checkAd

    I. G. Farben will Milliarden von Schweizer Bank - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 22.05.99 11:19:00 von
    neuester Beitrag 30.01.01 00:00:57 von
    Beiträge: 14
    ID: 22.800
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 3.368
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 22.05.99 11:19:00
      Beitrag Nr. 1 ()
      Mittel für Entschädigung von Zwangsarbeitern
      BERLIN, 10. Mai. Die "I.G. Farben in Abwicklung" beansprucht von der Schweizer Großbank UBS eine Summe von umgerechnet fast viereinhalb Milliarden Mark. Die Forderung bezieht sich auf das Vermögen des Schweizer Unternehmens Interhandel AG (früher IG Chemie), das 1966 mit der Schweizerischen Bankgesellschaft Vorgänger der UBS fusionierte. Die UBS weist die Forderungen zurück.

      Begründet wird der Anspruch damit, daß die IG Chemie kein rein schweizerisches Unternehmen gewesen sei, sondern eine Tarnfirma der I.G. Farben, die deren Auslandsbeteiligungen über das Kriegsende hinaus sichern und verwalten sollte. Deshalb stehe das Firmenvermögen der Interhandel AG dem deutschen Konzern zu.

      Diplomatische Unterstützung

      Der Berner Bundesrat hatte 1946 entschieden, daß es sich bei der IG Chemie um ein Schweizer Unternehmen handele. Damit konnte die Firma, die sich nach Kriegsende in Interhandel AG umbenannte, Schadenersatzansprüche in den USA geltend machen, weil dort ihre Tochterfirma General Anilin and Film Corp. (GAF) als "deutsches Feindvermögen" beschlagnahmt worden war. Nach jahrelangen Verhandlungen gelang der Interhandel 1962 mit diplomatischer Unterstützung des Berner Außenministeriums ein lukrativer Vergleich: Ein Teil der GAF-Aktien wurde verkauft; die Hälfte des Erlöses 515 Millionen Franken erhielt die Interhandel, die 1966 mit der Schweizerischen Bankgesellschaft der heutigen UBS fusionierte, was die Bankbilanz um gut 600 Millionen Franken aufbesserte.

      "Wir sind der Überzeugung, daß der Aktienerlös zu Unrecht in der Schweiz verblieb, weil die IG Chemie und damit auch deren Nachfolgerin Interhandel zu unserem Konzern gehörte", so der Möllner Rechtsanwalt Volker Pollehn, seit vergangenem Oktober Liquidator von I.G. Farben. "Mir liegen dafür beweiskräftige Unterlagen vor." Die Hauptversammlung der I.G. Farben habe ihn daher ermächtigt, "ernsthafte Schritte" zu unternehmen, um an den Aktienerlös zuzüglich der aufgelaufenen Zinsen heranzukommen. An Klageerhebung denke er noch nicht, vielmehr hoffe man auf eine gütliche Einigung mit der UBS, so Pollehn.

      Eine mögliche Zahlung der Schweizer Großbank soll vorrangig den zahllosen Opfern der I.G. Farben zugute kommen. Ein namhafter Betrag, "nicht unter zwei Drittel der Gesamtsumme" (Pollehn), solle in eine Stiftung fließen, mit der die Entschädigungsansprüche von Zwangsarbeitern des Konzerns und deren Hinterbliebenen ausgeglichen werden.

      Umstrittener Rees-Bericht

      Die UBS weist bislang alle Forderungen der I.G. Farben zurück. Es habe in der Vergangenheit eine Reihe gerichtlicher Entscheidungen gegen deutsche Ansprüche, die nicht neu seien, gegeben, sagte UBS-Sprecher Christoph Meier.

      Zur Aufklärung im Streit um die Interhandel kann möglicherweise ein 1946 gefertigter Bericht des Schweizer Wirtschaftsprüfers Albert Rees beitragen. Rees hatte im Auftrag der Schweizerischen Verrechnungsstelle fast 80 000 Akten der Interhandel AG gesichtet, um die Eigentumsverhältnisse zu ermitteln.

      Der Rees-Bericht wird vom Berner Bundesrat seit 1946 unter Verschluß gehalten. Nach Überzeugung Schweizer Historiker liegt der Grund dafür darin, daß Rees in seinem Bericht Beweise für die deutsche Tarnkonstruktion der IG Chemie/Interhandel aufgelistet habe was die Berner Regierung wegen der seinerzeitigen diplomatischen Unterstützung für die Firma in Erklärungsnot bringen könnte.

      Klarheit wird wohl erst im Jahre 2001 herrschen. Dann legt die Bergier-Kommission, die die Rolle der Schweiz im Zweiten Weltkrieg untersucht, ihren Abschlußbericht vor. Bestandteil wird auch der Rees-Bericht sein, der derzeit von der Kommission gesichtet wird.


      Der Effectenspiegel berichtet in seiner neusten
      Ausgabe auch davon, und geht bei einer Einigung von 100 DM je Anteil aus. Derzeitiger Kurs 2.70 DM für 100 RM

      Wer sich hier ein paar Stücke herlegen möchte sollte folgendes beachten.
      WPK 575907 % Notiz 2,70 von 100 RM
      bedeutet Kauf 100000 I.G.Farben = 2700.-DM

      Gruß Elliott

      Achtung sehr spekulativ, nur einen kleinen Betrag einsetzen. Wenns denn eine Einigung gibt reicht auch dieser.
      Avatar
      schrieb am 22.05.99 14:45:00
      Beitrag Nr. 2 ()
      Schöne Zusammenfassung aber bereits seit längerem bekannt,

      aber ich geb dir in soweit Recht. IG Farben ist durch einen Buchwert von ca. 1,8 DM ganz gut abgesichert. Allerdings haftet das "Ausschwitz-Image" an das viele Anleger vor einem Engagement abhält.

      Gruß Comedy
      Avatar
      schrieb am 22.05.99 20:00:00
      Beitrag Nr. 3 ()
      Dies könnte sich durchaus ändern,da 2/3tel der
      Ansprüche Juden zugute kommen sollen.

      Da Du zu diesem und ähnlichen Themen, die sich um den Dunstkreis von Karl Ehlerding oder Minninger
      gehören geäußert hast, bitte ich Dich um Deine Meinung zu HBAG, Detmolder Beteiligung, Norddeutsche Steingut, und nicht zu letzt I.G.Farben.

      Du siehst ich habe gut aufgepasst

      Gruß Elliott
      Avatar
      schrieb am 22.05.99 21:56:00
      Beitrag Nr. 4 ()
      Danke für die Anfrage,

      leider habe ich mich mit der HBAG und der Detmolder bisher nur am Rand beschäftigt im Gegensatz zu IG-Farben bzw. den anderen Minningerbeteiligungen. Persönlich bewerte ich ein Ausscheiden von Minninger bei den verscheidenen Gesellschaften als positiv, da er bisher immer einen Scherbenhaufen hinterlassen hat und ich die Vorschußloorbeeren für seine Person nicht verstehen kann.

      So weit mir bekannt ist wird der Frimenmantel der Detmolder nicht von der WCM direkt genutzt werden, sondern soll weiterverkauft werden. Da WCM zu den Profis in diesem Gebiet gehört dürfte der Preis sehr hoch sein und die Phantasie des Wertes begrenzen.

      Ich erinnere hier nur an den hochgetriebenen Preis für Maschinenfabrik Fahr, der fast auf das alte Niveau zurückgefallen ist.

      HBAG dürfte auf jeden Fall interessanter sein. Beachte aber bitte das beide Einschätzungen sehr subjektiv sind, da ich mich wie gesagt bisher nicht intensiv mit den beiden Werten bschäftigt habe.

      Gruß Comedy
      Avatar
      schrieb am 25.05.99 00:51:00
      Beitrag Nr. 5 ()
      2 Schweizer Aktionäre sollen je 5% der Liquis halten, warum wohl?

      Elliott

      Trading Spotlight

      Anzeige
      Nurexone Biologic
      0,3900EUR -1,52 %
      +600% mit dieser Biotech-Aktie?!mehr zur Aktie »
      Avatar
      schrieb am 25.05.99 01:19:00
      Beitrag Nr. 6 ()
      Ich kann mir kaum vorstellen, daß hier nochmal was passiert. Stellt Euch nur diesen politischen Skandal vor.

      In Deutschland werden jetzt in einer Vorankündigung selbst die Ansprüche nach dem Entschädigungs- und Ausgleichsleistungsgesetz EALG in einem Entscheidungsentwurf, sofern dieser so durchkommt, abschlägig beschieden. Auch wenn die HV bei IG Farben regelmäßig sehr interessante Veranstaltungen waren, so halte ich die Durchführung von Ausgleichszahlungen zu Gunsten der Gesellschaft alleine aus ploitischen Gründen für ausgeschlossen (man erinnere sich nur daran, was mit den Listengrundstücken in Berlin geschehen ist. Wäre man so mit privaten Ansprüchen und nicht mit denen der IG Farben verfahren, hätte es einen Skandal gegeben.)

      Als effektives Stück kann ich das Papier allerdings wirklich empfehlen. Alleine das Format des Wertpapiers mit den angehängten Kupons ist sehenswert. Der Druck mit der Abbildung der Chemiker Liebig, Wöhler, Kekule und Hofmann ist schon ein Kunstwerk.

      Grüße

      Peer
      Avatar
      schrieb am 25.05.99 01:44:00
      Beitrag Nr. 7 ()
      Hallo Peer,

      kann mich deinen Aussagen nur anschließen. Hier zeigt sich mal wieder die Doppelmoral der deutschen Gesellschaft. Vergelte Unrecht mit gleichem Unrecht. Übrigens die Degesch (IG-Farben-Tochter), der Produzent von Zyklon B existiert heute noch und produziert Chemikalien.

      Was mich allerdings überrascht ist das es lange Zeit ein Darlehn von der IG Farben an das Government of Israel gab oder sogar noch gibt.

      Also scheinen hier die Berührungsängste wesentlich kleiner zu sein.

      Gruß Comedy
      Avatar
      schrieb am 25.05.99 19:39:00
      Beitrag Nr. 8 ()
      Geld und Moral zu vermischen ist etwas typisch deutsches. Die IG Farben befindet sich in Liquidation, soweit am Ende noch etwas überbleibt soll es nach Willen der Mehrheit der Aktionäre den noch lebenden NS-Opfern zugute kommen.

      Auf der letzten HV ist bekannt gegeben worden, daß schwebende Verfahren nun endlich zu einem Ende gebracht werden sollen. Anschließend wird die IG Farben liquidiert. Eine Engagement ist wirklich nur interessant, um an der HV teilnehmen zu können. Wer ein anderes als historisches oder politisches Interesse hat, sollte sich anderen Werten zuwenden.
      Avatar
      schrieb am 25.05.99 22:40:00
      Beitrag Nr. 9 ()
      Seit Ihr also der Meinung, daß die UBS zurecht
      den Braten gefressen hat und die 4 Mrd nicht den Juden zustehen?

      lest bitte alle mal im Archiv der Schweizer Cahs.ch oder gic.ch

      Nix für ungut Elliott
      Avatar
      schrieb am 13.01.01 02:50:35
      Beitrag Nr. 10 ()
      Wie ist den aktuell der Stand der Dinge bei der IG Liquis.
      Wird da vielleicht noch was passieren in diesem Jahr?
      Wer hat Infos?

      Grüße vom
      Dingens.. vom Rinderdingens ... aach, ich glaub ich hab ihn auch schon! :)
      Avatar
      schrieb am 13.01.01 19:35:18
      Beitrag Nr. 11 ()
      Bolko Hoffmann soll sich ein Paket zusammengekauft haben.
      Kennt jemand die Größenordnung und Hintergründe?
      Avatar
      schrieb am 14.01.01 02:59:14
      Beitrag Nr. 12 ()
      Worher die Info , Elliot. Bolko hat meiner Meinung nach keine Stücke im Depot. VF
      Avatar
      schrieb am 14.01.01 09:30:24
      Beitrag Nr. 13 ()
      @vorsichtfalle

      Auf der HV 1999 hat er von dem Kauf einens 5% Pakets gesprochen. Dieses hat damals keiner so richtig verstanden. Er hat diesen Kauf auch nie verkündet, aber es sind ja auch nicht alle Postionen in der Vermögensverwaltung bekannt. So dieses ist jetzt wieder Wasser auf Deine Mühlen, denn hier dürfte, wenn er sie denn wirklich gekauft hat, noch weiterer Abschreibungsbedarf vorhanden sein.

      Es grüßt the dreamer
      Avatar
      schrieb am 30.01.01 00:00:57
      Beitrag Nr. 14 ()
      wenn die UBS in Bezug auf Interhandel die Karten auf den Tisch legen Muß, ist I.G.Farben ein Vermögen wert!

      Die UBS hat sich nach den Kriegswirren die deutsche Chemieindustrie kostenlos unter den Nagel gerissen!


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      I. G. Farben will Milliarden von Schweizer Bank