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    Analysten-Einstufungen im dpa-AFX Nachrichtendienst vom 8. Dezember 2000 - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 08.12.00 22:21:49 von
    neuester Beitrag 09.12.00 20:08:53 von
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      schrieb am 08.12.00 22:21:49
      Beitrag Nr. 1 ()
      FRANKFURT (dpa-AFX) - Analysten haben am Freitag, 8. Dezember, zu folgenden Aktien und Themen Einstufungen herausgegeben.

      Die Analysten der niederländischen Großbank ABN Amro haben ihre Wachstumsprognose für den Halbleitermarkt im kommenden Jahr von 30% bis 40% auf 25% reduziert. Der Drei-Tages-Besuch der Analysten in Taiwan habe eine negative Rückmeldung des Halbleitersektors für die nächsten drei bis sechs Monate ergeben, teilte ABN Amro am Freitag in San Francisco mit. Ausgenommen von dem Trend seien die Endgebraucher von IC (Integrated Circuits).

      Die Analysten der Privatbank M.M. Warburg & Co haben die Aktien der DePfa Deutsche Pfandbriefbank AG DPF.ETR von "Kaufen" auf "Halten" heruntergestuft. Begründet wurde die Herabstufung mit Unsicherheiten hinsichtlich der Ergebnisentwicklung und des anstehenden Transformationsprozesses, teilte das Bankhaus am Freitag in Hamburg mit. Die Analysten setzten auch ihre Prognose für den Gewinn je Aktie (EPS) herunter. Sie erwarten jetzt für das laufende Jahr ein EPS von 3,87 Euro (zuvor 7,67 Euro) und für 2001 von 7,08 Euro (9,42 Euro).

      Die Analysten der WGZ-Bank haben die Aktien des Automobilherstellers Porsche POR3.ETR erneut als "Outperformer" eingestuft. Die zu erwartende rückläufige Autokonjunktur in den USA werde sich nicht negativ auf den Absatzmarkt von Porsche auswirken, begründete der Analyst Klaus Weihermann seine Einschätzung in einer am Freitag in Düsseldorf vorgelegten Studie. Das Kursziel sieht Weihermann bei einem aktuellen Kurs von 3.600 Euro bei 5.450 Euro.

      Die Landesbank Baden-Württemberg hat die Aktien des deutschen Versorgers E.ON EOA.ETR als "Marketperformer" bestätigt. Die künftige strategische Ausrichtung des Unternehmens rechtfertige keine Ratingänderung, erklärt Analyst Christian Götz in einer in Stuttgart vorgelegten Studie. Die in Aussicht gestellten Akquisitionen sieht der Experte grundsätzlich positiv. Allerdings dürfte der Konzern von konkreten Übernahmevereinbarungen "noch ein Stück entfernt" sein.

      Die WestLB hat die Aktie von Elmos Semiconductor ELG.FSE von "Outperformer" auf "Kaufen" herauf gestuft. Die jüngsten Kursverluste nannten die Experten "übertrieben". Die zuletzt vorgelegten Quartalszahlen seien um rund 14 Prozent hinter den Erwartungen der Experten zurückgeblieben, teilte die Bank in einer am Freitag bekannt gewordenen Studie in Düsseldorf mit. Neben der Erweiterung der Produktion habe dazu der starke US-Dollar beigetragen. Vor diesem Hintergrund und der sich abschwächenden Autokonjunktur kürzten die Analysten ihre Gewinnerwartung für die kommenden Jahre um 15 Prozent zurück. Als faires Kursziel nannte die dem Emissionskonsortium angehörende WestLB 47 Euro.

      Die Berenberg Bank hat die Aktie der SER Systems AG SES.FSE erneut mit "Akkumulieren" bewertet und ein Kursziel von 25 Euro gesetzt. In einer in Hamburg veröffentlichten Studie begründeten die Analysten ihre Einschätzung unter anderem mit der internationalen Expansionsstrategie und dem wieder anziehenden Kerngeschäft des Unternehmens. Das Finanzinstitut hält die Aktie des am Neuen Markt notierten Software-Herstellers für unterbewertet. Das Unternehmen sei in die "überdurchschnittlich wachstumsstarken" Geschäftsfelder Wissenverwaltung und Kundenverwaltung eingestiegen. Darüber hinaus sei das Wachstum im Stammgeschäft Daten- und Dokumentenmanagement "anhaltend hoch" und habe zuletzt bei 25% gelegen. SER sei damit in der Lage, ein ganzheitliches, unternehmensweites Informationsmanagement anzubieten.

      "Die Geschichte ist vorbei" - Mit dieser Begründung haben die Analysten der Investmentbank Merrill Lynch das Rating "neutral" für die Aktien der im NEMAX 50 gelisteten EM.TV & Merchandising ETV.ETR bestätigt. Auch bei der kurz- und langfristigen Bewertung bleibe "neutral", heißt es in einer am Freitag in London veröffentlichten Studie.

      Die Analysten von Merrill Lynch bewerten die Übernahme des britischen Internet-Providers Freeserve FRE.ISS FR7A.FSE durch die französische Wanadoo PDOO.PSE WAS.FSE positiv. In einer am Freitag in London vorgelegten Studie schreibt Analyst Peter Bradshaw, der Zusammenschluss sei "für beide Seiten ein gutes Geschäft". Wanadoo erhalten die Kontrolle über Großbritanniens größten Anbieter von schmalbandigen Internet-Zugängen. Über diese neuen Kanäle könne Wanadoo seine Breitbandaktivitäten mit NTL und Orange weiter ausbauen. Wanadoo bringe zudem eine "Mitgift" von 2 Mrd. Euro in das neue Gemeinschaftsunternehmen mit.

      Hornblower Fischer haben die Aktien von TRIUS Software TUS.ETR in Erwartung einer Bodenbildung aus spekulativen Gesichtspunkten als "Trading Buy" eingestuft. Nach einem Wertverlust von rund 70% seit der Emission zeichne sich auf dem gegenwärtigen Niveau eine Bodenbildung und eine spekulative Kurschance ab, urteilten die Analysten des Wertpapierhandelshauses in einer am Freitag vorgelegten Kurzstudie.

      Die Bankgesellschaft Berlin (BGB) hat die Aktien der United Visions Entertainment AG UVI.ETR von "Halten" auf "Akkumulieren" herauf gestuft. Beim gegenwärtigen Kursniveau von unter sechs Euro notiere die Aktie unter ihren Buchwert von etwa 8,6 Euro. Der Titel sei damit fundamental unterbewertet, begründen die Analysten ihre Heraufstufung in der am Freitag in Frankfurt veröffentlichten Studie.

      Die Münchener Privatbank Merck Finck & Co hat ihre Einschätzung der am Neuen Markt notierten telegate AG TGT.FSE als "Marketperformer" bestätigt. In ihrer am Freitag in München veröffentlichten Studie bewerten die Analysten die Aufstockung des Anteils an dem Unternehmen PhoneCom von 35% auf 50,7% positiv.

      Die Investmentbank Lehman Brothers hat die Aktie von Degussa-Huels DHA.ETR von "Neutral" auf "Outperformer" heraufgestuft. Wie die Analystin Jennifer Barker am Freitag in London mitteilte, habe sie außerdem das Kursziel von Degussa AG von 41 Euro auf 47 Euro heraufgesetzt. Die Degussa AG wird voraussichtlich im ersten Quartal des kommenden Jahres durch die Fusion zwischen Degussa-Huels und SKW entstehen.

      Der Schweizer Pharmakonzern Roche Holding AG ROG.ZRH RHO5.FSE müsste wenigstens 48 Mrd. Euro für eine Übernahme der Leverkusener Bayer AG BAY.ETR bezahlen. Dies erklärte Tony Cox, Analyst bei Dresdner Kleinwort Benson, inmitten der erneut aufgeflammten Übernahmegerüchte um den Leverkusener Chemie- und Pharmakonzern der Nachrichtenagentur dpa-AFX.

      Die Analysten der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) haben die Aktie des Essener Stahl- und Maschinenbaukonzerns ThyssenKrupp TKA.ETR erneut als "Marketperformer" eingestuft, messen dem Papier im internationalen Vergleich allerdings nur begrenztes Aufwärtspotenzial bei. Das schreiben die Analysten in einer am Freitag in Stuttgart veröffentlichten Studie. Nach der Absage des Börsengangs der Stahltochter habe Thyssen Krupp in der jüngsten Zeit verloren gegangenes Vertrauen zurück gewinnen können./bl/mr



      08.12.2000, 21:29 Uhr
      Avatar
      schrieb am 09.12.00 20:08:53
      Beitrag Nr. 2 ()
      Frage: Was bedeuten die Bewertungen wie "Outperformer", "Strong buy", ...?

      Antwort

      Die Bewertungen der zukünftigen Kursentwicklung von Aktien sind sehr verwirrend, denn jedes Investmenthaus hat seine eigenen Abstufungen. So arbeiten die Analysten der US-Bank Lehmann Brothers mit vier Abstufungen - "Buy", "Outperform", "Neutral", "Sell" - während es bei Goldmann Sachs sechs Begriffe gibt: "Priority List", "Recommended List", "Trading Buy", "Market Outperform", "Market Perform", "Market Underperform".

      Hinter diesen Ausdrücken verbirgt sich eine sogenannte Performance-Einschätzung, das heißt eine Einschätzung zur Kursentwicklung einer Aktie im Verhältnis zum Gesamtmarkt oder eine absolute Veränderung zum Gesamtmarkt. Das "Kaufen" der DG Bank bedeutet beispielsweise, daß der Aktie in den nächsten 6 Monaten eine mehr als 10prozentige Kurssteigerung zugetraut wird. Die französische BNP bezeichnet mit "Outperformer" eine Aktie, die über 5 Prozent zum jeweiligen Branchenindex zulegen wird. Alles Verstanden??

      Trösten Sie sich. Auch viele Anlageberater kennen die genaue Bedeutung der Einstufungen nicht. Im Allgemeinen ist interessant, wer eine möglichst hohe Einstufung bekommen hat. Achten Sie vor allem auf Hochstufungen. Hier eine kleine Übersicht über die gängigsten Bewertungs-Abstufungen:

      1. Die höchste Einstufung, die Analysten machen, ist eine klare Kaufempfehlung. Sie ist die beste Note, die ein Unternehmen von einer Bank bekommen kann. Begriffe wie "Kaufen", "Priority List" (unbedingt kaufen), "Recommended List" (kaufen), "Strong Buy" (unbedingt kaufen) oder "Buy" (kaufen) fallen unter diese Kategorie.

      2. Bei "Aufstocken" oder "Akkumulieren" bewerten Analysten die Kursentwicklung der betreffenden Aktien zwar besser als die Kursentwicklung des Branchenindex, empfehlen aber nur bedingt zum Aktienkauf - dann, wenn Anleger bereits Titel dieser Unternehmen in ihrem Depot haben. Die englichen Begriffe sind "Accumulate" und "Trading buy" (akkumulieren), "Outperformer" oder "Market Outperformer" (besser als die Branche).

      3. "Halten" oder "Neutral" bedeutet für viele Börsianer schon, die Aktien des betreffenden Unternehmens zu verkaufen. Analysten geben nur selten eindeutige Verkaufsempfehlungen. Ein altes Börsianersprichwort lautet: "Halten - davon halten wir aber gar nichts!" Die englischen Vokabeln sind "Hold", "Neutral" und "Market Performer" (das heißt: Die Kursentwicklung der Aktie wird parellel zum Branchenindex verlaufen - ist also nichts besonderes).

      4. "Reduzieren", "Untergewichten" oder "Verkaufen" bedeuten ganz klar: Lassen Sie die Finger davon! Die englischen Bezeichnungen sind "Reduce" (reduzieren), "Underperformer" oder "Market Underperformer" (schlechter als der Branchenindex), "Sell" (verkaufen), "No Rating" (Schrott!).


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