checkAd

    Umfangreiche Analyse zur neuen DEAG-Tochter STELLA ENTERTAINMENT AG (momentan noch HEGENER & GLASER - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 22.10.00 15:29:14 von
    neuester Beitrag 23.10.00 17:37:05 von
    Beiträge: 6
    ID: 277.454
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 154
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 22.10.00 15:29:14
      Beitrag Nr. 1 ()
      Diesen und viele weitere interessante Artikel finden Sie auf der Seite der www.share-infos.de, auf der Sie sich auch in einen kostenlosen Mailverteiler eintragen können.

      Grüße

      Peer Share
      www.share-infos.de

      HEGENER & GLASER:
      Wie aus einem Schachcomputerhersteller der führende Musical-Wachstumswert wird

      Die Bank beschreibt es als „ein Stück idyllisches Baden-Württemberg“. Die Totenbachmühle, ein umfangreiches Anwesen mit 180.000 Quadratmetern Wiesen, Wald und Weideland, wurde für 16,8 Mio DM zum Verkauf gestellt. Freuen können sich über den Verkaufserlös jedoch nur einige Banken, der eigentliche Besitzer dagegen wird leer ausgehen. Rolf Deyhle, früherer Musical-König Deutschlands und Betreiber von bekannten Kassenschlagern wie dem „Phantom der Oper“, muß den Verkaufserlös zur Deckung seiner Schulden verwenden und bei seinen Kreditgebern abliefern. Deyhle hatte sich, wie im Frühjahr diesen Jahres in zahlreichen Presseberichten nachzulesen war, mit seiner Musical- und Immobiliengruppe verspekuliert und in den Ruin getrieben.

      Die Totenbachmühle ist nicht das einzige Kronjuwel des ehemaligen Deyhle-Imperiums das einen neuen Besitzer bekommt. Bereits vor einiger Zeit mußte der Pferdenarr Deyhle sein wunderbares Gestüt abgeben. Die Zukunft seiner privat gehaltenen und von Kennern der Szene aufgrund der zahlreichen Originale sehr geschätzten Kunstsammlung ist ebenfalls ungewiss. Auch das Kernstück der Deyhle-Gruppe, die STELLA MUSICAL AG, kam bereits unter den Hammer. Einer, der sich über den Resteverkauf besonders freuen konnte, ist Peter
      Schwenkow. Der Großaktionär und Aufsichtsratvorsitzende der in Berlin ansässigen DEUTSCHE ENTERTAINMENT AG (DEAG) pickte sich im Februar diesen Jahres die Rosinen des ehemaligen Deyhle-Besitzes heraus und erwarb den aussichtsreichen Teil der Musical-Aktivitäten. Das Phantom der Oper, Cats, Die Schöne und das Biest, Starlight Express, Der Glöckner von Notre Dame sowie Tanz der Vampire werden zukünftig von der neu gegründeten DEAG-Tochter STELLA ENTERTAINMENT AG betrieben. Insgesamt 40 Mio DM mußte die DEAG dem Insolvenzverwalter der STELLA MUSICAL AG bezahlen, um die attraktiven Reste aus der Insolvenzmasse herauszulösen.

      Den Niedergang und anschließenden Verkauf der STELLA MUSICAL AG hatte ich seinerzeit mit Interesse verfolgt, nicht zuletzt bin ich selber einer der Millionen von Besuchern, die in den letzten Jahren eines der genannten Musicals besucht hatten. Seinerzeit hätte ich jedoch nie erwartet, einmal zu einem Anteil an der neu ausgerichteten, sanierten STELLA ENTERTAINMENT zu werden. Seit vorgestern aber weiß ich, daß in einer staubigen Ecke meines Aktiendepots die einzige zukünftige deutsche Musical-Aktie liegt. Denn per Meldung vom 20.10. hat die DEAG mitgeteilt, 75,4% der HEGENER & GLASER AG erworben zu haben. Die STELLA ENTERTAINMENT AG soll noch in diesem Jahr in den börsennotierten Aktienmantel der HEGENER & GLASER AG eingebracht werden, um das Musical-Unternehmen auf diese Weise im Schnellverfahren an die Börse zu bringen.

      Die HEGENER & GLASER AG ist aufmerksamen Lesern der SHARE-INFOS alles andere als unbekannt. Schon am 14.7.2000 berichteten wir, daß mit dem Einstieg eines neuen Großaktionärs und einer Neuausrichtung der Gesellschaft zu rechnen sei. Seinerzeit stand der Kurs bei rund 108 Euro. Nachdem mittlerweile ein Kapitalschnitt und eine anschließende Kapitalerhöhung durchgeführt wurden, liegt der bereinigte Besprechungskurs bei rund 16,50 Euro. Am Freitag schoß die Aktie um 41% in die Höhe, um bei 25,50 Euro zu schließen. Wer damals spekulativ in den Wert eingestiegen ist, liegt bereits mit 55% Kursplus vorne, und das in einem Zeitraum, in dem vor allem die Wachstumsaktien kräftig Federn gelassen haben.

      Die HEGENER & GLASER AG ist zur Zeit noch ein Mantel im reinsten Sinne. Nach dem Verkauf des Schachcomputergeschäfts verfügt die Gesellschaft lediglich über die Liquidität aus der letzten Kapitalerhöhung, ansonsten werden derzeit keine weiteren Aktivitäten verfolgt. Ist das Kurspotential der Mantel-Aktie HEGENER nach dem Kursanstieg vom Freitag bereits erschöpft, oder besteht die Aussicht auf weitere Kursgewinne? Noch läßt sich diese Frage nur anhand von Indizien beantworten. Mit den folgenden Ausführungen möchte ich die bislang verfügbaren Informationen zusammenfassen, bewerten und zur Diskussion stellen.

      Entscheidend für die weitere Entwicklung der HEGENER-Aktie sind zum einen die Konditionen, zu denen die STELLA ENTERTAINMENT in den Mantel eingebracht werden. Zudem müssen die weiteren fundamentalen Aussichten des neu entstehenden Musical-Börsenwertes untersucht werden, da diese nach der Einbringung über den weiteren Börsenerfolg des Papiers entscheiden werden.

      Über die Einbringung der STELLA ENTERTAINMENT AG soll bereits Anfang Dezember eine außerordentliche Hauptversammlung der HEGENER & GLASER AG entscheiden. Der Großaktionär wird 100% der Anteile der STELLA ENTERTAINMENT AG einbringen, die freien Aktionäre wiederum sollen durch eine begleitende Barkapitalerhöhung die Möglichkeit erhalten, junge Aktien zu zeichnen. Nach der Einbringung muß die HEGENER & GLASER AG dann noch in STELLA ENTERTAINMENT AG umbenannt werden, um den neuen Geschäftszweck auch im Namen zu dokumentieren. Läuft alles planmäßig, wird die Aktie schon ab Januar unter dem neuen Namen im Kurszettel zu finden sein. Zwischen dem im Juni bekanntgegebenen Verkauf des Schachcomputergeschäfts und der Einbringung eines neuen Geschäftszwecks bei HEGENER & GLASER dann lediglich 7 Monate vergangen sein. Gemessen an der Komplexität, die schon alleine die Ausgliederung des bisherigen Geschäfts aufwies, ist die Neuausrichtung im Falle von HEGENER & GLASER im Rekordtempo bewerkstelligt worden. Hier wurde ganz offensichtlich sauber und professionell gearbeitet. Mit dem Hinweis, daß den freien Aktionären parallel zur Sacheinlage des Großaktionärs ein Barbezugsrecht eingeräumt wird, signalisiert man zugleich, daß man die Streubesitzaktionäre pflegen möchte und keinen Wert darauf legt, durch einen Bezugsrechtsausschluss ein gerichtliche Auseinandersetzungen mit Opponenten zu entfachen.

      Das neue entstehende Unternehmen wird es in sich haben. Die STELLA ENTERTAINMENT AG weist schon heute die kritische Größe auf, um in der ersten Liga der Unterhaltungsunternehmen mitspielen zu können. Das Unternehmen wird 1.700 Mitarbeiter beschäftigen und in der jetzigen Struktur mindestens 300 Mio DM Jahresumsatz erzielen. Dabei soll schon ab dem Jahr 2000 ein positiver Cashflow, ab dem Jahr 2001 dann auch ein Gewinn ausgewiesen werden.

      Möglich wird die Rückkehr zu schwarzen Zahlen vor allem durch die radikale Sanierung der Gruppe während des Insolvenzverfahren.

      Die alte STELLA MUSICAL AG hatte nicht etwa unter mangelnden Kartenverkäufen, sondern vor allem unter dem Misswirtschaft des Deyhle-Managements zu leiden. Deyhle war nicht nur Betreiber der Musicals, sondern auch Initiator der Gebäude, in denen die Musicals stattfanden. Da Deyhle die Gebäude u.a. über Fonds vertrieb, schloß er mit der STELLA MUSICAL AG überhöhte Mietverträge mit unrealistisch langen Zeiträumen ab, um den Fondszeichnern hohe Renditen und langfristige Solidität vortäuschen zu können. Die STELLA MUSICAL AG wurde somit durch überhöhte Mieten, außerdem durch einen aufgeblähten Mitarbeiterstab und lasches Kostenmanagement ruiniert.

      Die DEAG hat die Mietverträge für die Musical-Gebäude neu ausgehandelt und damit eine der Grundvoraussetzungen geschaffen, um mit den Musicals rasch wieder Gewinne zu erwirtschaften. Ein Musterbeispiel für die maßlosen Mietforderungen von Deyhle und die durch DEAG erreichten Mietverbesserungen ist das Musical-Gebäude in Stuttgart. Die Eigentümerin der Immobilie, der Dreiländerfonds 94/17, kassierte bislang 74 Mio DM Jahresmiete für die Immobilie. Die DEAG wird für das Gebäude im Jahr 2000 überhaupt keine Miete zahlen, ab dem Jahr 2001 werden dann 34 bis 52 Mio DM fällig, je nach Auslastung. Zudem wälzt die DEAG das Risiko von neuen Stücken auf den Fonds ab: Wenn ein neues Musical auf die Bühne kommt, reduziert sich die Mindestmiete um 1,2 Mio DM. Möglich wird diese Anpassung durch das neue Insolvenzrecht, das vorsieht, daß Verträge, die nicht marktgerecht sind, während des Insolvenzverfahrens neu ausgehandelt werden können. Diesen Umstand, sowie die Tatsache, daß die Fonds für die Musical-Gebäude nur sehr schwer neue Mieter finden würden, hat die DEAG ausgenutzt, um eine radikale Mietsenkung durchzusetzen.

      Auch der aufgeblähte Verwaltungs- und Personalapparat der „alten STELLA“ wurde kräftig eingedampft. Statt 5.000 Mitarbeitern beschäftigt die STELLA ENTERTAINMENT AG jetzt nur noch 1.700 Mitarbeiter. Der Kartenverkauf wird zukünftig zu großen Teilen über die DEAG abgewickelt, da diese bekanntlich als Kartenverkäuferin für zahllose Großevents fungiert und diese Aufgaben in die eigene Firmenstruktur integrieren kann (das Kartenangebot der DEAG ist unter www.deag.de zu finden). Die STELLA ENTERTAINMENT AG profitiert auch von den diversen Joint-Ventures der Muttergesellschaft, z.B. der Zusammenarbeit der DEAG mit LUFTHANSA und dem AXEL SPRINGER VERLAG, durch die eine verbesserte Werbewirkung in Zeitschriften und zusätzliche Kundenkontakte erreicht werden. Auch durch den gemeinsamen Einkauf mit der DEAG können für die Spielstätten erhebliche Einsparungen erzielt werden.

      Zusätzlich will die DEAG die hauseigenen Verbindungen zu Konzertveranstaltern und Musikgruppen nutzen, um die Musical-Gebäude während der spielfreien Zeit mit alternativen Events auszunutzen. Die Gebäude in Hamburg (Neue Flora), Stuttgart (Stella-Erlebnis-Center) und Berlin (Glöckner) sind technisch hervorragend ausgestattet. Diese Häuser sind nach Presseberichten zwar nicht für Klassikkonzerte, um so besser aber für Auftritte von Pop- und Rockstars geeignet. Eine Variante die dabei geprüft wird ist, die montags leerstehenden Häuser für Konzerte zu nutzen.

      Die „alte STELLA“ hatte 1998 rund 100 Mio DM Verlust eingefahren, 1999 waren es es 80 Mio DM Fehlbetrag. Bedenkt man, daß alleine die Mietsenkung in Stuttgart zu einer Einsparung von jährlich 22 bis 40 Mio DM führen wird, kann man auch als Außenstehender schnell erkennen, daß die „neue STELLA“ schlank genug ist, um schon kurzfristig wieder in die Gewinnzone zu kommen. Daraus wird auch deutlich, daß die „alte STELLA“ weniger ein Problem mit ihren Produkten oder dem Kartenverkauf, als vielmehr mit der Unternehmensstruktur hatte. Anders ausgedrückt: Die STELLA-Pleite hätte verhindert werden können, wäre das Management nicht von Eigeninteressen und Inkompetenz geprägt gewesen. Die Krise des Marktführers Stella war hausgemacht und lag nicht an der Qualität der Stücke oder am Markt.

      Für die DEAG war die STELLA-Übernahme somit ein um so größerer Glücksfall. Befreit von den Altlasten der Deyhle-Zeit soll die „neue STELLA“ nun wieder in die Offensive gehen und den deutschen Markt für Musicals weiterentwickeln und ausbauen. Die DEAG hat vor der Übernahme der STELLA-Aktivitäten ausführlich Marktforschung betrieben und dabei festgestellt, daß das Zuschauerpotential für Musicals größer ist als bislang angenommen. Insbesondere die „Musical-Müdigkeit“, die einige Beobachter in den letzten Jahren auszumachen glaubten, besteht nach den Untersuchungen der DEAG nicht. Vielmehr krankte die Deyhle-Gruppe auch daran, daß die Stücke stur auf alle Ewigkeit an einen einzigen Standort gebunden waren. So war ja z.B. „Cats“ der ewige Dauerbrenner in Hamburg, das aber bekanntlich am nördlichen Ende der Republik liegt und somit für viele Süddeutsche einfach zu weit entfernt war. Das neue Erfolgsrezept soll darin bestehen, die Musicals zwischen verschiedenen Orten rotieren zu lassen, um auf diese Weise immer neue Kundenpotentiale anzusprechen. Cats soll nicht mehr auf alle Ewigkeit in Hamburg laufen, sondern als nächstes in Stuttgart aufgeführt werden. Die Stücke sollen dann jeweils alle vier Jahre an einen neuen Standort verlegt werden, insgesamt wird dabei mit vorerst vier Standorten kalkuliert.

      Mittelfristig dürfte diese Strategie nach meiner Einschätzung noch um Neuaufführungen erweitert werden. Das Publikum lechzt heutzutage nach immer neuen Ereignissen und Sensationen, darauf müssen Unterhaltungskonzerne wie STELLA ENTERTAINMENT mit häufigerem Programmwechsel eingehen. So dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis die neue Musical-Gesellschaft die Aufnahme neuer Stücke meldet. So sucht der „König der Löwen“, der in New York und London mit großem Erfolg aufgeführt wird, in Deutschland gerade einen Platz. Als führender Musical-Anbieter ist STELLA ENTERTAINMENT in der idealen Position, um solche Großproduktionen mit ins Programm zu nehmen.

      Damit zeichnet sich denn auch schon ab, daß die neue Musical-Gesellschaft weit mehr zu bieten hat als eine Fortführung der bekannten Kassenschlager. Schon heute läßt sich absehen, daß die STELLA ENTERTAINMENT AG zum Wachstumsunternehmen ausgebaut werden soll. Die Tatsache, daß nicht mehr der alte Namenszusatz „Musical AG“, sondern „Entertainment AG“ gewählt wurde, läßt darauf schließen, daß man sich bewußt die Türe zur Aufnahme weiterer Geschäftsbereiche im Unterhaltungsbereich offenhalten wollte.

      Mit der Börsennotiz der STELLA ENTERTAINMENT wird die DEAG in diesem Kontext gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen. Die Börsennotiz kann nicht nur die zusätzlichen Eigenmittel für die Expansion bringen, sondern stellt auch ein ideales Marketing-Vehikel dar. Nachdem mittlerweile auch der deutsche Michel vom Aktienfieber angesteckt wurde, bietet sich kaum eine andere Aktie derart ideal als Publikumspapier an, wie die STELLA ENTERTAINMENT-Anteile. Praktisch jeder Deutsche kennt die Musicals des Unternehmens, wenn er sie auch noch nicht selbst gesehen hat, so doch mindestens aus der Presse und aus Erzählungen von Bekannten. Das Konzept einer Musical-Aktie leuchtet sofort ein und kann hervorragend für Publicity und Kundenbindung eingesetzt werden. Über die neue Gesellschaft werden Zeitungen und Magazine berichten, Fernsehberichte sind absehbar, Analysen von Banken sind aufgrund der Größe des Unternehmens nur eine Frage der Zeit. Der Kreis der Interessenten für eine solche Musical-Publikumsaktie dürfte in Deutschland in die Millionen gehen. So wage ich denn auch schon heute die Prognose, daß die jährlichen Hauptversammlungen von der STELLA ENTERTAINMENT AG dazu genutzt werden, um mit einer speziellen Show Aktionäre für sich zu interessieren und an sich zu binden. Hier warten sicher einige Überraschungen. Die Ankündigung, daß die zukünftige STELLA-Aktie noch an weiteren Börsen zum Handel zugelassen werden soll, macht ebenfalls bereits deutlich, daß die Aktie zum Publikumswert ausgebaut werden soll.

      Für die HEGENER-Aktionäre ist es nun entscheidend, zu welchen Konditionen die STELLA-Aktivitäten eingebracht werden. Je nachdem, wie günstig die heutigen HEGENER-Aktionär am STELLA-Imperium beteiligt werden, steigt der Wert der HEGENER-Aktie an. Obgleich noch nichts über die Einbringungskonditionen bekannt ist, lassen sich aus den bislang bekannten Unternehmensdaten erste Rückschlüsse ziehen und Spekulationen anstellen.

      Nachdem die genannten Umstrukturierunge durchgeführt wurden, wird mit den Musicals schon vergleichsweise kurzfristig wieder schwarze Zahlen geschrieben. Die STELLA ENTERTAINMENT wird nach bisherigen Informationen im aktuellen Rumpfgeschäftjahr (1.3.-31.12.2000) umstrukturierungsbedingt zwar noch einen Verlust ausweisen, jedoch schon einen positiven Cashflow (EBITDA) in zweistelliger Millionenhöhe ausweisen. Schon im Jahr 2001 sind dann wieder schwarze Zahlen zu erwarten, so daß neue Management.

      Die DEAG hat 40 Mio DM für die Übernahme der Assets der „alten STELLA“ gezahlt, zudem müssen im laufenden Geschäftsjahr weitere 30 Mio DM an den Insolvenzverwalter abgeführt werden. Einem Kaufpreis von insgesamt 70 Mio DM steht ein Unternehmen mit einem Umsatz im 9-monatigen Rumpfgeschäftsjahr von 270 Mio DM gegenüber. Über die noch recht ungenaue EBITDA-Prognose hinaus ist nur bekannt, daß die DEAG für ihre Tochtergesellschaft mittelfristig eine Umsatzrendite von 5% anpeilt., und daß für das volle Geschäftsjahr 2001 (1.1.-31.12.2001) ein Mindestziel von 300 Mio DM Umsatz gesetzt wird. Die Zielmarke beim Ertrag läge demnach bei mittelfristig mehr als 15 Mio DM, das zusätzlich geplante Wachstum des Unternehmens noch nicht eingerechnet. Möglich ist, daß im Zuge der Assetübernahme auch die steuerlichen Verlustvorträge der alten STELLA mit transferiert wurden und die Gewinne somit vorerst steuerfrei vereinnahmt werden können --- dies ist jedoch noch nicht gesichert und muß erst noch vom Unternehmen bestätigt werden.

      Bei 640.000 ausstehenden Aktien weist HEGENER derzeit eine Marktkapitalisierung von 32 Mio DM auf. Ein Vergleich mit den bislang bekannten Kennziffern der STELLA ENTERTAINMENT AG (300 Mio DM Mindestumsatz, 15 Mio DM mittelfristiger Plangewinn) macht schnell klar, daß die heutigen HEGENER-Aktionäre an einem Unternehmen beteiligt werden, das mittelfristig um ein Vielfaches größer sein wird, als es HEGENER in der alten Struktur je war. Die Kennzahlen machen zudem deutlich, daß die HEGENER-Aktie derzeit eine „Eintrittskarte“ zu STELLA darstellt. Anders ausgedrückt: Wenn STELLA ENTERTAINMENT AG zu günstigen Konditionen in den HEGENER-Mantel eingebracht wird, kann man sich nur über die HEGENER-Aktie zu den gleichen günstigen Konditionen am neuen Musical-Unternehmen beteiligen. Der Kurs der HEGENER-Aktie kann deshalb im Falle einer günstigen Einbringung um ein Mehrfaches steigen.

      Bringt die DEAG die STELLA ENTERTAINMENT mit einer Bewertung von 40 Mio DM in die HEGENER & GLASER AG ein, ist ein Kursexplosion der HEGENER-Aktie praktisch vorprogrammiert. Eine Bewertung von 40 Mio DM entspräche nur dem 2,6fachen des mittelfristig angepeilten Vorsteuergewinns. Ob die DEAG dem immerhin 24,6% großen Streubesitz der HEGENER & GLASER AG diesen Gefallen tun wird, muß abgewartet werden. Wenn ich auch für einen Einbringungswert von 40 Mio DM derzeit nicht die Hand ins Feuer legen würde, so läßt sich doch mit Sicherheit sagen, daß die Einbringung tendenziell recht günstig erfolgen wird. Eine horrende Bewertung würde keinen Sinn machen, dadurch würde die Börsenstory der neuen STELLA-Aktie schon im Ansatz erstickt. Zudem ließe sich eine hohe Bewertung angesichts des gerade erst in der Realisierung befindlichen Turnarounds auch rechtlich kaum durchsetzen, wenn ein freier Aktionär dagegen klagen würde. Meine Prognose ist deshalb, daß STELLA tatsächlich vergleichsweise günstig eingebracht wird.

      In diesem Zusammenhang läßt sich auch trefflich darüber spekulieren, inwiefern der Streubesitz geringer ist als die offiziellen 24,6%. Die HEGENER-Aktie galt in Mantelkreisen schon seit Jahren als aussichtsreiches Spekulationsobjekt. Es ist kein Geheimnis, daß ein bekannter Kölner Kaufmann, dessen Name u.a. im Zusammenhang mit den ALLERTHAL WERKEN (u.a. Großaktionär von RHEINER MODEN) fällt, in früheren Jahren mit Paketen im Prozentbereich auf Hauptversammlungen von HEGENER & GLASER auftauchte. Auch der aus mehreren Presseberichten bekannte DIRK SCHELLENBERGER, der heute im Vorstand der DEUTSCHE BALATON HOLDING (DBBH) sitzt, hatte in seinen Veröffentlichungen frühzeitig auf die HEGENER-Aktie aufmerksam gemacht. Da die DEAG bislang nicht mit Mantelkäufen auffiel, die ganze Abwicklung des HEGENER-Deals aber mit einer beachtlichen Professionalität durchgeführt wurde, können zumindest Mutmaßungen angestellt werden. Auch die Behandlung des Nennwertes der HEGENER-Aktie läßt Raum für Spekulationen: Nach Durchführung des Kapitalschnitts beträgt der rechnerische Nennwert der Aktie derzeit 6,25 DM. Der Betrag ist zunächst vor allem auffallend ungewöhnlich, bietet aber den Vorteil, Luft für einen späteren Aktiensplit im Verhältnis von rund 1:3 zu lassen. Auch hieraus wird deutlich, daß bei der HEGENER-Neuausrichtung erfahrene Profis am Werk waren. Insofern würde es mich nicht überraschen, wenn ein bedeutender Teil des vermeintlichen Streubesitzes in festen Händen liegt, die vielleicht sogar hinter den Kulissen am HEGENER-Deal mitgewirkt haben. Definitiv werden wir zu diesem Thema jedoch wahrscheinlich nie etwas erfahren, wie so oft in der geheimnisvollen Mantelbranche muß man sich mit Spekulationen begnügen.

      Keine Spekulation ist dagegen, daß erst vor wenigen Tagen eine Bestätigung erfolgte, daß das Musical-Geschäft mittlerweile auch international kapitalmarktfähig ist. Dies belegt eine gerade vor drei Tagen veröffentlichte Meldung aus London. Die zum Einflußkreis des britischen Musical-Pioniers Andrew Lloyd Weber zählende Really Useful Theatres Ltd. führt in England u.a. das Phantom der Oper, Cats und Les Miserables auf. Zu der Gesellschaft gehören insgesamt 13 Theater, darunter auch Theater von Rang und Namen. Die Really Useful Theatres legt eine Anleihe auf, die ein Anrecht auf zukünftige Einnahmen aus Musicals verbriefen. Die Anleiheninhaber sind über die Verzinsung am wirtschaftlichen Erfolg der Musicals sowie aller zugehörigen Aktivitäten, wie Merchandising-Verkauf, beteiligt. Die Anleihe soll in nächster Zeit in einem Volumen von beachtlichen 80 Mio Pfund platziert werden. Das Konsortium wird von Merrill Lynch und Lehman Brothers angeführt. Presseberichten zufolge sei das Interesse des Kapitalmarktes an dieser Anleihe schon jetzt sehr groß, es wird mit einer Überzeichnung gerechnet.

      Somit läßt sich aus heutiger Sicht festhalten, daß aus der HEGENER-Aktie ein interessanter Wachstumstitel wird. Was meine weiter oben gemachten Spekulationen über Einbringungswerte und Entwicklungspotentiale anbelangt, kann ich Sie nur auffordern, meine Berechnungen durch eigene Recherchen zu überprüfen und zu ergänzen. Bilden Sie sich eine eigene Meinung, ob die HEGENER-Aktie auf dem gegenwärtigen Kursniveau eine aussichtsreiche Spekulation darstellt.

      Für diejenigen Leser, die in das Papier investieren möchten, ist es sehr schwer, eine genaue Einstiegsstrategie aufzuzeigen. Das sehr marktenge Papier wird in der nächsten Zeit möglicherweise wild fluktuieren, wie die Vergangenheit bei ähnlichen Werten bereits gezeigt hat. Jeder Anleger muß selber entscheiden, mit welchem Limit er einsteigt, oder ob er z.B. eine Reihe von gestaffelten Limiten erteilt. Erschwert wird eine Einschätzung durch die Aufteilung der Notiz auf zwei Börsenplätze: Während in Hamburg variable Kurse festgestellt werden, gibt es in München nur eine Kassa-Notiz, die der Entwicklung in Hamburg meist in großem Abstand hinterherhumpelt.

      Die HEGENER-Aktie eignet sich entsprechend vor allem für erfahrene Anleger, die mit derart volatilen Märkten umzugehen wissen. Zudem sollte beachtet werden, daß im Zuge der anstehenden Barkapitalerhöhung möglicherweise ein Mehrfaches des heutigen Wertes der HEGENER-Aktie nachgeschossen werden muß. Interessierte Anleger sollten sich entsprechend Pulver trockenhalten, um bei der Aktienausgabe in vollem Umfang mitziehen zu können.

      HEGENER & GLASER AG (WPK 604 070); letzter Kurs 25,50 bB; Börsenplätze München (Kassanotiz) und Hamburg (variabel)

      Herzliche Grüße

      Mr.Knowledge

      (mr_knowledge@hotmail.com)
      Avatar
      schrieb am 22.10.00 17:14:06
      Beitrag Nr. 2 ()
      Unglaublich recherchiert! Fehlt nur noch die Info was es bei Deyhles Sonntags zum Mittagessen gab.

      Hegener & Glaser wird offenbar eine Top-Story. Ich bin schon gespannt in welcher Zeitung morgen etwas zu lesen sein wird.
      Avatar
      schrieb am 23.10.00 09:46:48
      Beitrag Nr. 3 ()
      Hopp.
      Avatar
      schrieb am 23.10.00 15:11:43
      Beitrag Nr. 4 ()
      Schon 20% im Plus heute. Nicht schlecht für den Anfang.
      Avatar
      schrieb am 23.10.00 16:10:32
      Beitrag Nr. 5 ()
      Und weiter gehts mit 604070! Jetzt schon 23,5% im Plus!

      Trading Spotlight

      Anzeige
      Nurexone Biologic
      0,4200EUR +2,44 %
      Die bessere Technologie im Pennystock-Kleid?!mehr zur Aktie »
      Avatar
      schrieb am 23.10.00 17:37:05
      Beitrag Nr. 6 ()
      Jetzt 27% im Plus. Schlaft weiter!


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      Umfangreiche Analyse zur neuen DEAG-Tochter STELLA ENTERTAINMENT AG (momentan noch HEGENER & GLASER