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    Börsenzyklus - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 22.02.01 11:56:01 von
    neuester Beitrag 22.02.01 17:00:11 von
    Beiträge: 4
    ID: 346.192
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      schrieb am 22.02.01 11:56:01
      Beitrag Nr. 1 ()
      Hallo zusammen,

      jeder von euch wird sicher den klassischen Börsenzyklus kennen, in Anfängerbüchern zur Einführung in die Geheimnisse der Börse meist in Kreisform dargestellt.

      Das geht dann etwa so:

      1. Die Kurse steigen
      2. die Kurse steigen weiter
      3. die Kurse steigen und steigen.
      4. Kein Ende abzusehen, neues Publikum versucht sich erstmals an der Börse
      5. die Kurse steigen. Hausfrauen und Taxifahrer reden über Börsenkurse und springen auf.
      6. Euphorie !! Gier! Milchmädchenhausse.
      7 Profis steigen aus
      8. es steigt nicht mehr. Die Kurse fallen leicht.
      9. die Kurse fallen. Hausfrauen und Taxifahrer, die zu spät kamen, freuen sich über günstige Nachkaufgelegenheiten
      10. die Kurse fallen weiter. Man macht sich gegenseitig Mut. Es wird schon wieder. In kurzen Zwischenrallys freut man sich, günstig eingekauft zu haben.
      11. Wieder fallen die Aktien, tiefer als beim letzten Tief. Börsenneulinge stecken das locker weg und beschliessen, ihr Depot einige Zeit nicht mehr anzuschauen.
      12. Es geht tiefer. Langsam macht man sich doch Gedanken, schreckt aber davor zurück, mit Verlust zu verkaufen. Die Firmen, die man im Depot hat, machen zwar keinen Gewinn, aber die Aussichten sind einfach zu toll.
      13. Eine Schreckensmeldung jagt die andere. Kein Ende abzusehen.
      14. Panik. Resignation. Man möchte wieder ruhig schlafen und verkauft.
      15. Profis steigen ein. Durchschnittsanleger können das Wort Börse nicht mehr hören.
      16. Die Aktienkurse fallen nicht weiter
      17. Weiter mit Schritt 1

      Dieses Szenario wirft einige Fragen auf. Jeder, der sich etwas mit der Börse beschäftigt hat, spürte im vergangenen Frühjahr, dass der Börsenzyklus bei Punkt 6 angekommen war und es so nicht weiter gehen konnte. Die Übertreibung war "mit Händen zu greifen".
      Nun gibt es Anleger, die lesen keine Börsenbücher für Anfänger und haben noch nie etwas vom Börsenzyklus gehört. Da stellt sich für mich die Frage, konnten solche Anfänger in dieser Situation im vergangenen Frühjahr Hilfe von Börsenbriefen und sogenannten "Experten" erwarten und wenn ja, von welchen? Wer kennt einen Börsenbrief, der etwa zum richtigen Zeitpunkt zum Ausstieg riet? Bitte melden.
      Gehörte vielleicht "Börse Aktuell" dazu und hat massive Verkaufsempehlungen ausgesprochen? Ein Blick in die Hefte der damaligen Zeit sollte genügen und siehe da, ein Heft wie das andere, von massiven Warnungen keine Spur. Im Gegenteil, hochbewertete Aktien wie Cisco, EMC, Sun, Nokia, etc werden in schöner Regelmässigkeit vorgestellt, mit geringem Kursrisiko, dafür um so höheren Kurszielen. Nortel Networks stand man noch im Heft 24/99 (November) skeptisch gegenüber, nur 3 Diamanten. Aber irgendwann später, ich habe das Heft gerade nicht zur Hand, war der 4.Diamant fällig. Man wollte halt doch etwas von dem Höhenflug haben und konnte nicht widerstehen, das muss bei Schritt 5/6 des Börsenzyklus gewesen sein.
      Warum hat "Börse Aktuell" bei Schritt 6 nicht gewarnt und zum Ausstieg geraten?
      Zwei Gründe sind vorstellbar:
      1. Sie sind blind und haben soviel Ahnung wie ein x-beliebiger Anfänger
      2. Eine Verkaufsempfehlung würde auch das Gemeinschaftsdepot treffen und damit die sicheren Provisionseinnahmen gefährten.

      Die wichtigere Frage ist, wo wir jetzt im Börsenzyklus stehen. Ich denke, wir sind jetzt bei Schritt 12/13. Die Übertreibung ist abgebaut, aber Kostolanys Hund kann auch einmal stehenbleiben und das Herrchen vorausgehen. Doch soweit sind wir noch lange nicht. Nach meiner Meinung haben wir noch viel Luft für eine Übertreibung in die andere Richtung.

      Wie lange dauert nun ein vollständiger Zyklus? Je exzessiver die Übertreibungen in beide Richtungen gehen, um so länger dauert der gesamte Zyklus. Das geht so weit, dass erst eine neue Generation von Börsianern, ohne Erfahrung, "nachwachsen" muss, die wieder nach dem Motto "Gier frist Hirn" eine Übertreibung nach oben anzetteln werden, wie wir sie erlebt haben. Die gleichen Börsianer werden den gleichen Fehler nicht zweimal machen.

      Werden die gleichen Börsenbriefe und Analysten, die auf dem Höhepunkt der Hausse nicht gewarnt haben, eine Hilfe geben für einen Neueinstieg. Wer darauf vertraut, darf keine direkten Kaufempfehlungen am Tiefpunkt erwarten. Er muss so lange warten, bis sich allenthalben, auch in "Börse Aktuell" Hoffnungslosigkeit breit macht und die Risiken einer Aktienanlage im Vordergrund stehen.
      Avatar
      schrieb am 22.02.01 12:32:27
      Beitrag Nr. 2 ()
      Hallo,

      ich denke, Schritt 12/13 haben wir auch schon im Herbst letzten Jahres gesehen, der Anfang war glaube ich Intel.
      Kostolany sagte außerdem immer, vor dem Boom und nach dem Crash herrscht Ruhe, dazwischen ist alles nur leeres Geschwätz, wovon jetzt aber noch keine Rede sein kann. Ich glaube, wenn der neue Markt jetzt wieder eine Erholung bis 3500-4000 Pkt. schaffen würde, stände es wieder sofort in der Bild-Zeitung und spätestens dann wäre es wieder vorbei.
      Wenn die Börse die Konjunkurentwicklungen der Wirtschaft vorausnimmt, ist die Frage, wie sich die Zinssenkungen sowie der weitere Ausblick in den nächsten Monaten entwickelt. Man hat sich auch im November/Dezember vorgestellt, das es von der Psychologie her nicht mehr schlimmer kommen kann.

      Gruß, MACD
      Avatar
      schrieb am 22.02.01 13:28:39
      Beitrag Nr. 3 ()
      Man muß die BA etwas in Schutz nehmen, wenn auch die alten
      Anlegeregeln eine Zeitlang außer Kraft gesetzt waren und
      die Medien in einer nie dagewesenen Euphorie alles in Frage
      gestellt hatten.
      Die Performance des EX-SAC-Depot ist sicher seit Bestehen
      nicht der absolute Highflyer, aber einen Heiko Thieme, einen Bernecker, eine Börse-Online und wie sie alle heißen,
      schafft es allemal.
      Tatsache bleibt: Niemand, aber auch niemand hat die Entwicklung insgesamt, nicht nur sektorell in dieser Form voraussehen können.
      Und daß Greenspan offensichtlich vielleicht doch etwas übertrieben hat, wird man auch erst im nachhinein wissen.
      Für mich der Hauptgrund für den rasanten Absturz bleibt nchwievor das Wüten der Hedgefonds und Shortsellers.
      Solange das bleibt und in den USA wird es immer so bleiben,
      ändert das nichts an den Ausschlägen.
      Avatar
      schrieb am 22.02.01 17:00:11
      Beitrag Nr. 4 ()
      Kostolany sagte außerdem immer......


      Wie jetzt auf einmal immer auf Kostolany hingewiesen wird . Zu Kostolany fällt mir zunächst nur sein Satz zum neuen Markt ein : " Bleiben sie weg vom neuen Markt, da wimmelt es von Betrügern und Schwindlern."


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