checkAd

    DOSSI-Thread, noch was zum Zocken ... ;-) - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 28.10.00 12:13:23 von
    neuester Beitrag 22.06.01 12:22:00 von
    Beiträge: 29
    ID: 283.968
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 1.276
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 28.10.00 12:13:23
      Beitrag Nr. 1 ()
      Nein, liebe OSSI`s, ich habe mich nicht vertippt !

      DOSen Spekulations Interessierte sollen in diesem Thread gepflegt über eine neue Spekulationsform diskutieren, die mir heute beim Anstehen an der ALDI-Kasse in den Kopf kam ! Als ich nämlich gerade darüber nachdachte, wie die Kassiererinnen sich die ganzen Artikelnummern merken und daß das ja auch bald vorbei sein wird, weil Aldi auch Scannerkassen einführen will, hatte ich beim Studieren der diversen Einkaufswageninhalte die zündende Idee !!!

      Ab Mitte nächsten Jahres kommt ja nun die `Zwangssteuer` auf Getränkedosen sämtlicher Art in Höhe von 0,50 DM je Dose. Die Rücknahme wird aller Wahrscheinlichkeit nach der Handel übernehmen müssen, in Form von Automaten. Und hier setzt meine Theorie an: Beginnt man bereits jetzt Dosen zu horten (entsprechende Lagerungsmöglichkeiten vorausgesetzt), die man nach Einführung des Zwangspfandes abgibt, dann kann man ohne Einsatz (wenn man davon ausgeht, daß man den Inhalt der Dosen nicht wegkippt ;)) ein gutes Geld machen ... oder ?!

      Riskiken:

      - Säuferleber (Bierdosen)
      - Karies bis Zahnausfall (Cola etc.)
      - Ansehensverlust in der Nachbarschaft
      - Eheprobleme


      Wie denkt Ihr darüber ?

      Gruß,
      Berki.

      (;))
      Avatar
      schrieb am 28.10.00 12:37:50
      Beitrag Nr. 2 ()
      @berki,all

      ich halte diesen wert(Dosen: Hat schon jemand eine WKN?) für sehr aussichtsreich. ich persönlich werde mir einen call(zwecks produktion von dosen) ins depot legen. dabei bevorzuge ich den von Blech & Hempel. aufgrund der geringen "standfläche", auch für die küche geeignet. wer es noch eine nummer härter braucht, kann auch den PowerCall(Verwandte und Nachbarn mit ins Boot ziehen undd einen Fond draus machen) von Müll % Steuer nehmen, wobei im verlust falle eine strafrechtliche verfolgung nicht auszuschliessen ist.

      good trade
      delvendahl
      Avatar
      schrieb am 28.10.00 13:24:10
      Beitrag Nr. 3 ()
      @berki,
      die Idee ist gut,in der Praxis aber nicht anwendbar,denn
      es werden nur als Pfanddosen gekennzeichnete Büchsen
      zurückgenommen.
      Schade meint
      Karloss
      Avatar
      schrieb am 28.10.00 16:07:59
      Beitrag Nr. 4 ()
      @karloss:

      Dein Einwand ist mir auch erst durch den Kopf gegangen, hat aber einen entscheidenen Haken: Ob Pfanddose oder nicht - das kann ein Automat nicht unterscheiden !!! Wenn Tante Emma im Laden um die Ecke auf die Anschaffung eines Leergutautomaten verzichtet, mag Dein Argument stimmen, nicht aber bei WAL-MART & Co. !!! Da rechnet man lieber für die Übergangszeit mit einem marginalen Anteil `Alt-Dosen`, als extra wieder einen neuen Arbeitsplatz zu schaffen, den man im arbeitnehmerfreundlichen Deutschland danach nie wieder los wird ... ! ;)

      Erinnert Euch an die Pfanderhöhung bei den PET-Flaschen, da war das genauso einkalkuliert worden.

      Gruß,
      Berki.
      Avatar
      schrieb am 28.10.00 16:45:23
      Beitrag Nr. 5 ()
      @berki.
      Die Schweden sind ja wirklich perfekt mit ihren Leergut-
      problemen fertig geworden-----du findest kaum noch etwas
      in freier Natur,uns werden sie auch zu Saubermännern machen,
      kann ja auch nicht verkehrt sein.
      Im Moment könnte ich auch den Grundstock zu einem kleinen
      Vermögen legen-------Büchsen,Büchsen,Büchsen,leider nicht
      mehr alle voll!
      Gruß
      Karloss

      Trading Spotlight

      Anzeige
      Nurexone Biologic
      0,4220EUR +2,93 %
      Die bessere Technologie im Pennystock-Kleid?!mehr zur Aktie »
      Avatar
      schrieb am 28.10.00 17:31:53
      Beitrag Nr. 6 ()
      hey berki,
      bei uns um die Ecke, im EDEKA kann man den Automaten sogar mit ganzen oder leeren Kisten füttern, einzelne Flaschen, egal welche, Pet oder Glas, kein Pfand oder Pfand, der erkennt alles, den kann man nicht betrügen !!!

      Ehrlich, habe ich selber schon probiert ;-)

      Das schaffen die mit Dosen auch!

      Gruss, rollins2000
      Avatar
      schrieb am 28.10.00 19:38:17
      Beitrag Nr. 7 ()
      @Berki,

      Du bist ja nicht der einzigste, der auf diese Idee gekommen ist. Es wäre schon ziemlich einfach, so eine Menge Geld zu machen. Das überlegt sich die Industrie mit Sicherheit auch. Fraglich ist nur, ob es billiger ist, künftig den Dosen ein von Automaten zu erkenndes Zeichen "eingebrennen", oder einen Anfangsverlust in Kauf zu nehmen.

      Selbst wenn man sich für ein Erkennungszeichen entscheidet, wird es mit Sicherheit eine Übergangszeit geben, in der gekennzeichnete Dosen ohne Pfand zu erwerben sind.

      Aber vielleicht kann man auch ohne Dosen zu bunkern von der Geschichte profitieren. Schon vor mehreren Wochen die Aktie Tomra Systems (WKN 872535) vom User Cotten29 zum Kauf empfohlen. Tomra stellt Automaten zum Dosenrecycling her. Schaut euch mal die Performance von Tomra in den letzten Tagen an. Ich habe leider nicht gekauft !!!

      Gruß

      Zehner
      Avatar
      schrieb am 28.10.00 19:51:18
      Beitrag Nr. 8 ()
      Ihr müßt Euch dabei immer das Verhältnis von Aufwand und Nutzen anschauen. Macht es also für die Getränkeindustrie/den Handel mehr Sinn, eine aufwendige Kennzeichnung von Pfanddosen zu entwickeln (!) und einzusetzen, oder aber für die Übergangszeit mit einem gewissen Anteil an Nicht-Pfanddosen zu kalkulieren, zumal man ja auch die Quote von den nicht zurückgegebenen Pfanddosen hat.

      Den Hinweis mit den sauberen Schweden würde ich nicht verallgemeinern, in USA ist auf Dosen und Einwegflaschen schon lange eine Abgabe fällig (das sogenannte CRV), allerdings nicht so sehr hoch, hier zahlt der Staat ein stattliches Sümmchen als Recyclinganreiz. Man kennt ja das Klischee aus dem Film, daß Obdachlose Dosen sammeln um ihren Lebensunterhalt zu finanzieren. Das ist auch in Wirklichkeite so, nur halt nicht überall. Auf dem Land, und die Hauptfläche der USA ist nun mal ländlich, fliegen die Dosen trotzdem `einfach so` weg. Und von den `normalen` Amerikanern kommt neimand auf die Idee, Dosen im Haushalt zu sammeln und dann zur Recyclingstelle zu bringen !!! Hierzu muß man auch wissen, daß die Amis das Mehrwegsystem wie bei uns überhaupt nicht kennen, dort gibt es wirklich nur Einwegverpackungen, also Dosen, Glasflaschen und PET-Flaschen.

      Der Tip von zehner mit der Tomra-Aktie ist übrigens sehr interessant, vielen Dank dafür !

      Den Flaschen-Automaten kenne ich auch, aber bei Dosen stelle ich mir das nicht so einfach vor.

      Eine Sache dürft Ihr aber grundsätzlich nicht vergessen: Es droht selbst im worst case kein Verlust, die Dosen könnt Ihr dann immer noch in die (gelbe) Tonne werfen, auch wenn sie die Pfandautomaten nicht annehmen sollten ... ! ;)

      Gruß,
      Berki.
      Avatar
      schrieb am 28.10.00 20:00:46
      Beitrag Nr. 9 ()
      @Berki,

      beim lesen habe ich festgestellt, das ich das eine oder andere Wort vergessen habe. Frankfurt hat gegen Freiburg gewonnen und ich habe mir schon 4 Weizenbier gegönnt. Aber Du hast auch so verstanden, was ich ausdrücken wollte.

      Aber mal was anderes. Hast Du noch nicht in Dein Postfach gesehen ? Oder möchtest Du nicht mehr antworten ?

      Gruß

      Zehner
      Avatar
      schrieb am 28.10.00 20:49:52
      Beitrag Nr. 10 ()
      Hej Berki
      aus meinen heimaturlauben mit reichlich deutschen dosenbier im gepäck (kombi) muß ich dir leider mitteilen das die pfandautomaten seit ca. 4 jahren in der lage sind die in schweden vertriebenen cola oder sogar becksbierdosen von den von mir importierten dosen zu unterscheiden.
      habe versucht durch dosenanalysen ( mit reichlicher schwedischer hilfe )dieses phänomen zu ergründen da mir erhebliche 100 prozentige pfandgewinne genommen wurden. nach einigen zerlegten ( vorher natürlich entlehrten) schwedendosen und deutschdosen waren wir das dosengeheimnis auf der spur sind aber leider nicht zu einem ergebniss gekommen da uns das entlehren der dosen doch mehr freude machte wie das analysieren der dosen.

      hejsan und skol swede

      PS zu später stunde fuhren wir dann noch nach stockholm city um doch noch dosen zu analysieren doch das ist dann eine andere geschichte.

      Tackar alla 81 orna fron stockholm for hjälpen
      Avatar
      schrieb am 28.10.00 21:31:52
      Beitrag Nr. 11 ()
      @swede,

      vielleicht der Strichcode ?
      Avatar
      schrieb am 29.10.00 11:15:58
      Beitrag Nr. 12 ()
      @zehner:

      Sorry, ich guck sehr selten in meinen W-O-Postkasten, wenn dann meist nur nach Aufforderung (werde es also gleich tun ;))

      @swede:

      Wegen solch einem Erfahrungsaustausch habe ich ja den Thread auch eröffnet, also danke für Deinen Hinweis ! Die Frage ist leider immer noch offen, wie die das machen ! Der Strichcode könnte durchaus eine Möglichkeit darstellen ... ?!

      Gruß,
      Berki.
      Avatar
      schrieb am 29.10.00 12:51:04
      Beitrag Nr. 13 ()
      Getränkedosen werden aus unterschiedlichen Material hergestellt:

      bei uns bestehen nur Deckel und Boden aus Alumininium, Rest aus Weißblech ( schaut mal verrostete Dosen in der Natur an)

      in USA zB. ganz aus Alu und werden dort deshalb von den Underdogs aus den Mülleimern geklaubt (= dortiges Recycling, tomrafrei)

      wie es in Skandinavien ist weiss ich freilich nicht.

      mfG entaklemmer
      Avatar
      schrieb am 29.10.00 13:26:27
      Beitrag Nr. 14 ()
      Und was ist, wenn ich die Dose im zusammengequetschten Zustand abliefere? Welcher Strichcode ist denn dann noch lesbar?

      Berki würde doch eine Scheune brauchen, um seine entleerten aber unversehrten Dosen zu horten...

      Vielleicht fängt schon heute einer an zu tüfteln, wie man eine preiswerte Dosenquetsch-Strichcode-Vernichtungsmaschine für Konsumenten herstellen kann.

      Ich könnte mir jedenfalls vorstellen, daß durch das Dosenpfand ein massiver Verdrängungswettbewerb zugunsten der flüssigen Dosennahrung einsetzt.

      Schuß in Fuß, Herr Trittin?
      Avatar
      schrieb am 29.10.00 16:46:17
      Beitrag Nr. 15 ()
      Hej Dossis
      habe jetzt ausführlich rechachiert und bin meinen entgangenen 100 prozentigen pfandgewinnen auf der spur.
      alle in schweden vertriebenen getränkedosen müßen komplett aus alu bestehen. da die deutschen dosen teilweise aus weißblech bestehen erkennt dies der schwedische pfandautomat und hat mich so um meine dosenpfandgewinne gebracht.
      doch wie erkennt der automat die verschiedenen dosen?

      strichcodeerkennung halte ich für zu aufwendig und zu anfälhig.
      meiner meinung nach wird die dose gewogen da sie nach jeden einzelnen einwurf sofort zerquetscht wird.

      doch wie wird der deutsche pfandautomat die deutsche pfanddose erkennen?
      sie muß sich ja von anderen europäischen dosen unterscheiden denn sonst hätten wir z.b. tausende niederländische dosenpilger an den dosenpfandautomaten die 100 prozentige gewinne mitnehmen würden

      werden demnächst auch alle deutschen dosen aus alu sein, dafür spricht das bessere recyceln?

      mir kommen da richtige dosenmanipulitationsgedanken, muß jetzt leider aus zeitlichen gründen aufhören.

      Da berki auf die idee kahm könnten wir und ja zu einer Berki Dossismafia zusammenschließen.

      hejsan swede
      Avatar
      schrieb am 29.10.00 16:49:38
      Beitrag Nr. 16 ()
      hi @ll,
      da die Dosenproduktion bald out sein wird, wird sich die Getränkeflaschenproduktion steigern.
      Der zweitgrößte deutsche Produzent von Getränkeflaschen.
      wer der Größte ist weiß ich leider nicht !!
      http://aktien.onvista.de/cgi-bin/snapshot.mpl?WKN=685160
      Avatar
      schrieb am 30.10.00 09:08:45
      Beitrag Nr. 17 ()
      Hej swede,

      was passiert mit eventuellen Rückständen in der Dose ? Diese würden das Wiege-Ergebnis doch verfälschen ?! :confused:

      Gruß,
      Berki.
      Avatar
      schrieb am 30.10.00 15:42:38
      Beitrag Nr. 18 ()
      Ich war mal auf der Site von Tomra (www.tomra.com) => übrigens sehr interessant, vielleicht sollte man sich doch mal ein paar Stücke ins Depot legen !!!

      Dort fand ich heraus, daß die Automaten bei Dosen über den Strichcode gehen:

      Those which accept so-called "non-refillable containers" which can be sent to recycling i.e. melted down so that the raw material can be used to manufacture new and sometimes alternative products.
      Such containers are identified by a bar-code marking. The machine will sort and crush, shred or compact the container in order to destroy the bar-code, increase the storage capacity and facilitate the further transport of the returned container.
      Non-refillable containers can be made of glass, PET (Polyethylene Terepthalate - a type of lightweight, unbreakable plastic), aluminium or steel.



      Zu Flaschen fand ich folgendes:

      Those which accept so-called "refillable containers" which can be returned to the bottling plant where they are washed and sterilised before being reused again.
      Such containers are identified by their shape. The machine will transport the container to the backroom, where it can be either manually or automatically sorted before being transported to the bottlers` depot.
      Refillable containers can be made of glass or PET.



      Mein Fazit:

      Die werden an Hand des Strichcodes ermitteln, ob die Dose in Deutschland produziert wurde oder nicht. Oder, im worst case, verstecken sie die Info im Strichcode, ob es eine Pfanddose ist oder nicht. Aber wie läuft dann die Umstellung, also was passiert mit dem eventuell noch nicht gekennzeichneten Lagerbeständen ???

      Auf jeden Fall bleibt die Tomra-Aktie auf meiner Watchlist:

      Avatar
      schrieb am 31.01.01 14:42:40
      Beitrag Nr. 19 ()
      Aus aktuellem Anlaß hole ich den Thread mal wieder aus der Versenkung ... :)

      http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,115261,00.h…
      Avatar
      schrieb am 31.01.01 15:24:28
      Beitrag Nr. 20 ()
      @all

      Es paßt zwar nicht so ganz in den DOSSI-Kontext, aber es läuft so ähnlich:

      Irgendwann Anfang 2002 wird der Euro als Münzgeld eingeführt, was wohl dazu führen sollte, daß tausende Münzautomaten (Zigaretten- und Getränkeautomaten, Münztelefone, Daddelspiele, Pinballmaschinen etc.) umgerüstet werden müssen.

      Welche Firma wird denn davon im Q4 2001 am meisten profitieren ?? Spontan fällt mir nur Krones ein, die hatten Automatenbau als Hauptgeschäftsfeld - aber mein letzter Zock mit Krones ist im Oktober 1987 (!) fürchterlich danebengegangen...:cry:

      Wer macht sowas heute ???
      Avatar
      schrieb am 31.01.01 15:38:37
      Beitrag Nr. 21 ()
      @chartfiend:

      Meines Wissens machen das bei bestehenden Automaten die Wartungsleute selpst, aber genau weiß ich es auch nicht. Der DOSSI-Vergleich hinkt aber schon deshalb, weil Tomra Systems auf diesem Gebiet das absolute Monopol hat.
      Avatar
      schrieb am 02.02.01 12:50:24
      Beitrag Nr. 22 ()
      Hier mal eine Stellungnahme des Bundesverbandes der Deutschen Entsorgungswirtschaft

      BDE: Erheblicher wirtschaftlicher Flurschaden durch Zwangspfand / Milliarden-Investitionen entwertet / Neue Milliarden-Investitionen nötig / Zusa
      Köln (ots) - Mit Enttäuschung und Verbitterung reagiert der Bundesverband der Deutschen Entsorgungswirtschaft .e.V. - BDE (Köln) auf die Verständigung zwischen den Ministern Trittin und Müller über das Zwangpfand auf Einweggetränkeverpackungen. Vor allem das "Einknicken" des Wirtschaftsministers stößt bei den Entsorgern auf Unverständnis, denen durch diese Neuregelung Umsatzeinbußen von bis zu 500 Millionen Mark drohen. Der Wegfall der Dosen und Einwegflaschen aus dem Dualen System entwerte die in den letzten zehn Jahren mit Milliardenaufwand errichteten und optimierten Sortier- und Aufbereitungsanlagen nachhaltig. Dem stehe, so der BDE, keineswegs die erhoffte Stützung der Mehrwegsysteme gegenüber. Vielmehr habe die Bonner Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung (GVM) in einer Studie prognostiziert, dass nach Einführung des Zwangspfands die Mehrwegquote sogar noch rascher schrumpfen werde. Komme das Pflichtpfand, so werde man in der Entsorgungsbranche zu Entlassungen gezwungen sein, heißt es in Köln. Die private Entsorgungswirtschaft hofft nun auf den Bundesrat und dessen korrigierende Beschlüsse.
      Bundesumweltminister Trittin und sein Kollege Müller aus dem Wirtschaftsressort hatten sich am Mittwoch darauf verständigt, ab 1. Januar 2002 für Getränkedosen und Einwegflaschen (ausgenommen Wein- und Sektflaschen) ein Zwangspfand von 25 Cent (ca. 50 Pfennige) einzuführen. Dabei blieben die ablehnenden Argumente von Industrie, Handel und privater Entsorgungswirtschaft unberücksichtigt. Nachdrücklich waren von den Betroffenen in den letzten Wochen die Gefahren aufgezählt worden, die den gewachsenen und erfolgreichen Recyclingsystemen drohen, wenn die Pfandpflicht eingeführt würde.

      In einer eindrucksvollen Demonstration hatten noch im Dezember die privaten Entsorger vor dem Amtssitz von Minister Trittin in Berlin auf die Probleme hingewiesen, die gerade dem Glasrecycling drohen. Zwar werde immer von den Dosen geredet, massiv betroffen würden aber vor allem die Einwegflaschen. Durch das Wegbrechen der Sammelmengen aus den Altglas-Containern befürchtet die Branche den Zusammenbruch des gesamten Altglasrecyclings. Der deutschen Hohlglasindustrie stehen demnach äußerst schlechte Zeiten bevor. Denn die in den Rücknahmeautomaten anfallenden Scherben werden farbgemischt sein. Zusätzliche Mischglasmengen sind jedoch auf dem Markt nicht mehr absetzbar.

      Während sich einerseits die auf die Sortierung und Aufbereitung dieser Materialien ausgerichteten Investitionen der Entsorgungsbranche künftig als Fehlentscheidung entpuppen werden, mutet man nun der Wirtschaft neue Investitionen in Milliarden-Höhe zu, um die Rücknahme-automaten und die damit verbundene Logistik sowie die Abrechnungssysteme aufzubauen. Der Handel wird künftig wertvolle Verkaufsflächen in zusätzliche Rücknahmeflächen umwandeln müssen, wenn er neben den Getränken in klassischen Mehrweggebinden künftig weiterhin auch Getränke in Dosen offerieren will. Namhafte Ketten haben schon angedeutet, dass sie dann wohl die Mehrwegvariante auslisten würden.

      Auf den Verbraucher kommt dann aber eine weitere Sortieraufgabe zu, weil er neben den Getränkeverpackungen im herkömmlichen Mehrweg künftig auch bepfandete Einweg-Glasflaschen neben unbepfandeten Weinflaschen und den mit dem "Grünen Punkt" versehenen übrigen Glasverpackungen in seiner Wohnung trennen muss. Die einen gehen in den Laden zum Pfandautomaten; die anderen sollen in die Altglasiglus. Gleiches gilt für die Dosen: Während man bepfandete Bier- und Coladosen zum Pfandautomaten in den Laden trägt, landen Konservendosen mit dem DSD-Symbol nach wie vor in den gelben Systemen. Auch bei PET-Verpackungen tauchen solche Belastungen für den Verbraucher auf, der dann auch noch die Pfänder aufzubringen hat.

      Der von den Befürwortern der Pfandpflicht hauptsächlich genannte Grund, man bekomme auf diese Weise die weggeworfenen Dosen aus der Landschaft, der übersieht völlig, wie gering der Dosenanteil an der allgemeinen Verschmutzung ist. Auch das zweite Motiv, das Pfand werde die Mehrweganteile wieder steigern oder doch wenigstens stabilisieren, verfängt nach Ansicht des BDE nicht. Die GVM-Studie, im Auftrag des BDE erstellt, mache deutlich, dass die Konsumenten bei Einführung der Pfandpflicht sogar noch rascher auf die Einwegdosen und - flaschen zugreifen würden, die erhoffte Mehrwegförderung also gar nicht erzielt werde.

      Die Entsorger weisen nachdrücklich darauf hin, dass die Frage Mehrweg oder Einweg vom Konsumverhalten der Bürger abhänge. Wer als Single lebe oder in einem Zweipersonen-Haushalt - und das sei heute bei mehr als 40 % aller Haushalte schon der Fall -, der kaufe keine 12 oder 20 Flaschen fassenden Getränkekasten mehr, weil diesen Mengen den Verbrauchsgewohnheiten nicht mehr entsprächen. Die erhoffte "Lenkungswirkung", die sich jedoch eigentlich als "Gängelungsabsicht" darstelle, werde bei diesen Verbrauchern wenig fruchten, meint der BDE.

      Die Unternehmen der privaten Entsorgungswirtschaft hoffen nachdrücklich auf die Einsicht der Bundesländer, dass die Pfandpflicht mehr wirtschaftlichen Flurschaden anrichtet als sie ökologische Segnungen mit sich bringen könne. Die wirtschaftlichen Verluste, die bei den Entsorgern entstünden, würden die ohnehin schmale Ertragslage der Betriebe noch weiter schmälern und eindeutige Konsequenzen für die Arbeitsplätze in der Branche haben. Entlassungen, etwa bei den Fahrern der Sammelfahrzeuge oder von Mitarbeitern in den Sortier- und Aufbereitungsanlagen, seien dann unausweichlich, heißt es beim BDE in Köln.


      ots Originaltext: Bundesverband der Deutschen Entsorgungswirtschaft e.V. - BDE Im Internet recherchierbar: http://recherche.newsaktuell.de

      weitere Informationen: Bundesverband der Deutschen Entsorgungswirtschaft e.V. - BDE, Schönhauser Straße 3, 50968 Köln, Pressestelle: Hanskarl Willms, Tel.: (0221) 934700-31, Fax: (0221) 934700-93, E-Mail: willms@bde.org, und Stefan Hülsdünker, Tel.: (0221) 934700-33, Fax: (0221) 934700-93, E-Mail: huelsduenker@bde.org.

      Auf unserer Homepage www.bde.org finden Sie sämtliche Verlautbarungen des BDE seit 1996.

      __________________________________

      Welches Fazit ist zu ziehen?
      Puts auf Hohlglashersteller?
      Puts auf Entsorger?
      Warum werden Getränkeflaschen in Pfandautomaten nicht nach bunt/weiß sortiert?
      Gibt es auch Zwangspfand für Tetra-Packs (sind ja auch nicht gerade umweltfreundlich)? :confused:
      Avatar
      schrieb am 02.02.01 14:37:20
      Beitrag Nr. 23 ()
      @nasbi:

      Jammern bzw. Klappern gehört zum Handwerk ... ;)

      Tetra-Paks sind dem DSD angeschlossen (`Grüner Punkt`), deren Entsorgung zahlst Du mit dem Kaufpreis ... :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 02.02.01 16:56:23
      Beitrag Nr. 24 ()
      oder Flügel werden wachsen.

      Red Bull !!!!!!!!!!!
      Avatar
      schrieb am 02.02.01 17:00:26
      Beitrag Nr. 25 ()
      @ Berki

      Ja klar bezahl ich die Entsorgung der Tetra-Packs mit dem Kaufpreis wegen dem Grünen Punkt, aber das ist doch bei Flaschen und Dosen nicht anders.

      Mit dem Zwangspfand soll ja auch nichts bezahlt werden, sondern nur eine "erzieherische Maßnahme" vorgenommen werden.
      Avatar
      schrieb am 03.05.01 09:51:21
      Beitrag Nr. 26 ()
      Wiederbelebung eines Threads aus der guten alten Zeit aus aktuellem Anlass.

      Verbraucher sollen Dosenpfand zahlen - Kabinett beschloss Verordnung
      BERLIN (dpa-AFX) - Auf alle Getränkedosen und die meisten Einwegflaschen
      sollen Verbraucher künftig Pfand bezahlen. Gegen den massiven Widerstand von
      Handel und Industrie beschloss das Bundeskabinett am Mittwoch eine Reform der
      geltenden Verpackungsverordnung. Mit der Umstellung auf das Euro-Bargeld soll
      vom 1. Januar 2002 an ein Pfand von 0,25 Euro fällig werden, ab einem Inhalt von
      1,5 Liter 0,50 Euro. Bundestag und Bundesrat müssen noch zustimmen.

         Der Einzelhandel kündigte an, weiterhin gegen die Einführung des
      "Zwangspfandes" zu kämpfen. Umwelt- und Verbraucherverbände sowie der
      Getränkefachgroßhandel und mittelständische Privat-Brauereien begrüßten hingegen
      die Regelung. Weinflaschen und Getränkekartons etwa für Milch sind vom
      Pflichtpfand ausgenommen.

      TRITTIN LOBT ABKEHR VON WEGWERFGESELLSCHAFT

         "Das ist ein wesentlicher Schritt zur Abkehr von der Ex- und Hopp-
      Mentalität der Wegwerfgesellschaft", sagte Bundesumweltminister Jürgen Trittin
      (Grüne). Das Pfand belaste den Verbraucher finanziell nicht. "Es wird ihm
      zurückgezahlt." Außerdem werde der seit mehreren Jahren rückläufige
      Mehrweganteil bei Getränken stabilisiert. Straßen, Plätze und Landschaften
      würden nicht mehr vermüllt.

      "Die Neigung, regelmäßig 50 Pfennig auf die Straße zu werfen, wird relativ
      gering sein", sagte Trittin. Für Wirtschaft und Handel sei das Pfand "keine
      unzumutbare Belastung". Es sichere den mittelständischen Getränkeunternehmen und
      kleinen Brauereien, die in Mehrweg investiert hätten, die Wettbewerbschancen.

         Während die Bundesregierung die Investitionen von Wirtschaft und Handel in
      Rücknahmeautomaten auf etwa zwei Mrd. DM schätzt, rechnet der Einzelhandel mit
      2,5 Mrd. DM. Die Regierung geht von jährlichen Zusatzkosten von rund 265 Mio. DM
      oder 1,84 Pfennig pro Verpackung aus. Der Hauptverband des Deutschen
      Einzelhandels (HDE) rechnet dagegen mit einer Verteuerung von Dosen und
      Einwegflaschen um acht Pfennig.

      DUALES SYSTEM ERWARTET EINNAHMEVERLUST

         Der Müllverwerter Duales System (DSD) erwartet Einnahmeverluste von 550 Mio.
      DM im Jahr. Der DSD-Vorstandschef Wolfram Brück sagte, Preissenkungen könnten
      deshalb nicht in dem sonst möglichen Maße verwirklicht werden. Die Preise würden
      wegen technischer Verbesserungen insgesamt aber auch nicht steigen. Das
      umstrittene Pflichtpfand werde das Duale System nicht stärken aber auch dessen
      Existenz nicht gefährden.

         Der Einzelhandel befürchtet durch das Dosenpfand Nachteile vor allem für die
      Besitzer kleinerer Läden. Die Bundesregierung "schießt mit der Pfand-Kanone auf
      ein paar Ökoschmutzfinken", erklärte die Bundesvereinigung Deutscher
      Handelsverbände (BDH). BDH-Präsident Hermann Franzen erneuerte das Angebot einer
      Selbstverpflichtung der Getränkebranche.

      HALTUNG DER LÄNDER UNKLAR

      Unsicher ist die Haltung der Länder im Bundesrat. Rheinland-Pfalz ist gegen
      das Dosenpfand. Auch Baden-Württemberg wird nach den Worten seines
      Wirtschaftsministers Walter Döring (FDP) in der Länderkammer dagegen stimmen. Im
      rot-grün regierten Nordrhein-Westfalen gibt es noch keinen klaren Beschluss.

         Verweigert die Länderkammer die Zustimmung zum Dosenpfand, greift die alte
      Verpackungsverordnung. Danach müssten noch in diesem Jahr nur Bier und
      Mineralwasser mit einem Pflichtpfand belegt werden, weil sie die erforderliche
      Mehrwegquote mehrmals unterschritten haben. Es sei dem Verbraucher kaum zu
      erklären, dass dann auf die Bierdose ein Pfand erhoben würde, auf die
      Cola-Büchse aber nicht, sagte Trittin.

      CDU und CSU im Bundestag forderten den Nachweis der ökologischen
      Lenkungswirkung des Pflichtpfandes. Der Bundesverband der Deutschen Industrie
      (BDI) bezeichnete die Pfand-Pläne der Regierung als weder umweltpolitisch noch
      wirtschaftlich vernünftig. dpa dh yydd ll
      Avatar
      schrieb am 03.05.01 10:19:56
      Beitrag Nr. 27 ()
      @ Berki:

      Der Gewinn dieser Spekulation dürfte aber im Promille-Bereich liegen, oder?

      Greetinx
      Avatar
      schrieb am 22.06.01 09:45:19
      Beitrag Nr. 28 ()
      Heute gibt es wieder eine Debatte, ob der Zwangspfand nun eingeführt wird, oder nicht.

      Unsere Bundesregierung (rot/grün) und der Umweltminister (grün) sind dafür.
      Bayern (schwarz);) ist natürlich dagegen.
      NRW (bin ich blöd oder sind die nicht auch rot/grün) ist auch dagegen. Wieso nur? :confused: Ach ja in NRW sitzt ja Aldi, Tengelmann & Co. Die Aldis haben wohl ein Problem damit ein paar Millionen zu investieren und üben Druck auf ihre Landesregierung aus. Typisches Besitzsicherungsdenken.
      Wahrscheinlich wird die Einführung des Zwangspfandes deszhalb verschoben.

      Damit man mich nicht falsch versteht: Ich bin nicht unbedingt für die Einführung des Zwangspfandes. Diese Debatte zeigt aber wieder deutlich, wie es um die Reformfähigkeit in Deutschland bestellt ist. :cry:
      Avatar
      schrieb am 22.06.01 12:22:00
      Beitrag Nr. 29 ()

      B U N D E S R A T Z U M D O S E N P F A N D

      Entscheidung verschoben

      Ursprünglich war die Entscheidung zum Dosenpfand für heute vorgesehen. Nun hat der Bundesrat die Abstimmung über das umstrittene Gesetzesvorhaben von Umweltminister Jürgen Trittin verschoben.

      Berlin - Der Präsident der Länderkammer, Kurt Beck, erklärte am Freitag in Berlin, der entsprechende Tagesordnungspunkt sei abgesetzt. Zuvor hatte sich abgezeichnet, dass die Pläne von Bundesumweltminister Jürgen Trittin, ab kommendem Jahr ein Pfand von 0,25 Euro (50 Pfennig) auf Getränkedosen und Einwegglas- oder Kunststoffflaschen oder 0,50 Euro (eine Mark) auf große Kunststoffflaschen einzuführen, keine Mehrheit finden werden. Jetzt soll bis zur nächsten Sitzung des Bundesrats am 13. Juli versucht werden, eine Einigung zu finden.

      Das von der Bundesregierung geplante Dosenpfand war auf Initiative von Bayern und anderen Ländern in die Kritik geraten. Auch Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Wolfgang Clement (SPD) hatte Bedenken gegen die Regelung geäußert. Eine Ablehnung konnte er aber in seiner Landesregierung gegen den Widerstand der Grünen nicht durchsetzen.

      Handel zu Zugeständnissen bereit

      Unterdessen signalisierte der Handel, man sei offenbar zu einem Vertrag mit der Bundesregierung bereit. Die Bundesvereinigung der Deutschen Handelsverbände erklärte ihre Bereitschaft, sich unter anderem auf eine Mindestabfüllmenge für Getränke in ökologisch vorteilhaften Verpackungen und Pfandflaschen festzulegen.

      So hofft der Handel ein Zwangspfand, wie es in der Novelle der Verpackungsverordnung von Bundesumweltminister Trittin vorgesehen ist, in letzter Minute abwenden zu können. Bayerns Umweltminister Werner Schnappauf (CSU) bestätigte, dass es grundsätzlich positive Signale des Handels gebe. Einzelheiten wollte der Minister jedoch nicht nennen.

      © SPIEGEL ONLINE 2001


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      DOSSI-Thread, noch was zum Zocken ... ;-)