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    Solon und die Energiesparverordnung - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 07.12.00 11:07:40 von
    neuester Beitrag 08.12.00 22:51:03 von
    Beiträge: 11
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      Avatar
      schrieb am 07.12.00 11:07:40
      Beitrag Nr. 1 ()
      Nachdem der Entwurf zur DIN der Energiesparverordnung herausgegeben wurde, kann man diese Verordnung auch als Stromheizverbotsverordnung nennen.

      Die Auflagen die hier von der Regierung gemacht werden, damit in einem Neubau mit Strom geheizt werden darf, machen das ganze Unternehmen wieder unwirtschaftlich.

      Bevorzugt werden, man höre und staune, Öl und Gas. Warum dies von einer Rot/Grünen-Regierung kommt, vermag ich nicht abzuschätzen, bin aber maßlos enttäuscht. Man erkennt hier genau, wo die wirkliche Macht im Staat sitzt.

      Wenn ich mir dann die Auftragslage bei Solon anschaue, wird mir einiges klar. Ich finde es himmelschreiend, daß hier Fosile Brennstoffe weiter bevorzugt werden. Hätten wir doch schon genug Alternativen (Solar, Photovoltaik, Wind, Wasser ...)
      Avatar
      schrieb am 07.12.00 11:33:05
      Beitrag Nr. 2 ()
      @900392

      Wenn der Strom einfach `aus der Steckdose` käme, dann könnte man dir vielleicht zustimmen.
      Er wird aber irgendwo erzeugt. Und zwar aus vor allem aus fossilen Energieträgern!
      Wenn ich nun irgendwo ein Kilo Steinkohlenäquivalent in einem Kraftwerk zu Wärme umsetze
      und daraus so um die 30% Energie als Strom erzeuge (70% Verlust), dann diesen mit
      Verlust in ein Haus transportiere, dort wieder - mit Verlust - in Wärme umsetze, dann kann
      ich darin wahrlich keinen Sinn erkennen.
      Das Gas vor Ort in hochwertigen Heizanlagen in Wärme umzusetzen bringt mit Sicherheit einen
      wesentlich höheren Gesamtwirkungsgrad und damit eine geringere CO2-Belastung als mit dem Umweg
      über das Kraftwerk!

      Oder willst du etwa mit regenerativem Strom, also mit Strom aus Sonnenenergie (Windenergie ist
      ja auch Sonnenenergie) heizen?! Das wäre ja der größte Schwachsinn. Da würde man mit wenigen
      Prozent Wirkungsgrad das Licht in Strom umwandeln und dann in Wärme. Dabei kann man mit ther-
      mischen Kollektoren mit 90% Wirkungsgrad die Sonneneinstrahlung direkt als Wärme nutzen.
      Und natürlich auch speichern für ein Heizsystem.

      Das Ganze zeigt mal wieder, dass eine regenerative Energiewirtschaft nur im Gesamtkomplex
      Sinn macht. Also sowohl die Verbrauchsgewohnheiten als auch die Erzeugungstechniken umfasst!
      Und das ist bislang vielen leider nicht ausreichend klar.
      Avatar
      schrieb am 07.12.00 11:46:34
      Beitrag Nr. 3 ()
      Und noch was.
      In der angesprochenen neuen Energieeinsparverordnung ist erstmals vorgesehen, dass zusätzlich zur
      passiven Solarenergienutzung, z.B. über günstig angeordnete Fenster, auch die aktive Nutzung
      erneuerbarer Energien angerechnet werden soll.

      Also ein weiteres Konjunkturprogramm für die Hersteller von Solarkollektoren und PV-Modulen.
      Denn viele Bauherren werden jetzt zusätzlich über die Integration solcher Anlagen in ihre Vorhaben
      nachdenken. Aber mit Sicherheit werden sie den Solarstrom nicht in ihrem Haus zum Heizen einsetzen :)


      So dreht sich manche Nachricht ins Gegenteil, wenn man sie zweimal liest...
      Avatar
      schrieb am 07.12.00 13:13:27
      Beitrag Nr. 4 ()
      Nanana.

      Es ist also besser mit Öl oder Gas zu heizen, als Strom aus dem Wasserkraftwerk zu benutzen ?

      Klasse Gesamtkonzept !

      Muß ich die Anordnungen in der Energiesparverordnung bezüglich der Dämmung bei Strom umsetzen, habe ich ein ungesundes Raumklima geschaffen. Dieses Raumklima muß ich dann durch gezielte Lüftungsanlagen wieder aufbereiten, damit ich nicht krank werde.

      Klasse Gesamtkonzept !

      Wohin geht den der überschüßige Strom meiner Solaranlage ? Wird der nicht ins öffentliche Stromnetz eingespeißt ? Heißt das jetzt man kann Strom in Paketen verschicken ? Ist es nicht besser Öl-, Gas- und Kohlekraftwerke zentral an einem Punkt mit modernsten Filtern zu überwachen, als jedem Haushalt sein eigenes Süppchen kochen zu lassen ?

      Klasse Gesamtkonzept !

      Wärmepumpen benötigen ebenfalls Elektro zur Unterstützung ...

      usw ...

      Klasse Gesamtkonzept !

      Neee Danke ...
      Avatar
      schrieb am 07.12.00 13:41:06
      Beitrag Nr. 5 ()
      Oh, Ich vergaß :

      Eine Heizung die zu 100 % aus Alternativen Möglichkeiten besteht gibt es leider noch nicht (weder Wind, noch Solar,noch Wärmepumpe, usw...). D.h. es muß mit anderen Mitteln Energie zugeschossen werden.

      Was soll ich hierfür benutzen ?

      Öl und Gas ? Dann hätte ich gleich nicht`s alternatives kaufen brauchen.

      Strom ? Bei dem jetzigen Vorschlag zur Energiesparverordnung total unwirtschaftlich.

      Holz ? Da würden wir das Waldsterben aber ganz schön beschleunigen.

      Was bleibt sonst noch ?




      Klasse Gesamtkonzept !

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      Avatar
      schrieb am 07.12.00 22:04:33
      Beitrag Nr. 6 ()
      also in den großstädten sind in letzter zeit die fernwärmenetze ( müllverbrennung ) verstärkt ausgebaut worden. wie wäre es mit biogasheizkraftwerken für kleine dörfer ? mist gibts doch genügend...
      wieso wollt ihr plötzlich ausschliesslich mit solarenergie heizen ?
      :)
      Avatar
      schrieb am 08.12.00 07:48:42
      Beitrag Nr. 7 ()
      es gibt bereits Häuser, die sich komplett, im meine KOMPLETT selbst versorgen können.
      Das Haus gewinnt die Energie allein aus regenerativen Energien und versorgt alle Teile des Gebäudes wie Heizung, Strom für Lüftungsanlage, Umwälzpumpen und für alle Endgeräte.
      Die Energie wird aus Solarenergie mit Solarzellen und Photovoltaikanlagen, sowie aus Erdwärme und Wärmetauscherplatten aus den abgesaugten Räumen.
      Diese Anlage muss aber im Ganzen gesehen werden um funktionieren zu können und funktioniert sogar im Winter.

      Und da sag nochmal einer, das es keine Energieversorgung aus 100% regenerativer Energie gibt.

      Gruß Mirtl
      Avatar
      schrieb am 08.12.00 09:10:48
      Beitrag Nr. 8 ()
      @Mirtl75

      Wo ?
      Avatar
      schrieb am 08.12.00 09:31:23
      Beitrag Nr. 9 ()
      Zudem sei gesagt :

      Was du schreibst benötigst du :

      Photovoltaikanlage
      Solarzellen
      Wärmetauscher
      Wärmepumpe
      Lüftungsanlage
      Dämmfaktor (gemäß DIN : 3 !)
      Zusatzheizgeräte (Direktheizer)
      Akkus

      Jetzt überleg mal, was so etwas kostet ! Damit kommst du leicht in einen 6-stelligen Bereich. Wer soll so etwas kaufen ?
      Unterstellt man, daß alle diese Geräte noch um 50% billiger werden, schätze ich einen Finanzierungsbedarf von ca. 60 bis 70 TDM. Hinzu kommt dann noch die Installation (geschätzt ca. 15 TDM). Macht ca. 70-80 TDM.

      Wer soll so etwas bezahlen ? Wartungskosten ?

      Dazu im Vergleich eine Ölheizung oder Gas ca 30TDM.

      Wie lange muß man leben um die Kosten wieder einzuspielen ?



      Klasse Gesamtkonzept !
      Avatar
      schrieb am 08.12.00 12:21:58
      Beitrag Nr. 10 ()
      Ich kann nur sagen :

      Weg mit der Energiesparverordnung und Konzentration auf wirkliche umweltschonende Möglichkeiten !

      Keine Bevorteilung von ÖL und GAS mehr. Förderung von alternativen Stromgewinnungen und Förderung von Elektroheizung.
      Avatar
      schrieb am 08.12.00 22:51:03
      Beitrag Nr. 11 ()
      Mit den Gesamtkosten muss ich Dir in manchen Punkten recht geben. Aber wo Du die 15TDM Installationskosten herbekommst, frag ich mich aber schon.

      Aber ich kann ruhigen Gewissens schlafen gehen, mit dem Gedanken daran, daß unsere Nachkommen auch noch saubere Luft zum atmen haben. Es mag ja sein, daß die fossilen Brennstoffe noch ein Weilchen halten, aber irgendwann ist Schluß. Wenn nicht in 50 Jahren, dann halt in 100 Jahren. Und dann, was ist dann???

      Nach mir die Sintflut, oder?

      Wenn´s Dich trotzdem interresiert, anschließend hab ich ne Beschreibung, wie so etwas funktioniert.


      1. Einleitung

      Neben der Verwendung von Sonnenkollektoranlagen in Einfamilienhäusern zur Brauchwassererwärmung ist in den letzten 5 Jahren ein verstärkter Trend zur teilsolaren Raumheizung zu verzeichnen. Mit Kollektorflächen zwischen 20 und 50 m² sowie Heizungsspeichergrößen zwischen 1 und 5 m³ können solare Deckungsgrade bis zu 70% erreicht werden. Mit solchen Systemen können Schwankungen der Sonneneinstrahlungen über einige Tage ausgeglichen werden. Die jahreszeitlichen Schwankungen im Energieangebot der Sonne und dem Energiebedarf des Gebäudes können aber nur mittels großer Energiespeicher ausgeglichen werden. Einige in den vergangenen Jahren realisierte Anlagen, welche Wärme in großen Wasserspeichern vom Sommer in den Winter speichern, zeigen, daß es möglich ist, ausschließlich mit Sonnenenergie zu heizen. Das bekannteste ist wohl das seit 1989 bewohnte "Solarhaus Jenni" in der Schweiz, daß als solares Niedrigenergiehaus ohne konventionelle Energiequelle errichtet worden ist.

      2. Ausgangssituation und Aufgabenstellung

      Die Wärmeversorgung des als Niedriegenergiehaus auszuführenden Gebäudes erfolgt ausschließlich über aktive und passive Sonnenenergienutzung. Das bedeutet, daß das eingesetzte Solartechnik-Kapital im Vergleich zu einfacheren, teilsolar beheizten Niedrigenergiehäusern nicht durch eingesparte Heizkosten kompensierbar ist.
      Durch dieses Objekt wurde bewiesen, daß ein derartiges Konzept architektonisch und technisch mit vertretbaren Mehrkosten umsetzbar ist. Dies soll Interessierte ermutigen in Ihren Baukonzepten ähnliche solare Wege zu gehen.

      3. Architektur

      Mit der Freiheit zu einer "auffälligen" Solararchitektur verwarf der Gebäudeplaner, die üblichen Parameter zur Gestaltung von Einfamlienhäusern und reduzierte das Thema "Haus" auf ein funktionelles Gefüge von zusammengehörenden Raumgruppen, Flächen und Belichtungen. Dieses "Funktionsprogramm" wurde in eine minimierte Gebäudeoberfläche integriert, die durch ihre Ausrichtung die passiv solare Energienutzung optimal unterstützt. Der zur Anwendung der aktiv solaren Energie erforderliche Stahlspeicher erstreckt sich über drei Geschoße und wurde dadurch zum gestalterischen Element. Der Grundriß des Gebäudes öffnet sich mit dem Speicher als Mittelpunkt kreissegmentartig nach Süden. Dadurch wurde dem Wohnraum die kalte Nordseite als Wärmeverlustzone "erspart".

      In weiterer Folge fiel die Außenwandlänge im Verhältnis zur umschließenden Bruttogeschoßfläche von ca. 86 m² (Grundriß der Regelgeschosse) mit knapp 30 m äußerst klein aus. Zum Vergleich: Wären die 86 m² in einem allgemein als sparsam bekannten quadratischen Grundriß untergebracht, wäre die anteilige Außenwandlänge mit mehr als 37 m um 23% größer.
      In Zusammenwirken mit einer sehr gut wärmedämmenden Außenwandkonstruktion ist die Heizlast des Gebäudes ohne Berücksichtigung der solaren Energiegewinne mit ca. 4,5 kW äußerst gering.

      4. Bauweise

      4.1 Keller
      Der ausschließlich passiv über Wärmeverluste aus dem Hauptwohnbereich beheizte, außerordentlich gut gedämmte Keller dient mitunter als Eingangs- Garderoben- und Arbeitsbereich. Alle Ziegelwände dieses Geschosses wurden gegen das Fundament hin thermisch, mittels hoch belastbarem Dämmstoff, entkoppelt. Die diffusions- und wärmetechnische Optimierung der Außenwände gegen Erdreich und gegen Außenluft erfolgte mit 10 cm dickem Schaumglas bzw. Kork.

      4.2 Wandaufbauten
      Das Erd- und Obergeschoß besteht aus einer vorgefertigten Holzrahmenstruktur. Um die Effizienz des Dämmstoffes in der Außenwand nicht durch zu hohen Anteil an Holzkonstruktion zu verschlechtern bzw. die Wanddicke nicht unnötigerweise zu erhöhen, wurde auf minimalen Holzeinsatz geachtet. Dazu ein Vergleich: 1 m³ verarbeitetes Holz kostet im Wohnhausbau ca. DM 800.-. Ein m³ des zum Einsatz gelangten Dämmstoffes "Recycling Zellulose" kostet verarbeitet ca. DM 170.-. Da aber der Dämmstoff mehr als dreifach besser dämmt als Holz, sprechen nicht nur energietechnische sondern auch ökonomische Gründe für eine Reduktion von verzichtbaren Holzanteil in der Gebäudehülle.

      Die Außenwände wurden als nicht hinterlüftete Konstruktion berechnet und mit Papierdampfbremsen und ebensolchen Winddichtungen versehen. Konstruktive Durchdringungen der Dampfbremse konnten weitestgehend vermieden werden. Der k(U) - Wert der Außenwand beträgt 0,15 W/m²K. Die Fassade wurde z.Teil holzverkleidet, z.T. mit Kork als Putzträger verputzt. Alle Innenwände des Erdgeschosses wurden zur Erhöhung der Speichermassen massiv gemauert. Die Holzriegelwände im Dachgeschoß erhielten eine Splittfüllung. Die oberste Geschoßdecke zum unbeheizten Spitzboden wird von einer Holzkonstruktion mit schmalen Holzträgern und ebenfalls minimiertem Holzanteil gebildet. Der k(U) - Wert beträgt 0,12 W/m²K.

      4.3 Fenster
      Man entwickelte gemeinsam mit einer Bautischlerei ein energiesparendes Fenster, welches über einen kf - Wert von ca. 0,7 W/m²K verfügt. Bei diesem Fenster wurde der Rahmenkonstruktion (ca. 115 mm Dick, Lärche), den zum Einsatz gelangendem Dichtstoff sowie dem Glas (Dreifachverglasung von Interpane, k - Wert 0,4 W/m²K) besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Alle Fensterfugen wurden mit Kokosfasern gestopft und mit Dampfbremse und Windabdichtung verklebt.

      5. Bauökologie und Baubiologie

      Der Einsatz von naturnahen Materialien war Entscheidungsgrundlage bei der Wahl von Baukonstruktion und Baustoff. Beispielsweise bleibt die holzverkleidete Fassade unbehandelt. Der konstruktive Holzschutz wurde optimiert, auf chemischen zur Gänze verzichtet. FCKW-hältige Produkte finden ebenso wenig Verwendung wie Polyurethan, PVC und mineralische Dämmstoffe.

      Sämtliche Haustechnikeinbauten erfolgten in Anlehnung an elektrobiologische Erkenntnisse. Eine zentrale Staubsauganlage reduziert den hausstaubfördernden Umlufteffekt wesentlich. Die Energie aus dem Saisonspeicher wird über sogenannte Heizwände mit hohem Strahlungsanteil in die Wohnräume gebracht.

      Eine Regenwassernutzungsanlage reduziert den Bedarf an Trinkwasser. Aus dieser werden die Toiletten, die Waschmaschine sowie diverse Nutzwasserauslässe mit kalkfreiem, mechanisch gereinigten Wasser versorgt.

      6. Wintergarten und Kollektorfeld

      Die Südseite ist vorwiegend durch ein unter 55° von der Horizontale geneigtes Energiedach gezeichnet. Diese Fläche trägt die aktiv solare Kollektorfläche und eine schräge Wintergartenverglasung von 25 m². Die Wintergartenisolierverglasung und die Kollektorverglasung stellen eine geschlossene und ebenflächige äußere Begrenzung dar. Der Wintergarten wurde auf der dem Wohnraum zugekehrten Seite mit einer unverputzten, dunkelroten Sichtmauerung aus Abbruchziegeln versehen. Dadurch wurde dieser passiv solar wirksame Wohnverstärker mit Speichermassen und einem "Absorber" versehen.

      7. Energietechnik

      7.1 Prinzip der Wärmeversorgung
      Eine Bruttokollektorfläche von 85 m² (Agena Azur, vollflächig durchströmter Edelstahlabsorber) erwärmt in den Sommermonaten den 75 m³ fassenden Energiespeicher bis an die 100° C. Aus diesem hochgedämmten Saisonspeicher erfolgt die Wärmeversorgung in der Heizperiode. An Wintersonnentagen reicht der Kollektorertrag gemeinsam mit passiven Solargewinnen aus um das Gebäude zu beheizen. Überschüsse werden temperaturorientiert in den Saisonspeicher eingebracht.

      Die Forderung einzig mit der Energiequelle Sonne das Gebäude zu beheizen, beinhaltet natürlich auch noch eine ausreichende Versorgung in den Monaten Januar bzw. Februar. Nicht nur die als Niedertemperaturheizsystem ausgelegte Wandheizung (35/30° C), sondern auch die Brauchwasserbereitungsanlage muß aus dem Energiespeicher entsprechend versorgt werden. Hierbei stellt in diesem Zeitraum die Brauchwasserbereitung aufgrund des wesentlich höheren erforderlichen Temperaturniveaus ein größeres Problem dar.

      Um Abweichungen vom Normklimajahr überbrücken zu können, wurde die Heizlast des Gebäudes in den Simulationsrechnungen mit einem Sicherheitszuschlag von 20% beaufschlagt. Dadurch sollte die Wärmeversorgung auch in kritischen Wintern gesichert, gleichzeitig eine unnötige Überdimensionierung aber vermieden sein.

      7.2 Speicherladung und Entladung - Systemtechnik
      In den drucklos ausgeführten Energiespeicher wurden als Schichtladesystem sogenannte Leitwerkeinrichtungen der Firma Sandler Solar aus Kaufbeuren in Deutschland, eingebaut. Diese spezielle Leitwerkeinrichtung besteht aus einem Rohr-in-Rohr System dessen Funktion auf dem Dichteunterschied zwischen kaltem und warmem Wasser basiert. Ist das von oben einströmende Medium am Rohraustritt des innenliegenden Rohres heißer als das umgebende Speicherwasser, so steigt dieses in der Kreisringfläche zwischen innerem und äußerem Rohr nach oben, wo es über Öffnungen am äußeren Rohrmantel ausströmen kann. Eine Leitwerkeinrichtung ermöglicht somit zwei Belade- und eine Entnahmeebene. Der Energiespeicher wurde mit zwei Leitwerkeinrichtungen ausgestattet woraus sich vier Belade- und zwei Entnahmemöglichkeiten ergeben. Der oberste Energiespeicherbereich steht nur der Brauchwasserbereitung zur Verfügung. Hierfür wurde eine eigene Entnahmemöglichkeit vorgesehen.
      Um auf einen weiteren Behälter und somit auch auf zusätzliche Speicherverluste verzichten zu können wurde eine Brauchwasserbereitung mit externem Wärmetauscher gewählt. Das Prinzip dieses Systems beruht auf einen an den momentanen Wasserverbrauch angepaßten Massenstrom des Heizungsmediums im Primärkreis des externen Wärmetauschers. Dies wird durch eine drehzahlgeregelte Umwälzpumpe erreicht. Dadurch kann im Vergleich zur Variante Brauchwasserspeicher (hier hängt die Rücklauftemperatur vom Ladezustand des Brauchwasserspeichers ab) ein konstant kalter Rücklauf in den Heizungsspeicher erreicht werden, was aufgrund des damit tiefen Kollektorrücklaufs zu Ertragssteigerungen des Kollektors führt.

      Die Systemtechnik wurde in einem von der Firma Sandler Solar aus Kaufbeuren, hydraulisch und elektrisch vorgefertigten Hydraulikblock (Energiekompaktzentrale) den Anforderungen entsprechend zusammengefaßt.

      Die im Matched Flow betriebene Kollektoranlage ermöglicht eine ständige Optimierung des Betriebspunktes in Abhängigkeit vom momentanen Energiebedarf der Verbraucher, Strahlungsangebot am Kollektor und Ladezustand des Energiespeichers. In Kombination mit den entsprechend angeordneten Leitwerkeinrichtungen erfolgt ein nahezu optimales Speichermanagement.

      7.3 Lüftungswärmerückgewinnung
      Da bei derart gut wärmegedämmten Gebäudekonzepten der Anteil des hygienisch erforderlichen Luftwechsels in Abhängigkeit von der Personenbelegung meist die Wärmeverluste durch Transmission über die Außenbauteile übersteigt, wurde eine geregelte Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung installiert. Hierbei wird in der Heizsaison der verbrauchten Raumluft Wärme entzogen und der einströmenden Frischluft zugeführt. Eine Vorwärmung der Frischluft über Erdwärmekontakt und eine Nacherwärmung über die im Saisonspeicher eingelagerte Sonnenenergie ist vorgesehen.


      Diese Heizanlage des Nullheizenergiehauses ist seit Sommer 1996 in Betrieb, bezogen wurde das Haus im Frühjahr 1997.


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