Wie Eiszeiten entstehen - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 21.12.00 10:31:40 von
neuester Beitrag 17.01.01 12:08:13 von
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Informationsdienst Wissenschaft (idw) - Pressemitteilung
MARUM Zentrum für Marine Umweltwissenschaften, 21.12.2000
SCHRITT FÜR SCHRITT INS EISZEITALTER - "Science"-Studie erhellt
langfristige Kimaveränderungen
SPERRFRIST: 21. 12. 18 Uhr
Um die vom Menschen beeinflusste Klimazukunft zuverlässiger abschätzen
zu können, ist es ratsam, auch jene Klimaprozesse zu untersuchen, die
natürlich, sprich: ohne menschliches Zutun in der geologischen
Vergangenheit abliefen. Eine jetzt im Wissenschaftsmagazin "Science"
erschienene Studie zeigt, wie die vor etwa 4,5 Millionen Jahren
herrschende Warmzeit in mehreren Phasen Richtung Kaltzeit kippte und
sich vor rund 900.000 Jahren ein neuer Klimarhythmus ausbildete: Erst
seitdem wechseln Kalt- und Warmzeiten im 100.000-Jahre-Takt.
Bemerkenswert am Rande: Der Klimaumschwung beflügelte die Entwicklung
der Gattung Mensch.
Vor vier Millionen Jahren hatte die Erde ein anderes Aussehen als heute.
Nord- und Südamerika waren nicht durch eine Landbrücke verbunden,
sondern durch den sogenannten Panama-Seeweg getrennt. Damals war das
globale Klima deutlich wärmer; lediglich die Südpolarregion war mit
einem Eisschild bedeckt. Im Bereich des östlichen Südatlantik
beispielsweise lagen die Temperaturen etwa zehn Grad Celsius höher als
heute. Damals hausten im südlichen Afrika Menschenaffen der Gattung
Australopethicus in mehr oder weniger dichten Wäldern.
Dann aber - vor 3,2 Millionen Jahren - begann das globale Klima zu
kippen. Über das "Wie" dieses Umschwungs am Beispiel des Südatlantiks
berichtet jetzt ein Forscherteam im Wissenschaftsblatt Science (Vol.
290, 22. Dezember). Es untersuchte Meeresablagerungen des
Benguela-Stroms, der vom Kap der Guten Hoffnung entlang der
südwestafrikanischen und namibischen Küste nordwärts streicht. "Unser
Augenmerk galt einem mehr als 200 Meter langen Sedimentkern, den wir mit
dem Forschungsschiff `JOIDES Resolution` vor Namibia erbohrten",
erläutert Expeditionsleiter Prof. Gerold Wefer, einer der
Science-Autoren. "Der Kern zeigt uns, dass es Klimaphasen von einigen
Jahrhunderttausenden Dauer gab, in denen die regionalen Temperaturen
jeweils sprunghaft sanken." Vor etwa 2,5 MillionenJahren bahnte sich in
der Südatlantik-Region dann ein regelrechter Klimacrash an, in dessen
Verlauf das Thermometer um mehr als acht Grad Celsius abstürzte.
Der Klimakollaps auf der Südhalbkugel war Anzeichen des global
herrschenden Trends Richtung Eiszeit. Dass die Temperaturen allerorten
sanken, hatte mehrere Ursachen. So wurde durch Bewegungen der Erdplatten
der bis dato offene Panama-Seeweg versperrt. Zwischen Nord- und
Südamerika entstand eine Landbrücke. Sie veränderte das klimabedeutsame
Strömungsgeschehen im Atlantik von Grund auf: Das Golfstromsystem
entstand und damit eine Tiefenströmung im Nordatlantik. Mit den
absinkenden Wassermassen verschwanden zugleich grosse
Kohlendioxidmengen, die zuvor aus der Atmosphäre in den nördlichen Ozean
diffundiert waren. Weniger CO2 aber bedeutete kühleres Klima.
Auch vor Südwestafrika veränderte sich das Strömungssystem - allerdings
in umgekehrter Richtung: "In unserem Untersuchungsgebiet wehten die
Passatwinde jetzt viel kräftiger als zuvor. Deshalb wurde aus Tiefen um
die 200 Meter mehr kühles, nährstoffreiches Wasser an die Oberfläche
gepumpt", erklärt der Bremer Geowissenschaftler Wefer. Das wiederum
begünstigte das Wachstum der Meeresalgen, die ihrerseits verstärkt das
Klimagas Kohlendioxid aus der Atmosphäre aufnahmen. "In solchen Fällen
sprechen wir von positiver Rückkopplung. Einmal in Gang gesetzt, kam der
Abkühlungstrend aus sich selbst heraus erst so richtig in Schwung."
Das Klimageschehen sollte auch die Entwicklung unser prähistorischen
Vorfahren beeinflussen. Denn dank des kühleren Benguela-Stroms gelangte
weniger Luftfeuchtigkeit ins Landesinnere. Die Folge: Dort, wo einst
Wälder gediehen, entwickelten sich vor etwa zwei Millionen Jahren offene
Graslandschaften. In diesen Savannen hatte Australopethicus keine
Chance. An seiner Stelle machten nun Angehörige der Gattung Homo Jagd
auf Antilopen und Wasserböcke. Diese Vorfahren des modernen Menschen
waren augenscheinlich die ersten, die sich erfolgreich an die
veränderten Klimabedingungen anpassen konnten.
Anfragen/Interviews:
Prof. Gerold Wefer
FB Geowissenschaften / Universität Bremen
Tel. 0421 - 218-3389
email: gwefer@uni-bremen.de
Zu dieser Mitteilung existieren Bilder im WWW. Siehe
* http://idw.tu-clausthal.de/public/zeige_bild?imgid=2010
Elektronenmikroskopaufnahme: Kieselalgenreste im untersuchten Bohrkern
(Foto: Scripps Institution of Oceanography)
Weitere Informationen finden Sie unter:
http://www-odp.tamu.edu
MARUM Zentrum für Marine Umweltwissenschaften, 21.12.2000
SCHRITT FÜR SCHRITT INS EISZEITALTER - "Science"-Studie erhellt
langfristige Kimaveränderungen
SPERRFRIST: 21. 12. 18 Uhr
Um die vom Menschen beeinflusste Klimazukunft zuverlässiger abschätzen
zu können, ist es ratsam, auch jene Klimaprozesse zu untersuchen, die
natürlich, sprich: ohne menschliches Zutun in der geologischen
Vergangenheit abliefen. Eine jetzt im Wissenschaftsmagazin "Science"
erschienene Studie zeigt, wie die vor etwa 4,5 Millionen Jahren
herrschende Warmzeit in mehreren Phasen Richtung Kaltzeit kippte und
sich vor rund 900.000 Jahren ein neuer Klimarhythmus ausbildete: Erst
seitdem wechseln Kalt- und Warmzeiten im 100.000-Jahre-Takt.
Bemerkenswert am Rande: Der Klimaumschwung beflügelte die Entwicklung
der Gattung Mensch.
Vor vier Millionen Jahren hatte die Erde ein anderes Aussehen als heute.
Nord- und Südamerika waren nicht durch eine Landbrücke verbunden,
sondern durch den sogenannten Panama-Seeweg getrennt. Damals war das
globale Klima deutlich wärmer; lediglich die Südpolarregion war mit
einem Eisschild bedeckt. Im Bereich des östlichen Südatlantik
beispielsweise lagen die Temperaturen etwa zehn Grad Celsius höher als
heute. Damals hausten im südlichen Afrika Menschenaffen der Gattung
Australopethicus in mehr oder weniger dichten Wäldern.
Dann aber - vor 3,2 Millionen Jahren - begann das globale Klima zu
kippen. Über das "Wie" dieses Umschwungs am Beispiel des Südatlantiks
berichtet jetzt ein Forscherteam im Wissenschaftsblatt Science (Vol.
290, 22. Dezember). Es untersuchte Meeresablagerungen des
Benguela-Stroms, der vom Kap der Guten Hoffnung entlang der
südwestafrikanischen und namibischen Küste nordwärts streicht. "Unser
Augenmerk galt einem mehr als 200 Meter langen Sedimentkern, den wir mit
dem Forschungsschiff `JOIDES Resolution` vor Namibia erbohrten",
erläutert Expeditionsleiter Prof. Gerold Wefer, einer der
Science-Autoren. "Der Kern zeigt uns, dass es Klimaphasen von einigen
Jahrhunderttausenden Dauer gab, in denen die regionalen Temperaturen
jeweils sprunghaft sanken." Vor etwa 2,5 MillionenJahren bahnte sich in
der Südatlantik-Region dann ein regelrechter Klimacrash an, in dessen
Verlauf das Thermometer um mehr als acht Grad Celsius abstürzte.
Der Klimakollaps auf der Südhalbkugel war Anzeichen des global
herrschenden Trends Richtung Eiszeit. Dass die Temperaturen allerorten
sanken, hatte mehrere Ursachen. So wurde durch Bewegungen der Erdplatten
der bis dato offene Panama-Seeweg versperrt. Zwischen Nord- und
Südamerika entstand eine Landbrücke. Sie veränderte das klimabedeutsame
Strömungsgeschehen im Atlantik von Grund auf: Das Golfstromsystem
entstand und damit eine Tiefenströmung im Nordatlantik. Mit den
absinkenden Wassermassen verschwanden zugleich grosse
Kohlendioxidmengen, die zuvor aus der Atmosphäre in den nördlichen Ozean
diffundiert waren. Weniger CO2 aber bedeutete kühleres Klima.
Auch vor Südwestafrika veränderte sich das Strömungssystem - allerdings
in umgekehrter Richtung: "In unserem Untersuchungsgebiet wehten die
Passatwinde jetzt viel kräftiger als zuvor. Deshalb wurde aus Tiefen um
die 200 Meter mehr kühles, nährstoffreiches Wasser an die Oberfläche
gepumpt", erklärt der Bremer Geowissenschaftler Wefer. Das wiederum
begünstigte das Wachstum der Meeresalgen, die ihrerseits verstärkt das
Klimagas Kohlendioxid aus der Atmosphäre aufnahmen. "In solchen Fällen
sprechen wir von positiver Rückkopplung. Einmal in Gang gesetzt, kam der
Abkühlungstrend aus sich selbst heraus erst so richtig in Schwung."
Das Klimageschehen sollte auch die Entwicklung unser prähistorischen
Vorfahren beeinflussen. Denn dank des kühleren Benguela-Stroms gelangte
weniger Luftfeuchtigkeit ins Landesinnere. Die Folge: Dort, wo einst
Wälder gediehen, entwickelten sich vor etwa zwei Millionen Jahren offene
Graslandschaften. In diesen Savannen hatte Australopethicus keine
Chance. An seiner Stelle machten nun Angehörige der Gattung Homo Jagd
auf Antilopen und Wasserböcke. Diese Vorfahren des modernen Menschen
waren augenscheinlich die ersten, die sich erfolgreich an die
veränderten Klimabedingungen anpassen konnten.
Anfragen/Interviews:
Prof. Gerold Wefer
FB Geowissenschaften / Universität Bremen
Tel. 0421 - 218-3389
email: gwefer@uni-bremen.de
Zu dieser Mitteilung existieren Bilder im WWW. Siehe
* http://idw.tu-clausthal.de/public/zeige_bild?imgid=2010
Elektronenmikroskopaufnahme: Kieselalgenreste im untersuchten Bohrkern
(Foto: Scripps Institution of Oceanography)
Weitere Informationen finden Sie unter:
http://www-odp.tamu.edu
Informationsdienst Wissenschaft (idw) - Pressemitteilung
Ruhr-Universität Bochum, 05.12.2000
CO2 im Kanon aller Treibhausgase: Neue Datenbasis rückt
Treibhaus-Szenario in ein "komplexes Licht"
"Kohlendioxid ist ein Treibhausgas, doch allein die CO2- Emissionen zu
senken, wird das Klimaproblem nicht lösen", befürchtet Prof. Dr. Ján
Veizer. Das System sei zu komplex für einseitige Strategien. Der Beitrag
"Evidence for decoupling of atmospheric CO2 and global climate during
the Phanerozoic eon" erscheint übermorgen in Nature.
Bochum, 05.12.2000
Nr. 345
CO2 im Kanon aller Treibhausgase
Wasserdampf ist treibende Kraft im globalen Klimazyklus
Neue Datenbasis rückt Treibhaus-Szenario in ein "komplexes Licht"
"Kohlendioxid ist ein Treibhausgas, doch allein die CO2- Emissionen zu
senken, wird das Klimaproblem nicht lösen", befürchtet Prof. Dr. Ján
Veizer (Lehrstuhl für Sediment- und Isotopengeologie der RUB, Department
of Earth Science, University of Ottawa). Das System ist zu komplex für
einseitige Strategien. So ist der Kohlendioxidzyklus eng verbunden mit
dem Wasserzyklus - und der Wasserdampf stellt sich als dominierende
Kraft heraus. Erstmals gestatten Sauerstoffisotopenuntersuchungen jetzt
den Blick zurück auf 550 Millionen Jahre: Sie zeigen einen globalen
Wechsel von Kaltzeiten und Warmzeiten - aber keinen Bezug zu den
geschätzten Kohlendioxid-Konzentrationen.
Der Beitrag "Jan Veizer, Yves Godderis and Louis M. Francois: Evidence
for decoupling of atmospheric CO2 and global climate during the
Phanerozoic eon" erscheint in Nature am 7. Dezember 2000
Grafik im Internet
Die nebenstehende Grafik zum Szenario eines Eiszeit-Warmzeit-Übergangs
können Sie in höherer Auflösung auch im Internet herunterladen unter
http://www.ruhr-uni-bochum.de/pressemitteilungen/ (heutiges Datum)
Sauerstoffisotope: "Die Methode" auch für Jahrmillionensprünge
Sauerstoffisotope "erzählen" die globale Temperaturgeschichte.
Untersuchungen anhand von rund 5000 Proben fossilen Materials
(Kalkablagerungen, Sedimente) weltweit zeigen, dass der Wechsel der
Temperaturen im früheren Meereswasser klare Auswirkungen auf das
nachfolgende Klima hat. Dies steht im Kontrast zu unregelmäßigen,
sprunghaften Temperaturen bisheriger Schätzungen anhand von Modellen aus
der Klimatologie (AGCM: Atmospheric general circulation model; EBM:
energy balance model). Diesen Schätzungen liegen CO2-Gehalte der
Atmosphäre früherer Zeiten zugrunde. Neu ist neben der Aussagekraft von
Sauerstoffisotopenuntersuchen für sehr große Zeiträume auch die
Erkenntnis, dass sich der Warmzeit/Kaltzeit-Wechsel global vollzog, also
auch die tropischen Regionen betraf.
Klimageschichte: zuerst stieg die Temperatur und dann das CO2
Auch die Formel "CO2-Zunahme = Temperaturerhöhung = Klimawechsel"
bestätigt die Klimageschichte nicht. So zeigen auch jüngste Ergebnisse
französischer Forscher anhand von antarktischen Eis-Kernen, dass während
der klimatischen Übergänge der letzten 500 000 Jahre zunächst der
Temperatur-Wechsel eintrat und erst dann ein Wechsel im
Kohlendioxidgehalt. In geologischen Zeitskalen war vermutlich nicht das
Kohlendioxid der Hauptantrieb des Klimazyklus. Das atmosphärische CO2
scheint eher ein "Symptom" als eine Ursache des Klimas zu sein.
Unbestritten bleibt jedoch, dass Kohlendioxid ein Treibhausgas ist -
doch seine Rolle als Klimatreiber ist vermutlich begrenzt.
Nordwälder "schlucken" Kohlendioxid
Wälder und Böden nehmen CO2 und Wasser auf. Den Nordwäldern wird eine
besondere Rolle bei der CO2-Bindung aus der Atmosphäre zugeschrieben.
Wie frühere Untersuchungen Veizers im Einzugsgebiet des Ottawa-River -
einem Beispiel für Nördliche Wald-Ökosysteme - zeigen, wird durch die
Photosynthese wesentlich mehr CO2 aus der Atmosphäre gebunden, als
Kohlenstoff über die Spaltöffnungen der Pflanzen wieder freigesetzt
wird. Damit scheint das sog. "missing sink" (fehlendes CO2 in der
Gesamtbilanz) in den Nordwäldern mit ihrer hohen CO2- Speicherkapazität
gefunden. Die Nördlichen Länder leiten aus dieser
"Emissions-Einschränkung" auf ihren Territorien einen Anspruch auf die
in Kyoto vereinbarten sog. "green credits" ab. Auch auf der letzten
Klimakonferenz stand der Ausgleich zwischen Wäldern/Aufforstung und CO2
-Emissionen durch Fossile Brennstoffe, Autos u.a. im Mittelpunkt der
Diskussion.
Ohne Wasser geht nichts
Doch die Situation ist weitaus komplexer aufgrund des engen
Zusammenspiels von Kohlendioxid- und Wasserzyklus über Pflanze,
Atmosphäre und Boden. Um ein Molekül CO2 als Kohlenstoff zu binden, muss
eine Pflanze fast 1000 Moleküle Wasser transpirieren (WUE:
Water-Utilization-Efficiency), d.h. zugleich, es kann der Atmosphäre
immer nur soviel CO2 durch die Photosynthese entzogen werden, wie
(entsprechend) Wasserdampf zur Verfügung steht. Wenn man berücksichtigt,
dass die primäre Photosynthese-Produktionsrate durch Tageslicht,
Temperatur und Feuchtigkeit kontrolliert wird und dem Verhältnis von
1000:1 der WUE ein 20:1 Wasserdampf /CO2-Verhältnis der Luft gegenüber
steht, dann ist es naheliegend, dass der begrenzende Faktor des Systems
das Wasserbudget und nicht das Kohlendioxid ist. Wasser als Schlüssel
des Lebens regelt, inwieweit andere Reaktionen überhaupt ablaufen
können. Wasserdampf wird für ca. 2/3 des "natürlichen Treibhauses" von
33 C° in Betracht gezogen. Diese dominante Rolle des Wassers muss auch
bei dem durch den Menschen verursachten Treibhauseffekt von etwa 0,6 C°
vermutet werden.
Komplexe Wechselwirkungen kontra einseitige Strategien
Die Wechselwirkungen der Treibhausgase sind vielfältig und wir können
kaum abschätzen, welche Folgen einseitiges Eingreifen in das System in
der Zukunft haben wird. So liegt zum Beispiel unsere Hoffnung auf dem
Energieträger Wasserstoff, ohne zu wissen, wie das Nebenprodukt
Wasserdampf das Gesamtsystem beeinflussen würde. Emissionen zu senken,
ist und bleibt wichtige Aufgabe, doch sich ausschließlich auf "einen
Sündenbock" zu konzentrieren, könnte den Blick verstellen für die
Komplexität der natürlichen Prozesse. In der Klima-Diskussion sollte das
zukünftig mehr berücksichtigt werden.
Weitere Informationen
Prof. Dr. Jan Veizer, Department of Earth Science, University of Ottawa,
Tel.: (613)562-5800, -6461, email: veizer@science.uottawa.ca
Zu dieser Mitteilung existieren Bilder im WWW. Siehe
* http://idw.tu-clausthal.de/public/zeige_bild?imgid=1933
Szenario eines Eiszeit/Warmzeit-Übergangs
RUB - RUB - RUB - RUB - RUB - RUB - RUB - RUB
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Josef König
RUB - Ruhr-Universität Bochum
- Pressestelle -
44780 Bochum
Tel: 49 234 32-22830, -23930
Fax: 49 234 32-14136
Josef.Koenig@ruhr-uni-bochum.de
Schauen Sie doch bei uns mal rein:
http://www.ruhr-uni-bochum.de/pressestelle
RUB - RUB - RUB - RUB - RUB - RUB - RUB - RUB
----
Ruhr-Universität Bochum, 05.12.2000
CO2 im Kanon aller Treibhausgase: Neue Datenbasis rückt
Treibhaus-Szenario in ein "komplexes Licht"
"Kohlendioxid ist ein Treibhausgas, doch allein die CO2- Emissionen zu
senken, wird das Klimaproblem nicht lösen", befürchtet Prof. Dr. Ján
Veizer. Das System sei zu komplex für einseitige Strategien. Der Beitrag
"Evidence for decoupling of atmospheric CO2 and global climate during
the Phanerozoic eon" erscheint übermorgen in Nature.
Bochum, 05.12.2000
Nr. 345
CO2 im Kanon aller Treibhausgase
Wasserdampf ist treibende Kraft im globalen Klimazyklus
Neue Datenbasis rückt Treibhaus-Szenario in ein "komplexes Licht"
"Kohlendioxid ist ein Treibhausgas, doch allein die CO2- Emissionen zu
senken, wird das Klimaproblem nicht lösen", befürchtet Prof. Dr. Ján
Veizer (Lehrstuhl für Sediment- und Isotopengeologie der RUB, Department
of Earth Science, University of Ottawa). Das System ist zu komplex für
einseitige Strategien. So ist der Kohlendioxidzyklus eng verbunden mit
dem Wasserzyklus - und der Wasserdampf stellt sich als dominierende
Kraft heraus. Erstmals gestatten Sauerstoffisotopenuntersuchungen jetzt
den Blick zurück auf 550 Millionen Jahre: Sie zeigen einen globalen
Wechsel von Kaltzeiten und Warmzeiten - aber keinen Bezug zu den
geschätzten Kohlendioxid-Konzentrationen.
Der Beitrag "Jan Veizer, Yves Godderis and Louis M. Francois: Evidence
for decoupling of atmospheric CO2 and global climate during the
Phanerozoic eon" erscheint in Nature am 7. Dezember 2000
Grafik im Internet
Die nebenstehende Grafik zum Szenario eines Eiszeit-Warmzeit-Übergangs
können Sie in höherer Auflösung auch im Internet herunterladen unter
http://www.ruhr-uni-bochum.de/pressemitteilungen/ (heutiges Datum)
Sauerstoffisotope: "Die Methode" auch für Jahrmillionensprünge
Sauerstoffisotope "erzählen" die globale Temperaturgeschichte.
Untersuchungen anhand von rund 5000 Proben fossilen Materials
(Kalkablagerungen, Sedimente) weltweit zeigen, dass der Wechsel der
Temperaturen im früheren Meereswasser klare Auswirkungen auf das
nachfolgende Klima hat. Dies steht im Kontrast zu unregelmäßigen,
sprunghaften Temperaturen bisheriger Schätzungen anhand von Modellen aus
der Klimatologie (AGCM: Atmospheric general circulation model; EBM:
energy balance model). Diesen Schätzungen liegen CO2-Gehalte der
Atmosphäre früherer Zeiten zugrunde. Neu ist neben der Aussagekraft von
Sauerstoffisotopenuntersuchen für sehr große Zeiträume auch die
Erkenntnis, dass sich der Warmzeit/Kaltzeit-Wechsel global vollzog, also
auch die tropischen Regionen betraf.
Klimageschichte: zuerst stieg die Temperatur und dann das CO2
Auch die Formel "CO2-Zunahme = Temperaturerhöhung = Klimawechsel"
bestätigt die Klimageschichte nicht. So zeigen auch jüngste Ergebnisse
französischer Forscher anhand von antarktischen Eis-Kernen, dass während
der klimatischen Übergänge der letzten 500 000 Jahre zunächst der
Temperatur-Wechsel eintrat und erst dann ein Wechsel im
Kohlendioxidgehalt. In geologischen Zeitskalen war vermutlich nicht das
Kohlendioxid der Hauptantrieb des Klimazyklus. Das atmosphärische CO2
scheint eher ein "Symptom" als eine Ursache des Klimas zu sein.
Unbestritten bleibt jedoch, dass Kohlendioxid ein Treibhausgas ist -
doch seine Rolle als Klimatreiber ist vermutlich begrenzt.
Nordwälder "schlucken" Kohlendioxid
Wälder und Böden nehmen CO2 und Wasser auf. Den Nordwäldern wird eine
besondere Rolle bei der CO2-Bindung aus der Atmosphäre zugeschrieben.
Wie frühere Untersuchungen Veizers im Einzugsgebiet des Ottawa-River -
einem Beispiel für Nördliche Wald-Ökosysteme - zeigen, wird durch die
Photosynthese wesentlich mehr CO2 aus der Atmosphäre gebunden, als
Kohlenstoff über die Spaltöffnungen der Pflanzen wieder freigesetzt
wird. Damit scheint das sog. "missing sink" (fehlendes CO2 in der
Gesamtbilanz) in den Nordwäldern mit ihrer hohen CO2- Speicherkapazität
gefunden. Die Nördlichen Länder leiten aus dieser
"Emissions-Einschränkung" auf ihren Territorien einen Anspruch auf die
in Kyoto vereinbarten sog. "green credits" ab. Auch auf der letzten
Klimakonferenz stand der Ausgleich zwischen Wäldern/Aufforstung und CO2
-Emissionen durch Fossile Brennstoffe, Autos u.a. im Mittelpunkt der
Diskussion.
Ohne Wasser geht nichts
Doch die Situation ist weitaus komplexer aufgrund des engen
Zusammenspiels von Kohlendioxid- und Wasserzyklus über Pflanze,
Atmosphäre und Boden. Um ein Molekül CO2 als Kohlenstoff zu binden, muss
eine Pflanze fast 1000 Moleküle Wasser transpirieren (WUE:
Water-Utilization-Efficiency), d.h. zugleich, es kann der Atmosphäre
immer nur soviel CO2 durch die Photosynthese entzogen werden, wie
(entsprechend) Wasserdampf zur Verfügung steht. Wenn man berücksichtigt,
dass die primäre Photosynthese-Produktionsrate durch Tageslicht,
Temperatur und Feuchtigkeit kontrolliert wird und dem Verhältnis von
1000:1 der WUE ein 20:1 Wasserdampf /CO2-Verhältnis der Luft gegenüber
steht, dann ist es naheliegend, dass der begrenzende Faktor des Systems
das Wasserbudget und nicht das Kohlendioxid ist. Wasser als Schlüssel
des Lebens regelt, inwieweit andere Reaktionen überhaupt ablaufen
können. Wasserdampf wird für ca. 2/3 des "natürlichen Treibhauses" von
33 C° in Betracht gezogen. Diese dominante Rolle des Wassers muss auch
bei dem durch den Menschen verursachten Treibhauseffekt von etwa 0,6 C°
vermutet werden.
Komplexe Wechselwirkungen kontra einseitige Strategien
Die Wechselwirkungen der Treibhausgase sind vielfältig und wir können
kaum abschätzen, welche Folgen einseitiges Eingreifen in das System in
der Zukunft haben wird. So liegt zum Beispiel unsere Hoffnung auf dem
Energieträger Wasserstoff, ohne zu wissen, wie das Nebenprodukt
Wasserdampf das Gesamtsystem beeinflussen würde. Emissionen zu senken,
ist und bleibt wichtige Aufgabe, doch sich ausschließlich auf "einen
Sündenbock" zu konzentrieren, könnte den Blick verstellen für die
Komplexität der natürlichen Prozesse. In der Klima-Diskussion sollte das
zukünftig mehr berücksichtigt werden.
Weitere Informationen
Prof. Dr. Jan Veizer, Department of Earth Science, University of Ottawa,
Tel.: (613)562-5800, -6461, email: veizer@science.uottawa.ca
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Informationsdienst Wissenschaft (idw) - Pressemitteilung
Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, 05.01.2001
Potsdamer Wissenschaftler erklären abrupte Klimawechsel
Zwei Forscher des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung haben eine
schlüssige Erklärung für die drastischen Temperaturwechsel gefunden, die
das Klima der letzten Eiszeit zu einer Achterbahnfahrt machten. Durch
Computersimulationen konnten sie zeigen, dass die Meeresströmungen des
Atlantiks während dieser Eiszeit besonders instabil waren. Schon
kleinste Störungen konnten damals einen Vorstoß der warmen
Atlantikströmung ins Nordmeer und damit eine plötzliche Erwärmung von
bis zu zehn Grad innerhalb eines Jahrzehnts auslösen. Das heutige Klima
ist nach diesem Modell wesentlich stabiler - dennoch ist es durch den
Treibhauseffekt gefährdet.
Ein Artikel zu den Ergebnissen der Forscher erscheint am kommenden
Donnerstag, den 11.02.2001 in der Fachzeitschrift Nature.
Potsdam, den 05.01.2001 - Sperrfrist bis 10.01.2001, 20 Uhr
Die letzte Eiszeit begann vor etwa 100.000 Jahren und endete vor 10.000
Jahren. Die abrupten Klimawechsel, die innerhalb dieser Eiszeit immer
wieder stattgefunden haben, stellten bislang eines der großen Rätsel der
Klimaforschung dar. Eisbohrungen in Grönland in den 80er Jahren hatten
gezeigt, dass es mehr als zwanzig mal zu plötzlichen Erwärmungen um bis
zu zehn Grad innerhalb eines Jahrzehnts gekommen war. Diese als
Dansgaard-Oeschger-Ereignisse (D/O-Ereignisse im Fachjargon) bekannten
Klimaabweichungen erwärmten zumindest den gesamten Nordatlantikraum und
dauerten jeweils einige hundert bis tausend Jahre an. Als Ursache wurden
von Anfang an Änderungen in den Atlantikströmungen vermutet. Bohrungen
in Tiefseesedimenten belegen dies. Ein konkreter, auch in
Modellrechnungen nachvollziehbarer Mechanismus für diese Änderungen
fehlte jedoch bislang. Zwar gab es zahlreiche Simulationen eines
möglichen Zusammenbruchs der Atlantikströme - doch damit konnte nur eine
Abkühlung des Klimas erklärt werden, nicht aber die warmen
D/O-Ereignisse. Außerdem kann ein solcher Zusammenbruch nur durch eine
massive äußere Störung, wie etwa eine große Schmelzwasserflut in den
Atlantik, verursacht werden.
Zwei Wissenschaftler des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung,
Andrey Ganopolski und Stefan Rahmstorf, legten nun erstmals Rechnungen
vor, die den charakteristischen Zeitverlauf und auch die räumliche
Ausdehnung der D/O-Ereignisse korrekt wiedergeben (Nature, 11.1.2001).
Die Berechnungen der beiden Forscher zeigten, dass es während der
Eiszeit drei unterschiedliche Zustände des Atlantik geben konnte. Im
normalen, kalten Zustand, der während der Eiszeit meistens herrschte,
floss warmes Oberflächenwasser aus den Tropen nur bis südlich von
Island, wo es seine Wärme an die Luft abgab, in die Tiefe versank und
als kalter Tiefenstrom nach Süden zurückfloss. Auch möglich, wenngleich
nicht stabil, waren jedoch noch zwei andere Strömungszustände: ein
ungewöhnlich warmer Klimazustand, in dem das warme Atlantikwasser über
Island hinaus bis ins Nordmeer vordrang (ähnlich wie im heutigen Klima),
und ein extrem kalter Zustand, in dem die Strömung völlig abriss. Die
Potsdamer Forscher glauben, dass D/O-Ereignisse einem plötzlichen
Umschalten der Strömung vom Normalzustand in den warmen Zustand
entsprechen, also einem episodenhaften Vordringen von warmem
Atlantikwasser ins Nordmeer, das die im Grönlandeis gefundenen
plötzlichen Erwärmungen erklärt.
Doch was war der Auslöser dieser dramatischen Strömungsänderung? Und
weshalb gingen diese warmen Episoden immer nach einigen Jahrhunderten
wieder vorüber? Systematische Analysen der Potsdamer Wissenschaftler
zeigten, dass der Atlantik während der Eiszeit regelrecht auf der Kippe
stand: kleinste Störungen genügten, um die warme Strömung ins Nordmeer
vordringen zu lassen. Da dieser Strömungszustand aber nicht stabil war,
gingen die D/O-Ereignisse ganz von alleine wieder zu Ende. Der schwache
Auslöser, der sich durch die damalige Instabilität des Atlantik zu solch
dramatischen Folgen aufschaukelte, könnte eine Schwankung in der Sonne
gewesen sein. Viele Indizien sprechen dafür, dass es einen Sonnenzyklus
mit 1,500jähriger Periode gibt - D/O-Ereignisse treten häufig genau im
Abstand von 1,500 Jahren auf.
Und im heutigen Klima? Seit Ende der letzten Eiszeit, also bereits seit
zehntausend Jahren, sind so dramatische Klimawechsel nicht mehr
aufgetreten. Auch dafür haben Ganopolski und Rahmstorf eine Erklärung.
Denn in Warmzeiten ändert sich die Stabilität der Atlantikströmungen:
Der warme Strömungszustand ist im Gegensatz zur letzten Eiszeit der
stabile Normalfall, auch die Schwankungen der Sonne können ihm nichts
anhaben. Der Atlantik steht in Warmzeiten nicht auf der Kippe. Grund zur
Entwarnung ist dies aber nicht: frühere Berechnungen mit demselben
Modell (Climatic Change 43, 353-367) zeigten bereits, dass eine
hinreichend große Störung auch im vergleichsweise stabilen heutigen
Klima die Atlantikströmung zum Abreißen bringen könnte. Eine solche
folgenreiche Störung könnte durch den Treibhauseffekt entstehen, wenn
die Menschheit weiterhin ungebremst Kohlendioxid und andere
Treibhausgase in die Atmosphäre bläst.
Ansprechpartner für wissenschaftliche Fragen:
Prof. Dr. Stefan Rahmstorf
Tel.: 0331 288-2688
E-mail: Rahmstorf@pik-potsdam
Weitere Informationen:
http://www.pik-potsdam.de/~stefan" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">http://www.pik-potsdam.de/~stefan
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Originalartikel: http://www.pik-potsdam.de/~stefan" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">http://www.pik-potsdam.de/~stefan/rapid.pdf
Die englische Version der Pressemitteilung finden Sie auf der Press
Service-Seite des PIK unter http://www.pik-potsdam.de (What´s new?).
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Margret Boysen
Tel.: 0331 288 -2507
Fax: 0331 288 -2552
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Bitte beachten Sie die Sperrfrist. Sie endet am Mittwoch, den 10. Januar
um 20 Uhr. Nachrichtenagenturen dürfen diese Nachrichten 24 Stunden vor
dem offiziellen Ende der Sperrfrist herausbringen, wenn sie die
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ist, auch in Auszügen, erlaubt, wenn Sie ein Belegexemplar an die unten
stehende Adresse schicken. Die englische Version dieser Pressemitteilung
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Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
P.O. Box 60 12 03
D-14412 Potsdam
Weitere Informationen finden Sie unter:
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Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, 05.01.2001
Potsdamer Wissenschaftler erklären abrupte Klimawechsel
Zwei Forscher des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung haben eine
schlüssige Erklärung für die drastischen Temperaturwechsel gefunden, die
das Klima der letzten Eiszeit zu einer Achterbahnfahrt machten. Durch
Computersimulationen konnten sie zeigen, dass die Meeresströmungen des
Atlantiks während dieser Eiszeit besonders instabil waren. Schon
kleinste Störungen konnten damals einen Vorstoß der warmen
Atlantikströmung ins Nordmeer und damit eine plötzliche Erwärmung von
bis zu zehn Grad innerhalb eines Jahrzehnts auslösen. Das heutige Klima
ist nach diesem Modell wesentlich stabiler - dennoch ist es durch den
Treibhauseffekt gefährdet.
Ein Artikel zu den Ergebnissen der Forscher erscheint am kommenden
Donnerstag, den 11.02.2001 in der Fachzeitschrift Nature.
Potsdam, den 05.01.2001 - Sperrfrist bis 10.01.2001, 20 Uhr
Die letzte Eiszeit begann vor etwa 100.000 Jahren und endete vor 10.000
Jahren. Die abrupten Klimawechsel, die innerhalb dieser Eiszeit immer
wieder stattgefunden haben, stellten bislang eines der großen Rätsel der
Klimaforschung dar. Eisbohrungen in Grönland in den 80er Jahren hatten
gezeigt, dass es mehr als zwanzig mal zu plötzlichen Erwärmungen um bis
zu zehn Grad innerhalb eines Jahrzehnts gekommen war. Diese als
Dansgaard-Oeschger-Ereignisse (D/O-Ereignisse im Fachjargon) bekannten
Klimaabweichungen erwärmten zumindest den gesamten Nordatlantikraum und
dauerten jeweils einige hundert bis tausend Jahre an. Als Ursache wurden
von Anfang an Änderungen in den Atlantikströmungen vermutet. Bohrungen
in Tiefseesedimenten belegen dies. Ein konkreter, auch in
Modellrechnungen nachvollziehbarer Mechanismus für diese Änderungen
fehlte jedoch bislang. Zwar gab es zahlreiche Simulationen eines
möglichen Zusammenbruchs der Atlantikströme - doch damit konnte nur eine
Abkühlung des Klimas erklärt werden, nicht aber die warmen
D/O-Ereignisse. Außerdem kann ein solcher Zusammenbruch nur durch eine
massive äußere Störung, wie etwa eine große Schmelzwasserflut in den
Atlantik, verursacht werden.
Zwei Wissenschaftler des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung,
Andrey Ganopolski und Stefan Rahmstorf, legten nun erstmals Rechnungen
vor, die den charakteristischen Zeitverlauf und auch die räumliche
Ausdehnung der D/O-Ereignisse korrekt wiedergeben (Nature, 11.1.2001).
Die Berechnungen der beiden Forscher zeigten, dass es während der
Eiszeit drei unterschiedliche Zustände des Atlantik geben konnte. Im
normalen, kalten Zustand, der während der Eiszeit meistens herrschte,
floss warmes Oberflächenwasser aus den Tropen nur bis südlich von
Island, wo es seine Wärme an die Luft abgab, in die Tiefe versank und
als kalter Tiefenstrom nach Süden zurückfloss. Auch möglich, wenngleich
nicht stabil, waren jedoch noch zwei andere Strömungszustände: ein
ungewöhnlich warmer Klimazustand, in dem das warme Atlantikwasser über
Island hinaus bis ins Nordmeer vordrang (ähnlich wie im heutigen Klima),
und ein extrem kalter Zustand, in dem die Strömung völlig abriss. Die
Potsdamer Forscher glauben, dass D/O-Ereignisse einem plötzlichen
Umschalten der Strömung vom Normalzustand in den warmen Zustand
entsprechen, also einem episodenhaften Vordringen von warmem
Atlantikwasser ins Nordmeer, das die im Grönlandeis gefundenen
plötzlichen Erwärmungen erklärt.
Doch was war der Auslöser dieser dramatischen Strömungsänderung? Und
weshalb gingen diese warmen Episoden immer nach einigen Jahrhunderten
wieder vorüber? Systematische Analysen der Potsdamer Wissenschaftler
zeigten, dass der Atlantik während der Eiszeit regelrecht auf der Kippe
stand: kleinste Störungen genügten, um die warme Strömung ins Nordmeer
vordringen zu lassen. Da dieser Strömungszustand aber nicht stabil war,
gingen die D/O-Ereignisse ganz von alleine wieder zu Ende. Der schwache
Auslöser, der sich durch die damalige Instabilität des Atlantik zu solch
dramatischen Folgen aufschaukelte, könnte eine Schwankung in der Sonne
gewesen sein. Viele Indizien sprechen dafür, dass es einen Sonnenzyklus
mit 1,500jähriger Periode gibt - D/O-Ereignisse treten häufig genau im
Abstand von 1,500 Jahren auf.
Und im heutigen Klima? Seit Ende der letzten Eiszeit, also bereits seit
zehntausend Jahren, sind so dramatische Klimawechsel nicht mehr
aufgetreten. Auch dafür haben Ganopolski und Rahmstorf eine Erklärung.
Denn in Warmzeiten ändert sich die Stabilität der Atlantikströmungen:
Der warme Strömungszustand ist im Gegensatz zur letzten Eiszeit der
stabile Normalfall, auch die Schwankungen der Sonne können ihm nichts
anhaben. Der Atlantik steht in Warmzeiten nicht auf der Kippe. Grund zur
Entwarnung ist dies aber nicht: frühere Berechnungen mit demselben
Modell (Climatic Change 43, 353-367) zeigten bereits, dass eine
hinreichend große Störung auch im vergleichsweise stabilen heutigen
Klima die Atlantikströmung zum Abreißen bringen könnte. Eine solche
folgenreiche Störung könnte durch den Treibhauseffekt entstehen, wenn
die Menschheit weiterhin ungebremst Kohlendioxid und andere
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gute beitraege !!!
von wegen alles seien die boesen autofahrer schuld . sollte man mal an trittin schicken !
von wegen alles seien die boesen autofahrer schuld . sollte man mal an trittin schicken !
So deutlich würde ich es vielleicht nicht direkt sagen.
Aber man sieht, daß es durchaus sachlich fundierte, wissenschaftliche Meinungen gibt, die nicht für alles der Technik die Schuld geben.
Sehen wir es mal so: an der letzten großen Eiszeit kann unmöglich die Industrie schuld gewesen sein, oder? ;-)
Aber man sieht, daß es durchaus sachlich fundierte, wissenschaftliche Meinungen gibt, die nicht für alles der Technik die Schuld geben.
Sehen wir es mal so: an der letzten großen Eiszeit kann unmöglich die Industrie schuld gewesen sein, oder? ;-)
Ihr werft zwei Dinge durcheinander:
Die Frage, ob es überhaupt Klimaänderungen gibt und nach welchen Mechanismen sie ablaufen können einerseits und die Frage nach der Fähigkeit des Menschen, das Klima zu verändern, auf der anderen Seite.
An früheren Klimaänderungen (vor 1900) hatte der Mensch keinen Anteil. Inzwischen sind menschliche Aktivitäten aber geeignet, in alle diese bisher natürlichen Regelmechanismen einzugreifen. Und die Änderung der Zusammensetzung der Atmosphäre ist meßbar. Sie ist keine Hypothese, sondern Faktum.
Ich könnte mir vorstellen, daß durch eine weitere Änderung des Strahlungshaushaltes durch Treibhausgase ein verstärktes Abschmelzen des Eisschildes auf Grönland bewirkt wird und dadurch Meeresströmungen verändert werden, die zu einem deutlich veränderten Klima in Europa in nicht zu ferner Zukunft führen. Der Treibhauseffekt könnte dann zu einem deutlich weniger milden Klima in Europa führen. Es gibt auch andere Möglichkeiten. Wir wissen es nicht, wir wissen nur, daß menschliche Aktivitäten auf das System Erde mittlerweile einen signifikanten Einfluß haben. Genau das sollte uns Sorgen machen.
Die Frage, ob es überhaupt Klimaänderungen gibt und nach welchen Mechanismen sie ablaufen können einerseits und die Frage nach der Fähigkeit des Menschen, das Klima zu verändern, auf der anderen Seite.
An früheren Klimaänderungen (vor 1900) hatte der Mensch keinen Anteil. Inzwischen sind menschliche Aktivitäten aber geeignet, in alle diese bisher natürlichen Regelmechanismen einzugreifen. Und die Änderung der Zusammensetzung der Atmosphäre ist meßbar. Sie ist keine Hypothese, sondern Faktum.
Ich könnte mir vorstellen, daß durch eine weitere Änderung des Strahlungshaushaltes durch Treibhausgase ein verstärktes Abschmelzen des Eisschildes auf Grönland bewirkt wird und dadurch Meeresströmungen verändert werden, die zu einem deutlich veränderten Klima in Europa in nicht zu ferner Zukunft führen. Der Treibhauseffekt könnte dann zu einem deutlich weniger milden Klima in Europa führen. Es gibt auch andere Möglichkeiten. Wir wissen es nicht, wir wissen nur, daß menschliche Aktivitäten auf das System Erde mittlerweile einen signifikanten Einfluß haben. Genau das sollte uns Sorgen machen.
Warum Sorgen ???
Da wir Menschen Natur sind wie alles um uns herum, wird`s
die Natur schon richten !!!
Für die Natur ist der Mensch nur eine Episode, die Natur
wird weiterexistieren.
Der Mensch hat es nur in der Hand, ob er sich den Ast auf dem er
sitzt absägt, bevor die Natur es tut.
Die einzige Diskussion die wir führen können:
Sägen wir uns den Ast vorzeitig ab oder nicht ?
HG
Da wir Menschen Natur sind wie alles um uns herum, wird`s
die Natur schon richten !!!
Für die Natur ist der Mensch nur eine Episode, die Natur
wird weiterexistieren.
Der Mensch hat es nur in der Hand, ob er sich den Ast auf dem er
sitzt absägt, bevor die Natur es tut.
Die einzige Diskussion die wir führen können:
Sägen wir uns den Ast vorzeitig ab oder nicht ?
HG
eben ! ob der naechste komet ,der auf der erde einschlaegt sich daran stoert , was wir menschen hier treiben ??
also lieber mit anstand untergehen als eine oekodiktatur ! da kann man ja auch gleich ausgerottet werden .
also lieber mit anstand untergehen als eine oekodiktatur ! da kann man ja auch gleich ausgerottet werden .
Das mit der Klimaforschung ist ein interessantes Gebiet und der Beitrag hier ist auch sehr interessant.
Ich habe mal einen Beitrag gelesen, der sich mit dem Wetter beschäftigt (nicht zu verwechseln mit Klima).
Eine Vorhersage zu treffen ist genauso schwierig wie zu erfassen und vorherzusagen, welchen weg der Rauch einer Zigarette beim aufsteigen nimmt. Mann kann die Einflussgrößen nicht sauber erfassen udn auswerten.
Ein Beispiel was mal in meiner Studienzeit gerechnet wurde.
Nur ein Staubkorn pro Kubikkilometer zwischen Erde und Sonne mehr würde uns eine bitter kalte Eiszeit bescheren.
Ich bin wirklich gespannt, was bei zukünftigen Forschungen zum Thema Klimawandel noch so alles herauskommt, nur ich glaube nicht, dass wir tatsächlich in der Lage sein werden in absehbarer Zukunft entscheidenden Einfluss auf das globale Klima ausüben zu können.
Gruß
bw
Ich habe mal einen Beitrag gelesen, der sich mit dem Wetter beschäftigt (nicht zu verwechseln mit Klima).
Eine Vorhersage zu treffen ist genauso schwierig wie zu erfassen und vorherzusagen, welchen weg der Rauch einer Zigarette beim aufsteigen nimmt. Mann kann die Einflussgrößen nicht sauber erfassen udn auswerten.
Ein Beispiel was mal in meiner Studienzeit gerechnet wurde.
Nur ein Staubkorn pro Kubikkilometer zwischen Erde und Sonne mehr würde uns eine bitter kalte Eiszeit bescheren.
Ich bin wirklich gespannt, was bei zukünftigen Forschungen zum Thema Klimawandel noch so alles herauskommt, nur ich glaube nicht, dass wir tatsächlich in der Lage sein werden in absehbarer Zukunft entscheidenden Einfluss auf das globale Klima ausüben zu können.
Gruß
bw
@besserweis, wenn das Staubkorn 0,1 g wiegt, redest Du hier über eine Größenordnung von 1 Billion Megatonnen Staub zwischen Erde und Sonne. Nicht gerade wenig .
Was die andere Aussage angeht: wir nehmen Einfluß auf das globale Klima. Wir haben das CO2-Mischungsverhältnis in der Atmosphäre innerhalb eines Jahrhunderts um mehr als ein Viertel erhöht und dadurch die Strahlungsverhältnisse der Atmosphäre bereits geändert (ähnliches bei anderen Treibhausgasen). Noch erheblich stärker waren Änderungen von Regionalklimaten, mit denen einzelne Regionen versteppt oder verwüstet wurden (Abholzungen rund um das Mittelmeer etwa).
Was die andere Aussage angeht: wir nehmen Einfluß auf das globale Klima. Wir haben das CO2-Mischungsverhältnis in der Atmosphäre innerhalb eines Jahrhunderts um mehr als ein Viertel erhöht und dadurch die Strahlungsverhältnisse der Atmosphäre bereits geändert (ähnliches bei anderen Treibhausgasen). Noch erheblich stärker waren Änderungen von Regionalklimaten, mit denen einzelne Regionen versteppt oder verwüstet wurden (Abholzungen rund um das Mittelmeer etwa).
Das mit dem Staubkorn ist ein gutes Beispiel für kleine Ursache, große Wirkung.
http://www.dkrz.de/dkrz/broschuere/forschung/vulkane.html
Ein starker Vulkanausbruch beeinflußt das Klima für einige Jahre. Die Eruptionen selbst sind nicht vorhersagbar, wohl aber ihre Wirkung. Der Pinatubo (Philippinen) schleuderte im Juni 1991 über 20 Millionen Tonnen Schwefeldioxid in die Stratosphäre. Die Aerosole, die sich dort daraufhin bildeten, änderten die kurz- und langwellige Strahlungsbilanz der Atmosphäre. Die dadurch ausgelösten dynamischen Prozesse ließen die Stratosphäre im hohen Norden abkühlen. Die Anomalien der Hoch- und Tiefdruckgebiete im Winter nach dem Ausbruch wurde mit einem Atmosphärenmodell vorausberechnet. Das Muster der Änderungen wurde richtig wiedergegeben, aber ihre Intensität unterschätzt.
@for4zim,
ich meinte eigentlich mit der Beeinflussung, dass wir nicht in der Lage sein werden das wir das was wir bereits in die Luft geblasen haben nicht reversibel machen können.
Vielleicht etwas ungeschickt ausgedrückt.
Übrigens 0,1 gramm ist schon ehr ein Sandkorn
Gruß
bw
Ein starker Vulkanausbruch beeinflußt das Klima für einige Jahre. Die Eruptionen selbst sind nicht vorhersagbar, wohl aber ihre Wirkung. Der Pinatubo (Philippinen) schleuderte im Juni 1991 über 20 Millionen Tonnen Schwefeldioxid in die Stratosphäre. Die Aerosole, die sich dort daraufhin bildeten, änderten die kurz- und langwellige Strahlungsbilanz der Atmosphäre. Die dadurch ausgelösten dynamischen Prozesse ließen die Stratosphäre im hohen Norden abkühlen. Die Anomalien der Hoch- und Tiefdruckgebiete im Winter nach dem Ausbruch wurde mit einem Atmosphärenmodell vorausberechnet. Das Muster der Änderungen wurde richtig wiedergegeben, aber ihre Intensität unterschätzt.
@for4zim,
ich meinte eigentlich mit der Beeinflussung, dass wir nicht in der Lage sein werden das wir das was wir bereits in die Luft geblasen haben nicht reversibel machen können.
Vielleicht etwas ungeschickt ausgedrückt.
Übrigens 0,1 gramm ist schon ehr ein Sandkorn
Gruß
bw
und den vulkan koennen wir schon mal garnicht beeinflussen !
oder meint ihr , der liesse sich von einer oekosteuer beeinflussen, nicht auszubrechen ??
oder meint ihr , der liesse sich von einer oekosteuer beeinflussen, nicht auszubrechen ??
Wir können ja zumindest die Dinge, die wir beeinflussen können, ändern. Das wäre in erster Linie der Ausstoß von Treibhausgasen. Eine Reduktion der deutschen CO2-Emissionen um 50% wäre innerhalb von 10 Jahren durchaus machbar, aber nicht mit irgendeiner der zur Zeit existierenden Parteien und ganz sicher nicht mit dieser "Öko"steuer.
@besserweis: Richtig. Das CO2, Methan oder NO2, was wir in die Atmosphäre verbracht haben, kriegen wir da auf absehbare Zeit nicht "wieder heraus". Wir können nur den weiteren Anstieg der Treibhausgaskonzentrationen verringern.
Über die Schwere von Staubkörnern habe ich unzureichende Daten. Reichen 0,01 g? Dann müßte man einfach die Staubmenge durch 10 dividieren, also 100 Milliarden Megatonnen.
@besserweis: Richtig. Das CO2, Methan oder NO2, was wir in die Atmosphäre verbracht haben, kriegen wir da auf absehbare Zeit nicht "wieder heraus". Wir können nur den weiteren Anstieg der Treibhausgaskonzentrationen verringern.
Über die Schwere von Staubkörnern habe ich unzureichende Daten. Reichen 0,01 g? Dann müßte man einfach die Staubmenge durch 10 dividieren, also 100 Milliarden Megatonnen.
du brauchst doch nur den gruene freie hand zu geben .
die verbieten dann ganz einfach alle autos in privatbesitz . so leicht geht doch umweltschutz in dem gehirn von solchen leuten .
die verbieten dann ganz einfach alle autos in privatbesitz . so leicht geht doch umweltschutz in dem gehirn von solchen leuten .
Solange ich in meinem Bekanntenkreis noch Leute sehe, die eine Strecke, die ich in 15 Minuten gehe, mit einem Auto befahren müssen, daß dann 10 Minuten (inklusive Einparken, bei wenig Verkehr) braucht, stehe ich einem Verbot von Autos sogar mit einen gewissen widerwilligen Sympathie gegenüber.
Werden Dir Deine recht einseitigen Kommentare nicht langweilig, Caldor? Ich stehe zwar politisch im bürgerlichen Lager, aber irgendwie sind mir im Moment im Vergleich zu Dir sogar die Board-Linken sympathischer.
Werden Dir Deine recht einseitigen Kommentare nicht langweilig, Caldor? Ich stehe zwar politisch im bürgerlichen Lager, aber irgendwie sind mir im Moment im Vergleich zu Dir sogar die Board-Linken sympathischer.
Es ist einfach die Bequemlichkeit.
Die Leute fahren lieber eine Strecke von 500-1000 m mit dem Auto, anstatt zu laufen oder mit dem Rad zu fahren.
Ich kenne genügend, die 2-2,5 km mit dem Auto fahren und vom Parkplatz 10 Minuten in die Firma laufen, weil sie bei
der Arbeit keinen Parkplatz haben. Mit dem Rad braucht man für diese Strecke ca. 6-8 Minuten.
Wenn ich dann höre, was mit dem Rad fährst Du und ins Fitness-Studio gehst Du auch noch? Das wäre mir
zu anstrengend.
Komisch, dass sie dann bei den kleinsten Anstrengungen über die Lunge klagen (keine Kondition).
Die Leute werden immer träger. Jeder 2. Bundesbürger hat schon Übergewicht. Uns geht es einfach
zu gut. Die meisten Menschen wollen eine Idealfigur, aber möchten nichts dafür tun. Es geht doch alles so einfach.
Einfach mal zwischendurch zum Fettabsaugen, aber damit ist es nicht getan. Die Menschen werden immer fauler.
Wer strengt sich denn schon richtig an. Sport bedeutet oft schon nicht mehr schwitzen, sondern einfach nur sehen und gesehen werden.
Ist Golf Sport???
Ich will es nicht kritisieren und es hat relativ wenig mit Umweltschutz zu tun, aber uns geht es einfach zu gut und wir werden uns
nicht ändern, wenn sich nichts anderes grundlegend ändert.
:O
Börsenanalyst
Die Leute fahren lieber eine Strecke von 500-1000 m mit dem Auto, anstatt zu laufen oder mit dem Rad zu fahren.
Ich kenne genügend, die 2-2,5 km mit dem Auto fahren und vom Parkplatz 10 Minuten in die Firma laufen, weil sie bei
der Arbeit keinen Parkplatz haben. Mit dem Rad braucht man für diese Strecke ca. 6-8 Minuten.
Wenn ich dann höre, was mit dem Rad fährst Du und ins Fitness-Studio gehst Du auch noch? Das wäre mir
zu anstrengend.
Komisch, dass sie dann bei den kleinsten Anstrengungen über die Lunge klagen (keine Kondition).
Die Leute werden immer träger. Jeder 2. Bundesbürger hat schon Übergewicht. Uns geht es einfach
zu gut. Die meisten Menschen wollen eine Idealfigur, aber möchten nichts dafür tun. Es geht doch alles so einfach.
Einfach mal zwischendurch zum Fettabsaugen, aber damit ist es nicht getan. Die Menschen werden immer fauler.
Wer strengt sich denn schon richtig an. Sport bedeutet oft schon nicht mehr schwitzen, sondern einfach nur sehen und gesehen werden.
Ist Golf Sport???
Ich will es nicht kritisieren und es hat relativ wenig mit Umweltschutz zu tun, aber uns geht es einfach zu gut und wir werden uns
nicht ändern, wenn sich nichts anderes grundlegend ändert.
:O
Börsenanalyst
For4Zim, danke für diesen interessanten Beitrag.
Ich muß zugeben, daß ich auf dem Gebiet der Klimaforschung höchstens besserer Laie bin (wahrscheinlich noch nicht einmal besserer).
Schlüsse auf die Ökosteuer verkneife ich mir hier mal. Dafür finde ich die Information viel zu interessant.
Nochmals Danke
MfG
Ingmar (KCD)
P.S. Und es gibt sie doch noch, die anspruchsvollen und interessanten threads auf dem Sofa!
Ich muß zugeben, daß ich auf dem Gebiet der Klimaforschung höchstens besserer Laie bin (wahrscheinlich noch nicht einmal besserer).
Schlüsse auf die Ökosteuer verkneife ich mir hier mal. Dafür finde ich die Information viel zu interessant.
Nochmals Danke
MfG
Ingmar (KCD)
P.S. Und es gibt sie doch noch, die anspruchsvollen und interessanten threads auf dem Sofa!
Grüße, Mr. Bucket.
Bei Gelegenheit ergänze ich den Thread gerne.
Bei Gelegenheit ergänze ich den Thread gerne.
for4zim,
Nur um nochmal einen kleinen astronomischen Einwurf zu machen, um zu zeigen wie lächerlich die Masse der Staubkörner wäre.
Sonne:
Durchmesser beläuft sich auf 1,392 Mio. km. Bei einer Dichte von 1,41 g/ccm besitzt sie 1,99 Quadrilliarden Tonnen (t) Masse!
Die paar Staubkörner werden wir schon irgendwo finden
Gruß
bw
Nur um nochmal einen kleinen astronomischen Einwurf zu machen, um zu zeigen wie lächerlich die Masse der Staubkörner wäre.
Sonne:
Durchmesser beläuft sich auf 1,392 Mio. km. Bei einer Dichte von 1,41 g/ccm besitzt sie 1,99 Quadrilliarden Tonnen (t) Masse!
Die paar Staubkörner werden wir schon irgendwo finden
Gruß
bw
besserweis, relativ gesehen sind die paar 100 Milliarden Megatonnen Staub nichts, absolut gesehen könnte man aus diesem Staub sämtliche Gebirge der Erde aufbauen.
@for4zim
Die Materiedichte im Sonnensystem betraegt ca 10^(-7) g/(km^3).
Bei 10^(-1) g/(km^3) gaebe es uns gar nicht und wir haetten
kein Staubproblem.
NB. Hast Du mal ein 0.1 g Staubkoernchen erlebt? Dann moechte ich
Dich nicht besuchen.
Die Materiedichte im Sonnensystem betraegt ca 10^(-7) g/(km^3).
Bei 10^(-1) g/(km^3) gaebe es uns gar nicht und wir haetten
kein Staubproblem.
NB. Hast Du mal ein 0.1 g Staubkoernchen erlebt? Dann moechte ich
Dich nicht besuchen.
guuruh, was ist eigentlich Deine Aussage?
@for4zim
Unter `Staub` in der Astronomie versteht man eher Partikeln,
die 10^1 - 10^3 Atome enthalten und nicht 0.1 g Geschosse,
die unsere Satelliten durchloechern wuerden.
Ein sichtbares Staubkoernchen an Deinem Rechner hat etwa 10^(-9) g,
also etwa 10^13 Atome.
Sonst ein interessanter Beitrag...
Unter `Staub` in der Astronomie versteht man eher Partikeln,
die 10^1 - 10^3 Atome enthalten und nicht 0.1 g Geschosse,
die unsere Satelliten durchloechern wuerden.
Ein sichtbares Staubkoernchen an Deinem Rechner hat etwa 10^(-9) g,
also etwa 10^13 Atome.
Sonst ein interessanter Beitrag...
besserweis: bei Deiner Rechnung, wie schwer war da ein Staubkorn? guuruh will mich gerade um 15 Größenordnungen herunterhandeln auf einige hundert Tonnen "Staub".
@for4zim,
wir hatten überhaupt keine Masse angenommen.
Wichtig war nur die Oberfläche, aber frag mich bitte nicht mehr wir groß wir den Durchmesser angenommen hatten, aber es war furchtbar klein.
Letztendlich war dabei wichtig wir hoch bzw. groß der Sonnenbrillen effekt war.
Aber wie gesagt, ist schon so lange her.
Aber man braucht wirklich nicht all zu viel, um schon einen ziemlich großen Effekt zu haben, dass war zumindest das Fazit.
Gerade im Moment bircht mal wieder ein Vulkan aus
(Neene kein Witz kommt gerade im Fernsehen).
Ich denke tatsächlich, wenn die Natur sacht, auf dem blauen Planeten wird es demnächst grau wird es grau, sacht sie es wird wärmer wird es wärmer sacht sie es wird kälter wird es kälter.
Was wir so neben bei machen hat sicher den ein oder anderen Effekt, aber man sollte die Geschichte nicht überbewerten.
Letztens hab ich in irgend nem Fernsehsender (glaub Pro7 Gallileo) gesehen wie die das Klima mal unter die Lupe genommen haben. Dazu hatte sich der Moderator irgend einen Professor eingeladen. Aber der wollte ja partout nicht so wie der Moderator, der immer wieder auf den Einfluss der Umweltverschmutzung und Luftverpestung hinaus wollte und das als Ursache für den Treibhauseffekt und die Atmosphärenerwärmung herauskehren wollte.
Tja leider Pustekuchen, dem Prof ist es anscheinend schnell zu blöd geworden (ich habe mich am Fernseher fast totgelacht wie der Moderator gezappelt hat) und er hat dann gesacht, er ist nicht dazu hier irgendwelche Sensationen für die Presse zu verkünden. Jeder seriöse Forscher kann nicht eindeutig bestätigen, wenn die Daten objektiv ausgewertet werden, dass Industrie- oder Autoabgase verantwortlich für die Erwärmung auf der Erde sind, dazu sei das Gesamtsystem viel zu komplex und ähnliche Erwärmungen oder Abkühlungen gab es schon immer wieder mal.
Mein Fazit:
Wenn sich das Immunsystem Erde gegen den Virus Mensch (in der Geschichte des Sonnensystems ein Fingerschnippser Sonne geschätztes Alter 4,5 Mrd Jahre) anfängt zu wehren ziehen wir auf Dauer eh den kürzeren, aber ganz werden wir uns nicht unterkriegen lassen.
Dazu passen dann noch so Kleinigkeiten wie AIDS, BSE und mal sehen was demnächst noch so kommt. Wenn was in ein Ungleichgewicht gebracht wird rächt sich das halt früher oder später. Ist wie an der Börse in letzter Zeit hatten wir einfach zu viele Verkäufer die bereit waren Ihre Aktien zu verschleudern und irgend wann stabilisiert sich die Sache dann wieder meist halt auf einem niedrigerem Nivau....
Gruß
bw
wir hatten überhaupt keine Masse angenommen.
Wichtig war nur die Oberfläche, aber frag mich bitte nicht mehr wir groß wir den Durchmesser angenommen hatten, aber es war furchtbar klein.
Letztendlich war dabei wichtig wir hoch bzw. groß der Sonnenbrillen effekt war.
Aber wie gesagt, ist schon so lange her.
Aber man braucht wirklich nicht all zu viel, um schon einen ziemlich großen Effekt zu haben, dass war zumindest das Fazit.
Gerade im Moment bircht mal wieder ein Vulkan aus
(Neene kein Witz kommt gerade im Fernsehen).
Ich denke tatsächlich, wenn die Natur sacht, auf dem blauen Planeten wird es demnächst grau wird es grau, sacht sie es wird wärmer wird es wärmer sacht sie es wird kälter wird es kälter.
Was wir so neben bei machen hat sicher den ein oder anderen Effekt, aber man sollte die Geschichte nicht überbewerten.
Letztens hab ich in irgend nem Fernsehsender (glaub Pro7 Gallileo) gesehen wie die das Klima mal unter die Lupe genommen haben. Dazu hatte sich der Moderator irgend einen Professor eingeladen. Aber der wollte ja partout nicht so wie der Moderator, der immer wieder auf den Einfluss der Umweltverschmutzung und Luftverpestung hinaus wollte und das als Ursache für den Treibhauseffekt und die Atmosphärenerwärmung herauskehren wollte.
Tja leider Pustekuchen, dem Prof ist es anscheinend schnell zu blöd geworden (ich habe mich am Fernseher fast totgelacht wie der Moderator gezappelt hat) und er hat dann gesacht, er ist nicht dazu hier irgendwelche Sensationen für die Presse zu verkünden. Jeder seriöse Forscher kann nicht eindeutig bestätigen, wenn die Daten objektiv ausgewertet werden, dass Industrie- oder Autoabgase verantwortlich für die Erwärmung auf der Erde sind, dazu sei das Gesamtsystem viel zu komplex und ähnliche Erwärmungen oder Abkühlungen gab es schon immer wieder mal.
Mein Fazit:
Wenn sich das Immunsystem Erde gegen den Virus Mensch (in der Geschichte des Sonnensystems ein Fingerschnippser Sonne geschätztes Alter 4,5 Mrd Jahre) anfängt zu wehren ziehen wir auf Dauer eh den kürzeren, aber ganz werden wir uns nicht unterkriegen lassen.
Dazu passen dann noch so Kleinigkeiten wie AIDS, BSE und mal sehen was demnächst noch so kommt. Wenn was in ein Ungleichgewicht gebracht wird rächt sich das halt früher oder später. Ist wie an der Börse in letzter Zeit hatten wir einfach zu viele Verkäufer die bereit waren Ihre Aktien zu verschleudern und irgend wann stabilisiert sich die Sache dann wieder meist halt auf einem niedrigerem Nivau....
Gruß
bw
Ich dachte hier kommen ein paar interessant und neue Fakts.
Huhu!
Gruß
bw
Huhu!
Gruß
bw
Heute als Sonderbeilage im Handelsblatt:
Energie 2001
Technik ud Innovation
Echt lohnenswert für alle am Thema Interessierten.
MfG
Ingmar (KCD)
Energie 2001
Technik ud Innovation
Echt lohnenswert für alle am Thema Interessierten.
MfG
Ingmar (KCD)
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