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    ++ G R E E N S P A N -- der Notenbankchef steckt in der Zwickmühle !! ++ - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 22.02.01 19:15:36 von
    neuester Beitrag 22.02.01 19:50:11 von
    Beiträge: 4
    ID: 346.456
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      schrieb am 22.02.01 19:15:36
      Beitrag Nr. 1 ()
      Greenspan – der Notenbankchef steckt in der Zwickmühle

      Alan Greenspan polarisiert, keine Frage. Entweder man mag diesen Mann mit der Ausstrahlung eines Buchhalters, oder man mag ihn eben nicht. Seine Befürworter nennen ihn den Garanten des größten wirtschaftlichen Aufschwunges, den die Vereinigten Staaten je gesehen hat. Seine Kritiker hingegen vergleichen ihn mit einem Autofahrer, der nicht in der Lage ist, sein Gefährt geradeaus zu steuern, sondern mit seinen drastischen Maßnahmen – wie denen zu Beginn des Jahres – immer von einer Straßenseite zur anderen schlittert – haarscharf am Graben vorbei.

      Beiden Seiten ist aber auch klar, dass der oberste Währungshüter in den USA zurzeit in einer Zwickmühle steckt. Auf der einen Seite droht die US-Wirtschaft in die Rezession abzugleiten – weitere Zinssenkungen zur Belebung der Konjunktur wären dringend erforderlich. Auf der anderen Seite schüren die Preissteigerungen bei den Erzeuger- und Verbraucherpreisen die Ängste vor inflationären Tendenzen.

      Die Produzentenpreise (PPI) stiegen im Januar im Vergleich zum Vorjahr um 4,8 Prozent, der höchste Anstieg in den letzten zehn Jahren. Die Kernrate (PPI ex. Nahrungsmittel und Energie) kletterte um 0,7 Prozent. Auf Jahresbasis ein Zuwachs um verhältnismäßig moderate 2,0 Prozent. Dennoch lagen beide Werte weit über den Erwartungen der Wall Street und führten deshalb zu massiven Kursverlusten.

      Die Konsumentenpreise (CPI) im Januar drückten zusätzlich auf die Stimmung im Handel. Der auf hohem Niveau konsolidierende Preis für Rohöl trieb die Ausgaben bei den Privathaushalten gegenüber dem Vormonat um 0,6 Prozent in die Höhe. Die Kernrate (CPI ex. Nahrungsmittel und Energie) legte um 0,3 Prozent zu. Die veröffentlichten Daten lagen – wie die für die Erzeugerpreise – über den Erwartungen der Analysten.

      Die überraschend hohen Teuerungsraten stellen zwar nach Ansicht der Experten noch keine unmittelbare Inflationsgefahr dar, könnten die Notenbank ("Fed") aber zumindest kurzfristig von weiteren Zinssenkungen abhalten. Maßnahmen, auf die die Marktteilnehmer bisher fest gebaut hatten. Allgemein war damit gerechnet worden, dass die Fed ihre Geldzügel noch vor der nächsten regulären Sitzung am 20.März lockern würde. Nun aber scheint es eher so, dass Alan Greenspan weitere Konjunkturdaten abwarten wird, bevor er sich für geeignete Maßnahmen entscheidet.


      Bisherige Maßnahmen zeigten wenig Erfolg


      Zumal die beiden Leitzinssenkungen im Januar um jeweils 50 Basispunkte (0,5 Prozent) nahezu wirkungslos verpufft sind. Das "Zins-Geschenk" ließ den Technologiesektor zwar innerhalb weniger Wochen um rund 20 Prozent in die Höhe schießen. Seitdem sich aber immer mehr Firmen – darunter Trendsetter wie Cisco Systems, Intel und Microsoft – negativ zur weiteren Geschäftsentwicklung geäußert haben, nehmen die Investoren ihr Geld vom Tisch.

      Die negativen Konjunkturnachrichten drücken den technologielastigen Nasdaq Composite Index am Donnerstag auf ein neues 52-Wochen-Tief unter 2.250 Punkte.

      Wie gesagt, Alan Greenspan steckt in der Klemme. Denn die letzten Daten zur Verfassung Corporate Americas fallen ebenfalls verheerend aus. Der viel beachtete Index der Nationalen Einkaufsmanager (NAPM) fiel im Januar auf 41,2 Prozent und damit auf den niedrigsten Stand seit zehn Jahren. Das Verbrauchervertrauen, ein Indikator zur Beurteilung des zukünftigen Konsumverhaltens amerikanischer Haushalte, notierte im Januar bei 114,4 und damit so niedrig wie seit Dezember 1996 nicht mehr.

      Auf eine schnelle Trendwende zu hoffen, ist Träumerei, zumal häufig nicht einmal die Firmenchefs in der Lage sind, ihre eigenen Perspektiven in Prognosen umzusetzen. Kaum ein Unternehmen traut sich derzeit eine Vorhersage über die nächsten drei Monate hinaus zu, die "Visibility", d.h. die benötigten Daten zur weiteren konjunkturellen Entwicklung, seien einfach nicht ausreichend.

      Marktforscher wagen sich da schon weiter vor: Für die kommenden drei Quartale sagen sie dem Technologiesektor negative Wachstumsraten voraus.

      Ob Alan Greenspan die Zinsen in den kommenden Wochen noch einmal senkt, um die Konjunktur sozusagen mit der Brechstange zu beleben, ist fraglich. Denn damit würde er sich zweifelsohne wieder der Kritik derjenigen ausgesetzt sehen, die dem Notenbankchef ein auf den Markt fixiertes, übereiltes Handeln vorwerfen.

      Die uneinheitlichen Daten der vergangenen Wochen könnten ihn dazu veranlassen, auf aufschlussreicheres Material zu warten. Letzten Endes hätten Schüsse aus der Hüfte - wenn überhaupt - nur sehr kurzfristig Auswirkungen auf den Handel – nämlich bis zur nächsten Ergebnissaison und den nächsten Gewinnwarnungen.


      © 22.02.2001 www.stock-world.de

      gruß mexiko1
      Avatar
      schrieb am 22.02.01 19:34:28
      Beitrag Nr. 2 ()
      Das Problem ist nicht Greenspan sondern die Unmenge von Anlegern, die sich blindlings auf Aktien gestürzt haben ohne auch nur die geringste Ahnung zu haben. Die alte Weisheit gilt halt immer noch; Wenn deine Putzfrau anfängt über "heiße Tipps" zu reden, ist es höchste Zeit zu verkaufen. Der Frühjahrsputz ist noch lange nicht Zu Ende.

      Gruß Hydac
      Avatar
      schrieb am 22.02.01 19:45:15
      Beitrag Nr. 3 ()
      Der Mann gehört ins Altenheim.
      Avatar
      schrieb am 22.02.01 19:50:11
      Beitrag Nr. 4 ()
      Viel schlimmer ist es, wenn alle über die Stagflation reden und Angst vor ihr haben... dann erfüllt sich die Voraussage einer Stagflation nämlich von alleine! :mad:


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