S&T - Only the hard facts - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 18.10.00 01:32:13 von
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Ein interessantes Unternehmen was evtl. den Boden gefunden hat. Spekulativer
Kauf, langfristiges Investment.
17.10.2000 S&T meldet sich zurück
Der österreichische Netzwerkespezialist S&T System Integration & Technology Distribution
AG konnte im 3. Quartal 2000 einen Umsatzanstieg von
satten 142 Prozent zum Vergleichszeitraum des Vorjahres verbuchen.
Das an
der EASDAQ gelistete Unternehmen (WKN: 905351) gibt in einer
soeben veröffentlichten Pressemitteilung bekannt, dass das Betriebsergebnis (EBIT) im
genannten Vergleichszeitraum aus den roten Zahlen (- 840.000 Euro)
auf 1,6 Millionen Euro geradezu explodiert ist.
Das Unternehmen liegt
nach eigenen Angaben mit dieser Steigerung voll im Plansoll
und will im traditionell starken 4. Quartal die Ergebnisse
noch einmal übertreffen.
Gründe für das gute operative Geschäft
stellen nach Aussagen des Unternehmens hauptsächlich die Wachstumsraten im
Information Technologie Soultions-Bereich, aber auch in der Sparte Information
Technology Distribution dar. Das Jahr 2001 soll dem Unternehmen
durch geplante Expansionen in besser "entwickelte Märkte" wie Polen,
Rußland, Ungarn und Tschechien eine organische Wachstumsrate von deutlich
über 30 Prozent p.a. bringen.
Geschäfstführer Karl Tantscher sagt in
einem telefonischen Gespräch mit wallstreet:online austria, dass er über
die erzielten Ergebnisse überaus glücklich sei. Man erwarte seitens
der Firma - nach der schwierigen Situation um die
Russlandkrise 1998 - nun endlich das Vertrauen der Anleger
wieder erlangt zu haben. Werden die Bilanzzahlen ähnlich gut
ausfallen, wovon Herr Tantscher ausgeht, kann eine Kapitalerhöhung im
ersten Quartal 2001 in den Bereich des Möglichen rücken.
Weiter gibt der Firmenchef bekannt, dass die CA Investmentbank
für nächste Woche eine Neubewertung des Papiers angesetzt hat,
was Interesse bei den Anlegern auslösen dürfte.
Der Kurs der
Aktie kann aufgrund der international schlechten Vorgaben die guten
Nachrichten noch nicht voll nachvollziehen und notiert derzeit in
Brüssel bei 13,60 Euro nur leicht im Plus.
17.10.2000 S&T: steigende Gewinnspanne
Medienberichten zufolge konnte das österreichische Unternehmen S&T (WKN: 915194),
einer der in Osteuropa führenden IT-System-Integratoren, die Bruttogewinnspanne (EBIT-Marge)
für das Jahr 2000 bisher kontinuierlich steigern: Von 1,4
Prozent im ersten über 2,2 Prozent im zweiten wurde
im dritten Quartal ein Plus von 2,8 Prozent erreicht.
Das vierte Quartal soll traditionsgemäß das stärkste des Jahres
werden, wodurch die prognostizierten Jahreszahlen erreicht werden sollen.
Gegenüber den
ersten drei Quartalen des Vorjahres stiegen die Umsätze auf
76,2 Millionen Euro, was einem Plus von 142 Prozent
entspricht. 1999 lag das EBIT bei 684.000 Euro. Das
Unternehmen musste hier einen Verlust von 166 Millionen Euro
verbuchen.
Für das Jahr 2001 plant S&T weitere Akquisitionen, wodurch
eine Steigerung der Wachstumsrate auf mehr als die geplanten
30 Prozent möglich erscheint. Ebenfalls zum Wachstum beitragen soll
die Expansion in besser entwickelte Märkte wie Polen, Russland,
Tschechien und Ungarn.
Der aktuelle Kurs der Aktie liegt in
Frankfurt bei 13,20 Euro mit 1,54 Prozent leicht im
Plus.
06.10.2000 S&T: Wiener Ostbörse attraktiver als Easdaq
Laut österreichischen Medienberichten überlegt S&T (WKN: 915 194), einer
der in Osteuropa führenden IT System-Integratoren, nach einem eher
wenig erfolgreichen Intermezzo an der Brüsseler Easdaq-Börse, einen Neuanfang
an der im November in Wien startenden NEWEX-Börse zu
beginnen. Grund für diese Maßnahme könnten die sehr geringen
Umsätze an der Brüsseler Börse sein, mit diesem Umstand
haben auch andere dort gelistete Unternehmen zu kämpfen. Branchen-Insider
vermuten jedoch auch, dass CEO Karl Tantscher auf diesem
Weg börsengeografisch näher an seine Kundenschichten rücken könnte, da
bekanntermaßen der größte Teil der Geschäftstätigkeit von S&T in
Osteuropa abgewickelt wird. S&T würde aber auch weiterhin an
der Easdaq gelistet bleiben.
Die Aktie notierte gestern in Frankfurt
bei 13,60 Euro.
19.09.2000 S&T: Kartellbehörde genehmigt Largo-Übernahme
Die S&T System Integration & Technology Distribution AG (WKN:
915194), nach eigenen Angaben führender Provider für IT-System-Integration in
Zentral- und Osteuropa, gibt die Aktionärsstruktur nach der Polen-Transaktion
bekannt. Gemeint ist der Erwerb des System-Integrators Largo Systems.
Mit diesem Kauf will S&T am boomenden polnischen IT-Markt
Fuß fassen. Das Closing dieser Transaktion fand am 18.
September 2000 statt, nachdem die Genehmigung der polnischen Kartellbehörde
erfolgreich eingeholt wurde.
Der Gesamtwert der Transaktion beläuft sich
auf 2,5 Mio. Euro, wobei dieser zum Teil mit
liquiden Mitteln und zum Teil durch junge S&T-Aktien aufgebracht
wird. Die Zahl der ausgegebenen Aktien erhöht sich somit
um 157.500 auf insgesamt 3.307.500 Stück.
Nach dem Closing
hält Thomas Streimelweger 22 Prozent, Karl Tantscher (CEO) 9,7
Prozent, Dariuz Augustyn 4,8 Prozent. Der Rest befindet sich
im Streubesitz.
Nähere Informationen hinsichtlich der Zukunftspläne von S&T können
in einem ausführlichen zweiteiligen Interview von wallstreet:online austria nachgelesen
werden.Historie: http://www.wallstreet-online.de/news/tradingnews/ws/news/0.1…
Die S&T-Aktie ist seit 16. Juli 1998 an
der EASDAQ in Brüssel gelistet und notiert aktuell in
Berlin bei 14,60 Euro mit 2,67 Prozent im Minus.
12.09.2000 S&T: Verstärkte Ausrichtung auf Kernkompetenz
Das an der EASDAQ gelistete östereichische IT-Unternehmen S&T System
Integration & Technology Distribution AG (WKN: 915194) vermeldete heute
in einer Presseaussendung, dass sich S&T von den beiden
Geschäftsbereichen "Chemical Analysis (CA)" und "Electronic Test (ET)" trennen
werde.
Derzeit laufen Verhandlung über einen Verkauf bzw. eines
Management-Buy-Out der einzelnen Landeseinheiten dieser Geschäftsbereiche. Die Umsatzanteile der
Divisionen CA und ET betrugen im Geschäftsjahr 2000 zusammen
11 Prozent am Gesamtumsatz. S&T begründet die Ausgliederung mit
einer verstärkten Konzentration auf die Kerngeschäfte. Herr Karl Tantscher,
CEO von S&T erwarte, dass der IT-Sektor in Zentral-
und Osteuropa in den kommenden Jahren von starkem Wachstum
geprägt sein wird. "Deshalb wollen wir all unsere Management-Resourcen
auf den Ausbau unserer derzeitigen Marktposition richten", so Karl
Tantscher in der aktuellen Pressemitteilung weiter. Bis zum 31.
Oktober 2000 soll die organisatorische Umstrukturierung vollendet sein.
Laut
Unternehmensangaben werden die Ausgliederungen "kostenneutral" abgeschlossen. D. h., dass
die entstehenden Aufwendungen aus der Umstrukturierung von den Verkaufserlösen
komplett gedeckt werden.
Augenblicklich steht der taxierte Kurs der S&T-Aktie
in Berlin bei 14 Euro.
05.09.2000 S&T Teil II: "Wir sind im Vergleich günstig bewertet..."
Im folgenden zweiten Teil (Teil I: Historie: http://www.wallstreet-online.de/news/tradingnews/ws/news/0.1…) des
von wallstreet:online austria geführten Interviews mit S&T CEO Karl
Tantscher werden Vorstellungen über den weiteren Verlauf der S&T-Aktie
erläutert, sowie Vorstellungen über die weitere Geschäftsentwicklung verdeutlicht.
wallstreet:online:
Haben Sie mit Ihren Produkten bzw. Dienstleistungen auch Vorteile
gegenüber anderen Mitbewerbern, ich denke da zum Beispiel an
Lizenzen oder auch Patente?
Tantscher: Die S&T AG selbst hat
im Moment keine eigenen Produkte, die sozusagen lizenz- oder
patentrechtlich geschützte S&T-Produkte wären. Es gibt aber Überlegungen künftige
Forschungsentwicklungen in dieser Hinsicht abzusichern.
wallstreet:online: Wieviel investieren Sie in
Forschung und Entwicklung?
Tantscher: Wenn Sie den Jahresabschluss 1999 anschauen,
dann steht klar ersichtlich, dass es diesbezüglich keine Ausgaben
für Forschung und Entwicklung gegeben hat. Im Jahresbericht 2000
werden Sie Ausgaben für Forschung und Entwicklung sehen. Der
Grund: Wir haben gerade erst damit begonnen, ich kann
Ihnen deshalb auch noch nicht wirklich eine Zahl nennen.
wallstreet:online:
Woran arbeitet die Forschungsabteilung?
Tantscher: An keiner Grundlagenforschung, vielmehr
an anwendungsbezogener Forschung. Es geht im wesentlichen darum, Produkte
so weit fertigzustellen, dass sie vom Kunden als Paket
akzeptiert werden können.
wallstreet:online: Wieviel Prozent des Umsatzes erwarten Sie
sich von den auf diese Art neu entwickelten Produkten
zu erwirtschaften?
Tantscher: Das ist eigentlich mehr ein Test. Wir
haben wie gesagt erst damit begonnen, uns in diesem
Bereich umzuschauen. Es gibt bei S&T seit Beginn dieses
Jahres einen Chief Technologie Officer, der mehrere Bereiche in
der Entwicklungsabteilung bearbeitet. Wir glauben mit ihm einen technisch
versierten Menschen zu beschäftigen, der uns sagen kann, welche
Produktbereiche im Kommen sind, welche man forcieren sollte und
welche wir eher meiden müssen. Darüber hinaus gibt es
innerhalb der Firmengruppe Know how, das anhand von Projekten
erarbeitet wird und so einer ständigen Weiterentwicklung ausgesetzt ist.
Wir arbeiten zum Beispiel an einer Softwarelösung für ein
Business to Bussiness eCommerce-System, das wir mehrfach implementiert haben
und wo man sich überlegen könnte, ob das nicht
auch für andere Kunden in anderen Ländern interessant wäre.
Darüber hinaus gibt es einen Bereich über den wir
nicht sehr viel reden, der geographisch limitiert ist, in
Slovenien und in Kroatien, wo wir ein eigenes Notebookprojekt
unterhalten. Dieses Projekt hat sich sogar bis zur Marktführerschaft
entwickelt, allerdings nur in diesen Ländern, und die sind
bekanntermaßen nicht sehr groß. Wieviel Prozent des Umsatzes sich
auf Dauer aus diesen Neuentwicklungen ableiten lassen, kann ich
aus heutiger Sicht schwer abschätzen, wir hoffen natürlich auf
viele Prozentpunkte.
wallstreet:online: Gibt es eine bestimmte Preispolitik, die
Sie in den nächsten Jahren verfolgen wollen?
Tantscher: In dieser
Hinsicht muss man sehr stark zwischen Produkten und Dienstleistungen
unterscheiden. Bei Produkten ist man ja eigentlich fast immer
gezwungen, dem Markt zu folgen. Nachdem wir Standardprodukte fast
zur Gänze aus dem Markt nehmen und diese in
unsere Systeme einbauen, werden die Preise vom Markt zumindest
mitgemacht. Für eine komplex installierte Kombination von IT-Komponenten kann
man aber sicherlich höhere Prämien verlangen als wenn man
Einzelprodukte verkauft. Auf letztgenannter Ebene kann man die Preispolitik
kaum beeinflussen, da die Kunden in der Lage sind,
gleichwertige Produkte zu vergleichen, was den Markt regulieren hilft.
Im Dienstleistungsbereich ist das anders. Darin versuchen wir eine
sehr hochqualitative Arbeit anzubieten. Unsere Kundendienstleistungen, unsere Wartungen und
Beratungen sind sicher am qualitativ oberen Ende des Branchen-Spektrums
angesiedelt. Dafür sind unsere Geschäftskunden natürlich auch bereit, viel
Geld zu bezahlen.
wallstreet:online: Welche Umsatz- und Gewinnentwicklung erwarten
Sie für das laufende und für das kommende Jahr?
Tantscher:
Also für das laufende Jahr erwarten wir mehr als
100 Millionen Euro Umsatz und 3,8 Prozent EBIT-Marge. Diese
Schätzung wurde von uns bereits Anfang des Jahres getätigt
und wir sind auf dem besten Weg dieses Ziel
mindestens zu erfüllen. Für das kommende Jahr ist es
schon ein wenig schwieriger vorherzusagen, da sehr viel davon
abhängen wird, ob und welche Akquisitionserfolge wir erzielen. Aber
ich würde einmal eine grobe Schätzung unserer Erwartungshaltung für
das kommende Geschäftsjahr bei etwa 150 Millionen Euro Umsatz
ansiedeln. Diese Größenordung scheint aus heutiger Sicht realistisch. Das
EBIT wird sich ebenfalls verbessern, davon bin ich überzeugt.
wallstreet:online:
Von welchen Faktoren wird die Gewinn- und Umsatzentwicklung am
meisten abhängen, abgesehen von den zuvor genannten Akquisitionen?
Tantscher: In
erster Linie hängt es immer von der Marktentwicklung ab.
Im Moment sind die osteuropäischen Märkte eigentlich in einer
guten Entwicklungsphase. Auch Russland entwickelt sich positiv, Polen entwickelt
sich sogar sehr positiv. Wir hoffen derzeit allerdings, dass
es nie wieder zu einem solchen Wirtschaftsabsturz wie 1998
kommt. Diesen Einbruch haben wir damals deutlich zu spüren
bekommen. Im Moment ist allerdings eine solche Entwicklung Gott
sei dank nicht in Sicht. Im Gegenteil, die EU-Annäherung,
die von beiden Seiten betrieben wird, ist eine positive
Entwicklung. Ich persönlich glaube, dass die wirtschaftliche Entwicklung und
unsere Investitionen in Ausbildung und Technik sich sehr schnell
auszahlen werden. Wir können beispielsweise hochausgebildete Spezialisten in einem
Land beschäftigen, dessen Lohnniveau noch niedriger ist als anderswo,
diese aber auch in anderen Ländern zur Verfügung stellen,
wenn die Notwendigkeit dafür besteht. Es ist also im
Moment eigentlich keine negative Entwicklung für unser Unternehmen zu
sehen.
wallstreet:online: Wird es personalpolitische Änderungen geben? Man hört in
den Medien immer wieder von einem akuten Mangel an
Computerspezialisten, bekommen Sie diese Entwicklung auch zu spüren?
Tantscher: Wir
sind in der glücklichen Lage, dass wir genau in
diesen Ländern tätig sind, wo Computerspezialisten auch schon früher
ausgebildet wurden und diese vom Lohnniveau im Vergleich zum
EU-Raum relativ günstig beschäftigt werden können. Das ist ja
auch der Grund, warum der deutsche Bundeskanzler Herr Schröder
gerne osteuropäische Computerspezialisten in Deutschland hätte, weil in Deutschland
selber, findet man kaum welche. Diese Entwicklung ist auch
in etwa ident, mit der in Österreich. Es
ist natürlich eine gute Chance für jemanden, der in
Sofia studiert hat, nach Deutschland zu gehen. Die meist
jungen Leute sind aber nicht dumm und schauen sich
die Angelegenheit sehr kritisch an. Sie fragen sich, darf
ich jetzt für zwei oder drei Jahre nach Deutschland?
Muss ich dann wieder weggehen? Wer weiß, wie sich
mein Land entwickelt hat, bis dahin? Mittlerweile haben sich
meine Kollegen, die da geblieben sind, in guten Positionen
etabliert und ich komm dann als "Newcomer" zurück. Die
Leute sehen das auch von dieser Seite, und sind
dann froh, wenn Firmen wie S&T kommen, die sie
in ihrem eigenen Land beschäftigen und auch ordentlich für
ihre Tätigkeit bezahlen. Damit helfen sie ja auch ihr
eigenes Land aufzubauen und auf lange Sicht marktwirtschaftliche Reformen
voranzutreiben.
wallstreet:online: In welcher Höhe wird sich der Gewinn
pro Aktie zum Jahresende 2000 bewegen?
Tantscher: Im Moment haben
wir 3,15 Millionen Aktien. Wenn ich den Nettogewinn für
das heurige Jahr mit schwach drei Millionen ansetzte, das
ist jetzt wirklich eine grobe Schätzung, weil wir noch
vier Monate haben in diesem Jahr, dann können Sie
von einem Gewinn pro Aktie in der Höhe von
etwa 0,8 Euro ausgehen.
wallstreet:online: Haben Sie vor, einen höheren
Gewinn pro Aktie nächstes Jahr zu erreichen, oder glauben
Sie, dass er auf diesem Niveau vorerst bleiben wird?
Tantscher:
Unsere Vorstellung geht schon in die Richtung, dass wir
einen Jahr für Jahr steigenden Gewinn pro Aktie erreichen.
wallstreet:online:
In welchem Zeitraum schätzen Sie, dass der Kurs der
S&T-Aktie wieder IPO-Niveau erreicht?
Tantscher: Das ist etwas, worauf wir
nur indirekt Einfluss haben. Wir können eigentlich nur gute
betriebswirtschaftliche Resultate liefern. Die Investoren müssen wieder Vertrauen finden,
um den Wert der Firma dorthin zurückzubringen, wo wir
glauben, dass er sein sollte. Wir stehen heute kursmäßig
bei etwa 17 Euro, das gibt eine Marktkapitalisierung von
ungefähr der Größenordnung des letztjährigen Umsatzes. Der letztjährige Umsatz
war 57 Millionen Euro. Damit sind wir Umsatz zu
Marktkapitalisierung sehr günstig bewertet. Auch das KGV wäre mit
etwas unter 20 durchaus im Bereich des Üblichen. Wenn
Sie sich Firmen anschauen, die mit uns vergleichbar scheinen
- diesbezüglich werden immer wieder Firmen wie Softbank, Prokom
(Polen) und Synergon (Ungarn) genannt - werden sie schnell
feststellen, wie günstig wir im Vergleich zu denen bewertet
sind. Diese Firmen weisen mindestens die doppelte Marktkapitalisierung im
Vergleich zum Umsatz auf. Hinken tun diese Vergleiche natürlich
immer ein wenig, weil es eben keine Firmen gibt,
die international exakt dieselben Tätigkeiten und Aktivitäten durchführen wie
S&T. National (in Österreich) gibt es überhaupt keine vergleichbaren
börsennotierten Titel. Eben weil es die nicht gibt, vergleicht
man uns mit internationalen Firmen, die auch börsennotiert sind.
Wenn wir also in nächster Zeit wieder profitabel arbeiten
und die Anleger das Vertrauen zurückgewinnen, dass bei der
sogenannten Russlandkrise verlorengegangen scheint, dann wird der Kurs nachhaltig
wieder nach oben gehen, davon bin ich überzeugt.
wallstreet:online: Was
hat es mit dem gerüchteweisen Doppellisting an der Nasdaq
auf sich?
Tantscher: Ich weiß nicht, woher das kommt. Wahrscheinlich
hat das mit meinem Vorgänger als CEO bei S&T
Systems, Herrn Streimelweger, zu tun. Dieser hatte damals diesbezügliche
Pläne verfolgt. Auch die Firma bei der er nun
tätig ist (redstars.com) plant einen Gang an die Nasdaq.
Ich habe mit S&T aber definitiv keinen solchen Schritt
vor.
wallstreet:online: Käme denn ein andersgearteter Börsenwechsel in Frage? Viele
Firmen an der Easdaq beklagen die geringen Umsätze.
Tantscher: Die
Easdaq hat sich in letzter Zeit für viele Kleinanleger
problematisch dargestellt, so jemand kleinere Mengen dort ordern wollte.
Dies ist offenbar an der Easdaq immer mit Schwierigkeiten
verbunden und ärgert nicht nur unsere Anleger. Des weiteren
müssten wir unsere Shareholder auch nachhaltiger in Osteuropa suchen
und aus diesem Bereich bekomme ich immer wieder das
Feedback, dass die Easdaq nicht wirklich eine glückliche Lösung
darstellt. Wir überlegen noch, eine Doppellisting an einer Börse
die dafür mehr in Frage käme, eine definitive Entscheidung
kann ich ihnen diesbezüglich leider noch nicht präsentieren.
wallstreet:online: Da
muss ich noch ein wenig nachhaken, weil diese Frage
bei uns im Board dauernd gestellt wird, können sie
uns wenigstens sagen, welche Börsen für ein solches Doppellisting
ihrer Meinung nach in frage kämen?
Tantscher: Wenn man sich
anschaut, was in Frage kommt, dann sehen wir immer
wieder die Wiener Börse, weil wir eine österreichische Firma
sind. Natürlich der deutsche Neue Markt, weil der vom
Umsatz her am attraktivsten ist. Freilich haben wir auch
über die London Stockexchance oder die Wallstreet gesprochen, dort
sind auch vergleichbare Firmen gelistet, aber noch einmal, derzeit
muss eine solche Aktion nicht durchgeführt werden. Jede der
genannten Börsen hat ihre Vor- und Nachteile. Also schauen
wir uns die Sache noch ein wenig weiter an
warten wir ab, was auch geschäftspolitisch noch kommen wird.
wallstreet:online: Falls es zu einem Doppellisting kommen sollte, in
welchem Zeitraum soll es stattfinden?
Tantscher: Im Prinzip wäre es
gleich möglich. Eine Kapitalerhöhung werden wir jedoch sicher in
diesem Umfeld nicht durchführen. Alles was zwischen jetzt und
April, Mai nächsten Jahres liegt - auch möchte ich
natürlich die Jahresergebnisse 2000 abwarten - sehe ich als
möglichen Zeitraum für einen solchen Schritt. Derzeit besprechen wir
dieses Thema noch mit den uns beratenden Investmentbanken, Börsen
und den zuständigen Gremien. Wir sprechen natürlich auch mit
der Easdaq über ihre Entwicklung, denn auch die Easdaq
sagt, sie wird ein anderes Handelssystem einführen. Das ist
allerdings erst für das erste Quartal 2001 geplant, wie
man im Wallstreet Journal lesen konnte, am 14.August, in
einem großen Artikel über die Easdaq. Ich bitte um
Verständnis, derzeit ist alles in Bewegung und man muss
dazu auch sagen, dass in den letzten zwei Monaten
aufgrund der Urlaubszeit es nicht möglich war, irgendwelche Entschlüsse
oder Entscheidungen zu finden. Ich glaube aber, dass wir
über die nächsten Wochen hinweg in die Nähe einer
Entscheidung kommen könnten.
wallstreet:online: Herr Tantscher, wallstreet:online austria bedankt sich
herzlich für das ausführliche Gespräch.
05.09.2000 S&T Teil I: "...rasante..." Unternehmensentwicklung: Expansion in Zentral- und Osteuropa
Die anhaltende wachstums- und expansionsorientierte Unternehmensstrategie, sowie steigende Umsatzerwartungen
für das laufende und nächste Jahr veranlasste wallstreet:online austria
sich in einem zweiteiligen Gespräch mit CEO Karl Tantscher
der S&T Systems Integration & Technology Distribution AG (WKN:
915194) genauer über das Unternehmen und dessen Zukunftspläne zu
erkundigen.
wallstreet:online: Herr Tantscher, könnten Sie für unsere Leser in
leicht verständlichen Worten erklären, welche Geschäftsfelder S&T derzeit mit
seiner Tätigkeit abdeckt?
Tantscher: Wir sind in der Informationstechnologie tätig,
ich glaube am einfachsten ist es, anhand von Beispielen
zu beschreiben, was wir in letzter Zeit so gemacht
haben. Wir liefern, installieren und warten Computersysteme sowie Netzwerke.
Diese werden zuvor exakt auf die Kundenwünsche abgestimmt und
danach vorgefertigt. Sie sollten jeweils in der Lage sein,
für eine landesweite Infrastruktur uneingeschränkte Verwendbarkeit zu garantieren. Als
Beispiele für die Anwendungsgebiete möchte ich Nationalbanken verschiedener Länder
nennen, in denen wir tätig sind, aber auch Ministerien
oder produzierende Betriebe, die sich im Wesentlichen dadurch Kennzeichnen,
dass sie sehr stark von Computerinstallationen abhängig sind. Wenn
ein großer produzierender Kunde von uns, wie etwa Volkswagen
Bratislava, einen längeren Computerausfall als zwei Stunden hat, dann
steht auch automatisch die Produktion still und das kostet
eine menge Geld. Daher müssen wir diese Systeme ausfallssicher
entwickeln. Von uns speziell auf die Einzelkunden hin zugeschnittene
Soft- und Hardware muss garantieren, dass diese Systeme eben
nicht ausfallen und dass die Kunden zuverlässig ihre wesentlichen,
wir nennen das "mission critical"-Applikationen "drauffahren" können. Mit einem
Wort gesagt, es sind schlüsselfertige auf den Endkundenbedarf abgestimmte
Qualitätscomputer samt zugehöriger Netzwerke, die wir liefern.
wallstreet:online: Sie bieten
also sowohl Dienstleistungen, als auch Produkte an?
Tantscher: Es ist
immer ein Mischung zwischen Produkten und Dienstleistungen, das geht
bei den Dienstleistungen von der Konsulententätigkeit ("State of the
Art"), bis zur Implementierung, Wartung und laufenden Betreuung, weil
solche Netzwerke ja auch nicht statisch sind, sondern "leben".
In dem Moment, wo die Organisation dahinter wächst, sich
verändert, müssen sich auch die Computersysteme und Netzwerke mitverändern.
Diesbezüglich begleiten wir die Kunden dabei.
wallstreet:online: Wie würden Sie
die Unternehmensentwicklung dokumentieren?
Tantscher: Mit einem Wort rasant. Wir haben
im Wesentlichen 1993 mit den Aktivitäten in einem einzigen
Land begonnen, der Slowakei. Es sind dann gleich drei
weitere Länder dazugekommen, nämlich Bulgarien, die Ukraine und Rumänien.
Heute sind wir in 14 Ländern international tätig. Diese
Tätigkeit richtet sich vor allem auf alle zentral- und
osteuropäischen Staaten mit Ausnahme der baltischen Länder, sowie Weißrussland,
aber in allen anderen sind wir tätig.
wallstreet:online: Wer sind
Ihre Kunden?
Tantscher: Etwa 30 Prozent unseres Umsatzes machen wir
mit Telekommunikationskunden. Da sind einmal die nationalen Telekomanbieter, die
ursprünglich Monopolisten waren und in vielen Ländern noch auf
eine gewisse Zeit Monopole ausnützen können. Da sind weiters
die Mobiltelekomanbieter in allen zuvor genannten Ländern aber auch
Internetserviceprovider, also all jene, die in irgendeiner Form Daten-
und Telekommunikation anbieten. Diese Schiene zusammen macht etwa 30
Prozent unseres Kundenaufkommens aus. Etwa 20 Prozent steuern Banken
bei. Große kommerzielle Banken zählen dabei genauso zu unseren
Kunden wie die Nationalbanken mancher Länder. Die restlichen 50
Prozent Umsatzentwicklung sind sehr stark an das jeweilige Herkunftsland
geknüpft. Das hängt mitunter auch vom Entwicklungsstand eines Landes
ab. Wenn die Privatisierung zum Beispiel schon sehr weit
fortgeschritten ist, dann spielt auch die produzierende Industrie eine
große Rolle. Wenn es noch wenig Privatisierung gibt, dann
spielt die produzierende Industrie eine geringere Rolle. Und dann
gibt es natürlich auch Großprojekte, die in jedem Land
nur einmal vorkommen, wie zum Beispiel der Bau einer
bestimmten Eisenbahnenstrecke. In Bulgarien sind wir als Ausstatter in
dieser Richtung tätig. Mit sogenannten "Utilities"-Firmen, die elektrische Energie
produzieren und distribuieren, haben wir darüberhinaus auch in Slowenien
und Rumänien zu tun.
wallstreet:online: Ist eine Veränderung des Kundenprofils
zu erkennen?
Tantscher: Eine Veränderung geht in jedem Land mit
dem Grad der Industrialisierung Hand in Hand, das ist
normal. Am Anfang, wie die staatlichen Strukturen in den
Ländern des ehemaligen Ostblocks noch sehr stark gewesen sind,
was heute in vielen Ländern dieser Region nicht mehr
der Fall ist, waren es hauptsächlich Ministerien, die Ausschreibungen
gemacht haben und die Infrastrukturprojekte damit vorantrieben. Heute geht
es viel stärker in Richtung privatisierte Industrie und Telekommunikation.
Eine entscheidende Veränderung findet vor allem dann statt, wenn
ausländische Shareholder (wie in der Slowakei die Deutsche Telekom,
in Rumänien die OTE usw.) in die Geschäftstätigkeiten involviert
werden. Man kann sagen, in dem Maß, in dem
die Privatisierung fortschreitet, verändert sich auch unser Kundenprofil.
wallstreet:online: Wer
sind Ihre stärksten nationalen und internationalen Konkurrenten?
Tantscher: Im Prinzip
natürlich alle, die es auf diesem Gebiet national und
international gibt. International wird die Informationstechnologie dadurch gekennzeichnet, dass
es sehr viele Kooperationen, aber auch kompetitive Situationen mit
Firmen gibt. Ein Beispiel: Eine Firma wie IBM, mit
der kooperieren wir für gewöhnlich sehr eng. Manchmal treten
wir aber auch in Konkurrenz zu IBM auf. Firmen,
wie IBM, Compaq oder auch Hewlett Packard (HP) haben
alle interne Abteilungen, die ebenso versuchen ins Systemintegrationsgeschäft einzusteigen.
Unser Vorteil gegenüber diesen Firmen ist, dass wir von
vornherein auf heterogenen Plattformen aufsetzten können. Also wenn zum
Beispiel eine Firma wie IBM eine Lösung liefert, dann
wird auch die Hardware und die Software und alles
möglichst von der Firma IBM kommen und so ist
es auch bei HP, oder Compaq. Zumeist haben die
Kunden aber keine Greenfield-Operation da draußen (wo noch nichts
vorzufinden ist an Technik). Die meisten Kunden benützen bereits
irgendeine Computertechnologie. Sie haben zum Beispiel schon ein paar
Server, die sie vor zwei Jahren eingekauft haben, ein
paar Storage-Systeme, die sie vor drei Jahren eingekauft haben
und sie haben ein Netzwerk, das sie vor einem
Jahr eingekauft haben. Und nicht notwendigerweise alles von HP,
oder alles von IBM, Sun Microsystems etc. Das heißt,
wir kommen hin und versuchen aus den Technologien, die
diese großen Firmen heute zur Verfügung stellen, das für
den Kunden Beste herauszuholen und ihm ein Komplettsystem zu
liefern, welches eine Mischung darstellt, also ein typisch heterogenes
System. Mit unserem Know how versehen hat er dann,
so hoffen wir, und so haben wir es in
vielen Fällen gesehen eine bessere Lösung als wenn er
alles von einem der genannten internationalen Großhersteller beziehen würde.
Nationale Konkurrenten gibt es natürlich auch eine Fülle, aber
dies sind in erster Linie Computerhändler, die langsam auch
in der Netzwerk- und Systembetreuung ihre Geschäftstätigkeit ausweiten. Denen
gegenüber haben wir den Vorteil, dass wir eine börsennotierte
Firma sind und somit natürlich auch finanzkräftiger agieren können,
wenn es darum geht, größere Projekte entwicklungsmäßig durchzufinanzieren.
wallstreet:online:
Wie groß ist der Marktanteil im In- und Ausland?
Tantscher:
Wenn Sie mit Inland Österreich meinen, muss ich dazu
gleich bemerken, dass wir keine geschäftlichen Aktivitäten in Österreich
durchführen. Was Sie hier in der Firmenzentrale sehen, ist
eine reine Holdingorganisation mit 15 Mitarbeitern. Insgesamt haben wir
580 Mitarbeiter. Also unsere Wertschöpfung kommt einzig und allein
aus den 14 Ländern in denen wir tätig sind.
Dort ist der Marktanteil sehr unterschiedlich, abhängig davon, wie
lang wir im Einzelfall dort schon tätig sind. In
den Ländern, in denen wir schon längere Zeit Kontakte
pflegen, haben wir einen Marktanteil von größenordnungsmäßig sieben Prozent
und wir glauben, dass wir den noch weiter nach
oben bringen können, einfach durch Mitentwicklung mit den Märkten.
Der Markt ist einer ständigen Weiterentwicklung unterworfen, man sieht
es in Ländern wie Ungarn, Tschechien und Polen, die
schon weiter entwickelt sind in ihrer Wirtschaft. In diesen
Ländern wird der Anteil der "High Availability-Systeme", der am
oberen Ende der Technik angesiedelten Informationssysteme größer und dadurch
wird auch unser Anteil am Markt größer. Mit dem
"unteren Bereich" unserer Branche, dem Vertrieb von Personalcomputern, haben
wir nur noch wenig zu tun.
Kauf, langfristiges Investment.
17.10.2000 S&T meldet sich zurück
Der österreichische Netzwerkespezialist S&T System Integration & Technology Distribution
AG konnte im 3. Quartal 2000 einen Umsatzanstieg von
satten 142 Prozent zum Vergleichszeitraum des Vorjahres verbuchen.
Das an
der EASDAQ gelistete Unternehmen (WKN: 905351) gibt in einer
soeben veröffentlichten Pressemitteilung bekannt, dass das Betriebsergebnis (EBIT) im
genannten Vergleichszeitraum aus den roten Zahlen (- 840.000 Euro)
auf 1,6 Millionen Euro geradezu explodiert ist.
Das Unternehmen liegt
nach eigenen Angaben mit dieser Steigerung voll im Plansoll
und will im traditionell starken 4. Quartal die Ergebnisse
noch einmal übertreffen.
Gründe für das gute operative Geschäft
stellen nach Aussagen des Unternehmens hauptsächlich die Wachstumsraten im
Information Technologie Soultions-Bereich, aber auch in der Sparte Information
Technology Distribution dar. Das Jahr 2001 soll dem Unternehmen
durch geplante Expansionen in besser "entwickelte Märkte" wie Polen,
Rußland, Ungarn und Tschechien eine organische Wachstumsrate von deutlich
über 30 Prozent p.a. bringen.
Geschäfstführer Karl Tantscher sagt in
einem telefonischen Gespräch mit wallstreet:online austria, dass er über
die erzielten Ergebnisse überaus glücklich sei. Man erwarte seitens
der Firma - nach der schwierigen Situation um die
Russlandkrise 1998 - nun endlich das Vertrauen der Anleger
wieder erlangt zu haben. Werden die Bilanzzahlen ähnlich gut
ausfallen, wovon Herr Tantscher ausgeht, kann eine Kapitalerhöhung im
ersten Quartal 2001 in den Bereich des Möglichen rücken.
Weiter gibt der Firmenchef bekannt, dass die CA Investmentbank
für nächste Woche eine Neubewertung des Papiers angesetzt hat,
was Interesse bei den Anlegern auslösen dürfte.
Der Kurs der
Aktie kann aufgrund der international schlechten Vorgaben die guten
Nachrichten noch nicht voll nachvollziehen und notiert derzeit in
Brüssel bei 13,60 Euro nur leicht im Plus.
17.10.2000 S&T: steigende Gewinnspanne
Medienberichten zufolge konnte das österreichische Unternehmen S&T (WKN: 915194),
einer der in Osteuropa führenden IT-System-Integratoren, die Bruttogewinnspanne (EBIT-Marge)
für das Jahr 2000 bisher kontinuierlich steigern: Von 1,4
Prozent im ersten über 2,2 Prozent im zweiten wurde
im dritten Quartal ein Plus von 2,8 Prozent erreicht.
Das vierte Quartal soll traditionsgemäß das stärkste des Jahres
werden, wodurch die prognostizierten Jahreszahlen erreicht werden sollen.
Gegenüber den
ersten drei Quartalen des Vorjahres stiegen die Umsätze auf
76,2 Millionen Euro, was einem Plus von 142 Prozent
entspricht. 1999 lag das EBIT bei 684.000 Euro. Das
Unternehmen musste hier einen Verlust von 166 Millionen Euro
verbuchen.
Für das Jahr 2001 plant S&T weitere Akquisitionen, wodurch
eine Steigerung der Wachstumsrate auf mehr als die geplanten
30 Prozent möglich erscheint. Ebenfalls zum Wachstum beitragen soll
die Expansion in besser entwickelte Märkte wie Polen, Russland,
Tschechien und Ungarn.
Der aktuelle Kurs der Aktie liegt in
Frankfurt bei 13,20 Euro mit 1,54 Prozent leicht im
Plus.
06.10.2000 S&T: Wiener Ostbörse attraktiver als Easdaq
Laut österreichischen Medienberichten überlegt S&T (WKN: 915 194), einer
der in Osteuropa führenden IT System-Integratoren, nach einem eher
wenig erfolgreichen Intermezzo an der Brüsseler Easdaq-Börse, einen Neuanfang
an der im November in Wien startenden NEWEX-Börse zu
beginnen. Grund für diese Maßnahme könnten die sehr geringen
Umsätze an der Brüsseler Börse sein, mit diesem Umstand
haben auch andere dort gelistete Unternehmen zu kämpfen. Branchen-Insider
vermuten jedoch auch, dass CEO Karl Tantscher auf diesem
Weg börsengeografisch näher an seine Kundenschichten rücken könnte, da
bekanntermaßen der größte Teil der Geschäftstätigkeit von S&T in
Osteuropa abgewickelt wird. S&T würde aber auch weiterhin an
der Easdaq gelistet bleiben.
Die Aktie notierte gestern in Frankfurt
bei 13,60 Euro.
19.09.2000 S&T: Kartellbehörde genehmigt Largo-Übernahme
Die S&T System Integration & Technology Distribution AG (WKN:
915194), nach eigenen Angaben führender Provider für IT-System-Integration in
Zentral- und Osteuropa, gibt die Aktionärsstruktur nach der Polen-Transaktion
bekannt. Gemeint ist der Erwerb des System-Integrators Largo Systems.
Mit diesem Kauf will S&T am boomenden polnischen IT-Markt
Fuß fassen. Das Closing dieser Transaktion fand am 18.
September 2000 statt, nachdem die Genehmigung der polnischen Kartellbehörde
erfolgreich eingeholt wurde.
Der Gesamtwert der Transaktion beläuft sich
auf 2,5 Mio. Euro, wobei dieser zum Teil mit
liquiden Mitteln und zum Teil durch junge S&T-Aktien aufgebracht
wird. Die Zahl der ausgegebenen Aktien erhöht sich somit
um 157.500 auf insgesamt 3.307.500 Stück.
Nach dem Closing
hält Thomas Streimelweger 22 Prozent, Karl Tantscher (CEO) 9,7
Prozent, Dariuz Augustyn 4,8 Prozent. Der Rest befindet sich
im Streubesitz.
Nähere Informationen hinsichtlich der Zukunftspläne von S&T können
in einem ausführlichen zweiteiligen Interview von wallstreet:online austria nachgelesen
werden.Historie: http://www.wallstreet-online.de/news/tradingnews/ws/news/0.1…
Die S&T-Aktie ist seit 16. Juli 1998 an
der EASDAQ in Brüssel gelistet und notiert aktuell in
Berlin bei 14,60 Euro mit 2,67 Prozent im Minus.
12.09.2000 S&T: Verstärkte Ausrichtung auf Kernkompetenz
Das an der EASDAQ gelistete östereichische IT-Unternehmen S&T System
Integration & Technology Distribution AG (WKN: 915194) vermeldete heute
in einer Presseaussendung, dass sich S&T von den beiden
Geschäftsbereichen "Chemical Analysis (CA)" und "Electronic Test (ET)" trennen
werde.
Derzeit laufen Verhandlung über einen Verkauf bzw. eines
Management-Buy-Out der einzelnen Landeseinheiten dieser Geschäftsbereiche. Die Umsatzanteile der
Divisionen CA und ET betrugen im Geschäftsjahr 2000 zusammen
11 Prozent am Gesamtumsatz. S&T begründet die Ausgliederung mit
einer verstärkten Konzentration auf die Kerngeschäfte. Herr Karl Tantscher,
CEO von S&T erwarte, dass der IT-Sektor in Zentral-
und Osteuropa in den kommenden Jahren von starkem Wachstum
geprägt sein wird. "Deshalb wollen wir all unsere Management-Resourcen
auf den Ausbau unserer derzeitigen Marktposition richten", so Karl
Tantscher in der aktuellen Pressemitteilung weiter. Bis zum 31.
Oktober 2000 soll die organisatorische Umstrukturierung vollendet sein.
Laut
Unternehmensangaben werden die Ausgliederungen "kostenneutral" abgeschlossen. D. h., dass
die entstehenden Aufwendungen aus der Umstrukturierung von den Verkaufserlösen
komplett gedeckt werden.
Augenblicklich steht der taxierte Kurs der S&T-Aktie
in Berlin bei 14 Euro.
05.09.2000 S&T Teil II: "Wir sind im Vergleich günstig bewertet..."
Im folgenden zweiten Teil (Teil I: Historie: http://www.wallstreet-online.de/news/tradingnews/ws/news/0.1…) des
von wallstreet:online austria geführten Interviews mit S&T CEO Karl
Tantscher werden Vorstellungen über den weiteren Verlauf der S&T-Aktie
erläutert, sowie Vorstellungen über die weitere Geschäftsentwicklung verdeutlicht.
wallstreet:online:
Haben Sie mit Ihren Produkten bzw. Dienstleistungen auch Vorteile
gegenüber anderen Mitbewerbern, ich denke da zum Beispiel an
Lizenzen oder auch Patente?
Tantscher: Die S&T AG selbst hat
im Moment keine eigenen Produkte, die sozusagen lizenz- oder
patentrechtlich geschützte S&T-Produkte wären. Es gibt aber Überlegungen künftige
Forschungsentwicklungen in dieser Hinsicht abzusichern.
wallstreet:online: Wieviel investieren Sie in
Forschung und Entwicklung?
Tantscher: Wenn Sie den Jahresabschluss 1999 anschauen,
dann steht klar ersichtlich, dass es diesbezüglich keine Ausgaben
für Forschung und Entwicklung gegeben hat. Im Jahresbericht 2000
werden Sie Ausgaben für Forschung und Entwicklung sehen. Der
Grund: Wir haben gerade erst damit begonnen, ich kann
Ihnen deshalb auch noch nicht wirklich eine Zahl nennen.
wallstreet:online:
Woran arbeitet die Forschungsabteilung?
Tantscher: An keiner Grundlagenforschung, vielmehr
an anwendungsbezogener Forschung. Es geht im wesentlichen darum, Produkte
so weit fertigzustellen, dass sie vom Kunden als Paket
akzeptiert werden können.
wallstreet:online: Wieviel Prozent des Umsatzes erwarten Sie
sich von den auf diese Art neu entwickelten Produkten
zu erwirtschaften?
Tantscher: Das ist eigentlich mehr ein Test. Wir
haben wie gesagt erst damit begonnen, uns in diesem
Bereich umzuschauen. Es gibt bei S&T seit Beginn dieses
Jahres einen Chief Technologie Officer, der mehrere Bereiche in
der Entwicklungsabteilung bearbeitet. Wir glauben mit ihm einen technisch
versierten Menschen zu beschäftigen, der uns sagen kann, welche
Produktbereiche im Kommen sind, welche man forcieren sollte und
welche wir eher meiden müssen. Darüber hinaus gibt es
innerhalb der Firmengruppe Know how, das anhand von Projekten
erarbeitet wird und so einer ständigen Weiterentwicklung ausgesetzt ist.
Wir arbeiten zum Beispiel an einer Softwarelösung für ein
Business to Bussiness eCommerce-System, das wir mehrfach implementiert haben
und wo man sich überlegen könnte, ob das nicht
auch für andere Kunden in anderen Ländern interessant wäre.
Darüber hinaus gibt es einen Bereich über den wir
nicht sehr viel reden, der geographisch limitiert ist, in
Slovenien und in Kroatien, wo wir ein eigenes Notebookprojekt
unterhalten. Dieses Projekt hat sich sogar bis zur Marktführerschaft
entwickelt, allerdings nur in diesen Ländern, und die sind
bekanntermaßen nicht sehr groß. Wieviel Prozent des Umsatzes sich
auf Dauer aus diesen Neuentwicklungen ableiten lassen, kann ich
aus heutiger Sicht schwer abschätzen, wir hoffen natürlich auf
viele Prozentpunkte.
wallstreet:online: Gibt es eine bestimmte Preispolitik, die
Sie in den nächsten Jahren verfolgen wollen?
Tantscher: In dieser
Hinsicht muss man sehr stark zwischen Produkten und Dienstleistungen
unterscheiden. Bei Produkten ist man ja eigentlich fast immer
gezwungen, dem Markt zu folgen. Nachdem wir Standardprodukte fast
zur Gänze aus dem Markt nehmen und diese in
unsere Systeme einbauen, werden die Preise vom Markt zumindest
mitgemacht. Für eine komplex installierte Kombination von IT-Komponenten kann
man aber sicherlich höhere Prämien verlangen als wenn man
Einzelprodukte verkauft. Auf letztgenannter Ebene kann man die Preispolitik
kaum beeinflussen, da die Kunden in der Lage sind,
gleichwertige Produkte zu vergleichen, was den Markt regulieren hilft.
Im Dienstleistungsbereich ist das anders. Darin versuchen wir eine
sehr hochqualitative Arbeit anzubieten. Unsere Kundendienstleistungen, unsere Wartungen und
Beratungen sind sicher am qualitativ oberen Ende des Branchen-Spektrums
angesiedelt. Dafür sind unsere Geschäftskunden natürlich auch bereit, viel
Geld zu bezahlen.
wallstreet:online: Welche Umsatz- und Gewinnentwicklung erwarten
Sie für das laufende und für das kommende Jahr?
Tantscher:
Also für das laufende Jahr erwarten wir mehr als
100 Millionen Euro Umsatz und 3,8 Prozent EBIT-Marge. Diese
Schätzung wurde von uns bereits Anfang des Jahres getätigt
und wir sind auf dem besten Weg dieses Ziel
mindestens zu erfüllen. Für das kommende Jahr ist es
schon ein wenig schwieriger vorherzusagen, da sehr viel davon
abhängen wird, ob und welche Akquisitionserfolge wir erzielen. Aber
ich würde einmal eine grobe Schätzung unserer Erwartungshaltung für
das kommende Geschäftsjahr bei etwa 150 Millionen Euro Umsatz
ansiedeln. Diese Größenordung scheint aus heutiger Sicht realistisch. Das
EBIT wird sich ebenfalls verbessern, davon bin ich überzeugt.
wallstreet:online:
Von welchen Faktoren wird die Gewinn- und Umsatzentwicklung am
meisten abhängen, abgesehen von den zuvor genannten Akquisitionen?
Tantscher: In
erster Linie hängt es immer von der Marktentwicklung ab.
Im Moment sind die osteuropäischen Märkte eigentlich in einer
guten Entwicklungsphase. Auch Russland entwickelt sich positiv, Polen entwickelt
sich sogar sehr positiv. Wir hoffen derzeit allerdings, dass
es nie wieder zu einem solchen Wirtschaftsabsturz wie 1998
kommt. Diesen Einbruch haben wir damals deutlich zu spüren
bekommen. Im Moment ist allerdings eine solche Entwicklung Gott
sei dank nicht in Sicht. Im Gegenteil, die EU-Annäherung,
die von beiden Seiten betrieben wird, ist eine positive
Entwicklung. Ich persönlich glaube, dass die wirtschaftliche Entwicklung und
unsere Investitionen in Ausbildung und Technik sich sehr schnell
auszahlen werden. Wir können beispielsweise hochausgebildete Spezialisten in einem
Land beschäftigen, dessen Lohnniveau noch niedriger ist als anderswo,
diese aber auch in anderen Ländern zur Verfügung stellen,
wenn die Notwendigkeit dafür besteht. Es ist also im
Moment eigentlich keine negative Entwicklung für unser Unternehmen zu
sehen.
wallstreet:online: Wird es personalpolitische Änderungen geben? Man hört in
den Medien immer wieder von einem akuten Mangel an
Computerspezialisten, bekommen Sie diese Entwicklung auch zu spüren?
Tantscher: Wir
sind in der glücklichen Lage, dass wir genau in
diesen Ländern tätig sind, wo Computerspezialisten auch schon früher
ausgebildet wurden und diese vom Lohnniveau im Vergleich zum
EU-Raum relativ günstig beschäftigt werden können. Das ist ja
auch der Grund, warum der deutsche Bundeskanzler Herr Schröder
gerne osteuropäische Computerspezialisten in Deutschland hätte, weil in Deutschland
selber, findet man kaum welche. Diese Entwicklung ist auch
in etwa ident, mit der in Österreich. Es
ist natürlich eine gute Chance für jemanden, der in
Sofia studiert hat, nach Deutschland zu gehen. Die meist
jungen Leute sind aber nicht dumm und schauen sich
die Angelegenheit sehr kritisch an. Sie fragen sich, darf
ich jetzt für zwei oder drei Jahre nach Deutschland?
Muss ich dann wieder weggehen? Wer weiß, wie sich
mein Land entwickelt hat, bis dahin? Mittlerweile haben sich
meine Kollegen, die da geblieben sind, in guten Positionen
etabliert und ich komm dann als "Newcomer" zurück. Die
Leute sehen das auch von dieser Seite, und sind
dann froh, wenn Firmen wie S&T kommen, die sie
in ihrem eigenen Land beschäftigen und auch ordentlich für
ihre Tätigkeit bezahlen. Damit helfen sie ja auch ihr
eigenes Land aufzubauen und auf lange Sicht marktwirtschaftliche Reformen
voranzutreiben.
wallstreet:online: In welcher Höhe wird sich der Gewinn
pro Aktie zum Jahresende 2000 bewegen?
Tantscher: Im Moment haben
wir 3,15 Millionen Aktien. Wenn ich den Nettogewinn für
das heurige Jahr mit schwach drei Millionen ansetzte, das
ist jetzt wirklich eine grobe Schätzung, weil wir noch
vier Monate haben in diesem Jahr, dann können Sie
von einem Gewinn pro Aktie in der Höhe von
etwa 0,8 Euro ausgehen.
wallstreet:online: Haben Sie vor, einen höheren
Gewinn pro Aktie nächstes Jahr zu erreichen, oder glauben
Sie, dass er auf diesem Niveau vorerst bleiben wird?
Tantscher:
Unsere Vorstellung geht schon in die Richtung, dass wir
einen Jahr für Jahr steigenden Gewinn pro Aktie erreichen.
wallstreet:online:
In welchem Zeitraum schätzen Sie, dass der Kurs der
S&T-Aktie wieder IPO-Niveau erreicht?
Tantscher: Das ist etwas, worauf wir
nur indirekt Einfluss haben. Wir können eigentlich nur gute
betriebswirtschaftliche Resultate liefern. Die Investoren müssen wieder Vertrauen finden,
um den Wert der Firma dorthin zurückzubringen, wo wir
glauben, dass er sein sollte. Wir stehen heute kursmäßig
bei etwa 17 Euro, das gibt eine Marktkapitalisierung von
ungefähr der Größenordnung des letztjährigen Umsatzes. Der letztjährige Umsatz
war 57 Millionen Euro. Damit sind wir Umsatz zu
Marktkapitalisierung sehr günstig bewertet. Auch das KGV wäre mit
etwas unter 20 durchaus im Bereich des Üblichen. Wenn
Sie sich Firmen anschauen, die mit uns vergleichbar scheinen
- diesbezüglich werden immer wieder Firmen wie Softbank, Prokom
(Polen) und Synergon (Ungarn) genannt - werden sie schnell
feststellen, wie günstig wir im Vergleich zu denen bewertet
sind. Diese Firmen weisen mindestens die doppelte Marktkapitalisierung im
Vergleich zum Umsatz auf. Hinken tun diese Vergleiche natürlich
immer ein wenig, weil es eben keine Firmen gibt,
die international exakt dieselben Tätigkeiten und Aktivitäten durchführen wie
S&T. National (in Österreich) gibt es überhaupt keine vergleichbaren
börsennotierten Titel. Eben weil es die nicht gibt, vergleicht
man uns mit internationalen Firmen, die auch börsennotiert sind.
Wenn wir also in nächster Zeit wieder profitabel arbeiten
und die Anleger das Vertrauen zurückgewinnen, dass bei der
sogenannten Russlandkrise verlorengegangen scheint, dann wird der Kurs nachhaltig
wieder nach oben gehen, davon bin ich überzeugt.
wallstreet:online: Was
hat es mit dem gerüchteweisen Doppellisting an der Nasdaq
auf sich?
Tantscher: Ich weiß nicht, woher das kommt. Wahrscheinlich
hat das mit meinem Vorgänger als CEO bei S&T
Systems, Herrn Streimelweger, zu tun. Dieser hatte damals diesbezügliche
Pläne verfolgt. Auch die Firma bei der er nun
tätig ist (redstars.com) plant einen Gang an die Nasdaq.
Ich habe mit S&T aber definitiv keinen solchen Schritt
vor.
wallstreet:online: Käme denn ein andersgearteter Börsenwechsel in Frage? Viele
Firmen an der Easdaq beklagen die geringen Umsätze.
Tantscher: Die
Easdaq hat sich in letzter Zeit für viele Kleinanleger
problematisch dargestellt, so jemand kleinere Mengen dort ordern wollte.
Dies ist offenbar an der Easdaq immer mit Schwierigkeiten
verbunden und ärgert nicht nur unsere Anleger. Des weiteren
müssten wir unsere Shareholder auch nachhaltiger in Osteuropa suchen
und aus diesem Bereich bekomme ich immer wieder das
Feedback, dass die Easdaq nicht wirklich eine glückliche Lösung
darstellt. Wir überlegen noch, eine Doppellisting an einer Börse
die dafür mehr in Frage käme, eine definitive Entscheidung
kann ich ihnen diesbezüglich leider noch nicht präsentieren.
wallstreet:online: Da
muss ich noch ein wenig nachhaken, weil diese Frage
bei uns im Board dauernd gestellt wird, können sie
uns wenigstens sagen, welche Börsen für ein solches Doppellisting
ihrer Meinung nach in frage kämen?
Tantscher: Wenn man sich
anschaut, was in Frage kommt, dann sehen wir immer
wieder die Wiener Börse, weil wir eine österreichische Firma
sind. Natürlich der deutsche Neue Markt, weil der vom
Umsatz her am attraktivsten ist. Freilich haben wir auch
über die London Stockexchance oder die Wallstreet gesprochen, dort
sind auch vergleichbare Firmen gelistet, aber noch einmal, derzeit
muss eine solche Aktion nicht durchgeführt werden. Jede der
genannten Börsen hat ihre Vor- und Nachteile. Also schauen
wir uns die Sache noch ein wenig weiter an
warten wir ab, was auch geschäftspolitisch noch kommen wird.
wallstreet:online: Falls es zu einem Doppellisting kommen sollte, in
welchem Zeitraum soll es stattfinden?
Tantscher: Im Prinzip wäre es
gleich möglich. Eine Kapitalerhöhung werden wir jedoch sicher in
diesem Umfeld nicht durchführen. Alles was zwischen jetzt und
April, Mai nächsten Jahres liegt - auch möchte ich
natürlich die Jahresergebnisse 2000 abwarten - sehe ich als
möglichen Zeitraum für einen solchen Schritt. Derzeit besprechen wir
dieses Thema noch mit den uns beratenden Investmentbanken, Börsen
und den zuständigen Gremien. Wir sprechen natürlich auch mit
der Easdaq über ihre Entwicklung, denn auch die Easdaq
sagt, sie wird ein anderes Handelssystem einführen. Das ist
allerdings erst für das erste Quartal 2001 geplant, wie
man im Wallstreet Journal lesen konnte, am 14.August, in
einem großen Artikel über die Easdaq. Ich bitte um
Verständnis, derzeit ist alles in Bewegung und man muss
dazu auch sagen, dass in den letzten zwei Monaten
aufgrund der Urlaubszeit es nicht möglich war, irgendwelche Entschlüsse
oder Entscheidungen zu finden. Ich glaube aber, dass wir
über die nächsten Wochen hinweg in die Nähe einer
Entscheidung kommen könnten.
wallstreet:online: Herr Tantscher, wallstreet:online austria bedankt sich
herzlich für das ausführliche Gespräch.
05.09.2000 S&T Teil I: "...rasante..." Unternehmensentwicklung: Expansion in Zentral- und Osteuropa
Die anhaltende wachstums- und expansionsorientierte Unternehmensstrategie, sowie steigende Umsatzerwartungen
für das laufende und nächste Jahr veranlasste wallstreet:online austria
sich in einem zweiteiligen Gespräch mit CEO Karl Tantscher
der S&T Systems Integration & Technology Distribution AG (WKN:
915194) genauer über das Unternehmen und dessen Zukunftspläne zu
erkundigen.
wallstreet:online: Herr Tantscher, könnten Sie für unsere Leser in
leicht verständlichen Worten erklären, welche Geschäftsfelder S&T derzeit mit
seiner Tätigkeit abdeckt?
Tantscher: Wir sind in der Informationstechnologie tätig,
ich glaube am einfachsten ist es, anhand von Beispielen
zu beschreiben, was wir in letzter Zeit so gemacht
haben. Wir liefern, installieren und warten Computersysteme sowie Netzwerke.
Diese werden zuvor exakt auf die Kundenwünsche abgestimmt und
danach vorgefertigt. Sie sollten jeweils in der Lage sein,
für eine landesweite Infrastruktur uneingeschränkte Verwendbarkeit zu garantieren. Als
Beispiele für die Anwendungsgebiete möchte ich Nationalbanken verschiedener Länder
nennen, in denen wir tätig sind, aber auch Ministerien
oder produzierende Betriebe, die sich im Wesentlichen dadurch Kennzeichnen,
dass sie sehr stark von Computerinstallationen abhängig sind. Wenn
ein großer produzierender Kunde von uns, wie etwa Volkswagen
Bratislava, einen längeren Computerausfall als zwei Stunden hat, dann
steht auch automatisch die Produktion still und das kostet
eine menge Geld. Daher müssen wir diese Systeme ausfallssicher
entwickeln. Von uns speziell auf die Einzelkunden hin zugeschnittene
Soft- und Hardware muss garantieren, dass diese Systeme eben
nicht ausfallen und dass die Kunden zuverlässig ihre wesentlichen,
wir nennen das "mission critical"-Applikationen "drauffahren" können. Mit einem
Wort gesagt, es sind schlüsselfertige auf den Endkundenbedarf abgestimmte
Qualitätscomputer samt zugehöriger Netzwerke, die wir liefern.
wallstreet:online: Sie bieten
also sowohl Dienstleistungen, als auch Produkte an?
Tantscher: Es ist
immer ein Mischung zwischen Produkten und Dienstleistungen, das geht
bei den Dienstleistungen von der Konsulententätigkeit ("State of the
Art"), bis zur Implementierung, Wartung und laufenden Betreuung, weil
solche Netzwerke ja auch nicht statisch sind, sondern "leben".
In dem Moment, wo die Organisation dahinter wächst, sich
verändert, müssen sich auch die Computersysteme und Netzwerke mitverändern.
Diesbezüglich begleiten wir die Kunden dabei.
wallstreet:online: Wie würden Sie
die Unternehmensentwicklung dokumentieren?
Tantscher: Mit einem Wort rasant. Wir haben
im Wesentlichen 1993 mit den Aktivitäten in einem einzigen
Land begonnen, der Slowakei. Es sind dann gleich drei
weitere Länder dazugekommen, nämlich Bulgarien, die Ukraine und Rumänien.
Heute sind wir in 14 Ländern international tätig. Diese
Tätigkeit richtet sich vor allem auf alle zentral- und
osteuropäischen Staaten mit Ausnahme der baltischen Länder, sowie Weißrussland,
aber in allen anderen sind wir tätig.
wallstreet:online: Wer sind
Ihre Kunden?
Tantscher: Etwa 30 Prozent unseres Umsatzes machen wir
mit Telekommunikationskunden. Da sind einmal die nationalen Telekomanbieter, die
ursprünglich Monopolisten waren und in vielen Ländern noch auf
eine gewisse Zeit Monopole ausnützen können. Da sind weiters
die Mobiltelekomanbieter in allen zuvor genannten Ländern aber auch
Internetserviceprovider, also all jene, die in irgendeiner Form Daten-
und Telekommunikation anbieten. Diese Schiene zusammen macht etwa 30
Prozent unseres Kundenaufkommens aus. Etwa 20 Prozent steuern Banken
bei. Große kommerzielle Banken zählen dabei genauso zu unseren
Kunden wie die Nationalbanken mancher Länder. Die restlichen 50
Prozent Umsatzentwicklung sind sehr stark an das jeweilige Herkunftsland
geknüpft. Das hängt mitunter auch vom Entwicklungsstand eines Landes
ab. Wenn die Privatisierung zum Beispiel schon sehr weit
fortgeschritten ist, dann spielt auch die produzierende Industrie eine
große Rolle. Wenn es noch wenig Privatisierung gibt, dann
spielt die produzierende Industrie eine geringere Rolle. Und dann
gibt es natürlich auch Großprojekte, die in jedem Land
nur einmal vorkommen, wie zum Beispiel der Bau einer
bestimmten Eisenbahnenstrecke. In Bulgarien sind wir als Ausstatter in
dieser Richtung tätig. Mit sogenannten "Utilities"-Firmen, die elektrische Energie
produzieren und distribuieren, haben wir darüberhinaus auch in Slowenien
und Rumänien zu tun.
wallstreet:online: Ist eine Veränderung des Kundenprofils
zu erkennen?
Tantscher: Eine Veränderung geht in jedem Land mit
dem Grad der Industrialisierung Hand in Hand, das ist
normal. Am Anfang, wie die staatlichen Strukturen in den
Ländern des ehemaligen Ostblocks noch sehr stark gewesen sind,
was heute in vielen Ländern dieser Region nicht mehr
der Fall ist, waren es hauptsächlich Ministerien, die Ausschreibungen
gemacht haben und die Infrastrukturprojekte damit vorantrieben. Heute geht
es viel stärker in Richtung privatisierte Industrie und Telekommunikation.
Eine entscheidende Veränderung findet vor allem dann statt, wenn
ausländische Shareholder (wie in der Slowakei die Deutsche Telekom,
in Rumänien die OTE usw.) in die Geschäftstätigkeiten involviert
werden. Man kann sagen, in dem Maß, in dem
die Privatisierung fortschreitet, verändert sich auch unser Kundenprofil.
wallstreet:online: Wer
sind Ihre stärksten nationalen und internationalen Konkurrenten?
Tantscher: Im Prinzip
natürlich alle, die es auf diesem Gebiet national und
international gibt. International wird die Informationstechnologie dadurch gekennzeichnet, dass
es sehr viele Kooperationen, aber auch kompetitive Situationen mit
Firmen gibt. Ein Beispiel: Eine Firma wie IBM, mit
der kooperieren wir für gewöhnlich sehr eng. Manchmal treten
wir aber auch in Konkurrenz zu IBM auf. Firmen,
wie IBM, Compaq oder auch Hewlett Packard (HP) haben
alle interne Abteilungen, die ebenso versuchen ins Systemintegrationsgeschäft einzusteigen.
Unser Vorteil gegenüber diesen Firmen ist, dass wir von
vornherein auf heterogenen Plattformen aufsetzten können. Also wenn zum
Beispiel eine Firma wie IBM eine Lösung liefert, dann
wird auch die Hardware und die Software und alles
möglichst von der Firma IBM kommen und so ist
es auch bei HP, oder Compaq. Zumeist haben die
Kunden aber keine Greenfield-Operation da draußen (wo noch nichts
vorzufinden ist an Technik). Die meisten Kunden benützen bereits
irgendeine Computertechnologie. Sie haben zum Beispiel schon ein paar
Server, die sie vor zwei Jahren eingekauft haben, ein
paar Storage-Systeme, die sie vor drei Jahren eingekauft haben
und sie haben ein Netzwerk, das sie vor einem
Jahr eingekauft haben. Und nicht notwendigerweise alles von HP,
oder alles von IBM, Sun Microsystems etc. Das heißt,
wir kommen hin und versuchen aus den Technologien, die
diese großen Firmen heute zur Verfügung stellen, das für
den Kunden Beste herauszuholen und ihm ein Komplettsystem zu
liefern, welches eine Mischung darstellt, also ein typisch heterogenes
System. Mit unserem Know how versehen hat er dann,
so hoffen wir, und so haben wir es in
vielen Fällen gesehen eine bessere Lösung als wenn er
alles von einem der genannten internationalen Großhersteller beziehen würde.
Nationale Konkurrenten gibt es natürlich auch eine Fülle, aber
dies sind in erster Linie Computerhändler, die langsam auch
in der Netzwerk- und Systembetreuung ihre Geschäftstätigkeit ausweiten. Denen
gegenüber haben wir den Vorteil, dass wir eine börsennotierte
Firma sind und somit natürlich auch finanzkräftiger agieren können,
wenn es darum geht, größere Projekte entwicklungsmäßig durchzufinanzieren.
wallstreet:online:
Wie groß ist der Marktanteil im In- und Ausland?
Tantscher:
Wenn Sie mit Inland Österreich meinen, muss ich dazu
gleich bemerken, dass wir keine geschäftlichen Aktivitäten in Österreich
durchführen. Was Sie hier in der Firmenzentrale sehen, ist
eine reine Holdingorganisation mit 15 Mitarbeitern. Insgesamt haben wir
580 Mitarbeiter. Also unsere Wertschöpfung kommt einzig und allein
aus den 14 Ländern in denen wir tätig sind.
Dort ist der Marktanteil sehr unterschiedlich, abhängig davon, wie
lang wir im Einzelfall dort schon tätig sind. In
den Ländern, in denen wir schon längere Zeit Kontakte
pflegen, haben wir einen Marktanteil von größenordnungsmäßig sieben Prozent
und wir glauben, dass wir den noch weiter nach
oben bringen können, einfach durch Mitentwicklung mit den Märkten.
Der Markt ist einer ständigen Weiterentwicklung unterworfen, man sieht
es in Ländern wie Ungarn, Tschechien und Polen, die
schon weiter entwickelt sind in ihrer Wirtschaft. In diesen
Ländern wird der Anteil der "High Availability-Systeme", der am
oberen Ende der Technik angesiedelten Informationssysteme größer und dadurch
wird auch unser Anteil am Markt größer. Mit dem
"unteren Bereich" unserer Branche, dem Vertrieb von Personalcomputern, haben
wir nur noch wenig zu tun.
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