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    Neuer Markt: Zeit der Wahrheit - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 03.09.00 22:11:36 von
    neuester Beitrag 04.09.00 10:40:00 von
    Beiträge: 2
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      Avatar
      schrieb am 03.09.00 22:11:36
      Beitrag Nr. 1 ()
      Hallo Leute,

      wieder einmal schlechte Presse für den Neuen Markt, von über 300 gelisteten Werten
      schaffen es einige wenige den Ruf eines ganzen Marktsegmentes langsam aber sicher zu
      zerstören.
      Anleger die sich nicht so mit der Materie beschäftigen, werden durch immer mehr dubiose
      Firmen davon abgehalten in das Wachstumssegment Neuer Markt zu investieren.
      Wir können nur hoffen, daß die Hiobsbotschaften irgendwann ein Ende haben, damit
      das Vertrauen nicht vollends zerstört wird.

      Hier der Artikel, Quelle: gattrix.de



      Neuer Markt: Zeit der Wahrheit


      Wer nach den Kurseinbrüchen am Neuen Markt im März
      geglaubt hatte, das Gröbste sei überstanden, hat sich
      offenbar getäuscht. Bintec, Infomatec und Gedys heißen
      einige der schwarzen Schafe, die jüngst Gewinnwarnungen
      ablieferten oder optimistische Prognosen nicht erreichten.
      Infomatec sieht sich gar mit einer Klage der
      Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre wegen Betrugs
      konfrontiert. Analysten stimmen darin überein, dass manche Unternehmen
      im Wachstumssegment Probleme mit ihrer Kommunikation haben und wohl
      auch einige Vorstände mit ihren Aufgaben überfordert sind. Ergo, so
      Marktkenner, dürften die jüngsten Horrormeldungen nicht die letzten
      gewesen sein.

      "Viele Unternehmen sind nicht reif"

      "Ich glaube nicht, dass das die letzten Unternehmen vom Neuen Markt
      waren, die mit solchen Mitteilungen auf den Markt gekommen sind",
      kommentiert zum Beispiel Peter Thilo Hasler von der Münchener
      Hypovereinsbank (HVB). "Da gibt es eine Menge von Unternehmen, die
      nicht reif sind und schlechte Produkte haben", sagt ein Frankfurter
      Analyst. Einer seiner Branchenkollegen sieht vor allem bei den
      Internet-Werten "noch die ein oder andere Überraschung kommen".

      Kürzlich überraschte auch der Augsburger Anbieter von
      Internet-Systemen Infomatec, der in einer Ad-Hoc-Meldung das Volumen
      eines zuvor angekündigten Auftrags deutlich reduzieren musste. Eine
      Woche später korrigierte das Unternehmen seine Umsatz-Prognose für
      2000 von 90 bis 100 Millionen Euro auf rund die Hälfte herunter. Die
      Nürnberger BinTec kündigte vergangenen Montag plötzlich für das
      Gesamtjahr statt des bislang erwarteten Gewinns von 1,2 Millionen Euro
      einen Verlust von fünf Millionen Euro an. Und der Braunschweiger
      Software-Hersteller Gedys musste einräumen, dass die Umsatzerwartungen
      und Prognosen "zu optimistisch" waren. Die Börse strafte alle drei
      Unternehmen kräftig ab - kurze Zeit nach den Veröffentlichung der Zahlen
      fielen ihre Kurse auf Rekordtiefs.

      HVB-Analyst Hasler sieht unter anderem in dem rapiden Wachstum
      mancher Gesellschaften am Neuen Markt ein Problem. Das Management,
      das häufig aus den Firmengründern bestehe, komme nicht immer mit den
      steigenden Anforderungen zurecht, erläutert er. Ein anderer Analyst sagt
      es deutlicher: "Bei vielen Neuen Markt-Werten hapert es einfach am
      Management - es gibt da Gesellschaften, bei denen ich empfehlen würde,
      den Vorstand zu wechseln." Gerade den Gründern fehle manchmal der
      neutrale Blick auf das Unternehmen und die Erfahrung. Kein Wunder - von
      der Unternehmensgründung bis zur Erstnotiz dauert es manchmal nicht
      mehr als zwei Jahre. Hinzu kommt nach der Einschätzung von Analysten
      die Neigung mancher Unternehmen, gerade das zu machen, was angesagt -
      also "en vogue" - ist. Die Unternehmensstrategie gleiche dann eher "einem
      Schlingerkurs".

      Neuer Markt legt Euphorie ab

      Auch die Öffentlichkeitsarbeit einiger Gesellschaften und ihr Kontakt zu
      den Investoren (Investor-Relations) laufe nicht immer optimal. Analysten
      kritisieren, dass manche Gesellschaften Ad-Hoc-Mitteilungen eher als
      Werbe- denn als Informationsmittel verstehen. "Das sind zum Teil gar
      keine Pflichtmeldungen, aber sie pushen den Kurs", sagt einer. Den Grund
      hierfür schiebt er gleich hinterher: "Manche Werte am Neuen Markt
      besitzen entweder gar keine Investor-Relations-Agentur oder nur eine
      schlechte."

      Auch wenn der ein oder andere private Anleger jetzt voll Sorge auf die
      nächste Schreckensmeldung wartet: Die gegenwärtige Entwicklung ist
      nach Meinung einiger Analysten eher ein positives Zeichen, das für eine
      Normalisierung steht. Der Neue Markt gelange nun nach all der Euphorie
      wieder in ein normales Fahrwasser, heißt es. Dass dies für manchen
      Privatanleger ein schmerzlicher Prozess werden könnte, wird unumwunden
      eingeräumt: "Das wird besonders hart für diejenigen, die erst seit drei
      Monaten den Wirtschaftsteil der Zeitung lesen."

      (Reuters)
      Avatar
      schrieb am 04.09.00 10:40:00
      Beitrag Nr. 2 ()
      Hallo Leute!

      Gestern habe ich diesen Thread eröffnet und gehofft das die Hiobsbotschaften
      hoffentlich ein Ende finden, und schon ist der nächste Kandidat an der Reihe.

      Diesesmal ist es NSE Software, daß mit falschen Versprechungen die Anleger
      auf gut Deutsch verarscht hat. Geplantes Ebit 12mio und jetzt auf einmal wahrscheinlich
      ein negatives. Das hat nichts mehr mit unvorhersehbaren dingen zu tun, sondern das
      ist schon bald Vorsatz.
      Seltsam auch hier wieder, daß der Kurs schon seit einiger Zeit auf Sturzflug ist und
      man wieder den schalen Geschmack von Insiderhandel nicht los wird.

      Was bleibt dem Anleger? Eigentlich nur die Weißheit: "Augen auf beim Pflaumenkauf"

      stompi.


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