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    PCCW - Die Zahlenanalyse - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 19.10.00 15:37:06 von
    neuester Beitrag 19.10.00 19:28:27 von
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      schrieb am 19.10.00 15:37:06
      Beitrag Nr. 1 ()
      Hallo PCCW - Fans
      da ist man kaum mal 2 Wochen im Urlaub und dann so ein Desaster :(
      Na ja, zur aufmunderung eine kleine Zahlenanalyse, zwar nicht von mir aber doch recht intressant.

      Keine Wochen waren für einen PCCW-Aktionär so unangenehm wie die letzten. Größere Deals platzten und die britische C&W verkaufte 25% ihrer Anteile an dem Unternehmen. Verstärkt durch Presseberichte über Probleme in den verschiedensten Bereichen und der Unsicherheit vor der Bekanntgabe der Ergebnisse, sah man schon bald Kurse, die man schon ein ganzes Jahr nicht mehr erreicht hatte. Die letzte Hoffnung waren die Zahlen am 28. September - bei guten Ergebnissen könne sich der Kurs wieder erholen und somit auch der Deal mit Telstra unter guten Konditionen ausgeführt werden, so die Hoffnung der frustrierten Anleger. Nun sind die Ergebnisse bekannt gegeben; Zeit sie zu hinter leuchten und die Marktreaktion zu beurteilen. Viel Einfluss hatten sie allerdings nicht.

      1. 40% Umsatzsteigerung bei weniger Verlusten

      Mit 104 Mio. HK$ beträgt der Umsatz des am 30. Juni 2000 endenden Halbjahres 40% mehr wie im Vorjahr. Wie erwartet konnte das Unternehmen nicht in die Gewinnzone vorrücken, sondern machte mit 34.9 Mio. HK$ nur etwas weniger Verlust als 1999 - 12,5% weniger um genau zu sein. Hatte man 1999 noch einen Verlust beim Betriebsergebnis von 39.7 Mio. HK$ zu verzeichnen, so ist dies Vergangenheit. Mit 33.87 Mio. HK$ Betriebsgewinn schreibt man zumindest hier schon schwarze Zahlen. Eine Dividende wird nicht ausgezahlt.

      Das man insgesamt Verluste schreibt, begründete Richard Li ausschließlich mit den Ausgaben für die C&W HKT-Akquisition. Da man ohne diese außergewöhnlichen Ausgaben sicher Gewinn mache, sollen sich die Anleger nicht von negativen Presseberichten verunsichern lassen, führte er fort.

      Auch 1999 war das Ergebnis PCCWs von einem außerordentlichen Grund verändert worden. Damals hatte PCCW das unprofitable Unternehmen Tricom übernommen. Also macht ein Vergleich der Gesamtzahlen zum Vorjahr relativ wenig Sinn. Viel mehr sollte man die Ergebnisse einzelner Geschäftsparten vergleichen und den zukunftsweisenden Zahlen, wie die Anzahl der Internetkunden, besonderes Augenmerk zuwenden. So hatte PCCW am 30. Juni dieses Jahres 601.000 Internetkunden. Vor allem die Breitbandkunden konnten stark vermehrt werden. Mit einem monatlichen Durchschnittszuwachs von 15.000 konnte die Anzahl dieser auf 123.000 erhöht werden.

      Das vor zwei Monate von PCCW gekaufte Unternehmen Cable&Wireless HKT konnte seinen Gewinn nicht steigern. Mit 4.19 Mrd. HK$. fiel er 3,3% tiefer aus als noch im Vorjahr. Dies sei kein Grund unzufrieden zu sein, sagte Richard Li hierzu, denn der stabile Cash-Flow würde die Zukunft des High-Tech-Zusammenschlusses sichern und so von anderen Internetfirmen hervorheben. Der Umsatz von C&W HKT lag mit 14,41 Mrd. HK$ nur leicht über dem des Vorjahres.

      Die Einnahmen aus dem Ferngesprächgeschäft, IDD International, lagen mit 5,01 Mrd. HK$. 14,5% tiefer als 1999. Lokale Telefonfirmen konnten mit Einnahmen von 5,36 Mrd. HK$ zum Umsatz HKTs beitragen - ein Anstieg von 12,7%. Auch der Mobilfunkbereich konnte mit 11,2% auf 2,69 Mrd. HK$. zweistellige Wachstumszahlen vorweisen. Glänzen konnte der Internet und Multimediabereich mit einem Wachstum von 45,2% auf 631 Mio. HK$.

      2. Kritik wegen Bilanzspielereien

      In Folge der Ergebnismeldungen musste sich PCCW vorwerfen lassen, durch Änderungen in der Bilanz das Ergebnis verschönert zu haben. Hatte man früher z.B. die Beteiligungen an CMGI und Tom.com noch unter langfristige Beteiligungen aufgelistet, so findet man diese nun unter kurzfristigen Investments. Die Investmentgewinne wurden dadurch um rund 510 Mio. HK$ auf 562 Mio. HK$ erhöht. Jetzt wirft man dem Unternehmen sogar vor schon im letzten Jahr an der Bilanz gespielt zu haben. Damals habe man das Spiel nur anders herum getrieben. So wurde 1999 um das Ergebnis nicht zu trüben manch unrealisierter Beteiligungsverlust als Langfristinvestment angegeben. Diese uneinheitlichen Bilanzierungsmethoden könnten PCCW also im letzten Jahr vor einer Bekanntgabe von Verlusten bewahrt, oder in diesem Jahr Beteiligungsverluste an, von Tom.com und CMGI unabhängigen Investments vertuscht haben. Andere Investments hätten also möglicherweise einen Verlust von 350 Mio. HK$ vorzuweisen, so die South China Morning Post.

      Weitere Bilanzspielereien habe das Unternehmen bei der Auflistung der Entwicklungskosten für das NOW-Projekt vorgenommen: Man hat das Investment kapitalisiert angegeben und nicht als Ausgaben deklariert. Normalerweise gibt man Immobilien-Investments, wie z.B. den Bau einer Fabrik kapitalisiert an. Bei der Erstellung einer Website werden in der Regel von Entwicklungsausgaben gesprochen - 1 Mrd. HK$ die nicht im Gesamtergebnis eingerechnet sind.

      Eine andere Bilanzierung von Investments wie NOW, Tom.com oder CMGI hätte somit die bekanntgegebenen minimalen Verluste um bis zu 1,5 Mrd. HK$ erhöht, so die Kritik mancher Beobachter.

      3. Reaktion der Analysten auf die Zahlen

      Zwar waren die Zahlen Grund genug für viele PCCW-Neueinschätzungen durch Analysten, diese äußerten sich jedoch nur sparsam zu den Zahlen selber. Vielmehr beschäftigt man sich mit den Gefahren durch C&W oder Telstra, bzw. den Chancen der China Expansion. Auch wenn manche auf die Bilanztricks aufmerksam machen werden die Zahlen im allgemeinen als besser wie erwartet angesehen.

      Die Zeiten ausnahmsloser Kaufempfehlungen sind für PCCW aber vorbei - zu viele Analysten haben sich in der Vergangenheit verschätzt. Die wenigen Kaufempfehlungen sind also eher verhalten. So stuft z.B. Mansion House Securities aus Hongkong die PCCW-Aktien zwar mit "Buy" ein, jedoch nur mit der Beschränkung auf "Trading Buy" und einem zurückhaltenden Kursziel von 10 HK$. Die Dao Heng Bank, CSC Securities und Tung Tai Securities sind sich in einem einig: Die Zahlen haben vorerst keinen Einfluss auf die Kursentwicklung PCCWs. Typhoon Eight Research gibt, nachdem man PCCW lange mit "Buy" bewertet hatte, eine Verkaufsempfehlung für das Unternehmen und Kingsway ist sich aufgrund der Telstra-Verhandlungen unsicher.

      4. Wie sind die Zahlen nun zu bewerten?

      Sowohl die Bilanzspielereien, als auch außerordentliche Gründe, wie die Ausgaben durch die C&W HKT Übernahme, zeigen, dass die Halbjahreszahlen schwer zu bewerten sind bzw. wenig über die zukünftige Geschäftsentwicklung PCCWs aussagen. Ob das Unternehmen ein paar Mio. HK$ mehr oder weniger Gewinn zu berichten hat ist im Vergleich zu anderen noch offenen Ereignissen relativ untergewichtig. Viel wichtiger ist z.B. zu welchen Bedingungen man den für die Frage der Schuldlast so wichtigen Deal mit Telstra durchsetzen kann oder ob C&W bereit ist weitere Anteile an PCCW zu verkaufen. Es lohnt sich aber die Geschäftsentwicklung PCCWs in den einzelnen Bereichen zu betrachten. In keinem der wichtigen Bereiche mit enormen Zukunftsaussichten weicht man erheblich von den Erwartungen ab, sondern verzeichnet nach wie vor hohe Zuwächse. Die Expansion in die Volksrepublik China wird in großen Schritten weiter geführt, so dass bei der Internetentwicklung dieses Landes kein Weg an PCCW vorbei führen wird.
      Der von vielen erhoffte Rebound durch die Zahlen ist zwar ausgeblieben, man sollte die Zahlen aber als Beruhigung betrachten - man braucht sich nun nicht mehr vor einem weiteren Störfeuer für den PCCW-Kurs sorgen.

      Wichtige Daten

      Kurs am 09.10.2000: 1.20 Euro (8.35 HK$)
      Marktkapitalisierung: 188,38 Mrd. HK$ (27,2 Mrd. Euro)
      Börsenkürzel: WKN: 924882 Stockcode HK: 0008


      Florian Schulz, Redakteur
      florian.schulz@em-research.de
      © Emerging Markets Research, 11.10.00
      http://www.em-research.de

      So die Zahlen machen mir Mut zum Durchhalten, auch wenn ich Persönlich eine Durststrecke bis 2002 sehe.

      Lu33 :)
      Avatar
      schrieb am 19.10.00 19:28:27
      Beitrag Nr. 2 ()
      Hallo nochmal
      diesen Artikel habe ich gerade bei DPA gefunden,ich denke er paßt ganz gut zu meinem ersten Artikel.

      KUALA LUMPUR (dpa-AFX) - Der Vorstandsvorsitzende der Hongkonger Internetholding Pacific Century Cyberworks , Richard Li, sieht die Expansionspläne seines Unternehmens durch die jüngste Kursschwäche der Cyberworks-Aktien nicht gefährdet. Cyberworks sei bereits dabei eine Refinanzierung für die verbleibende Schuldenposition von 5,5 Mrd. bis zum Februar des kommenden Jahres auf die Beine zu stellen, sagte Li am Donnerstag bei einer von der HCBC-Bank veranstalteten Konferenz in Kuala Lumpur in Malaysia. Cyberworks könne sein Zahlungsverpflichtung auch ohne Mittel aus Börsengängen von Tochterunternehmen erfüllen.

      Laut Li werden sich das Mobilfunk-Joint-Venture und das Internet-Infrastruktur-Joint-Venture zwischen Cyberworks und der australischen Telstra auch ohne den Gang an die Börse tragen. Derzeit fühle sich Cyberworks mit seinem 40%-Anteil an dem Mobilfunk -Gemeinschaftsunternehmen sehr wohl. Sollte das Unternehmen jedoch nicht an die Börse gebracht werden, wolle Cyberworks seine Beteiligung reduzieren. Das Mobilfunkgeschäft sei nicht groß genug, um für Cyberworks ein Kerngeschäft zu werden.

      Cyberworks sei weiterhin entschlossen die Entwicklung des Dienstes "Network of the World" (NOW) voranzutreiben, da es ein regelrechte Vakuum bei Hochgeschwindigkeits-Internetdiensten gebe. NOW soll im ersten Quartal 2001 in Hongkong angeboten werden. Für Taiwan und China sei die Markteinführung im zweiten und dritten Quartal geplant.

      Im Internet-Infrastruktur-Geschäft werde derzeit 40% des Umsatzes mit der Datenübertragung gemacht, während 60% auf Telefonverbindungen entfielen. Li rechnet damit, dass der Umsatzanteil der Telefongespräche in den kommenden drei Jahren auf 30% fallen wird. Das Ergebnis nach Zinsen, Steuern und Abschreibungen wird bei Cyberworks laut dem Vorstandsvorsitzenden nach Abschluss des Telstra-Geschäftes "gesund und stabil" sein.

      Lu33


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