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    Commerzbank v.1870 (WKN 803306) Restquoten (2) - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 15.08.99 14:19:59 von
    neuester Beitrag 15.08.99 18:46:46 von
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      schrieb am 15.08.99 14:19:59
      Beitrag Nr. 1 ()
      An alle Restquoten-Interessierten,
      hier poste ich einen früheren Berichte zu den Restquoten!

      ACHTUNG: Diese Artikel sind von 1990

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      Quelle:
      WALL STREET ZEITUNG (Journal für Finanzen & Wirtschaft)
      ISSN 0936-0247
      Nr.9/1.Jahrg. vom 18.Mai 1990, Seite 6 (oben)
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      Überschrift: Commerzbank Restquoten:

      Commerzbank oder Commerzbank

      Geht es um größere Konzerne oder Banken, dann nehmen manche Registergerichte die Eintragungen nicht so genau. Inwieweit dies auch auf die Commerzbank zutrifft, bleibt noch abzuwarten. Jedenfalls, wie kann ein Unternehmen, welches 1970 gerade mal knapp zwanzig Jahre existiert, sein 100-jähriges Firmenjubiläum feiern? Viele Fragen die da offen bleiben.

      Tatsächlich kann die Commerzbank auf eine lange Entwicklungsgeschichte zurückblicken. Nur, jetzt vor der politischen und wirtschaftlichen Vereinigung der beiden Teile Deutschlands erhebt sich die Frage: Welche Commerzbank, die neue oder die alte? Der Streit darüber wird erst entfachen. Gegründet wurde die Commerz- und Disconto-Bank im Februar 1870 in Hamburg. Dabei hinkten die Gründungsväter der damaligen Zeit ein wenig hinterher. Mit der Errichtung des Norddeutschen Bundes im Jahr 1866 war der wirtschaftliche Aufschwung der Norddeutschen Staaten vorprogrammiert. Die Hansestadt Hamburg hatte jetzt auch politisch das für eine Hafenstadt notwendige Hinterland. Bis nach Schlesien und Prag reichten die direkten Verbindungen. Dem Handel mußte auch der Geldumschlag gleich einhergehen. Man war sich damals im klaren darüber, daß die neuen Möglichkeiten nur dann Erfolg haben können, wenn auch bedeutende Geldmengen zur Verfügung stehen. Die Einladung zur Zeichnung von Aktien für ein neues Unternehmen wies ausdrücklich darauf hin. Die Einladung zur Zeichnung von Aktien für ein neues Unternehmen wies ausdrücklich darauf hin. Der Zweck des neuen Instituts war damals schon klar bekannt gemacht worden. Er umfaßt die Diskontierung von Wechseln, die Beleihung solider Wertpapiere, die Erteilung von Vorschüssen auf Waren und Rohstoffe, die Gewährung von Krediten, ferner die Eröffnung von laufenden Rechnungen, also auch Girokonten, die Annahme von Depositen sowie auch den An- und Verkauf von Staatsanleihen, Wechseln und edlen Metallen und die Kapitalbeschaffung für Aktiengesellschaften. Der Blick auf die Universalbank war also klar herausgestellt. Bereits wenige Tage nach der Eröffnung der Emission war das ausgeschriebene Kapital mehrfach überzeichnet. Über den deutsch-französischen Krieg kam das junge Unternehmen recht gut drüberweg. Bis 1873 mußte das Stammkapital mehrmals aufgestockt werden. Einen erheblichen Rückschlag mußte das Institut in diesem Jahr hinnehmen Die Bank wird von der plötzlichen Wertminderung der meisten Effekten hart getroffen. Bis 1890 bleibt der Schwerpunkt in Hamburg. Das junge deutsche Reich war nicht besonders investitionsfreudig. Kapitalzinsen blieben niedrig und die Banken mußten sich auf das nicht besonders einträgliche Kontokorrentgeschäft beschränken.
      Die Commerzbank suchte deshalb außerhalb des deutschen Reiches nach Zweigstellen und Betätigungsfeldern, die vielfach in Nordeuropa auch eröffnet werden konnten.
      1894 kam der Umschwung, der glückliche Abschluß langfristiger Handelsverträge, die Aufhebung der Schutzzölle weckten bei den deutschen Unternehmern die Investitionsfreudigkeit. Der überaus flüssige Geldmarkt stellte für den Finanzbedarf der Wirtschaft reichlich Kapital zur Verfügung. Durchschnittlich stieg bis zur Jahrhundertwende die Industrieproduktion um 60 Prozent. Ohne die Kreditgewährung der Banken wäre diese Steigerung nicht möglich gewesen. Auf allen Gebieten der deutschen Wirtschaft ist diese Zeit durch eine straffe Zusammenfassung der Kräfte gekennzeichnet. Für die Großbanken, die Commerzbank zählte damals schon zum erlauchten Reigen, bedeutete sie eine Expansionsbewegung im großen Umfang. Es kam die Periode der Kapitalerhöhungen und Filialgründungen. Gerade bei der Gründung von Filialen wurden viele kleinere Aktienbanken und private Banken kurzerhand aufgekauft. Die Verflechtung zwischen Großbanken und der Industrie nimmt ihren Anfang, Der Commerzbank gelingt es durch die Übernahme eines Instituts, in Frankfurt/Main und in Berlin Fuß zu fassen. Der große, entscheidende Schritt folgt 1905, als die Commerzbank die Berliner Bank übernimmt und ihr Kapital um 35 Millionen. Mark auf 85 Millionen erhöht. Damit beginnt der Aufbau eines flächendeckenden FiIialnetzes auf dem Gebiet der heutigen DDR. Wobei die dort gegründeten Commerzbank Filialen meist auf eigenem Grund und Boden standen, also auch einen erheblichen Immobilienbesitz vorzuweisen hatte.
      Gerade dieser Immobilienbesitz wurde nach 1945 zum Eklat und führt jetzt zum
      Kuriosum absurdum Commerzbank oder Commerzbank.

      Fortsetzung in der Wall Street Zeitung Nr. 10 in vierzehn Tagen.

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      (Ammerkung: = in Nr.10/90 ist kein Artikel!!!! erschienen)
      MfG Kurt
      Avatar
      schrieb am 15.08.99 17:52:52
      Beitrag Nr. 2 ()
      An alle Restquoten-Interessierten,

      ...ein weiterer "alter" WSZ-Artikel

      ACHTUNG: Diese Artikel sind von 1991

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      aus: WSZ-Nachrichten (WALL STREET FINANZEN)
      Nr, 19/2.Jahrgang 20. September 1991, Seite 1
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      Überschrift:
      Betrogen und verkauft

      Das Hin und Her um die Commerzbank Restquoten nimmt kein Ende. Dabei stehen die Papiere allen Prognosen zum Trotz seit Wochen zwischen 21 Mark und 22,80. Der Streit zwischen einigen skrupellosen Spekulanten und den wenigen Kleinaktionären denen nicht nur an einer schnellen Mark gelegen ist nimmt immer groteskere Formen an. Die Medien schweigen das heikle Thema am liebsten Tod, was allerdings auch vielfach auf die sehr unglückliche Public Relation Strategie der Kleinaktionäre zurückzuführen ist. Dabei hätten sie mindestens 1001 Chancen die Commerzbank von 1870, also die Restquoten wieder aufleben zu lassen oder zumindest das Vermögen in den Neuen Bundesländer einzuziehen und nach einer Abfindung die alte Commerzbank zu liquidieren. Denn eines ist sicher, vermögenslos ist die Altbank bei weitem nicht, aber sie kann es werden. Vielleicht sogar schneller als manchem Kleinaktionär lieb sein dürfte.

      Wenn es den Kleinaktionären nicht bald gelingt neben ihren bisher erfolgreichen Vorstoßen beim AG Hamburg auch eine Lobby heranzuziehen, wird es sehr schlecht bestellt sein um die Restquoten. Wir leben nun einmal in einer pluralistischen Gesellschaft und da herrscht nicht immer das vor was moralisch rechtens sein könnte sondern oft auch das, was am Lautesten in die Öffentlichkeit getragen wird. Laut möchten die Kleinaktionäre sein, nur daß das in der freien Marktwirtschaft nicht ohne Geld abgeht dürfte auch klar sein, da wird von so manchen versucht, ohne großen Einsatz Gewinn rauszuschlagen, dabei wäre bei einer entsprechenden Publikation und einer Lobby der Kurs alsbald nicht bei den lächerlichen 21,80 DM sondern wirklich beim realen Wert von rund DM 100,-- oder sogar mehr.

      Es besteht einerseits kein Zweifel daran, daß die Commerzbank von 1870, die Altbank nach wie vor ein beträchtliches Ostvermögen zu fordern hat, denn die alte Commerzbank hatte gerade auf dem Gebiet der Neuen Bundesländer ihr dichtestes Filialnetz, welches überwiegend auf eigenen Immobilien aufgebaut war. Es dürfte auch zutreffen, daß das BVG-Urteil vom April diesen Jahres, welches die Alliierten Enteignungen zwischen 1945 und 1949 betrifft nicht auf die Commerzbank von 1870 anzuwenden ist, wie die Neubank gerne glauben machen möchte und argumentiert. Denn, das BVG-Urteil vom 23.4.1991 bestätigt nur, daß die Enteignung von Grund und Betrieben in der SBZ von 1945 bis 1949 aufgrund besatzungsrechtlicher bzw. besatzungshoheitlicher Grundlage nicht mehr rückgängig gemacht werden und Verfassungskonform sei. Festzustellen wäre, daß es sehr umstritten ist, ob die Altbanken von diesem BVG-Urteil betroffen sind, so argumentierte auch die Süddeutsche Zeitung am 6.3. 1991. Aufgrund des SMAD-Befehls 139 wurden die Behörden angewiesen, alle aufgrund des SMAD Befehls 124 ausgesprochenen Beschlagnahmen dahingehend zu überprüfen, ob die materielle Tatbestandvoraussetzung "Kriegsverbrechen"" vorlag. Andernfalls sei die Treuhandverwaltung aufzuheben und eine Enteignung nicht möglich.

      Auch der SMAD-Befehl 64 bestätigte grundsätzlich die Enteignungen, sah aber ebenfalls eine Überprüfung vor. In diesem Zusammenhang wurde eine Liste "A" erstellt, die die bestätigten enteigneten Betriebe enthält und eine Liste "B", die die aufgehobenen Beschlagnahmen umfaßt. Die Liste "A" liegt der Treuhandanstalt vor, die Liste "B" ist nicht mehr zu finden. In der Liste "A" ist die Commerzbank von 18970 nicht zu finden. Jedoch wäre dann der Umkehrschluß zulässig, daß die dort nicht aufgeführten Betriebe wieder zurückzugeben sind. Merkwürdig ist auch, daß die Commerzbank auch nach 1949 bilanzierte und Hauptversammlungen abhielt. Wie kann ein enteigneter Betrieb Hauptversammlungen abhalten und Bilanzen herausgeben? Das Amtsgericht Hamburg hat bisher für die Kleinaktionäre entschieden, passiert ist bislang, ausgenommen viel Wind nichts und das Amtsgericht, auch soviel ist sicher, ist lediglich die erste Instanz.

      Die Commerzbank AG, der sehr viel daran liegt, daß die Altbank endlich gelöscht wird hat ein berechtigtes Interesse, das Verfahren im gegebenen Moment zu beschleunigen, derzeit, solange sich die Kleinaktionäre noch mit aller Macht selbst bekriegen, kann es der Neubank, die immerhin ein gutes Drittel an der Altbank beherrscht, egal sein, wie lange das Löschungsverfahren Anhält. Doch ihre Kosten wird die Neubank der Altbank gegenüber auf jeden Fall aufrechnen und dann steht der zweite Gerichtsgang bereits fest geschrieben, denn die Neubank wird da sicher, was ihr gutes Recht ist in die Vollen greifen. Die Kleinaktionäre wären besser daran, wenn sie endlich die bereits erwirkte Zusage des Gerichts eine Hauptversammlung einzuberufen durchfuhren würden. Wenn nur irgend möglich, wenn man auch in die eigenen Taschen greifen muß auf eigene Kosten und dazu obendrein noch ein Lobby aufbauen, denn der BVG-Beschluß über die Enteignung, wie es die Neubank gerne sehen möchte ist hier bei aller Liebe nicht anzuwenden. Steht doch im Verordnungsblatt der Alliierten für Groß-Berlin vom 4. Juli 1950 6.Jahrgang, Teil 1 Nr. 40: "Die ruhenden Altbanken sollen in eigener Ermächtigung ihre alten Forderungen selbst einziehen, Konto und Depotauszüge erstellen, mit ihren Kunden Schriftverkehr führen und ihre eigenen Häuser verwalten. Aus den eingehenden Beträgen dürfen die Altbanken ihre eigenen Häuser verwalten.

      Fortsetzung in `WSZ-Nachrichten in vierzehn Tagen.

      ****************************************
      Anmerkung: erst wieder in Nr.24/ vom 24.11.91

      MfG Kurt
      Avatar
      schrieb am 15.08.99 18:46:46
      Beitrag Nr. 3 ()
      ...ein weiterer "alter" WSZ-Artikel

      ACHTUNG: Diese Artikel sind von 1991 und trotzdem aktuell !!

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      WSZ-Nachrichten (WALL STREET FINANZEN)
      Nr. 24/2.Jahrgang 24.November 1991, S.6
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      Überschrift:
      Commerzbank contra Commerzbank

      Manipulationen um die
      Restquoten - Kurse

      Jahrelang schlummerten sie dahin, die Kursnotierungen der Commerzbank von 1870, der eigentlich in Liquidation befindlichen alten Commerzbank, die nach dem Zweiten Weltkrieg auf Beschluß der Alliierten ihre Geschäftstätigkeit als Bank einstellen mußte. Für die aus den Nachfolgeinstituten im Westen Deutschlands neu entstandene Commerzbank AG war in den ersten Jahren keine Veranlassung, die Altbank zu löschen und die noch vorhandenen Aktionäre der Altbank abzufinden. Wieso auch, die deutsche Teilung, der wirtschaftliche Aufschwung und die Zeit werden eines Tages die Sache von selbst erledigen. Im amtlichen Handel waren die alten Aktien zugelassen und notierten Jahrelang bei Beträgen unter zehn Mark. Doch dann stand die Wiedervereinigung vor der Tür. Im Osten Deutschlands war die Commerzbank von der sowjetischen Besatzungsmacht nicht enteignet worden. Die Spekulation um die Papiere, die sogenannten Commerzbank Restquoten nahm reißerische Ausmaße an. Kurssprünge bis zu 28 DM waren logisch.

      Sowohl alte Aktionäre der Restquoten als auch gewiefte Spekulanten tummelten sich auf dem Börsenparkett. Eigentlich war es nur eine Frage der Zeit, bis die Neubank nach einer bereits gerichtlich genehmigten Hauptversammlung der Altbank die Aktionären der Restquoten ein Abfindungsangebot machen würde. So jedenfalls glaubten manche Restquotenbesitzer. Die Neubank, die die Altbank vertritt sah die Notwendigkeit einer Hauptversammlung nicht. Die Restquoten - Aktionäre wiederum wollten eine Hauptversammlung nicht alleine finanzieren, zumal ja zu diesem Zeitpunkt die Neubank rund 34 Prozent der Aktien des ehemaligen Reichsinstituts hielt, inzwischen sind es mehr als 40 Prozent. Dafür wurde im Oktober ein irreführender Aktionärsbrief an die Kleinaktionäre der Altbank versandt. Jetzt fahren die Kleinaktionäre mit juristischer Hilfe große Geschütze auf um doch ihr Vermögen zu retten oder besser, um noch zu retten, was zu retten ist. Die Kleinaktionäre fordern eine Nichtentlastung des Vorstandes, Schadenersatzansprüche und Rückgabe der Berliner Commerzbankfilialen, sowie Ausgleich der enteigneten Vermögen in der ehemaligen DDR. Dabei stützten sich die Altbankaktionäre auf die Tatsache, daß die Ausgründung der Nachfolgeinstitute, die sich dann zur Commerzbank AG zusammengeschlossen haben, sich lediglich auf die drei Westsektoren beschränkt, jedoch nicht auf Berlin, das laut Alliiertem Beschluß eine Sonderfunktion eingenommen hat, nicht auf die Sowjetisch Besetzte Zone und nicht auf die Auslandsinstitute der Commerzbank von 1870 AG. Letztere können sich allerdings nur auf die wenigen neutralen Länder beziehen, in denen die alte Commerzbank Niederlassungen unterhalten hatte. Auch der Eintrag im HRB unter der Nummer 7109, in Hamburg der Commerzbank von 1870 beweist, daß alle Gründungen in Westberlin nur der Altbank gehören, denn da steht:

      a) Firma: Commerzbank Aktiengesellschaft von 1870

      b) Sitz: Hamburg, es besteht eine Zweigniederlassung in Berlin
      unter der Firma Commerzbank Aktiengesellschaft.
      Dieser Eintrag stammt vom 24.Nov. 1953.

      Zur Umschreibung gelangte am 9.6.1964 die Änderung im HRB 7109, eingetragen am 24.6.1964, wonach die Zweigniederlassung Berlin der Firma nunmehr lautet: "Commerzbank AG von 1870". Der Verdacht der Kleinaktionäre ist hier berechtigt:
      "Mit dieser Namensänderung der Zweigniederlassung (nicht Zweitsitz) sollte der Vermögensanspruch an der Westberliner Commerzbank AG mit über 50 Filialen vernebelt werden. Die Commerzbank AG Berlin ist mit ihren über 50 Filialen eine Zweigniederlassung der Commerzbank von 1870, weil unausgründbares Altbankenvermögen durch Sitz außerhalb der Niederlassungsregionen, gemäß Par. 1/I des 1. Großbanken Gesetzes.

      Lediglich Gründungen nach dem 24.12.1956, so die Kleinaktionäre weiter, auf Rechnung der Regionalinstitute oder deren direkten Nachfolger gehören selbstverständlich der Neubank. Selbstverständlich hat nach Paragraph 10 des Gesetzes über den Niederlassungsbereich von Kreditinstituten die ausgründende Altbank nur noch Abwicklungsaufgaben zu erfüllen, aber lediglich in dem Bereich der drei Regionen des Geltungsbereiches dieses Gesetzes. Außerhalb dieser drei Regionalbereiche darf nur die Altbank ihre Geschäftstätigkeit ausüben, den drei ausgegründeten Regionalinstituten untersagte Paragraph 1/III Satz 3 dieses Gesetzes die Tätigkeit außerhalb ihrer zugewiesenen Regionen bis zum 24.12.1956, nach dieser Zeit fehlt ein entsprechender HV-Beschluß.

      Die Tätigkeitsbegrenzung war aus Konkurrenzgründen nötig, um das Überleben der Regionalbanken aber auch der unausgründbaren und der Altbank verbliebenen Institute zu gewährleisten. Am 1.1.1957 wurde das Saarland nach Volksabstimmung von Frankreich in die Bundesrepublik Deutschland zurückgeführt. Die im Saarland bestehenden Kreditinstitute, was Commerzbank anbelangt, gehörten ausschließlich der Altbank, da sie außerhalb der drei Sektoren waren und daher nicht ausgründbar waren. Um das saarländische Vermögen nicht der Altbank zukommen zu lassen, wurde eine Woche zuvor das "Gesetz zur Aufhebung der Beschränkung des Niederlassungsbereichs von Kreditinstituten" zur Geltung gebracht. In diesem Gesetz wurden die regionalen Beschränkungen des Gesetzes über den Niederlassungsbereich von Kreditinstituten aufgehoben.

      Zugleich ermöglichte man mit diesem 2. Großbanken Gesetz die Verschmelzungsfähigkeit der ausgegründeten Kreditinstitute untereinander, aber auch mit der Altbank.

      Nachdem es aus Konkurrenzdenken nicht möglich war, die Kreditinstitute des Saarlands einem der drei Regionalinstitute zukommen zu lassen, verschmolzen sich die drei Regionalinstitute 1958 zur Commerzbank AG. Vermutlich vereinigte sich diese mit den Kreditinstituten im Saarland. Drei Jahre nach Eintragung dieser Vereinigung mit dem Nachfolgeinstitut im Handelsregister sind die vermögensrechtlichen Ansprüche der Altbank am Saarlandvermögen verjährt.

      Da mit der Wiedervereinigung am 3. Oktober des vergangenen Jahres die Altbank wieder zu Vermögen kommen sollte, wo man doch gerade mit Erfolg die Deutsche und Dresdner Altbank durch alle Instanzen hindurch löschen ließ, war der ganze Aufwand, die Altbank zu vernichten, plötzlich zunichte gemacht. Die Commerzbank-Affäre zu einem Politikum zu machen, dürfte langsam nicht mehr schwer fallen.

      ABBILDUNG: Bilanzentwicklung der Commerzbank von 1870 bis 1968
      Mit der Unterbetitelung:
      Bezeichnend ist, daß die Commerzbank AG vor einigen Jahren
      ihr 100jähriges Bestehen feierte und auch gleich die Bilanzen
      der Altbank als die eigenen veröffentlicht, obschon man sich
      so gerne von der Altbank distanzieren möchte - oder ist das
      ganze nur ein Irrtum und der böse Wille der Kleinaktionäre

      Fortsetzung in WSZ-Nachrichten Ausgabe Nr. 25 am 13. Dezember 1991
      ***************************************
      (.... doch erst Nr.27 /Jan 92 !!!) /Habe diesen Artikel leider nicht!
      MfG Kurt


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