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    Wird Thaksin’s Wahlsieg die Wende am thailändischen Aktienmarkt einleiten? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 18.01.01 11:13:41 von
    neuester Beitrag 18.01.01 12:27:18 von
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      schrieb am 18.01.01 11:13:41
      Beitrag Nr. 1 ()
      Wie wird es in Thailand weiter gehen? Eine sehr interessante Frage. Wir hoffen doch alle, dass wir im Land der vielen Lüste bald auch wieder ein Baht verdienen können.
      Beim stöbern im Internet bin ich bei "Dragonbull.com" auf eine recht interessante Analyse gestossen, wirklich lesenswert. Die sehen die Entwicklung auch eher positiv und berichten in verschiedenen Artikeln darüber. Hier ein Beispiel...

      Thailand`s Aktienmarkt, insbesondere die Finanzwerte, hatten kurz vor dem Wahlsieg am 6.1.01 den tiefsten Stand seit dem Siedepunkt der Asienkrise im Sept. 1998 erreicht. Seitdem ging es für einige Werte stark aufwärts, man liegt aber immer noch um ca. 70% unter dem Zwischenhoch in 1999 und über 90% unter dem Vorkrisenstand.
      Ist der Anstieg der letzten Woche der Auftakt einer umfassenden Wende?

      Ein wesentlicher Angstfaktor war politische Instasbilität. Wenn Thaksin die laufenden Korruptionsvorwürfe abwehren kann, wovon wir aufgrund der relativ schwachen Vorwürfe und der extrem hohen Popularität Thaksins ausgehen, dann ist dieser Angstfaktor beseitigt, denn:

      1.) Thaksin hat eine absolute Mehrheit, die die relativ handlungsunfähigen Koalitionsregierungen ablöst

      2.) Wir haben eine Mehrheit für den erfolgreichsten Wirtschaftsmanager Thailands.

      3.) Thaksin wird von Arm und Reich gestützt

      Wir glauben, dass trotz der Zweifel eines wesentlichen Teils der internationalen Presse Thaksins Ansatz der relativ beste ist. Die Kritik ist nicht unsachlich, zeigt aber, dass man die Natur der Thai-Krise nicht verstanden hat. Fast alle Negativfaktoren in Thailand sind psychologischer Natur bzw. sind eine Folge negativer Erwartungen. Dies gilt für die extreme Dauerbaisse, den schwachen Binnenkonsum, die geringe Neigung der Thais, Immobilien zu kaufen oder der Banken, Kredite zu vergeben (und der oft zahlungsfähigen Schuldner, Kredite zurückzuzahlen).

      Tiefe und lange Rezessionen/Depressionen, wie weltweit in 1930-33, wurden erfolgreich durch Leute bekämpft, die die Staatsausgaben angekurbelt haben und vor allem Optimismus wiederhergestellt haben (Roosevelt und andere)

      Der Hauptfaktor für die Aktien ist die Einrichtung einer Asset Management Company ("AMC"), über die der Staat den Banken faule Kredite abkauft, vermutlich zu 50% des Nominalwertes. Von einem solchen Plan würden insbes. die Grossbanken (weil bereits Wertberichtigungen von fast 50% gebildet) und National Finance (weil NFS ein 30 Mrd. Baht-Portfolio zu 28% vom Nominalwert von DBS Thai Danu gekauft hat) profitieren. Auch die schwächeren Banken würden lfr. profitieren, da neben der AMC noch Rekapitalisierungshilfen angeboten werden sollen (d.h. hohe Buchverluste fallen in 2001 an, können durch Eigenmittel aus einem Staatsprogramm abgefedert werden, danach ist die Bank gesund).

      Vorteile für Thailand:

      1. Die Neukreditvergabe könnte massiv steigen, gut für alle Wirtschaftszweige

      2. Bankaktien steigen, und erlauben den besseren Banken wie TFB und BBL die weitere Stärkung der Eigenmitteldecke aus eigener Kraft. Für jeden $ neuer Eigenmittel kann die Bank 12,5$ Neukredit vergeben, und jeder $ Neukredit führt zu Investitionen in Güter, die wiederum mehrere $ Bruttosozialprodukt bedeuten - ein wahrhaft starker Multiplikatoreffekt (das Gegenteil dieses Effekts war der Hauptauslöser der Asienkrise in 1997 und 1998, wo Kreditabschreibungen die Banken zur Kontraktion des Kreditvolumens zwangen, was dann zu Bruttosozialprodukt-Einbrüchen um 10% in Thailand oder fast 20% inIndonesien führte. Daran sieht man, dass dieser Banken-Eigenmittel-Effekt wesentlich "wirksamer" ist, als z.B. die in VWL-Vorlesungen stündig diskutierten Faktoren wie Staatskonsum etc.).

      Weitere Vorteile der AMC sind die Bündelung des Kreditrestrukturierungsprozesses in einer Hand (schnelle, effiziente Entscheidungen statt jahrelangem Interbanken-Geschacher, man kann den Schuldnern als Einheitsfront bgegenen, desweiteren werden die Bankmanager von diesem Spiessrutenlauf befreit und können sich dem Kerngeschaeft widmen). Ausserdem hat der Staat niedrigere Refinanzierungskosten als die Banken.

      Der Hauptkritikpunkt ("Steuerzahler zahlen für Bankeigentümer") kann auch entkräftet werden, denn die anspringende Wirtschaft bringt wieder mehr in die Staatskassen, und steigert die Immobilienpreise (also den Wert der Sicherheiten für die faulen Kredite), so dass der Staat lfr. einen Grossteil der Kredite wieder eintreiben kann.

      Dieser positive Multiplikatoreffekt rechtfertigt u.E. die Nachteile. Vor allem: Eine wirksame Alternative haben die Kritiker in den vergangenen Jahren nicht genannt.

      Thailand braucht eine expansive Geld- und Fiskalpolitik, mit negativen Realzinsen, sogar unter Inkaufnahme einer höheren Inflation. Dies dürfte Investitionen, Immo- und Aktienpreise vom aktuell depressiven Niveau deutlich steigen lassen, denn:

      1.) Die Banken haben wieder Vertrauen, die Neukreditvergabe steigt.

      2.) Die Sparquote wird drastisch sinken, da man bei negativen Realzinsen sein Geld investiert (Immos, Aktien) oder konsumiert (da man Angst vor steigenden Preisen hat), beides ist gut für Thailand.

      Das Risiko einer zunächst ansteigenden Staatsverschuldung ist vorhanden, ist aber das kleinere Übel gegenüber einer Dauerdepression. Auch die USA haben ihren Boom mit zunächst hohen Defiziten erreicht.

      Erinnert sich jemand an die extrem negative internationale Reaktion auf Malaysia`s Mahathirs Massnahmen im Sept 98 ? (ich meine die wirtschaftlichen, nicht die innenpolitischen) Malaysia hat sich seitdem viel besser entwickelt als Thailand oder Indonesien, die dem IMF-Rat gefolgt sind, obwohl Thailand und Indonesien IMF-Milliarden bekommen haben und Malaysia nicht.

      Generell wird Asien, auch Thailand, von Analysten wieder empfohlen. Niedrige US-Zinsen und eine US-Konjunkturschwäche dürften zu Kapitalabflüssen aus den USA führen, die zumindest z.T. in die superbilligen Asien-Aktien wandern dürften.

      Fazit: Wir sehen ein hohes Potential und relativ geringe Risiken in Thai-Aktien.
      Avatar
      schrieb am 18.01.01 12:27:18
      Beitrag Nr. 2 ()
      Hi,

      Unternahm heute erste Gehversuche mit asiatischen Aktien und habe mit einige Stücke der Bangkok Bank ins Depot gelegt. Vom Entschuldungsprogramm des neuen thailändischen Regierungschefs dürften doch wohl am ehesten die Banken profitieren -oder?

      Gruß, Divinator


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