Es widert mich manchmal an... - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 12.01.01 19:08:35 von
neuester Beitrag 13.01.01 15:43:20 von
neuester Beitrag 13.01.01 15:43:20 von
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ID: 327.853
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Habe eben gesehen, daß in den Staaten eine 41 jährige Frau hingerichtet wurde. Nicht daß ihr denkt ich wäre ein gefühlsduseliger Sozialromantiker, (ich weiß ja was für Hartgesottene sich an der Börse tummeln, deren Lebensmaxime ist, Leben ist Krieg alle gegen alle) aber ich frage mich wie human kann eine Gesellschaft sein, die Gleiches mit Gleichem vergilt? Und wenn man in den Nachmittagssendungen zu sehen bekommt, wie die Frau in die Zelle geführt wird und man die Vorrichtung sieht zum Festschnallen der Verurteilten, zur Verabreichung der Giftspritze, dann Frage ich mich, wieviel Zukunft einer Gesellschaft beschieden sein kann, die eine solch obszöne Medienlandschaft hervorbringt. Dann der nächste Fernsehbeitrag ist dann wieder über Neugeborene Löwenbabys im Zoo, oder Glamour, Stars und Sternchen. Dann wieder Krimis und Gameshows und natürlich die Börsenberichte.Vielleicht habe ich heute einen Moralischen, aber in was für einer Welt leben wir eigentlich?
Das "Christliche Amerika" huldigt einer Todeskultur, deren Sinnlosigkeit in der Abschreckung seit Jahren bekannt ist.
Wahrscheinlich werdet ihr jetzt wieder einwenden, daß ich an die Opfer denken soll und deren Familien, und ich selber wohl noch nie in einer solchen Situation war, wo man dem Täter aus Hass alles wünscht, vor allem den elektrischen Stuhl. Ich habe schon öfter Bilder gesehen, von Prozessen, bei denen die Angehörigen der Opfer eine Bestrafung forderten, aber sagten, daß sie von einer Todesstrafe nichts hätten, da es den Toten nicht wieder lebendig mache. Also warum wird diese archaische Form der Bestrafung nicht endlich abgeschafft? Die Frage erübrigt sich eigentlich mit dem designierten Präsidenten George Dubbeljuh. Mit Jemandem an der Spitze, der die Durchsetzung der Todesstrafe offensichtlich aus Wahlkampfmotiven betreibt ist keine Änderung zu erwarten.
Zwar ist, nach Umfragen in der Bundesrepublik, eine mehrheit für die Todesstrafe, aber sie einzuführen steht nicht auf der Tagesordnung. Manchmal kann man froh darüber sein, daß wir uns nicht in Allem an den USA orientieren.
Das "Christliche Amerika" huldigt einer Todeskultur, deren Sinnlosigkeit in der Abschreckung seit Jahren bekannt ist.
Wahrscheinlich werdet ihr jetzt wieder einwenden, daß ich an die Opfer denken soll und deren Familien, und ich selber wohl noch nie in einer solchen Situation war, wo man dem Täter aus Hass alles wünscht, vor allem den elektrischen Stuhl. Ich habe schon öfter Bilder gesehen, von Prozessen, bei denen die Angehörigen der Opfer eine Bestrafung forderten, aber sagten, daß sie von einer Todesstrafe nichts hätten, da es den Toten nicht wieder lebendig mache. Also warum wird diese archaische Form der Bestrafung nicht endlich abgeschafft? Die Frage erübrigt sich eigentlich mit dem designierten Präsidenten George Dubbeljuh. Mit Jemandem an der Spitze, der die Durchsetzung der Todesstrafe offensichtlich aus Wahlkampfmotiven betreibt ist keine Änderung zu erwarten.
Zwar ist, nach Umfragen in der Bundesrepublik, eine mehrheit für die Todesstrafe, aber sie einzuführen steht nicht auf der Tagesordnung. Manchmal kann man froh darüber sein, daß wir uns nicht in Allem an den USA orientieren.
habe soeben Deinen Beitrag gelesen - hat zwar nun gar nix mit Börse zu tun - aber Du sprichst mir aus der Seele.
Da kann man sich doch nur an den Kopf fassen. Das sind für mich barbarische und verrohte Sitten, die nichts mit Menschlichkeit zu tun haben. Ich habe für Verbrecher wahrlich nichts übrig, aber ein menschliches Wesen bleibt ein menschliches Wesen. Mal ganz abgesehen, von den vielen ungewissen Fällen, auch den wahren Schuldigen hinzurichten. Ganz schwache Leistung, USA !
Da kann man sich doch nur an den Kopf fassen. Das sind für mich barbarische und verrohte Sitten, die nichts mit Menschlichkeit zu tun haben. Ich habe für Verbrecher wahrlich nichts übrig, aber ein menschliches Wesen bleibt ein menschliches Wesen. Mal ganz abgesehen, von den vielen ungewissen Fällen, auch den wahren Schuldigen hinzurichten. Ganz schwache Leistung, USA !
Wenn du dir die Politik der USA in den ganzen letzten Jahrzehnten ansiehst,
dann müsste dich dieser Staat schon lange ankotzen.
dann müsste dich dieser Staat schon lange ankotzen.
@Heizkessel
Schön, dass Du noch zu denen gehörst, die auch darüber mal nachdenken.
MM
Schön, dass Du noch zu denen gehörst, die auch darüber mal nachdenken.
MM
nur das Ihr nicht hier in keinster
Weise darauf kömmt das es sich
und nur deshalb natüüülich um ABSCHRECKUNG
handelt!!!
Nix für Ungut doch es iss in meinem Sinn!
Nur das ich offensichtlich schon ne Menge
durch
und mitgemacht hab so das mich eigentlich so gut wie
garnix mehr abschrecken kann!
(Kinder und Tiere immernoch....)
trotzdem nettes Weekend
Weise darauf kömmt das es sich
und nur deshalb natüüülich um ABSCHRECKUNG
handelt!!!
Nix für Ungut doch es iss in meinem Sinn!
Nur das ich offensichtlich schon ne Menge
durch
und mitgemacht hab so das mich eigentlich so gut wie
garnix mehr abschrecken kann!
(Kinder und Tiere immernoch....)
trotzdem nettes Weekend
=> ein schönes Eingangsstatement für den hoffentlich bakld kommenden "autonomeren" EU-Markt
Gestern Morgen in Duisburg geschehen.
Ein fünfjähriger Junge wurde zerstückelt und enthauptet in einem Koffer neben einem Altkleider-Container gefunden.
Der Kopf wurde im Container "entsorgt".
Was sollte denn eurer Meinung nach solch ein Täter an Strafe bekommen? 5,10,15 oder 20 Jahre bei toller Verpflegung,super Freizeitangeboten und Rückführung ins normale Leben nach guter Führung in 7 Jahren.
Welch ein Glück das dieses Schwein in Deutschland lebt.
Der Strang ist gerade mal gut genug für den!
Ein fünfjähriger Junge wurde zerstückelt und enthauptet in einem Koffer neben einem Altkleider-Container gefunden.
Der Kopf wurde im Container "entsorgt".
Was sollte denn eurer Meinung nach solch ein Täter an Strafe bekommen? 5,10,15 oder 20 Jahre bei toller Verpflegung,super Freizeitangeboten und Rückführung ins normale Leben nach guter Führung in 7 Jahren.
Welch ein Glück das dieses Schwein in Deutschland lebt.
Der Strang ist gerade mal gut genug für den!
Bush hat als Präsident weniger Einfluss auf die Todesurteile. Das ist soweit ich weiss Sache der jeweiligen Staaten. Das ist aber auch der einzige Vorteil, dass Bush jetzt Präsident ist.
Wahrscheinlich tut es dem Gore nicht einmal so weh, dass er verloren hat. Er hat jetzt wahrscheinlich eher Angst um "sein" Land.
Armes Amerika, und nun auch noch armes Europa. Mit so einem Cowboy muss man sich jetzt rumschlagen. Pech aber auch.
JLP2
Wahrscheinlich tut es dem Gore nicht einmal so weh, dass er verloren hat. Er hat jetzt wahrscheinlich eher Angst um "sein" Land.
Armes Amerika, und nun auch noch armes Europa. Mit so einem Cowboy muss man sich jetzt rumschlagen. Pech aber auch.
JLP2
Auch ich bin gegen die Todesstrafe. Deswegen aber nun auf die Amerikaner einzudreschen, und insbesondere auf Bush, ist aber ein wenig daneben. Es gibt in vielen Ländern noch die Todesstrafe. Ich mag die Amerikaner auch nicht, aber sie haben nun mal diese Gesetze und jeder Verbrecher weiß dies auch.
Denkt vielleicht auch mal über unsere Regierung (auch die vorherige) nach, die trotz des Wissens über BSE und auch dessen Folgen, die Leben vieler tausend Menschen riskieren, nur um die Fleischwirtschaft und die Landwirtschaft nicht zu ruinieren.
Gruß
bj2
Denkt vielleicht auch mal über unsere Regierung (auch die vorherige) nach, die trotz des Wissens über BSE und auch dessen Folgen, die Leben vieler tausend Menschen riskieren, nur um die Fleischwirtschaft und die Landwirtschaft nicht zu ruinieren.
Gruß
bj2
In diesem speziellen Fall ist es ganz besonders hart, denn bei dieser Frau hätte und keinen Umständen die Todesstrafe angewandt werden dürfen.
Laut geltendem Recht darf nur bei dem die Todesstrafe angewandt werden, der vom Intellekt her verstehen kann warum das eigene Individuum getötet werden soll!
Sorry, es hört sich hart an, aber die Frau war zu [/b]dumm[/b] dafür!!!
Sie hatte einen IQ von 69 und wußte (lt. Psychologen) überhaupt nicht, was mit ihr passiert!
Laut geltendem Recht darf nur bei dem die Todesstrafe angewandt werden, der vom Intellekt her verstehen kann warum das eigene Individuum getötet werden soll!
Sorry, es hört sich hart an, aber die Frau war zu [/b]dumm[/b] dafür!!!
Sie hatte einen IQ von 69 und wußte (lt. Psychologen) überhaupt nicht, was mit ihr passiert!
@heizkessel
vollste Zustimmung!
Grüße
Georgina
vollste Zustimmung!
Grüße
Georgina
@JoDa
Mann, wenn ich solch einen Stuss lese muss ich nur an rechtsradikale Stammtischbrüder denken.
Du hast deinen Kopf wahrscheinlich auch nur zum Haare schneiden.
Mann, wenn ich solch einen Stuss lese muss ich nur an rechtsradikale Stammtischbrüder denken.
Du hast deinen Kopf wahrscheinlich auch nur zum Haare schneiden.
JoDa_I,
da möchte ich Dich mal sehen, wenn Du zu Unrecht das Urteil "Todesstrafe" vom Richter an den Kopf geworfen bekommst. Sowas soll "sogar" in den USA mal passiert ;-( :::::
Jeder normal denkende Mensch müsste nach kurzem Abwägen,... naja ich sach ja nix mehr.
da möchte ich Dich mal sehen, wenn Du zu Unrecht das Urteil "Todesstrafe" vom Richter an den Kopf geworfen bekommst. Sowas soll "sogar" in den USA mal passiert ;-( :::::
Jeder normal denkende Mensch müsste nach kurzem Abwägen,... naja ich sach ja nix mehr.
JoDa_I
Auge um Auge, Zahn um Zahn - und am Ende laufen nur noch Blinde herum.
Auge um Auge, Zahn um Zahn - und am Ende laufen nur noch Blinde herum.
Wenn ich an die vielen Threads zum neuen Markt denke, glaube ich, daß ein IQ von 69 ein outperformer ist.
Gruß
bj2
Gruß
bj2
@ Alle
Ich kann Jodas Gedanken verstehen!
PS: Habt Ihr Kinder????
Ich kann Jodas Gedanken verstehen!
PS: Habt Ihr Kinder????
Vielleicht gucken wir alle ein bißchen viel Fernsehen. Als ob draußen nur noch Kinderschänder oder Mörder rumlaufen. Bei der ständigen Bombadierung mit solchen Berichten, hat man schon das Gefühl, als ob die Außenwelt ein extrem Feindlicher Dschungel sei. Und vergeßt nicht, jeder Bericht über ein Verbrechen ist auch immer Werbung für die Tat.
@weisvonnix
Das hat nichts damit zu tun ob man selber Kinder hat oder
nicht. In einem Rechtsstaat geht es NICHT um Rache. Wie
kommst Du darauf, dass irgend ein Mensch das Recht hätte
über Leben und Tod zu entscheiden!? Von den "Fehlurteilen"
wollen wir hier gar nicht einmal reden.
agh
Das hat nichts damit zu tun ob man selber Kinder hat oder
nicht. In einem Rechtsstaat geht es NICHT um Rache. Wie
kommst Du darauf, dass irgend ein Mensch das Recht hätte
über Leben und Tod zu entscheiden!? Von den "Fehlurteilen"
wollen wir hier gar nicht einmal reden.
agh
Stark vereinfacht gesagt gibt es drei denkbare Argumente
fuer die Todesstrafe
1. Abschreckung
Auch wenn die abschreckende Wirkung immer wieder beschworen
wird, so zeigt meines Wissens eine ueberdeutliche Mehrheit
aller wissenschaftlichen Untersuchungen zu diesem Thema,
dass es keine wesentliche Abschreckungswirkung der
Todesstrafe gibt. Das scheint mir persoenlich auch nachvollziehbar:
Wer einen Mord begeht, tut dies wohl nur in den seltensten
Faellen in dem Bewusstsein, dass er wahrscheinlich erwischt
wird.
2. Verhinderung weiterer Gewalttaten desselben Taeters
Nun, es gibt wohl kaum Zweifel daran, dass ein hingerichteter
Moerder nicht mehr morden kann. Dennoch ist dies eine
Radikalmassnahme, die ich nicht fuer richtig halte. Ohne
Zweifel muessen Wege gefunden werden, Wiederholungstaten
noch sehr viel unwahrcheinlicher zu machen. Ich weiss
nicht, wo ich das her habe, aber ich meine, dass es
Statistiken gibt, die zeigen, dass die Rueckfallgefahr
bei Moerdern, die lange Zeit gesessen haben, sehr gering
ist, wenn man Sexualverbrechen ausser Betracht laesst.
Im uebrigen koennte man das gleiche Verhinderungsargument
auch ausdehnen, es ist moeglicherweise statistisch
nachweisbar, dass Kinder aus Trinkerfamilien, die in
der Jugend oft in Schlaegereien verwickelt werden, mit
groesserer Wahrscheinlichkeit zu Moerdern werden. Wenn
das so ist, wuerde ein vom Staat angeordneter Tod dieser
Menschen auch zum Schutz der Buerger dienen. Ich weiss,
dass dieses Argument uebertrieben ist, ich wollte mit der
Ueberzeichnung nur die Tendenz zeigen.
3. Rache (manche moegen es auch Wiedergutmachung nennen,
aber ich sehe nicht, was da gut gemacht wird und ich
glaube auch nicht, dass es den Angehoerigen der Opfer
wirklich langfristig hilft, wenn sie den Moerder "baumeln"
sehen)
Eigentlich ist dieses Racheargument das einzige, dass ich
nachvollziehen (nicht teilen) kann. Ich kann sehr gut
verstehen, dass Angehoerige der Opfer einen sehr starken
Wunsch nach Rache haben und dass dieser durch eine
langjaehrige Gefaengnisstrafe nicht befriedigt wird. Ich
bin dennoch der Ansicht, dass diesem Rachetrieb Einhalt
geboten werden sollte. Zum einen glaube ich, wie gesagt,
nicht, dass die moeglicherweise bei manchen oder sogar
vielen Angehoerigen eintretende Genugtuung bei der
Vollstreckung der Todesstrafe wirklich bei der Verarbeitung
der Geschehnisse hilft, ich nehme an, dass dieses Gefuehl
der Genugtuung sehr bald verschwindet, aber vielleicht
sehen Psychologen das anders. Zum anderen glaube ich,
dass es wirklich schlecht fuer eine Gesellschaft ist, wenn
Rachegedanken derartig legalisiert werden. Es gibt viele
Gesellschaften, in denen Rache weniger geaechtet ist als
bei uns und ich zweifle daran, dass es sich unter derartigen
Umstaenden besser leben laesst.
Insgesamt koennen mich diese moeglichen Argumente fuer die
Todesstrafe nicht ueberzeugen, die moralischen und
praktischen (Gefahr eines Fehlurteils z.B) Gruende dagegen
sind fuer mich deutlich ueberzeugender.
Xiangqi
fuer die Todesstrafe
1. Abschreckung
Auch wenn die abschreckende Wirkung immer wieder beschworen
wird, so zeigt meines Wissens eine ueberdeutliche Mehrheit
aller wissenschaftlichen Untersuchungen zu diesem Thema,
dass es keine wesentliche Abschreckungswirkung der
Todesstrafe gibt. Das scheint mir persoenlich auch nachvollziehbar:
Wer einen Mord begeht, tut dies wohl nur in den seltensten
Faellen in dem Bewusstsein, dass er wahrscheinlich erwischt
wird.
2. Verhinderung weiterer Gewalttaten desselben Taeters
Nun, es gibt wohl kaum Zweifel daran, dass ein hingerichteter
Moerder nicht mehr morden kann. Dennoch ist dies eine
Radikalmassnahme, die ich nicht fuer richtig halte. Ohne
Zweifel muessen Wege gefunden werden, Wiederholungstaten
noch sehr viel unwahrcheinlicher zu machen. Ich weiss
nicht, wo ich das her habe, aber ich meine, dass es
Statistiken gibt, die zeigen, dass die Rueckfallgefahr
bei Moerdern, die lange Zeit gesessen haben, sehr gering
ist, wenn man Sexualverbrechen ausser Betracht laesst.
Im uebrigen koennte man das gleiche Verhinderungsargument
auch ausdehnen, es ist moeglicherweise statistisch
nachweisbar, dass Kinder aus Trinkerfamilien, die in
der Jugend oft in Schlaegereien verwickelt werden, mit
groesserer Wahrscheinlichkeit zu Moerdern werden. Wenn
das so ist, wuerde ein vom Staat angeordneter Tod dieser
Menschen auch zum Schutz der Buerger dienen. Ich weiss,
dass dieses Argument uebertrieben ist, ich wollte mit der
Ueberzeichnung nur die Tendenz zeigen.
3. Rache (manche moegen es auch Wiedergutmachung nennen,
aber ich sehe nicht, was da gut gemacht wird und ich
glaube auch nicht, dass es den Angehoerigen der Opfer
wirklich langfristig hilft, wenn sie den Moerder "baumeln"
sehen)
Eigentlich ist dieses Racheargument das einzige, dass ich
nachvollziehen (nicht teilen) kann. Ich kann sehr gut
verstehen, dass Angehoerige der Opfer einen sehr starken
Wunsch nach Rache haben und dass dieser durch eine
langjaehrige Gefaengnisstrafe nicht befriedigt wird. Ich
bin dennoch der Ansicht, dass diesem Rachetrieb Einhalt
geboten werden sollte. Zum einen glaube ich, wie gesagt,
nicht, dass die moeglicherweise bei manchen oder sogar
vielen Angehoerigen eintretende Genugtuung bei der
Vollstreckung der Todesstrafe wirklich bei der Verarbeitung
der Geschehnisse hilft, ich nehme an, dass dieses Gefuehl
der Genugtuung sehr bald verschwindet, aber vielleicht
sehen Psychologen das anders. Zum anderen glaube ich,
dass es wirklich schlecht fuer eine Gesellschaft ist, wenn
Rachegedanken derartig legalisiert werden. Es gibt viele
Gesellschaften, in denen Rache weniger geaechtet ist als
bei uns und ich zweifle daran, dass es sich unter derartigen
Umstaenden besser leben laesst.
Insgesamt koennen mich diese moeglichen Argumente fuer die
Todesstrafe nicht ueberzeugen, die moralischen und
praktischen (Gefahr eines Fehlurteils z.B) Gruende dagegen
sind fuer mich deutlich ueberzeugender.
Xiangqi
agh, 100%ige Übereinstimmung
a) "Du sollst nicht töten" (sage ich auch als Agnostiker)
b) Fehlurteile
c) Thema Amokläufer, wenn der bei seiner Aktion möglicherweise an die Todestrafe denkt, dann nimmt der doch gleich nochmal soviele mit, warum auch nicht?
Zur Sache mit eigenen Kindern:
Ich kann verstehen, dass Eltern am liebsten den Mörder "killen" wollen. Würden Sie dies aus der Situation heraus tun, könnte ich das nachvollziehen, verstehen aber nicht akzeptieren. Noch viel weniger kann man es akzeptieren, dass dies die Aufgabe des Staates sein soll. Hier wäre das "verständliche" Argument des Hasses nicht gegeben.
JLP2
a) "Du sollst nicht töten" (sage ich auch als Agnostiker)
b) Fehlurteile
c) Thema Amokläufer, wenn der bei seiner Aktion möglicherweise an die Todestrafe denkt, dann nimmt der doch gleich nochmal soviele mit, warum auch nicht?
Zur Sache mit eigenen Kindern:
Ich kann verstehen, dass Eltern am liebsten den Mörder "killen" wollen. Würden Sie dies aus der Situation heraus tun, könnte ich das nachvollziehen, verstehen aber nicht akzeptieren. Noch viel weniger kann man es akzeptieren, dass dies die Aufgabe des Staates sein soll. Hier wäre das "verständliche" Argument des Hasses nicht gegeben.
JLP2
@Heizkessel
"Ich habe schon öfter Bilder gesehen, von Prozessen, bei denen die Angehörigen der Opfer eine Bestrafung forderten, aber sagten, daß sie von einer Todesstrafe nichts hätten, da es den Toten nicht wieder lebendig mache."
Die Angehörigen "haben" von keiner Art der Strafe
des Täters was, also kein Argument.
@JoDa
Hast schon teilweise recht, der Täterschutz ist leider
zu wichtig.
@weisvonnix
"Sie hatte einen IQ von 69 und wußte (lt. Psychologen) überhaupt nicht, was mit ihr passiert!"
Soweit ich weiß ist es usus, daß die Strafverteidiger
als eines der letzten Mittel die geistige Minderbemittelt-
heit des Mandanten ins Feld führen, weil im achten
Verfassungszusatz irgendwo ein Passus zu finden ist,
welcher was damit zu tun hat, der Hinzurichtende muß
im vollen Bewußtsein seiner geistigen Kräfte sein
und auch verstehen, warum das Strafmaß so ausfällt.
Von den Medien geschickt ausgenützt, werden getürkte
Gutachten als Beweisführung ausgeschlachtet.
@die meisten:
Komisch daß hier so viele gegen die USA als DAS
große Vorbild als solches wettern, mir kommt es immer
so vor, daß man keinen Trend und sei er auch noch
so blöd, auslassen kann, Hauptsache er ist aus USA.
"Ich habe schon öfter Bilder gesehen, von Prozessen, bei denen die Angehörigen der Opfer eine Bestrafung forderten, aber sagten, daß sie von einer Todesstrafe nichts hätten, da es den Toten nicht wieder lebendig mache."
Die Angehörigen "haben" von keiner Art der Strafe
des Täters was, also kein Argument.
@JoDa
Hast schon teilweise recht, der Täterschutz ist leider
zu wichtig.
@weisvonnix
"Sie hatte einen IQ von 69 und wußte (lt. Psychologen) überhaupt nicht, was mit ihr passiert!"
Soweit ich weiß ist es usus, daß die Strafverteidiger
als eines der letzten Mittel die geistige Minderbemittelt-
heit des Mandanten ins Feld führen, weil im achten
Verfassungszusatz irgendwo ein Passus zu finden ist,
welcher was damit zu tun hat, der Hinzurichtende muß
im vollen Bewußtsein seiner geistigen Kräfte sein
und auch verstehen, warum das Strafmaß so ausfällt.
Von den Medien geschickt ausgenützt, werden getürkte
Gutachten als Beweisführung ausgeschlachtet.
@die meisten:
Komisch daß hier so viele gegen die USA als DAS
große Vorbild als solches wettern, mir kommt es immer
so vor, daß man keinen Trend und sei er auch noch
so blöd, auslassen kann, Hauptsache er ist aus USA.
Xiangqi
Die Abschreckung ist eine "Lebenslüge." Ich habe irgendwo eine Statistik gelesen, nach der die häufigste Todesursache schwarzer Männer unter 30 Jahren in amerikanischen Großstädten ist, erschossen zu werden. Wenn wir nicht rassistisch argumentieren, kann das Abschreckungsargument definitiv nicht stichhaltig sein.
H.
Die Abschreckung ist eine "Lebenslüge." Ich habe irgendwo eine Statistik gelesen, nach der die häufigste Todesursache schwarzer Männer unter 30 Jahren in amerikanischen Großstädten ist, erschossen zu werden. Wenn wir nicht rassistisch argumentieren, kann das Abschreckungsargument definitiv nicht stichhaltig sein.
H.
qalle
Habt Ihr alle eigentlich keine anderen Probleme, als Euch um die "armen" Täter zu kümmern? Es wird nicht einfach so jeder Verdächtige hingerichtet, das soll ab und zu schon mal einen Grund haben....
Vielleicht stehe ich mit meiner Meinung ziemlich alleine da, aber so denke ich halt mal, auch als Christ
MfG LH
Habt Ihr alle eigentlich keine anderen Probleme, als Euch um die "armen" Täter zu kümmern? Es wird nicht einfach so jeder Verdächtige hingerichtet, das soll ab und zu schon mal einen Grund haben....
Vielleicht stehe ich mit meiner Meinung ziemlich alleine da, aber so denke ich halt mal, auch als Christ
MfG LH
Heizkessel und jlp2,
falls ihr es noch nicht bemerkt haben solltet, hat sich Gore ebenfalls deutlich FÜR die Todesstrafe ausgesprochen.
Ich bin gegen die Todesstrafe, aber das hält mich nicht davon ab, die Perspektive zu bewahren.
MfG
falls ihr es noch nicht bemerkt haben solltet, hat sich Gore ebenfalls deutlich FÜR die Todesstrafe ausgesprochen.
Ich bin gegen die Todesstrafe, aber das hält mich nicht davon ab, die Perspektive zu bewahren.
MfG
@Lahmer Hannes
Das Opfer ist ja nun mal tod. Das einzige Leben, um
das "wir" uns noch "kümmern" können ist halt das des Täters.
Was ist daran denn verwerflich?
Zu dem Thema "Chríst" äussere ich mich hier einmal nicht...
agh
Das Opfer ist ja nun mal tod. Das einzige Leben, um
das "wir" uns noch "kümmern" können ist halt das des Täters.
Was ist daran denn verwerflich?
Zu dem Thema "Chríst" äussere ich mich hier einmal nicht...
agh
P.S.
Kommen zwei Sozialpädagogen aus einer Kneipe und sehen einen Mann blutüberströmt auf der Straße liegen. Sagt der eine zum anderen:"Du, dem, der das getan hat, müssen wir unbedingt helfen!"
Kommen zwei Sozialpädagogen aus einer Kneipe und sehen einen Mann blutüberströmt auf der Straße liegen. Sagt der eine zum anderen:"Du, dem, der das getan hat, müssen wir unbedingt helfen!"
@Lahmer Hannes
Du glaubst also, dass die Gesellschaft durch die
"begruendeten" Hinrichtungen mehr gewinnt als sie
durch die zugegebenermaszen geringere Anzahl an
Fehlurteilen verliert? Was gewinnt sie denn Deiner
Ansicht nach?
Xiangqi
Du glaubst also, dass die Gesellschaft durch die
"begruendeten" Hinrichtungen mehr gewinnt als sie
durch die zugegebenermaszen geringere Anzahl an
Fehlurteilen verliert? Was gewinnt sie denn Deiner
Ansicht nach?
Xiangqi
@ Lahmer Hannes
Ich bin der Meinung, daß man kein Leben für ein Leben nehmen sollte. Das bedeutet nicht, daß ich mich um die "armen" Täter kümmere.
@gholzbauer
Das Thema Todesstrafe ist kein Gore Bush Thema. Davon habe ich auch nichts geschrieben. Ich habe lediglich festgestellt, daß Bush überproporzional viele Hinrichtungen durchführen ließ, offensichtlich um dem Wählerwillen in den USA entgegen zu kommen, und sich als Mann von Recht und Gesetz zu präsentieren.
Ich wollte nur sagen, daß ich gegen die Todesstrafe bin, weil sie für nichts eine Lösung bietet. Auch das Argument der Befürworter, daß jahrelanger Knast den Steuerzahler viel Geld kostet, zieht ebenfalls nicht, da die Prozesskosten in den Hinrichtungsverfahren mit allen Gnadengesuchen etc. noch teurer sind, als die Inhaftierung.
Ich wollte auch nicht gegen die Amis generell hetzen. Lediglich die Art, wie im Fernsehen heute Nachmittag das Thema präsentiert wurde, ist einfach zynisch, unmenschlich und wer weiß was noch alles.
H.
Ich bin der Meinung, daß man kein Leben für ein Leben nehmen sollte. Das bedeutet nicht, daß ich mich um die "armen" Täter kümmere.
@gholzbauer
Das Thema Todesstrafe ist kein Gore Bush Thema. Davon habe ich auch nichts geschrieben. Ich habe lediglich festgestellt, daß Bush überproporzional viele Hinrichtungen durchführen ließ, offensichtlich um dem Wählerwillen in den USA entgegen zu kommen, und sich als Mann von Recht und Gesetz zu präsentieren.
Ich wollte nur sagen, daß ich gegen die Todesstrafe bin, weil sie für nichts eine Lösung bietet. Auch das Argument der Befürworter, daß jahrelanger Knast den Steuerzahler viel Geld kostet, zieht ebenfalls nicht, da die Prozesskosten in den Hinrichtungsverfahren mit allen Gnadengesuchen etc. noch teurer sind, als die Inhaftierung.
Ich wollte auch nicht gegen die Amis generell hetzen. Lediglich die Art, wie im Fernsehen heute Nachmittag das Thema präsentiert wurde, ist einfach zynisch, unmenschlich und wer weiß was noch alles.
H.
@ agh
Ja! Du hast uneingeschränkt Recht!!! Ich bin auch sehr froh in einem wirklichen "Rechtstaat" zu leben!
Aber die Empfindung es könnte auch das eigene Kind treffen (Menschen die Hilfe benötigen) kann man leider nicht immer mit Worten des "Rechts" ausdrücken! Leider!
Ja! Du hast uneingeschränkt Recht!!! Ich bin auch sehr froh in einem wirklichen "Rechtstaat" zu leben!
Aber die Empfindung es könnte auch das eigene Kind treffen (Menschen die Hilfe benötigen) kann man leider nicht immer mit Worten des "Rechts" ausdrücken! Leider!
Ich kann nicht glauben, dass Leute hier etwas von "Abschreckung" faseln, und das ganze auch noch unwidersprochen bleibt.
Dabei gibt es duzendweise Studien, die belegen, dass die Todesstrafe keine(!) abschreckende Wirkung hat.
Schämt euch also, ihr intellektuellen Geisterfahrer!
Dabei gibt es duzendweise Studien, die belegen, dass die Todesstrafe keine(!) abschreckende Wirkung hat.
Schämt euch also, ihr intellektuellen Geisterfahrer!
und gholzbauer, echt schlapper Witz. Keiner hat behauptet, daß es nicht auch unter Sozialpädagogen Idioten geben mag.
H.
H.
Gut, ich nehme das teilweise zurück: xianqui hat das wenigstens angedeutet (wie ich erst jetzt gesehen habe).
Und, xiangqi, möchtest du der unschuldige Verurteilte sein?
WBB
WBB
@wonderbrabernd
bin zwar nicht xiangqi, aber wenn ich als Unschuldiger wählen könnte zwischen lebenslänglich eingesperrt, oder Giftspritze, würde ich sicher die Giftspritze bevorzugen. Glaubst Du nicht daß es eine Strafverschärfung ist, wenn Du weißt, daß Du unschuldig bist und 20 oder 30 Jahre oder länger diesen Alptraum erleben mußt?
Gruß
bj2
bin zwar nicht xiangqi, aber wenn ich als Unschuldiger wählen könnte zwischen lebenslänglich eingesperrt, oder Giftspritze, würde ich sicher die Giftspritze bevorzugen. Glaubst Du nicht daß es eine Strafverschärfung ist, wenn Du weißt, daß Du unschuldig bist und 20 oder 30 Jahre oder länger diesen Alptraum erleben mußt?
Gruß
bj2
@weisvonnix
Klar, da hast Du recht. Wenn es MEIN Kind betreffen würde,
dann würde ich wahrscheinlich auch für die Todesstrafe
plädieren. Einfach deshalb, weil es mich persönlich
betrifft. Glücklicherweise hätte ich das in so einem Fall
nicht zu entscheiden. Ich würde das mit Sicherheit nach einiger Zeit bereuen.
agh
Klar, da hast Du recht. Wenn es MEIN Kind betreffen würde,
dann würde ich wahrscheinlich auch für die Todesstrafe
plädieren. Einfach deshalb, weil es mich persönlich
betrifft. Glücklicherweise hätte ich das in so einem Fall
nicht zu entscheiden. Ich würde das mit Sicherheit nach einiger Zeit bereuen.
agh
Es besteht durchaus ein Unterschied zwischen 20Jahren (bekanntlich *2/3) und dem unvedienten Tode.
Meine und weiß ich
:/WBB:/
:/, da es kein neutrales Gesichtchen gibt.
Meine und weiß ich
:/WBB:/
:/, da es kein neutrales Gesichtchen gibt.
@WBB
Richtig, der Unterschied sind 20 Jahre Hölle. Und wenn Du unschuldig bist, wirst Du wohl auch nicht zugeben, daß Du schuldig bist und somit bleibt lebenslänglich auch lebenslänglich.
Gruß
bj2
Richtig, der Unterschied sind 20 Jahre Hölle. Und wenn Du unschuldig bist, wirst Du wohl auch nicht zugeben, daß Du schuldig bist und somit bleibt lebenslänglich auch lebenslänglich.
Gruß
bj2
In der BRD gilt quasi ein 2/3-Recht. Strafe wird halt zu 60-70% abgesessen. M.E. besteht ein eklatanter Unterschied zw. einem Freitod in Falle lebenslänglicher Strafe/Todesstrafe und 15+-Jahren Haft.
Gegen die Todesstrafe, v.a. wegen offensichtlicher Fehler und Mißachtung von Recht&Gesetz (--> Mumia Abu Jamal (oder so ähnlich (lang ist´s her) solltet ihr einmal lesen; Mehr als bilden kann es nicht...). (Punkt)
WBB
Gegen die Todesstrafe, v.a. wegen offensichtlicher Fehler und Mißachtung von Recht&Gesetz (--> Mumia Abu Jamal (oder so ähnlich (lang ist´s her) solltet ihr einmal lesen; Mehr als bilden kann es nicht...). (Punkt)
WBB
Ohne mir bitte eine pol. Wertung zu unterstellen: Rein die verurteilten RAFler sitzen und saßen ihre Strafe gänzlich ab...!
:/WBB:/
:/WBB:/
Sorry WBB, aber da bist Du falsch informiert. Nur bei einem Geständnis wird die 2/3 Regelung auch angewandt. Wenn Du nicht gestehst kannst Du vielleicht irgendwann begnadigt werden, ist aber nicht sicher. Da gibt es auch mehrere Fälle außerhalb der RAF-Szene, u.a. der Fall Vera Brühne.
Gruß
bj2
Gruß
bj2
Mag sein (lasse mich durchaus belehren), die Regel ist aber IMHO so...(letztendlich Nebensächlichkeit). Als Nichtjurist sehe ich dies so und bekam dies leider am eigenen Leib zu spüren (Nicht als Täter, versteht sich).
Einen Fürspruch zur Todesstrafe kann ich dennoch nicht ableiten.
:/WBB:/
Einen Fürspruch zur Todesstrafe kann ich dennoch nicht ableiten.
:/WBB:/
Wenn man unschuldig verurteilt wird, dann hat man wenigstens 20 Jahre Hoffnung, dass sich das auch noch herausstellt.
Worauf hoffen die Hingerichteten, Börsenjunkie?
Überhaupt ist es wohl menschenverachtend, wenn Du für die Verurteilten schon "weißt", was "besser" für sie ist ("Tod statt lebenslang").
Worauf hoffen die Hingerichteten, Börsenjunkie?
Überhaupt ist es wohl menschenverachtend, wenn Du für die Verurteilten schon "weißt", was "besser" für sie ist ("Tod statt lebenslang").
Ach lieber Doktor, es wurde ja höchste Zeit, daß endlich jemand kommt, der weiß was menschenverachtend ist.
Wieviele Unschuldige sterben jedes Jahr im Krieg, durch Verbrecher, durch verseuchte Nahrungsmittel.
Im übrigen solltest Du zuerst lesen, was ich geschrieben habe, dann hättest Du nämlich auch gewußt, daß es es nur auf mich bezogen war.
Und wenn Du dann Deinen Grundkurs in Ethik mal erfolgreich abgeschlossen hast, können wir gerne weiterdiskutieren.
Gruß
bj2
Wieviele Unschuldige sterben jedes Jahr im Krieg, durch Verbrecher, durch verseuchte Nahrungsmittel.
Im übrigen solltest Du zuerst lesen, was ich geschrieben habe, dann hättest Du nämlich auch gewußt, daß es es nur auf mich bezogen war.
Und wenn Du dann Deinen Grundkurs in Ethik mal erfolgreich abgeschlossen hast, können wir gerne weiterdiskutieren.
Gruß
bj2
Ich will gleich mal hineinstellen, was Du geschrieben hast:
"bin zwar nicht xiangqi, aber wenn ich als Unschuldiger wählen könnte zwischen lebenslänglich eingesperrt, oder Giftspritze, würde ich sicher die Giftspritze bevorzugen. Glaubst Du nicht daß es eine Strafverschärfung ist, wenn Du weißt, daß Du unschuldig bist und 20 oder 30 Jahre oder länger diesen Alptraum erleben mußt?"
Den ersten Satz kann man noch als persönliche Aussage Werten.
Mit dem zweiten vollziehst Du dann aber doch den Sprung zur Allgemeinheit, indem Du und anregst, dass Deine Sichtweise die richtige sein muß, weil das doch so und so ist...
Wohlgemerkt "argumentierst" du dabei mit einem Sachverhalt, der jedem von Beginn der Diskussion an klar sein muß,- der also für niemanden eine neue Erkenntnis darstellen kann.
Ordne Deine Gedanken mal, dann klappt´s vielleicht auch in Sachen sprachlicher Stringenz.
"bin zwar nicht xiangqi, aber wenn ich als Unschuldiger wählen könnte zwischen lebenslänglich eingesperrt, oder Giftspritze, würde ich sicher die Giftspritze bevorzugen. Glaubst Du nicht daß es eine Strafverschärfung ist, wenn Du weißt, daß Du unschuldig bist und 20 oder 30 Jahre oder länger diesen Alptraum erleben mußt?"
Den ersten Satz kann man noch als persönliche Aussage Werten.
Mit dem zweiten vollziehst Du dann aber doch den Sprung zur Allgemeinheit, indem Du und anregst, dass Deine Sichtweise die richtige sein muß, weil das doch so und so ist...
Wohlgemerkt "argumentierst" du dabei mit einem Sachverhalt, der jedem von Beginn der Diskussion an klar sein muß,- der also für niemanden eine neue Erkenntnis darstellen kann.
Ordne Deine Gedanken mal, dann klappt´s vielleicht auch in Sachen sprachlicher Stringenz.
@ doktor faust
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von doktor faust 13.01.01 00:04:45 3812518234
Wenn man unschuldig verurteilt wird, dann hat man wenigstens 20 Jahre Hoffnung, dass sich das auch noch herausstellt. Worauf hoffen die Hingerichteten, Börsenjunkie?
[...]
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von doktor faust 13.01.01 13:20:28
[...]
"bin zwar nicht xiangqi, aber wenn ich als Unschuldiger wählen könnte zwischen lebenslänglich eingesperrt, oder Giftspritze, würde ich sicher die Giftspritze bevorzugen. Glaubst Du nicht daß es eine Strafverschärfung ist, wenn Du weißt, daß Du unschuldig bist und 20 oder 30 Jahre oder länger diesen Alptraum erleben mußt?"
[...]
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Ich sehe in Deinen beiden Postings einen gewissen Widerspruch. Was ist denn nun gnädiger, 20 Jahre oder die Giftspritze
Gruß
Lifetrader
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von doktor faust 13.01.01 00:04:45 3812518234
Wenn man unschuldig verurteilt wird, dann hat man wenigstens 20 Jahre Hoffnung, dass sich das auch noch herausstellt. Worauf hoffen die Hingerichteten, Börsenjunkie?
[...]
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von doktor faust 13.01.01 13:20:28
[...]
"bin zwar nicht xiangqi, aber wenn ich als Unschuldiger wählen könnte zwischen lebenslänglich eingesperrt, oder Giftspritze, würde ich sicher die Giftspritze bevorzugen. Glaubst Du nicht daß es eine Strafverschärfung ist, wenn Du weißt, daß Du unschuldig bist und 20 oder 30 Jahre oder länger diesen Alptraum erleben mußt?"
[...]
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Ich sehe in Deinen beiden Postings einen gewissen Widerspruch. Was ist denn nun gnädiger, 20 Jahre oder die Giftspritze
Gruß
Lifetrader
@ doktor faust
... sorry, ich muß da wohl etwas zu schnell gelesen und das Zitat als Deine Meinung aufgefaßt haben!
Gruß
Lifetrader
... sorry, ich muß da wohl etwas zu schnell gelesen und das Zitat als Deine Meinung aufgefaßt haben!
Gruß
Lifetrader
Pas de probleme!
cnn.de/13.01.01
Hinrichtung wegen
Kollaboration
In den palästinensischen Autonomie-Gebieten
sind zwei Palästinenser nach einer
Verurteilung wegen Kollaboration mit Israel
hingerichtet worden. Palästinenserpräsident
Jassir Arafat hatte die Hinrichtungen am
Vortag gebilligt. Es sollen die ersten
Todesurteile unter dem Vorwurf der
Zusammenarbeit mit Israel gewesen sein.
Einer der beiden Verurteilten wurde in
Gaza-Stadt, der andere in Nablus im
Westjordanland erschossen. Der
palästinensische Justizminister Farah Abu
Maddien hatte zuvor angekündigt, die beiden
Männer würden exekutiert, weil sie
israelischen Einheiten bei der Tötung von
Palästinensern geholfen hätten.
"Wir kennen keine Gnade für Leute, die ihr
Heimatland verraten und mit Israel
kollaborieren", sagte Maddien. Nach
palästinensischen Angaben versuchen
israelische Soldaten gezielt, Anführer der
jüngsten Unruhen zu töten. Dabei sollen sie
angeblich auf die Mithilfe von
palästinensischen Kollaborateuren zurückgreifen.
Hinrichtung wegen
Kollaboration
In den palästinensischen Autonomie-Gebieten
sind zwei Palästinenser nach einer
Verurteilung wegen Kollaboration mit Israel
hingerichtet worden. Palästinenserpräsident
Jassir Arafat hatte die Hinrichtungen am
Vortag gebilligt. Es sollen die ersten
Todesurteile unter dem Vorwurf der
Zusammenarbeit mit Israel gewesen sein.
Einer der beiden Verurteilten wurde in
Gaza-Stadt, der andere in Nablus im
Westjordanland erschossen. Der
palästinensische Justizminister Farah Abu
Maddien hatte zuvor angekündigt, die beiden
Männer würden exekutiert, weil sie
israelischen Einheiten bei der Tötung von
Palästinensern geholfen hätten.
"Wir kennen keine Gnade für Leute, die ihr
Heimatland verraten und mit Israel
kollaborieren", sagte Maddien. Nach
palästinensischen Angaben versuchen
israelische Soldaten gezielt, Anführer der
jüngsten Unruhen zu töten. Dabei sollen sie
angeblich auf die Mithilfe von
palästinensischen Kollaborateuren zurückgreifen.
Die in Ausmaß und Art beispiellosen Verbrechen des nationalsozialistischen Deutschlands
gerichtlich zu verfolgen und zu ahnden, war eines der wichtigsten Kriegsziele der Alliierten. In der
Moskauer Erklärung vom 30. November 1943 beschlossen die Alliierten, alle an den
Kriegsverbrechen des 2. Weltkrieges Beteiligten und hierfür Verantwortlichen zu verfolgen,
festzunehmen und vor Gericht zu stellen. Die Prozesse sollten jeweils in den Ländern stattfinden,
in denen diese Verbrechen verübt worden waren; die Verfahren gegen die deutschen
Hauptkriegsverbrecher wollten die Alliierten selbst und gemeinsam durchführen. Nach der
Kapitulation Deutschlands einigten sich die vier Alliierten - USA, UdSSR, Großbritannien und
Frankreich - am 8. August 1945 im Londoner Abkommen auf die juristischen und
organisatorischen Grundlagen und schufen den Internationalen Militärgerichtshof zur Durchführung
der Prozesse. Mit der gerichtlichen Strafverfolgung der NS-Verbrechen wollte man nicht nur die
Täter zur Rechenschaft ziehen, sondern auch neue Maßstäbe setzen für das Zusammenleben der
Völker; man wollte verhindern, dass sich Ähnliches je wiederholen könnte. Entsprechende
Prozesse fanden auch gegen japanische Kriegsverbrecher in Tokyo statt.
Die 24 als Hauptkriegsverbrecher Angeklagten
1.Verschwörung gegen den Weltfrieden
2.Planung, Entfesselung und Durchführung eines Angriffskrieges
3.Verbrechen und Verstöße gegen das Kriegsrecht
4.Verbrechen gegen die Menschlichkeit
Bormann, Martin, geb. 1900. Landwirt. Seit 1933 Stabsleiter bei Rudolf Heß; während des 2.
Weltkrieges engster Mitarbeiter Hitlers im Führerhauptquartier. Sein Schicksal war bei
Kriegsende ungewiss (inzwischen dürfte erwiesen sein, dass er - wohl schon Anfang Mai 1945 -
in Berlin ums Leben gekommen war). Angeklagt in Abwesenheit wegen 1, 3 und 4; verurteilt
wegen 3 und 4 zum Tod.
Dönitz, Karl, geb. 1891. Großadmiral. Er bildete nach Hitlers Tod am 2. 5. 1945 eine
"Geschäftsführende Reichsregierung". Angeklagt wegen 1, 2 und 3; verurteilt wegen 2 und 3 zu 10
Jahren Haft. Entlassen 1956. Gestorben 1980.
Frank, Hans, geb. 1900. Rechtsanwalt. Seit 1939 Generalgouverneur in Polen. Angeklagt wegen
1, 3 und 4; verurteilt wegen 3 und 4 zum Tod.
Frick, Wilhelm, geb. 1877. Reichsinnenminister. Angeklagt wegen 1, 2, 3 und 4; verurteilt wegen
2, 3 und 4 zum Tod.
Fritzsche, Hans, geb. 1900. Journalist. Seit Mai 1933 Leiter des Nachrichtenwesens in der
Presseabteilung des Propagandaministeriums. Gewissermaßen Ersatzangeklagter an Stelle von
Goebbels, der Selbstmord begangen hatte. Angeklagt wegen 1, 3 und 4; Freispruch. Sodann im
Entnazifizierungsverfahren zu 9 Jahren Arbeitslager verurteilt. Entlassen im Herbst 1950,
Gestorben 1953.
Funk Walter, geb. 1890. Wirtschaftsjournalist. Reichswirtschaftsminister und ab 1939 Präsident
der Deutschen Reichsbank. Angeklagt wegen 1, 2, 3 und 4; verurteilt wegen 2, 3 und 4 zu
lebenslanger Haft.1957 wegen Krankheit entlassen. Gestorben 1960.
Göring, Hermann, geb. 1893. Schuf als preußischer Innenminister das "Geheime
Staatspolizeiamt", das sich später zur Geheimen Staatspolizei (GeStaPo) entwickelte.
Mobilisierte ab 1936 die Wirtschaftskräfte des Reiches für die Wiederaufrüstung. Angeklagt
wegen 1, 2, 3 und 4; verurteilt wegen 1, 2, 3 und 4 zum Tod. Beging am Vorabend der Hinrichtung
Selbstmord durch Einnahme von Zyankali. Die Herkunft der Giftkapsel ist nicht eindeutig geklärt.
Heß, Rudolf, geb. 1894. Seit 1933 Hitlers Stellvertreter in der NSDAP. Flog in nicht geklärter
Mission am 10. Mai 1941 nach Schottland. Wurde dort interniert. Angeklagt wegen 1, 2, 3 und 4;
verurteilt wegen 1 und 2 zu lebenslanger Haft. Beging im Alliierten Kriegsverbrechergefängnis in
Berlin-Spandau 1987 Selbstmord.
Jodl, Alfred, geb. 1890. Generaloberst. Chef des Wehrmachtführungsamtes und Berater Hitlers
in strategischen und operativen Angelegenheiten. Angeklagt wegen 1, 2, 3 und 4; verurteilt wegen
1, 2, 3 und 4 zum Tod.
Kaltenbrunner, Ernst, geb. 1903. Rechtsanwalt. Chef der Sicherheitspolizei und des
Reichssicherheitshauptamtes. Angeklagt wegen 1, 3 und 4; verurteilt wegen 3 und 4 zum Tod.
Keitel, Wihelm, geb. 1882. Chef des Oberkommandos der Wehrmacht. Angeklagt wegen 1, 2, 3
und 4; verurteilt wegen 1, 2, 3 und 4 zum Tod.
Krupp von BohIen und Halbach, Gustav, geb. 1870. Angeklagt als Repräsentant der
Deutschen Schwer- und Rüstungsindustrie wegen 1, 2, 3 und 4. Im Hinblick auf eine durch einen
Verkehrsunfall im Jahre 1944 verursachte Verfahrensunfähigkeit wurde das Verfahren gegen ihn
1945 eingestellt. Gestorben 1950. Der sog. Krupp-Prozess fand 1948 vor einem US-Militärgericht
in Nürnberg statt. Krupps Sohn Alfried wurde dabei zu 12 Jahren Haft und Einziehung des
Gesamtvermögens verurteilt.
Ley, Robert, geb. 1890. Chemiker. Beseitigte im Jahre 1933 die freien Gewerkschaften und
führte seither - streng ideologisch ausgerichtet - die Deutsche Arbeitsfront. Angeklagt wegen 1, 2,
3 und 4. Beging im Nürnberger Gefängnis am 26.10.1945 Selbstmord.
Neurath, Konstantin von, geb. 1873. Seit 1908 im diplomatischen Dienst. Von März 1939 bis
1943 (ab 1941 beurlaubt) Reichsprotektor von Böhmen und Mähren. Angeklagt wegen 1, 2, 3 und
4; verurteilt wegen 1, 2, 3 und 4 zu 15 Jahren Haft. 1954 wegen Krankheit entlassen. Gestorben
1956.
Papen, Franz von, geb. 1879. Vizekanzler im ersten Kabinett Hitlers 1933. Später Botschafter
in Wien und Ankara. Angeklagt wegen 1 und 2. Freigesprochen. Im anschließenden
Entnazifizierungsverfahren zu 8 Jahren Arbeitslager verurteilt. 1949 entlassen. Gestorben 1969.
Raeder, Erich, geb. 1876. Seit 1943 Oberbefehlshaber der Kriegsmarine. Angeklagt wegen 1, 2
und 3; verurteilt wegen 1, 2 und 3 zu lebenslanger Haft. 1955 wegen Krankheit entlassen.
Gestorben 1960.
Ribbentrop, Joachim von, geb. 1893. Kaufmann. 1938 - 1945 Reichsaußenminister. Angeklagt
wegen 1, 2, 3 und 4; verurteilt wegen 1, 2, 3 und 4 zum Tod.
Rosenberg, Alfred, geb. 1893. Seit 1941 Reichsminister für die besetzten Ostgebiete.
Angeklagt wegen 1, 2, 3 und 4; verurteilt wegen 1, 2, 3 und 4 zum Tod.
Sauckel, Fritz, geb. 1894. Seit 1942 Generalbevollmächtigter Hitlers "für den Arbeitseinsatz" und
als solcher verantwortlich für die Zwangsarbeit von über 5 Millionen Männern und Frauen aus allen
besetzten Gebieten Europas in Deutschland. Angeklagt wegen 1, 2, 3 und 4; verurteilt wegen 3
und 4 zum Tod.
Schacht, Horace Greely Hjalmar, geb. 1877. Bankier. Präsident der Reichsbank und
Wirtschaftsminister. Seit 1944 im KZ Flossenbürg. Angeklagt wegen 1 und 2; freigesprochen.
Von deutschen Behörden inhaftiert bis 1948. Gestorben 1970.
Schirach, Baldur von, geb. 1907. Reichsjugendführer und (ab 1940) Gauleiter von Wien.
Angeklagt wegen 1 und 4; verurteilt wegen 4 zu 20 Jahren Haft. 1966 entlassen. Gestorben 1974.
Seyß-Inquart, Arthur, geb. 1892. Rechtsanwalt. 1940-1945 "Reichskommissar für die besetzten
niederländischen Gebiete". Angeklagt wegen 1, 2, 3 und 4; verurteilt wegen 2, 3 und 4 zum Tod.
Speer, Albert, geb. 1905. Architekt. Seit 1937 Generalbauinspekteur für Berlin. 1942-1945
Reichsminister für Bewaffnung und Munition. Angeklagt wegen 1, 2, 3 und 4; verurteilt wegen 3
und 4 zu 20 Jahren Haft. 1966 entlassen. Gestorben 1981.
Streicher, Julius, geb. 1885. Volksschullehrer. Als publizistisches Organ der von ihm
betriebenen Judenhetze gründete er 1923 das Wochenblatt "Der Stürmer", dessen Eigentümer
und Herausgeber er bis 1945 – auch nach seiner Absetzung als Gauleiter von Franken im Jahr
1940 – blieb. Angeklagt wegen 1 und 4; verurteilt wegen 4 zum Tod.
gerichtlich zu verfolgen und zu ahnden, war eines der wichtigsten Kriegsziele der Alliierten. In der
Moskauer Erklärung vom 30. November 1943 beschlossen die Alliierten, alle an den
Kriegsverbrechen des 2. Weltkrieges Beteiligten und hierfür Verantwortlichen zu verfolgen,
festzunehmen und vor Gericht zu stellen. Die Prozesse sollten jeweils in den Ländern stattfinden,
in denen diese Verbrechen verübt worden waren; die Verfahren gegen die deutschen
Hauptkriegsverbrecher wollten die Alliierten selbst und gemeinsam durchführen. Nach der
Kapitulation Deutschlands einigten sich die vier Alliierten - USA, UdSSR, Großbritannien und
Frankreich - am 8. August 1945 im Londoner Abkommen auf die juristischen und
organisatorischen Grundlagen und schufen den Internationalen Militärgerichtshof zur Durchführung
der Prozesse. Mit der gerichtlichen Strafverfolgung der NS-Verbrechen wollte man nicht nur die
Täter zur Rechenschaft ziehen, sondern auch neue Maßstäbe setzen für das Zusammenleben der
Völker; man wollte verhindern, dass sich Ähnliches je wiederholen könnte. Entsprechende
Prozesse fanden auch gegen japanische Kriegsverbrecher in Tokyo statt.
Die 24 als Hauptkriegsverbrecher Angeklagten
1.Verschwörung gegen den Weltfrieden
2.Planung, Entfesselung und Durchführung eines Angriffskrieges
3.Verbrechen und Verstöße gegen das Kriegsrecht
4.Verbrechen gegen die Menschlichkeit
Bormann, Martin, geb. 1900. Landwirt. Seit 1933 Stabsleiter bei Rudolf Heß; während des 2.
Weltkrieges engster Mitarbeiter Hitlers im Führerhauptquartier. Sein Schicksal war bei
Kriegsende ungewiss (inzwischen dürfte erwiesen sein, dass er - wohl schon Anfang Mai 1945 -
in Berlin ums Leben gekommen war). Angeklagt in Abwesenheit wegen 1, 3 und 4; verurteilt
wegen 3 und 4 zum Tod.
Dönitz, Karl, geb. 1891. Großadmiral. Er bildete nach Hitlers Tod am 2. 5. 1945 eine
"Geschäftsführende Reichsregierung". Angeklagt wegen 1, 2 und 3; verurteilt wegen 2 und 3 zu 10
Jahren Haft. Entlassen 1956. Gestorben 1980.
Frank, Hans, geb. 1900. Rechtsanwalt. Seit 1939 Generalgouverneur in Polen. Angeklagt wegen
1, 3 und 4; verurteilt wegen 3 und 4 zum Tod.
Frick, Wilhelm, geb. 1877. Reichsinnenminister. Angeklagt wegen 1, 2, 3 und 4; verurteilt wegen
2, 3 und 4 zum Tod.
Fritzsche, Hans, geb. 1900. Journalist. Seit Mai 1933 Leiter des Nachrichtenwesens in der
Presseabteilung des Propagandaministeriums. Gewissermaßen Ersatzangeklagter an Stelle von
Goebbels, der Selbstmord begangen hatte. Angeklagt wegen 1, 3 und 4; Freispruch. Sodann im
Entnazifizierungsverfahren zu 9 Jahren Arbeitslager verurteilt. Entlassen im Herbst 1950,
Gestorben 1953.
Funk Walter, geb. 1890. Wirtschaftsjournalist. Reichswirtschaftsminister und ab 1939 Präsident
der Deutschen Reichsbank. Angeklagt wegen 1, 2, 3 und 4; verurteilt wegen 2, 3 und 4 zu
lebenslanger Haft.1957 wegen Krankheit entlassen. Gestorben 1960.
Göring, Hermann, geb. 1893. Schuf als preußischer Innenminister das "Geheime
Staatspolizeiamt", das sich später zur Geheimen Staatspolizei (GeStaPo) entwickelte.
Mobilisierte ab 1936 die Wirtschaftskräfte des Reiches für die Wiederaufrüstung. Angeklagt
wegen 1, 2, 3 und 4; verurteilt wegen 1, 2, 3 und 4 zum Tod. Beging am Vorabend der Hinrichtung
Selbstmord durch Einnahme von Zyankali. Die Herkunft der Giftkapsel ist nicht eindeutig geklärt.
Heß, Rudolf, geb. 1894. Seit 1933 Hitlers Stellvertreter in der NSDAP. Flog in nicht geklärter
Mission am 10. Mai 1941 nach Schottland. Wurde dort interniert. Angeklagt wegen 1, 2, 3 und 4;
verurteilt wegen 1 und 2 zu lebenslanger Haft. Beging im Alliierten Kriegsverbrechergefängnis in
Berlin-Spandau 1987 Selbstmord.
Jodl, Alfred, geb. 1890. Generaloberst. Chef des Wehrmachtführungsamtes und Berater Hitlers
in strategischen und operativen Angelegenheiten. Angeklagt wegen 1, 2, 3 und 4; verurteilt wegen
1, 2, 3 und 4 zum Tod.
Kaltenbrunner, Ernst, geb. 1903. Rechtsanwalt. Chef der Sicherheitspolizei und des
Reichssicherheitshauptamtes. Angeklagt wegen 1, 3 und 4; verurteilt wegen 3 und 4 zum Tod.
Keitel, Wihelm, geb. 1882. Chef des Oberkommandos der Wehrmacht. Angeklagt wegen 1, 2, 3
und 4; verurteilt wegen 1, 2, 3 und 4 zum Tod.
Krupp von BohIen und Halbach, Gustav, geb. 1870. Angeklagt als Repräsentant der
Deutschen Schwer- und Rüstungsindustrie wegen 1, 2, 3 und 4. Im Hinblick auf eine durch einen
Verkehrsunfall im Jahre 1944 verursachte Verfahrensunfähigkeit wurde das Verfahren gegen ihn
1945 eingestellt. Gestorben 1950. Der sog. Krupp-Prozess fand 1948 vor einem US-Militärgericht
in Nürnberg statt. Krupps Sohn Alfried wurde dabei zu 12 Jahren Haft und Einziehung des
Gesamtvermögens verurteilt.
Ley, Robert, geb. 1890. Chemiker. Beseitigte im Jahre 1933 die freien Gewerkschaften und
führte seither - streng ideologisch ausgerichtet - die Deutsche Arbeitsfront. Angeklagt wegen 1, 2,
3 und 4. Beging im Nürnberger Gefängnis am 26.10.1945 Selbstmord.
Neurath, Konstantin von, geb. 1873. Seit 1908 im diplomatischen Dienst. Von März 1939 bis
1943 (ab 1941 beurlaubt) Reichsprotektor von Böhmen und Mähren. Angeklagt wegen 1, 2, 3 und
4; verurteilt wegen 1, 2, 3 und 4 zu 15 Jahren Haft. 1954 wegen Krankheit entlassen. Gestorben
1956.
Papen, Franz von, geb. 1879. Vizekanzler im ersten Kabinett Hitlers 1933. Später Botschafter
in Wien und Ankara. Angeklagt wegen 1 und 2. Freigesprochen. Im anschließenden
Entnazifizierungsverfahren zu 8 Jahren Arbeitslager verurteilt. 1949 entlassen. Gestorben 1969.
Raeder, Erich, geb. 1876. Seit 1943 Oberbefehlshaber der Kriegsmarine. Angeklagt wegen 1, 2
und 3; verurteilt wegen 1, 2 und 3 zu lebenslanger Haft. 1955 wegen Krankheit entlassen.
Gestorben 1960.
Ribbentrop, Joachim von, geb. 1893. Kaufmann. 1938 - 1945 Reichsaußenminister. Angeklagt
wegen 1, 2, 3 und 4; verurteilt wegen 1, 2, 3 und 4 zum Tod.
Rosenberg, Alfred, geb. 1893. Seit 1941 Reichsminister für die besetzten Ostgebiete.
Angeklagt wegen 1, 2, 3 und 4; verurteilt wegen 1, 2, 3 und 4 zum Tod.
Sauckel, Fritz, geb. 1894. Seit 1942 Generalbevollmächtigter Hitlers "für den Arbeitseinsatz" und
als solcher verantwortlich für die Zwangsarbeit von über 5 Millionen Männern und Frauen aus allen
besetzten Gebieten Europas in Deutschland. Angeklagt wegen 1, 2, 3 und 4; verurteilt wegen 3
und 4 zum Tod.
Schacht, Horace Greely Hjalmar, geb. 1877. Bankier. Präsident der Reichsbank und
Wirtschaftsminister. Seit 1944 im KZ Flossenbürg. Angeklagt wegen 1 und 2; freigesprochen.
Von deutschen Behörden inhaftiert bis 1948. Gestorben 1970.
Schirach, Baldur von, geb. 1907. Reichsjugendführer und (ab 1940) Gauleiter von Wien.
Angeklagt wegen 1 und 4; verurteilt wegen 4 zu 20 Jahren Haft. 1966 entlassen. Gestorben 1974.
Seyß-Inquart, Arthur, geb. 1892. Rechtsanwalt. 1940-1945 "Reichskommissar für die besetzten
niederländischen Gebiete". Angeklagt wegen 1, 2, 3 und 4; verurteilt wegen 2, 3 und 4 zum Tod.
Speer, Albert, geb. 1905. Architekt. Seit 1937 Generalbauinspekteur für Berlin. 1942-1945
Reichsminister für Bewaffnung und Munition. Angeklagt wegen 1, 2, 3 und 4; verurteilt wegen 3
und 4 zu 20 Jahren Haft. 1966 entlassen. Gestorben 1981.
Streicher, Julius, geb. 1885. Volksschullehrer. Als publizistisches Organ der von ihm
betriebenen Judenhetze gründete er 1923 das Wochenblatt "Der Stürmer", dessen Eigentümer
und Herausgeber er bis 1945 – auch nach seiner Absetzung als Gauleiter von Franken im Jahr
1940 – blieb. Angeklagt wegen 1 und 4; verurteilt wegen 4 zum Tod.
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