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    Internet per TV soll gesellschaftsfähig werden - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 22.10.00 15:35:46 von
    neuester Beitrag 22.10.00 20:16:07 von
    Beiträge: 5
    ID: 277.459
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      schrieb am 22.10.00 15:35:46
      Beitrag Nr. 1 ()
      Q.: Heise


      Das Internet boomt und zieht mit seinem Unterhaltungs-Angebot immer mehr Deutsche an ihren PC-Schreibtischen in das weltweite Datennetz. Am Fernseher dagegen, jahrzehntelang das Unterhaltungsmedium Nummer eins, ist diese Entwicklung bislang fast spurlos vorbei gegangen. Nun will die Unterhaltungsindustrie das "Defizit" aufholen. "Schon in wenigen Jahren wird das Multimedia-TV dem Computer auf dem Unterhaltungssektor den Rang ablaufen", sagte Roland Raithel von Loewe bei einem Gespräch mit dem High Tech Presseclub in Hamburg.

      Dabei geht es nicht einmal mehr um Zukunftsmusik. Das Elektronikunternehmen aus dem nordbayrischen Kronach hat bereits vor zwei Jahren das weltweit erste internetfähige Fernsehgerät auf den Markt gebracht. Die Verknüpfung von TV-Angebot und Internet-Zugang realisierte Loewe in Partnerschaft mit dem ZDF. Der Benutzer kann sich über die Fernbedienung durch die TV-Kanäle klicken oder sich direkt ins Internet einwählen.

      Die Integration eines echten, unlimitierten Internet-Zugangs in den Fernsehgeräten sieht Lothar Kerestedjian vom Elektronikkonzern Panasonic jedoch als verfrüht an. "Der Schwachpunkt besteht zur Zeit vor allem in der schlechten Bildqualität der Geräte", sagte Kerestedjian. Bei der klassischen Bildauflösung von 72 dpi könnten Internet-Inhalte nicht eins zu eins übernommen werden. "Der Bildaufbau einer heute normalen Web-Seite mit Grafik und Animationen dauert über eine Set-Top-Box rund eine halbe Minute", sagte Kerestedjian. Das sei viel zu lang.

      Die verfügbaren Multimedia-Fernseher sind nach Meinung von Kerestedjian allenfalls "gute Image-Produkte", aber weit entfernt vom Massenmarkt. Selbst Internet-Boxen hätten noch nicht das Interesse der Kunden geweckt. "Von vielen Elektronik-Märkten heißt es, die stehen wie Blei", sagte auch Peter Hahn von Philips. Der Produktmanager des niederländischen Elektronikkonzerns rechnet damit, dass sich internetfähige Fernseher in den kommenden fünf Jahren einen breiten Markt erobern werden. Das weltweite Datennetz boome derzeit vor allem durch sinkende Kosten. "Das Internet wird in wenigen Jahren zum Standardbestandteil eines Fernseher gehören", sagt Hahn. Bereits auf der nächsten Internationalen Funkausstellung in Berlin werde Internet-TV das Thema Nummer eins sein.

      Die Entwickler arbeiten unterdessen an vielen Lösungen, um das begehrte Datennetz in die Wohnzimmer zu holen. Panasonic bietet eine Settop-Box an, mit der sich der Fernsehzuschauer Funktionen wie E-Mail, Online-Shopping und Homebanking auf die Mattscheibe holen kann. Ein integriertes Modem sorgt für den nötigen Rückkanal, über den der Zuschauer Daten versenden und bestimmte Sendungen anfordern kann. In Zusammenarbeit mit Sendern wie ZDF, ARD und RTL hat das Unternehmen bereits eine Reihe von Sonderdiensten entwickelt. "Wir haben in diesem Jahr einen interaktiven Tatort ausgestrahlt, bei dem der Zuschauer selbst auf Verbrecherjagd gehen konnte", erläuterte Kerestedjian. Auch eine interaktive Version der Sendung "Verstehen Sie Spaß" sei mit im Programm.

      Parallel arbeitet Panasonic an der Entwicklung neuer Fernseh-Techniken. "Mit Bildröhren der nächsten Generation in Kombination mit Plasma- oder LCD-Bildschirmen wird reales Web-TV vermutlich im nächsten Jahr realisiert werden können", sagte Kerestedjian. Auch Philips will im kommenden Jahr mehrere Lösungen auf den Markt bringen. "Neben einer Internet-Box wird es auch TV-Festplatten sowie Fernseher mit integriertem Zugang geben", sagte Hahn. Herkömmliche Fernseher sollen sich aber auch weiterhin problemlos nachrüsten lassen. Die Entwicklungen sowohl von Elektronikkonzernen als auch von Fernsehsendern, Satellitenbetreibern und Breitband-Unternehmen gingen in viele verschiedene Richtungen. "Was sich am Markt durchsetzen wird, wird am Ende der Verbraucher entscheiden", sagte Hahn.
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      schrieb am 22.10.00 15:39:12
      Beitrag Nr. 2 ()
      Avatar
      schrieb am 22.10.00 16:50:07
      Beitrag Nr. 3 ()
      Danke an 109 für die Info. Der Beitrag hebt sich insofern von den ansonsten häufig angeführten Markteinschätzungen ab, daß er kein "Versteck" bietet. Damit meine ich, daß immer dann Skepsis angebracht ist, wenn Unternehmen viel über den angeblich aussichtsreichen Gesamtmarkt berichten aber wenig über die eigene Marktstellung preisgeben.
      Wenn ich diese Marktentwicklung auf Metabox beziehe, sehe ich besorgter in die Zukunft als es ohnehin der Fall ist.
      Metabox rechnet sich ja zu den "first movern". Das kann vorteilhaft sein. Schließlich gilt: Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. Aber ebenso könnte auf Metabox zutreffen: Wer zu früh kommt, der zahlt das Lehrgeld.
      Wenn die angekündigten Aufträge nicht wie erwartet ausgeführt werden, geht MBX vermutlich die Puste aus. Dann sind sie nicht mehr dabei, wenn in 2 bis 5 Jahren der Boom des interaktiven Fernsehens tatsächlich losgeht.
      Wenn in Kürze nicht der Internordic-Deal einwandfrei bestätigt wird, ist MBX schon allein deshalb weg vom Fenster.
      Aber etwas Hoffnung habe ich noch, obwohl ich mich frage, weshalb die Auftraggeber für die Boxen bereits jetzt ganz wild auf eine Technik sind, die erst in einigen Jahren ausgereift ist.

      LIHIMI
      Avatar
      schrieb am 22.10.00 20:10:58
      Beitrag Nr. 4 ()
      mal www.phoenix.de besuchen.
      Sehr interessant ist die Auflösung und Aufarbeitung des
      Materials.
      Avatar
      schrieb am 22.10.00 20:16:07
      Beitrag Nr. 5 ()


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