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    Der Neue Markt und das Prinzip der Börse! - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 08.03.01 23:18:23 von
    neuester Beitrag 26.03.01 20:29:55 von
    Beiträge: 8
    ID: 355.995
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      schrieb am 08.03.01 23:18:23
      Beitrag Nr. 1 ()
      Leben und Sterben lassen



      Sie: „Du bringst mich doch nicht um, nach allem was war?“

      James Bond: „Vorher hätte ich es bestimmt nicht getan!“
      Avatar
      schrieb am 08.03.01 23:23:23
      Beitrag Nr. 2 ()
      passend... :)
      Avatar
      schrieb am 08.03.01 23:39:25
      Beitrag Nr. 3 ()
      Die Börse: Das Spiel der Spiele!

      Täglich werden die Karten neu gemischt, die einen lässt man leben, die anderen sterben!

      Avatar
      schrieb am 08.03.01 23:46:47
      Beitrag Nr. 4 ()
      Gott sei dank man lebt nur zweimal.
      Avatar
      schrieb am 08.03.01 23:59:48
      Beitrag Nr. 5 ()
      Ich habe irgendwo das Gefühl, daß Du die Börse und den Neuen Markt bisher überhaupt noch nicht kapiert hast. Kann das sein? :D

      jens

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      Avatar
      schrieb am 09.03.01 00:27:46
      Beitrag Nr. 6 ()
      Gefühle können täuschen!

      GigaRobin, der König der Gurus
      Avatar
      schrieb am 09.03.01 02:37:27
      Beitrag Nr. 7 ()
      @jens_h
      Und wo genau hast Du dieses Gefühl?

      Außerdem: wenn alle den Neuen Markt etc. kapieren würden, würde das System Börse
      nicht mehr funktionieren!

      lastLemming - last of the lemmings
      ..:cool:..im Geheimdienst Ihrer Majestät
      .
      Avatar
      schrieb am 26.03.01 20:29:55
      Beitrag Nr. 8 ()
      26.03.2001, FinanzNachrichten.de

      Die NASDAQ steht unmittelbar vor der Trendwende

      Das ist das Fazit einer großen FinanzNachrichten.de-Studie, die ein Stimmungsbild der größten Börsen-, Technologie- und Wirtschaftsexperten der USA zeichnet


      „Die Angst nährt die Angst“ titelte der „Spiegel“ letzte Woche einen Artikel, der paradoxerweise Eingang in die Ausgabe mit der Überschrift „Hightechwelt 2001“ fand. „Technologiebörsen im freien Fall“ wird der Bericht fett untertitelt. NEMAX und NASDAQ feiern ein tragisches Comeback auf den Titelseiten der deutschen Tagespresse. Dort, wo noch vor einem Jahr von unendlichen Gewinnen zu lesen war, wird nun der Untergang aller Technologieaktien prophezeit. Dass dies ein Kontraindikator sein soll, hat sich mittlerweile auch unter Privatanlegern herumgesprochen. Doch es finden sich deutlich handfestere Anzeichen für die Anbahnung eines Turnarounds an den Technologiebörsen dieser Welt. Denn während die große Masse der Analysten die Märkte zusehends negativer bewertet, finden sich im US-Konjunkturausblick, in der Charttechnik und in der Fundamentalanalyse zunehmend Anzeichen für eine baldige Wende.


      Stimmungsindikatoren: So pessimistisch sind die Profis

      Zu einem vollkommenen Zusammenbruch der Zuversicht kam es in der laufenden Woche bei den Profis. Nach dem Stimmungsbarometer der „Telebörse“, das sich der Daten der Deutschen Bank AG und der Dr. Erhardt Kapital AG bedient, sind per 21.03.2001 nur noch 7 % der deutschen Börsenbriefe optimistisch für den Aktienmarkt. Bei der Durchführung der Umfrage sieben Tage vorher waren noch doppelt so viele Redaktionen optimistisch gewesen. Explizit pessimistisch sind nun bereits 28 % aller deutschen Börsenbriefe. Hochinteressant ist vor allem auch das dort ebenfalls skizzierte Bild in den USA. Nur noch 30 % der Privatanleger erwarten dort steigenden Kurse für die Börsen. Satte 37 % sind der Meinung, dass die Börsen weiterhin an Boden abgeben werden müssen. Noch skeptischer sind die US-Anlageberater mit einer Optimistenquote von nur 23 %. Allerdings ist noch jeder zweite Börsenbrief in den USA grundsätzlich optimistisch, was die Aussichten für Aktien betrifft. Jeder dritte Brief hingegen sieht für die US-Börsen schwarz. Damit hat sich in den letzten drei Wochen erstmals seit dem Kurseinbruch im März 2000 die Befürchtung durchgesetzt, dass Aktien künftig fallen könnten. Das Gesamt-Stimmungsbild ist nun deutlich negativ. Die Erfahrung zeigt, dass diese Marktstimmungen Bodenbildungen deutlich begünstigen können. Persönliches Highlight des Pessimismus sind für mich Aussagen, wie die des Aktieninformationsdienstes „Stockoperator“. Dieser schrieb am Samstag in einer Analyse, dass „mittelfristige Aktienkäufe derzeit absolut unangebracht“ seien.

      Konjunktur: Ist das Tal durchschritten?

      Hochinteressant ist, dass sich die weltweit bekanntesten US-Wirtschaftsexperten gegen diesen Pessimismus stellen. Dies ließ sich so zum Beispiel bei S. L. Hayes, dem Professor für Investment Banking an der weltberühmten Harvard Universität in Boston, am 14. März in einem Interview gegenüber „TheStreet.com“ herauslesen. Hayes betonte hier, dass sich der Markt selbst überkorrigiert hätte und sprach von einem unvernünftigen Verhalten der Investoren. Hayes verwies auf die weiterhin blendenden Rahmendaten der US-Wirtschaft und strich vor allem die geringe Arbeitslosen- und Inflationsrate, sowie die Hoffnung auf Steuer- und Zinssenkungen heraus. Hayes sieht die neue Republikanische Regierung zudem als positiven Faktor für die Wallstreet.

      Ein etwa 30 Gehminuten entfernter Nachbar und Kollege, Prof. Rüdiger Dornbusch vom Massachusetts Institute of Technology (MIT), dem Mekka des globalen Hightechs, schien sich gar in der Freude über die Gesundheit der US-Konjunktur regelrecht überschlagen zu wollen. In einem Kurzinterview für die „Financial Times Deutschland“ am vergangenen Wochenende sagte er: "Wir erleben zurzeit ein wundervolles soft landing nach fünf Boomjahren, das wir uns schöner nicht hätten wünschen können. Schon im Sommer wird das reinigende Gewitter vorüber sein." Dornbusch soll der FED nur eine Zinssenkung um 25 Basispunkte und eine anschließende Stabilisierung empfohlen haben und geht von einer annualisierten Wachstumsrate von 3 bis 4 % ab dem zweiten Halbjahr 2001 für die USA aus.


      Experten sprechen von US-Konjunkturlüge

      Diesen Statements schließen sich im übrigen die meisten Mitglieder des Federal Reserve Boards an. Die Demokraten sehen in dem Pessimismus, der die US-Bürger bezüglich der wirtschaftlichen Aussichten ihres Landes ergriffen hat im übrigen das Ergebnis eines politischen Druckmittels, das Bush und die Republikaner einsetzen würden. In der vorherrschenden innenpolitischen Kontroverse werfen die Demokraten Bush das Herbeireden einer Rezession herbei, damit er sein Steuersenkungsprogramm besser durchsetzen könne.


      Aktienkurse bereits billig?

      Unabhängig von der Konjunktur können allerdings nur billige Fundamentals und natürlich Geldströme in die Aktien die Wiederauferstehung der NASDAQ ermöglichen. Nach einer aktuellen Analyse von Joseph Kalinowski von First Call/Thomson Financial wird die durchschnittliche NASDAQ-Aktie mit einem KGV 2000 von 48,6 bewertet. Die faire Bewertung liegt nach Kalinowski allerdings bei etwa 30, woraus er ein NASDAQ-Kursziel von 1.200 Punkten errechnet. Aber Kalinowski mag letzte Woche einige Aufmerksamkeit mit dieser Veröffentlichung auf sich gezogen haben, doch findet er damit unter den Experten wenig Zuspruch. Robert Froehlich von Scudder Investments sieht zwar kurzfristig für die NASDAQ, aufgrund des seiner Ansicht nach zu kleinen Zinsschrittes der FED, weiterhin schwarz, doch prognostiziert er eine Fortsetzung des Börsenbooms für weitere 10 Jahre. Drei tragende Gründe hierfür nannte er am Dienstag: Man gehe zum einen davon aus, dass das Budgetplus der USA in den nächsten 10 Jahren explodieren werde, so dass die Privatwirtschaft durch abnehmende Kapitalkonkurrenz durch den Staat, mit mehr Geldern versorgt wird. Weiters nennt Froehlich zwei alt bekannte Triebfedern des Börsenaufschwungs: Nämlich die Altersvorsorge und die immer noch voranschreitende Globalisierung. Froehlich warnt vor einer Unterschätzung der Kraft dieser drei Faktoren. Unterstützung bekommt Froehlich von Abby Cohen, die die Technologieaktien an der NASDAQ jüngst als billig bezeichnete.


      Abby Cohen: „Der Dow Jones steigt bis Jahresende auf 13.000 Punkte“

      Abby J. Cohen, Chefstrategin der weltgrößten Investmentbank Goldman Sachs, sieht den Zeitpunkt für die Trendwende gekommen. Vor wenigen Tagen kündigte sie an, dass der Dow Jones bis Jahresende 13.000 Punkte sehen werde. Der S&P 500 werde sogar um gut 50 % auf 1.650 Punkte regelrecht explodieren. Die Staranalystin, die den Markteinbruch im März 2000 fast punktgenau vorhersagte, schraubte am 7. März in ihrem Musterportfolio den Cashanteil auf 0 % und erhöhte den der Aktien um 5 % auf nun 70 %. Dabei will die wohl einflussreichste Analystin der Welt in den nächsten Monaten vor allem auf den Technologiesektor und auf Telekoms setzen. Zukünftige Probleme sieht sie hier längst eingepreist und wie die Kollegen von der FED und aus Boston sieht sie die US-Wirtschaft als kerngesund an.


      Historische Betrachtung der NASDAQ

      Die charttechnische Betrachtung der NASDAQ bleibt hochinteressant. Dies wollen wir Ihnen anhand eines schönen Charts von Hoppenstedt verdeutlichen.



      Die NASDAQ befindet sich immer noch in einem bullishen Basistrend, hat aber eine wichtige, seit 1990 intakte Intermediär-Trendlinie gebrochen. Der primäre Aufwärtstrend der NASDAQ, der seit 1974 gültig ist, verläuft allerdings bei gerade einmal 1.000 Punkten und damit immer noch mehr als 40 % unter den aktuellen Ständen. Ein vorerst näheres Korrekturziel stellt daher die Marke von 1.500 Punkten dar. Hier verläuft eine Trendlinie, die von FinanzNachrichten.de nachträglich in rot eingezeichnet wurde. Auf ihr liegt unter anderem auch der Tiefpunkt des legendären 1987er Oktober-Crashs Diese Trendlinie wurde lediglich 1990 im Zuge der Golfkrise gebrochen, aber noch im selben Jahr wieder zurückgewonnen und wurde wesentlich öfter getestet, als die jetzt bei etwa 1000 Punkten verlaufende Trendlinie.

      Die Berechnung einer Stochastik auf Basis der Kursdaten der jeweils vergangenen 100 Wochen zeigt die NASDAQ aktuell den am stärksten überverkauften Zustand seit 1984. Ein Kaufsignal entsteht allerdings erst wenn es zu einem Crossover der beiden Durchschnitte kommt, oder der überverkaufte Bereich verlassen wird. Dennoch ist die aktuelle Situation in der Stochastik als günstiger Boden für die Anbahnung einer Trendwende zu werten. Die rote Trendlinie, die von unserer Redaktion eingefügt wurde, stellt auch ein interessantes Korrekturziel dar, da im Bereich von 1.500 Punkten auch der Boden der 1998er Korrektur lag.


      Geteilte Ansichten in der Redaktion

      Dieser insgesamt verhalten positive Ausblick auf die künftige NASDAQ-Entwicklung wird in unserer Redaktion nur teilweise geteilt:

      David Kahlil (Biotech, Neue Märkte):

      Meiner Ansicht nach werden wir innerhalb der nächsten zwei Monate eine Trendwende an der NASDAQ sehen. Ich erwarte bis dahin ein eventuelles Kurstief bei den in der Chartanalyse angesprochenen 1.500 Punkten. Die Auswirkungen der aggressiven Zinssenkungen durch die FED wird die US-Wirtschaft bereits ab Juli oder August spüren können und damit werden die Marktteilnehmer auch realisieren, dass Technologieaktien auf dem aktuellen Niveau unterbewertet sind. Darunter wird der Dow Jones zunächst deutlich leiden, denn die Bewertungen, die Standardaktien aufweisen, sind bei der Masse von Technologieaktien, die mit KGVs von unter 20 notieren, nicht attraktiv. Da allerdings viele Fonds auf ungeheuren Liquiditätsreserven sitzen und eine breite Anlagestrategie fahren werden, so sie zwischen Old und New Economy wählen dürfen, ist das Abwärtspotential des Dows aus meiner Sicht begrenzt. Im schlimmsten Fall stelle ich mir einen Rückgang des Dow auf rund 7000 Punkte vor, halte aber ein Schwanken um die 9000 Punkte für wesentlich realistischer. Gegen Ende des Jahres sollte auch der Dow wieder steigen können und wird 2002 nach meiner Überzeugung sogar sein Alltimehigh überwinden. So weit wird es bei der NASDAQ natürlich nicht kommen. Allerdings werden einige Branchen ganz herausragend von einer Markterholung profitieren können. Ich bleibe bei der Einschätzung, dass die Sektoren B2B und Telematik sehr stark laufen werden (siehe Hintergrundberichte zu deisen Themen). Speziell in den USA würde ich auch auf Halbleiterunternehmen und ihre Zulieferer setzen. Hier in Deutschland weisen vollkommen unbekannte Mittelstandsunternehmen teilweise absolut lächerliche Bewertungen auf. Unterdurchschnittlich werden meiner Ansicht nach künftig Biotechaktien laufen. Ich halte den Sektor grundsätzlich für überbewertet, obgleich es Riesenchancen bei größeren Einzelwerten geben wird. Anleger werden diese Aktien dennoch meiden, da das Chance-Risiko-Verhältnis von Biotechaktien, nach dem enormen Einbruch bei Software und Internetunternehmen, zunächst vollkommen unattraktiv geworden ist.

      Ich gehe fest davon aus das die FED entweder noch im April oder aber am 15. Mai ein letztes Mal in diesem Zinszyklus die Zinsen senken wird. Danach wird sich an dieser Front aber nichts mehr tun. Weiters schließe ich einen massiven Selloff-Tag an den Märkten aus. In den letzten Wochen wurde von Analystenseite zu oft das Argument gebracht, dass diese Korrektur nicht zu Ende sei, bevor die NASDAQ nicht an einem Tag gute 10 % verloren hätte. Dies ist aus historischer Sicht eine vollkommen korrekte Betrachtung, die sich allerdings für diese Korrektur als falsch erweisen wird: Denn wenn der Markt einen Crash als Kaufargument sieht, werden computergesteuerte Intradaykäufe in den USA den Markt jedes Mal vor diesem Selloff bewahren, da sie ihn ja als Kaufargument erkennen. In diesen Wochen nicht von einem Selloff an den Märkten zu sprechen wäre zudem nicht nachvollziehbar. Was die NASDAQ in den letzten Monaten verloren hat, fällt unter die Kategorie Supercrash. Und genau als solcher werden diese nun schon bald 60 Wochen seit Anfang März 2000 in die Finanzgeschichte eingehen. Meiner festen Überzeugung nach sollten sie die Marken von 1.000 Punkten und 1.500 Punkten fest im Auge behalten. An einer dieser beiden Punkte wird der Markt drehen, wobei ich den zweiteren für das wahrscheinlichere Korrekturziel halte.


      Torsten Asmus (Chartanalyst):

      Auf Basis einer Monatsdarstellung der NASDAQ gelang dem Index fast eine Punktlandung auf seinem Aufwärtstrend von 1994. Da die Marktsituation seit Wochen und sogar Monaten extrem überverkauft ist, sind die Chancen einer Index-Erholung sehr hoch. Ich könnte mir eine Bewegung bis 2.500-2.800 Punkten vorstellen. Anschließend wird es noch einmal ungemütlich werden und ein Rückgang in Richtung der 1994er Trendlinie bzw. ein Unterschreiten der letzten Tiefpunkt ist denkbar. Dies wird aber maßgeblich von der weitern Wirtschaftsentwicklung in den USA abhängen. Die ersten Zinssenkungen wurden von Seiten der FED durchgeführt. Nun bleibt es abzuwarten, ob diese die Konjunktur-Lokomotive wieder in Fahrt bringen.

      Die einzelnen Branchen werden sich aber unterschiedlich in der Erholungsphase entwickeln. Bei den Biotechnologiewerten sehe ich weiterhin eher Gefahr aufgrund der zu hohen Bewertung. Interessant sind unter anderem die Finanztitel, der Bereich drahtlose Kommunikation und Werte aus dem stark gebeutelten Telekommunikations- und Infrastrukturbereich (Glasfaser, Netzwerke und Internet). Jedoch sollte für den Anlagehorizont etwas mehr als nur 6-9 Monate eingeplant werden. Der Dow Jones bleibt weiterhin ein Kandidat für Abwärtspotential und nur ein deutlicher Stimmungsumschwung könnte die technisch extrem angeschlagene Situation retten.


      Petra Sieck (Nanotechnologien):

      Die getrübten konjunkturellen Aussichten in den USA und jetzt auch in Euroland könnten sich als Chance für die Aktienmärkte erweisen, da in Zeiten der Rezession die direkten Investitionen in die Wirtschaft geringer sind als in Zeiten der Hochkonjunktur und dadurch zunehmend mehr Kapital zur Verfügung steht, was wiederum in die Aktienmärkte fließen kann. Kommt dann noch ein anhaltend niedriges Zinsniveau hinzu, dürfte dies eigentlich der Nährboden für eine Erholung der Aktienmärkte sein. Ich erwarte deshalb spätestens in der zweiten Jahreshälfte starke positive Reaktionen, vor allem an der NASDAQ, wobei ich die Bereiche Halbleiter, Optoelektronik und Lasersysteme favorisieren würde.

      Temporär erwarte ich an der NASDAQ, wie eigentlich gewohnt, eine anhaltende Volatilität, die nichts weiter ist als eine Art „Falschreaktion“ der Anleger auf Tagesereignisse und -meldungen („Falschreaktion“ deshalb, weil nur ein kurzzeitiger psychologischer Effekt erfolgt).

      Weniger optimistisch für die kommenden Monate bin ich hinsichtlich der Biotechnologie-Unternehmen. Auch hier wird wohl demnächst die Euphorie dem Realismus weiterhin weichen und der Prozess der „natürlichen Auslese“ im Bezug auf die Erfüllung der recht hohen Erwartungen setzt bereits jetzt ein.

      Vorsicht angesagt ist auch im gesamten Telekommunikationssektor, insbesondere bei den Netzwerkausrüstern, da hier auch weiterhin von „enttäuschenden“ Zahlen bzw. einer rückläufigen Gewinndynamik auszugehen ist. Langfristig betrachtet würde ich aber ein paar antizyklische Käufe wagen.

      Mal abgesehen von dem US-Markt würde ich derzeit auf mittel- bis langfristige Sicht ein paar Käufe im Bereich der erneuerbaren/regenerativen Energien machen, weil hierbei in den nächsten Jahren ein kontinuierliches Wachstum von jährlich ca. 30 % erwartet wird und zusätzlich dieser Wirtschaftzweig zunehmend zum Mittelpunkt der öffentlichen Förderpolitik wird. Aktuelle belegende Beispiele für das „Aufblühen“ dieser Branche sind z.B. die letzte Woche veröffentlichten Zahlen der am Neuen Markt notierten Cuxhavener Plambeck AG oder die Unternehmensmeldungen der Umweltkontor Renewable Energy AG in den letzten Wochen.


      Christian Klement (IT Deutschland):

      Ich persönlich gehe davon aus, dass die NASDAQ nach der momentanen Gegenbewegung noch auf ein weiteres Tief fällt. Der Dow wird meiner Einschätzung nach auch eine weitere Korrektur vornehmen. Generell sollten Titel mit hohen KGVs gemieden werden. Man kann aber durchaus auch auf kleinere Werte, welche ein niedriges KGV und eine schöne Gewinnentwicklung vorweisen können, setzen.


      Markus Meister (Old Economy):

      Ich schätze, dass wir an der NASDAQ nach der jüngsten Korrektur von 2.800 auf 1.800 Punkte gemäss Dow-Theorie wieder Platz auf 2.300 Punkte nach oben haben. Danach könnte ein neues Tief folgen.

      Für den Dow, der die letzten beiden Jahre rund um 10.000 Punkte geschlafen hatte, bin ich zuversichtlicher. Er sollte sich wieder oben einpendeln. Kaufenswert sind derzeit nur Qualitätstitel, die durch einen hohen Substanzwert abgesichert sind. Zu meiden sind die noch nicht geplatzten Biotech-Blasen sowie die völlig überbewerteten Logistik- und Umweltfirmen, die Teils mit dem 50-100fachen 2001er Gewinn an der Börse gehandelt werden.



      Neue Zürcher Zeitung 27.12.2000

      Weniger Zeit für die Börse verwenden

      Robert J. Shiller zu Risiken und Überschwang

      sev. Die Überbringer schlechter Nachrichten sind häufig nicht gern gesehen. Bei Yale-Professor Robert J. Shiller ist das anders. Er vermag sein Publikum mit seinen wenig optimistischen Prognosen für die Finanzmärkte sehr wohl in den Bann zu ziehen. Obwohl die starken Kursverluste an den US-Börsen die Begeisterung für Aktien bereits deutlich gedämpft haben, sind die meisten Anleger nach Ansicht des Bestsellerautors von «Irrationaler Überschwang - Warum eine lange Baisse an der Börse unvermeidlich ist» nämlich immer noch viel zu zuversichtlich. Wie deutlich sich seine Einschätzung von derjenigen anderer unterscheidet, lässt sich anhand seiner langfristigen Prognose für den amerikanischen Aktienmarkt erahnen. Wer heute breit in diesen Markt investiere, habe eine realistische Chance, nach zehn bis zwanzig Jahren ohne Gewinne dazustehen, erklärt Shiller, der seine ökonomischen Provokationen häufig mit einem gewinnenden Lachen beginnt.

      Konkrete Prognosen für das kommende Jahr möchte Shiller allerdings nicht abgeben, denn er ist der festen Überzeugung, dass viele Menschen den Aktienmärkten zu viel Aufmerksamkeit widmen und dabei ihre Zeit verschwenden. In der heutigen Gesellschaft seien viele Menschen zu sehr von «Spielernaturen» beeindruckt, die schnell und einfach viel Geld verdienten. Shiller fühlt sich dabei an den Goldrausch im letzten Jahrhundert erinnert. Von der Suche nach Gold getrieben, hätten viele Menschen Beruf, Familie und Freunde vernachlässigt. Der Ökonom plädiert stattdessen dafür, nicht ständig die Börsen zu beobachten, sondern sich stärker Aufgaben zuzuwenden, die am langfristigen Erfolg ausgerichtet sind.

      Shiller, der mit einer Psychologin verheiratet ist, treiben dabei vor allem Fragen um die Absicherung von Risiken und die Verteilung der Einkommen um - obwohl das weniger «fun» sei als über die schnelllebigen Aktienmärkte zu reden. Heute sei es wesentlich schwieriger, das eigene Lebenseinkommen abzuschätzen, als früher. Als Vertreter der verhaltenstheoretisch begründeten «Behavioural Finance» vertritt er die Meinung, dass die Menschen künftige Risiken als zu gering einschätzen. Das wiederum führe beispielsweise in den USA dazu, dass häufig nur eine unzureichende Altersvorsorge betrieben werde. Die Menschen müssten lernen, bessere fundiertere Entscheidungen zu treffen. Solange dies aber nicht der Fall sei, seien deshalb weitgehende Privatisierungen im Bereich der sozialen Sicherheit mit Risiken verbunden, vor allem wenn individuell entschieden werden könne, wie und wo die Ersparnisse für das Alter angelegt werden könnten.

      Die Absicherung von Risiken ist für Shiller auch sonst ein wichtiges Thema, das ihn zu einiger Kreativität inspiriert. So gründete er 1991 ein Unternehmen, mit dem er in Kooperation mit dem Chicago Board of Trade, der damals größten Terminbörse der Welt, einen Futures-Markt für Einfamilienhäuser aufbauen wollte. Der Hintergrund für diese Initiative war, dass viele amerikanische Eigenheimbesitzer, die ihr Haus während einer Boomphase im Immobilienmarkt gekauft hatten, nach dem folgenden Rückgang der Immobilienpreise stark verschuldet waren. Häufig überstieg die Hypothek der Liegenschaft deren aktuellen Marktwert, so dass sich die Besitzer einen verlustbringenden Verkauf nicht hatten leisten können und somit auch in ihrer beruflichen Mobilität eingeschränkt waren. Shiller wollte mit seiner Idee vom Terminmarkt eine Lösung anbieten, um dieses Problem zu beheben. Erfolgreich war das Projekt allerdings nicht. Mittlerweile hat das Unternehmen mit 20 Angestellten ein anderes Geschäftsfeld gefunden und bietet über das Internet eine kommerzielle Wertanalyse von Häusern an. Für den Yale-Professor ist es wichtig, neben seiner Lehrtätigkeit noch einen Fuß in der Unternehmenswelt zu haben, denn damit behalte er den Bezug zur Realität, zur «normalen» Welt.


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