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    Könnte nicht nur bei Intershop so gelaufen sein! - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 06.01.01 16:24:35 von
    neuester Beitrag 06.01.01 18:19:15 von
    Beiträge: 3
    ID: 324.832
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      schrieb am 06.01.01 16:24:35
      Beitrag Nr. 1 ()
      Samstag, 06.01.2001, 15:18
      Neuer Markt: Beste Vorsätze erzeugen zusätzlichen Druck
      Neuerdings machen sich Kunden offenbar den Quartalsdruck von Börsengesellschaften zu Nutze. Das macht die Geschäftslage vieler Unternehmen noch schwieriger und wirft Systemfragen auf.

      Der mögliche Kunde kennt die Situation seines Lieferanten sehr genau. Dessen Aktien sind an der Börse notiert. Und er meldet brav vier Mal im Jahr, wie die Geschäfte laufen, weitere vier Mal, wie sie wahrscheinlich laufen werden. Und wenn sie dann schlecht laufen, meldet er auch noch, dass die selbst in die Welt gesetzten Erwartungen wahrscheinlich doch nicht erfüllt werden.

      „Umsatz- und Gewinnwarnung“ heißt das dann und führt an den Börsen meist zu schweren Kursstürzen. Weil eine Warnung selten allein kommt, werden auch gleich die Konkurrenten mit abgestraft, selbst wenn sie vielleicht gar nicht so hohe Geschäftserwartungen in die Analysten- und Börsenwelt gesetzt haben. Insgesamt geht die Börse in den Keller.

      Zunächst fragt es sich, warum die Manager erst so hohe Erwartungen in die Welt setzen, wenn sie kaum drei Monate später kleinlaut zugeben müssen, dass sie ihre eigenen Prognosen nicht einhalten können. Es kann doch nicht sein, dass sich verantwortliche Unternehmenslenker so von handelslustigen Börsenanalysten unter Druck setzen lassen. Sicher, die Börse erwartet ständig neue Informationen. Börsianer, oder besser Börsen-Geschäftsvermittler, wollen handeln und Handelsprovisionen verdienen. Es kann aber nicht sein, dass Manager sich – wenn auch im besten Vertrauen auf die positive Kraft der Börsen – zu einer Art Kommunikationskasperle verleiten lassen, unter dem sogar die normalen Geschäfte leiden können.

      Der mögliche Kunde will einen – zumindest im Vergleich zu den meist noch kleinen Firmen der New-Economy – großen Auftrag vergeben. Er vertraut in die Produkte der New-Company und in die neuen Dinge, welche Internet und E-Handel bringen werden: „Web oder weg“, heißt schließlich die weithin anerkannte Devise.


      Der Kunde weiß womöglich aber auch, dass sein künftiger Lieferant den Auftrag schon optimistisch in seine Zahlen eingerechnet hat, die prompt mit hohen Multiplikatoren an der Börse bezahlt wurden. Also beginnt der auf Einsparungen gedrillte Einkäufer des werdenden Kunden zu pokern. Er verzögert die Auftragsvergabe, bringt seinen Lieferanten in börsenspezifische Darstellungsprobleme und bekommt, damit er den Auftrag endlich gibt, quasi noch einen „Beschleunigungs-Rabatt“; gut für den Einkäufer, schlecht für die liefernde Company. Sie hat sich im besten Verständnis für die besonderen Belange der Börse den speziellen Kommunikationszwängen der Aktien-Analysten unterworfen und sieht sich nun einem zusätzlichen Diktat ausgesetzt.

      So ähnlich muss sich die Geschäftslage im Hause Intershop zuletzt „abgespielt“ haben, bevor schlechte Auftragszahlen den Aktienkurs noch schlechter werden ließen. Das heißt jedoch nicht, dass die gesamte Company schlecht ist: Wenn die aufgeschobenen Aufträge denn tatsächlich nicht aufgehoben sind und in Kürze wirklich noch kommen.

      Das heißt auch nicht, dass diese neuen Druckverhältnisse – insbesondere unter dem inzwischen nach lassenden Schwung der allgemeinen Nachfrage - nur bei Intershop zu beobachten wären. Fast alle Unternehmen, deren Aktien am Neuen Markt notiert werden, haben sich anfangs gerne den besonderen Bedingungen dieses schwungvollen Börsenmarktes unterworfen und müssen nun auch unter umgekehrten Verhältnissen damit fertig werden.


      Könnte es vielleicht Metabox auch so gegangen sein?

      Lukim
      Avatar
      schrieb am 06.01.01 16:37:41
      Beitrag Nr. 2 ()
      @ Lukim 68

      Würde jedenfalls erklären können, warum die Namen der kunden top secret sind.
      .
      Avatar
      schrieb am 06.01.01 18:19:15
      Beitrag Nr. 3 ()
      Natürlich stehen die NM-Firmen unter großem Druck!

      Zum Börsengang wird die "Braut" toll aufgeputzt, mit Kleinanlegern verheiratet, und dann?

      Der weitere Verlauf der Ehe kann dem Emissionshaus doch egal sein - Auftrag erfüllt, die "Dame" ist bestbietend an den Mann gebracht. Manche tragen ihr Brautkleid ein Jahr oder länger, manche Roben werden schnell schmutzig.

      Und ohne Aufputz sehen die "Damen" nicht besser aus als andere Frauen auch.

      Also wird die Demaskierung hinausgezögert, der "push-up" fällt als letztes. Und dann hängt´s!


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