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    Interview mit Klaus Pfleiderer, Vorstandschef der Cycos AG - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 08.12.00 14:28:44 von
    neuester Beitrag 21.12.00 13:08:47 von
    Beiträge: 11
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      Avatar
      schrieb am 08.12.00 14:28:44
      Beitrag Nr. 1 ()
      Cycos stellt sogenannte
      Unified-Messaging-Technologien her. Diese
      Softwarelösungen bündeln Telefon, Internet, Fax und
      WAP in einem einzigen elektronischen Postfach, wobei
      der Nutzer unabhängig vom jeweiligen Endgerät seine
      Nachrichten weltweit abrufen kann. Zu den Kunden von
      Cycos gehören SAP, DaimlerChrysler, Mannesmann und die Dresdner
      Bank. Siemens und Bosch installieren die Cycos-Software bei ihren
      Kunden auch unter eigenem Namen.
      Mit Vorstandschef Klaus Pfleiderer sprach Instock, ein
      Börseninformationsdienst der Gatrixx AG, über die jüngst vorgelegten
      Neun-Monats-Zahlen.

      Instock:
      Sie hatten ursprünglich für dieses Jahr einen Gewinn vor Steuern und
      Zinsen (EBIT) von 4,4 Millionen Mark geplant. Diese Planung wurde auf
      1,16 Millionen Mark reduziert. Nun ist von 2,2 Millionen Mark Verlust
      die Rede. Welche Bedeutung haben Finanzprognosen für Sie?
      Pfleiderer:
      Diese Prognosen haben für uns eine große Bedeutung. Nur gibt es bei
      solchen Prognosen auch Unwägbarkeiten. So war sicherlich nicht
      vorauszusehen, dass wir den Finanzvorstand verlieren und Abfindungen
      zahlen müssen. Hier wurden für unseren ehemaligen Finanzchef und
      die Altgesellschafter der zugekauften Firma Maier BKS Abfindungen in
      Höhe von 1,5 Millionen Mark fällig.

      Instock:
      Auch wenn man diese 1,5 Millionen Mark mit einberechnet, fehlen
      gegenüber der ursprünglichen Planung immer noch gut 5,1 Millionen
      Mark. Wie sind die Verluste zu erklären?
      Pfleiderer:
      Wir sehen das nicht als Verlust, sondern als Investitionen. Bei einem
      Blick auf unsere Bewertung zum Börsengang wird deutlich, dass Cycos
      damals ein reines Technologieunternehmen war. Dabei wurden auch
      solche Schwachstellen, wie unsere damals sehr einfache Vertriebs- und
      Marketinginfrastruktur, deutlich. Wir haben in diese Bereiche investiert
      und 20 neue Leute eingestellt. Bis dann Marketing und Vertrieb volle
      Leistung bringen, vergehen schon sechs bis neun Monate. Wir sind
      stolz, dass wir diese Investitionen eher tätigen konnten, als ursprünglich
      geplant. Dadurch sind unsere Investitionskosten zu diesem Zeitpunkt
      auch höher, als damals geplant.

      Instock:
      Wie hoch waren die?
      Pfleiderer:
      Gemeinsam mit anderen Effekten haben diese Investitionen eine
      Größenordnung von zirka 1 Million Mark.

      Instock:
      Da fehlen gegenüber Ihrer ursprünglichen Planung aber immer noch 4
      Millionen Mark. Wo sind die abgeblieben?
      Pfleiderer:
      Der dritte Grund sind die Transformationsprozesse, die wir durch den
      Zukauf von drei Unternehmen bewältigen mußten. Wir mußten ja alle
      drei Firmen integrieren. Dazu haben wir beispielsweise ein
      Management-Informationssystem eingeführt. Damit sind wir in der Lage,
      Wachstum und Kosten Realtime zu kontrollieren. Dadurch können wir
      beispielsweise bessere Prognosen einführen. Die Einführung eines
      solchen Systems hat viel Zeit von den leitenden Leuten in Anspruch
      genommen. Wenn man so will, kann man dies auch als entgangenen
      Umsatz werten. Ich denke aber, wir haben damit das Fundament für die
      Zukunft recht geschickt gelegt.

      Instock:
      Von all dem war zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Prognose von
      4,4 Millionen Mark EBIT nichts bekannt?
      Pfleiderer:
      Nach dem Wechsel im Vorstand haben wir jetzt wesentlich
      konservativere Prognosen. Wir sehen das Bedürfnis der Anleger und der
      Presse, dass wir die Prognosen einhalten. Dazu haben wir jetzt die
      entsprechenden Tools, wie das Management-Informationssystem,
      geschaffen.

      Instock:
      Auch beim Umsatz werden Sie mit nunmehr geplanten 24 Millionen Ihr
      ursprüngliches Ziel von 25 Millionen Mark nicht erreichen. Wo
      klemmte es beim Umsatz?
      Pfleiderer:
      Das ist richtig, aber das Jahr ist auch noch nicht zu Ende. Wir haben jetzt
      mit unserem neuen Chief Operations Officer, HerrnGehlert (zuständig für
      Vertrieb, Marketing und Finanzen), einen sehr konservativen Vorstand,
      der genauso prognostiziert. Er hat zunächst einen großen Kehraus
      gemacht. Daraus resultieren auch die Korrekturen. Ohne irgendwelche
      Hoffnungen zu wecken, muss ich aber sagen, dass es gewisse
      Markttoleranzen gibt, einige Sachen noch offen sind. Es ist in der Tat so,
      dass Auftraggeber erst kurz vor Jahresschluß noch Sachen reinreichen.

      Instock:
      Wie sieht vor diesem Hintergrund Ihre Planung für die nächsten drei
      Jahre aus?
      Pfleiderer:
      Die Planung für das nächste Jahr wird bei uns ganz seriös gemacht. Zu
      den Details kann ich aber erst Anfang nächsten Jahres etwas sagen.
      Dass wir, wenn wir keine Zukäufe aus dem organischen Wachstum
      machen, für das nächste Jahr mit einer Umsatzrendite von 10 Prozent
      rechen können, steht aber heute schon fest.

      Instock:
      Sie werden also im nächsten Jahr wieder schwarze Zahlen
      schreiben?
      Pfleiderer:
      Auf jeden Fall. Unter dem Vorbehalt, dass wir nicht weiter investieren.
      Wenn wir so etwas, beispielsweise in den USA, tun ? es gibt
      entsprechende Pläne ? dann ist das ein Investment. An dieser Stelle
      sind wir gehalten, solche Vorgänge noch besser zu kommunizieren. Mit
      den jetzigen Ressourcen werden wir aber ganz klar im nächsten Jahr
      schwarze Zahlen schreiben.

      Instock:
      Sie sprachen schon an, dass Sie jetzt das Fundament bauen, auf dem
      das weitere Wachstum möglich ist. Wir dachten, das Fundament sei
      mit dem Börsengang gelegt. Sind Sie ein schlechter Baumeister oder
      müssen Sie jetzt anbauen, weil Sie zu knapp geplant haben?
      Pfleiderer:
      Weder noch. Der Börsengang gab uns eine Chance. Mit dem
      Börsengang spielt man aber auch in einer anderen Liga. Da ist es
      notwendig, sein Fundament zu verstärken. So hat man ganz neue
      Personalstrukturen, man muss neue Geschäftsprozesse einführen, die
      bisher überhaupt nicht notwendig waren. Wir machen dies im Gegensatz
      zu anderen Kollegen am Neuen Markt zuerst. Damit laufen wir nicht
      unkontrolliert in irgendwelche Kostenszenerien rein. Kurz gesagt ist
      Cycos heute aufgrund seines Börsenganges, seiner guten
      Geschäftsentwicklung und der Marktentwicklung zur Zeit gut positioniert
      und hat die Reputation für strategisch globale Allianzen.

      Instock:
      Können Sie erläutern, was das für Cycos bedeutet?
      Pfleiderer:
      Cisco ist gerade dabei, ein Unternehmen namens Active Voice zu
      kaufen. Auch mit uns unterhalten sich viele Unternehmen. Wir sind jetzt
      Dank des Börsenganges, der uns einen richtigen Push gebracht hat, für
      die Global-Player ein ernstzunehmender Partner.

      Instock:
      Auch ein ernstzunehmender Übernahmekandidat?
      Pfleiderer:
      Ich will in dem einen oder anderen Fall eine Minderheitsbeteiligung nicht
      ausschließen. Wir sind an die Börse gegangen, um frei zu sein, um zu
      zeigen, dass auch eine deutsche Firma eine Chance hat, Global-Player
      zu werden. Das können wir nur nachweisen, wenn wir frei sind. Es
      stimmt allerdings auch, dass man niemals nie sagen soll. Unser Ziel
      sind, wie schon gesagt, globale strategische Allianzen, um unserem Ziel
      Global-Player zu werden, näher zu kommen.

      Instock:
      In einer Meldung vom 28. November schreiben Sie, dass Sie nunmehr
      Gespräche mit Siemens über eine strategische Allianz führen. Was ist
      der konkrete Hintergrund für diese Gespräche?
      Pfleiderer:
      Wir reden nicht nur mit Siemens. Bei allen Gesprächen geht es um
      weltweite strategische Partnerschaften. Konkret bedeutet dies, dass wir
      Partner suchen, die unsere Produktpalette komplett weltweit vermarkten.
      Diese Unternehmen sollen uns auch mit ihrem Know-how bei unserem
      Markteintritt in die USA unterstützen.

      Instock:
      Sie wollten ursprünglich allein nach Amerika gehen und dort eine
      Vertriebstochter aufbauen. Ist Ihnen bei diesem Projekt die Luft
      ausgegangen oder wieso benötigen Sie nunmehr Partner für diesen
      Schritt?
      Pfleiderer:
      Das eine schließt das anderer nicht aus. Es gilt nach wie vor die
      Aussage, dass wir in den Staaten eine Tochter gründen wollen. Dies
      wird, wie geplant, im Laufe des nächsten Jahres passieren. Die
      Performance dieser Tochter wird aber entscheidend von der Existenz
      einer solchen Allianz beeinflußt.

      Instock:
      Ist das nicht dennoch eine Abkehr von der ursprünglichen Planung,
      nach der Sie allein nach Amerika gehen wollten?
      Pfleiderer:
      Was heißt allein? Wir werden allein eine Tochter in den USA gründen.
      Allein heißt ja nicht, dass wir uns nicht einen Rat oder Unterstützung
      einholen. Wir sind ja auch noch allein, wenn wir eine strategische
      Partnerschaft mit einem der Großen haben. Für uns bedeutet allein,
      dass wir eigenständig bleiben. Allein bedeutet aber nicht, dass wir so
      vermessen sind zu sagen, wir wissen schon alles, wir sind der
      Überflieger.

      Instock:
      Herr Pfleiderer, vielen Dank für das Gespräch.

      Das Interview führte Helmut Harff.
      Avatar
      schrieb am 08.12.00 19:08:19
      Beitrag Nr. 2 ()
      Das hört sich nicht mehr so gut an wie vor dem Börsengang.
      Avatar
      schrieb am 09.12.00 16:20:17
      Beitrag Nr. 3 ()
      Aber gut genug für ein Unternehmen, daß bei 6 Euro angekommen ist. Ich verstehe diejenigen nicht, die bei bis zu 30 Euro eingekauft haben, und jetzt am Ende des Tunnels bei 6-8 Euro auf einmal verkaufen. Was steckt da für eine Logik dahinter. Man muß ja meinen, daß Cycos kurz vor dem Konkurs steht. Man sollte sich bei Zeiten mal wieder vor Augen halten, warum es eigentlich den Neuen Markt gibt. War da nicht die Sprache von neuen Technologien, in die man investieren soll. Alles was jetzt getan wird, ist eine Miesmacherei des gesamten neuen Marktes, bloß weil einige Unternehmen kurz vor dem Konkurs stehen oder irgendwelche krumme Dinger drehen. Cycos gehört nicht dazu!!!! Neue Technologien brauchen ihre Zeit. Und diese Zeit werde ich persönlich den Unternehmen geben, denn wenn ein Unternehmen in den Ausbau ihrer Aktivitäten Geld ausgibt und am Ende des Jahres mit +/- 0 dasteht, die sind für mich keine Pleitefirmen. Da sind Gelder einfach sinnvoll eingesetzt worden. Aber sowas zählt heutzutage nicht mehr.

      -----
      400% mehr Umsatz, EBIT + 200%, für nächstes Jahr aber nur noch 100% mehr Umsatz und EBIT ausgeglichen.
      Was meint ihr, wird dieser Wert am Tag der Veröffentlichung der Zahlen verlieren oder gewinnen?

      Gruß
      rdm
      Avatar
      schrieb am 12.12.00 17:38:39
      Beitrag Nr. 4 ()
      Kann mir mal jemand verraten, warum der Kurs von Cycos gestern und heute über 10% gewinnt?
      Liegt das an der allgemeinen Marktsituation oder ist das schon ein kleiner Trendwechsel?
      Schoen waere das Zweite!!!!
      Danke und Tschuess
      Avatar
      schrieb am 13.12.00 14:04:44
      Beitrag Nr. 5 ()
      Vielleicht kauft sich schon Siemens ein.
      Muß ja über Aktien geschehen, weil Pfleiderer unabhängig bleiben will.

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      Avatar
      schrieb am 13.12.00 15:11:15
      Beitrag Nr. 6 ()
      @all. Wer deckt sich denn heute in regelmäßigen Abständen mit jeweils 2200 Stck ? Was läuft da ab ? Steigt jemand ein ? Wer weiß mehr ?

      Gruß
      Avatar
      schrieb am 13.12.00 18:55:14
      Beitrag Nr. 7 ()
      2200 Stk. werden jetzt schon ein paar Tage immer wieder gekauft - seit der Kurs bei 6,8 Euro seinen Tiefspunkt erreicht hatte

      packers
      Avatar
      schrieb am 18.12.00 17:29:13
      Beitrag Nr. 8 ()
      Und nun werden die je 2.200 Stück auch wieder verkauft. Also nicht Siemens!!!

      Gruß
      rdm
      Avatar
      schrieb am 18.12.00 18:56:02
      Beitrag Nr. 9 ()
      Gibt`s eigentlich die Times&Sales-Übersicht noch bei W.O. ??
      Wenn ja, wie kommt man dahin ??

      Danke,

      packers
      Avatar
      schrieb am 18.12.00 19:01:35
      Beitrag Nr. 10 ()
      Schauen sie rein: www.brokerstalk.de.vu
      Avatar
      schrieb am 21.12.00 13:08:47
      Beitrag Nr. 11 ()
      Meiner Meinung nach ist das alles absoluter ... !
      Herr Pfleiderer weicht am Anfang immer den Fragen aus,
      was denn mit dem Geld geschehen sei, und dann meint er
      es gäbe entsprechende Pläne in die USA zu gehen (unter
      vorbehalt), am Ende des Interviews wendet sich dies in ein
      "Es gilt nach wie vor die Aussage, dass wir in den Staaten
      eine Tochter gründen wollen. Dies wird, wie geplant, im
      Laufe des nächsten Jahres passieren" ... also ist es doch
      schon fest gelplant oder?

      Schade dass ich von einem solchen Unternehmen noch Aktien
      besitze, denn ich kann diese Art der Unternehmensführung
      nicht befürworten!

      MfG


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