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    Nanotechnologie - der nächste Hype ??? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 05.11.00 21:41:31 von
    neuester Beitrag 29.01.01 16:04:45 von
    Beiträge: 10
    ID: 291.101
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      Avatar
      schrieb am 05.11.00 21:41:31
      Beitrag Nr. 1 ()
      Hallo zusammen,

      auf der Suche nach der nächsten Yahoo, Cisco etc. bin ich auf ein interessantes Thema gestoßen:
      Nanotechnologie.

      Wo sind die Chancen und Möglichkeiten?
      Welche wirtschaftliche Verwendungsmöglichkeiten wird es geben?

      Wird die Nanotechnolgie unser Leben noch mehr revolutionieren als Biotech oder das Internet?
      Oder ist es noch zu früh in diesen Bereich zu investieren?
      (oder vielleicht schon wieder zu spät ?)

      Wie sind eure Meinungen?

      Nanotechnologie


      »» Oder: Von Fensterscheiben, die Strom erzeugen

      Die Eroberung des Nanokosmos ist eine der Visionen im
      Delphi `98, die (noch) nicht den Rang eines eigenständigen
      Fachgebiets hat, aber auch schon aus mehreren Thesen
      besteht. Wie immer bei einem neu entstehenden Gebiet
      versteht nicht jeder Fachwissenschaftler exakt das gleiche
      unter dem Oberbegriff Nanotechnologie. In der
      Bekanntmachung des Bundesministeriums für Bildung und
      Forschung (BMB+F) über einen Wettbewerb zur Förderung
      von Nanotechnologie-Kompetenzzentren wird die
      Nanotechnologie als ein junges innovatives Gebiet
      beschrieben, das sich aus einer Vielzahl spezialisierter
      Fachdisziplinen von hoher Komplexität zusammensetzt. Die
      Nanotechnologie hat für fast alle Wirtschaftsbranchen
      Bedeutung und erfordert dabei interdisziplinäres
      Zusammenwirken.

      Im Delphi `98 finden sich 21 Thesen, die sich unzweifelhaft
      mit Aspekten der Nanotechnologie beschäftigen. Sieben
      dieser Thesen sind im Fachgebiet `Information und
      Kommunikation` enthalten, zwei im Bereich von
      `Management und Produktion` und die übrigen im Bereich
      `Chemie und Werkstoffe`. Da geht es um
      Herstellungsverfahren für sehr komplexe Strukturen bis in
      molekulare und atomare Bereiche hinein, Speicherdichten,
      die Größenordnungen über den heutigen liegen, und
      allgemeine Prozesstechniken, die sich für Strukturen einer
      Abmessung von einem Dutzend Nanometern industriell
      eignen. Es geht aber auch um die Aufklärung von
      Phänomenen der stofflichen Selbstorganisation in
      anorganischen und organischen Werkstoffen, um
      zerstörungsfreie Prüfverfahren zur Auffindung winzigster
      Risse, um so praktische Dinge wie transparente
      Solarzellen auf der Basis von nanoskaligen Materialien und
      um die berühmten Fensterscheiben, die Strom erzeugen.

      »» Nanotechnologie kommt: 88 Prozent sehen wirtschaftliches
      Potenzial

      In der Nanotechnologie spreizen sich die Einschätzungen
      zu einer mittleren Realisierungszeit von 2006 bis 2015 in
      der ersten Delphi-Befragungsrunde. In der zweiten Runde
      passen sich einige Optimisten den mittleren
      Einschätzungen an: Die Spannweite reicht jetzt nur noch
      von 2008 bis 2015, der Medianwert verschiebt sich von
      2010 auf 2011. Die selbst an diesen Fragen arbeitenden
      Experten deuten zwar auch auf einen Medienwert von
      2010 hin, sind aber ein wenig optimistischer: Ihre
      Schätzbreite reicht von 2007 bis 2013.

      Obwohl die wirtschaftlichen Anwendungen der
      Nanotechnologie zweifelsfrei zu beschreiben sind, ist das
      Gebiet noch sehr in den Grundlagen verhaftet. Es konnte
      erwartet werden, daß durch eine Befassung mit den
      Thesen unser wissenschaftliches Verständnis verbessert
      wird und damit eine Erweiterung unserer Erkenntnisse
      eintrifft. So sehen es auch die befragten Experten: 27
      Prozent aller Befragten weisen auf die Erweiterung des
      Wissens durch die Erforschung der Nanotechnologie hin,
      gerade mal 1 Prozent nennt die Befassung mit der
      Nanotechnologie "unwichtig".

      Aber nun kommt die Überraschung: Fast genau so viele
      `Stimmen`, die den Erkenntnisfortschritt hervorheben,
      weisen auf das ökologische Potenzial (24%), auf die
      Bedeutung der Nanotechnologie für die
      Beschäftigungssituation (22%) und den gesellschaftlichen
      Fortschritt (22%) hin (Mehrfachantworten waren
      zugelassen).

      Die Förderung der Nanotechnologie durch die öffentliche
      Hand und die Privatwirtschaft zeigt Rundumwirkung und ist
      längst keine innerwissenschaftliche Angelegenheit mehr.
      Der Knüller: 88 Prozent der Befragten sagen heute bereits
      ein wirtschaftliches Potenzial der Nanotechnologie voraus.
      Diese Zahl hat sich sogar in der zweiten Runde noch
      erhöht (in der ersten Runde kreuzten nur 84 Prozent die
      wirtschaftliche Bedeutung der Nanotechnologie an).

      »» USA, Japan, Deutschland: Wer führt im globalen
      Standortwettbewerb?

      Viele Gebiete der Delphi-Umfrage zeigen eine klare
      Profilbildung des Forschungstandes in den USA, Japan,
      Deutschland und anderen Ländern. Nicht so in der
      Nanotechnologie. Zwar meinen 68 Prozent der Befragten,
      die USA würden an führender Position liegen, aber
      gleichzeitig halten 60 Prozent Deutschland, und 58 Prozent
      Japan für führend. Man sieht an der Summe dieser drei
      Zahlen schon, daß häufig Mehrfachantworten gegeben
      wurden. Dies soll bedeuten: Die führenden Länder sind
      mehr oder weniger gleichauf. Die besonders `großen`
      Fachkenner im Bereich der Nanotechnologie zeichnen sich
      ferner dadurch aus, daß sie ein führendes Land nicht mehr
      erkennen können: Sie kreuzen fast immer zwei oder alle
      drei Länder an. Alle Befragten zeigen neben Deutschland
      eine starke Fixierung auf die USA und Japan. Daß ein
      anderes Land in der führenden Rolle ist, glauben nur
      sieben Prozent.

      In dem Maßnahmenbündel erhalten drei Aspekte etwa
      gleichermaßen Priorität. Jeweils mehr als 50 Prozent der
      Befragten verlangen internationale Kooperation, den
      Ausbau der FuE-Infrastruktur und mehr Fördermittel.
      Darüber hinaus hält mehr als ein Viertel der Befragten die
      Verstärkung des Personalaustausches zwischen Wirtschaft
      und Wissenschaft für notwendig; selten wird die
      Verbesserung der Ausbildungsgänge und praktisch nie der
      Bereich der Regulierung angesprochen.

      Auffallend ist, daß die unmittelbar an der Nanotechnologie
      arbeitenden Fachleute in noch viel stärkerem Maße eine
      verbesserte Forschungsförderung fordern (65%) und auch
      in höherem Maße den Personalaustausch zwischen
      Wirtschaft und Wissenschaft verstärkt sehen wollen
      (36%).

      Fazit: Wir werden noch viel von der Nanotechnologie
      hören - sehen kann man sie ja nur im Vergrößerungsglas.
      (Quelle: BMBF, erschienen als `Zukunft nachgefragt 1`)


      [07.12.99]

      In der Hoffnung auf eine rege Diskussion

      Traumtänzer
      Avatar
      schrieb am 05.11.00 22:02:39
      Beitrag Nr. 2 ()
      Hallo Traumtänzer

      Also ich mich schon seit langem
      damit beschäftigt und in zwei
      kleine Firmen investiert.

      Nanophase
      Nanopierce

      Anlagehorizont ca. 5-10 J
      sofern sich fundamental nichts ändert.


      gruß m.l
      Avatar
      schrieb am 05.11.00 22:10:19
      Beitrag Nr. 3 ()
      Leider ein Schreibfehler drinnen,
      klingt ja blöd.

      Also ich hab mich schon seit langem
      damit beschäftigt und in zwei
      kleine Firmen investiert.

      Nanophase
      Nanopierce

      Anlagehorizont ca. 5-10 J
      sofern sich fundamental nichts ändert.


      gruß m.l b
      Avatar
      schrieb am 05.11.00 22:34:15
      Beitrag Nr. 4 ()
      Klingt sehr interessant. Ich werde mich auch mal mit dem Thema beschäftgen.

      Danke für deine Anregung
      Avatar
      schrieb am 05.11.00 22:54:42
      Beitrag Nr. 5 ()
      Hi,
      wollte eigentlich nicht direkt über Aktien reden, da sich der Markt erst noch entwickeln muß.

      Ich denke ein Spin-off eines Großunternehmens kann ganz schnell Marktführer werden und DANN heißt es vielleicht erst zuschlagen!

      Es ist wirklich schwierig in dieser Anfangsphase Unternehmen zu finden die eine reelle Chance haben.
      Interessant finde ich aber (ok, jetzt muß ichs auch noch loswerden)

      Nanophase (NANX hat gezeigt, daß sich ihre Produkte auch (jetzt schon) verkaufen lassen)

      Nanometrics (wobei die soweit ich das verstanden habe mit der "Nanotechnologie" nicht so viel zu tun haben, aber Gewinnsteigerung von 110% und KGV von 20 spricht doch sehr für diesen Wert)

      So, sobald ich mehr Materialien zusammen habe melde ich mich wieder.
      Traumtänzer

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      Avatar
      schrieb am 05.11.00 23:07:33
      Beitrag Nr. 6 ()
      Hallo m.l,

      ich habe mir Deine 2 Vorschläge einmal näher angesehen:

      Nanophase Technologies Corp (NANX)
      Analystendurchschnittsnote 2.00 (1 Analyst)
      Der Kurs zeigt einen U-Turn. Aus dieser Aktie könnte noch etwas werden.

      NanoPierce Technologies Inc (NPCT.OB)
      Die Aktie ist von 6 5/8$ auf 2$ gefallen. Die Aktie zeigt noch keinen Wachstumstrend.

      Über NPCT hat noch kein Analyst seine Meinung dazu abgegeben. Über NANX hat sich
      nur 1 Analyst darüber Gedanken gemacht. Dies bedeutet für mich, daß ich erst in solche
      Aktien erst einsteige, wenn ein eindeutiger Wachstumstrend und ein Aufmerksamkeitstrend
      bei den Analysten erkennbar ist.

      Jamilas
      Avatar
      schrieb am 07.11.00 14:18:08
      Beitrag Nr. 7 ()
      Nanotechnologie
      Research-Material I


      Artur P. Schmidt 26.01.1999

      Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts?

      Der Begriff der Nanotechnologie, der synonym zum Begriff Molekulartechnologie verwendet wird, wurde
      von K. Eric Drexler geprägt, der, aufbauend auf den Arbeiten des Physikers Feynmann, die
      Möglichkeit der Erzeugung molekularer Maschinen beschrieb. Feynmann hatte vorausgesagt, daß es
      möglich sein werde, einzelne Atome trotz der Unschärferelation von Heisenberg zu beeinflussen und zu
      bewegen. Sein Vortrag There`s Plenty of Room at the Bottom: An Invitation to Enter a New Field of
      Physics wies laut Drexler den Weg zur Nanotechnologie. Die Nanotechnologie ist von der
      Mikrosystemtechnik jedoch zu unterscheiden, da diese die Miniaturisierung verfolgt, während die
      Nanosystemtechnik den Aufbau großer komplexer Strukturen durch allerkleinste Elemente ermöglicht.





      Die Nanotechnologie eröffnet die Möglichkeit, fraktale Strukturen, Schichten, molekulare Einheiten und Interfaces
      höchster Komplexität in virtuellen Räumen zu simulieren. Durch den Computer wird die eigentliche Produktion
      simuliert, sogenanntes Virtual Prototyping, so daß schneller und genauer entwickelt werden kann. Gerade das
      Interfaceproblem, die Erforschung von Schnittstellen, ist ein wesentlicher Aspekt der Molekularelektronik. Durch die
      molekulare Elektronik können völlig neuartige Systemüberlegungen für den Aufbau komplexer Systeme angestellt
      werden, die die Aspekte der Nichtlinearen Dynamik, wie z. B. durch Parallelrechner, berücksichtigen. Warum sollte
      es nicht möglich sein, den Inhalt der kompletten `Encyclopaedia Britannica` auf die Größe eines Stecknadelkopfes
      schrumpfen zu lassen?

      Wie groß ist ein Nano?

      Während Zellen normalerweise in Mikrometern angegeben werden können, sind beispielsweise DNA-Strukturen nur
      in Nanometern zu messen. Die Einheit Nano entspricht 10 hoch -9 m und kommt aus dem griechischen Wort
      "nanos", das Zwerg heißt. Die Durchmesser von Fullerenen (Buckyballmoleküle) betragen etwa 1 Nanometer, von
      Kohlenstoffatomen (C) 0,15 Nanometer und von Wasserstoffatomen (H) nur etwa 0,075 Nanometer. Es gibt
      bereits Billionen von Nanomaschinen, die ihre Leistungsfähigkeit täglich unter Beweis stellen, nämlich Viren und
      Bakterien. Bisher beherrscht jedoch nur die Natur diese "Bottom up"-Technologie, molekulare und supramolekulare
      Systeme herzustellen. Da durch die Nanotechnologien die meisten Prozesse in Echtzeit ablaufen werden, steht die
      Nanosekunde als Symbol für eine neue Sichtweise der Zeit.

      Neue Grenzen für Anwendungen


      Mit den Echtzeitbetriebssystemen wird die Basis für Mikro- und Nanoproduktionssysteme gelegt. Es ist abzusehen,
      daß die Mikroelektronik einen immer bedeutenderen Anteil an der Wertschöpfung von Produkten einnehmen wird.
      Anwendungsorientierte Nutzungen der Nanotechnologie werden unter anderem in der Optik, der Nanoelektronik,
      der Sensorik, der Robotik, der Prozeßtechnik, der Biotechnologie, der Umwelttechnik, der Solartechnik, der
      Medizin und der Biochemie liegen. Die Einführung für das Auge unsichtbarer Maschinen, die durch
      Selbstreproduktion neue Maschinen erzeugen, wäre deshalb ein einschneidender Schritt für die Entwicklung der
      Menschheit, da sie eine nahezu vollständige Beeinflussung der menschlichen Biologie erlaubt.

      Durch die Molekulartechnologie steht der Mensch vor der Überwindung seiner eigenen Grenzziehung. Die
      Lebensfähigkeit des Menschen wird dadurch aufrecht erhalten, daß sich Zellen ständig teilen und sich selbst
      reparieren. Wird dieser Prozeß gestoppt, stirbt der Mensch. Reparaturmaschinen bringen deshalb eine neue Form
      von Reversibilität in das menschliche Leben und somit in die evolutionären Prozesse. Künstliche
      Zell-Reparaturmaschinen in der Größe von Viren und Bakterien könnten zukünftig dafür sorgen, daß Krankheiten
      wesentlich besser behandelt werden können, was die gesamte Medizin revolutionieren würde. Supramolekulare
      Chemie und Nanochemie werden zu den entscheidenden Wachstumsmärkten der nächsten Jahrzehnte gehören.

      Neue Firmen

      Es ist kaum verwunderlich, daß es in den USA bereits spezialisierte Nanofirmen gibt wie Nanothink, die sich auf die
      drei Geschäftsfelder Nanocomm (Kommunikation), Nanoventures (Neue Anwendungen) und Nanotainment
      (Bildung) konzentriert. Dramatische Reduzierung des Materialverbrauchs, des Arbeitseinsatzes und der verbrauchten
      Energie sind die logische Konsequenz durch molekulare Technologien. Der Code eines Produktes läßt sich über
      riesige Distanzen in Echtzeit übertragen. Der Transport wird somit überflüssig, da das Objekt nur in Form von Daten
      übertragen wird, um dann am Empfangsort der Daten mit Nano-Robotern produziert zu werden.

      Neuartige Produktionstechniken können dazu führen, daß die Preise für Gebrauchsgüter deutlich zurückgehen, was
      auch positive Auswirkungen auf die Entwicklungsländer hätte. Daneben sind sowohl eine deutliche Erhöhung der
      Lebensdauer vieler Produkte durch langlebige Materialien denkbar als auch neuartige Recycling-Techniken, mit
      denen die viele Produkte nicht mehr am Ende ihrer Lebensdauer recycelt werden, sondern bereits am Ende ihrer
      Gebrauchsdauer.

      Nano-Ökonomie


      Die Zunahme der Bedeutung der Nanotechnologie wird zum Aufbau einer Nano-Ökonomie führen. In dieser
      Ökonomie ist die Produktion nicht mehr Primärarbeitgeber, sondern die Programmierung und der Wissenstransfer
      von Menschen zu Maschinen. Die physische Arbeit wird zunehmend verschwinden, da diese von Robotern
      durchgeführt werden kann. In einer auf Nanotechnologie basierenden Wissens-Ökonomie spielt der Kauf von
      Gegenständen nicht mehr die entscheidende Rolle, sondern der Erwerb virtueller Dienstleistungen, die von
      Menschen, Computern und Robotern durchgeführt werden. Die Nanotechnologie wird somit die neue Ökonomie
      des Wissens und der Ideen weiter forcieren.

      Nano-Pioniere im Bereich der Forschung sind unter anderen Biosym Molecular Simulation; The Materials &
      Process Simulation Center, Caltech; The Labaratory of Molecular Robotics, USC; Molecular Manufacturing
      Enterprise, Inc.; Molecular Graphics Society; Micromachine Society of Japan; Research Center for Advanced
      Science & Technology (RCast).

      Tensegrity-Time


      Das von Smalley gefundene C60-Molekül (auch Buckyball oder Fußball-Molekül genannt), das zur Gattung der
      Fullerene (zu Ehren von Buckminster Fuller) gehört, ist das symmetrischste aller bisher gefundenen Moleküle. Es ist
      neben Diamant und Graphit die dritte Ausprägung des Kohlenstoffs und wurde 1985 entdeckt. Im Sinne
      Buckminster Fullers repräsentiert es eine Tensegrity-Struktur. Durch seine Hohlstruktur aus fünfeckigen und
      sechseckigen Kohlenstoffringen können im Buckyball-Molekül Fremdatome untergebracht und hierbei völlig
      neuartige physikalische Vakuum-Experimente (z.B. EPR-Paradoxon) durchgeführt werden.

      Diese Miniatur-Tensegrity ermöglicht hierbei nach Fuller mit neuen Technologien auf einer Mikro-Ebene zu
      operieren. Kristalle aus Buckyballs können so bearbeitet werden, daß diese Isolatoren, elektrische Leiter, Halbleiter
      oder sogar Supraleiter sind. Ein makroskopisches Anwendungsbeispiel für eine Tensegrity-Struktur ist eine
      Ballonhülle, ein Netzwerk, bei dem die Löcher mikroskopisch so klein sind, daß die Luftmoleküle nicht austreten
      können.

      Molekulardynamische Simulation

      Der Computer repräsentiert das konstruktivistische Prinzip sowohl im Makro- als auch im Mikrokosmos. Software
      entsteht durch Zusammenfügen von Bits, während Hardware durch die Kombination von Molekülen entsteht. Je
      kleiner der Maßstab wird, auf dem Moleküle manipuliert werden, desto leistungsfähigere Computer können
      konstruiert werden.

      Bedenkt man, daß die Komplexität der Welt lediglich die Konsequenz der Kombination von etwa sechs Dutzend
      unterschiedlichen Atomen ist, so ist zu erwarten, daß die Beherrschung der molekulardynamischen Simulation völlig
      neuartige Konstruktionen im Mikrokosmos gestattet. Im Rahmen von molekulardynamischen Computersimulationen
      kann ein Beobachter eine mikroskopische Teilnehmerperspektive einnehmen. Simulationen dienen hierbei dazu, das
      Lernen über komplexe Zusammenhänge im Mikrokosmos zu unterstützen und neues Wissen zu erlangen. Durch
      molekulardynamische Simulationen wird die Interaktion vom Makrokosmos in den Mikrokosmos der digitalen
      Zeichen und der Bio- und Nanotechnologie verlagert.

      Simulation eines Gehirns

      Conrad und Zauner nutzen konventionelle Computer, um Molekular-Computer zu simulieren, mit dem Ziel ein
      virtuelles neuronales Gehirn zu konstruieren. Je schneller die Computer durch Parallelisierung werden, desto
      wahrscheinlicher werden zukünftige Gehirnsimulationen in Echtzeit. Im Rahmen einer deduktiven Betrachtung lassen
      sich Gehirne als nichtlineare dynamische Systeme betrachten, die folgende fünf Spezifikationen aufweisen:
      Kontinuität, Autonomie, Zeitabhängigkeit, Anpassungsfähigkeit und eingebaute Optimierungspfade. Mit
      dreidimensionalen Rechnerstrukturen kann die Komplexität von Simulationen sehr stark gesteigert werden, wobei die
      neuen Prozessoren dann Milliarden statt nur Millionen Komponenten besitzen.

      Eine Vision der Molekulardynamik-Forschung ist der Aufbau molekularer Computer, die eine solche Vielzahl von
      Komponenten berücksichtigen können, daß hochkomplexe Systeme wie Nationalökonomien oder die
      Weltwirtschaft individuenorientiert simuliert werden können. Rössler betont, daß sich bei 10 hoch 10 Neuronen
      sogar praktisch jedes Gehirn oder Gehirnmodell mikroskopisch reversibel realisieren lassen könne. Die Endophysik
      ermöglicht somit, Computer und formale Gehirne "explizit" auf der Mikroebene zu untersuchen. Je mehr sich die
      Computer-Technologie hin zum Mikrokosmos entwickelt, desto bedeutender scheint die Endophysik und die damit
      verbundene Interface-Theorie für den Menschen zu werden.

      Risiken

      Da der menschliche Körper aus Molekülen besteht, wird die Beherrschung molekularer Technologien unser Leben in
      vielfältiger Weise verändern. Die Risiken, die die neuen Technologien des Lebens liefern, ist hierbei, daß die
      Maschinen sich schneller entwickeln, als es der Mensch kann. Sich selbst reproduzierende, programmierbare
      Maschinen können nicht nur beliebige Zellen reparieren oder eine Vielzahl von Routinearbeiten übernehmen, sie
      könnten sich durch Nutzung von Energie auch selbst reproduzieren. Hierbei stehen wir allerdings vor der Gefahr, daß
      wir die ausgelösten Maschinenprozesse unter Umständen nicht mehr stoppen können.

      Da diese mikrokonstruktivistische Emergenz von Leben womöglich zu Bewußtsein führt, müssen wir uns die Frage
      nach den moralischen Konsequenzen dieser Konstruktionen stellen. Sollte hierbei ein Gehirn Bewußtsein
      hervorbringen, handelt es sich nicht nur mehr um simuliertes Bewußtsein, sondern um ein neu erschaffenes
      Bewußtsein. Die neuen Technologien werfen auch fundamentale ethische Fragen auf. Wenn der Mensch zunehmend
      durch Roboter und Mikromaschinen determiniert wird, bleibt die Frage nach der menschlichen Freiheit. Wenn
      gleichzeitig die Maschinen immer mehr Fähigkeiten bekommen und immer besser Probleme lösen, werden diese
      unter Umständen die Forderung nach der Freiheit vom Menschen entwickeln. Dieser Trend zur Determinierung des
      Menschen durch Maschinen und die Indeterminierung der Maschinen durch den Menschen führt zu völlig neuartigen
      Konsequenzen hinsichtlich der Beurteilung der Sinnhaftigkeit technischer Systeme.
      Avatar
      schrieb am 11.11.00 16:33:25
      Beitrag Nr. 8 ()
      Nano ist das Größte

      `Nano` ist in aller Munde. `Zwerg`, die Übersetzung des griechischen Worts, klingt nicht halb so gut. `Nano` ist
      angesagt. In der Euphorie passiert es durchaus, dass Werkstoffe, die man anfassen und mit bloßem Auge sehen
      kann, als Nanomaterialien bezeichnet werden. Oder dass Forscher bestimmte, Millimeter große Objekte als
      Errungenschaften der Nanowissenschaften bejubeln. Alles Nano?

      Der häufig irreführende Gebrauch des Worts ist sicherlich auch das Resultat der gegenwärtigen Begeisterung für den
      verheißungsvollen Zweig der Forschung. Die Medien wollen "Nano" hören, Mikrotechnik lockt heute niemanden mehr. Das führt
      auch dazu, dass Fördergelder sehr viel besser fließen, wenn der klangvolle Begriff im Antrag auftaucht. In den USA machte
      beispielsweise ein Wissenschaftler jüngst bewusst den Versuch, einen Nano-freien Antragstext durchzubringen - erfolglos. Die
      parallel eingereichten Gesuche hingegen, enthielten das "Zauberwort" und prompt stuften die Gutachter sie als förderungswürdig
      ein.

      Nanowissenschaftler selbst sehen den Rummel um ihr Fachgebiet eher skeptisch: "Wir wollen komplexe Systeme auf der Skala
      verstehen, auf der sie wichtig sind. In der Biologie sind das eben Nano- oder Mikrometer als kleinste Größen", so umrissen die
      vier Experten im Juli 2000 auf dem Max-Planck-Forum "Micro-Nano-Bio" in München ihr Forschungsanliegen. Und natürlich
      wollen sie versuchen, ihre Erkenntnisse in andere Forschungsbereiche zu übertragen. Denn hinter den Nanowissenschaften
      verbergen sich eine Vielzahl von Einzeldisziplinen, die auf den ersten Blick gar nichts miteinander zu tun haben: Materialforscher,
      Biologen, Chemiker und Physiker müssen beim Vorstoß in die kleinsten Dimensionen Hand in Hand arbeiten. Doch wann immer
      sie zusammentreffen, treten Schwierigkeiten zu Tage, denn noch fehlt die "gemeinsame Sprache".

      Verschiedene Kongresse, Symposien und Work-Shops sollen schnell für eine reibungslose Verständigung zwischen den
      Fachgebieten sorgen, neues Licht auf die gemeinsamen Methoden werfen und natürlich nicht zuletzt die Experten miteinander ins
      Gespräch bringen, damit sie voneinander lernen. Und tatsächlich zeigte sich bei diesen Treffen, dass die Berührungspunkte stetig
      zunehmen. Biologen untersuchen mit physikalischen Methoden, beispielsweise der Rasterkraftmikroskopie, die
      Wirkungsmechanismen großer Moleküle, während Physiker Struktur-bildende Prozesse nach dem biologischen Prinzip der
      Selbstorganisation in an sich toter Materie entdecken.

      Eduard Arzt vom Max-Planck-Institut für Metallforschung in Stuttgart, der mit in der Münchner Expertenrunde saß und den
      anschließenden wissenschaftlichen Work-Shop mitorganisierte, ist der Ansicht, dass es eine ganze Reihe von Konzepten gibt, die
      sich von der Biologie auf die Physik oder umgekehrt übertragen lassen. Er befürwortet eine Fach-übergreifende Sammlung des
      Wissens. Sogar einen neuen Studiengang hält er nicht für abwegig, räumt jedoch ein, dass vorher ein passendes Berufsbild in der
      Gesellschaft entstehen muss, bevor man Studenten zu Nanowissenschaftlern ausbildet, mit denen der Arbeitsmarkt gar nichts
      anzufangen weiß, weil solche Fachkräfte in keine der bestehenden Kategorien passen.

      Das neue, kooperative Denken zeigt auch schon erste Früchte. Die vier Podiumsteilnehmer in München waren einer Meinung,
      dass zukünftige Nanomaschinen nicht mehr mit dem Schraubenzieher zusammengebaut werden. Vielmehr versuchen die
      Wissenschaftler gerade, die natürlichen Prinzipien der Selbstorganisation zu kopieren und als Konstruktionsmittel nutzbar zu
      machen. "Die Natur macht es uns in Perfektion vor. Wir müssen es ihr nur noch nachmachen", betonte auch Norbert Hampp,
      der das "NanoBionics"-Seminar im Juli 2000 an der Universität Marburg organisierte. Er leitet dort am Institut für
      makromolekulare Chemie selbst eine Arbeitsgruppe, die sich mit der Nutzung von lichtempfindlichen Biomolekülen bei der
      Informationsverarbeitung beschäftigt.

      Überhaupt sehen viele Nanowissenschaftler im biomimetischen Ansatz, die Erfolg-versprechendste Vorgehensweise. Dabei
      werden in der Regel organische oder biologische molekulare Einzelbausteine zu funktionellen Komplexen zusammengesetzt, ganz
      so, wie es die Natur macht. Auch dieser Bereich der Nanotechnologie steckt freilich noch in seinen Kinderschuhen, aber sein
      Potenzial ist enorm. Denn die Natur birgt eine Vielfalt an Molekülen mit wohldefinierten physikalischen Eigenschaften, zum
      Beispiel die Motorproteine in den Muskelzellen, die Lichtrezeptoren unserer Augen oder die Photosynthesemaschinerie in
      Pflanzenblättern.

      Solche funktionellen Moleküle gezielt zu konstruieren und herzustellen, übersteigt derzeit noch bei Weitem unsere Fähigkeiten.
      Die Werkzeuge der Gentechnologie geben uns immerhin die Möglichkeit an die Hand, solche hochkomplexen Biomaterialien
      zumindest in begrenztem Umfang zu verändern und auf diese Weisen den Erfordernissen von technischen Anwendungen
      anzupassen. Also machen einige Wissenschaftler Strukturen nutzbar, die von der Natur hervorgebracht wurden und von der
      Evolution im Laufe der Jahrmillionen perfektionierte Eigenschaften aufweisen. Dazu gehören beispielsweise bestimmte molekulare
      Schalter oder Motoren und selbst unser Erbmolekül, die Desoxyribonukleinsäure, entpuppt sich unter den forschenden Blicken
      der Nanotechnologen als hervorragendes Baumaterial für Konstruktionen im Nanometerbereich. Zum Vergleich: Mit
      herkömmlichen Techniken wie der Photolithographie, lassen sich derzeit Strukturen im Größenordnungsbereich von einigen
      hundert Nanometern erzeugen. 50 Nanometer - etwa der Durchmesser sehr großer Biomoleküle - werden mit dieser Methode
      sicherlich niemals unterschritten.

      Beim Vordringen in die Nanowelt müssen die Forscher ohnehin noch viele praktische Schwierigkeiten lösen. So ändern sich
      beispielsweise die Materialeigenschaften drastisch, wenn die Strukturen nur noch milliardenstel Millimeter groß sind. Sonst zähe
      Metalle verwandeln sich dann in sehr spröde und starre Materialien, die leicht brechen. Außerdem treten schnell
      Temperaturprobleme auf: "Die thermische Stabilität bei Mikro- und Nanosystemen ist ein großes Problem. Wärme ist der Feind
      der Kleinheit", erklärt der Materialforscher Arzt. Bislang funktionieren nanostrukturierte Schaltkreise nur bei extrem niedrigen
      Temperaturen. Entsprechende Kühlaggregate sind aber sehr aufwändig und damit teuer.

      Auch in diesem Bereich ist uns die Natur wieder voraus. Unser Körper gibt zahlreiche Beispiel dafür, dass kleinste Strukturen,
      wie Enzyme oder Schalter, auch bei Zimmertemperatur funktionieren können. "Daraus kann die Materialforschung lernen", meint
      Peter Fromherz vom Max-Planck-Institut für Biochemie in München, der ebenfalls an der Forumsdiskussion teilnahm.
      Vorbildlich ist die Natur auch in Sachen Funktionssicherheit. So verrichten in den Muskeln Abermillionen von Motorproteinen
      synchron ihre Arbeit. Fallen einige davon aus, bleibt das Gesamtsystem jedoch unbeeinträchtigt, weil andere Elemente die
      Funktionen übernehmen können. So müssen auch Nanosysteme konzipiert werden, betonte Podiumsteilnehmer Fritz Prinz, von
      der Stanford University. Er selbst beschäftigt sich mit der Konstruktion winziger Flugobjekte, die einst in Scharen fremde
      Planeten erkunden sollen.

      Vor allzu großem Optimismus warnen die Forscher allerdings. Bis zu den ersten nanotechnologischen Anwendungen dieser Art
      werden sicherlich noch mindestens 20 Jahre vergehen. Heute sind die Nanowissenschaften in weiten Bereichen reine
      Grundlagenforschung, darin waren sich die Podiumsteilnehmer in München einig. Für sie steht aber auch fest, dass sich hinter
      "Nano" weit mehr verbirgt als eine unergiebige Pseudowissenschaft, wie Kritiker manchmal schimpfen. Das Gegenteil ist der Fall,
      das unterstrich auch Bernd Ebersold von der Max-Planck-Gesellschaft bei der Eröffnung der Forumsdiskussion: "Die
      Nanotechnik ist ein spekulatives Feld. Aber ist nicht der Sinn jeder Forschung das Ausspähen unbekannten Terrains?"

      Hanno Charisius
      Avatar
      schrieb am 21.01.01 14:09:51
      Beitrag Nr. 9 ()
      An alle Investoren,

      die bisher umfassenste Zusammenstellung aller börsengelisteten und
      vorbörslichen Nanotechnolgiefirmen:

      http://www.nanotechinvesting.com/nanoplayers.htm

      Gruß
      Traumtänzer
      Avatar
      schrieb am 29.01.01 16:04:45
      Beitrag Nr. 10 ()
      @Traumtänzer

      Danke für den Hinweis!!!

      Börsenanalyst


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      Nanotechnologie - der nächste Hype ???