Interview mit Klaus Pfleiderer, Vorstandschef der Cycos AG - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 08.12.00 14:28:44 von
neuester Beitrag 21.12.00 13:08:47 von
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Cycos stellt sogenannte
Unified-Messaging-Technologien her. Diese
Softwarelösungen bündeln Telefon, Internet, Fax und
WAP in einem einzigen elektronischen Postfach, wobei
der Nutzer unabhängig vom jeweiligen Endgerät seine
Nachrichten weltweit abrufen kann. Zu den Kunden von
Cycos gehören SAP, DaimlerChrysler, Mannesmann und die Dresdner
Bank. Siemens und Bosch installieren die Cycos-Software bei ihren
Kunden auch unter eigenem Namen.
Mit Vorstandschef Klaus Pfleiderer sprach Instock, ein
Börseninformationsdienst der Gatrixx AG, über die jüngst vorgelegten
Neun-Monats-Zahlen.
Instock:
Sie hatten ursprünglich für dieses Jahr einen Gewinn vor Steuern und
Zinsen (EBIT) von 4,4 Millionen Mark geplant. Diese Planung wurde auf
1,16 Millionen Mark reduziert. Nun ist von 2,2 Millionen Mark Verlust
die Rede. Welche Bedeutung haben Finanzprognosen für Sie?
Pfleiderer:
Diese Prognosen haben für uns eine große Bedeutung. Nur gibt es bei
solchen Prognosen auch Unwägbarkeiten. So war sicherlich nicht
vorauszusehen, dass wir den Finanzvorstand verlieren und Abfindungen
zahlen müssen. Hier wurden für unseren ehemaligen Finanzchef und
die Altgesellschafter der zugekauften Firma Maier BKS Abfindungen in
Höhe von 1,5 Millionen Mark fällig.
Instock:
Auch wenn man diese 1,5 Millionen Mark mit einberechnet, fehlen
gegenüber der ursprünglichen Planung immer noch gut 5,1 Millionen
Mark. Wie sind die Verluste zu erklären?
Pfleiderer:
Wir sehen das nicht als Verlust, sondern als Investitionen. Bei einem
Blick auf unsere Bewertung zum Börsengang wird deutlich, dass Cycos
damals ein reines Technologieunternehmen war. Dabei wurden auch
solche Schwachstellen, wie unsere damals sehr einfache Vertriebs- und
Marketinginfrastruktur, deutlich. Wir haben in diese Bereiche investiert
und 20 neue Leute eingestellt. Bis dann Marketing und Vertrieb volle
Leistung bringen, vergehen schon sechs bis neun Monate. Wir sind
stolz, dass wir diese Investitionen eher tätigen konnten, als ursprünglich
geplant. Dadurch sind unsere Investitionskosten zu diesem Zeitpunkt
auch höher, als damals geplant.
Instock:
Wie hoch waren die?
Pfleiderer:
Gemeinsam mit anderen Effekten haben diese Investitionen eine
Größenordnung von zirka 1 Million Mark.
Instock:
Da fehlen gegenüber Ihrer ursprünglichen Planung aber immer noch 4
Millionen Mark. Wo sind die abgeblieben?
Pfleiderer:
Der dritte Grund sind die Transformationsprozesse, die wir durch den
Zukauf von drei Unternehmen bewältigen mußten. Wir mußten ja alle
drei Firmen integrieren. Dazu haben wir beispielsweise ein
Management-Informationssystem eingeführt. Damit sind wir in der Lage,
Wachstum und Kosten Realtime zu kontrollieren. Dadurch können wir
beispielsweise bessere Prognosen einführen. Die Einführung eines
solchen Systems hat viel Zeit von den leitenden Leuten in Anspruch
genommen. Wenn man so will, kann man dies auch als entgangenen
Umsatz werten. Ich denke aber, wir haben damit das Fundament für die
Zukunft recht geschickt gelegt.
Instock:
Von all dem war zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Prognose von
4,4 Millionen Mark EBIT nichts bekannt?
Pfleiderer:
Nach dem Wechsel im Vorstand haben wir jetzt wesentlich
konservativere Prognosen. Wir sehen das Bedürfnis der Anleger und der
Presse, dass wir die Prognosen einhalten. Dazu haben wir jetzt die
entsprechenden Tools, wie das Management-Informationssystem,
geschaffen.
Instock:
Auch beim Umsatz werden Sie mit nunmehr geplanten 24 Millionen Ihr
ursprüngliches Ziel von 25 Millionen Mark nicht erreichen. Wo
klemmte es beim Umsatz?
Pfleiderer:
Das ist richtig, aber das Jahr ist auch noch nicht zu Ende. Wir haben jetzt
mit unserem neuen Chief Operations Officer, HerrnGehlert (zuständig für
Vertrieb, Marketing und Finanzen), einen sehr konservativen Vorstand,
der genauso prognostiziert. Er hat zunächst einen großen Kehraus
gemacht. Daraus resultieren auch die Korrekturen. Ohne irgendwelche
Hoffnungen zu wecken, muss ich aber sagen, dass es gewisse
Markttoleranzen gibt, einige Sachen noch offen sind. Es ist in der Tat so,
dass Auftraggeber erst kurz vor Jahresschluß noch Sachen reinreichen.
Instock:
Wie sieht vor diesem Hintergrund Ihre Planung für die nächsten drei
Jahre aus?
Pfleiderer:
Die Planung für das nächste Jahr wird bei uns ganz seriös gemacht. Zu
den Details kann ich aber erst Anfang nächsten Jahres etwas sagen.
Dass wir, wenn wir keine Zukäufe aus dem organischen Wachstum
machen, für das nächste Jahr mit einer Umsatzrendite von 10 Prozent
rechen können, steht aber heute schon fest.
Instock:
Sie werden also im nächsten Jahr wieder schwarze Zahlen
schreiben?
Pfleiderer:
Auf jeden Fall. Unter dem Vorbehalt, dass wir nicht weiter investieren.
Wenn wir so etwas, beispielsweise in den USA, tun ? es gibt
entsprechende Pläne ? dann ist das ein Investment. An dieser Stelle
sind wir gehalten, solche Vorgänge noch besser zu kommunizieren. Mit
den jetzigen Ressourcen werden wir aber ganz klar im nächsten Jahr
schwarze Zahlen schreiben.
Instock:
Sie sprachen schon an, dass Sie jetzt das Fundament bauen, auf dem
das weitere Wachstum möglich ist. Wir dachten, das Fundament sei
mit dem Börsengang gelegt. Sind Sie ein schlechter Baumeister oder
müssen Sie jetzt anbauen, weil Sie zu knapp geplant haben?
Pfleiderer:
Weder noch. Der Börsengang gab uns eine Chance. Mit dem
Börsengang spielt man aber auch in einer anderen Liga. Da ist es
notwendig, sein Fundament zu verstärken. So hat man ganz neue
Personalstrukturen, man muss neue Geschäftsprozesse einführen, die
bisher überhaupt nicht notwendig waren. Wir machen dies im Gegensatz
zu anderen Kollegen am Neuen Markt zuerst. Damit laufen wir nicht
unkontrolliert in irgendwelche Kostenszenerien rein. Kurz gesagt ist
Cycos heute aufgrund seines Börsenganges, seiner guten
Geschäftsentwicklung und der Marktentwicklung zur Zeit gut positioniert
und hat die Reputation für strategisch globale Allianzen.
Instock:
Können Sie erläutern, was das für Cycos bedeutet?
Pfleiderer:
Cisco ist gerade dabei, ein Unternehmen namens Active Voice zu
kaufen. Auch mit uns unterhalten sich viele Unternehmen. Wir sind jetzt
Dank des Börsenganges, der uns einen richtigen Push gebracht hat, für
die Global-Player ein ernstzunehmender Partner.
Instock:
Auch ein ernstzunehmender Übernahmekandidat?
Pfleiderer:
Ich will in dem einen oder anderen Fall eine Minderheitsbeteiligung nicht
ausschließen. Wir sind an die Börse gegangen, um frei zu sein, um zu
zeigen, dass auch eine deutsche Firma eine Chance hat, Global-Player
zu werden. Das können wir nur nachweisen, wenn wir frei sind. Es
stimmt allerdings auch, dass man niemals nie sagen soll. Unser Ziel
sind, wie schon gesagt, globale strategische Allianzen, um unserem Ziel
Global-Player zu werden, näher zu kommen.
Instock:
In einer Meldung vom 28. November schreiben Sie, dass Sie nunmehr
Gespräche mit Siemens über eine strategische Allianz führen. Was ist
der konkrete Hintergrund für diese Gespräche?
Pfleiderer:
Wir reden nicht nur mit Siemens. Bei allen Gesprächen geht es um
weltweite strategische Partnerschaften. Konkret bedeutet dies, dass wir
Partner suchen, die unsere Produktpalette komplett weltweit vermarkten.
Diese Unternehmen sollen uns auch mit ihrem Know-how bei unserem
Markteintritt in die USA unterstützen.
Instock:
Sie wollten ursprünglich allein nach Amerika gehen und dort eine
Vertriebstochter aufbauen. Ist Ihnen bei diesem Projekt die Luft
ausgegangen oder wieso benötigen Sie nunmehr Partner für diesen
Schritt?
Pfleiderer:
Das eine schließt das anderer nicht aus. Es gilt nach wie vor die
Aussage, dass wir in den Staaten eine Tochter gründen wollen. Dies
wird, wie geplant, im Laufe des nächsten Jahres passieren. Die
Performance dieser Tochter wird aber entscheidend von der Existenz
einer solchen Allianz beeinflußt.
Instock:
Ist das nicht dennoch eine Abkehr von der ursprünglichen Planung,
nach der Sie allein nach Amerika gehen wollten?
Pfleiderer:
Was heißt allein? Wir werden allein eine Tochter in den USA gründen.
Allein heißt ja nicht, dass wir uns nicht einen Rat oder Unterstützung
einholen. Wir sind ja auch noch allein, wenn wir eine strategische
Partnerschaft mit einem der Großen haben. Für uns bedeutet allein,
dass wir eigenständig bleiben. Allein bedeutet aber nicht, dass wir so
vermessen sind zu sagen, wir wissen schon alles, wir sind der
Überflieger.
Instock:
Herr Pfleiderer, vielen Dank für das Gespräch.
Das Interview führte Helmut Harff.
Unified-Messaging-Technologien her. Diese
Softwarelösungen bündeln Telefon, Internet, Fax und
WAP in einem einzigen elektronischen Postfach, wobei
der Nutzer unabhängig vom jeweiligen Endgerät seine
Nachrichten weltweit abrufen kann. Zu den Kunden von
Cycos gehören SAP, DaimlerChrysler, Mannesmann und die Dresdner
Bank. Siemens und Bosch installieren die Cycos-Software bei ihren
Kunden auch unter eigenem Namen.
Mit Vorstandschef Klaus Pfleiderer sprach Instock, ein
Börseninformationsdienst der Gatrixx AG, über die jüngst vorgelegten
Neun-Monats-Zahlen.
Instock:
Sie hatten ursprünglich für dieses Jahr einen Gewinn vor Steuern und
Zinsen (EBIT) von 4,4 Millionen Mark geplant. Diese Planung wurde auf
1,16 Millionen Mark reduziert. Nun ist von 2,2 Millionen Mark Verlust
die Rede. Welche Bedeutung haben Finanzprognosen für Sie?
Pfleiderer:
Diese Prognosen haben für uns eine große Bedeutung. Nur gibt es bei
solchen Prognosen auch Unwägbarkeiten. So war sicherlich nicht
vorauszusehen, dass wir den Finanzvorstand verlieren und Abfindungen
zahlen müssen. Hier wurden für unseren ehemaligen Finanzchef und
die Altgesellschafter der zugekauften Firma Maier BKS Abfindungen in
Höhe von 1,5 Millionen Mark fällig.
Instock:
Auch wenn man diese 1,5 Millionen Mark mit einberechnet, fehlen
gegenüber der ursprünglichen Planung immer noch gut 5,1 Millionen
Mark. Wie sind die Verluste zu erklären?
Pfleiderer:
Wir sehen das nicht als Verlust, sondern als Investitionen. Bei einem
Blick auf unsere Bewertung zum Börsengang wird deutlich, dass Cycos
damals ein reines Technologieunternehmen war. Dabei wurden auch
solche Schwachstellen, wie unsere damals sehr einfache Vertriebs- und
Marketinginfrastruktur, deutlich. Wir haben in diese Bereiche investiert
und 20 neue Leute eingestellt. Bis dann Marketing und Vertrieb volle
Leistung bringen, vergehen schon sechs bis neun Monate. Wir sind
stolz, dass wir diese Investitionen eher tätigen konnten, als ursprünglich
geplant. Dadurch sind unsere Investitionskosten zu diesem Zeitpunkt
auch höher, als damals geplant.
Instock:
Wie hoch waren die?
Pfleiderer:
Gemeinsam mit anderen Effekten haben diese Investitionen eine
Größenordnung von zirka 1 Million Mark.
Instock:
Da fehlen gegenüber Ihrer ursprünglichen Planung aber immer noch 4
Millionen Mark. Wo sind die abgeblieben?
Pfleiderer:
Der dritte Grund sind die Transformationsprozesse, die wir durch den
Zukauf von drei Unternehmen bewältigen mußten. Wir mußten ja alle
drei Firmen integrieren. Dazu haben wir beispielsweise ein
Management-Informationssystem eingeführt. Damit sind wir in der Lage,
Wachstum und Kosten Realtime zu kontrollieren. Dadurch können wir
beispielsweise bessere Prognosen einführen. Die Einführung eines
solchen Systems hat viel Zeit von den leitenden Leuten in Anspruch
genommen. Wenn man so will, kann man dies auch als entgangenen
Umsatz werten. Ich denke aber, wir haben damit das Fundament für die
Zukunft recht geschickt gelegt.
Instock:
Von all dem war zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Prognose von
4,4 Millionen Mark EBIT nichts bekannt?
Pfleiderer:
Nach dem Wechsel im Vorstand haben wir jetzt wesentlich
konservativere Prognosen. Wir sehen das Bedürfnis der Anleger und der
Presse, dass wir die Prognosen einhalten. Dazu haben wir jetzt die
entsprechenden Tools, wie das Management-Informationssystem,
geschaffen.
Instock:
Auch beim Umsatz werden Sie mit nunmehr geplanten 24 Millionen Ihr
ursprüngliches Ziel von 25 Millionen Mark nicht erreichen. Wo
klemmte es beim Umsatz?
Pfleiderer:
Das ist richtig, aber das Jahr ist auch noch nicht zu Ende. Wir haben jetzt
mit unserem neuen Chief Operations Officer, HerrnGehlert (zuständig für
Vertrieb, Marketing und Finanzen), einen sehr konservativen Vorstand,
der genauso prognostiziert. Er hat zunächst einen großen Kehraus
gemacht. Daraus resultieren auch die Korrekturen. Ohne irgendwelche
Hoffnungen zu wecken, muss ich aber sagen, dass es gewisse
Markttoleranzen gibt, einige Sachen noch offen sind. Es ist in der Tat so,
dass Auftraggeber erst kurz vor Jahresschluß noch Sachen reinreichen.
Instock:
Wie sieht vor diesem Hintergrund Ihre Planung für die nächsten drei
Jahre aus?
Pfleiderer:
Die Planung für das nächste Jahr wird bei uns ganz seriös gemacht. Zu
den Details kann ich aber erst Anfang nächsten Jahres etwas sagen.
Dass wir, wenn wir keine Zukäufe aus dem organischen Wachstum
machen, für das nächste Jahr mit einer Umsatzrendite von 10 Prozent
rechen können, steht aber heute schon fest.
Instock:
Sie werden also im nächsten Jahr wieder schwarze Zahlen
schreiben?
Pfleiderer:
Auf jeden Fall. Unter dem Vorbehalt, dass wir nicht weiter investieren.
Wenn wir so etwas, beispielsweise in den USA, tun ? es gibt
entsprechende Pläne ? dann ist das ein Investment. An dieser Stelle
sind wir gehalten, solche Vorgänge noch besser zu kommunizieren. Mit
den jetzigen Ressourcen werden wir aber ganz klar im nächsten Jahr
schwarze Zahlen schreiben.
Instock:
Sie sprachen schon an, dass Sie jetzt das Fundament bauen, auf dem
das weitere Wachstum möglich ist. Wir dachten, das Fundament sei
mit dem Börsengang gelegt. Sind Sie ein schlechter Baumeister oder
müssen Sie jetzt anbauen, weil Sie zu knapp geplant haben?
Pfleiderer:
Weder noch. Der Börsengang gab uns eine Chance. Mit dem
Börsengang spielt man aber auch in einer anderen Liga. Da ist es
notwendig, sein Fundament zu verstärken. So hat man ganz neue
Personalstrukturen, man muss neue Geschäftsprozesse einführen, die
bisher überhaupt nicht notwendig waren. Wir machen dies im Gegensatz
zu anderen Kollegen am Neuen Markt zuerst. Damit laufen wir nicht
unkontrolliert in irgendwelche Kostenszenerien rein. Kurz gesagt ist
Cycos heute aufgrund seines Börsenganges, seiner guten
Geschäftsentwicklung und der Marktentwicklung zur Zeit gut positioniert
und hat die Reputation für strategisch globale Allianzen.
Instock:
Können Sie erläutern, was das für Cycos bedeutet?
Pfleiderer:
Cisco ist gerade dabei, ein Unternehmen namens Active Voice zu
kaufen. Auch mit uns unterhalten sich viele Unternehmen. Wir sind jetzt
Dank des Börsenganges, der uns einen richtigen Push gebracht hat, für
die Global-Player ein ernstzunehmender Partner.
Instock:
Auch ein ernstzunehmender Übernahmekandidat?
Pfleiderer:
Ich will in dem einen oder anderen Fall eine Minderheitsbeteiligung nicht
ausschließen. Wir sind an die Börse gegangen, um frei zu sein, um zu
zeigen, dass auch eine deutsche Firma eine Chance hat, Global-Player
zu werden. Das können wir nur nachweisen, wenn wir frei sind. Es
stimmt allerdings auch, dass man niemals nie sagen soll. Unser Ziel
sind, wie schon gesagt, globale strategische Allianzen, um unserem Ziel
Global-Player zu werden, näher zu kommen.
Instock:
In einer Meldung vom 28. November schreiben Sie, dass Sie nunmehr
Gespräche mit Siemens über eine strategische Allianz führen. Was ist
der konkrete Hintergrund für diese Gespräche?
Pfleiderer:
Wir reden nicht nur mit Siemens. Bei allen Gesprächen geht es um
weltweite strategische Partnerschaften. Konkret bedeutet dies, dass wir
Partner suchen, die unsere Produktpalette komplett weltweit vermarkten.
Diese Unternehmen sollen uns auch mit ihrem Know-how bei unserem
Markteintritt in die USA unterstützen.
Instock:
Sie wollten ursprünglich allein nach Amerika gehen und dort eine
Vertriebstochter aufbauen. Ist Ihnen bei diesem Projekt die Luft
ausgegangen oder wieso benötigen Sie nunmehr Partner für diesen
Schritt?
Pfleiderer:
Das eine schließt das anderer nicht aus. Es gilt nach wie vor die
Aussage, dass wir in den Staaten eine Tochter gründen wollen. Dies
wird, wie geplant, im Laufe des nächsten Jahres passieren. Die
Performance dieser Tochter wird aber entscheidend von der Existenz
einer solchen Allianz beeinflußt.
Instock:
Ist das nicht dennoch eine Abkehr von der ursprünglichen Planung,
nach der Sie allein nach Amerika gehen wollten?
Pfleiderer:
Was heißt allein? Wir werden allein eine Tochter in den USA gründen.
Allein heißt ja nicht, dass wir uns nicht einen Rat oder Unterstützung
einholen. Wir sind ja auch noch allein, wenn wir eine strategische
Partnerschaft mit einem der Großen haben. Für uns bedeutet allein,
dass wir eigenständig bleiben. Allein bedeutet aber nicht, dass wir so
vermessen sind zu sagen, wir wissen schon alles, wir sind der
Überflieger.
Instock:
Herr Pfleiderer, vielen Dank für das Gespräch.
Das Interview führte Helmut Harff.
Das hört sich nicht mehr so gut an wie vor dem Börsengang.
Aber gut genug für ein Unternehmen, daß bei 6 Euro angekommen ist. Ich verstehe diejenigen nicht, die bei bis zu 30 Euro eingekauft haben, und jetzt am Ende des Tunnels bei 6-8 Euro auf einmal verkaufen. Was steckt da für eine Logik dahinter. Man muß ja meinen, daß Cycos kurz vor dem Konkurs steht. Man sollte sich bei Zeiten mal wieder vor Augen halten, warum es eigentlich den Neuen Markt gibt. War da nicht die Sprache von neuen Technologien, in die man investieren soll. Alles was jetzt getan wird, ist eine Miesmacherei des gesamten neuen Marktes, bloß weil einige Unternehmen kurz vor dem Konkurs stehen oder irgendwelche krumme Dinger drehen. Cycos gehört nicht dazu!!!! Neue Technologien brauchen ihre Zeit. Und diese Zeit werde ich persönlich den Unternehmen geben, denn wenn ein Unternehmen in den Ausbau ihrer Aktivitäten Geld ausgibt und am Ende des Jahres mit +/- 0 dasteht, die sind für mich keine Pleitefirmen. Da sind Gelder einfach sinnvoll eingesetzt worden. Aber sowas zählt heutzutage nicht mehr.
-----
400% mehr Umsatz, EBIT + 200%, für nächstes Jahr aber nur noch 100% mehr Umsatz und EBIT ausgeglichen.
Was meint ihr, wird dieser Wert am Tag der Veröffentlichung der Zahlen verlieren oder gewinnen?
Gruß
rdm
-----
400% mehr Umsatz, EBIT + 200%, für nächstes Jahr aber nur noch 100% mehr Umsatz und EBIT ausgeglichen.
Was meint ihr, wird dieser Wert am Tag der Veröffentlichung der Zahlen verlieren oder gewinnen?
Gruß
rdm
Kann mir mal jemand verraten, warum der Kurs von Cycos gestern und heute über 10% gewinnt?
Liegt das an der allgemeinen Marktsituation oder ist das schon ein kleiner Trendwechsel?
Schoen waere das Zweite!!!!
Danke und Tschuess
Liegt das an der allgemeinen Marktsituation oder ist das schon ein kleiner Trendwechsel?
Schoen waere das Zweite!!!!
Danke und Tschuess
Vielleicht kauft sich schon Siemens ein.
Muß ja über Aktien geschehen, weil Pfleiderer unabhängig bleiben will.
Muß ja über Aktien geschehen, weil Pfleiderer unabhängig bleiben will.
@all. Wer deckt sich denn heute in regelmäßigen Abständen mit jeweils 2200 Stck ? Was läuft da ab ? Steigt jemand ein ? Wer weiß mehr ?
Gruß
Gruß
2200 Stk. werden jetzt schon ein paar Tage immer wieder gekauft - seit der Kurs bei 6,8 Euro seinen Tiefspunkt erreicht hatte
packers
packers
Und nun werden die je 2.200 Stück auch wieder verkauft. Also nicht Siemens!!!
Gruß
rdm
Gruß
rdm
Gibt`s eigentlich die Times&Sales-Übersicht noch bei W.O. ??
Wenn ja, wie kommt man dahin ??
Danke,
packers
Wenn ja, wie kommt man dahin ??
Danke,
packers
Schauen sie rein: www.brokerstalk.de.vu
Meiner Meinung nach ist das alles absoluter ... !
Herr Pfleiderer weicht am Anfang immer den Fragen aus,
was denn mit dem Geld geschehen sei, und dann meint er
es gäbe entsprechende Pläne in die USA zu gehen (unter
vorbehalt), am Ende des Interviews wendet sich dies in ein
"Es gilt nach wie vor die Aussage, dass wir in den Staaten
eine Tochter gründen wollen. Dies wird, wie geplant, im
Laufe des nächsten Jahres passieren" ... also ist es doch
schon fest gelplant oder?
Schade dass ich von einem solchen Unternehmen noch Aktien
besitze, denn ich kann diese Art der Unternehmensführung
nicht befürworten!
MfG
Herr Pfleiderer weicht am Anfang immer den Fragen aus,
was denn mit dem Geld geschehen sei, und dann meint er
es gäbe entsprechende Pläne in die USA zu gehen (unter
vorbehalt), am Ende des Interviews wendet sich dies in ein
"Es gilt nach wie vor die Aussage, dass wir in den Staaten
eine Tochter gründen wollen. Dies wird, wie geplant, im
Laufe des nächsten Jahres passieren" ... also ist es doch
schon fest gelplant oder?
Schade dass ich von einem solchen Unternehmen noch Aktien
besitze, denn ich kann diese Art der Unternehmensführung
nicht befürworten!
MfG
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Interview mit Klaus Pfleiderer, Vorstandschef der Cycos AG