneten sich die verschiedenen Kulturen, Religionen und Völker Eurasiens. Bis zum heutigen Tag wirkt der Begriff "Seidenstraße" wie ein Zauberwort, und zwar nicht nur in China, sondern in weiten Teilen Zentralasiens, in Iran und anderen arabischen Ländern. Wenn die Chinesen heute die Eisenbahnverbindungen nach Europa als "Neue Seidenstraße" bezeichnen, verbinden sich damit ganz konkrete Hoffnungen. Nach den verheerenden Erfahrungen mit der Kulturrevolution in den sechziger Jahren bricht sich jetzt das lange historische Gedächtnis der chinesischen Elite wieder Bahn.


      5) Die neue Eurasische Landbrücke

      Diese neue "Landbrücke" oder "Kontinentalbrücke" ist die seit 1992 durchgehend geöffnete, ca. 10000 km lange Eisenbahnlinie, die von dem chinesischen Osthafen Lianyungang durch den Nordwesten Chinas bis an die Grenze zu Kasachstan und von dort in nordwestlicher Richtung durch Kasachstan nach Rußland führt, um dann über Moskau, Minsk, Warschau und Berlin den Europahafen Rotterdam zu erreichen. Jene "Landbrücke" wird zwischen China und Europa zu einer großen wirtschaftlichen "Entwicklungsachse" gemacht. Damit hoffen die Chinesen, die wachsende Diskrepanz zwischen den reicheren Küstenprovinzen und den vergleichsweise unterentwickelten Provinzen im "Hinterland" auszugleichen, gleichzeitig aber die gesamte Entwicklung Eurasiens voranzutreiben und Chinas Verhältnis zu den Ländern entlang der "Brücke" auf eine langfristig stabile Grundlage zu stellen.
      China hat bereits erhebliche Investitionen getätigt, um die Infrastruktur entlang der "Brücke" zu entwickeln und die Wirtschaftsstrukturen der betroffenen Provinzen auf das "Zeitalter der Landbrücke" vorzubereiten. So sind während der letzten 10 Jahre über 2000 Kilometer der nordwestlichen Hauptbahnstrecke Chinas doppelspurig ausgebaut, große Strecken davon elektrifiziert und zahlreiche Zweig- und Parallelstrecken hinzugefügt worden. Die Hafenanlagen in Lianyungang, Rizhao und Qingdao werden ausgebessert und zahlreiche Umschlagplätze werden entlang der Linie gebaut. Neben den Verbesserungen der Transportinfrastruktur laufen auch zahlreiche Industrieprojekte, nicht zuletzt um die reichen Rohstoffvorkommen im Nordwesten des Landes besser ausbeuten zu können.
      Eine Besonderheit liegt darin, die Hauptstrecken ("Magistralen") des transkontinentalen Eisenbahnnetzes zum Rückgrat eines Systems von "Entwicklungskorridoren" zu machen, also Streifen von etwa 50 km auf beiden Seiten der Eisenbahnlinien, wo ein relativ dicht ausgebautes Infrastrukturnetz optimale Bedingungen für die wirtschaftliche Entwicklung schafft. Damit lassen sich die Entwicklungsnachteile der riesigen, dünn besiedelten Räume überwinden, die entlang der "Eurasischen Brücke" im Nordwesten Chinas, Zentralasiens und großer Teile Rußlands herrschen.
      Ein weiteres Großprojekt ist mittlerweile abgeschlossen: der Bau
      des "Transeurasischen Glasfaserkabel-Fernleitungsnetzes", das sich von Shanghai bis nach Frankfurt am Main erstreckt - das längste Landkabelsystem der Welt!
      Ein solches eurasisches Infrastrukturprogramm setzt- neben dringend notwendigen Reformen des internationalen Finanzsystems - den Grundstein zur Lösung der gegenwärtigen Wirtschaftskrise in Ost und West.
      Die Zukunft gehört denjenigen, die langfristig denken und die geschichtlichen Möglichkeiten nutzen!


      6) Entwicklung oder Freihandel

      Oberstes Ziel der westlichen Regierungen war es offenbar, die chinesische Regierung dazu zu zwingen, ihren "unzeitgemäßen" Anspruch auf nationale ökonomische Souveränität aufzugeben und sich den Spielregeln der sogenannten "internationalen Gemeinschaft" zu unterwerfen. Die Chinesen ließen sich wenig beeindrucken. Und das ist vollauf berechtigt.
      Die wirtschaftliche Zerstörung Rußlands, der meisten Entwicklungsländern und jetzt auch der meisten Industrieländer durch eben jene "Spielregeln" des ungezügelten Freihandels stärkt bei Chinas Elite den Eindruck, daß sie bei der Wirtschaftsreform einen "eigenen Weg" einschlagen müsse.
      Mit 1,2 Mrd. Einwohnern und der Tradition einer 5000jährigen Geschichte ist die chinesische Führung nicht bereit, sich von irgendjemandem Bedingungen diktieren zu lassen. Die Chinesen sind schlau genug, um erkannt zu haben, daß der Aufstieg der USA, Japans, Deutschlands und Frankreichs zu reichen Industrienationen auf genau jenen protektionistischen Methoden der Nationalökonomie basierte, welche man China nun verbieten möchte! Nicht zuletzt deswegen bleiben die Chinesen hart.


      7) Hochtechnologieprojekte

      Am Institut für Nukleartechnologie (INET) der Universität Qinghua, welches am Fuße der Berge nördlich von Beijing liegt, wurde Chinas erster Hochtemperaturreaktor (HTR) gebaut - eine 10-MW-Versuchsanlage nach dem Vorbild des in Deutschland entwickelten "Kugelhaufenreaktors". Während man in Deutschland fast alle Anstrengungen auf diesem Bereich eingestellt hat, setzt man in China auf die Zukunft dieser einzigartigen Energiequelle. Der HTR bildet einen wichtigen Bestandteil der Energieversorgung Chinas im nächsten Jahrhundert, und zwar nicht nur für die Stromerzeugung, sondern auch für industrielle Anwendungen. So werden Hochtemperaturreaktoren u.a. als Dampfquelle benutzt, um die großen Reserven schweren Öls vor allem im Nordwesten des Landes nutzen zu können.


      8) Wirtschaft und Menschenrechte

      China hat sich seit jener Zeit auf geradezu unglaubliche Weise zum Positiven verändert.
      Dieser Prozeß der positiven Veränderung hält offenbar weiter an, wobei man realistischerweise davon ausgehen muß, daß die chinesische Führung in absehbarer Zeit keine organisierte politische Opposition im Lande dulden und am "Einparteisystem" festhalten wird. Trotzdem hat sich die Atmosphäre für öffentliche Diskussionen offenbar enorm gelockert, was man aus der chinesischen Presse und aus der enormen Flut neuer Bücher zu jedem beliebigen Thema schließen kann, wo z.T. sehr hitzige Debatten über Grundsatzfragen ausgetragen werden. Interessant ist auch die Flut neuaufgelegter klassischer Werke der chinesischen Philosophie, Geschichte und Staatskunst.
      Diese und andere Aspekte der heutigen Entwicklung in China richtig einzuschätzen, bedürfte einer längeren Diskussion. Dazu gehört auch die Frage, wie die tragischen Ereignisse von 1989 aus heutiger Sicht zu beurteilen sind. Ich möchte hier nur folgendes zu bedenken geben.
      Wenn die Führungselite Chinas es für nötig hält, die politische und sonstige Entwicklung im Lande mit z.T. diktatorischen Mitteln im Griff zu behalten, so muß dies nicht unbedingt bloß als Ausdruck reiner Machtbesessenheit angesehen werden. Einerseits muß man die Geschichte Chinas und die daraus resultierende Mentalität der Menschen kennen, andererseits aber auch die reale Bedrohung, die jede Nation heute erfährt, die versucht, ihre Souveränität und ihr Recht auf Entwicklung zu verwirklichen.
      Bei nüchterner Betrachtung der gegenwärtigen Entwicklung auf der Welt entsteht ein starker Verdacht, daß die von westlichen Medien und Politikern hochgespielte Kampagne über "Menschenrechte" in China nicht sehr viel mit echter Sorge über die Lage von 1,2 Milliarden Menschen zu tun hat, sondern vielmehr mit offenen geopolitischen Interessen. Hält man sich vor Augen, welch unglaubliche Zahl von Menschenleben in jenen Entwicklungsländern umgekommen ist, die sich dem Diktat des Internationalen Währungsfonds (IWF) gefügt haben, entpuppt sich die ganze Menschenrechtsdiskussion noch mehr als ablenkende Heuchelei.
      Während in unseren westlichen Medien selbstherrlich über Demokratie und Menschenrechte doziert wird, werden Millionen von Menschen im Entwicklungssektor dem Tod durch lokale Kriege, Hungersnöte und Epidemien preisgegeben, weil diese Länder unter den "Spielregeln" des heutigen internationalen Wirtschaftssystems längst zu reinen Kapitalexporteuren geworden sind. Die Regierungen dieser Entwicklungsländer, ob gewählt oder nicht, haben so gut wie nichts zu sagen; sie sind praktisch nur die Verwalter der mörderischen "Anpassungs"- und Austeritätsprogramme, die vom IWF und den internationalen Banken diktiert werden.
      Nicht zuletzt weil China in gewissem Maße auf seiner Souveränität beharrt, ist es von allen mir bekannten Entwicklungsländern das einzige, wo noch in größerem Ausmaße Investitionen in die grundlegende produktive Infrastruktur stattfinden und der Großteil der Bevölkerung mit einem gewissen Optimismus in die Zukunft blicken kann, falls die Suntrade-Family anderer Meinung ist, so bin ich für Kritik jederzeit offen.
      Eben deswegen laufen die Versuche, China zu destabilisieren, an allen Fronten auf Hochtouren. Die Tatsache, daß sich China bedroht fühlt, rechtfertigt natürlich nicht alles, was die chinesische Führung tut. Es ist nur wichtig zu verstehen, daß die Wahrnehmung einer solchen Bedrohung vor dem Hintergrund der chinesischen Geschichte und Mentalität bestimmte Reaktionen hervorruft.
      Von diesen geopolitischen Faktoren abgesehen liegt für mich die große gesellschaftliche und politische Herausforderung Chinas nicht in dem Aufbau liberaldemokratischer Formen nach westlichem Vorbild - die unter den heutigen internationalen Umständen ohnehin sofort ausgenutzt würden, um das Land zu destabilisieren - , sondern in der Erziehungspolitik. Wenn die Führung Chinas es mit der Modernisierung und Entwicklung des Landes ernst meint, dann muß das Bildungsniveau der Bevölkerung dramatisch angehoben werden, und zwar nicht nur für die städtische Mittelklasse. Dieses Ziel ist ohne eine geeignete Wirtschaftspolitik nicht möglich, geht aber über enge wirtschaftliche Gesichtspunkte hinaus. Auch in dieser Hinsicht sollten wir uns im Westen vor jeder Heuchelei hüten. Denn wir sind selbst auf dem besten Wege, mit der katastrophalen Verdummung der Bevölkerung durch Massenmedien den Begriff "Demokratie" in eine traurige Farce zu verwandeln.
      Es gilt, in gegenseitiger Achtung und dem Verständnis der wirklichen Probleme eine bessere Welt im 21. Jahrhundert aufzubauen.

      auf rege Diskussion hoffend
      die Moontrade-Family

      der
      Boersenonkel
      Avatar
      schrieb am 07.08.00 16:26:05
      Beitrag Nr. 4 ()
      Danke, Boersenonkel, sehr informativ!
      Avatar
      schrieb am 07.08.00 17:41:44
      Beitrag Nr. 5 ()
      Hallo boersenonkel,
      solch einen umfangreichen und informativen beitrag habe ich schon lange
      nicht mehr gelesen, besten dank dafür.
      leider schreibst Du nichts über Deine favoriten.
      ich unterstelle mal, dass Du Dich sehr ausführlich mi china beschäftigst
      also welche aussichtsreichen aktien würdest Du mir empfehlen?

      gruß skyrunner

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      Was die Börsencommunity nach Ostern auf keinen Fall verpassen willmehr zur Aktie »
      Avatar
      schrieb am 07.08.00 17:57:44
      Beitrag Nr. 6 ()
      sehr interessant, wann bekommt man sonst soche Hintergrundinfos. Vielen Dank!!
      Avatar
      schrieb am 07.08.00 23:49:48
      Beitrag Nr. 7 ()
      Hallo Boersenonkel,
      ich schliesse mich meinen Vorrednern an und bedanke mich auch für diesen interessanten Beitrag.
      redninja
      Avatar
      schrieb am 08.08.00 00:26:40
      Beitrag Nr. 8 ()
      Hallo Börsenonkel.
      Ich bin überwältigt und muß Dir wie auch meine Vorredner ein großes lob aussprechen Dein beitrag hat mir sehr gut gefallen und ich würde gern heufiger von Dir höhren.
      Vielen Dank und weiter so wäre schön wenn so manch anderer hier im board nicht soviel müll schreiben würde sondern lieber nur einen beitrag wie Deinen.
      Avatar
      schrieb am 08.08.00 09:41:01
      Beitrag Nr. 9 ()
      Hallo Börsenonkel,

      hast Du bei Suntrade die Click-Commerce-Analyse gesehen? Was hälst Du von denen?

      Schwerkraftverächter
      Avatar
      schrieb am 08.08.00 13:03:11
      Beitrag Nr. 10 ()
      Bonjour à tout le monde!

      Merci für das nette feedback, es scheinenj sich demnach auch hier einige Leute für den asiatischen raum zu interessieren. Werde dann einmal auch einige Diskussionen hier weiter führen, seid aber bitte nicht enttäuscht, aber auf Grund langer Alleinunterhaltung bleibt mein Heimatboard bei Suntrade.de.

      @skyrunner:
      War selber einige Jahre in China, habe dort auch einige geschäftlichen Kontakte und denke die Lage dort auch einigermaßen einschätzen zu können, man darf jedoch nicht behaupten China = China, es geht um einzelne Regionen, die emporsteigen werden wie Phönix aus der Asche.
      Meine Favoriten ligen im INfrastrukturbereich bei Glasfaserherstellern und Handyherstellern bei den Technologiefirmen, einzelne Internetfirmen werden ebenfalls am Himmel erstrahlen:
      Hatte schon einmal bei Suntrade GRIC vorgestellt, die absolut unterbewertet sind, ebenso ist Hongkong.com und XNET auf augenblicklichem Niveau, wenn man einmal die Wachstumsraten vergeleicht fast geschenkt. Spekulativer, aber nicht verachtenswert ist GTCI, um die es sehr ruhig geworden ist, aber demnächst soll auch hier wieder einmal mehr zu vernehmen sein > vorsicht: enger Markt, limitieren!

      @Gustav:
      Wann? Im Laufe der Zeit.
      Wo? teilweise vor Ort, von Leuten vor Ort, in Firmengesprächen und bei Suntrade

      Sei gegrüßt Redninja!
      Gern geschehen!, bei so einem Feedback auch gerne einmal wieder!

      @Swente:
      Mann dankt, Frau hoffentlich auch, kannst gern mal in meiner Heimat vorbeischauen, da wirst Du mehr researchte Qualität finden....


      Bis demnächst
      der
      Boersenonkel
      Avatar
      schrieb am 09.08.00 13:39:34
      Beitrag Nr. 11 ()
      Bonjour à tout le monde!
      Nach etwas eingängigem Research, nun ein kurzes Résumée bezüglich Hongkong und China, welches ich bei Suntrade.de gefunden habe:

      Seit dem 1. Juli 1997 gehört Hongkong wieder zu China. Der Börse des Ex-Stadtstaates tut das gut. Sie profitiert vom Wirtschaftsaufschwung in China. Im August 1998 konnte sie sich von der Asienkrise erholen, und der Hang-Seng-Index legte um 170 Prozent zu. Im März 2000 erreichte Hongkongs Leitindex ein Allzeithoch, um dann aber wie die US-Technologiebörse Nasdaq abzustürzen. Doch seit Ende Mai kletterte das Börsenbarometer wieder um 29 Prozent und liegt nun mit vier Prozent leicht im Plus.
      Doch der Hang Seng trügt. Denn der Index wird vor allem von drei Titeln getragen. Allein China Mobile nimmt mit rund 25 Prozent derzeit den Hauptanteil im Börsenbarometer ein. Die Aktie stieg seit August 1998 um rund 700 Prozent. Dem Unternehmen auf den Fersen sind der Finanzkonzern Hongkong Shanghai Banking Corporation (HSBC) und Hutchison Whampoa. Die drei Aktien repräsentieren fast 60 Prozent des Index, der etwa 70 Prozent der gesamten Marktkapitalisierung von Hongkongs Börse widerspiegelt. Ein Grund für Kritik an der Zusammensetzung, die der Wertentwicklung an der Börse nicht gerecht wird. David Webb, selbstständiger Analyst, kritisiert: „Der Hang Seng ist wie der Dow Jones: Er ist bekannt, es wird über ihn geredet, er ist aber nicht zeitgemäß.“

      Globale Strategie Chinas ist gut für Hongkong

      Am 2. August wird der Index den Marktbedingungen angepasst: Pacific Century CyberWorks wird in den Hang Seng aufgenommen. Denn das Unternehmen schluckt die Telekomgesellschaft Cable & Wireless, die bisher ein Titel des Hongkonger Leitindex war. Auch das Handelsunternehmen Li & Fung sowie der PC-Hersteller Legend Holdings steigen in den Index auf. Great Eagle und Shangri-La fliegen dagegen raus. Die Börsenmusik spielt in Zukunft aber woanders. Bei den so genannten H-Aktien und den Red Chips. H-Aktien sind Titel von Unternehmen mit Sitz in China, die in Hongkong notieren. Deren Aktien-Index legte seit Januar 13 Prozent zu. Red Chips, Hongkongs Töchter chinesischer Firmen, stiegen im selben Zeitraum im Schnitt um fünf Prozent.
      „Jede gute Nachricht für China ist eine gute Nachricht für Hongkong“, schreiben die Analysten von ABN Amro in einer Studie und verweisen auf neueste Wirtschaftszahlen. So wuchs etwa das chinesische Bruttoinlandsprodukt im ersten Halbjahr um 8,2 Prozent. Auch DWS-Fondsmanager Thomas Gerhardt beurteilt die jüngste Entwicklung als sehr gut: „Die Abkehr von der deflationären Wirtschaftspolitik sorgt für eine Stimulierung des Wachstums.“ In seinen Fonds DB Mandarin und DB Tiger Fund sind China und Hongkong mit etwa 30 Prozent vertreten. Besonders positiv sieht er China Mobile, die im Mobilfunkbereich jeden Monat eine Million Neukunden gewinnt. Dabei besitzen momentan nur drei Prozent der Bevölkerung ein Mobiltelefon.
      Auch Khiem Do, Fondsmanager des Baring Hong Kong & China Fund, favorisiert China Mobile. Und weiter: „Der Beitritt Chinas zur Welthandelsorganisation trägt zu anhaltend positiver Stimmung bei.“ So werde das Land stark von der Globalisierung profitieren. Viele Unternehmen aus den Industrienationen werden ihre Produktion nach China auslagern. Und das kann für die ehemalige britische Kronkolonie bedeuten, dass immer mehr chinesische Firmen an Hongkongs Börse drängen. Jüngstes Beispiel: China Unicom, das zweite führende Telekom-Unternehmen des Landes. „Hongkong ist die Kapitalsammelstelle für chinesische Firmen“, meint Gerhardt, „in ein paar Jahren wird die Stadt für China das sein, was heute New York für die Vereinigten Staaten ist.“


      Quelle: www.suntrade.de


      Hongkongresearch betreibend
      der
      Boersenonkel
      Avatar
      schrieb am 29.09.00 16:52:21
      Beitrag Nr. 12 ()
      Ich denke, daß die Zeit der chinesischen Hightechs jetzt wieder kommen wird und so manchen Nasdaqwert outperformen wird.

      CC
      Avatar
      schrieb am 02.10.00 19:28:47
      Beitrag Nr. 13 ()
      Xing gefällt mir aus Asien mit XNET am besten, welche Werte favorisiert ihr?

      TD
      Avatar
      schrieb am 03.10.00 12:22:16
      Beitrag Nr. 14 ()
      Ich kann Euch allen nur empfehlen: Lößt Euch von der Panik und kauft GEM Werte.

      Allerdings halte ich auch Forlink für einene absoluten Knaller! Die sind gerade gestartet!

      Gruß TI:)
      Avatar
      schrieb am 08.10.00 11:50:35
      Beitrag Nr. 15 ()
      Und habt Ihr Euch mal FRLK angeschaut? Bei dem Umfeld....

      TI
      Avatar
      schrieb am 09.10.00 21:17:13
      Beitrag Nr. 16 ()
      In den nächsten Tagen beginnt die große Shoppingtour, " Kaufe immer dann, wenn die Kanonen am lautesten donnern"
      Mein absoluter Favorit ist Tom.com.
      Hinter dem Wert steht der reichste, mächtigste ( noch vor dem chinesischen und japanischen Ministerpräsidenten, lt. Wallstreet Journal Asia ) und erfolgreichste Mann Asiens.
      N.Y.
      Avatar
      schrieb am 11.10.00 18:58:36
      Beitrag Nr. 17 ()
      @N.Y.

      Ich ziehe hongkong.com und XING vor, über die ich einiges nette bei Suntrade gelesen habe.
      Was denkst Du?

      TD
      Avatar
      schrieb am 14.10.00 23:36:15
      Beitrag Nr. 18 ()
      ich mag asien nicht.. ich traue den firmen einfach nicht mehr, die guten morgen kurse von suntrade.de schau ich zwar jeden tag an aber kaufen mag ich zur zeit keine asiatischen firmen..

      sg
      Avatar
      schrieb am 17.10.00 15:45:11
      Beitrag Nr. 19 ()
      Hey folks!

      Ich kaufe auch keine Asien-werte mehr! Hab mit Softbank und MMeiers (stockcity) "neuer AOL" PCCW ganz schön was auf die Fresse gekriegt! :(

      Greetingz
      CYSONIC
      Avatar
      schrieb am 27.10.00 19:35:54
      Beitrag Nr. 20 ()
      Na na!

      Ich finde, das gerade die Asienwerte ein Chance verient haben und wieder kommen werden. Softbank wird wieder ein Überflieger sein!

      Gruß TI:)


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