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    Warum kommen diese Schweine ungeschoren davon? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 02.03.01 08:09:06 von
    neuester Beitrag 10.08.01 11:16:01 von
    Beiträge: 70
    ID: 351.105
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      schrieb am 02.03.01 08:09:06
      Beitrag Nr. 1 ()
      Ich sag euch mal was! Der Neue Markt war für mich der größte angelegte Betrug, den ich bis jetzt erlebt habe! 2 Bekannte von mir sind Pleite gegangen. Diesen Schwachsinn, von wegen, wer mit Aktien handelt muß sich mit diesen beschäftigen und jeder ist für sein Handeln selbst verantwortlich kann ich persönlich nicht mehr hören. Denn von Seiten des Unternehmen´s, wie von Seiten von Analysten, aller Börsenmagazine, Börseninternetseiten und der Banken wurden falsche Tatsachen vorgespiegelt. Ich weiß noch, wie vor ein paar Monaten im Regionalfernsehen Internetmediahouse vorgestellt wurde als empfehlenswerte Anlage am Neuen Markt. Sie waren zu diesem Zeitpunkt von 83 auf 15 Euro gefallen gewesen und der Moderator spielte dem anwesenden Vorstand die Bälle so dermaßen offensichtlich zu, daß er seinen Schrottladen in gleißenden Licht präsentieren konnte und wie die Unschuld vom Lande erschien und so gar nicht verstehen konnte, warum die Aktie so unter Druck steht. Seitdem hat sie nochmal über 80% verloren. Kann man vom unbedarften Kleinanleger erwarten, daß er in einer Hausse in der Euphorie vorherrscht, weiß, daß er nur rauspolierte Pleitekandidaten und Wachstumsfirmen in sein Depot legt, die nicht mal ein Viertel ihrer Ziele erreichen werden. Glaubt ihr, er wußte, daß er das Opfer im bislang größten und in seiner Breite unglaublichsten Wirtschaftsbetrug der deutschen Geschichte wurde. Ich frage nur. War das in Ordnung? Können ein paar Banken und ausgebuffte Analysten, die nach wie vor, die Frechheit besitzen, ihre beknackten Videotextschriften einzublenden, das Deutsche Volk ausplündern. Einfach so. Ich glaub ich spinne, daß man das so einfach hinnimmt und daß diese Schwachköpfe wie Frick, Azzawi, Maydorn etc. immer noch ihre großen Chancen empfehlen von denen die Meisten 95 % verloren haben. Wenn´s nach mir ginge, sollte man sie Teeren und Federn. Wißt ihr, ich dachte auch lange, wer was riskiert muß auch damit rechnen was zu verlieren und wer noch in einer Börsenphase einsteigt in der sich Putzfrauen über Aktien unterhalten, wird Lehrgeld bezahlen. Aber nachdem jetzt raus ist, was für ein Riesenbetrug, das alles war, muß ich sagen das hat nicht´s mit normalen Börsenrisiko zu tun. Das war ein ausgemachter, geplanter Schwindel und ist so nicht hinzunehmen.



      "Die Kleinanleger sind nichts als
      Kanonenfutter"


      Fiduka-Chef Gottfried Heller zum Neuen Markt, zum Stand der
      Aktienkultur in Deutschland und zur Unvermeidbarkeit weiterer Pleiten an der Börse.


      München/Hamburg - Der Rauswurf von Gigabell aus dem Neuen Markt und die drohende Auslistung von EM.TV wegen der geplanten Zerschlagung des Medienkonzerns markiert einen neuen Tiefpunkt an der deutschen Börse. Für Gottfried Heller, langjähriger Partner von Andre Kostolany und Chef der Münchner Fiduka Vermögensverwaltung, kam das Desaster nicht überraschend. Er hatte bereits am 13. März 2000, exakt zum Rekordhoch des Nemax-50, vor einem Platzen der Blase gewarnt und einen Trendwechsel vorausgesagt.

      Die Bilanz nach einem Jahr gibt dem Börsen-Experten recht. Der Neue Markt, anfangs noch euphorisch gefeiert, hat sich als gigantische Kapitalvernichtungsmaschine erwiesen, die - einmal in Gang gesetzt - offenbar kaum zu stoppen ist.

      "Es wurden unglaublich viele Fehler gemacht"

      Die Ursachen dafür sind nach Ansicht Gottfried Hellers vor allem hausgemacht. Seine Analyse: "Es sind auf Institutioneller und behördlicher Seite unglaublich viele Fehler gemacht worden, die nun vor allem von den Kleinanlegern ausgebadet werden."

      Ein Beispiel: Das Emissionswesen in Deutschland. Hier besteht nach Ansicht Hellers dringender Änderungsbedarf. "Was hier zum Teil abgelaufen ist", so Heller, "hatte zum Teil schon kriminellen Charakter. Es wurden - eigens für den Börsengang - dubiose Firmen gegründet, die dann durch einen Werbe-Overkill promoted wurden. Anschließend verhökerte man einen Teil des Unternehmens an die unbedarften Kleinanleger, und alle haben gut verdient: Die Gründer, die Emissionsbanken, die beteiligten Analysten und sogenannte Börsenjournalisten, die vorab großzügig beteiligt worden waren. Die Kleinanleger waren dabei nichts als Kanonenfutter."

      "Viele Regeln müssen ganz neu überdacht werden"

      Eine Änderung der Verhältnisse ist nach Ansicht Hellers nur zu erreichen, wenn grundlegende Dinge neu überdacht werden. Seine Forderung: Emissionen müssen im Vorfeld schärfer geprüft werden, die Lock-up-Frist sollte mindestens zwei Jahre betragen, und Meldepflichten bei Verkäufen und Sanktionen bei Verstössen müssen deutlich härter werden.

      Dabei hat er auch die Finanzinstitute im Visier. "Ein Unding", so Heller, "dass Banken nicht stärker in die Haftung genommen werden. Sie tragen Mitverantwortung für viele Nemax-Pleiten, weil sie auf eine kritische Prüfung ihrer IPO-Klienten viel zu oft verzichtet haben."

      "Richter und Staatsanwälte oft überfordert"

      Dringenden Handlungsbedarf sieht Heller zudem im Justizwesen. Sein Rat: "Der deutsche Gesetzgeber sollte einmal nach Amerika schauen. Dort wird bei Mauscheleien deutlich härter zugelangt. Wenn man diese Maßstäbe im Neuen Markt anlegen würde, säße ein großer Teil der Jungs längst hinter Gittern." Eine Besserung ist nach Einschätzung Hellers hier nur dann zu erreichen, wenn eine eigene Ausbildung für Staatsanwälte und Richter geschaffen wird. Bisher nämlich, so seine Beobachtung, sind die deutschen Justizbehörden mit der komplizierten Materie meist total überfordert.

      Ähnliches gilt nach Hellers Meinung für die Börsenaufsicht. Über die kann der Experte sich nur wundern: "Viele Manipulationen am Neuen Markt waren so offensichtlich, dass jeder Laie sie gesehen hätte. Die Mitarbeiter der Handelsüberwachung sollten etwas engagierter sein.
      Was machen die eigentlich den ganzen Tag?"

      Kasi
      Avatar
      schrieb am 02.03.01 08:23:32
      Beitrag Nr. 2 ()
      Hi Kasi,

      was Du da behauptest ist nur die Spitze des Eisberges, in Wahrheit ist es noch viel schlimmer gekommen. Verdeutliche Dir in diesem Zusammenhang mal den Gewinn 2000 von 9,6 Mrd DM der Dt. Bank!!

      Bilanzfälschung ist in unseren Aktiengesellschaften Gang und Gebe, am Neuen Markt Alltag, denn ich wette, dass mindestens 80% der Bilanzen (wenn nicht noch mehr) gefälscht oder dreist geschönt sind!

      Und Besserung ist nicht in Sicht - unser Gesetzgeber schert sich einen Scheiß uzm die Probleme, viel besser er ermuntert die Leute in Aktien zu investieren.

      In diesem Zusammenhang empfehle ich Dir mal das Buch von Günther Ogger "Der Börsenschwindel" zu lesen, dann ist es her mit dem Aktienvertrauen!

      Ich habe seit längerer Zeit die Konsequenzen gezogen, und als geprügelter Hund (zum Glück bin ich schon seit 3-4 Jahren an der Börse tätig gewesen) ausgestiegen, auch wenn`s schmerzte.

      Aber mit 2000 Punkten im Nemax sind wir noch gut bedient, das Segment ist nicht mal die Hälfte wert, im DAX wird`s ebenfalls noch rundgehen!

      Gruß

      Nemax4000 (wird er wohl so bald nicht wiedersehen)
      Avatar
      schrieb am 02.03.01 08:33:47
      Beitrag Nr. 3 ()
      Hallo Nemax,

      und dann noch diese neuen Regularien, sowas von bescheuert.

      - Aktienverkäufe werden 3 Tage nach dem diese erfolgt werden angemeldet, ansonsten Geldstrafe 100.000 DM(Lächerlich) und Börsenauschluß aus dem Segment. Das ist ein Witz, oder!

      Wir brauchen angemeldetete Insiderverkäufe!

      Wir brauchen höchstens einen Nemax 25, soviel anständige Firmen bringen wir vielleicht zusammen!

      Wir brauchen stengstens überprüfte Quartalsberichte und Höchststrafen bei Bilanzfälschung!

      Diese Idioten denken sie würden sich um Firmen beschneiden die an die Börse wollen, aber mit diesen Regularien beschneiden sie sich der Anleger, diese Vollidioten. Nemaxfonds sterben bereits aus!

      Kasi
      Avatar
      schrieb am 02.03.01 08:47:43
      Beitrag Nr. 4 ()
      Hi Kasi,

      die neuen Regularien sind natürlich ein Witz, wenn man sich aber verdeutlicht, wer in der Börsenaufsicht sitzt, dann sind diese nur logisch.

      Insiderverkäufe - angemeldete - wird es nicht geben, was sollten denn dann unsere armen Banken und Ihre ü 10 Millionen Kunden machen! Da ist die Lobby leider zu groß, deswegen gibt`s auch keine Gesetze von Seiten des Staates.

      Selbst mit einem Nemax25 hätte man Probleme, ehrliche Unternehmen zu finden, da es diese ja nicht mal im Dax gibt - siehe Daimler, Telekom,...

      Bei Neuemmissionen war es immer von bankenseite darauf angelegt, den privaten Anleger abzukassieren, entweder direkt oder im Notfall über Fonds.

      Und da sind wir beim nächsten Thema, Bilanzfälschung, ich denke wir werden da bald auch kräftige Schieflagen erleben!

      Alles in allem haben wir es der Börse zu verdanken, dass sich unser Wirtschaftswachstum extrem verlangsamen wird, der private Haushalt hat erheblich Federn gelassen und die im Voraus auf Aktiengewinnen aufbauenden Einkäufe dürfen jetzt wieder zurückgegeben werden. Es ist einer der größten Betrugsfälle in Deutschland!

      Und immer noch versucht man Aktionäre in Neue Markt Werte zu locken, die nächste Branche die einbricht, ist die Biotechbranche. Die horrenden Wachstumsraten werden die Unternehmen wie im Internet nicht halten können und ein Großteil sterben. Im Internet werden über 90% irgendwann die Türen schließen müssen - allein das Beispiel Amazon langt aus, um zu sehen, dass es diese Firmen nicht kapieren, profitabel zu wirtschaften. Bezahlt wird das ganze von der Börse. Amazon steht für wachsende Umsätze und wachsende Verluste - also gegen jede marktwirtschaftliche Logik!

      Es sieht ziemlich bescheiden aus! Und die Börse gibt den Gesellschaften wohl für Verbrennaktionen kein Geld mehr!

      Gruß

      Nemax4000
      Avatar
      schrieb am 02.03.01 08:50:44
      Beitrag Nr. 5 ()
      ex-kanzler kohl, verfahren gegen 300000.- geldbuße eingestellt; es lebe der rechtsstaat, gute nacht !!

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      Avatar
      schrieb am 02.03.01 08:53:06
      Beitrag Nr. 6 ()
      Neuer Markt = grösster Schwindel der deutschen Wirtschaftsgeschichte


      Ist nicht mal gesagt dass die jene exorbitanten KGVs
      einhalten, denke eher an eine Pleitewelle
      wenn die IPO Gelder verbrannt sind.


      27.02.2001
      Im März 2000 stand der Nemax 50 bei knapp 9.600 Punkten, das KGV lag durchschnittlich bei 85.

      Der Nasdaq 100 stand bei über 4.800, das KGV lag durchschnittlich bei 165.



      Knapp ein Jahr später:

      Der Nemax 50 hat inzwischen 80 % verloren - das KGV liegt bei 280 !!!

      Der Nasdaq 100 hat 55 % verloren - das KGV liegt bei 810 !!!



      Die Gewinne sind um ein Vielfaches stärker eingebrochen als die Kurse! Ganz zu schweigen von den Gewinnaussichten: Es war immer nur heiße Luft!


      mfg a.head
      Avatar
      schrieb am 02.03.01 08:56:47
      Beitrag Nr. 7 ()
      @Kasmarski
      Was willst Du denn von Richtern. Die scheinen doch schon bei
      einem Rechtsstreit im Bauwesen überfordert. Was sollen die denn
      bei so komplizierten Angelegenheiten erst richten?
      Avatar
      schrieb am 02.03.01 08:59:56
      Beitrag Nr. 8 ()
      Da gibt es nur ein erfolgreiches Mittel, Nemax.

      Man muß das Spiel einfach mitspielen.

      In der schönen Zeit aussteigen und jetzt, wo viele hinter den Erwartungen zurückbleiben einsteigen. Es wird sich wieder ändern.;) Man wird sich dieser Melkkuh nicht beschneiden und es bald wieder so hin manipulieren, daß man den Newbee´s den Schrott wieder andrehen kann. Es gibt noch unverbrauchte Firmen mit guten Story´s, die noch ihren Hype vor sich haben und wo auch die Entwicklung, die Zahlen(?) und auch Bewertung stimmt.

      Kasi
      Avatar
      schrieb am 02.03.01 09:03:07
      Beitrag Nr. 9 ()
      .

      Was soll das alles bringen ?

      Wer garantiert , dass der Insiderhandel nicht über Strohmänner
      stattfindet ...oder das Infos an Grosskunden (Fonds und Banken)
      ein paar Wochen früher rausgehn (wie bei Heyde ) ?
      Für Betrug gibt es immer eine Möglichkeit ...um sich zu wehren
      nur eine ... Boykot !!
      Aber dafür sind wir Anleger zu dumm ... wir werden uns auch weiter
      von Firmen wie Heyde , Intershop und LBC verarschen lassen .


      .
      Avatar
      schrieb am 02.03.01 09:03:25
      Beitrag Nr. 10 ()
      Hi a.head

      Bei Deinen Angaben sieht man ganz deutlich, warum es keinen längerandauernden Anstieg geben kann und diese Zahlen sind vielleicht sogar noch zu positiv.

      Wie gesagt, ich kann immer nur noch das Buch "Der Börsenschwindel" von G.Ogger empfehlen, der am Neuen Markt mal ein paar Beispiele zum Thema Bilanzfälschung aufzeigt. Ist übrigens auch Heyde dabei (hat`s ja in der letzten Zeit gut zerlegt) - diese Unternehmen hat eigene Softwareentwicklungen als Softwarebestand bilanziert (so verdient man auch im Jahr ein paar Milliönhcen dazu).

      Und davon gibt`s eine unzählige Liste!

      Gruß

      Nemax4000
      Avatar
      schrieb am 02.03.01 09:12:26
      Beitrag Nr. 11 ()
      NICHTS und nochmal NICHTS
      wird passieren!
      Warum wohl?
      Avatar
      schrieb am 02.03.01 09:13:25
      Beitrag Nr. 12 ()
      Na ja, bei Wachstumsfirmen muß man nicht streng nach dem KGV gehen, daß ist auch wieder HUMBUG. Ich kann es auch lesen, wenn du es nicht fett schreibst. Wichtig ist doch: Aus was resultieren Verluste oder weniger Gewinn. Wächst die Firman durch ihre Verluste. Ist es gut angelegtes Kapital, daß sich später überproportional in Gewinn niederschlägt. Das ist doch wichtig. Und daß, das prognostizierte KGV vom lezten Jahr bei einer Konjunkturschwäche rasch abnimmt ist auch kein Geheimnis. Um das geht es auch nicht. Die Wirtschaft muß immer wieder mal verschnaufen und daß das Aktienkurse beeinflußt ist normal. In den Staaten sind ja wirklich gute Firmen entstanden, die tolles geleistet haben und im Boom natürlich maßlos überberwertet wurden, aber sie werden weiterhin eine wichtige Rolle spielen, aber bei uns wurde vorsätzlich Schrott verkauft und das ist das Übel. Unsere achso rechtschaffenen Banken, bei denen wir schon seit der ersten Klasse regelmäßig unsere Sparbüchsen abliefern, ziehen uns derart über den Tisch, daß einem die Luft wegbleibt und man sich schlagartig in einen Drittstaat versetzt fühlt. Ich empfinde das zumindest so. Ich bin erst seit 3 Jahren an der Börse. Habe profitiert und habe verloren. Alles im Rahmen. Und fand es in Ordnung. Aber jetzt, wo sich diese Abgründe auftun, kann ich nicht glauben, was für ein legaler krimineller Saustall das ist.

      Kasi
      Avatar
      schrieb am 02.03.01 09:20:09
      Beitrag Nr. 13 ()
      yup, habe im september letzten jahres alles aufgeloest und auch nicht mehr vor in den NM zu investieren..wenn ich spass brauche gehe ich ins spielcasino..;)
      gruss mischa
      Avatar
      schrieb am 02.03.01 09:25:25
      Beitrag Nr. 14 ()
      hallo leute,
      ihr habt natürlich recht, es wurde den leuten
      eine illusion vorgegaukelt.
      der grundstein war der gedanke, daß durch technische
      fortschritte ein hohes wachstum der unternehmen zu erwarten
      war.
      der grundsätzliche gedanke ist natürlich richtig.

      einige leute investierten in vielversprechende
      unternehmen. dann entstand nach meiner meinung eine
      eigendynamik durch die wechselwirkung von steigenden
      kursen und der berichterstattung durch die medien.
      die banken und analysten versuchten durch aberwitzige
      erklärungen für abstruse KUV´s die anleger bei
      laune zu halten. durch die kursanstiege waren diese
      natürlich empfänglich für jede positive stimme.

      den mahnenden stimmen zb. eines bolko hoffmann (effekten spiegel),
      der diese entwicklung kritisierte, wurde kein gehör geschenkt. so kam es wie es kommen mußte...
      Avatar
      schrieb am 02.03.01 09:29:10
      Beitrag Nr. 15 ()
      @ kasmarski

      Du hast vollkommen recht, ich kann auch nicht verstehen, warum man nicht alles dransetzt, die Sicherheit für die Kleinanleger zu erhöhen.
      Die Deutsche Börse AG braucht doch nur nach Amiland zu schauen, die SEC ist doch ein ganz brauchbares Vorbild.
      Was teilweise am Neuen Markt passiert ist, das ist jenseits von Gut und Böse.

      Aber Du siehst immer wieder, daß die Justiz nur ein zahnloser Tiger ist, heute morgen kam die Meldung, daß die Bonner Staatsanwaltschaft Herrn Dr. Kohl ungeschoren davonkommen läßt. Entzieht sich meinem Verständnis, bin juristisch aber auch nicht bewandert.

      Wenn Dich das Thema interessiert, dann les doch mal das Buch von Günter Ogger "Der Börsenschwindel". Dabei geht es schwerpunktmäßig um den Neuen Markt und z.B. Fonds. Beim Lesen wurde mir aber anders, obwohl ich mir einiges schon denken konnte! Und wie sagte Herr Ogger doch neulich so schön bei Harald Schmidt: "Mit Analysten können Sie Schweine füttern!" :D

      Wenn man in Zukunft was am Neuen Markt machen will, dann nur, wenn man Zeit hat und sehr vorsichtig ist. Denn wo mit gezinkten Karten gespielt wird, muß man auf der Hut sein!
      Avatar
      schrieb am 05.03.01 06:36:10
      Beitrag Nr. 16 ()
      und weiter gehts !

      ______________________________________

      Der amerikanische Freund

      Wieder ist eine Neue-Markt-Firma zum Skandalfall geworden, die
      Justiz ermittelt. Vorstände und Aufsichtsräte der Hildesheimer
      Metabox AG haben sich immer wieder zu Billigpreisen neue Aktien
      besorgt - angeblich, um einem US-Großinvestor den Einstieg zu
      ebnen.

      Der Aschenbecher auf dem Besuchertisch quillt über, das Grünzeug am
      Fenster hat bessere Tage gesehen. Doch in die Ruhe des Handelsregisters
      Hildesheim hat sich Hektik eingeschlichen.

      Die beiden Damen im Amtsgerichtsgebäude
      beschäftigt an diesem Morgen nur ein Thema:
      die Akte Metabox. Soeben hat die einstige
      Vorzeigefirma der Region aktuelle
      Registerauszüge ihrer eigenen Tochterfirmen
      angefordert. Die Gründe für diese Bestellung
      kennt hier niemand. Hat Metabox den
      Überblick verloren?

      Auch sonst ist Büro 222 ganz gefangen von der rätselhaften Welt des Neuen
      Markts. "Was ist eigentlich eine Ad-hoc-Meldung?", fragt eine Beamtin. "Da
      geht es irgendwie um Großaufträge, die es gar nicht gibt", erklärt ein Kollege.

      Der Mann hat Recht, irgendwie. Der gesamte Neue Markt ist in Verruf geraten,
      die erst im März 1997 gestartete Börse für vermeintliche Zukunftswerte kommt
      nicht zur Ruhe. Innerhalb weniger Monate haben sich die schlechten
      Nachrichten gehäuft: Zusammenbrüche, Finanzlöcher, Insiderverstöße,
      Scheingeschäfte. Vergangene Woche rutschte der Nemax, der Index des
      Neuen Markts, sogar unter 2000 Punkte - erstmals seit Herbst 1998.
      "Pleitegeier im Anflug", urteilte die "Frankfurter Allgemeine" über die
      Entwicklung.

      Auch die Metabox AG aus Hildesheim ist mittendrin in Turbulenzen.
      Vergangene Woche wurde publik, dass die Staatsanwaltschaft in Hannover
      gegen Vorstände der Firma ermittelt - wegen des Verdachts auf Insiderhandel,
      Kursmanipulation und Anlegerbetrug. Es geht um großartige Erfolgsmeldungen
      über noch großartigere Bestellungen - denen dann aber keine konkreten
      Umsätze folgten. Und es geht um das mögliche Abkassieren von Insidern nach
      Jubel-News und Kursexplosionen.

      Die Unterlagen des Handelsregisters spielen bei der Arbeit der Strafverfolger
      eine besondere Rolle. Aus den Papieren ergibt sich der Verdacht, Metabox
      könne ein Selbstbedienungsladen für Eingeweihte sein. Immer wieder haben
      sich Vorstände, Aufsichtsräte und befreundete Firmen bei Metabox zu
      Vorzugspreisen mit neuen Aktien eingedeckt - renommierte institutionelle
      Investoren sind bei den neun Kapitalerhöhungen kaum zu entdecken.

      Es waren Ingenieure und Manager der Computerfirma Amiga Technologies, die
      1996 beschlossen, an der Technik für Zukunftsfernsehen zu arbeiten. Aus ihrer
      Pios Computer AG wurde Metabox, und die ging im Juli 1999 an die Börse. Das
      Unternehmen setzt auf die Entwicklung eines TV-Zusatzgeräts namens
      "Metabox 1000" oder "Phoenix", mit dem Fernsehzuschauer DVDs und CDs
      spielen, Spielfilme bestellen und im Internet surfen können.

      Bei so viel Vision griffen die Führungskräfte bei Kapitalerhöhungen gern zu.
      Anfang April 2000 gab die finanzhungrige Metabox AG 100 000 neue Aktien
      heraus, die nach einem Aktiensplit im September derzeit 500 000 Stück
      entsprechen. Der damalige Vertriebsvorstand Rainer Kochan räumte ab: Er
      bekam nach heutigem Stand 300 000 Stück zum Vorzugspreis von 0,20 Euro.
      Der bereinigte Marktkurs lag bei über 6 Euro, die Aktien waren also 30-mal so
      viel wert. Auch Hans Ullrich Sinner und Franz Jakob Simais, beide Manager der
      Konzerntochter Amstrad, erhielten - auf heutige Werte umgerechnet - 5000
      beziehungsweise 95 000 Exemplare zum Niedrigpreis. Die Firma VKA AG
      strich mehr als 16 000 Aktien für je 0,20 Euro ein - hinter dem Kürzel verbirgt
      sich etwa Metabox-Aufsichtsratschef Manfred Drung, einst Mitgründer des
      Unternehmens. Metabox selbst hatte sich an VKA beteiligt und ist mit ihr über
      eine gemeinsame Immobilienfirma verbunden.

      Vorstandschef Stefan Domeyer zahlte Anfang April für 3150 Stück jeweils 3,90
      Euro. Zu diesem Preis erlangten auch Aufsichtsrat Geerd-Ulrich Ebeling,
      Manager Peter White und Ex-Fußball-Bundesliga-Schiedsrichter Wolf-Günter
      Wiesel Aktienpakete. Der Sportsfreund ist bei Metabox für besondere Aufgaben
      zuständig.

      Kurz danach kamen gute News. Es gebe eine "strategische Allianz" mit einem
      ausländischen Unternehmen, hieß es in der Ad-hoc-Mitteilung vom 10. April.
      500 000 Boxen seien verkauft. Der Jahresumsatz steige auf stolze 200 Millionen
      Mark, trommelte Metabox 24 Stunden später.

      Das trieb den Kurs innerhalb kurzer Zeit um über 100 Prozent. Chef Domeyer,
      der unter anderem von einem britischen Investor geredet hatte, deckte sich
      Ende Mai - bereinigt - noch mal mit 500 000 Aktien ein, diesmal für 0,20 Euro.
      Der Börsenkurs lag da schon bei rund 17 Euro.

      Und es kam noch schöner. Am 28. Juni explodierte der Kurs auf über 40 Euro.
      Diesmal war in einer Ad-hoc-Mitteilung vom "Letter of Intend" mit einem
      skandinavischen Konsortium namens Inter-Nordic die Rede. Der Vertrag über
      1,8 Millionen Boxen werde in den nächsten Wochen unterschrieben. Und am 5.
      Juli wurde ein "Rahmenvertrag" mit der französischen Worldsat über 500 000
      Geräte verkündet. In diesen Sommerwochen galt Metabox plötzlich als
      Segenspender der Kleinaktionäre, als heißer Tipp fürs Reichwerden.

      Ein fataler Irrtum.

      Die Lieferung von 500 000 Boxen aus dem April-Deal ist bis heute nicht
      vollzogen. Nicht mal der Kundenname ist bekannt, in einem Aktionärsbrief
      schwadronierte Domeyer vom "Israel-Geschäft". Offenbar ist die israelische
      Firma Ampa Investments involviert, die Anfang März 2000 - vor dem Aktienhype
      - einige Prozent am Kapital der Metabox übernommen hat. Ampa hat sich dazu
      bisher nicht geäußert.

      Keinen Abschluss gibt es bis heute über das skandinavische Großprojekt. Im
      Sommer räumte Metabox-Vorstand Ebeling ein, sein Unternehmen sei mit
      mindestens zehn Prozent am Kapital des vorgeblichen Käufers Inter-Nordic
      beteiligt. Es gebe einen Anteil in dieser Höhe nur an einer Meta TV Nordic,
      heißt es heute.

      Auch das Geschäft mit den Franzosen ist nicht perfekt. "Es gibt keinen Vertrag,
      keine Unterschrift", sagt eine Sprecherin von Worldsat, es gebe noch
      Gespräche.

      Nun will die Justiz wissen, ob Metabox mit falschen oder ungenauen Angaben
      den Kurs gepusht hat - und wer mit einem Aktienverkauf womöglich abgesahnt
      hat. Das Bundesaufsichtsamt für den Wertpapierhandel hat in monatelangen
      Untersuchungen Indizien für auffällige Käufe und Verkäufe gefunden. Metabox
      dementiert. Weder er noch seine Vorstandskollegen hätten Aktien veräußert,
      erklärt Domeyer, es sei nichts Unrechtes passiert.

      Die Wunder-Box Phoenix war bei aller Euphorie weit weg von der Marktreife.
      Erst im Dezember 2000 wurde eine Testversion vorgestellt, derzeit werden
      angeblich "Kleinstmengen" gefertigt, die Serienproduktion laufe im zweiten
      Quartal an. Das Geld allerdings wird knapp. Im Jahr 2000 setzte Metabox statt
      erhofften 200 Millionen Mark nur 50 Millionen um, bei 19 Millionen Verlust.

      Alles kein Problem, beruhigte Domeyer immer wieder. "Einige große, bereits
      heute engagierte Investoren" hätten einen Finanzrahmen von 40 Millionen Mark
      zugesagt. Doch welche Investoren?

      Der Metabox-Chef wartet jetzt mit einer überraschenden Story auf. Er habe im
      Herbst mit einer US-Investorengruppe verhandelt, sagt er dem SPIEGEL.
      Metabox habe kurzfristig frisches Kapital aufnehmen wollen, die Amerikaner
      hätten im Gegenzug sofort handelbare Aktien gefordert. Deshalb hätten einige
      Altaktionäre "auf eigenes Risiko" Wertpapiere aus ihren Beständen als Darlehen
      an die Metabox AG abgegeben, die sie zu "marktnahen Preisen" an die
      US-Firma weiterverkauft habe. Die geliehenen Aktien seien den Verleihern
      später wieder per Kapitalerhöhung zugeflossen. Vom Erlös aus dem Aktiendeal
      habe nur Metabox profitiert, sagt Domeyer. Den amerikanischen Freund will er
      nicht nennen.

      Die selbstlosen Altaktionäre - Manager, Aufsichtsräte, Freunde - wurden nach
      dieser Version bei neuen Kapitalerhöhungen wieder befriedigt. Von den über 25
      000 neuen Aktien, die am 27. November gezeichnet wurden, fiel fast die Hälfte
      an die Manager Simais und Sinner sowie die Pressesprecherin Aenne Schaper.

      Anfang Dezember kamen beim "Wiederholungstäter Metabox" ("Capital") auch
      dubiose Firmen ins Spiel. So erhielt eine Bond Limited aus Zürich am 5.
      Dezember mehr als 130 000 Aktien zum Preis von je 4,61 Euro. Dahinter soll
      nach Aussage eines Ex-Metabox-Manns eine Briefkastenfirma auf den British
      Virgin Islands stecken, laut Domeyer sei es eine "Schweizer Anlagefirma". In
      Zürich finden sich jedenfalls weder im Handelsregister noch im Telefonbuch
      Spuren der Bond Limited.

      Am gleichen Tag übernahm die ITG Treuhand GmbH aus Alfeld knapp 390 000
      Aktien zum Stückpreis von einem Euro, weit unter Marktwert. Die Firma gehört
      unter anderem dem Metabox-Aufsichtsrat Siegfried Fleischer. Drei Tage später
      nahm auch die 100-prozentige ITG-Tochtergesellschaft IBEC AG ein
      Metabox-Paket ab - 40 000 Stück zu je 4,60 Euro. Bei der IBEC agiert Manfred
      Drung als Vorstandschef, der Aufsichtsratsvorsitzende von Metabox.

      Der Mann wurde - laut Domeyer - für sein Aktiendarlehen am 29. Januar 2001
      entschädigt. "Ich, Manfred Drung, zeichne hiermit 400 000 auf den Inhaber
      lautende Stückaktien ... zum Ausgabepreis von je Euro 1." Das steht auf dem
      Zeichnungsschein. Der Vorstand hatte erst am selben Tag die Ausgabe der
      Aktien beschlossen, "mit Zustimmung des Aufsichtsrats".

      Mit dem Dumpingpreis von einem Euro bewegt sich Metabox rechtlich auf
      dünnem Eis. Bei einer Kapitalerhöhung wie bei Metabox dürfe der Preis der
      Neuaktien laut Gesetz "nicht mehr als fünf Prozent vom aktuellen Kurs
      abweichen", erklärt Wirtschaftsprüfer Klaus Schneider von der
      Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre.

      Das Tohuwabohu ist kaum mehr einzugrenzen. Besorgt um Imageprobleme, hat
      sich bereits im Sommer 2000 die Nord/LB, die Metabox an die Börse gebracht
      hatte, als "Designated Sponsor" verabschiedet.

      Im Aufsichtsrat nahm der frühere N-tv-Chef Karl-Ulrich Kuhlo im November 2000
      nach vier Monaten Reißaus: "Ich fühlte mich schlecht informiert." Auch
      Wirtschaftsjournalist Manfred Schumacher, früher bei "Focus", legte vor zwei
      Wochen den Sitz im Kontrollgremium nieder.

      Vorstandschef Stefan Domeyer ist Realist, die miese Stimmung ist ihm
      geläufig. Neukunden von Metabox wollten "wegen des schlechten Rufs des
      Unternehmens nicht genannt werden", sagt er - erst vergangenen Freitag platzte
      wieder ein Geschäft.
      Avatar
      schrieb am 05.03.01 06:41:16
      Beitrag Nr. 17 ()
      K U R S M A N I P U L A T I O N

      WestLB im Zwielicht

      Gerüchte um die Kapitalerhöhung des Maschinenbauers Gildemeister
      werfen Schatten auf die WestLB. Die Bank soll den Kurs der
      Gildemeister-Aktie künstlich auf einem bestimmten Niveau gehalten
      haben.

      Frankfurt am Main - Noch am Morgen
      berichtete das "Handelsblatt", in Frankfurt liege
      eine Strafanzeige gegen Händler der WestLB
      vor. Die Staatsanwaltschaft Bielefeld ermittele.
      Die nordrhein-westfälische Landesbank wies
      den Verdacht der Kursmanipluation inzwischen
      zurück. "Wir haben uns nichts vorzuwerfen",
      bekräftigte ein Sprecher. Die WestLB habe ihre
      Funktion als Emissionsbank während der
      Kapitalerhöhung der Bielefelder Gildemeister
      AG "verantwortungsvoll ausgeführt". Von einer Anzeige wisse er nichts, sagte
      der Banksprecher.

      Laut "Handelsblatt" sind ist der Handel mit Gildemeister-Aktien an den beiden
      letzten Novembertagen 2000 geradezu explodiert und sank anschließend wieder
      um mehr als 95 Prozent. Die Kurse dieser beiden Tage wurden jedoch als
      Grundlage für den Bezugspreis der neu auszugebenden Gildemeister-Papiere
      genommen. Gerüchten zufolge steckte die WestLB selbst, die 8,5 Prozent an
      Gildemeister hält, hinter den meisten Handelsaufträgen.

      Sollte an der Geschichte doch etwas dran sein, könnten WestLB und
      Gildemeister in Schwierigkeiten stecken. Dann könnte die Kapitalerhöhung im
      Nachhinein kippen. Im extremsten Fall wäre sogar die Zulassung zum Handel
      gefährdet, und zwar für beide Parteien.
      Avatar
      schrieb am 05.03.01 06:55:59
      Beitrag Nr. 18 ()
      Das ist doch alles nichts neues, die Banken werden Euch alle abzocken.
      Die Strafen werden nicht von den Banken gezahlt, sondern vom Kleinanleger.
      Die Bank verdient immer!!
      Avatar
      schrieb am 05.03.01 07:17:32
      Beitrag Nr. 19 ()
      Wozu die Aufregung? Ich weiß zwar nicht wie alt hier einige sind und aus was für Verhälnissen Sie kommen ( vermutlich aus sehr behüteten... ), aber in der freien Marktwirtschaft, obwohl das Wort Kapitalismus treffender ist, gibt es nun mal nur wenige Regeln. Ich habe 2 Jahre einen Großhandel geleitet und bin nun schon seit 3 Jahren freiberuflich tätig. In der Zeit bin ich sowohl von Geschäftskunden, von Kunden und nicht zuletzt von Mitarbeitern des öfteren belogen, betrogen und bestohlen worden! Das zeichnet nunmal den Kapitalismus aus - der Stärkere und Clevere gewinnt. Der Rest geht ein. Wem das nicht gefällt, der kann sich ja mal die fehlgeschlagenen Realsozialistischen Experimente betrachten. Ich wohne z.B. bei Kassel und viele Leute machen sich hier über die Ossis ein bißchen lustig. Aber kaum hat man sich bei eigenen Gehversuchen von einem noch Cleveren über den Tisch ziehen lassen, schon ruft man nach Vater Staat d.h. wenn man selbst der Clevere ist will man Kapitalismus, wurde man reingelegt ruft man nach Sozialismus. Einfach erbärmlich dieses Verhalten! Wer sich genau mit den Unternehmen beschäftigt hat, hat auch auf einen längeren Zeitraum kaum Verluste. Ich stelle mir immer die selben Fragen: Welche Produkte oder Dienstleistungen benutze ich? Bei welchen Produkten oder Dienstleistungen kann ich mir vorstellen, daß Sie benutzt werden? Und warum? Anschließend checke ich die Firmen auf der Liste und schaue mir die Kennzahlen an. Da brauch ich weder eine Zeitschrift noch einen Analysten! Und sollte der Wert trotz sorgfältigster Analyse fallen, fliegt er per Stop loss raus! Und wer sich die Fragen bei den NM-Unternehmen stellt, wird sofort merken, daß man höchstens eine Handvoll Unternehmen kennt und deren Produkte nutzt...und der Rest??



      Gute Geschäfte wünscht

      M@D M@X
      Avatar
      schrieb am 06.03.01 06:21:54
      Beitrag Nr. 20 ()
      N E U E R M A R K T

      Micrologica vor der Pleite

      Der ehemalige Börsenliebling Micrologica steht vor dem Aus: Am
      Nachmittag stellte der am Neuen Markt notierte Softwarehersteller einen
      Insolvenzantrag wegen drohender Zahlungsunfähigkeit.

      Bargteheide - Wie das Unternehmen mitteilte, werden
      die liquiden Mittel der Gesellschaft voraussichtlich nicht
      ausreichen, um die künftig fällig werdenden
      Verbindlichkeiten zu erfüllen. Ein Privatinvestor hat eine Kreditlinie in Höhe von
      zwei Millionen Euro gekündigt. Bereits in der vergangenen Woche war die Aktie
      unter massiven Druck geraten, als die drohende Kündigung bekannt wurde.

      Das zuständige Amtsgericht Reinbek bei Hamburg hat bereits einen
      Insolvenzverwalter bestellt, mit dem noch heute ein erstes Gespräch geführt
      werden soll. Unter anderem werde es um die möglichst zügige Bezahlung der
      Löhne und Gehälter der 130 Mitarbeiter gehen.

      In den vergangenen Tagen seien erfreulicherweise Zahlungen von Kunden
      eingegangenen, Mitarbeiter und Partner hätten sich loyal geäußert, so das
      Unternehmen. Der Vorstand stehe in laufenden Gesprächen mit mehreren
      Finanz-Investoren, die konkretes Interesse an einer Beteiligung an der
      Gesellschaft bekundet hätten.

      Die Aktie wurde inzwischen bis zum Ende des Börsentages vom Handel am
      Neuen Markt ausgesetzt.

      Das Unternehmen aus Schleswig-Holstein war bereits 1998 an den Neuen
      Markt gegangen und gehörte zu den Altstars des Börsensegments. Die Firma
      beschäftigt sich mit der Zusammenführung von Telefon- und Computertechnik,
      wie sie zum Beispiel in Call-Centern benötigt wird. Da die Produkte einen guten
      Ruf haben, stieg der Kurs der Aktie nach dem Börsengang kräftig an und
      erreichte zu Beginn des Jahres 1999 mit mehr als 130 Euro ihren Höchststand.
      Die Aktie gehörte zum Nemax 50, den sie aber schon lange wieder verlassen
      musste.

      Nach einer Analyse der DG Bank, die das Unternehmen als Konsortialführer an
      die Börse brachte, haben Folgen des Börsengangs dem Unternehmen die
      wirtschaftlichen Schwierigkeiten eingetragen. Mit dem Erlös von rund 30
      Millionen Mark habe Micrologica eine Reihe von anderen Firmen übernommen
      und zahlreiche Kooperationen begründet, um das Wachstum zu beschleunigen.

      "Aus der Rückschau ist zu erkennen, dass die Gesellschaft dabei ihre
      Schlüsselmärkte aus den Augen verlor und sich von ihrer Kernkompetenz
      entfernte", schreibt die Bank. Zudem sei Micrologica in einen Wettbewerb mit
      großen Systemhäusern eingetreten, auf den das Unternehmen weder
      organisatorisch noch personell oder finanziell vorbereitet gewesen sei.
      Avatar
      schrieb am 06.03.01 06:35:21
      Beitrag Nr. 21 ()
      Aus der FTD vom 6.3.2001
      www.ftd.de/kursmanipulation

      Kursmanipulation: Kriminelle im Chefsessel
      Von Nicola de Paoli, Hamburg

      So viel Rummel wurde dem Amtsgericht Mainz schon lange nicht mehr zuteil. Die Haffa-Brüder traten als Zeugen auf.

      Der Verhandlungssaal in ersten Stock war vollgepackt mit Neugierigen, vor dem Raum drängelten sich Dutzende von Journalisten, die
      TV-Kameras und Mikrofone im Anschlag. Alle warteten sie an diesem Februarmorgen auf zwei Männer, die über Wochen abgetaucht
      waren, und nun als Zeugen zwangsweise wieder auftauchen mussten: Das EM.TV-Gespann Thomas und Florian Haffa.

      Die einstigen Lichtgestalten der New Economy waren geladen, um im Fall Egbert Prior auszusagen. Der als "Börsenguru" bekannte
      Wirtschaftsjournalist hatte in einem Fernsehinterview gesagt, Finanzvorstand Florian Haffa habe ihm gesteckt, man denke bei EM.TV über
      gewisse Unternehmensbeteiligungen nach. Die Ermittler bewerten diese Aussage als Tatbestand der unrechtmäßigen Kursmanipulation,
      Prior hingegen sah darin nur einen weiteren Beweis für seine Frohnatur. Er habe sich in dem Interview lediglich einen kleinen Scherz
      erlaubt.

      Jubelnews zum Absahnen

      Deutschlands Richter können über derlei Witze allerdings schon seit längerem nicht mehr lachen. Seit am Neuen Markt, der im März 1997
      gestarteten Börse für Wachstumswerte, ein Shooting-Star nach dem anderen in sich zusammenfällt, hat die Justiz alle Hände voll zu tun.
      Denn der Aktien-Hype, so stellt sich mittlerweile heraus, hat den Nährboden geschaffen für eine neue Art von Alltagskriminalität in
      Deutschland: Kursmanipulation und Anlegerbetrug.

      Da werden via Ad-hoc-Meldung großartige Erfolge angekündigt, denen dann weder Taten noch Erlöse folgen. Nicht selten nutzen
      Eingeweihte den Kursanstieg nach solchen Jubelmeldungen, um im großem Stil Papiere abzustoßen und kräftig abzukassieren.

      "Wir stehen hier erst ganz am Anfang", sagt ein hochrangiger Experte aus dem Umfeld der Börsenaufsicht voraus. Das Problem dabei:
      Sowohl Staatsanwälte als auch Ermittlungsbehörden sind mit den Aktienbetrügern noch völlig überfordert.

      Fast täglich kommen die Namen neuer Unternehmen dazu. Die beiden Haffa-Brüder, vor kurzem noch im Zeugenstand, könnten schon bald
      selbst als Angeklagte vor Gericht stehen. Die Münchener Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Insiderhandel und Verstoß gegen das
      Aktiengesetz.

      In der vergangenen Woche erwischte es einen weiteren Neue-Markt-Liebling von einst: die Metabox AG. Das Internet-Unternehmen aus
      Hildesheim hatte im vergangenen Jahr vier Großaufträge über insgesamt 2,9 Millionen so genannte Settop-Boxen verkündet. Mit dem
      TV-Zusatzgerät können die Zuschauer CDs abspielen, Filme bestellen und im Internet surfen.

      Am 10. April vermeldete Metabox via Ad-hoc-Mitteilung, dass es im Rahmen einer "strategischen Allianz" eine halbe Million Boxen verkauft
      habe. Der Aktienkurs verdoppelte sich. Ende Juni dann der nächste, bis dato größte Streich: Es gebe eine Absichtserklärung mit einer
      dänischen Firma über 1,8 Millionen Geräte. Die Boxen wurden bis heute nicht geliefert, die Staatsanwälte in Hannover bezweifeln die
      Richtigkeit der Angaben. Sie hegen den Verdacht, dass die Metabox-Manager den Kurs vorsätzlich gepusht haben, um danach
      abzusahnen.

      Zwei Herren sitzen wegen eines ähnlichen Verdachts bereits hinter Gitter. Die beiden Vorstands-Chefs des am Neuen Markt notierten
      Software-Unternehmens Infomatec, Gerhard Harlos und Alexander Häfele, sollen den Kurs ihrer Aktien mit falschen Ad-hoc-Mitteilungen in
      die Höhe getrieben und dann eigene Aktien im Wert von 56 Mio. DM verkauft haben. Besonders dreist ist der Fall des ehemaligen
      Schlagersängers Daniel David, der sich aus dem Firmenvermögen seines Unternehmens Gigabell bedient haben soll, um damit Insiderhandel
      zu betreiben.

      Was hier zu Lande gerade erst in Mode zu kommen scheint, ist im Mutterland der Aktienkultur, den USA, längst weit verbreitet. Das belegt
      die jüngste Bilanz in Sachen Kursmanipulation, die die US-Börsenaufsicht SEC in der vergangenen Woche veröffentlicht hat: Gegen 23
      Firmen wurden elf Strafverfahren eingeleitet, weil sie durch falsche Informationen ihre Aktienkurse beeinflusst hatten. Die Werte der
      beteiligten Unternehmen seien durch die Tricksereien um 300 Mio. $ "aufgepumpt" worden. Zwischen 1999 und 2000 haben sich die
      Börsenbetrügereien in den USA nahezu verdoppelt.

      Erfundene Pressemitteilung

      Darunter einige spektakuläre Fälle: So gelang es einem Studenten mit Hilfe einer erfundenen Pressemitteilung den Wert des
      Softwarehauses Emulex binnen Minuten um 62 Prozent zu dezimieren. Über einen Mail-Account in seiner ehemaligen Schule schickte er die
      angebliche Pressebotschaft an den Verteiler, der sie umgehend über die Nachrichten-Ticker jagte. Ein Schulbusmechaniker aus dem
      Bundesstaat Kansas ergaunerte durch Gerüchte, die er in Mailing-Listen gestreut hatte, rund 70.000 $.

      Die US-Behörden sind alarmiert: "Womit einst ein ganzes Netz von Brokern monatelang beschäftigt war, das schafft heute eine Person
      binnen Minuten mit Hilfe des PC", warnt SEC-Direktor Richard Walker.

      Die Euphorie an den Märkten machte es den Betrügern erschreckend einfach - auch in Deutschland. Vor allem bei illiquiden Werten
      bedurfte es oft nur einer Handvoll Anleger, um den Kurs nach oben zu treiben.

      Wie der Markt tickt

      Wie der Markt tickt, hat die Staatsanwaltschaft Mainz dargelegt. Selbst wenn Informationen über ein Unternehmen nur 250.000 Anleger
      erreichten, so das Zahlenspiel, seien Kurssteigerungen "von 10 bis 30 Prozent" drin.

      Ein ehemaliger Mitarbeiter des Bundesaufsichtsamts für den Wertpapierhandel verrät, woher die Behörde Anregungen für ihre
      Ermittlungsarbeit bekommt. "Wir achten auf Vorwürfe, die in der Presse erhoben werden."

      Nicht immer stecken hinter den Erfolgsnews der Jung-Stars vom neuen Markt handfeste Betrugsabsichten. Die zahlreichen Paragrafen der
      Aktiengesetze bergen auch viele Fallstricke. "So mancher Chef weiß gar nicht, worauf er sich bei Ad-hoc-Mitteilungen einlässt", vermutet
      ein Experte der Universität Hamburg. Die Vorschriften des Wirtschaftstrafrechts gelten als schwammig.

      Viele Anwälte blicken nicht durch

      Selbst die Juristen tun sich damit bislang schwer. Viele Staatsanwälte blicken durch den Paragrafendschungel nicht durch. Normalerweise
      sind Delikte im Strafgesetzbuch geregelt. Nicht aber, wenn es um Börsen und Aktien geht. Derartige Verstöße werden nach dem Börsen-
      oder Wertpapierhandelsgesetz geahndet. Eine für die meisten Juristen komplizierte Materie.

      Hinzu kommt, das "wichtige Beweisquellen bei Kursmanipulationen und Insidervergehen nur eine kurze Lebensdauer" haben, sagt ein
      ehemaliger Ermittler. Zwar müssten Telefongespräche von Börsenhändlern drei Monate lang aufbewahrt werden: "Aber wegen der langen
      Bearbeitungszeit sind die Informationen im Zweifel schon gelöscht, wenn die Kollegen kommen."

      So begann auch der Prozess gegen Egbert Prior mit einer Peinlichkeit. Prior war zunächst wegen des Verdachts von Insider-Geschäften
      ins Visier der Polizei geraten. Als ihm nichts nachzuweisen war, wurde er kurz darauf wegen der Manipulation von Aktienkursen
      angeklagt. Dummerweise enthielt die Anklageschrift Passagen, die wörtlich aus dem ersten Verfahren abgeschrieben waren.

      Unsicherheit? Oder schlicht Bequemlichkeit? "Der Fall ist der erste seiner Art in Deutschland und die Staatsanwaltschaften probieren aus,
      was geht und was nicht", sagt Priors Anwalt Felix Dörr.

      Ein bekannter Strafrechts-Experte sieht wenig Chancen, dass sich das so schnell ändert: "Die Staatsanwaltschaften haben großen Horror
      davor, mit ungewohnten Vorschriften umzugehen, zu denen es noch keine Grundsatzurteile gibt." Und die könnten frühestens im Herbst
      die Unternehmen Gigabell, Infomatec und EM.TV liefern.


      © 2001 Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 09.03.01 06:10:03
      Beitrag Nr. 22 ()
      N E U E R M A R K T

      Warum Aufsichtsräte versagen

      Vier Jahre alt wird der Neue Markt am 10. März. Meldungen über
      existenzgefährdende Verluste, Liquiditätsengpässe, Insiderverdacht,
      massive Verfehlung von Prognosen und teilweise sogar revidierte
      Jahresabschlüsse häufen sich. Wo waren die Aufsichtsräte?

      Frankfurt am Main - Der ehemalige Überflieger
      EM.TV beschäftigt ebenfalls wie das
      Augsburger Softwarehouse Infomatec bereits
      die Juristen. Doch die Liste der Unternehmen,
      die am Neuen Markt in die Negativschlagzeilen
      gekommen sind, lässt sich mit Gigabell, Abit,
      CPU Softwarehouse, Letsbuyit.com, Metabox,
      Teamwork, Team Communications, Ad Pepper
      Advanced Medien, Blue C, Heyde, Infomatec
      und Micrologica fast täglich erweitern.
      Während bei vielen Unternehmen, wie zuletzt
      bei dem Bad Nauheimer Software-Unternehmen Heyde, der Vorstand die
      Konsequenzen zieht und zurücktritt, wurde die Frage, wer die Vorstände der
      Unternehmen beaufsichtigt hat, bisher kaum gestellt. Bei einem der ehemaligen
      Vorzeigeunternehmen am Neuen Markt fällen Analysten vernichtende Urteile:
      "Das Management hat den Überblick über das Unternehmen verloren",
      kommentierte Reinhard Rother von Delbrück Asset Management die schwierige
      Lage des Unternehmens. Die Heyde AG sei "sehr aggressiv" gewachsen, das
      habe "eklatante Managementschwächen" offenbart.

      Doch dafür, dass Aufsichtsräte krisengeschüttelter Unternehmen ihr Amt
      niederlegen, muss das Unternehmen offenbar fast pleite gehen. "Gerade bei
      jungen Unternehmen sind die Aufsichtsräte besonders stark gefordert", sagt
      Reinhild Keitel von der Schutzgemeinschaft für Kleinaktionäre. Markus Straub,
      der ebenfalls die Schutzgemeinschaft vertritt, fordert: "Aufsichtsräte müssen mit
      Sachverstand und Wissen an ihre Aufgabe gehen und sollten möglichst auch
      Strukturierungserfahrung haben." Statt dessen säßen in dem Gremium nicht
      selten Familienangehörige, Freunde oder Bekannte des Vorstandes.

      "Am Neuen Markt ist meist der Vorstand auch Großaktionär und bestimmt
      damit seinen Aufsichtsrat selbst", ergänzt Keitel. Bei der Metabox AG in
      Hildesheim sitze dem Aufsichtsrat sogar mit Manfred Drung der Geschäftsführer
      einer Tochtergesellschaft vor, erklärten Analysten. Bei dem Augsburger
      Unternehmen Infomatec, von dem zwei ehemaligen Vorstände in Haft sitzen,
      kam die WestLB stärkerer Kritik am von ihr entsandten
      Aufsichtsratsvorsitzenden zuvor: Die Bank, die Infomatec an die Börse gebracht
      hatte und das Unternehmen am Neuen Markt als Designated Sponsor auch
      betreute, zog im August mit dem Betreuermandat auch ihren leitenden
      Mitabeiter Volker Müller-Scheessel vom Aufsichtsratsvorsitz zurück.

      Universitätsprofessor Wolfgang Gerke vom Lehrstuhl für Bank- und
      Börsenwesen der Universität Nürnberg-Erlangen fordert, dass die Aufsichtsräte
      besser honoriert werden sollten. Die Bezahlung sollte erfolgs- und
      ergebnisorientiert erfolgen. Als Kriterium könnten der Aktienkurs und der
      Jahresüberschuss dienen. Die derzeitige Bezahlung sei vom Renommee der
      Aufsichtsräte abhängig, erklärte Gerke ohne Nennung von Beträgen. Andere
      Quellen sprechen von Summen zwischen 20.000 und 100.000 Mark.

      Bei EM.TV hat der ehemalige Aufsichtsratsvorsitzende Nickolaus Becker, im
      Hauptberuf Rechtsanwalt, nach Presseberichten bei großen Transaktionen wie
      Jim Henson und dem Formel-1-Einstieg mitverhandelt. "Es ist nicht verboten,
      das zu kontrollierende Unternehmen auch rechtlich zu beraten", räumten sowohl
      Keitel wie auch Gerke ein. Eine Beratungstätigkeit, die je nach Umfang und
      Komplexität den beratenden Anwälten fette Prämien einbringe, sollte jedoch
      vom Aufsichtsrat genehmigt und im Geschäftsbericht ausgewiesen werden,
      fordert die SdK.




      S T A R T - U P S

      Die Chefs verdienen immer mehr

      Krise hin oder her - das eigene Gehalt muss stimmen, finden die Bosse
      der New Economy. Einer Studie zufolge stieg ihr Einkommen um mehr
      als 20 Prozent.

      Boston - Von 1999 bis 2000 stieg das
      Festgehalt der CEOs (Chief Executive Officer)
      von US-Internetfirmen von durchschnittlich
      161.000 Dollar auf 178.000 Dollar. Dies ergab
      eine Studie der Unternehmensberatungen
      Ernst&Young, Hale and Dorr und J. Robert
      Scott in Zusammenarbeit mit der
      Harvard-Universität. Noch stärker stiegen die
      Bonuszahlungen: Die Chefs gönnten sich im
      Jahr der Krise durchschnittlich 72.000 Dollar -
      ein Plus von 71 Prozent.

      Auch die anderen Führungskräfte konnten nicht klagen: Die Vorstände fürs
      operative Geschäft (COO) konnten immerhin 152.000 Dollar mit nach Hause
      nehmen (plus 17 Prozent), dazu kamen Bonuszahlungen von 53.000 Dollar
      (plus 71 Prozent). Ähnliche Zuwächse sahen die Finanzvorstände.

      Nur die Verkaufsleiter verschlechterten sich leicht: Zwar stieg das Basisgehalt
      von 133.000 auf 148.000 Dollar, aber die Bonuszahlung fiel mit 54.000 Dollar
      niedriger aus als im Jahr zuvor (72.000 Dollar).

      Befragt wurden 1000 Führungskräfte aus 211 Unternehmen aus dem
      Technologie-Sektor. Über die Hälfte der Firmen befand sich noch in der
      Frühphase, d.h. vor der dritten Finanzierungsrunde.
      Avatar
      schrieb am 19.03.01 12:50:36
      Beitrag Nr. 23 ()
      Mitarbeiter des Software-Herstellers Ixos sollen kurz vor einer
      Gewinnwarnung große Aktienpakete verkauft haben. Jetzt ermittelt die
      Staatsanwaltschaft wegen Insiderverdachts.

      München - Die Münchner Staatsanwaltschaft ermittelt
      gegen ehemalige Verantwortliche des
      Softwareunternehmens Ixos wegen Verdachts des
      Insiderhandels. Wie die Ixos Software AG am Freitag bestätigte, gibt es
      Ermittlungen gegen einzelne, bereits aus dem Unternehmen ausgeschiedene
      Anteilseigner, die Aktienverkäufe getätigt hätten.

      "Derzeitige Ixos-Vorstände und Mitarbeiter sind davon nicht betroffen", heißt es
      in der Mitteilung des Unternehmens. Der Ixos-Kurs sackte am Freitag am
      Neuen Markt zwischenzeitlich um 11,5 Prozent auf 7,8 Euro ab.

      Konkrete Namen der Personen, auf die sich die Ermittlungen erstrecken, seien
      Ixos nicht bekannt, da das Unternehmen nicht in die Ermittlungen involviert sei,
      teilte Ixos weiter mit.

      Wertpapieraufsicht: Wir vermuten Insider-Handel

      Das Bundesaufsichtsamt für den Wertpapierhandel (BaWe) bestätigte, am 16.
      Februar gegen mehr als zwei Personen Anzeige erstattet zu haben.
      Hintergrund: Vor einer Ad-hoc-Meldung vom 31. März vergangenen Jahres war
      es zu auffälligen Umsätzen gekommen, die Hinweise auf verbotene
      Insider-Geschäfte lieferten.

      Eine Untersuchung durch BaWe-Ermittler habe diesen Verdacht bestätigt. "Wir
      gehen davon aus, dass es im Vorfeld Aktienverkäufe durch mehrere Personen
      mit Insiderkenntnissen gegeben hat", sagte eine Sprecherin der Behörde.

      Vorstand verkaufte 300.00 Aktien

      Ende März 2000 hatte Ixos überraschend für das dritte Geschäftsquartal einen
      erheblichen Verlust angekündigt. Daraufhin war der Aktienkurs um mehr als 46
      Prozent auf 42 Euro eingebrochen. Kurz darauf fiel sie erneut um über 50
      Prozent. Vor der Verlustwarnung allerdings hatten mehrere Altaktionäre massiv
      verkauft. Der frühere Vorstand und Mitgründer Hans Strack-Zimmermann räumte
      dies Wochen später ein. Er habe etwa 300.000 Aktien zu einem
      Durchschnittspreis von rund 50 Euro abgegeben, sagt er damals.

      Auch der ehemalige Vorstandssprecher Eberhard Färber und eine
      Investmentbank hätten Anteile verkauft. Bei dieser Investmentbank handelt es
      sich nach Recherchen von manager-magazin.de um Goldman Sachs. Ixos
      erklärte dazu am Freitagabend, das Unternehmen werde auf Anfrage alle ihr
      bekannten Aktienverkäufe von Mitarbeitern im Vorfeld der Gewinnwarnung
      gegenüber dem Bundesaufsichtsamt für Wertpapierhandel offen legen.

      Auch die Bank verkaufte - nachdem sie zum Kauf geraten hatte

      Pikantes Detail: Das Paket der Investmentbank Goldman Sachs hatte einen
      Umfang von insgesamt 600.000 Aktien. Zusammen mit den von den Vorständen
      verkauften Papieren - ebenfalls 600.000 Stück - wurden so wenige Wochen vor
      der Gewinnwarnung 1,2 Millionen Aktien oder sechs Prozent des Grundkapitals
      auf den Markt geworfen.

      Dieselbe Bank hatte die Aktie zuvor nachdrücklich empfohlen, und zwar gleich
      zweimal. Am 20. Januar stuften die Goldman- Analysten Ixos als "attraktiven
      Kauf" ein und begründeten dies damit, dass der Spezialist für
      Archivierungs-Software erhebliches Nachholpotential an der Börse hätte.

      Empfehlung als "Market Outperformer"

      Etwa eine Woche später legten die Goldman-Strategen noch einmal nach:
      Kursziel 65 Euro, so ihre Vorgabe für die Ixos-Aktie, die nun als auf "Market
      Outperformer" eingestuft wurde. Das Unternehmen habe mit der Veröffentlichung
      der Zahlen für das zweite Quartal überzeugen können, außerdem sei der
      Umsatz von 23,5 Millionen Euro im Vorjahr nun auf 31 Millionen Euro gestiegen.
      Für die Jahre 2000 und 2001 revidierten die Experten ihre Gewinnprognosen von
      0,26 auf 0,30 Euro und von 0,58 auf 1,02 Euro nach oben.

      Die Empfehlung verfehlte ihre Wirkung nicht. Die Aktie schoss steil nach oben
      und erreichte innerhalb weniger Wochen ein Niveau von etwa 100 Euro. Wenige
      Wochen später kam die Gewinnwarnung, aber zu diesem Zeitpunkt hatte die
      Bank längst verkauft.

      Sie war übrigens in dem Konsortium vertreten, dass Ixos am 7.10.1998 mit
      415.000 Aktien an die Börse gebracht hatte. Konsortialführer war die Deutsche
      Bank. Auch sie hatte Ixos im Januar massiv zum Kauf empfohlen.
      Avatar
      schrieb am 19.03.01 12:52:28
      Beitrag Nr. 24 ()
      Geile Info´s Joe!

      Kasi
      Avatar
      schrieb am 19.03.01 12:54:59
      Beitrag Nr. 25 ()
      @kasmarski: du bist vielleicht eine witzfigur. vor einiger zeit hast du hier noch dumm rumgeblökt und 10.000% chancen versprochen, genauso wie die marktschreier von den börsembriefen. schau mal in deine alten postings rein, du lachnummer. und heute sind wieder die anderen schuld..
      ihr lemminge seid selber schuld.
      Avatar
      schrieb am 19.03.01 13:03:28
      Beitrag Nr. 26 ()
      Bei der 10.000 Chance handelte es sich und handelt sich´s immer noch um ein aussichtsreiches Investment. Um eine Firma, die eine Technologie verfügt, die in Zukunft gebraucht wird. Alles wurde klar dargestellt. Ich denke, daß ist was anderes als wenn Banken, den Leuten im eigenen Land vorsätzlich herausgeputzte Firmen andrehen und dafür ein Schweinegeld verlangen, oder. Diese dann durch eigene Analysten hochpushen und dann ihr Päckchen auf den Markt schmeißen. Wenn du unseren Neuen Markt als ein gutes Segment betrachtest, dann ist fraglich, wer hier die Lachnummer ist. Es geht hier nicht um Gewinn oder Verlust, sondern um vorsätzlichen Betrug. Wenn du das befürwortest kann ich Dich nicht für voll nehmen.

      Kasi
      Avatar
      schrieb am 19.03.01 13:23:44
      Beitrag Nr. 27 ()
      ich kann leute nicht für voll nehmen, die bei dem spielchen fleißig mitmischen, 10.000% 300% und sonstige chancen versprechen, also selber dumm mitpushen und sich dann hinterher beklagen, wenn sie auf dem kram sitzengeblieben sind. du bist selbst schuld.
      Avatar
      schrieb am 19.03.01 13:26:44
      Beitrag Nr. 28 ()
      Hallo Kasmarski,

      für mich ist neben den firmeninternen Betrügereien die Abzockermentalität
      der Banken bei IPOs der größte Skandal. Durch bewußt maximale Emissionspreise
      war bei fast allen IPOs der letzten 18 Monate ein Absturz garantiert vorprogrammiert!
      Schon in Zeiten der sich abzeichnenden Internetflaute wurde Firmen wie Letsbuyit oder
      AdPepper mit einer horrenden Emissionsmarktkapitalisierung auf den Markt gedrückt.
      Der Kursverfall dieser und vieler anderer derartiger Aktien war für jedenvoraussehbar
      und verursachte die Abwärtsspirale am NM.
      Firmen am NM, die ihre Ziele erreicht oder übertroffen haben, wurden und werden in diesen
      Abwärtsstrudel hineingerissen.
      Doch paradoxerweise ist das einzig beruhigende, daß der NM so dermaßen leicht manipulierbar
      ist, daß die Banken ihre ehemalige goldene Wollmilchsau "Neuer Markt" nicht ganz
      absaufen lassen werden! Wo sollen sie denn sonst ihre Ipos unterbringen?
      Wo sonst ihrer Fondsgelder so leicht vermehren? Wo sonst so leicht Zinsen für Effektenkredite
      kassieren? Wo sonst so kräftig an Ordergebühren kassieren?
      All das klappt nur mit Hilfe der Kleinanleger! Und die kommen erst wieder, wenn der Markt
      steigt und das nicht nur für einen Zockertag!
      Nach 85% minus im Index ist wohl eine Trendwende mehr als gerechtfertigt!
      Und genau das wird dann die Begründung für wieder steigende Kurse sein.

      Bye Netfox
      Avatar
      schrieb am 19.03.01 13:33:38
      Beitrag Nr. 29 ()
      Es geht hier nicht um meinen Gewinn, Verlust, wie auch immer. Es geht um legalen Betrug! Ich jammere nicht, sondern weise auf Zustände hin, die alles andere als korrekt sind. Und in meinen Thread´s steckt ne Chance, aber das was die Banken verkauften, da war von Anfang an keine Chance vorhanden. Es war ein groß angelegter Betrug und das in unserem ach so herrlichen Rechtsstaat und das Spiel ist noch lange nicht vorbei. Aber der Betrug hat ne größere Lobby, als der Rechtstaat und das muß sich ändern. Ich handele gern, aber der Markt ist ohne andere Auflagen nicht mehr handelbar und es wär schade drum.

      Kasi
      Avatar
      schrieb am 19.03.01 14:09:22
      Beitrag Nr. 30 ()
      Hallo zusammen,

      Marcus Koch hat einmal in der Telebörse folgende Sicht zur Situation an den Märkten geäußert.

      Die Nasdaq und der neue Markt sind eine große Blase und das wüßte auch jeder. Da eine Blase über Jahre bestehen könne wäre man dumm, man würde nicht versuchen mit dieser Blase Geld zu verdienen. (so in etwa)

      Ich kenne einige Anleger, die schon seit sehr langer Zeit an der Börse spekulieren und verspätet nach o. g. Motto in den Zockermarkt eingestiegen sind. Vielen war also das Risiko bekannt, aber die Gier nach dem schnellen Geld war einfach zu groß. Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um. So einfach ist das. Um diese habe ich kein Mitleid.

      Betrogen wurden die vielen „Hausfrauen und Taxifahrer“, die keine Ahnung von der Börse hatten und in Treu und Glauben ihren Bausparvertrag gekündigt haben um Aktien zu kaufen. In der Regel kamen sie an einen jungen Bankberater, der ihnen dann so einen Neuen Markt Mist aufgeschwatzt hat.

      Der größte Betrüger war der Deutsche Staat mit der Telekom. Der Börsengang zu 28 DM war noch in Ordnung. Der Rest ist allseits bekannt. Heute steht unser Bundeskanzler hin und sagt die Telekom sei unterbewertet. Mir fehlen die Worte.

      Aber wer wie ich den 87 Crash mitmachen durfte weiß, daß in ein paar Monaten die Welt schon wieder ganz anders aussieht. Die „Hausfrauen und Taxifahrer“ beginnen schon wieder mit dem ansparen eines neuen Bausparvertrages. Die Geschichte wiederholt sich immer.

      Gruß Substanzsucher
      Avatar
      schrieb am 20.03.01 11:51:11
      Beitrag Nr. 31 ()
      Die so eifrigen Befürworter des reinen Kapitalismus sind meistens selber froh, das sie
      arbeitslosenversichert sind, zur Not zum Sozialamt rennen können oder auch nur im Fall,
      das sie selber betrogen wurden, die Rechtsschutzversicherung aus der Tasche ziehen könnnen.
      Und die selber BSE Fleisch gegessen haben, bis es ihnen gesagt wurde, das das Fleisch evtl.
      nicht koscher sein könnte. Aber der Fleischlemminge ...................
      Und wenn die sich ein Auto kaufen das eigentlich 100 PS haben sollte laut Prospekt, aber nur
      75 PS hat, dann sagen die auch nicht "ich hätte cleverer sein müssen" sondern rufen nach
      Recht und Richter.
      Ich hoffe das sich diejenigen, die sich diesen Fallen ausgesetzt sehen, dann auch noch
      kaputtlachen!

      Was hier reingestellt wird sind Artikel über Methoden, wie ein Konglomerat aus
      Finanzkreisen gegen Regeln verstößt, Prospekte falsch erstellt werden und Bewertungen
      manipuliert. Diese helfen vielleicht den Lesenden bei einer Investition, kritischere Fragen
      zu stellen. Früher hieß der Kassierer in der Bank "Bankbeamter". Das sagt etwas über den
      Vertrauensvorschuß, den die Kreditunternehmen genossen haben. Und auch heute noch wird den
      Banken so etwas nicht zugetraut.
      Aber langsam dringt es ins Bewußtsein.
      Nicht zuletzt durch solch eine Seite!

      JoeUp
      Avatar
      schrieb am 22.03.01 14:46:51
      Beitrag Nr. 32 ()
      D E R 1 0 0 - M I L L I O N E N - D O L L A R - C L U B

      Cash vor dem Crash

      Insider von Technologie-Firmen haben an der Nasdaq-Blase offenbar
      fürstlich verdient. Rechtzeitig bevor die Kurse ihrer Unternehmen um 90
      Prozent fielen, machten sie Kasse. US-Medien sprechen spöttisch vom
      100-Millionen-Dollar-Club.

      New York - Der Chef einer Firma weiß
      gewöhnlich am besten, wann er seine Aktien
      verkaufen sollte. Laut einer Studie von
      Thomson Financial und dem "Wall Street
      Journal" haben mindestens 50 Gründer und
      Manager von Nasdaq-Firmen während der
      Börsen-Euphorie im letzten Frühjahr große
      Anteile an ihren Firmen verkauft. Dabei
      nahmen sie jeweils mehr als 100 Millionen
      Dollar ein. Danach sahen sie zu, wie ihre
      Firmen rund 90 Prozent an Wert verloren.

      So hat der 36-jährige Gründer der Internet-Beratungsfirma Scient, Eric
      Greenberg, zwischen Oktober 1999 und Dezember 2000 Aktien im Wert von
      225 Millionen Dollar verkauft. Die gesamte Firma ist inzwischen nur noch 130
      Millionen Dollar wert.

      Marc Bell, der 33-jährige Gründer der Internet-Firma Globix, verkaufte im
      Februar 2000 ein Drittel seiner Anteile für 129 Millionen Dollar. Der Preis pro
      Aktie: 67,44 Dollar. Inzwischen ist der Kurs auf 3,25 Dollar gefallen, das
      Unternehmen ist damit nur noch 136 Millionen wert.

      Es handele sich um eine riesige Umverteilung des Wohlstands von normalen
      Anlegern zu Insidern, zitiert das "Wall Street Journal" einen Investment-Banker.
      Die Insider konnten auch deshalb kaum verlieren, weil sie Aktien zum
      Vorzugspreis bekommen hatten und so selbst bei fallenden Kursen noch
      Gewinne realisieren konnten.

      Im ersten Quartal 2000, als die Nasdaq von einem Hoch zum nächsten jagte,
      wurden Aktien im Wert von 18 Milliarden Dollar verkauft, fand die Studie. Das
      war doppelt so viel wie der vorherige Rekord im vierten Quartal 1999.

      Beim B2B-(Business-to-Business)-Marktplatz Ariba gibt es gleich sechs
      Mitglieder des 100-Millionen-Dollar-Clubs. Auch hier ist der Kurs seither um 94
      Prozent gefallen.

      Die befragten Insider weisen jeglichen Vorwurf von sich: Es habe sich schlicht
      um gutes Timing gehandelt. Ariba-Sprecherin Lauren Ames: "Niemand konnte
      vorhersagen, was passieren würde."
      Avatar
      schrieb am 27.03.01 06:50:18
      Beitrag Nr. 33 ()
      M A N N E S M A N N

      Noch mehr Prämien nach Vodafone-Deal

      Außer dem früheren Mannesmann-Vorstandsvorsitzenden Klaus Esser
      und dem damaligen Aufsichtsratschef Joachim Funk haben offenbar 14
      weitere Mitarbeiter nach der Übernahme des Konzerns durch Vodafone
      Prämien erhalten. Insgesamt sollen dafür 32 Millionen Mark zur
      Verfügung gestanden haben.

      Düsseldorf - Wie das Nachrichtenmagazin
      "Focus" unter Berufung auf Firmeninsider
      berichtet, soll Esser angeblich aus diesem
      Topf Geld an die Vorstandsmitglieder Lars
      Berg, Peter Gerard, Kurt-Jürgen Kinzius und
      Albert Weismüller gezahlt haben. Zu den
      Prämien-Empfängern gehörten auch der
      Mannesmann-Mobilfunk-Chef Jürgen von
      Kuczkowski sowie Mannesmann-Arcor-Chef
      Harald Stöber.

      In einem Interview mit dem
      Nachrichtenmagazin ging Esser nicht auf die Namen der finanziell bedachten
      Kollegen ein, rechtfertigte aber seine Zahlungen: "Dieses Geld habe ich unter
      dem Team verteilt, das mit mir für die Aktionäre gekämpft hat". Sowohl bei der
      Vodafone-Mobilfunksparte D2 als auch bei der Festnetzsparte Arcor war
      zunächst niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.
      Avatar
      schrieb am 27.03.01 07:16:01
      Beitrag Nr. 34 ()
      @JoeUp,
      und was sagt uns das:

      Du hast im Leben etwas falsch gemacht, nicht neidisch auf die anderen sein.
      Du an Essers stelle hättest das genauso gemacht, ich auch!
      Avatar
      schrieb am 27.03.01 12:04:58
      Beitrag Nr. 35 ()
      Hallo Thika,

      ne, bin weit davon entfernt davon neidisch zu sein. Ich ich were ihn auch nicht
      verurteilen, weil ich tatsächlich nicht weiß, ob ich in dieser Situation den
      Verlockungen nicht auch erlegen gewesen wäre!
      Bin nur immer wieder erstaunt, mit welcher Chuzpe sich "seriöse" Manager bedienen
      Und welche Dummheit oft dahintersteckt. Die denken es wird schon gutgehen,
      keiner bekommt es mit. Denk an Heubel in Köln. Für läppische 15.000 DM die
      politische Karriere ruiniert, Esser muss evtl. vor den Kadi, die Hoffa-Brüder mußten
      schon einen Teil ihrer Aktiengewinner an die Fa. blechen. Bleibt zwar noch gennug aber
      sie sind aus dem Spiel., Die Liste dere ist lang.

      Zudem erstanunt mich, wie wenig Regularien es in dem ansonsten dichten deutschen
      Gesetzeswerk für Wirtschaftskriminalität gibt.

      JoeUp
      Avatar
      schrieb am 02.04.01 13:14:22
      Beitrag Nr. 36 ()
      Aus der FTD vom 30.3.2001
      www.ftd.de/sdk

      Kleinaktionären reichen neue Börsenregeln nicht
      Von Tim Bartz, Frankfurt

      Die Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK) hat das verschärfte Regelwerk für den Neuen Markt gelobt, zugleich
      aber auf Schwachstellen aufmerksam gemacht.

      So sei nicht gewährleistet, dass die Regeln kontrolliert würden, sagte SdK-Vorstandsmitglied Markus Straub. Zudem sei zweifelhaft, ob
      Verstöße wirkungsvoll geahndet werden könnten. "Die Sanktionen greifen nur bedingt", sagte Straub. Mit Blick auf das geplante 4.
      Finanzmarktförderungsgesetz forderte die SdK Änderungen im Straf- und Zivilrecht, um den Anlegerschutz zu erhöhen. "Selbst in der
      Spielbank ist man gegen Betrug geschützt", sagte SdK-Rechtsexperte Harald Petersen.

      Nach dem neuen Regelwerk der Deutschen Börse müssen Firmen sowie deren Vorstände und Aufsichtsräte seit März spätestens nach
      drei Handelstagen offen legen, wenn sie Aktien der eigenen Gesellschaft gehandelt haben. Zudem müssen sie im Emissionsprospekt und in
      den Quartalsberichten einzeln aufschlüsseln, wie viele Aktien ihrer Firma sie besitzen. Bislang musste lediglich die Gesamtzahl genannt
      worden.

      Zentraler Schwachpunkt des neuen Regelwerkes sei, dass ausschließlich die Firmen selbst, nicht aber ihre Organmitglieder wie Vorstände
      und Aufsichtsräte meldepflichtig gegenüber der Börse seien, sagte Straub. Die Unternehmen müssten sich darauf verlassen, dass das
      entsprechende Organmitglied einen Aktienverkauf fristgerecht meldet. Unklarheit bestehe, wenn sich ein Aufsichtsrat unter Verweis auf
      den Datenschutz weigere, einen Verkauf zu melden. Besonders problematisch sei, wenn die Börse den Verstoß gegen die Meldepflicht
      bemerke. Dann könne sie nur das Unternehmen, nicht aber den Aufsichtsrat selbst zur Rechenschaft ziehen.

      Unklarer Anspruch auf Schadenersatz

      Der Sanktionskatalog der Börse reicht dabei von einer Höchststrafe von 100.000 Euro bis hin zum Ausschluss aus dem Marktsegment.
      Beides ginge aber zu Lasten des betreffenden Unternehmen und damit der Aktionäre, beklagte Straub. Unklar sei zudem, ob die Firmen
      Anspruch auf Schadenersatz gegenüber ihren Organmitgliedern hätten.

      Für problematisch hält Straub auch die Möglichkeit, dass Vorstände ihre Aktienpakete als Schenkung an Familienmitglieder weiterreichen
      und sich so der Meldepflicht entziehen. Den Verkauf der Papiere zu einem späteren Zeitpunkt kann die Börse auf Grund des Datenschutzes
      nicht mehr kontrollieren. Die SdK will demnächst auf ihrer Homepage (www.sdk.org), ähnlich wie die Börse, darüber informieren, wer
      wann wieviel Aktien seines Unternehmens gehandelt hat. Zudem sollen der jeweils aktuelle Aktienbestand und der Bestand zum
      Börsengang aufgeführt werden. Diese Informationen werden mit dem Aktienkurs zum Zeitpunkt der Transaktion verknüpft.

      Dafür hat die SdK alle 338 Unternehmen des Neuen Marktes angeschrieben, um die Aktienbestände der Organmitglieder in Erfahrung zu
      bringen. Bislang hätten 221 Firmen die Informationen geliefert. "Schwarze Schafe wie Metabox oder Sunburst sind aber nicht dabei", sagte
      Straub. Petersen forderte, im 4. Finanzmarktförderungsgesetz den Tatbestand des Kursbetruges zu reformieren und Verstöße gegen
      Ad-hoc-Mitteilungen zu bestrafen. Bußgelder allein reichten nicht aus. Das Merkmal der Kursbeeinflussungsabsicht müsse aus dem
      Tatbestand des Kursbetruges herausgenommen werden. "Dann ist allein das wissentliche Verbreiten von falschen Informationen strafbar",
      sagte Petersen.

      Zudem sollten Investoren ein Recht auf Schadenersatz erhalten, falls Anlageentscheidungen nach bewusst falschen Firmenprognosen
      getroffen wurden. Der Schädiger müsse dann ein nicht vorsätzliches Handeln nachweisen. Bislang liegt die Beweispflicht bei den
      Aktionären. Ein Entwurf der Gesetzesnovelle soll bis zum Sommer vorliegen. Mit dem Gesetz will die Bundesregierung die Finanzmärkte
      stärker kontrollieren, sie transparenter machen und die Zuständigkeit der Aufsichtsämter eindeutiger definieren.


      © 2001 Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 02.04.01 13:20:05
      Beitrag Nr. 37 ()
      Gegen die Vorschriften am Neuen Markt

      Viele Firmen bringen Bilanzen zu spät

      Überforderung oder Verzögerungstaktik? / Deutsche Börse veröffentlicht Liste der Regelbrecher

      München – Immer mehr Unternehmen am Neuen Markt verschieben die Bekanntgabe ihrer Jahreszahlen. Experten
      vermuten, dass einige Firmen mit den strengen Bilanzierungsvorschriften schlichtweg überfordert sind. Nach
      schlechten Erfahrungen müssen Anleger aber wohl auch in einigen Fällen mit Hiobsbotschaften rechnen.

      Von Simone Boehringer

      Der Bilanzierungsprozess sei „deutlich komplexer als geplant“, meldete an diesem Dienstag der am Neuen Markt notierte Softwareanbieter
      CAA. Deshalb müsse das Unternehmen die für den 27. März geplante Vorlage der Jahreszahlen auf den 10. April verschieben. Tags zuvor
      hatte die ebenfalls an der Frankfurter Wachstumsbörse geführte NSE Software die Präsentation des Jahresabschlusses auf unbestimmte Zeit
      verschoben. „Eine Begründung werden wir nachliefern, sobald die Deutsche Börse uns die Neuterminierung genehmigt hat“, sagte
      Sprecherin auf Anfrage der SZ.

      Am krisengeschüttelten Neuen Markt rufen solche Nachrichten freilich besondere Skepsis hervor. Im Fall von NSE Software hatte das
      Unternehmen bereits Anfang März die Anleger gewarnt, dass ein geplantes Sanierungsprogramm „drastische Auswirkungen auf die Bilanz“
      haben werde. Bei der CAA fehlte ein solcher Hinweis im Vorfeld. Nach Angaben von Vorstandsmitglied Gabriele Müller habe die
      Konsolidierung zweier Tochtergesellschaften die Beendigung des Zahlenwerks überraschend hinausgezögert. Ähnlich lautet auch die
      Begründung beim Glasfaser-Spezialisten Adva Optical, das seine für 26. März vorgesehene Bilanzbesprechung nun plötzlich erst am 28. April
      abhalten will.

      Beispiele wie die Software-Firma Gauss Interprise, die nach der Verschiebung ihrer Bilanz-Pressekonferenz Anfang März ein unter den
      Erwartungen liegendes Jahresergebnis präsentierten, zeigen, dass hinter der vermeintlich harmlosen Datenverschiebung auch mehr stecken
      kann.„Das kann man zwar nicht verallgemeinern“, meint Markus Straub, Vorstandsmitglied der Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre
      (SdK). Allerdings werfe die Häufung solcher Verzögerungsmeldungen wieder einmal ein schlechtes Licht auf den Neuen Markt.

      Die Deutsche Börse will von einer Häufung derzeit noch nichts wissen. Ob dies überdurchschnittlich oft vorkomme, müsse erst geprüft
      werden, heißt es. Fest steht: Eine Liste mit den entsprechenden Anträgen der Unternehmen sowie den jeweiligen Entscheidungen der Börse
      dazu wird demnächst im Internet veröffentlicht, so eine Sprecherin.

      Fristgerecht müssten alle Unternehmen an der Technologiebörse spätestens drei Monate nach dem Ende des Geschäftsjahres ihre
      Jahreszahlen vorlegen. Sind Geschäfts- und Kalenderjahr identisch, was bei der Mehrzahl der Firmen der Fall ist, müsste zumindest die
      elektronische Mitteilung mit den Jahreszahlen bis 31. März in Frankfurt vorliegen. Eine zuvor nicht genehmigte Verschiebung kann die
      Deutsche Börse mit einer öffentlich gemachten Abmahnung, im zweiten Schritt auch mit einem Bußgeld von bis zu 100000 Euro belegen.

      Noch sei keine solche Strafe verhängt worden, so die Börsensprecherin. Doch das könnte sich bald ändern. Als besonders problematisch
      sieht SdK-Mann Straub den Fall Metabox an. Das Unternehmen, das seit Monaten wegen des Verdachts auf Insiderhandel,
      Kursmanipulation und Anlegerbetrug im Mittelpunkt staatsanwaltschaftlicher Ermittlungen steht, teilte am Freitag auf seiner Internetseite
      ebenfalls mit, die Präsentation des Jahresabschlusses verschieben zu wollen. Hintergrund: „Bei der Durchsuchung der Geschäftsräume des
      Unternehmens am 7. März wurden eine Reihe von Dokumenten beschlagnahmt, die für eine ordnungsgemäße Fertigstellung des
      Geschäftsberichts unerlässlich sind“, heißt es in der Unternehmensmeldung. Ein entsprechender Antrag sei bei der Deutschen Börse
      eingereicht worden. „Solche Meldungen legen den Verdacht nahe, dass Firmen Fristen in die Länge ziehen, um nicht inmitten der
      Börsenbaisse negative Tatsachen verkünden zu müssen“, meint SdK-Vorstand Straub.

      Auch Bilanzierungsfachleute und Analysten verlieren zunehmend die Geduld mit den Firmen am Neuen Markt. „Die Unternehmen kennen
      die Bilanzierungsregeln schon seit ihrer Erstnotiz an der Börse“, heißt es am Lehrstuhl eines Bilanz-Experten. Die plötzliche Komplexität der
      Materie sei nicht einmal für die wirklichen Neulinge eine gute Ausrede, weil sie zur Emission bereits für die Geschäftsjahre zuvor
      entsprechende Abschlüsse hätten vorlegen müssen.

      Robert Suckel, Geschäftsführer der auf den Neuen Markt spezialisierten Analysegesellschaft SES Research, glaubt, dass jedes fünfte
      Unternehmen an der Wachstumsbörse derzeit Schwierigkeiten hat, die Zahlen fristgerecht aufzubereiten. „Bei vielen Firmen am Neuen
      Markt sind die Konzernstrukturen nicht mit dem operativen Geschäft mitgewachsen.“ Besonders unter den 50 größten Gesellschaften, die im
      Nemax-50 zusammengefasst sind, hätten einige so aggressiv akquiriert, dass sie noch nicht dazu gekommen seien, dies alles in der Bilanz zu
      konsolidieren. Die daraus folgenden häufigen Zahlenkorrekturen am Neuen Markt seien „mit Schuld daran, dass es zu keiner breiten
      Erholung der Kurse kommt“, ergänzt Suckel.
      Avatar
      schrieb am 03.04.01 12:00:03
      Beitrag Nr. 38 ()
      Z U U N K R I T I S C H

      Bank feuert Star-Analyst Ochner

      Kurt Ochner, der "Nebenwerte-Papst" des Neuen Marktes, ist arbeitslos.
      Das Bankhaus Julius Bär begründete seine Entlassung damit, der Analyst
      sei zu stark in die beobachteten Unternehmen involviert gewesen.

      Frankfurt am Main - Wie das Bankhaus am Montag in Frankfurt am Main
      mitteilte, hat es seinen einstigen Superstar mit sofortiger Wirkung von allen
      Aufgaben entbunden. Die Nachricht sorgte am Neuen Markt für heftige
      Turbulenzen.

      Der Aufsichtsrat habe den Schnitt auf Grund unterschiedlicher strategischer
      Auffassungen in Geschäftsangelegenheiten vollzogen, hieß es. Die bislang von
      Ochner betreuten Small-Cap-Funds übernehme Carlo Seregni.

      Zur Begründung für die schnelle Trennung sagte der Aufsichtsratsvorsitzende
      Leo Schrutt, Ochner habe sehr viel Zeit für Dinge aufgewendet, die nicht
      Bestandteil des Fondsmanager-Geschäfts seien. Auch sei er "sehr nahe" bei
      den Unternehmen gewesen. Vor allem in der Pionierphase des Neuen Markts
      habe er zeitweilig mehr die Rolle eines Beraters als die eines Fondsmanagers
      gespielt. "Wir sehen seine Zukunft auch eher dort", sagte Schrutt.

      Diese Positionierung Ochners habe in der ersten Phase des
      Wachstumssegments ihre Berechtigung gehabt, das belegten nicht zuletzt
      seine Erfolge. Nunmehr befinde sich der Neue Markt allerdings in einer
      Konsolidierungsphase. Das erfordere eine andere Strategie.

      Obwohl Ochner in der Vergangenheit durch Medienberichte "zwischen den
      Zeilen" in den Verdacht des Insiderhandels gerückt worden war, sei sein
      Abschied nicht von den Kunden gefordert worden. Vielmehr habe Ochner als
      Experte für den Neuen Markt sehr viel zur Profilierung von Julius Bär
      beigetragen.

      Die Entlassung sorgte nach Aussage von Händlern für große Nervosität bei
      Marktteilnehmern. Es wird befürchtet, dass die Neue-Markt-Favoriten des
      einstigen "Nebenwerte-Papstes" unter Druck kommen könnten, wenn sein
      Nachfolger andere Schwerpunkte setzen sollte. Möglicherweise stünden die
      Kursverluste bei Bäurer, Biodata, Medion und Novasoft sowie der Einbruch bei
      Cattoossee in diesem Zusammenhang.

      Die Frankfurter Fondsgesellschaft betreut mit 30 Mitarbeitern mehr als vier
      Milliarden Euro. Davon entfallen nach Angaben von Julius Bär rund 2,5 Milliarden
      Euro auf Investmentfonds. Zu den von Kurt Ochner betreuten Small-Cap-Fonds
      gehören auch der Julius Bär Special German Stock Fund und Julius Bär Creativ
      Fund.
      Avatar
      schrieb am 05.04.01 14:21:51
      Beitrag Nr. 39 ()
      B Ö R S E N K R I S E

      "Die Leute lassen sich nur einmal über den Tisch
      ziehen"

      Kopfschüttelnd und ratlos verfolgen Börsianer und Anleger die tägliche
      Kurskatastrophe. SPIEGEL ONLINE sprach mit dem Buchautor Günter
      Ogger ("Der Börsenschwindel") über die Verursacher der Krise und die
      Folgen für die New Economy

      SPIEGEL ONLINE: Wie beurteilen Sie die jüngsten Kursverluste am Neuen
      Markt?

      Günter Ogger: Im Grunde ist der Kurssturz am Dienstag nur die Fortsetzung
      einer Entwicklung, die bereits Mitte März 2000 begonnen hat. Ich bin mir sicher,
      der Abschwung ist noch nicht zu Ende.

      SPIEGEL ONLINE: Wer trägt denn die
      Schuld an dieser fatalen Entwicklung, oder
      sind alle nur Verlierer?

      Ogger: Es gibt natürlich auch Gewinner.
      Etwa die Gründungsaktionäre, die
      manchmal unter Umgehung der Regeln am
      Neuen Markt rechtzeitig ihre Papiere
      verkauft haben. Ich denke da zum Beispiel
      an Leute wie Eberhard Färber, den Gründer
      von Ixos, der im vergangenen Jahr noch rund
      95 Euro für seine Papiere kassiert hat
      (Aktueller Wert: sechs Euro). Auch alle, die
      an den Emissionen klotzig verdient haben,
      sind Gewinner. Sie haben alle ihren Teil zu
      der Krise beigetragen.

      SPIEGEL ONLINE: Und warum verstärkt sich der negative Trend immer weiter?

      Ogger: Die entscheidende Rolle spielen meines Erachtens die
      Investmentfonds. Sie haben die Kurse hoch getrieben. Inzwischen stehen sie
      unter mächtigem Druck auch in den eigenen Häusern und müssen sich von den
      überbewerteten Papieren verabschieden. Einige der Fondsmanager haben
      natürlich gedacht, sie könnten das aussitzen, aber dafür dauert die Baisse
      schon viel zu lange. Das verhagelt ihnen die Performance und die eigenen
      Provisionen. Deshalb wechseln jetzt viele in das Lager der Bären und stoßen
      ihre Papiere ab.

      SPIEGEL ONLINE: Welche Rolle spielen Leute, wie der geschasste
      Fondsmanager von Julius Bär, Kurt Ochner?

      Ogger: Gerade Ochner gehört mit Sicherheit zu den maßgeblichen
      Verursachern der Kursblase. Allerdings nicht nur seiner Methoden wegen,
      sondern auch, weil er für die weniger bekannten und erfolgreichen
      Fondsmanager zur Leitfigur geworden ist. Sie haben ihn einfach kopiert und den
      Höhenflug aller möglicher im Grunde wertloser Papiere noch beschleunigt.

      SPIEGEL ONLINE: Welche Folgen sehen Sie für die Aktienkultur in
      Deutschland?

      Ogger: Viele Kleinaktionäre werden sich jetzt wieder von der Börse
      verabschieden. Die Leute lassen sich eben nur einmal über den Tisch ziehen.

      SPIEGEL ONLINE: Und wo soll dann das Risikokapital für die Firmen der New
      Economy herkommen?

      Ogger: Sie werden sich schwer tun, künftig weiter Geld aufzutreiben. Für die
      jungen Firmen, die auf die Börsen angewiesen sind, weil die Banken die
      Risikofinanzierung weitgehend den Kapitalmärkten überlassen haben, hat das
      katastrophale Folgen. Ich glaube, dass sich insbesondere die New Economy
      von diesem Crash in Raten so schnell nicht erholen wird. Ihr ist jetzt regelrecht
      der Geldhahn zugedreht worden.


      ____________________________________________________________________________________________-



      Das Gespräch führte Michael Kröger "Es gibt keinen Ochner-Effekt"

      Carlo Seregni, Nachfolger des gefeuerten Aktienpapstes Kurt Ochner,
      will weniger Risiken eingehen. Zugleich spielte der Fondsmanager die
      Bedeutung seines illustren Vorgängers herunter.

      Frankfurt am Main - Seregni hat sich am Donnerstag von seinem
      skandalumwitterten Vorgänger distanziert. Ab sofort werde man beim Bankhaus
      Julius Bär wieder auf ausreichende Liquidität der Titel achten, sagte Seregni im
      Gespräch mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".

      Sein Vorgänger Ochner, einer der legendären Fondsmanager des Neuen
      Marktes, hatte gern "marktenge" Titel gekauft, Aktien also, die nur in geringem
      Volumen gehandelt werden. Dadurch hatte er viele seiner Favoriten selbst in die
      Höhe getrieben. Diese Anlagestrategie war einer der Kritikpunkte, die Anfang
      der Woche zur Entlassung Ochners geführt hatten.

      Der neue Nebenwerte-Beauftragte von Julius Bär sagte, dass er aber wie
      Ochner weiter auf Unternehmen mit mittlerer und geringer Marktkapitalisierung
      und hohem Wachstumspotenzial setzen werde.

      Als einen "Ochner-Effekt" wolle Seregni die jüngsten Kursverluste am Neuen
      Markt nicht bezeichnen. Nachdem die Entlassung Ochners zu Wochenbeginn
      bekannt wurde, waren die Kurse von Unternehmen wie Biodata, Medion und
      Caatoosee eingebrochen. Händler hatten einen kausalen Zusammenhang
      gesehen.

      Seregni hingegen meinte, das sei eine Eigendynamik des Marktes gewesen. Er
      habe das Ochner-Portfolio jedenfalls noch nicht bereinigt. "Wir haben bisher
      nicht maßlos verkauft", fügte er hinzu. Derzeit würde jeder Titel im Portfolio
      angeschaut, dann werde entschieden, ob verkauft wird. Er stehe nicht unter
      Zeitdruck.

      Angesprochen auf die Fehler seines Vorgängers erklärte Seregni, Ochner habe
      "recht gut abgeschnitten". "Auf dem Weg nach oben" sei er "sogar etwas
      besser als der Markt" gewesen. Das Hauptproblem seien wohl die hohen
      Kursschwankungen der vergangenen Monate gewesen. "Ochner ist wohl ein
      Opfer des Neuen Marktes geworden - wie so viele andere auch."
      Avatar
      schrieb am 05.04.01 15:04:40
      Beitrag Nr. 40 ()
      ...alles schön und gut....

      gleich mal vorweg...ich bin kein Befürworter der Bank. Ich war selbst mal bei einer Privatbank als WP-Berater tätig und weiß wie ich bestimmmte Kunden und was viel wichtiger ist, deren Verhalten und Erwartungen einzusortieren habe....

      Sicher ist einiges dran, dass die Banken, Investmentfonds, institutionelle mit dazu beigetragen haben eine solche Blase aufzubauen und im Endeffekt auch mit zum platzen gebracht haben.
      Doch eines scheint mir, wird dabei immer außer acht gelassen. Denn wer stellt denn das Kapital und die Anlagesummen diesen Unternehmen zur Verfügung?! Es sind doch wir alle.
      Und alle wurden wir (ich nicht ausgenommen..) von der Gier nach möglichst viel Rendite und schnellen Gewinnen geblendet. Und in dieser Situation hätte uns kein Berater von den Gefahren überzeugen können...
      Ich hab´s am eigenen Leib gespürt, als ich meinen Kunden schon im letzten Jahr zu Gewinnmitnahmen geraten habe... es wurde nur müde gelächelt.... Von wegen sein Vermögen ausgewogen streuen...nein Aktien zu 100% mussten es sein...

      Und jetzt muß ich lesen wie groß das gejammer ist und dass doch viel zu spät auf die Gefahr hingewiesen wurde. Außerdem hätten die Banken die Leute regelrecht in die Aktien hineingestoßen....also da kann ich nur lachen...jeder der in der Bank als WP-Berater tätig war, weiß seit es das Wertpapierhandelsgesetz gibt, wie umfangreich die Beratung und Dokumentation sein muß. Und ehrlich gesagt war es gar nicht in meinem Interesse irgendwelche "Kleinanleger" an die Börse zu führen um die schnelle Provision zu machen. Denn diese Umsätze waren es wirklich nicht wert.
      Nein, die Leute wurden geblendet durch all die sogenannten "Profis" unter den Privatanlegern, die in der Nachbarschaft, Verwandtschaft, Bekanntschaft...etc., von Ihren tollen Erfolgen an der Börse prahlten und jeden ausgelacht haben der nicht dabei war. Sie wurden geblendet durch die Medienberichterstattungen, als sogar im Brennpunkt auf die hervorragende Performance von Aktien hingewiesen wurde.

      Und auch jetzt scheint die Gier nach den schnellen Profiten kein Ende gefunden zu haben, wenn ich mir so die Threads und Beiträge ansehe....Da wird doch versucht durch Calls, Puts und Futures etc. das letzte heraus zu pressen. Dabei wird total vergessen auf was es bei einer Geldanlage eigentlich ankommt.

      ALSO bitte schimpft hier nicht auf die Anderen, die Schuld an der jetzigen Misere sind....
      Es sind wir alle, die die Kurse durch unsere Nachfrage, Angebote und Gier entscheidend beeinflussen. Und jeder sollte für sich soweit selbst verantwortlich sein und wissen was er macht. Nur wenn´s schlecht läuft scheint mir der Mensch immer sehr unrealistisch zu werden. Da plötzlich waren alle unerfahren und ahnungslos...und plötzlich wurde einem bewußt, huch die Aktien können auch fallen (!!)...

      Ihr habt doch vor 1,5 Jahren auch die Hand aufgehalten und kräftig mitverdient und da war es euch doch auch wurscht wer das Rad zum laufen gebracht hat und wer alles noch mitverdient hat...also seid wenigstens in dieser Phase auch Mann´s oder Frau genug und hakt es als Erfahrung ab.
      Avatar
      schrieb am 09.04.01 14:43:21
      Beitrag Nr. 41 ()
      jo..
      Avatar
      schrieb am 10.04.01 14:24:20
      Beitrag Nr. 42 ()
      .... und damit das nicht noch mal passiert,
      werden die Artikel hier extrahiert
      Avatar
      schrieb am 12.04.01 06:43:59
      Beitrag Nr. 43 ()
      Von Adva bis TelDaFax

      Alle nachfolgenden Unternehmen haben ihren fälligen Jahresabschluss
      und Lagebericht nach Informationen der Deutschen Börse für das am 31.
      Dezember 2000 beendete Geschäftsjahr weder in deutscher noch
      englischer Sprache rechtzeitig in elektronischer Form übermittelt.

      Von den folgenden Unternehmen hat die Deutsche Börse den Jahresabschluss
      und Lagebericht bis 10. April, 12 Uhr nicht erhalten:

      1. Adva Optical Networking, Meiningen

      2. ArtStor, Hamburg

      3. bäurer, Hüfingen

      4. CAA, Filderstadt

      5. F.A.M.E. Film & Music Entertainment, München

      6. InfoGenie Europe, München

      7. Kinowelt Medien, München

      8. LIPRO Logistik und Information für Produktion, Berlin

      9. Prodacta, Ettlingen

      10. Refugium Holding, Königswinter

      11. TEAM Communications Group, Los Angeles, USA

      12. TelDaFax, Marburg

      Von den folgenden Unternehmen hat die Deutsche Börse den Jahresabschluss
      und Lagebericht bis 10. April, 12 Uhr erhalten:

      13. Aixtron, Aachen

      14. Abit, Meerbusch

      15. antwerpes, Köln

      16. BroadVision, Redwood City, USA

      17. Carrier 1 International, Strassen, Luxemburg

      18. Foris, Berlin

      19. Gedys Internet Products, Braunschweig

      20. Integra, Issy-les-Moulineaux, Frankreich

      21. IPC Archtec, Niederaichbach

      22. MME Me, Myself & Eye Entertainment, Hamburg

      23. Nemetschek, München

      24. PrimaCom, Frankfurt

      25. SCM Microsystems, Los Gatos, USA

      26. Systematics, Hamburg
      Avatar
      schrieb am 29.04.01 12:46:32
      Beitrag Nr. 44 ()
      Frankfurter Männerclub

      In Geheimsitzungen entscheiden elf namenlose Finanzexperten, wer
      in den Dax gehört und wer rausfliegt. Ob sie dabei eigene Interessen
      vertreten, untersucht nun die Staatsanwaltschaft.

      Sie waren zu spät gekommen, das Büro war bereits ausgeräumt.
      Resigniert standen die drei Mannheimer Staatsanwälte und einige
      Beamte des Landeskriminalamts im dritten Stock der BHF-Bank im
      Frankfurter Westend.

      Wo denn der Herr Joerss nun zu erreichen sei, wollten die Fahnder
      vorvergangenen Donnerstag vom Justiziar der Bank wissen. Dann
      zogen sie wieder ab.

      Matthias Joerss war Aktienstratege bei der
      BHF-Bank. Erst vor einigen Wochen hat er das
      Institut verlassen, erfuhren die Fahnder, um im Mai
      bei Sal. Oppenheim einzusteigen. Doch jetzt wird
      geurlaubt.

      Die Ermittler interessieren sich für den Banker, weil
      der im August vergangenen Jahres für seinen alten
      Arbeitgeber im "Arbeitskreis Aktienindizes" der
      Deutschen Börse saß. Dieser erlauchte Kreis steht
      nun im Verdacht, Insiderinformationen für unerlaubte
      Geschäfte ausgenutzt zu haben.

      Das Gremium mit dem langweiligen Namen gilt als mächtiger
      Geheimbund der Deutschland AG. Die Börse gibt nicht bekannt, wer
      darin sitzt. Die Öffentlichkeit soll nicht erfahren, welche Personen
      hier beim Börsenmonopoly mitspielen. "Man kann es mit der
      Transparenz auch übertreiben", blockt Sprecher Uwe Velten ab.

      Die namenlosen Aktienexperten entscheiden in der obersten Liga des
      Aktienmarktes über Sein oder Nichtsein. Unter anderem bestimmen
      sie über die Mitgliedschaft im prominentesten Stimmungsbarometer
      der hiesigen Finanzwelt: dem Deutschen Aktienindex, kurz Dax.

      Gemäß Leitfaden der Börse spricht der Arbeitskreis zwar nur
      "Empfehlungen über die Zusammensetzung der Indizes aus".
      Börsenchef Werner Seifert, der sich gern mit Aufsichtsratsboss und
      Deutsche-Bank-Chef Rolf Breuer zeigt, hat offiziell das letzte Wort.
      Doch laut Insidern bestimmen Banker wie Achim Matzke von der
      Commerzbank, Jürgen Callies von der HypoVereinsbank oder Werner
      Humbert von der UBS Warburg, wer zu den Top 30 der Republik
      gehören darf. Die Dax-Liste reicht derzeit von A wie Adidas bis V wie
      Volkswagen.

      "Bis heute ist der Börsenvorstand unseren Empfehlungen immer
      gefolgt", bestätigt Heinz-Jürgen Schäfer die Macht der elfköpfigen
      Truppe. Der Chef des Aktienhandels bei der Dresdner Bank ist
      Vorsitzender des Gremiums, dessen Urteile Milliarden wert sind. Denn
      wer in den Dax aufgenommen wird, gewinnt Prestige - Werbung zum
      Nulltarif.

      Gleichzeitig steigt der Aktienkurs. Für Manager von indexorientierten
      Fonds werden die Titel Pflicht. Ihre Strategien sehen oft vor, das
      Börsengeschehen breit abzudecken. Um nicht in alle Aktien
      investieren zu müssen, kaufen sie nur die Schlüsseltitel.

      Fällt hingegen eine Firma aus dem Dax, brechen die Kurse ein.
      Deshalb beginnt vor jeder Entscheidung des Arbeitskreises ein
      Interessenpoker. Die Kandidaten machen Lobbyarbeit auf allen
      Ebenen. "Der Druck auf die Mitglieder des Arbeitskreises hat
      zugenommen", sagt auch Schäfer.

      Theoretisch ist das ein aussichtsloses Unterfangen. Denn die so
      genannte 35/35-Regel ist eindeutig. Ihr zufolge kann eine Firma in
      den Dax aufgenommen werden, wenn sie nach Kapitalisierung und
      Börsenumsatz unter den 35 größten deutschen Konzernen rangiert.
      Wer die Kriterien nicht erfüllt, dem droht der Rausschmiss. Die Börse
      veröffentlicht entsprechende Ranglisten.

      Doch das klare Konzept wird oft großzügig und zuweilen auch kleinlich
      ausgelegt. Der publizitätsscheue Männerclub fällt immer wieder
      Urteile, die sich mit den simplen Regeln nicht erklären lassen und
      darum heftig umstritten sind. "Entscheidungsspielraum" nennt das
      Schäfer.

      Anschauungsunterricht liefert der Fall des Finanzdienstleisters
      Marschollek, Lautenschläger & Partner, kurz MLP. Anfang
      vergangenen Jahres war der Höhenflug der Heidelberger, die
      vorwiegend Akademiker in der privaten Vorsorge und der
      Vermögensverwaltung beraten, nicht zu bremsen: Nach
      Marktkapitalisierung rangierte MLP Ende Januar bereits auf Platz 26,
      nach Umsatz auf Platz 37. Im August lag die Firma beim Börsenwert
      an 20. Stelle, der Dax-Wert Karstadt dagegen beim Börsenwert auf
      Platz 36.

      Eine MLP-Notierung im Dax schien klar, die Aktie stieg zwischen
      Anfang Juli und 7. August um über 25 Prozent.

      Am 8. August, 17 Uhr, begann der Arbeitskreis zu tagen. Drei
      Stunden später stand MLP überraschend als Verlierer fest. Karstadt
      blieb im Dax, und der Kurs legte am folgenden Tag um fast vier
      Prozent zu. MLP stürzte dagegen um über zehn Prozent ab.

      Man habe sich für eine repräsentative Branchenvielfalt im Dax
      entschieden, formulierte es ein Börsensprecher. Das Übergewicht der
      Finanztitel sollte "nicht verstärkt" werden. Gremiumsmitglieder, die
      sich an eine "lange Diskussion" erinnern, begründen das Urteil mit
      "Indexkontinuität". Karstadt könne aufholen - und müsse dann wieder
      in den Index.

      Doch der Verdacht liegt nahe, dass die Banken keinen Konkurrenten
      unterstützen wollten. Schließlich verkauft MLP sehr erfolgreich
      Finanzprodukte an Privatkunden. Zudem mag es eine Rolle gespielt
      haben, dass der Versicherungskonzern Allianz knapp 10 Prozent an
      Karstadt hielt, die Dresdner Bank immerhin 7,2 Prozent. Beide Häuser
      sind im Arbeitskreis vertreten. Ein Kurssturz des Warenhauses um 10
      Prozent hätte die zwei Unternehmen über hundert Millionen Mark
      gekostet.

      "Politik ist immer mit im Spiel, aber sie darf nicht den Ausschlag für
      einen Entscheid geben", kommentiert Gremiumsboss Schäfer solche
      Ungereimtheiten. Die Beteiligungen der im Gremium vertretenen
      Unternehmen würden keine Rolle spielen, behauptet er.

      Trotzdem hegen die Ermittler aus Mannheim einen schweren
      Verdacht. Haben Mitglieder des Gremiums sich abgesprochen - und
      vor der Sitzung gewusst, dass MLP den Sprung in den Dax nicht
      schaffen würde? Und haben sie diese Information womöglich zu
      illegalen Aktiendeals ausgenutzt?

      Denn Fakt ist: Entgegen der allgemeinen Erwartung, dass MLP in den
      Dax kommt, stürzte der Wert am 8. August bereits zwischen 9 und
      10 Uhr um gut 10 Prozent ab - und das bei Umsätzen, die mehr als
      fünfmal höher waren als der Tagesumsatz der vergangenen Monate.

      Auch das für den Insiderhandel zuständige Bundesaufsichtsamt für
      den Wertpapierhandel registrierte die außergewöhnliche
      Kursbewegung. Doch noch bevor die Behörde ein Verfahren
      eingeleitet hatte, meldete sich die Mannheimer Staatsanwaltschaft
      bei den Handelswächtern.

      Die Ermittler hatten von Manfred Lautenschläger, dem MLP-Gründer
      und Aufsichtsratsvorsitzenden des Finanzdienstleisters, eine Anzeige
      wegen Insiderhandels gegen Unbekannt erhalten. Beamte der
      Staatsanwaltschaft und des LKA durchsuchten deshalb
      vorvergangene Woche zeitgleich die BHF-Bank, die Deutsche Börse,
      die DG-Bank und die Heidelberger Volksbank - abgesehen von der
      Börse hatten alle wie zufällig am fraglichen Tag Aktien verkauft.

      Bei der Heidelberger Volksbank klärte sich der Vorwurf schnell. Der
      Verkäufer ist ein steinreicher Kunde, er hatte sein MLP-Paket vier
      Jahre im Depot - und nun ein Kurslimit gesetzt. Als das unterschritten
      war, verkaufte der Computer die Papiere von allein. Bei der BHF-Bank
      ist die Sache nicht so klar. Die Ursache für den lukrativen Handel
      fehlt.

      Theoretisch kann jedes Mitglied des Ausschusses vor der Sitzung
      wissen, wie die Entscheidung ausgeht. Wenn die Herren zu ihren
      Sitzungen zusammentreten, sind die Würfel meist gefallen.

      Also taucht die Frage auf: War das Insiderhandel? Haben Männer aus
      dem Dax-Gremium ihre Kollegen vom Handel oder gar Kunden
      informiert? Zumindest während der Sitzung dürfte das schwer möglich
      gewesen sein. Kein Mitglied darf auf die Toilette, behaupten
      zumindest alle befragten Gremiumsmitglieder.

      Doch entscheidend ist immer auch die Phase vor der Sitzung. Viele
      der Teilnehmer erhalten nämlich dann von ihren Arbeitgebern klare
      Instruktionen, wie sie abzustimmen haben, versichern Ex-Mitglieder.

      Matthias Joerss bestreitet das: "Nie haben mich Vorgesetzte
      angehalten, in dem Arbeitskreis die Interessen des Hauses zu
      vertreten." Er kann aber nicht ausschließen, dass andere Banken das
      anders halten.

      Noch weiß die Staatsanwaltschaft nichts Genaues, sie prüft nun alle
      Unterlagen. Banker Joerss bereitet sich seelisch schon auf einen
      Besuch des Staatsanwalts vor - nach seinem Urlaub.

      Beat Balzli, Wolfgang Reuter
      Avatar
      schrieb am 29.04.01 13:17:05
      Beitrag Nr. 45 ()
      @Kasmarski

      habe nur deine Einleitung gelesen, weiß aber ich weiß jetzt schon, wie
      so etwas weitergeht.
      Da werden ein paar ganz harte Fälle von Betrug herausgenommen und diese Leute werden dann auch verurteilt.
      Natürlich auf Bewährung. Dafür sorgen hervorragende Anwälte... Und neue Pläne im Finanzwesen
      sind längst geschmiedet. Früher oder später tauchen sie der wieder auf, denn in der Zwischenzeit erlebt die
      Börse eine Hausse, der Kleinanleger wird wieder gierig,Geld ist wieder im Umlauf
      und das ganze Spiel wiederholt sich.
      Avatar
      schrieb am 26.05.01 11:31:31
      Beitrag Nr. 46 ()
      Ja man Kasmarski, wenn man deinen Eingangsthread liest und den thread weiterverfolgt bis zum Märztief, dann könnte man meinen, daß du mit germanasti einer Meinung bist!?!

      Glaubst du wirklich, daß in den USA alles in Ordnung ist?
      Auch dort werden die Märkte doch nur oben gehalten, damit frisches ausländisches Kapital in den Markt fließt und Aktien von Großinvestoren in die Hände von Kleinaktionäre wechseln können. Auch drüben sind die Bilanzersteller äußerst kreativ.
      Wenn sich die idiotischen Gewinnprognosen in Luft auflösen, wird einfach so getan, als käme das Paradies ein paar Monate später.
      Historisch betrachtet waren die Gewinne im Jahr 2000 auf überaus hohem Niveau. Daß das nicht so bleiben wird, geschweige denn, daß Gewinne in den Himmel wachsen, müßte jedem klar sein, der mal ein weinig nachdenkt.

      Oder würdest du über längere Zeit Produkte kaufen, die deiner Meinung nach maßlos überteuert sind?
      Du sicher nicht, glaube aber nicht, daß alle anderen blöder sind als du. Warum wohl haben Aldi und Konsorten so großen Erfolg? Traumhafte Gewinne und millionenfache Schnäppchen-Jäger beisen sich!

      Was glaubst du wohl, wie die Gewinnwarnungssaison da drüben ablaufen wird? Schau mal, was der Euro in den letzten Wochen gemacht hat.
      Was vorher gut für den Aktienkurs ist (Attraktivität für Käufer aus dem Euroraum), kann sich verherend für die Gewinne oder Verluste auswirken. Sollte dann in der Zeit schlechter Unternehmensmeldungen gleichzeitig noch der Euro drehen, dann wirst du eine saftige Kapitalflucht aus den USA in den Euroraum sehen. Was dann mit Dow und Nasdaq passiert kannst du dir ausmalen.

      Die ganzen Zocker dieser Welt glauben, daß Greenspan es schon richten wird.
      Die Frage ist nur wer hier der Geldesel ist, Greenspan oder die Möchtegernmillionäre.

      gruss paule2
      Avatar
      schrieb am 26.05.01 13:35:19
      Beitrag Nr. 47 ()
      Paule2:

      Guck Dir das Datum der Threaderöffnung an. :)
      Ich glaube da steckte jemand Anfang März, als der Einbruch besonders heftig war, ultradick in der Grütze.

      Ich kenne jemand, der hat keine 4 Wochen später genau dieses Betrugsspiel vollzogen, das im Eröffnungsbeitrag beschrieben wurde.
      Rate mal wer das ist. :(
      Avatar
      schrieb am 28.05.01 23:11:39
      Beitrag Nr. 48 ()
      Passend zur Threadüberschrift:


      http://www.wallstreet-online.de/ws/community/board/threadpag…

      von Der kleine MUC 28.05.00 17:07:27 1001769 RHOMBIC CORP. DL-,01

      Ersmal einen schönen Sonntag an alle,

      Ich hoffe ich darf mich hier ohne Einladung äußern. Ich poste eigentlich gar nicht im Wallstreet-Online, lese aber ziemlich viel. Ich bin einer dieser namenlosen Schmarotzer hier, die von anderen profitieren oder auch nicht.

      Ich habe von Karsmarski, schon sehr viele gute Beiträge in Spatializer - Thread´s gelesen und bescheinige ihm ausgezeichnete Kentnisse. Ich bin da investiert und im für seine fundamentalen Beiträge sehr dankbar. Da ist er mir aufgefallen und wenn ich seinen Namen sehe, lese ich seine Beiträge, die in der Regel sehr gut sind. Auch seine Einwände hier sehe ich als berechtigt an. Mich interessiert die OTCBB sehr und lese fast alles und deshalb kenne ich auch Amada und kann nicht bestätigen das ihre Aussagen durch Verläßlichkeit bestechen.

      Ich habe auch schon provokative Sachen von Kasmarski gelesen, die mir nicht so gut gefallen haben oder die er sich hätte sparen können. Das sag ich als kritischer objektiver Leser.

      Aber eines möchte ich noch feststellen.

      Eine Niveaulosigkeit in der Art und Weise, daß man einem werdenden Vater Impotenz vorwirft, hab ich weder von ihm noch im ganzen Wallstreet-Online bis jetzt zu lesen bekommen. Das ist eine Entgleisung, die viel über Charakter aussagt und zwar über einen sehr Zweifelhaften und die hier nicht´s, ja nicht mal bei einem Streit, etwas verloren hat.

      Ein stiller (heute mal nicht) Leser.

      -----------------------------------------

      http://www.wallstreet-online.de/ws/community/board/thread.ph…

      von Der kleine MUC 12.04.01 10:27:09 3293465 UPGRADE INTL CORP. DL-,01

      So wie der bayerische Stierkampf bei uns!

      Schuhpladdeln!

      Kasi


      ----------------------

      Bedarf es noch irgendeinem weiteren Kommentar ??? :laugh:
      Avatar
      schrieb am 29.05.01 00:20:27
      Beitrag Nr. 49 ()
      Eine Bitte an alle, die dies hier jetzt lesen:

      Sagt mit , wie Ihr germanastis Posting vor meinem hier versteht (23:11:39):

      Wer soll wen beleidigt haben?

      Ich habe eben den gesamten Thread zu Rhombic nachgelesen - werde mich direkt nach einer Antwort wieder melden!

      Vielen Dank im voraus!
      Avatar
      schrieb am 29.05.01 00:44:14
      Beitrag Nr. 50 ()
      Bitte meldet Euch!
      Avatar
      schrieb am 29.05.01 01:03:52
      Beitrag Nr. 51 ()
      @DerMusiker

      schau doch einfach mal wie der Der kleine MUC[/] unterschrieben hat, und dann lies dir sein obiges Poosting
      durch!

      Der kleine MUC ist Kasi *lol*


      gruss aus bernau

      siko;-)
      Avatar
      schrieb am 29.05.01 01:18:34
      Beitrag Nr. 52 ()
      @sikochart

      Gruß zurück!

      Ich habe mir auch die Beiträge davor angesehen: Der kleine MUC hat erst mit "Kasi" unterschrieben, nachdem @andy@spazy@ gerufen hatte: NNNNNEEEEEEEEEEEEEIIIIIIIIIINNNNNNNNN!Der kleine Muc ist user kasmarski!!!!!!!!!!!! Und "Antigone" ins gleiche Horn: "@MUC
      demnächst der grosse MUC? :) kasmarski, ich zähl auf dich..."

      Vielleicht ist er ja scherzhaft darauf eingegangen?

      Aber vielleicht hast Du, siko, auch recht, und Doppel-ID´s finde ich persönlich zum K.... .


      Mein Posting von vorhin meinte aber etwas anderes: Worauf hat der erste der beiden MUC - Beiträge anscheinend geantwortet; wer hat - s.o. - angeblich vorher wen beleidigt?

      Wie hast Du es verstanden?
      Avatar
      schrieb am 29.05.01 06:16:42
      Beitrag Nr. 53 ()
      Soll ich euch mal 20-30 Postings reinstellen, wo ich als kleiner Muc mit Kasi unterschrieben hab oder welche wo ich als kleiner Muc sagte, daß ich Kasi. Oder daß wo ich als kleiner Muc WO fragte warum ich als Kasi gesperrt wurde, woraufhin sie nach Prüfung Kasi entsperrt und den kleinen Muc gelöscht haben. Ich hab da nie ein Geheimnis draus gemacht und den kleinen Muc benutzt als Kasi gesperrt war.

      Hab mir 2 x nen kleinen Spaß erlaubt, aber nicht´s bösartiges!

      Germanisti hat ca. 10 ID´s bei WO, ist aber ein ausgesprochener Gegner dieser!

      Lieber mach ich mal Mist und steh dazu, als das ich ein schizophrener Psychopath bin, wie Germanasti, der selber zig ID´s benutzt, aber öffentlich sich als Jäger von 2 ID´s hervortut! Der arme kranke Wicht!

      Keine Mami, keinen Papi, keinen Sex, nur das liebe Board, gell Germanasti!

      Ich hoffe ich konnte Dein armes Leben ein bischen erfreuen! :)

      Kasi
      Avatar
      schrieb am 29.05.01 06:51:56
      Beitrag Nr. 54 ()
      Wer beschwerte sich über die Doppel-ID?

      Dieser Beitrag ist interessanter:

      -------------------------
      von Der kleine MUC 28.05.00 17:07:27 1001769 RHOMBIC CORP. DL-,01

      Ersmal einen schönen Sonntag an alle,

      Ich hoffe ich darf mich hier ohne Einladung äußern. Ich poste eigentlich gar nicht im Wallstreet-Online, lese aber ziemlich viel. Ich bin einer dieser namenlosen Schmarotzer hier, die von anderen profitieren oder auch nicht.

      Ich habe von Karsmarski, schon sehr viele gute Beiträge in Spatializer - Thread´s gelesen und bescheinige ihm ausgezeichnete Kentnisse. Ich bin da investiert und im für seine fundamentalen Beiträge sehr dankbar. Da ist er mir aufgefallen und wenn ich seinen Namen sehe, lese ich seine Beiträge, die in der Regel sehr gut sind. Auch seine Einwände hier sehe ich als berechtigt an. Mich interessiert die OTCBB sehr und lese fast alles und deshalb kenne ich auch Amada und kann nicht bestätigen das ihre Aussagen durch Verläßlichkeit bestechen.

      Ich habe auch schon provokative Sachen von Kasmarski gelesen, die mir nicht so gut gefallen haben oder die er sich hätte sparen können. Das sag ich als kritischer objektiver Leser.

      Aber eines möchte ich noch feststellen.

      Eine Niveaulosigkeit in der Art und Weise, daß man einem werdenden Vater Impotenz vorwirft, hab ich weder von ihm noch im ganzen Wallstreet-Online bis jetzt zu lesen bekommen. Das ist eine Entgleisung, die viel über Charakter aussagt und zwar über einen sehr Zweifelhaften und die hier nicht´s, ja nicht mal bei einem Streit, etwas verloren hat.

      Ein stiller (heute mal nicht) Leser.
      -------------------

      Lest ihn euch durch & macht euch ein eigenes Bild über den sogenannten Saubermann. :)
      Avatar
      schrieb am 29.05.01 16:38:44
      Beitrag Nr. 55 ()
      @germanasti, und kasmarski zur Kenntnis

      Da mir auf meine erste Frage niemand expressis verbis geantwortet hat (auch sikochart nicht; der sprach von etwas anderem), will ich sagen, worauf ich hinauswollte:

      germanastis Zitate aus seinem Posting vom 28.5. um 23:11:39 enthalten keine Angaben darüber, wer diese Unverschämtheit besessen hatte, jemand anderem Impotenz zu unterstellen ("einem werdenden Vater"). Als ich die 2 Beiträge vom kleinen MUC las, habe ich zuerst vermutet, das solle kasmarski gewesen sein, da germanasti zum Schluß meint: "Bedarf es noch irgendeinem weiteren Kommentar???", soll heißen: das ist gegen kasmarski gerichtet.
      Erst als ich den gesamten angesprochenen Thread las, entdeckte ich, daß kasmarski derjenige war, der beleidigt wurde! Und deshalb hätte ich gern von einem anderen User gewußt, ob er demselben Mißverständnis erlegen war.

      Also, germanasti, Du hast zwar nicht behauptet, kasmarski hätte das gesagt, aber Du hast auch nichts getan, um diesem Mißverständnis vorzubeugen. Finde ich arg an der Grenze!
      Avatar
      schrieb am 29.05.01 16:43:27
      Beitrag Nr. 56 ()
      Musiker:

      Was willst Du?
      Kasmarski hat unter der ID "DER KLEINE MUC" ein falsches Spiel getrieben.
      Lies dir das Posting nochmals genau durch. Er nimmt lobt sich in diesem Beitrag selbst, allerdings mit zwei verschiedenen ID´s.

      Damit ist dieses Thema für mich hier beendet.
      B
      Avatar
      schrieb am 29.05.01 16:46:10
      Beitrag Nr. 57 ()
      Mit dem versteh ich mich mittlerweie wieder Musiker,

      ich hab den Thread nicht mehr genau im Kopf, aber er hatte damals was ziemlich hartes gesagt!

      Ach ja, hab´s unten wieder gelesen. War ne Nummer zu hart finde ich. Meine Freundin hatte damals auch noch das Kind verloren! War echt scheiße.

      Das war so ein Germanasti-Typ. Hat allerdings fast seine ganze Kohle verloren und viele mitgerissen. Aber ich glaube ihm mittlerweile, daß es nur Dummheit war und man muß auch mal verzeihen können, wenn jemand einsichtig ist.

      Kasi
      Avatar
      schrieb am 29.05.01 16:51:15
      Beitrag Nr. 58 ()
      Ich kann dir sagen, was damals in mir vorging Musiker,

      Ich hab nicht verstanden, daß jemand so ne Unverschämheit reinstellt, ohne das es Reaktionen darauf gibt.

      Germanasti nervt mich. Der ist wirklich heilos. Es gibt Kranke und Unheilbare. Zur 2. Kategorie gehört Germanasti, aber eigentlich interessiert´s mich zur Zeit nicht wirklich, ob er irgendwelche alten Kamellen hochholt.

      Anscheinend hab ich ihn ganz schön angeschlagen, daß er sich solche eine Mühe macht. :laugh:

      Wenn´s ihm Spaß macht, laß ihn doch! Hier ist der Spielplatz der Realversager, damit muß man leben.

      Kasi
      Avatar
      schrieb am 29.05.01 17:00:43
      Beitrag Nr. 59 ()
      @germanasti

      Ja, ich sagte ja unten schon, daß ich eine Zweit - ID nicht mag, und ich ergänze: Natürlich insofern auch nicht das untenstehende Pingpong - Spiel von kasmarski mit 2 ID´s.
      Gut finde ich aber, daß er es einräumt und offenlegt, und damit kann man die Angelegenheit abhaken.
      Ich habe, wie Du an diesen Zeilen erkennst, Deine Intention begriffen und bin darauf eingegangen.

      Du aber bist - und so kenne ich inzwischen viele Beiträge von Dir - auf das, woran mir gelegen war, nicht eingegangen.
      Sei´s drum - erledigt.

      @kasmarski

      Alles klar - und gute trades!

      Grüße
      Avatar
      schrieb am 29.05.01 17:05:48
      Beitrag Nr. 60 ()
      Gute Trades auch dir Pauker ;)!

      Hab übrigens am Wochenende einen Deiner Berufssparte bei mir im Boot sitzen bei unserer Clubregatta!

      Hoffentlich frägt er mich nicht ab!!!! ;)

      Kasi
      Avatar
      schrieb am 29.05.01 17:18:38
      Beitrag Nr. 61 ()
      @kasmarski

      Ja, die Pauker.....!!!!!!!!

      Weißt Du, seit einiger Zeit wäre ich gern alles andere als das. Vielleicht mal ein Jahr in einer Deichbaukolonne? Dann wüßte man wenigstens abends, was man bewegt hat :laugh: !

      Ach übrigens: Wie ist es mit amjc ausgegangen? Hast Du rechtzeitig verkaufen können?

      Beste Grüße!
      Avatar
      schrieb am 29.05.01 17:46:00
      Beitrag Nr. 62 ()
      Deichbaukolonne?????

      Bist du nicht ausgelastet!

      Tip von mir! Mach mehr Test´s, dann mußt du mehr nach Hause schleppen(Für die Kondition) und bist zuhause voll ausgelastet! :)

      AMJC bleibt erstmal liegen! Die sind auf nem Niveau, wo sie auch locker Richtung 1 Dollar marschieren können. Bei 0,25 Einstieg bin ich noch zufrieden. Stehen gerade auf 0,34, allerdings mit nem großen Spread. Bid bei 0,3, aber sie haben die 0,3 genommen und das läßt ja hoffen. Da sind große Mächte am Werk, wo man nicht genau weiß, was sie vorhaben, aber für ne real existierende Firma, die Gewinne macht ist die Bewertung ne Frechheit. Manchmal brauchen die Werte auch ein bischen Zeit.

      Ich hab da nicht so viel Geld drin! Also wenn sich solche Zock´s mal halbieren tut´s nicht weh und wenn´s abgeht sind auch schnelle 500% drin und dann lohnt sich´s schon! So richtig rennt sie noch nicht. Die besten Run´s gibt´s, wenn sich vorher ein schöner Anstieg entwickelt. Je langsamer sich ein OTCBB-Wert aufbaut, umso größer ist i.d.R. die Explosion. Natürlich muß man hier an 50-100% Schwankungen gewöhnt sein und darf sich nicht aus der Ruhe bringen lassen. Hier gibt´s auch oft mehrere 1000 % in ein paar Tagen!

      IQ Power Technology hast du sicher mitbekommen die letzten Tage! Von unter 0,2 auf 2,9 bei den AMI´s und bei den wilden Deutschen auf 4,5!

      oder der hier!

      Auch 1000 % in 24 Std.!



      Oft sind das nur kleine High-Tech-Schmieden die an weltverändernten Technologien arbeiten. Eigentlich nicht´s in der Hand haben und bei ner Finanzierungsrunde, der Wert wieder mal entdeckt wird und man ihm Potential beimißt, da ja Leute wieder Geld in die Klitsche stecken. Bei Umsatz gibt es aufgrund weniger Verkäufer riesige Kurssprünge, prozentual gesehen. Die Marketmaker drüben helfen dann auch ordenlich mit. Die müssen drüben die Ask nicht bedienen und haben da auch ziemlich freie Hand, wie sie Werte handeln. Oft ist nach ein paar Tagen der Glanz wieder vorbei. Aber auf gewissen Niveau´s sollte man ein paar OTCBB-Werte im Depot haben, denn auch wenn die Fundamental´s nicht´s taugen, werden viele Werte mit gekauften New´s immer mal wieder in ungeahnte Spähren gehyped!

      Hier noch ein Beispiel! 2-Jahreschart und 1-Jahreschart vom selben Wert!





      Grüße Kasi
      Avatar
      schrieb am 29.05.01 18:19:00
      Beitrag Nr. 63 ()
      Hallo Kasi, jaja, Du bist schon lang aus der Schule ;););) ! Ein Leerer ist nicht mehr die Proschpektsperson, von der Du noch legendenmäßig gehört hast. Unsere Schule hat übrigens ein großes Deppot davon :laugh::laugh::laugh:

      Tests zählen nur etwa so viel wie eine Stunde mündliche Mitarbeit, lohnen sich also kaum :laugh: ! Früher haben manche Lehrer die so hoch wie halbe Klassenarbeiten bewertet; war aber immer schon falsch.
      Im Moment bin ich voll damit ausgelastet, über einen anderen Beruf nachzudenken :laugh::laugh::laugh: !

      Apropos Deichbaukolonne: Warum nicht im Watt Holzpfähle in den Morast kloppen oder mit dem Saugbagger... Du weißt schon: Es saugt und bläst der Heinzelmann, wo Mutti sonst nur..

      a) saugen
      b) blasen
      c) baggern kann

      Oder bin ich da jetzt vom Thema abgekommen :confused:

      Was AMJC angeht:

      Moooooooooment!!!

      Hast Du mir nicht vor ein paar Tagen vor einem Zock damit zu äußerster Vorsicht geraten mit dem Argument, die seien einer der gefährlichsten Cashburner ihrer Art? Ich muß das noch mal nachlesen.
      Aber egal, ich kann in den USA sowieso nicht handeln. Und was OTCBB´s sind, weiß ich leider auch nicht :cry::)

      Happy new year (nee, das ist kein Allohool, sondern Galgenhumor wegen Verluste mit elexis!)
      Avatar
      schrieb am 29.05.01 18:25:56
      Beitrag Nr. 64 ()
      Der Cashburner war NEOF!

      AMJC hat ne MK von 500.000 bis zu 1.Million! So genau weiß man´s nicht. Die haben ne Kapitalverwässerung sondersgleichen! Ich hab die Jahreszahlen jetzt nicht im Kopf, aber nach dem 3.Quartal hatten sie ein paar Mill. Umsatz und profitabel gearbeitet. Glaube 200.000 Gewinn und das Weihnachtsquartal sollte das stärkste gewesen sein, da sie Schmuck verkaufen. Normal werden im Q4 60% des Umsatzes gemacht!

      Dem Wert kann man mal ein bischen zuschauen!

      Cu Kasi
      Avatar
      schrieb am 29.05.01 18:33:03
      Beitrag Nr. 65 ()
      Ich war früher viel offensiver an der OTCBB zugange. Hab mal 50.000 in Spazializer gesteckt, daraus wurden dann 500.000.

      Allerdings hab ich von meinen 120.000 Stck nur 10.000 zu 2,4 verkauft. Dem Rest sah ich bis 0,53 Dollar zu und hab sie dann bei den Q3/00 Zahlen rausgeschmissen. Da war ich von meinen Research zu überzeugt, aber wie vielen im vergangenen Jahr hat mir Spaz auch nen Strich durch die Rechnung gemacht. Ich war überzeugt die gehen auf 4Dollar im Frühjahr 01 und an die Nasdaq. Aber das war wohl nix.

      Jetzt is es so, wenn´s läuft wird man riskanter und wenn das Feeling nicht so gut ist und die Zock´s wieder in die Hose gehen, weil es bloß noch Restzuckungen des Marktes sind, wird man wieder defensiver.

      Kasi
      Avatar
      schrieb am 29.05.01 18:46:07
      Beitrag Nr. 66 ()
      Musiker Post!
      Avatar
      schrieb am 29.05.01 18:50:11
      Beitrag Nr. 67 ()
      @Kasi

      Bin gerade am lesen! Antwort kommt ins Postfach!

      Gruß
      Avatar
      schrieb am 06.07.01 09:42:56
      Beitrag Nr. 68 ()
      Ist doch schön, ordentlich zu verdienen
      ____________________________________________

      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,143573,00.html

      USA

      Die großen Absahner

      Fallenden Aktienkurse, sinkende Gewinne. Für die amerikanischen Topmanager kein Problem. Sie bedienen sich schonungsloser als je zuvor.


      Hamburg - In den USA hat sich das Einkommen der Wirtschaftsbosse seit 1990 verfünffacht. Die CEOs (Chief Executive Officer) sind die Stars der Branche. Wer es nach ganz oben geschafft hat, gilt als seltenes Talent, das gehätschelt und gehalten werden muss - vergleichbar mit den Top-Stars der europäischen Fußballvereine. Ein Schar von Finanzberatern umgibt die Unternehmensbosse und findet immer neue Wege, mehr Geld
      aufs Konto zu bringen. "Ich hatte immer Angst, diese Leute bekommen zu wenig", sagt der Harvard-Business Professor Michael Jensen. "Aber derzeit habe ich auch Bedenken".

      Das Grundgehalt spielt für die amerikanischen Topverdiener kaum noch eine Rolle, aus steuerlichen Gründen liegt es meist unter einer Million Dollar. Richtig reich werden die Vorstandvorsitzenden durch Bonuszahlungen und Abfindungen, die bei einem Firmenwechsel fällig werden. Die Königsdisziplin der Absahner sind jedoch die Aktienoptionen. Apple-Boss Steve Jobs bekam beispielsweise im vergangenen Jahr Aktienoptionen
      im Wert von 872 Millionen Dollar, so viel wie kein anderer vor ihm.

      Die Bezahlung mit Vorzugsaktien und Aktienoptionen ist für die Unternehmen relativ günstig. Das Einkommen der Führungskräfte geht so in erster Linie auf Kosten der Aktionäre. Für die Bezahlung der Top-Manager werden neue Anteilsscheine ausgegeben. Die breite Masse der Aktionäre erhält damit einen geringeren Anteil am Firmengewinn. Oracle-Chef Larry Ellison bekam vergangenes Jahr noch einmal 20 Millionen Aktienoptionen
      zugesteckt, obwohl er bereits beinahe 700 Millionen Oracle-Aktien besitzt.

      Natürlich haben sich die nach unten rauschenden Kurse auch bei vielen Managern mit Aktienoptionen bemerkbar gemacht. Vor allem in der New Economy und in der Technologiebranche haben viele leitende Angestellte einen Teil ihres Vermögens verloren - Manager, die noch vor einem Jahr hunderte Millionen Dollar Gewinn aus Aktienoptionen auf dem Papier hatten, stehen heute mit leeren Händen da.

      Auch Steve Jobs hat von seinen Rekordoptionen zunächst gar nichts. Jobs hat die Option, Apple-Papiere zum Preis 43 Dollar zu kaufen, derzeit liegen die Aktien aber nur bei 26 Dollar.

      Für eine völlige Abschreibung ist es jedoch noch zu früh. Jobs Optionen laufen ohnehin über zehn Jahre, bis dahin kann der Kurs wieder steigen. Außerdem haben die amerikanischen Manager längst Mittel und Wege gefunden, ihr Gehalt von den Schwankungen der Börse abzukoppeln



      ___________________________________________________


      Aktienoptionen

      Die Tricks der Manager

      Das ursprüngliche Argument für die Bezahlung in Aktienoptionen lautete so: Optionen sollten die Chef dazu verleiten, härter zu arbeiten, die Firma in die Gewinnzone zu bringen, um dann von steigenden Kursen zu profitieren. Wer gut und viel arbeitet, verdient mehr. Eine einfache und sehr amerikanische Weisheit.

      Die Manager haben sie für ihre Zwecke einfach umgedreht. Geht es den Unternehmen schlecht, sinkt der Wert der Aktien und damit der Reichtum der Bosse. Also müssen noch größere Anreize geschaffen werden, die Firma wieder auf Kurs zu bringen, lautet nun die Logik in Zeiten des Bärenmarktes.

      Damit die Manager ihr Geld bekommen, wird gerne der Ausgabepreis der Aktienoptionen reduziert. So machte es Cisco Systems. Dort setzte man die wertlosen Optionen wieder unter den aktuellen Kurs, und schon waren die Manager wieder im Plus. Auch Microsoft setzte im vergangenen Jahr den Ausübungspreis für 70 Millionen bereits ausgegebener Optionen herunter.

      Außer in Optionen lassen sich viele Manager auch in so genannten "restricted shares" auszahlen. Das sind reguläre Aktien, die nach einer bestimmten Zeit verkauft werden können. Der Einlöser erhält den vollen Börsenwert, und muss nicht wie bei Optionen die Papiere zuerst kaufen.
      Compaq gewährte seinem neuen Vorstandchef Michael D. Capellas 970.000 restricted shares im Wert von 24 Millionen Dollar, von denen ein Teil sofort einlösbar waren. Dazu gab es noch mehrere Millionen Dollar Grundgehalt und Bonuszahlungen. Seitdem ging es mit dem Compaq-Kurs nach unten. Im März musste Capellas die Entlassung von sieben Prozent der Belegschaft ankündigen. Kenneth Roman vom Aufsichtsrat verteidigte jedoch das Gehalt des Vorstandschefs: "Wir brauchen ihn wirklich".

      Warum nicht ein Flugzeug?

      "Die Vorstandsvorsitzenden können machen, was sie wollen, sie tragen kein Risiko für die Einhaltung der Unternehmensziele", sagt Judith Fischer vom Executive Compensation Advisory Committee.

      So wie der Chef der Internetfirma Priceline.com. Dort waren die Aktien von einem Höchststand von 161 Dollar auf etwas über einen Dollar abgestürzt. Der Vorstandvorsitzende Daniel Schulman saß auf sieben Millionen wertlosen "Unterwasseroptionen". Die tauschte er gegen 2,5 Millionen Stammaktien. So kam er trotz eines
      desaströsen Geschäftsjahres noch auf ein Millionengehalt.

      Auch Bonuszahlungen erleben eine Renaissance - in bar oder in Naturalien. So genehmigte der Aufsichtsrat von Apple Steve Jobs einen Gulfstream-Jet im Wert von 90 Millionen Dollar, die Apple-Aktien fielen unterdessen in den Keller. Und ein Wechsel des Arbeitgebers ist ebenfalls eine willkommene Möglichkeit richtig abzusahnen. Als
      General-Electric-Manager Gary Wendt im vergangenen Jahr zu Conesco, einem Versicherungs- und Finanzunternehmen wechselte bekam er einen Bonus von ganzen 45 Millionen Dollar - cash natürlich. Dazu gab es noch zehn Millionen Aktienoptionen als kleinen Leistungsanreiz. Nach einem Jahr, im Amt feuerte der reichlich bedachte 20 Prozent seiner Mitarbeiter, 3000 Menschen. Der Firma gehe es sehr schlecht, sie müsse Kosten sparen, so Wendt.
      Avatar
      schrieb am 17.07.01 15:12:25
      Beitrag Nr. 69 ()
      @kasmarski,

      mein Beileid zu Management Data. Hoffentlich haste Glück und bist nicht mehr dabei!!

      Grüße, fs
      Avatar
      schrieb am 10.08.01 11:16:01
      Beitrag Nr. 70 ()
      USA

      Die Jagd auf die Analysten

      Von Carsten Volkery, New York

      Seit dem Börsencrash im Frühjahr 2000 sind die Analysten der Banken unter Beschuss. Inzwischen nimmt die Jagd in den USA ungeahnte Ausmaße an.

      New York - Er ist der Alptraum der amerikanischen Investmentbanker. 400.000 Dollar hat er Merrill Lynch bereits gekostet. Und Jacob Zamansky ist noch nicht fertig mit seinen mächtigen Nachbarn im Financial District. Als nächstes will der New Yorker Anwalt sich Salomon Smith Barney und Morgan Stanley vorknöpfen. Der Mann mit dem glattgekämmten schwarzen Haar arbeitet hart an seinem Image als
      nationale Anlaufstelle für Börsencrash-Opfer. Auf CNBC prangert er die Nasdaq-Schummler an, die die Anleger angeblich um Millionen Dollar betrogen haben. Auf seiner Website fordert er die Opfer auf, die Firmen und Analysten zu verklagen.

      der Druck wächst

      Der Druck auf die Analysten wächst von allen Seiten: Der US-Kongress hat einen Untersuchungsausschuss eingesetzt. Die Börsenaufsicht SEC hat offiziell die Losung ausgegeben: Trau keinem Analysten. Und die Anleger geben sich nicht mehr damit zufrieden, ihr Geld aus dem Markt abzuziehen; sie gehen in die Offensive und klagen. Im Visier haben sie gerade Mary Meeker, die einstige "Königin des Internets", die sich immer besonders optimistisch über das Potenzial von Internetfirmen geäußert hatte. Am vergangenen Montag reichten Aktionäre vonAOL Time Warner Klage gegen die Star-Analystin von Morgan Stanley ein. In der Vorwoche waren bereits Ebay- und Amazon-Anleger vor Gericht gezogen.

      Der Vorwurf ist altbekannt: Meeker habe die Aktien empfohlen, um die Firmen als Morgan-Stanley-Kunden zu halten. Außerdem sei ihr Gehalt direkt von den Deals abhängig gewesen, die sie ihrem Arbeitgeber vermitteln konnte.

      Die Kläger hoffen nun auf einen ähnlichen Geldsegen wie den, den Zamansky im Juli herausgeholt hatte. Merrill Lynch zahlte nach einer außergerichtlichen Einigung 400.000 Dollar an Zamanskys Mandanten, einen 46-jährigen Kinderarzt. Der hatte behauptet, Merrills Internet-Analyst Henry Blodget sei für sein fehlgeschlagenes
      Investment in Infospace verantwortlich gewesen. Blodget hatte das Internet-Unternehmen wiederholt zum Kauf empfohlen, laut Klageschrift, um die Firma als Kunden von Merrill Lynch zu halten. Als der Kurs stürzte, verlor der Kinderarzt insgesamt 500.000 Dollar.

      Klagewelle rollt an

      Mit der Zahlung wollte Merrill Lynch einfach einen langwierigen Gerichtsprozess verhindern. Doch stattdessen sandte die Bank eine fatale Botschaft: Es gibt eineVersicherung für Börsenverluste. Und so steigern sich die Anleger erneut in einen kollektiven Rausch. Diesmal geht es um Rache an den Analysten, die angeblich die
      Internet-Aktien in unverantwortliche Höhen getrieben haben. Die SEC meldet einen starken Anstieg an Beschwerdebriefen. Und die Zahl der Klagen wegen Anlegerbetrugsist laut "Wall Street Journal" in diesem Jahr bereits auf 238 gestiegen - und es ist erst August. Der bisherige Rekord lag bei 236 Klagen im Jahr 1998.

      Blodget und Meeker sind ein einfaches Ziel. Die beiden Top-Internet-Analysten des Landes waren die Gesichter des Internet-Booms. Sie schraubten die Kursziele immer höher - selbst als die Kurse im März 2000 zu fallen begannen. Jetzt sind sie die Sündenböcke der Nation.

      Doch die Anleger könnten zum zweiten Mal nach dem Crash enttäuscht werden. Denn die Banken stehen hinter ihren Analysten. Morgan Stanley weist jede Schuld von sich und hat angekündigt, bis zur letzten Instanz vor Gericht zu kämpfen. Und dort hätten sie alle Chancen, glauben Rechtsexperten. Denn Aktienbetrug ist schwer
      nachzuweisen, zu viele Variablen beeinflussen den Kurs. Dennoch: In einem Land, in dem ein krebskranker Raucher eine Milliardensumme als Entschädigung zugesprochen bekommt, scheint nichts unmöglich.

      Nur ein Prozent der Empfehlungen rät zum Verkauf

      Natürlich sind die Vorwürfe gegen die Analysten berechtigt. Zwar behaupten alle Banken, es gebe keine Verbindung zwischen Investmentbankern und Analysten im eigenen Haus. Doch es ist ein offenes Geheimnis, dass die so genannten "chinesischen Mauern" zwischen den beiden Abteilungen faktisch nicht existieren. Ein wichtiges Indiz dafür ist, dass nur ein Prozent aller Analysten-Empfehlungen tatsächlich zum Verkauf einer Aktie raten. Die überwiegende Mehrheit sind Kaufempfehlungen, denn Investmentbanking-Kunden sehen es nicht gern, wenn sie von ihrer eigenen Bank schlecht gemacht werden. In der heißen Phase der Börsengänge in den Jahren 1998 und 1999 haben Internet-Firmen ihre Betreuerbank laut Marktbeobachtern bewusst danach ausgesucht, welche Analysten sie beschäftigte. Morgan Stanley war begehrt, weil
      auf Mary Meekers Unterstützung an der Börse Verlass war.

      Banken benutzten Analystenkommentare zur Anwerbung neuer Kunden

      Etliche Studien haben diesen Zusammenhang nachgewiesen, darunter eine brandneue von der SEC. Sie wurde kürzlich vor dem Untersuchungsausschuss im US-Kongress vorgestellt. Demnach haben alle der neun untersuchten Banken ihre Analysten dazu benutzt, neue Kunden für das Investmentbanking zu gewinnen. Ein Viertel der Analysten hielt signifikante Anteile an den von ihnen empfohlenen Firmen. Der Ausschussvorsitzende, der Republikaner Richard Baker, zeigte sich entsetzt über die Ergebnisse. In der "New York Times" drohte er mit schärferer Regulierung: "Wenn sich in der Branche in den nächsten sechs Monaten nichts ändert, dann müssen wir entschieden eingreifen."

      Selbstregulierung ist Trumpf

      Diesmal könnte die Stärke der Bewegung ausreichen, um die Banken zur Selbstregulierung zu zwingen. Erste Reaktionen gibt es bereits: Im vergangenen Dezember forderte der Chef von Prudential Securities seine Analysten auf, öfter das bisher verpönte S-Wort ("Sell") zu benutzen. Die nationalen Analysten-Vereinigungen
      verabschiedeten im Sommer einen Ehrenkodex. Bei Goldman Sachs müssen die Analysten neuerdings offen legen, an welchen Firmen sie beteiligt sind. Und Merrill Lynch und Credit Suisse First Boston haben ihren Analysten ganz verboten, Aktien der von ihnen beobachten Unternehmen zu halten.

      Kritiker allerdings halten dagegen, dass Selbstverpflichtungen nicht ausreichen. Der Interessenkonflikt innerhalb einer Bank bleibe bestehen. Die einzige Lösung sei daher die Aufspaltung einer Bank in separate Einheiten. Das jedoch wird nicht passieren. Die SEC scheint sich bereits mit der Realität abgefunden zu haben: Statt eine stärkere Kontrolle zu fordern, rät sie Anlegern, immer daran zu denken, dass Analysten keine objektiven Wahrheiten verkünden.


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