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    Nasdaq - interessante Auslegung - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 17.12.00 21:46:21 von
    neuester Beitrag 18.12.00 08:43:38 von
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      schrieb am 17.12.00 21:46:21
      Beitrag Nr. 1 ()
      Habe ich im Netz gefunden:


      Hier ein paar interessante Punkte aus ihrem Researchuniversum: In den letzten 40 Jahren hielten US-Haushalte durchschnittlich 24,5% ihrer Ersparnis in Aktienfonds. Im ersten Quartal 2000 erreichte dies mit 43,7% ein Hoch und liegt nun bei 40,9% (ohne Aktienanteil der Pensionsrückstellungen). Firmen in den USA (ohne Fonds) hielten im gleichen Zeitraum durchschnittlich 29,6% in Aktien, gegenwärtig sind es 46% - auch hier lag das Hoch im ersten Quartal 2000 bei 46,6%. Die selben Firmen hielten im 40 Jahredurchschnitt 58.8% ihrer Assets in Bonds, dies fiel auf nun nur noch 32,9% und unterstreicht, daß nicht nur die privaten Haushalte und deren Konsum enger denn je an den Aktienmarkt gebunden ist und warum sich nun auch die FED positiver über den Aktienmarkt äußert (stützt?). Firmen müssen oft eine bestimmte Summe in die Pensionskassen ihrer Angestellten einzahlen. Wird diese in Aktien getan und steigt der Markt, verringert sich die Cashsumme welche eingezahlt werden muß. Dies gilt auch für die Folgejahre, sollten die Aktien weiter steigen - dies erhöht wiederum den Cashflow pro Aktie und die Ertragsmarge des Unternehmens. Was aber wenn die Aktienkurse sinken ?
      Der Kreditmarkt der USA hat eine Größe von $ 26,9 Trilliarden (tausend Milliarden) erreicht. Im Vergleich, das Bruttoinlandsprodukt der USA beträgt $ 10,2 Trilliarden. Die Ratio sank seit Ende des letzten Jahres von 269,5% auf nun 268%. Was aber wenn die Wirtschaft schrumpft? Die FED ist in einer Zwickmühle die Zinsen nicht zu stark zu senken, da sonst der $ unter Druck kommen könnte, was wiederum den Liquiditätszufluß zur Finanzierung der Schulden abwürgen könnte. Dies auch einer der Gründe, warum ich der Meinung bin, daß Unternehmen mit niedriger Schuldenquote ein interessantes Investment sind. Die Schuldenquote der privaten Haushalte lag in den letzten 40 Jahren Durchschnittlich bei 53% des Bruttoinlandproduktes - sie ist recht hoch, da mehr Amerikaner als Europäer in den eigenen vier Wänden leben (Hypotheken). Nun hat die Quote aber 73% erreicht, was auf hohen Konsum und angestiegene Häuserpreise zurückzuführen ist, aber das Risiko eines Konsumumschwung und dessen Auswirkungen auf die Volkswirtschaft unterstreicht und so die Möglichkeit einer harten wirtschaftlichen Landung. 24,5 % aller US-Aktien werden von Ausländern gehalten, die 40 Jahrenorm liegt bei 18,5%. So gehe ich weiter davon aus, das wir in den USA in 2001 eine Stagflation sehen werden, welche eine harte Landung für die Wirtschaft herbeiführen wird. Daraufhin sollte die FED dann verspätet massiv Liquidität in den Markt pumpen und die Wirtschaft in 2002 wieder einen robusten Wachstumspfad einschlagen. So bin ich kurz- bis mittelfristig weiter positiv für den Markt gestimmt (bis März 2001) glaube aber, daß der Markt sich dann wieder auf die Suche nach einem Boden machen wird, um am Ende des 3.Quartales, Anfang des 4,Quartales 2001, in einen neuen Bullmarkt einzutreten. Denn so "schlimm" sich die oben aufgeführten Statistiken auch anhören, der Aktienmarkt hat die Tendenz die Wirtschaftsentwicklung 6 bis 9 Monate vorweg einzupreisen.

      Egal in welchem wirtschaftlichen Umfeld, CocaCola (KO) wird immer getrunken. Die Marge an einer Flasche ist für KO höher als an der Brause welche im Restaurant verkauft wird. Die Leute werden immer zu McDonalds (MCD) oder Wendys (WEN) gehen, um "relativ" billig Essen zu gehen. Der Absatz an Unterhaltungselektronik (Flachbildschirm für TV, DVD-Spieler) sollte sich gut entwickeln, da der Luxus dann nach Hause geholt wird und nicht mehr nach außen projiziert wird (Luxusautos, Restaurantbesuche, Kino). So sollte es auch für Kabelfernsehfirmen mehr Abnehmer geben (VIA - Viacom) und die Fernsehsender sollten höhere Einschaltquoten erreichen.

      Die Vereinigten Staaten sowie die Märkte werden im ersten Quartal 2001 auf ein klares Zeichen der neuen Administration bezüglich der Wirtschaftspolitik warten. Wir sollten hier vielleicht mehr auf den ausdrucksstarken Vize-Präsident Dick Cheney achten als auf George W. Wir laufen sonst Gefahr, daß eine politische Unsicherheit, die sich in dem fallenden NAPM-Index sowie der fallenden Consumer Confidence niederschlägt, in eine (self-fullfilling) Rezession umschlägt. Meine "nur" angepeilte Stagflation würde die FED schon genug herausfordern. Da die Wahl nun endlich hinter uns liegt hat die FED auf jeden Fall eine freiere Hand die Zügel der Geldpolitik zu lockern, da dies nun nicht mehr als politisch motiviert gesehen werden kann ( was der Autorität der Zentralbank geschadet hätte). Zum ersten Mal seit Dwight Eisenhower 1953 sein Amt antrat kontrollieren die Republikaner nun das Weiße Haus und das Capitol (mit einer hauchdünnen Mehrheit). In den letzten 100 Jahren gab es 24 Jahre in denen ein Republikaner im Weißen Haus residierte und seine Partei gleichzeitig die Mehrheit im Senat stellte. Leider waren dies nicht die besten Jahre für den Markt. Der Dow Jones stieg in diesen Phasen durchschnittlich nur um 1,3% und die Industrieproduktion nur 1,6%. Die Inflation sank aber um 1,1%, was den bereinigten Return des Dow Jones auf 2,4% hievt. 1961 war John F. Kennedy in der Lage Richard M. Nixon (M steht für Milhouse und ist auch der Name von Bart Simpsons Freund - welcher nach Nixon benannt wurde- in der TV Show) in einer ähnlich knappen Wahl zu schlagen. Im Jahr darauf stieg der Dow Jones um 18,7 %. Diese Statistiken spiegeln jedoch nicht wieder welche zentrale und aktive Rolle die FED nicht mehr nur in den Märkten sondern nun auch bei den Anlageentscheidungen der privaten Haushalte einnimmt und wie die Medien darüber berichten. Auch stehen in 2 Jahren Kongreßwahlen an und das amerikanische Wahlvolk neigt dazu die Gewalten zu teilen, was der Markt in der Vergangenheit auch begrüßte.

      Am Freitag war es Microsoft (MSFT) welche mit ihren Ertragswarnungen vom Donnerstag Abend einen Schatten auf den US-Aktienmarkt warf. So gingen NASDAQ und Dow zum Handelsbeginn in die Knie, was durch die negativen Vorgaben der Indexfutures schon vorgezeichnet war. So ist jetzt wohl auch der Mythos der letzten Ikone und Mutter der "New Economy" entzaubert worden. Die Ersten werden die Letzten sein? Würde das denn bedeuten, daß wir nun die Bodenbildung des NASDAQ beenden? Mit MSFT nun 58% unter seinem Jahreshoch sollte man eigentlich meinen, daß diese schlechten Nachrichten vom Markt vorweggenommen wurden. Immerhin erwirtschaftet die Firma Erträge und hat enorme Barreserven. Der Markt fragte sich dies zum Wochenschluß nicht und so fiel der NASDAQ im Handelsverlauf unterhalb die Marke von 2.600, konnte aber den Tiefstand der Vorwoche (2,523 Punkte) verteidigen. Am Nachmittag dann setzte der Markt zu einer Erholung an und konnte sich bis auf einen Zählerstand von 2.697 Punkte hoch arbeiten um dann aber wieder zu fallen und mit einem Minus von 75 Punkten bei 2.654 die Handelswoche zu beenden. Auch der Dow Jones bewegte sich den ganzen Handelstag über im Minus. Der Versuch einer Erholung mißlang am Nachmittag und der Index schloß am Tief des Tages bei 10.434 mit einem Verlust von 240 Punkten.

      Die Put/Call Ratio an der CBOE stieg in den letzten 2 Handelstagen stark an und signalisierte extremen Pessimismus, was in der Nähe von Chartlows oft zu beobachten ist, vor allem wenn dies wie im Moment von hohem Umsatzvolumen begleitet wird. So bleibt mein Ausblick von hier bis in das erste Quartal 2001 weiter positiv.

      Trotz der Kursverluste dieser Woche (am NASDAQ 239 Punkte, vom Wochenhoch am Montag sogar über 300 Punkte!) ist am US-Aktienmarkt keine Panik zu verspüren. Anders sieht es in den Malls (Einkaufszentren) aus, wo die Einzelhändler mit enormen Rabatten versuchen den Umsatz hoch und die Regale leer zu halten. Der "Wealtheffekt" kehrt sich nun schon in sein Gegenteil, etwas das Alan Greenspan befürchtete und in seiner letzten Rede ansprach. Werden wir also nicht die Panik sehen die von vielen Cassandras immer wieder herbeigewünscht wird, weil die US-Anleger ihre Aktien und Fonds behalten und dafür beim Konsum verzichten? So preisen die Futureskontrakte für 3 Monatsgeld bereits eine Zinssenkung im Januar und eine weitere im April ein. Dies unterstützt auch weiterhin den US-Rentenmarkt wo die Renditen in allen Laufzeiten am Freitag leicht fielen. Der 30jährige Longbond schloß so bei 5,43% (Vortag 5,44%).


      Schönes Wochenende, Jerry


      Bei den hier aufgeführten Ideen und Beobachtungen handelt es sich wie immer einzig und allein um meine eigenen subjektiven Einschätzungen des Marktes und einzelner Werte.


      Gerhard Summerer kann auf über 8 Jahre New York Erfahrung zurückblicken und ist derzeit im Wertpapierhandel tätig; auch der Devisenhandel gehörte schon zu seinem Aufgabenbereich.

      In seiner Kolumne „Heard in New York“ gibt er aus seiner persönlichen Sicht einen Einblick in die New Yorker Börsenwelt und was die Händler und Investoren dort bewegt. Wegen seiner profunden Kenntnisse des Marktes ist Gerhard Summerer auch im deutschen Fernsehen (z.B. ARD Tagesschau, Bloomberg TV) ein immer wieder begehrter Interviewpartner.

      16.12.00 18:42 -hv-
      Avatar
      schrieb am 18.12.00 08:43:38
      Beitrag Nr. 2 ()
      @Vossibär:

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