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    Das gar seltsame Treiben der Analysten!! Eine Betrachtung! - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 06.12.00 00:11:05 von
    neuester Beitrag 14.12.00 17:37:32 von
    Beiträge: 11
    ID: 312.535
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      Avatar
      schrieb am 06.12.00 00:11:05
      Beitrag Nr. 1 ()
      Eine Betrachtung:



      Gewinnwarnungen und kein Ende

      Die Gewinnprognosen vieler amerikanischer Technologieunternehmen entpuppen sich als Seifenblasen. Die Folge: Anleger geraten in Panik und werfen die Papiere unlimitiert auf den Markt. Die Analysten, durch euphorische Berichte und Kursziele teilweise mitverantwortlich für die negativen Überraschungen, reagieren häufig zu spät.

      Jüngste "Opfer" sind Xilinx [Nasdaq: XLNX Kurs/Chart ] und 3Com [Nasdaq: COMS Kurs/Chart ]. Der Chiphersteller Xilinx warnte seine Investoren am späten Montagabend vor rückläufigen Umsätzen im Dezember-Quartal. Statt eines zwölfprozentigen Umsatzanstiegs gegenüber dem Vorquartal soll das Wachstum nur zwischen fünf und sieben Prozent betragen. Der Konzern machte für die drohende Enttäuschung die schleppenden Auftragseingänge von großen US-Kunden verantwortlich.

      Die Reaktion der Börsianer auf die Warnung blieb indes verhalten. Bereits seit einigen Wochen hatten sich verschiedene Investmenthäuser, darunter WR Hambrecht, skeptisch zum Sektor geäußert und den Markt damit vorgewarnt. Ziemlich blind liefen hingegen die Finanzexperten von Merrill Lynch durch die Gegend. Das renommierte Investmenthaus nahm Xilinx noch am 31.Oktober in seine "Focus List" auf und nannte ein Kursziel von 115 Dollar. Nur vier Wochen später reduzierte Merrill sein Rating von "Buy" auf "Accumulate" und das Kursziel um 57 Prozent auf 50 Dollar.

      Als noch schlechter erwiesen sich die Prognosen der Kollegen von Prudential. Am 18.Oktober kürten die Banker den Wert noch zur "Single Best Idea" und erneuerten ihr "Strong Buy". Im Falle einer Marktkorrektur würden sie zudem "aggressiver kaufen" – wenn sie der eigenen Empfehlung gefolgt sind, haben die Anlageexperten inzwischen 36,9 Prozent verloren.

      Telekomausrüster 3Com stieß mit seiner Gewinnwarnung zum Wochenauftakt ins gleiche Horn wie Xilinx. Die enttäuschende Nachfrage aus dem Telekomsektor werde das zweite Geschäftsquartal verhageln, so der Konzern am Montag.

      Interessant war vor allem die Aussage von Finanzchef Bruce Claflin, dass der konjunkturelle Abschwung für ihn "klar" gewesen sei. Warum der frühere Chief Operating Officier (COO) sein Wissen nicht frühzeitig mit den Investmentbanken geteilt hat, bleibt wohl sein Geheimnis. Denn noch am 27.September erhielt die Aktie von Morgan Stanley ein Upgrade auf "Outperform" (von "Neutral"). Die Investmentbanker begründeten ihre Entscheidung auf die verbesserte Nachfragesituation im Konzern. Eine glatte Fehleinschätzung, wie sich jetzt herausstellte. Das genannte Kursziel von 24 Dollar je Aktie dürfen die Anleger damit erst einmal ad acta legen.

      Keine Blöße geben will sich hingegen John Chambers, CEO von Cisco Systems [Nasdaq: CSCO Kurs/Chart ]. Chambers prognostiziert für sein Unternehmen weiterhin knackige Wachstumsraten und sagte am Montag vor Analysten, dass Cisco auch seine Akquisitionsstrategie beibehalten werde – trotz des angeschlagenen Aktienkurses.

      Merrill Lynch äußerte sich im Anschluss an die Konferenz positiv zum Unternehmen – ein böses Omen? :eek:


      © 05.12.2000 www.stock-world.de
      Avatar
      schrieb am 06.12.00 00:28:55
      Beitrag Nr. 2 ()
      das treiben der deutschen analysten ist manchmal noch viel merkwürdiger.

      ich hab oft beobachten können, das z.b. bei sap an einem tag die gesamte
      bandbreite von analystenmeinungen, von kaufen über halten bis hin zum
      verkaufen, zu beobachten war. das sagt doch eigentlich alles.
      Avatar
      schrieb am 06.12.00 00:34:17
      Beitrag Nr. 3 ()
      Kann ja auch nicht sein, daß alle die Gleichen Gurken in Ihren Depots haben, oder??

      Vino
      Avatar
      schrieb am 06.12.00 00:36:43
      Beitrag Nr. 4 ()
      Warum so weit in die Ferne schweifen wenn ..... so nah bla,
      bla, bla.

      Na jetzt mal im Ernst.

      Schnappen wir uns doch einmal den lächerlichen Neuen Markt.

      Da wird doch tatsächlich letzte Tag noch durch ntv die
      Empfehlung von Warburg usw. mit Kurzsziel von 75 euro
      für emtv ausgesprochen. Da fragt man sich doch wirklich
      ob manche blind oder blind bezahlt werden.

      Das lächerlichste hat sich allerdings PLATOWBRIEF und die
      EURO am SONNTAG geleistet - schade das so wenige um diese
      Uhrzeit dies hier nur lesen -

      Freitags nehmen sie VECTRON bei 28 ins Depot, sie steigen
      zum Abend auf 31,40. Sonntags kommt die EaS und stimmt hin-
      gebungsvoll in diesen Reigen ein, Fazit: Push bis ca. 45,5.

      Die armen Aktionäre die in solch ein tolles Blatt ihr Geld
      gesteckt haben, die Aktien gekauft und nun feststellen müssen
      das ihr Geld sich nun mehr als halbiert hat - in nicht einmal
      10 Tagen.

      Das schaffe normalerweise nur ich selber mit meiner Dusseligkeit.

      Tags darauf wird gesplittet und der nach Bekanntgabe von
      Umsatz- und Gewinnzahlen bricht der Kurs von mehr als 15 Euro
      halt eben auf ein Tief von 5,60 Euro ein. Na ja. Pech.

      Fazit: Wer besonders gute Beziehungen zu Musterdepot-Schwachköpfen
      hat und diese vorteilhaft ausnutzen kann, läßt einmal zwischendurch
      durch andere bischen kaufen und verkaufen und verdient sich
      so eine goldene Nase.

      Das Anleger durch solche Vorstände aber bald völlig vom
      Neuen Markt verschreckt werden, verstehen diese Leute natürlich
      nicht, da es sich hier nun einmal um ihren eigenen Profit handelt.

      Reichen ihre GF-Gehältner nicht schon aus? Müssen zus. noch Millionen
      durch unsachgemäse Bilanzfälschereien ergaunert werden?

      Stümmler und Co, genauso wie Haffa&Bruder, sollte man
      als erstes eine ordnungsgemäße Rechnungslegung beibringen.
      Selbst die US-Gaap sind wirklich nicht so schwierig zu verstehen.

      Aber warum auch - sonst kann doch wirklich keiner von diesen
      Schlitzohren bei ordnungsgemäßer Erlichkeit seinen Schnitt machen.

      Mal sehen wer nun wirklich als nächstes drankommt

      Cisco - , zu groß
      Nokia - , haben wir schon hinter uns !

      Bis morgen ihr Schlafmützen von Analysten !
      Avatar
      schrieb am 06.12.00 00:53:11
      Beitrag Nr. 5 ()
      Morgen?

      Morgen beginnt das miese Spiel aufs´ neue.
      Und ewig grüsst das Analystentier.
      Und immer wieder fallen Neueinsteiger reihenweise unnötig darauf rein.
      Analysten abstufen!!!!!!!!

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      Avatar
      schrieb am 06.12.00 00:56:48
      Beitrag Nr. 6 ()
      @masu,

      wieso Schlafmützen ? Die denken sich schon was dabei, nämlich, wie sie ihren wirklich guten (zahlenden) Kunden helfen können, daß diese an unser Geld kommen bzw. unsere Aktien oder auch mal umgekehrt, daß wir die Aktien kaufen, die sie loswerden wollen.

      Manchmal haben sie auch recht, damit wir vollends verwirrt sind und nicht gleich durchschauen können, was für Ränke sie nun schon wieder schmieden - sonst hätten wir`s ja zu leicht!

      Schönen Nikolaustag
      wünscht Tradie
      Avatar
      schrieb am 06.12.00 01:41:42
      Beitrag Nr. 7 ()
      Neuer Schwank:



      05.12. 22:30
      Nasdaq - erfolgreichster Tag jemals!


      Der heutige Tag an der Nasdaq wird in die Geschichte eingehen. Mit einem Anstieg von über 275 Punkten oder über 10% gegenüber Montag setzt der Nasdaq einen neuen Rekord an einem einzigen Tag.

      Der Katalysator war Alan Greenspan, der vor Bankern bekundete, dass die US-Wirtschaft auf den Kurs in Richtung eines Soft-Landings gebracht wurde.

      Analysten sind in ihrer Meinung bekräftigt, dass der Nasdaq nahe der 2500 Punkte-Marke nun nach monatelangem negativem Kurs einen Boden gefunden haben könnte.

      Des weiteren konnten eine Reihe von Gerichtsbeschlüsssen hinsichtlich der US-Wahlen die Aktien beflügeln.

      Analysten halten nun eine Änderung der Zinspolitik der FED zur Dezember-Sitzung auf Neutral und eine Zinssenkung im ersten Quartal 2001 für möglich. Seit Mitte 1999 bis Mitte 2000 hat die FED den Leitzins 6 Mal erhöht und verblieb seither vorsichtig inflationären Tendenzen und der wirtschaftlichen Entwicklung gegenüber. Eine Änderung auf eine neutrale Zinspolitik und eine evtl. Zinssenkung im nächsten Jahr kommt besonders den Technologie-Aktien zu gute.

      Doch verbleiben die BörseGO-Boardmitglieder kritisch. War der heutige Anstieg eine Trendwende nach einem monatelangen Bärenmarkt? Lesen Sie mehr dazu im Beitrag "Ende des Bärenmarktes?? (wirklich??)"

      © BörseGo.de



      Gruß PK
      Avatar
      schrieb am 13.12.00 11:41:34
      Beitrag Nr. 8 ()
      Mal etwas Grundsätzliches, was zur Diskussion beitragen soll:



      Die Närrische Sicht

      [ 12/12/2000 ]

      Erstens kommt alles anders, ...

      Von Beate Kaufmann (TMFSpiegel)

      Berlin, Lützowufer. Wir Narren könnten jetzt natürlich sagen, wir hätten es ja schon immer
      gewußt. Aber das tut man ja offiziell nicht, auch wenn`s manchmal doch wirklich gut täte.
      Die Rede ist vom Wissen oder besser Nichtwissen der Weisen. Besonders in diesem Jahr, das
      sich ja vor allem durch rasanteste Auf- und Abwärtsbewegungen an der Börse auszeichnet,
      kommt ihr Wissen, äh, Verzeihung, Nichtwissen deutlich zum Vorschein. Natürlich sind sie
      keine Propheten, auch wenn sie gerne so tun und natürlich gehorcht der Markt nur dem
      Gesetz von Angebot und Nachfrage, das mein Kollege Peter Erken (TMF Etienne) in seiner
      Närrischen Sicht deutlich ausgeführt hat. Das ist oder müsste eigentlich allen klar sein.
      Trotzdem sind viele Anleger immer noch gutgläubig und kaufen, ohne sich selbst zu
      informieren, was auf den Empfehlungslisten der Banken steht.

      Altkluge Analysten

      In der neuesten Ausgabe des Spiegel sind ein paar eindrucksvolle Beispiele zu
      verschiedenen "guten" Tipps der Weisen aufgelistet. So setzte Lehman Brothers am 22. Mai
      T-Online auf kaufen. Das eindrucksvolle Kursziel legten die Analysten bei 64 Euro fest.
      Nach dem die Aktie entschlossen den Weg nach unten antrat, zeigten sich die Konkurrenten
      etwas vorsichtiger. Die Deutsche Bank sprach Mitte August nur noch von 28 Euro, WestLB
      Panmure tippte Anfang September auf 36 Euro. Heute steht die Aktie des
      Telekommunikationsanbieters auf mageren 16 Euro und ein paar Zerquetschten. Im Schnitt
      bewerteten die Spezialisten damit das Papier mehr als 60 Prozent höher, als der Markt
      selbst. Übrigens lag nur die UBS Warburg in etwa richtig. Ihre sensationelle Prognose am
      1. Dezember geht von einem Kursziel von 15 Euro aus. An diesem Tag ging die Aktie übrigens
      mit 16,69 Euro in den Handel.

      Ahnungslose Abzocker

      Eine Frage, die sich sicher viele gutgläubige und nun leicht verarmte Anleger stellen ist,
      weshalb diese studierten und hoch bezahlten Menschen irgendwie gar keine Ahnung haben und
      warum sie dennoch so tun als ob. Die Antwort ist denkbar einfach: Die Banken verdienen an
      solchen Kauf- und Verkaufempfehlungen. Wer sich schon einmal die Abrechnungen der Banken
      angesehen hat, ist auch schon auf das Wort Provision gestoßen. Dies ist das Geld, welches
      die Banken für Käufe und Verkäufe, die die Anleger tätigen, einkassieren. Je mehr
      empfohlen wird, desto mehr schichtet der nicht-Närrische Anleger um und desto mehr Geld
      kommt in die Kassen der Weisen. In den USA beklagt sich die Börsenaufsicht SEC schon, dass
      nur ein (!!!) Prozent der Analysen negativ für die Unternehmen ausfällt. Irgendwie war mir
      aber so, als ob dieses Jahr doch ein paar mehr Unternehmen hart auf dem Parkett-Boden der
      Börsen aufgeschlagen wären.

      Vielen Analysten fehlt zudem die Erfahrung. Die Branche ist in den letzten Jahren so
      schnell gewachsen, dass überall junge, mit dem Geschäft noch nicht so vertraute Menschen
      sitzen, die über irgendein Unternehmen irgend etwas schreiben müssen. Jenen Analysten,
      denen nachgesagt wird, tatsächlich die Erfahrung zu haben, Unternehmen richtig und gut zu
      bewerten, galten lange Zeit als Gurus. Sie mussten gar nicht mehr richtig schätzen. Ihre
      Prognosen machten den Kurs und wurden so zur self-fullfilling prophicy. Sie gaben
      Kursziele an und eine unglaublich treue und gutgläubige Anlegerschar kaufte wie wild
      geworden das empfohlene Papier. Damit schoss der Kurs dann häufig tatsächlich auf die
      prophezeite Zahl. Zumindest solange bis im Frühjahr dieses Jahres viele Großanleger dann
      doch nicht mehr an den Dauerboom der Börsen glaubten.

      Allgegenwärtige Anheizer

      Analysten und Investmentbanker arbeiten häufig Hand in Hand. Die Investmentbanker fädeln
      die Deals für die Unternehmen ein und verdienen daran; die Analysten empfehlen darauf hin
      die Unternehmen. Das bringt den Banken Profit. Von Unabhängigkeit kann da natürlich keine
      Rede mehr sein. Auch wie Analysten von Banken, die das Unternehmen an die Börse gebracht
      haben ihr Papier empfehlen, ist auffällig. Das zeigt sich auch an dem Beispiel von EM.TV.
      Obwohl die Probleme des Medienunternehmens besonders den Banken im Konsortium bekannt
      gewesen sein müssten, schließlich hatten sie im Frühjahr noch mal 700 Millionen Mark in
      Haffas Traumimperium gepumpt, empfahlen sie die Aktie tapfer weiter. So lautete eine
      Analyse der Credit Suisse First Boston zu EM.TV vom 27. Juli dieses Jahres: Kaufen,
      Kursziel 90 Euro. Natürlich heißt es, dass Kreditinstitute ihre Geschäfte in dieser
      Hinsicht trennen, das müssen sie sogar, aber die Realität lässt andere Schlüsse zu. Und
      das ist auch bekannt. Bei Anlegerprofis wandern die Empfehlungen der Konsortialbanken
      direkt in den Papierkorb.

      Anders anlegen

      So bleibt nur der Närrische Rat zum Schluß: Macht Euch selbst ein Bild des Unternehmens.
      Versucht immer zu verstehen, warum jemand wie handelt und wie Unternehmen funktionieren.
      Viele Analysten schreiben und schrieben die ganze Jahr über tolle Einsteigerkurse. Sicher,
      der Markt musste auch an Stellen bluten, die nicht verletzt sind, aber genau hinsehen ist
      die Devise. Gebt Euer Geld dem Unternehmen, dem ihr vertraut und nicht dem, das die Weisen
      nach oben prognostizieren.
      Avatar
      schrieb am 13.12.00 11:47:56
      Beitrag Nr. 9 ()
      Natürlich möchte ich Euch die Quelle meine v. g. Beitrages
      nicht verheimlichen und möchte vorallem nochmal auf den
      letzten Absatz "Anders anlegen" verweisen, der mir sehr
      wichtig erscheint !


      Quelle:

      http://www.fool.de/news/marktkommentar/2000/mk001212b.htm


      Good Trade,

      F 50 !
      Avatar
      schrieb am 14.12.00 16:21:37
      Beitrag Nr. 10 ()
      Quelle: http://www.tradewire.de/staud.php3

      Thema: Erfolgsrezepte der Börsenprofis

      Man beachte die im u. a. Interview gemachte Aussage des Herrn Staud, bezüglich seiner Prognose für den Nemax50, diesen sah Herr Staud für Anfang 2001 bei 7700(!!!) Punkten.


      *Ausschnitt von o.a. URL*:

      "Wieland Staud (Jhg.1964)
      Technischer Analyst - Staud Research
      "Papa, kann ich reich werden, wenn ich heute kaufe und morgen wieder verkaufe?" So oder so ähnlich muss klein Wieland seinen Vater gefragt haben, der tagtäglich die Zahlenkolonnen in der Zeitung verfolgte. Vater Staud ermunterte seinen Sohn. Auch deshalb studierte Wieland Staud Betriebswirtschaftslehre (BWL), um mehr über Börsengeschäfte zu erfahren. Seit Anfang 2000 ist Wieland Staud selbst Vater. "Meine Zwillinge Franz und Peter haben mein Leben ganz und gar umgekrempelt", sagt Staud. "Und ganz `nebenbei` berate ich den Sinus-Fonds und der Markt ging auch noch in die Krise."
      Staud analysiert den DAX und den Neuen Markt. Seine Erfahrungen gibt er mit seiner Firma Staud Research im Wirtschafts-TV und in Seminaren an Anleger weiter.

      tradewire sprach wieder einmal mit dem Analysten über die Marktstimmung, seine Erfolgsstrategien und den schnöden Mammon Geld.

      tradewire: Der Dax erreichte 2000 über 8000 Punkte. Ihre Prognose von 1999 stimmte. Was erwarten Sie für die zweite Jahreshälfte?
      Staud: Ich bin für die nächsten sechs Monate sehr optimistisch und erwarte ein neues Aktien-High. Bis Anfang 2001 kann der Dax 8136 Punkte erreichen. Er wird aber nicht in einem Zug durchmarschieren. Der Nemax 50 steht am Beginn einer sehr starken Erholung. Für Anfang 2001 erwarte ich einen Stand von 7700 Punkten, weil mir sehr viele Titel wie z.B. Entrium, Singulus oder Qiagen gefallen. Sie haben bereits Signale geliefert.

      tradewire: Anleger, vor allem Neueinsteiger sind unsicher.
      Staud: Gerade diese Angst bringt die schwachen Börsentage, an denen Aktien meist fallen. Eine gewisse Portion Respekt hingegen ist immer ein guter Ratgeber.

      tradewire: Wie sollten sich Ihrer Meinung nach Anleger jetzt verhalten?
      Staud: Beim Wiedereinstieg in Titel - der Zeitpunkt ist günstig - auf alle Fälle Stopp-Loss`s setzen.

      tradewire: Welches sind Ihre persönlichen Erfolgsrezepte?
      Staud: Ich tue das, was gerade schwer fällt zu tun. Wenn beispielsweise alles "Kaufen" brüllt, verkaufe ich. Man muss den Mut haben, sich gegen andere zu stellen. Wenn ein Limit durchschritten ist, muß man gnadenlos verkaufen und nicht auf irgend etwas warten. Gewinne kann man natürlich auch über ein Limit laufen lassen. Sollte sich aber einen neuen Stopp-Loss setzen. Und wenn vom diesem 10-15 Prozent abgehen, ist es Zeit rauszugehen.
      Eine saubere Analyse mache ich nur mit Verstand, nicht mit dem Bauch, der ist für andere Dinge gut. Meine besten Zeiten habe ich, wenn ich emotionslos und mit kühlem Kopf, also ohne mitzubibbern handle.

      tradewire: Wo finden Sie diese Entspannung?
      Staud: Bei meiner Familie, die mich wieder aufbaut. Zu Hobbies wie Sport habe ich leider im Moment zu wenig Zeit, deshalb habe ich auch rundum zugelegt. Der schnöde Mammon Geld bewegt sich eben viel zu schnell.

      tradewire: Sie sind ein sparsamer Mensch, leiden nicht gerade unter Mammonismus.
      Staud: Als Student habe ich meine lang ersparten 3500 Mark auf einen Optionsschein mit vier Wochen Restlaufzeit gesetzt. Nach zwei Wochen war das Geld weg. Das war eine harte Erfahrung, zu wissen, wieviel Energie das Geldsparen kostet und schließlich in einer Fehlinvestition den Bach hinunter geht. Um so mehr Respekt hat man vor Geld, wenn der Handel klappt.

      Vielen Dank für das Gespräch!

      Letzte Aktualisierung: 24.7.00" *Ende des Ausschnitts*



      So jeder kann sich nun seine eigenen Gedanken machen, mir
      persönlich gibt dies sehr zu denken !


      Gruß F 50

      and Good Trade !
      Avatar
      schrieb am 14.12.00 17:37:32
      Beitrag Nr. 11 ()
      Liegt Abby Joseph Cohen, Chefstrategin der US-Investmentbank Goldman Sachs, zum ersten Mal richtig schief mit ihren Vorhersagen? In der Vergangenheit hatte die "Königin der Bullen" mit ihrer Treffsicherheit zu Voraussagen der Entwicklung der Aktienmärkte immer wieder für Aufsehen gesorgt. Diesmal aber könnten sich die Kurse gegen die 47jährige verschworen haben - sie ist noch 17% von ihrem prognostizierten Kursziel des S&P 500 (Prognose bis Ende 2000: 1575 Punkte) und knapp 2050 (!) Punkte beim Dow Jones Index (Kursziel bis Ende 2000: 12.600 Punkte) entfernt. Da dürfte nur noch eine gehörige Rallye in den verbleibenden 21 Handelstagen des neuen Jahrtausends helfen, um die Vorhersagen zu erfüllen.

      In den letzten Wochen hatte Cohen vermehrt die Öffentlichkeit für ihre Kursziele gesucht, der Markt hatte aber zuletzt kaum auf ihre Aussagen reagiert. Einige Marktteilnehmer warfen der smarten New Yorkerin mittlerweile Preistreiberei in einem deutlich nach unten gerichteteten Abwärtsmarkt (Bärenmarkt) vor. Erst gestern wieder bekräftigte Cohen ihre Vorhersagen auf cnbc, einem der Lieblings-Medien der Goldman Sachs-Frau für ihre Auftritte.

      Zuvor hatte Cohen Mitte Oktober bei einem Stand der Nasdaq von 3150 und einem S&P 500 von 1350 Punkten, Mitte September (3900/ 1480), Ende Juli (4000/ 1450) ihre Kursziele bekräftigt. Bereits vor zwei Monaten hielt sie die starken Kursrückgänge für übertrieben und die Märkte für günstig bewertet. Im März hatte sie allerdings selbst empfohlen, die Quote der Wertpapiere in den Musterportfolios von 70% auf 65% zu senken. Damals hatte sie auch das Kursziel für den S&P 500 zum Jahresende von zuvor 1525 auf 1575 erhöht, zu einem Zeitpunkt, an dem sich viele Aktien auf ihren Allzeit-Hochs befanden.
      Bis Mitte des nächsten Jahres erwartet sie den S&P 500 sogar bei 1650 Punkten - einem Aufschlag von 22.5% gegenüber dem gestrigen Schlusskurs des marktbreiten Indexes.


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