MWG-Biotech - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 21.09.00 22:17:18 von
neuester Beitrag 22.09.00 16:35:20 von
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Folgender Text wurde von Mr. "molekular" unter der Aktie MWG, verfasst. Ich denke mir, daß alle Biotech-Boardteilnehmer sich mal eine Scheibe an solchen Beiträgen abschneiden sollten!
Nun möchte ich doch auch einmal zum Thema MWG-Biotech Stellung nehmen:
auffällig ist, daß MWG seit einiger Zeit wirklich heruntergeredet wird.
Und ebenso offensichtlich ist für den Eingeweihten, daß es sich bei MWG
um eine molekularbiologische Perle handelt.
Nur fällt das den Analysten einfach nicht auf.
Frage: warum? Antwort: weil Analysten sehr gut mit Zahlen und Prognosen
jonglieren können, ihnen aber oft das grundlegende Verständnis für molekularbiologische
Zusammenhänge fehlt. Wie will aber jemand die Zukunft einer Technologie beurteilen,
wenn er PCR für einen neuartigen Kunststoff und einen Genechip für einen
Nukleinsäure-Halbleiter hält?
Ich habe lange zu diesen Mißständen in der Analytikerhalbwelt geschwiegen,
nun möchte ich mich aber doch einmal zu Wort melden.
Ich bin seit vielen Jahren selbst als Molekularbiologe in der
Nukleinsäuredetektion tätig und fühle mich daher einigermaßen berufen,
hier kompetent Stellung zu beziehen. An dieser Stelle muß ich im übrigen
betonen, daß ich nicht mit der Firma MWG oder einer mit ihr kooperierenden
Institution assoziiert bin und daher meine Meinung als absolut unabhängig zu
werten ist.
Anlaß meiner Mail ist vor allem, daß am 6.9.2000 auf der allgemein zugänglichen
"News" - Seite unter www.mwg-biotech.com eine wirkliche Hammermeldung
erschienen ist, die wie es die wirklich bedeutenden Nachrichten so an sich
haben, von niemand bemerkt wurde - geschweige denn von einem Analysten.
Auch ich bin heute ganz zufällig, als ich mal wieder ein Oligo auf der
MWG-Seite bestellte, über die nachfolgende Nachricht gestolpert, die ich hier
im Original-Wortlaut zitiere:
"MWG-BIOTECH AG and TU
Munich develop a Universal
DNA Chip for the Identification
of Microorganisms
Ebersberg, Sept 6th, 2000
MWG-BIOTECH AG, a leader in DNA Chip Technology, will develop a
bacteria identification chip in cooperation with the Dept. of
Microbiology of the Technical University of Munich (TU Munich). This
universal chip will set new standards in the field of investigation of
biodiversity and the function of complex microbial coexistence in
environmental and medical applications.
The production of an oligonucleotide-based DNA chip needs extensive
and up-to-date sequencing data systems. This is essential for the
processing and analysis of the complex sequencing information of
many thousands of bacteria. Using this data, bacteria specific gene
probes can be created, which are then arrayed on glass slides (DNA
chips).
MWG BIOTECH AG was very happy to get TU Munich on board as a
competent partner with the necessary ressources and know how.
The renowned Department of Microbiology at TU Munich under the
direction of Prof. Schleifer, in cooperation with the teams of fellow
researchers Dr. Michael Wagner and Dr. Wolfgang Ludwig, has been
a pioneer for the project. They provided the necessary phylogenetic
data and optimized the gene probe technology for application in the
field of procaryotic research. Dr. Wagner´s research team has been
studying microbial coexistence composition for many years using
gene probe technology. In fact, several hundreds of these specific
gene probes have been successfully established. Furthermore Dr.
Wagner´s team has been able to prove the expression of relevant
metabolic enzymes, which are important for functional analysis.
Intensive experimental investigation and development led to a
refinement of these complex technologies and generated enormous
amounts of data which are successfully used by many research
teams all over the world.
Dr. Ludwig´s research team has been instrumental for the field of
evolution investigation of microorganisms and the development of the
respective molecular biological identification procedures. Their
phylogenetic research is based on comparative sequence analysis of
suitable marker molecules, like ribosomal RNA. The ever increasing
amount of data and the more and more demanding requirements for
their analysis required the establishment of an appropriate data bank
(ARB) at the Institute. This databank can process and apply all
sequencing information, as well as allow for the linkage of all
integrated data analysis tools, e.g. the design of specific gene probes.
The ARB software is continually being updated and optimized in close
cooperation with the Institute of Informatics at the TU Munich.
The gene probes (oligonucleotides) are produced in MWG´s own high
throughput synthesis lab using a patented synthesis procedure. They
are ultra pure and produced in a very short time. The in-house
production ensures a high flexibility, which is vital when optimizing the
probes during development. MWG´s DNA array technology experts
will coordinate the integration of the experimental steps of DNA chip
production and work out automated data analyses.
Thus MWG provides all the core technologies as well as the know
how for the realization of this project, which is funded with DM 2 Mio
by the Bavarian Research Foundation (BFS).
Chip technology sales are expected to sky-rocket over the next 10
years from the already estimated $300 to 500 Mio per year to ca. $10
billion in 2010. The universal MWG chip produced in this project will
offer an enormous market potential. "
Während die ebenfalls am 6.9. veröffentlichte Nachricht über das neue
Genomanalysesystem (das zugegebermassen nicht schlecht ist) weite Kreise zog,
ging die Nachricht über die strategische Allianz mit der Abteilung für
Mikrobiologie an der TU-München zu Unrecht unter.
Immerhin handelt es sich hierbei um die europaweit führende Arbeitsgruppe in Sachen
molekulare Detektion von Mikroorganismen.
Anfang der 90-er hat diese Arbeitsgruppe die neue Technik der Fluoreszenz
in situ Hybridisierung ribosomaler RNA nach Deutschland importiert
und feiert seitdem gigantische Erfolge.
Die Methode ermöglicht die schnelle und hochspezifische Detektion von
Mikroorganismen. Der Markt dafür ist riesig, vor allem wenn es um
den Nachweis von Krankheitserregern geht.
Die Münchner Arbeitsgruppe hat hierbei einen Forschungsvorsprung von
ca. 5 Jahren. Durch die Zusammenarbeit mit den Informatikern der TU
wurde bereits vor einigen Jahren Software für die vergleichende
Sequenzanalyse von Mikroorganismen auf hohem Niveau entwickelt,
die inzwischen auf diesem Gebiet als de facto Standard gilt.
Ich hatte mich schon insgeheim gefragt, wann die Industrie auf das
Know-How dieser hochkarätigen Gruppe zugreift, um einen Genechip zu
produzieren.
Nun ist es amtlich: alle anderen deutschen Gendetektionsfirmen
(sogar Genescan) gingen leer aus, nur MWG hat das Rennen gemacht.
Die vermeintlich unspektakuläre Nachricht ist also in Wahrheit
DIE Sensation!
Nun möchte ich doch auch einmal zum Thema MWG-Biotech Stellung nehmen:
auffällig ist, daß MWG seit einiger Zeit wirklich heruntergeredet wird.
Und ebenso offensichtlich ist für den Eingeweihten, daß es sich bei MWG
um eine molekularbiologische Perle handelt.
Nur fällt das den Analysten einfach nicht auf.
Frage: warum? Antwort: weil Analysten sehr gut mit Zahlen und Prognosen
jonglieren können, ihnen aber oft das grundlegende Verständnis für molekularbiologische
Zusammenhänge fehlt. Wie will aber jemand die Zukunft einer Technologie beurteilen,
wenn er PCR für einen neuartigen Kunststoff und einen Genechip für einen
Nukleinsäure-Halbleiter hält?
Ich habe lange zu diesen Mißständen in der Analytikerhalbwelt geschwiegen,
nun möchte ich mich aber doch einmal zu Wort melden.
Ich bin seit vielen Jahren selbst als Molekularbiologe in der
Nukleinsäuredetektion tätig und fühle mich daher einigermaßen berufen,
hier kompetent Stellung zu beziehen. An dieser Stelle muß ich im übrigen
betonen, daß ich nicht mit der Firma MWG oder einer mit ihr kooperierenden
Institution assoziiert bin und daher meine Meinung als absolut unabhängig zu
werten ist.
Anlaß meiner Mail ist vor allem, daß am 6.9.2000 auf der allgemein zugänglichen
"News" - Seite unter www.mwg-biotech.com eine wirkliche Hammermeldung
erschienen ist, die wie es die wirklich bedeutenden Nachrichten so an sich
haben, von niemand bemerkt wurde - geschweige denn von einem Analysten.
Auch ich bin heute ganz zufällig, als ich mal wieder ein Oligo auf der
MWG-Seite bestellte, über die nachfolgende Nachricht gestolpert, die ich hier
im Original-Wortlaut zitiere:
"MWG-BIOTECH AG and TU
Munich develop a Universal
DNA Chip for the Identification
of Microorganisms
Ebersberg, Sept 6th, 2000
MWG-BIOTECH AG, a leader in DNA Chip Technology, will develop a
bacteria identification chip in cooperation with the Dept. of
Microbiology of the Technical University of Munich (TU Munich). This
universal chip will set new standards in the field of investigation of
biodiversity and the function of complex microbial coexistence in
environmental and medical applications.
The production of an oligonucleotide-based DNA chip needs extensive
and up-to-date sequencing data systems. This is essential for the
processing and analysis of the complex sequencing information of
many thousands of bacteria. Using this data, bacteria specific gene
probes can be created, which are then arrayed on glass slides (DNA
chips).
MWG BIOTECH AG was very happy to get TU Munich on board as a
competent partner with the necessary ressources and know how.
The renowned Department of Microbiology at TU Munich under the
direction of Prof. Schleifer, in cooperation with the teams of fellow
researchers Dr. Michael Wagner and Dr. Wolfgang Ludwig, has been
a pioneer for the project. They provided the necessary phylogenetic
data and optimized the gene probe technology for application in the
field of procaryotic research. Dr. Wagner´s research team has been
studying microbial coexistence composition for many years using
gene probe technology. In fact, several hundreds of these specific
gene probes have been successfully established. Furthermore Dr.
Wagner´s team has been able to prove the expression of relevant
metabolic enzymes, which are important for functional analysis.
Intensive experimental investigation and development led to a
refinement of these complex technologies and generated enormous
amounts of data which are successfully used by many research
teams all over the world.
Dr. Ludwig´s research team has been instrumental for the field of
evolution investigation of microorganisms and the development of the
respective molecular biological identification procedures. Their
phylogenetic research is based on comparative sequence analysis of
suitable marker molecules, like ribosomal RNA. The ever increasing
amount of data and the more and more demanding requirements for
their analysis required the establishment of an appropriate data bank
(ARB) at the Institute. This databank can process and apply all
sequencing information, as well as allow for the linkage of all
integrated data analysis tools, e.g. the design of specific gene probes.
The ARB software is continually being updated and optimized in close
cooperation with the Institute of Informatics at the TU Munich.
The gene probes (oligonucleotides) are produced in MWG´s own high
throughput synthesis lab using a patented synthesis procedure. They
are ultra pure and produced in a very short time. The in-house
production ensures a high flexibility, which is vital when optimizing the
probes during development. MWG´s DNA array technology experts
will coordinate the integration of the experimental steps of DNA chip
production and work out automated data analyses.
Thus MWG provides all the core technologies as well as the know
how for the realization of this project, which is funded with DM 2 Mio
by the Bavarian Research Foundation (BFS).
Chip technology sales are expected to sky-rocket over the next 10
years from the already estimated $300 to 500 Mio per year to ca. $10
billion in 2010. The universal MWG chip produced in this project will
offer an enormous market potential. "
Während die ebenfalls am 6.9. veröffentlichte Nachricht über das neue
Genomanalysesystem (das zugegebermassen nicht schlecht ist) weite Kreise zog,
ging die Nachricht über die strategische Allianz mit der Abteilung für
Mikrobiologie an der TU-München zu Unrecht unter.
Immerhin handelt es sich hierbei um die europaweit führende Arbeitsgruppe in Sachen
molekulare Detektion von Mikroorganismen.
Anfang der 90-er hat diese Arbeitsgruppe die neue Technik der Fluoreszenz
in situ Hybridisierung ribosomaler RNA nach Deutschland importiert
und feiert seitdem gigantische Erfolge.
Die Methode ermöglicht die schnelle und hochspezifische Detektion von
Mikroorganismen. Der Markt dafür ist riesig, vor allem wenn es um
den Nachweis von Krankheitserregern geht.
Die Münchner Arbeitsgruppe hat hierbei einen Forschungsvorsprung von
ca. 5 Jahren. Durch die Zusammenarbeit mit den Informatikern der TU
wurde bereits vor einigen Jahren Software für die vergleichende
Sequenzanalyse von Mikroorganismen auf hohem Niveau entwickelt,
die inzwischen auf diesem Gebiet als de facto Standard gilt.
Ich hatte mich schon insgeheim gefragt, wann die Industrie auf das
Know-How dieser hochkarätigen Gruppe zugreift, um einen Genechip zu
produzieren.
Nun ist es amtlich: alle anderen deutschen Gendetektionsfirmen
(sogar Genescan) gingen leer aus, nur MWG hat das Rennen gemacht.
Die vermeintlich unspektakuläre Nachricht ist also in Wahrheit
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