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    Juragent ... wohin wird die Reise gehen? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 24.02.01 12:49:08 von
    neuester Beitrag 27.02.01 17:39:38 von
    Beiträge: 5
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      schrieb am 24.02.01 12:49:08
      Beitrag Nr. 1 ()
      Ich habe jetzt den Aktionärsbrief der Juragent vor mir liegen. Im Großen und Ganzen erinnert er mich sehr an die Foris-Aktionärsbriefe vor dem Börsengang. Viel Zukunftsplanung samt Zahlen, aber noch keine Mark vor Gericht erstritten. Ich räume der Prozessfinanzierung weiterhin viel Potential ein, jedoch wird sich der Weg zur Profitabilität als bedeutend länger erweisen als gedacht.

      Sehr interessant finde ich übrigens die Idee, das Kostenrisiko versichern zu lassen. Zitat: "...Darüber hinaus befinden wir uns, und dies ist nach unserer Auffassung ein wesentlicher Schritt in Richtung Marktführerschaft in Deutschland, im Stadium der Endverhandlungen mit einem der größten Versicherer, um einen Teil der Streitwerte und damit das Prozesskostenrisiko abzusichern. Mithin stehen wir zwar immer noch im Obligo, wenn es darum geht, Prozesskosten vorzufinanzieren, doch im Falle einer Niederlage vor Gericht fließen die verauslagten Kosten bis zu 70% an die Juragent AG zurück. Welche zahlentechnische Relevanz dieser Umstand letztlich für unsere Gesellschaft bedeutet, ist noch nicht ganz abzusehen, doch liegen die Vorteile auf der Hand. In naher Zukunft ist es uns möglich, Industrieprozesse zu finanzieren und somit in ganz andere, deutlich höhere Streiwertregionen vorzudringen..."

      Hat jemand genauere Kenntnis, wie diese Versicherungsverträge aussehen sollen? Sollten sie vorteilhaft für die Juragent AG gestaltet werden können, ist doch folgendes denkbar:
      - Mitaufnahme von Fällen, die bislang wegen einer 50:50 Chance abgelehnt wurden?
      - schnelleres Wachstum des Streitwertvolumens?

      Auf den Schwenk zu Industrieprozessen warte ich eigentlich schon eine ganze Weile. Wie sich jetzt vor allem bei Foris herausstellt, ist der Markt privater Rechtsfälle mit hohem Streitwert wohl doch nicht so üppig. Oder wie lassen sich die stagnierenden Streitwertvolumina erklären?
      Wenn sich nun große industrielle Streitfälle sinnvoll versichern lassen, warum nicht diesen Markt erobern? Lukrativer ist er allemal ... aber leider auch unberechenbarer und risikovoller (Stichwort: politische Interessen, Verknüpfung von Politik und Wirtschaft in "höheren" Gefilden)

      Ich würde mich freuen, wenn wir auf dieser Basis den doch schon etwas lang gewordenen Juragent-Thread fortführen.

      schönes Wochenende
      Fab
      Avatar
      schrieb am 25.02.01 17:18:41
      Beitrag Nr. 2 ()
      Vielen Dank für Deine Ausführungen, hoffe, daß dies nun ein Thread wird, der sich im wesentlichen auf Juragent beschränkt.

      Grundsätzlich ist und bleibt der Bereich Prozeßfinanzierung ein absoluter Zukunftsmarkt! Es gilt diesen zu erschließen Foris hat bisher viele gute Ideen gehabt, sich aber meines Erachtens in diesen ganzen Aktivitäten verstrickt. Die aktuellen Kursprobleme können daher rühren, sicher ist aber auch eine unzureichende IR-Arbeit zu bemängeln. Für Juragent kann kurzfristig die Unsicherheit bei Foris zu Kursrückgängen führen, da vielen das unglaubliche Potential des Marktes noch nicht bewußt ist. Kann es ja auch nicht für Investoren, die nichts mit der Jurisprudenz oder mittelständischen Unternehmen und deren Problemen zu tun haben. Fairerweise muß man auch konsidieren, daß noch nicht gesagt ist, daß Juragent derjenige sein wird, der sich diesen Markt erschließen wird.

      Momentan scheint mir allerdings Juragent das einzige Unternehmen zu sein, daß seinen Weg konsequent geht. Nicht unentscheidend für die kurzfristige Entwicklung wird die Arbeit der IR-/PR-Abteilung sein. Dies wird auch maßgeblich den Einstieg von Fonds und Großinvestoren beeinflußen. Möglicherweise steigt die Versicherung mit der Juragent verhandelt auch mit ins Boot. Viele Szenarien sind denkbar.

      Leider weiß ich nicht, wie die Verträge mit den Kooperationspartenern aus der Versicherungsbranche aussehen. Denke, daran wird noch kräftig von beiden Seiten gefeilt. Lukrativ ist vor allem das Finanzieren von Industrieprozeßen, onsequent geht Juragent diesen Weg. Sicher werden Zugeständnisse bei "unseren" Margen gemacht werden, aber in diesem Metier hätten sowohl die mittelständischen Unternehmen als auch Juragent viel gewonnen. Ich bin mir sicher, daß man die in Frage kommenden Prozesse nicht weniger genau prüft oder höhere Risiken eingehen wird. Warum auch, die Zahl der Prozesse, die uns zugetragen würde, wäre so riesig, daß man ordentlich sieben könnte! Das kurzfristige Problem wird für die AG de Beschaffung des Kapitals für die kurzfristige Finanzierung sein, da Gelder aus den Prozessen im allgemeinen erst mit großer zeitlicher Verzögerung in die Kasse fließen.

      LeFabrizio, bin der Meinung, daß der Markt der privaten Streitfälle noch viel hergibt. In Deutschland ist die Prozeßfinanzierung an sich nur noch nicht so üblich, wie dies in den USA ist. Dieser Markt muß erst "geschaffen" werden, rechne noch mit ein paar Jahren. Vielleicht geht es schneller, wenn Juragent weiterhin so gute Arbeit leistet. Foris scheint mir im letzten Jahr so ziemlich von den Aktionären zum Aktionismus gedrängt worden zu sein. Dann noch der "kleine", neue Mitbewerber (Juragent), der den Markt aufzurollen begann. Hoffe, daß Juragent sich mit dem Börsengang Zeit läßt, weiterhin so solide arbeitet und die IR-Beauftragten ihr Handwerk verstehen. In 5-6 Jahren sollte der große Durchbruch gelingen und die Prozeßfinanzierung in der Öffentlichkeit bekannt sein und genutzt werden. Juragent wird sicher ein großes Stück des Kuchens für sich proklamieren können.
      Avatar
      schrieb am 25.02.01 18:14:44
      Beitrag Nr. 3 ()
      Der Vorteil bei großen Industrieprozessen: Wir könnten schon in 2002 die 1 Mrd. finanziertes Streitvolumen erreichen. Nachteil: Geht einer dieser Prozesse daneben, dann hat das Auswirkungen auf den Aktienkurs. Außerdem dauern solche Prozesse oft recht lang.

      Bei "kleineren" privaten Prozessen hat die AG eine breitere Streuung des Risikos und das weiß man schon von der Aktienanlage, bringt ein breites sichereres Wachstum. Übrigens glaubt man garnicht, um was für hohe Volumina es doch schon in privaten Prozessen geht. Nicht nur Beckers haben Geld ...
      Avatar
      schrieb am 26.02.01 11:12:10
      Beitrag Nr. 4 ()
      Der nächste Aktionärsbrief wird zeigen, ob die Richtung erfolgreich ist. Vor allem werden wir erfahren, ob die Verträge mit dem Versicherer geklappt haben. Und Dank der neuen IR-Truppe, dann hoffentlich auch genaueres über die Ausgestaltung der Verträge hören und über mehr Zahlen lesen. Ab Ende April können wir wohl mit dem nächsten Lebenszeichen rechnen. Möglicherweise gibt es dann auch Neues zum Börsengang und der ersten Resonanz der PR-Aktion in Schweden. Erste Früchte dürften dann bzgl. des Kooperationsvertrages mit der EMF e.V. zu vermelden sein. Dieser Kooperationsvertrag ist ein folgerichtiger Baustein in der Europaausrichtung.

      Leider sind die Informationen im Juragent-Aktionärsbrief stets spärlich. Wem sagt schon EMF e.V. etwas? Im Internet ist dieser unter www.emf-ev.de zu finden. Was findet man dort? Ein Logo mit Anschrift und eMail-Adresse. Also die Suche hat nichts gebracht, letztlich aber auch verständlich, da ein solcher Verband nicht im Internet arbeitet oder präsent sein muß, sondern den Mittelstand gegenüber der Politik etc. zu vertreten hat. Trotzdem werde ich mal neugierig anfragen, wie die Arbeit des Verbandes so aussieht.



      Zum BVMW findet man im Web unter http://bvmwkoeln.de/bvmw.htm doch schon ein bischen mehr:


      ==========================
      Aufgabe:

      Der BVMW ist ein berufs- und branchenübergreifender, parteipolitisch neutraler Interessenverband für kleine und mittlere Unternehmen gegenüber Politik, Behörden, Gewerkschaften und Großunternehmen.

      Als Schutz- und Selbsthilfeorganisation bietet der Verband umfangreiche Serviceleistungen auf lokaler, regionaler, nationaler und internationaler Ebene.

      Hierbei stehen konkrete und ortsnahe Hilfestellungen für den Unternehmer sowie das Ziel im Mittelpunkt, die Diskrepanz zwischen volkswirtschaftlicher Bedeutung der kleinen und mittleren Unternehmen und ihrem Einfluß auf die Gestaltung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu überwinden und bestehende Wettbewerbsnachteile gegenüber Großunternehmen zu vermindern.



      Eine starke Solidargemeinschaft

      über 50.000 Mitgliedsfirmen
      sowie 44 angeschloßene Verbände

      - Bundesweites Netz von über 115 Geschäftsstellen mit hauptberuflichen Mitarbeitern als persönliche Ansprechpartner vor Ort.

      - Lokale Expertenringe und ein zentrales Netz mit mehr als 600 Beratern.

      - Telefon-/ Fax-Hotlines für rechtliche und betriebswirtschaftliche Fragen.

      - Globaler Marktplatz `Internet-Messe` für den Mittelstand. Wir bauen unseren Mitgliedern elektronische Geschäftsräume im Internet.

      - Existenzgründungs- und -sicherungsberatung.

      - Zentrale Serviceleistungen (Datenbankrecherche, PR, Musterverträge, politische Hilfestellungen etc.) durch die 30 Mitarbeiter in den Bundesgeschäftsstellen in Bonn und Berlin sowie dem EU-Büro in Brüssel.

      - Fachkommissionen für die politische Arbeit (u.a. Steuern, Umwelt, Forschung + Technologie, Außenwirtschaft).

      - Geschäftskontakte und Informationen durch jährlich mehrere hundert Veranstaltungen und Seminare auf allen Verbandsebenen sowie Kontaktbörsen.

      - Konkrete Hilfestellungen bei der Informationsbeschaffung für Außenwirtschaftsaktivitäten durch Koopertationen mit Wirtschaftsverbänden in zahlreichen Ländern; Durchführung von Unternehmerreisen.

      - Preisvorteile und Vergünstigungen durch das BVMW-Versorgungswerk und zahlreiche Kooperationspartner.



      ==========================
      Quelle: http://bvmwkoeln.de/bvmw.htm
      ==========================


      Okay, die Internetseiten sind nun wirklich dilettantisch gemacht, aber es sind Interessenverbände, die ihre Mitglieder mit ihren Mitgliedern persönlich kommunizieren.

      Interessant sind die Daten zum BVMW aber schon, wie ich finde. Über 50.000 Mitgliedsfirmen, sowie 44 angeschloßene Verbände, daß ist ein Potential, daß uns die Juragent-Mitarbeiter da erschlossen haben, welches unglaublich ist. Nun haben "wir" den Fuß in der Tür für finanzierte Streitwerte in mehrstelliger Milliardenhöhen. Natürlich muß auch dieses Feld beackert und gepflegt werden, aber mit Herrn Heinen, haben wir einen guten Mann im Rennen!

      Europa wird Schritt für Schritt erobert. Viele Steine liegen noch im Weg, aber der Anfang sieht gut aus. In 10 Jahren sieht Europa anders aus und Juragent auch. Wie genau, daß kann sich keiner vorstellen. Wenn wir nun auch noch in den großen Märkten Polen, Spanien (Festland), Frankreich und Italien in Geschäft kommen sollten, wäre das unglaublich. Die Geschwindigkeit des Vorstandes hat mich vor knapp einem Jahr schon völlig verblüfft. Im kommenden Jahr wird sich erst ermessen lassen, welche Erfolgsquote wir in Deutschland mit diesem System der Prozeßprüfung haben. Viele Gefahren und Ungewißheit lauert. Aber wer will bei diesen Kursen nicht wenigstens das Risiko mit einem kleinen Betrag wagen, bei einer sich immer mehr abzeichnenden Erfolgsstory von Anfang an dabei gewesen zu sein?!

      Man wird sehen müssen, ob man in den anderen Ländern Europas ebenso kompetente Juristen gewinnen kann, wie bisher.

      Mir können Aktionärsbriefe garnicht lang genug sein, wüßte zum beispiel gern mehr (Zahlen und Namen etc.) zur konkreten Struktur der Juragent. Wer prüft, Name, Alter, Lebenslauf, Fachgebiet, Foto usw. Vielleicht erfahren wir dazu im Verkaufsprospekt zum Börsengang mehr, auch wenn ich gern vorher noch mehr wüßte.
      Avatar
      schrieb am 27.02.01 17:39:38
      Beitrag Nr. 5 ()
      Hat noch jemand etwas herausbekommen über die Kooperationspartner oder die Verträge?


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