DSW-Liste: Die GRÖSSTEN BÖRSEN-FLOPS - 500 Beiträge pro Seite

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Die größten Börsen-Flops


Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz hat die schlechtesten deutschen Aktien gekürt. EM.TV und Philipp Holzmann liegen auf den vorderen Rängen. Die T-Aktie ist ein Anwärter für den Börsen-Flop des kommenden Jahres.


(© DPA)


Berlin - Die Aktionärsschützer haben die Aktie des angeschlagenen Softwareherstellers Infomatec zur "schlechtesten Aktie" am Neuen Markt gewählt. Das Unternehmen habe in den vergangenen zwei Jahren mehr als 76 Prozent des Anlagevolumens der Aktionäre vernichtet, sagte DSW-Hauptgeschäftsführer Ulrich Hocker am Donnerstag in Berlin bei der Vorstellung der vierten DSW-Watchlist.
Im geregelten Markt habe sich der Kurs der Stolberger Telecom am schwächsten entwickelt. "Wer 1995 eine Aktie dieses Papiers gekauft hat, musste bis Ende 2000 einen Wertverlust von rund 60 Prozent hinnehmen", sagte Hocker.

Bei der Bewertung der Werte am Neuen Markt seien die 61 Unternehmen vom DSW untersucht worden, die mindestens zwei Jahre gelistet seien, sagte Hocker. Im Gesamturteil habe man die Zwei-Jahres-Bilanz zu zwei Dritteln und die Ein-Jahres-Bilanz zu einem Drittel in die Gesamtbewertung einbezogen. So sank der Wert der nach DSW-Berechnungen zweitschwächsten Aktie – das Papier der Berliner Teles - nach zwei Jahren um rund 58 Prozent und im vergangenen Jahr sogar um über 88 Prozent. Das Gesamtergebnis lag nach DSW-Liste bei minus 67,9 Prozent. Auf Platz drei folgt Micrologica (minus 66,2 Prozent), auf Platz vier liegt Cybernet Internet Services (minus 65,6 Prozent).


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Das in jüngster Zeit wegen Unregelmäßigkeiten in der Geschäftsführung in die Schlagzeilen geratene Medienunternehmen EM.TV landete mit einem Wertverlust von 51,94 Prozent auf Platz elf der DSW-Liste. Gegen ehemalige Vorstände des Software-Herstellers Infomatec ermittelt die Staatsanwaltschaft Augsburg. Die Behörde wirft ihnen vor, mit Mitteilungen über nie erhaltene Aufträge den Kurs der Aktie in die Höhe getrieben zu haben.

"Es wäre kontraproduktiv, das gesamte Segment Neuer Markt zu verteufeln", schränkte Hocker ein. Es müsse aber verhindert werden, dass der Neue Markt durch schwarze Schafe verkomme. Die mehr als 1000 Hauptversammlungen der Aktiengesellschaften in diesem Jahr sollten als Informations- und Kritikforum dienen.

Die von der Deutschen Börse für dieses Jahr eingeführten Verschärfungen hinsichtlich Aktien der Vorstände und Aufsichtsorgane gingen nicht weit genug, kritisierte Hocker. Die Strafen bei Verstößen seien trotz ihrer Erhöhung auf bis zu 100.000 Mark immer noch zu niedrig. "Im Vergleich zu den 40 Millionen Mark, die allein Herr Thomas Haffa (von EM.TV) durch den unberechtigten vorzeitigen Aktienverkauf verdient hat, wirkt dies eher wie ein lächerliches Taschengeld", sagte Hocker.

Auch etablierte Unternehmen können ins Trudeln geraten

Für die Berechnung der Werte des geregelten Marktes setzte der DSW nach Hockers Worten ähnlich Kriterien an. Insgesamt habe der DSW rund 350 Unternehmen aus dem Dax, M-Dax, S-Dax oder C-Dax untersucht, die seit mindestens fünf Jahren gelistet sind. Das Abschneiden in den vergangenen fünf Jahren sei zu 50 Prozent, das über drei Jahre zu 30 Prozent und das über ein Jahr zu 20 Prozent in die Bewertung eingeflossen.

Hinter der Stolberger Telecom folgten nach der Liste die bereits in der Insolvenz befindliche Steucon Grundbesitz und Beteiligungs AG mit einem Wertverlust von minus 54,8 Prozent, der Gerüstbauer Plettac (minus 54,3 Prozent) und der Baukonzern Philipp Holzmann (minus 53,3 Prozent).

Der Fall Holzmann hatte 1999 für Aufsehen gesorgt. Das Unternehmen war erst nach Eingreifen von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) vor einem Konkurs gerettet worden. Der Plettac macht nach Angaben Hockers vor allem die anhaltend schlechte Baukonjunktur zu schaffen. Von den 50 wertschlechtesten Unternehmen des geregelten Markts seien bereits 29 schon im Vorjahr auf der DSW-Liste gewesen. Die Liste für den Neuen Markt ist in diesem Jahr erstmals erstellt worden.

Der erste Dax-Wert findet sich mit dem Automobilhersteller DaimlerChrysler nach Hockers Angaben erst auf Platz 90. Zwar habe das Papier im vergangenen Jahr rund 42 Prozent seines Werts verloren, doch ergebe sich in der Gesamtbewertung lediglich ein Wertverlust von 9,43 Prozent. Der jüngst von heftigen Kurseinbrüchen heimgesuchte Telekommunikationsriese Deutsche Telekom werde erst im kommenden Jahr in die Auswertung aufgenommen.

Die am Neuen Markt notierte Teleplan International schnitt nach den DSW-Berechnungen mit einem Plus von über 162,5 Prozent am besten von den untersuchten Werten ab.

Der 1947 gegründete DSW ist nach eigenen Angaben mit rund 25.000 Mitgliedern der führende Verband für private Anleger.


Quelle:Manager-Magazin

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Die schlechtesten Aktien am Neuen Markt

Rang Unternehmen Gesamtwertung
1 Infomatec -76,64
2 Teles -67,90
3 Micrologica -66,21
4 Cybernet Internet Svcs International -65,60
5 Edel Music -63,39
6 Computec Media -61,26
7 Teldafax -61,20
8 SoftM Software Und Beratung -59,58
9 Ixos Software -58,58
10 AC Service -57,14
11 EM.TV & Merchandising -51,94
12 MB Software -51,56
13 Tiptel -44,54
14 Transtec -44,01
15 Sachsenring Automobiltechnik -41,06
16 Elsa -41,01
17 Refugium Holding -40,60
18 Hunzinger Information -39,68
19 Ser Systeme -38,05
20 TDS Informationstechnologie -38,04

Quelle: DSW



Berücksichtigt wurden Aktien, die mindestens zwei Jahre am Neuen Markt gehandelt wurden. Die Gesamtwertung setzt sich zusammen aus der 2-Jahres-Performance (zwei Drittel) und der 1-Jahres-Performance (ein Drittel) und ist in Prozent angegeben.