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    Gedanken anläßlich des Todes der armen Ulrike - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 10.03.01 12:17:28 von
    neuester Beitrag 09.01.02 14:57:29 von
    Beiträge: 67
    ID: 356.819
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      Avatar
      schrieb am 10.03.01 12:17:28
      Beitrag Nr. 1 ()
      Ein entsetzliches Verbrechen.
      Wahrscheinlich auch Versagen der Kripo, denn das Kind wurde nicht von den Wärmebildkameras der viel zu spät eingesetzten Tornados oder Hubschraubern, sondern von SPAZIERGÄNGERN gefunden, also auch noch in unmittelbarer Nähe eines Weges, wie zu vermmuten ist.
      (Wie blöd muss man eigentlich sein, um bei Minustemperaturen nach Tagen mit Wärmekameras nach erkalteten Leichen zu suchen? )

      Gefasste Sexualmörder sollten m.E. lebenslang unter Verschluss gehalten werden, da wohl vieles dafür spricht, daß sie lebenslang lebende Bomben sind.

      DAs allerschlimmste aber an Gewalt gegen Kinder:

      Kindliche Hilfeschreie bzw. Berichte von Zeugen wurden von der Polizei nicht ernst genommen.
      Sie werden auch von Nachbarn ignoriert - oft über Jahre.

      Auf jeden Sexual-Mord mit Medien-Beteiligung kommen laut Kinderschutzbund 20 bis 30 ( !!! ) TODESFÄLLE durch die eigenen Eltern... die vorausgegangenen Mißhandlungen ohne Todesfolge sind noch einmal um ein vielfaches höher und werden oft lange zeit bemerkt und toleriert von Nachbarn, Lehrern und anderen Personen .

      Aber diese genauso bestialischen TAten kommen höchstens in einem 5-zeiler im Lokalteil der zeitungen vor - wenn überhaupt. Also sterben 20-30 mal so viele Kinder still, ignoriert von den Auflagegeilen Medien, aber nicht minder grausam, oftmals nicht an einem Tag, sondern über Monate, Jahre und durch diejenigen, die sie beschützen sollten.

      Die Bedrohung durch die eigenen Eltern bzw. Angehörigen ist statistisch um ein vielfaches höher als durch Sexualstraftäter und sollte über so entsetzliche Taten wie die jetztige NICHT vergessen werden. Ich befürchte, daß mit der weiteren Abkühlung des sozialen Klimas in unserer Republik und der Verwahrlosung immer größerer Teile unserer Bevölkerung die Kindesmißhandlung in den eigenen, kaputten Familien immer mehr zunimmt. Und da drücken die gleichen Moderatoren, die jetzt publikumswirksam pastorale Worte sprechen, die Augen zu.

      Ich befürchte, daß diejenigen, die dumpfe Rübe-ab-Sprüche von sich geben, auch im eigenen HAushalt latente Gewalttätigkeit gegenüber den eigenen Familienmitgliedern oder Nachbarn haben oder im Straßenverkehr ihr Auto als Waffe benutzen.

      Es ist bekannt, daß die meisten mibrauchten Kinder, welche nicht getötet werden, durch Personen aus dem unmittelbaren Umfeld der Opfer für ihr Leben gezeichnet werden, wie das jetzt jüngst bekannt gewordene Tatgeschehen um einen perversen Lehrer wieder einmal zeigt.

      Über 90% der kindlichen Todesfälle durch Gewalt könnten also verhindert werden, wenn IHR statt dumpfer "Rübe-ab-Parolen" im entscheidenden (möglichen) Fall einem kindlichen Hilferuf in der NAchbarschaft nachgeht, die Täter zur Rede stellt, Euch NICHT durch die Täter beschwichtigen lasst, regelmäßig auftretenden blauen Flecken an typischen Stellen nachgeht und die POLIZEI benachrichtigt.

      Straftaten gegen Kinder werden nicht durch martialische Strafen verhindert, sondern durch Aufdecken der meist lange zuvor existierenden Vorzeichen. Das ist wenig spektakulär, aber effizient.



      Denkt einmal in Ruhe darüber nach, ob ihr nicht einmal weggeschaut oder weggehört habt, anstatt einzugreifen.

      Nicht wegschauen - Zivilcourage statt starker Sprüche.


      Gruß

      D.T.
      Avatar
      schrieb am 10.03.01 12:22:39
      Beitrag Nr. 2 ()
      Nachtrag:

      Wahrscheinlich kommen durch das verbot der Schwangeren-Konfliktberatung durch einen verbohrten Papst in diesem jahr mehr (ungeborene und auch später unerwünschte, aber geborene)Kinder ums Leben als in 10 Jahren durch sexualstraftäter...
      Avatar
      schrieb am 10.03.01 12:41:23
      Beitrag Nr. 3 ()
      in manchen punkten gebe ich dir sicherlich recht, andererseits sind doch die strafen gerade hier in deutschland ein witz. oft wird doch schon nach wenigen tagen und wochen mehr vom resozialisieren des täters als vom leid der angehörigen gesprochen. wo sind wir eigentlich ? die gesetze in diesem staat sind ein ganz großer witz. wie oft hört man denn, daß solche schweine (sexualstraftäter) krank sind und nichts dafür können, daß man sie behandeln muß, wahrscheinlich noch in einer offenen anstalt und in zwei jahren sind sie wieder völlig geseelschaftsfähig. ich bekomme so einen hass, wenn ich dieses sozialpädagogenpack höre. ich bin selber vater, solch ich vielleicht noch mitleid mit den tätern haben ?
      diese sogenannten sozialpädagogen, die solche gutachten erstellen, sind für mich genau solche verbrecher.

      die todesstrafe ist eine umstrittene sache, aber sobald eindeutige beweise, und damit meine ich 100 % beweislast, gibt es nur die todesstrafe. wie sollen die eltern je wieder glücklich werden, geschweige denn, wenn sie in 2 jahren erfahren, daß der täter resozialisiert ist und wieder auf freiem fuß ist.
      diese "menschen" wissen, was sie tun, ob krank oder nicht, das interessiert mich nicht. ich möchte mal sehen, wie du reden würdest, wenn es deine familie betrifft, ob du dann immer noch über die täter philosophierst.
      ich kann soetwas nicht verstehen und diese leute, die dafür sorgen, daß die täter nach kurzer zeit wieder frei sind, stehen für mich auf der gleichen stufe.

      insofern kann ich nur den kopf schütteln, was du hier absonderst.
      Avatar
      schrieb am 10.03.01 12:49:22
      Beitrag Nr. 4 ()
      es hat einfach keinen zweck :(

      was ich mich frage ist, warum wird eine belohnung ausgesetzt ?
      ist unsere gesellschaft schon so weit gesunken das man finanzielle anreize setzen muss, damit die bevölkerung hilft einen mörder zu fangen ?
      Avatar
      schrieb am 10.03.01 12:55:19
      Beitrag Nr. 5 ()
      @ mifra

      1) Ich habe übrigens eine Tochter, die exakt im Alter von Ulrike ist.

      2) daher schrieb ich etwas, was Du offensichtlich überlesen hast:
      >>Gefasste Sexualmörder sollten m.E. lebenslang unter Verschluss gehalten werden, da wohl vieles dafür spricht, daß sie lebenslang lebende Bomben sind.<<
      Ich fordere also nicht die Todesstrafe, sondern lebenslnge Haft/Sicherungsverwahrung. Damit meine ich allerdings auch lebenslang.
      Ich bin wie viele andere auch der Meinung, daß die Sicherheit der Bevölkerung vor bereits inhaftierten Gewalttätern keineswegs ausreicht.

      Jedoch:

      Leider sind die von mir "abgesonderten" FAkten zu der Mißhandlungs-Rate grausige Realität und daran kann man nicht vorbeidiskutieren.

      Auf jeden spektakulären Sexualmord kommen mindestens 20 kindliche, nicht minder grausame Todesfälle durch die Hand der unmittelbaren Angehörigen - oftmals die Eltern und vermutlich hunderte von langjährig gequälten und mißbrauchten Kindern - die Dunkelziffer ist hier sicherlich extrem hoch.

      Gruß

      D.T.

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      Avatar
      schrieb am 10.03.01 12:59:30
      Beitrag Nr. 6 ()
      @Deep thought

      Ich bin enttäuscht. Hinter Deinem Pseudonym
      hätte ich mehr Brain vermutet. Oder soll es "deep throat"
      heißen?

      Was schreibst Du denn da für einen Mist!

      Ächz!

      Les mal einen Bericht von Olshaker oder
      irgendeinem renommierten Profiler, daß Dir mal die Augen
      geöffnet werden.

      "Den Täter zur Rede stellen". Oh Mann, ich lach mich
      halbtot.

      Nein, eigentlich ärgere ich mich.

      Und deshalb nehme ich mir jetzt vor,
      nur noch relevante Threads zu lesen.

      Übrigens wünschte ich mir ein Feld, das das Lebensalter
      der Poster anzeigt und zusätzlich eine Funktion,
      die mir die Beiträge aller unter 25-jährigen unleserlich
      überschreibt.

      WO verkommt leider (oder war es schon immer so?)
      zum Forum für Kinder, die ihr Taschengeld verzocken.

      Atticus
      Avatar
      schrieb am 10.03.01 13:03:19
      Beitrag Nr. 7 ()
      @Deep Trought
      Leider hast Du in Deinen Ausführungen sicherlich recht.

      Gruss Legend
      Avatar
      schrieb am 10.03.01 13:10:26
      Beitrag Nr. 8 ()
      @Atticus
      Ich hatte eigentlich nicht vor mich in diesen Thread reinzuhängen, aber Dein Kommentar verbietet einfah das Schweigen.
      Was hast Du denn dagegen die Täter zur Rede zu stellen? Entweder hast Du keinen Arsch in der Hose, oder Du hast einfach den Text von Deep Thought nicht richtig gelesen. Hier ging es nicht um den Fall Ulrike, wo ein zur Rede stellen mittlerweile sinnlos wäre, sondern um die täglichen Fälle von Kindsmisshandlung im eigenen Umfeld. Und da kann ein zur Rede stellen bereits sehr viel helfen.
      Und um Dich zufriedenzustellen: ich bin 33 Jahre und Vater von drei Kindern.

      @Deep Thought
      Ich danke Dir für diesen Thread, der hoffentlich weitere sachliche Kommentare erfährt.

      Gruss Critter2000
      Avatar
      schrieb am 10.03.01 13:14:30
      Beitrag Nr. 9 ()
      @ attikus

      Um viel kindliches Leid zu beenden, muss man keine "Profiler"-Bücher lesen, sondern die Schreie von Kindern, die regelmäßig von ihren Eltern verprügelt werden, mit dem Po z.B. auf heiße herdplatten gesetzt werden, weil sie in die Hose gemacht haben oder einfach Schreien und daher beim fernsehen stören (z.B. von derzeit moderen "Profiler"-sendungen, die nichts anderes sind als eine neue Form des Voyeurismus) HÖREN und REAGIEREN.

      Ich vermute, daß Du im gegensatz zu mir noch nicht in einer Ambulanz Kinder gesehen hast, die laut Eltern "die Treppe heruntergefallen" sind oder - wie Kollegen von mir - brutal vergewaltigt wurden.

      Die tägliche Wirklichkeit der Kindesmißhandlung ist weniger spektakulär - aber nicht weniger grausam.

      Die Verringerung von Kindesleid fängt beim kleinen, unspektakulären an. Das wirst Du doch wohl nicht im Ernst bestreiten, oder?

      Gruß

      D.T.
      Avatar
      schrieb am 10.03.01 13:18:17
      Beitrag Nr. 10 ()
      ..muss natürlich heißen:

      >>Ich vermute, daß Du im gegensatz zu mir noch nicht in einer Ambulanz Kinder gesehen hast, die laut Eltern "die Treppe heruntergefallen" sind oder - wie es Kollegen von mir diagnostizieren mussten - brutal vergewaltigt wurden.<<
      Avatar
      schrieb am 10.03.01 13:26:17
      Beitrag Nr. 11 ()
      Und wenn ein Opa seiner Enkelin beim Pipi machen hilft, wird er angezeigt wegen sexueller Belästigung von Minderjährigen!!!
      Vorsicht, zuviel Civilcourage kann auch nach hinten los gehen!
      Ganz so einfach ist die Problematik nicht!
      Ärzte sollten bei "merkwürdigen" Verletzungen mehr nachforschen, aber wenn jeder Privatpolizist spielt ist die Problematik oft andersherum! Also Unschuldige werden zu "Straftätern"! Das kann auf dem Dorf (oder natürlich auch in der Stadt) dazu führen, daß Du selbst als Vater deiner eigenen Kinder mit belastenden Aussagen konfrontiert wirst!
      Avatar
      schrieb am 10.03.01 13:29:52
      Beitrag Nr. 12 ()
      @ Atticus
      Erst lesen dann schreiben !


      Deep Thought hat 100% recht !

      CBR900RR
      Avatar
      schrieb am 10.03.01 13:31:43
      Beitrag Nr. 13 ()
      @ Atticus,
      dein Beitrag ist derjenige, welcher mit Abstand der dämlichste in diesem thread ist.( zumindest bis zu meinem Posting ;))
      Leider hast du auf die, von dir geforderte User- Altersangabe verzichtet.
      Unabhängig vom Lebensalter, welches als Indikator für Reife Intellekt und Sotialkompetenz ohnehin wenig aussagefähig ist, steht es doch jedem frei, in Gedankenaustausch mit anderen zu treten.
      Im übrigen: "Alter schützt vor Torheit nicht"
      Gruss Rad:)van (38)
      Avatar
      schrieb am 10.03.01 13:39:57
      Beitrag Nr. 14 ()
      Schrecklich was sich leider sehr oft hinter den eigenen
      "4 Wänden" abspielt.

      Ein Beispiel dass sich tatsächlich zugetragen hat
      Die Tochter wird über 10 Jahre lang durch den eigenen Vater
      missbraucht. Die Mutter schaut, aus Angst und Scham
      vor Ihrem Mann, darüber hinweg.
      Als das Mädchen 17 Jahre alt war, hatte sie Ihren Vater
      angezeigt. Der Vater wurde daraufhin inhaftiert.
      Nach 2 Tagen hat sich der Vater in seiner Zelle erhängt.

      Und nun das unfassbare. Die Mutter gibt der Tochter
      die Schuld. Sie hätte ja sicherlich Gefallen daran gehabt.



      Ein Beispiel von vielen, die mich sehr nachdenklich machen

      Gruss Legend
      Avatar
      schrieb am 10.03.01 13:50:08
      Beitrag Nr. 15 ()
      @ Mannheimer_Bulle

      Ich geb Dir Recht!

      Natürlich darf das Pendel nicht in die falsche Richtung gehen und ich habe entsetzt vor Jahren in einem "Spiegel"-Bericht vom Fall eines von irregeführten Menschen "überführten" , tatsächlich jedoch unschuldigen Vaters gelesen. Bei attikus wäre dieser arme Mensch wahrscheinlich schon gelyncht worden...

      Hier können natürlich auch auf der Seite der "Schutzorganisationen" Menschen Fehler begehen und Unschuldige unglücklich machen.

      Natürlich soll nicht bespitzelt werden und es soll auch z.B. nicht rachesüchtigen Ehefrauen die Gelegenheit gegeben werden, die Ex-Männer durch angeblichen Mißbrauch ihres gemeinsamen Kindes fertigzumachen.

      Ich wollte zu gesunder Aufmerksamkeit und besonnenem, aber nachhaltigem HAndeln in Fällen mit hohem Verdacht aufrufen.

      Ich denke, die Medien könnten auch hier etwas weniger an die Auflage und mehr an die Betroffenen denken. Bis zum Beweis der Tat und der Verurteilung hat auch bei der Bildzeitung der Verdächtige Persönlichkeitsschutz.

      Lebenslang sollte bei ALLEN Sexualstraftätern und nicht resozialisierbaren Gewalttätern zumindest möglich, meist jedoch üblich sein.

      Und noch etwas: Ich habe fast täglich Angst um meine Tochter. Mit und ohne Todesstrafe. Aber angesichts der durch die Medien in brutaler Art durchgeführte Desensibilisierung gegenüber dem Leid anderer Menschen und der Befriedigung des Voyeurismus um jeden Preis täglich mehr...

      Gruß

      D.T.
      Avatar
      schrieb am 10.03.01 15:00:43
      Beitrag Nr. 16 ()
      @Deep Thought
      Zunächst einmal finde ich es gut, daß endlich mal einer versucht , das Thema sachlich anzugehen.
      Die Frage, die man sich eigentlich in gesellschaftlicher Hinsicht stellen sollte ist, wie verhindern wir Mißbrauch bzw. wie verhindern wir, daß ein Mißbrauch über Jahre hinweg andauern kann. Diese Frage ist mit Blick auf die Opfer erheblich wichtiger, als das Geschrei einiger debiler Idioten, mit ihrer tollen BILDung.
      In der Tat kommen die meisten Fälle in der Familie vor und das typische Tatprofil mit Überfall und Vérschleppung spielt in der Gesamtanzahl der Fälle eher weniger eine Rolle. Was mich am meisten an diesen Fällen ankotzt ist die Berichterstattung der Medien. Da wird noch mit der Kamera voll auf die heulenden Eltern gezoomt. Widerlich!
      Und in der Tat ist es so, daß beispielsweise oft im Familienkreis das Problem offensichtlich ist, aber ignoriert wird. Die Mutter weiß in der Regel Bescheid, kann aber nur selten auch belangt werden. Aufklärungsaktionen in Schulen und Kindergärten wären ein Anfang und werden zum Teil auch schon gemacht.

      Und an die Todesstrafen - Heuler:
      Wenn der Staat selber tötet, dann relativiert er den Wert des menschlichen Lebens und dies führt zu einer Verrohung der Gesellschaft insgesamt. Sieht man schön an den USA. In der amerikanischen Gesellschaft gibt es nicht nur mehr Gewaltdelikte, sondern auch im medialen Umgang ist Gewalt weiter verbreitet. Amis die nach Europa kommen erleiden zum Teil einen regelrechten Kulturschock, wenn sie sehen, daß bei uns im TV Titten zu sehen sind, aber bei Gewaltdarstellungen können sie nur gähnen.
      Ist in einem Staat, der sich nicht zur Maxime gesetzt hat, daß das menschliche Leben, außer in Notwehrsituationen, unantastbar ist, auch irgendwie nachzuvollziehen. Die Todesstrafe verhindert keine Verbrechen ( auch von den Befürwortern , die man ernst nehmen kann, kaum bestritten ), sie fördert sie höchstens.
      Und zu den Tätern: die überwiegende Anzahl der Kinderschänder waren selber Opfer von sexuellem Mißbrauch. Hmm, eigentlich wären doch dann die beste vorbeugende Maßnahme, die Opfer auch gleich einzusperren. Man hat Mitleid mit dem Opfer, aber wenn es zum Täter wird, dann soll es gehenkt werden.
      Ist sowieso eine Widersprüchlichkeit in der Argumentation der Bildzeitungsleser.
      Sie sagen zunächst, daß es ein sehr widerliches Verbrechen ist, aber das so ein Täter krank sein muß, daß wird dann bestritten? Seltsame Logik.

      Natürlich ist andererseits das Instrument der Sicherungsverwahrung bei solchen Straftaten sicher vermehrt anzuwenden. Der Schutz der Gesellschaft hat Vorrang. Erst wenn mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Heilung des Täters anzunehmen ist, sollte er eine Chance erhalten, sich wieder in Gesellschaft einzugliedern. Daß jeder Täter grundsätzlich eine solche Möglichkeit haben muß ist übrigens die ständige Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts, welches dies aus dem Gebot der Menschenwürde ableitet.
      Fairerweise muß man aber eins zugeben. 100 % Sicherheit wird es niemals geben.

      Im übrigen auch durch die Todesstrafe nicht.

      Aber ich gebe zu, daß es für Leute mit nur beschränkten intellektuellen Fähigkeiten leichter ist, rein emotional und platt zu argumentieren, als sich über die Problematik mal ernsthaft Gedanken zu machen.
      Komischerweise kommt von den Rübe-ab-Schreiern nämlich sonst zur Problematik nichts.

      Gruß

      jem
      Avatar
      schrieb am 10.03.01 15:34:21
      Beitrag Nr. 17 ()
      Die Problematik liegt in dem vom Staat den Eltern zugebilligtem Erziehungsrecht, da die Eltern den Staat entlasten, d. h. Kosten vermieden werden, billigt er den Eltern einen Erziehungsspielraum zu, der zwar rechtlich eingegrenzt ist, aber strafrechtlich milde Konsequenzen hat. Die Fälle in denen entnervten Eltern das eigene Kind aus dem Fenster geworfen haben sind Legion. Oder der Fall wo beide Elternteil ihr Kind aus erzieherischem Unvermögen malträtierten und im eigenen Kot verhungern ließen. Wäre es ein fremdes Kind gewesen - eine Mordanklage wäre sicher gewesen. Ist es das eigene Kind ist es Totschlag in gemilderter Form. Das schlechte Gewissen des Staates garantiert den Eltern Strafmilderung. Richtig ist der mündige Bürger sollte sich einmischen, die erzieherischen Rechte der Eltern sind nicht Gottesgnadentum sondern ein gesellschaftlicher Konsenz der bei Unfähigkeit aberkannt werden sollte.

      Sehr verärgert bin ich allerdings über die teils katastrophale Inkompetenz in der Behandlung und Bestrafung von Sexualtätern, sei es ein Fremdtäter oder ein Elternteil. Man braucht nur eine x-beliebige Zeitung aufschlagen und man liest von Bewährungsstrafen für Vergewaltigern und von Freigängen für Kinderschänder (mir fällt im Moment kein anderes Wort ein). Mal ehrlich glaubt ihr das Drach in einen ähnlichen genuß kommen wird ?
      Meiner Meinung nach sind das Relikte aus der Gesetzgebeung des 19. Jahrhunderts. Das Bürgertum stellte die Juristen und die bestrafeten hart was dem Bürger heilig war, Eigentumsdelikte wurden hart bestraft, Vergewaltigungen oder Kindesmißbrauch galt als schwer nachweisbar und fiel mehr oder weniger in den Privatbereich. Leute wie Drach, die sich an dem großen Geld des Bildungsbürgertums vergreifen sind Public Enemy No. 1, obwohl er für den überwiegenden Teil der Bevölkerung keine Gefahr darstellt, Vergewaltiger und Kinderschänder sind dagegen häufug Experimentierfeld der Therapheuten, der Täter als vermeidlicher "Siegertyp und Machtmensch" ist hier psychologisch wesentlich interessanter als heulende und verstörte Opfer.

      Ich sage es ganz ehrlich (auch als Vater eines 7 jährigen Mädchens) - die Gesellschaft, hilflos wie sie im Einzelfall nunmal ist, hat ein Recht auf Rache, im Namen der Opfer und zur eigenen Seelenhygiene.
      Avatar
      schrieb am 10.03.01 17:16:34
      Beitrag Nr. 18 ()
      @ jem
      Du scheinst profunde Kenntnisse des diskutierten Themas zu haben.

      Sollte nicht die Tatsache, daß ein erheblicher Anteil der Täter selber einmal Opfer war, geradezu dazu anspornen, bereits Mißhandlungen ohne Todesfolge konsequent zu unterbinden, wie ich es zuvor als "Zivilcourage" beschrieb?

      Ich meine, wenn weniger Leid im Kindesalter herrscht, so könnte zumindest ein Teil der abnormen Entwicklungen solcher menschen, die sie im Extremfall zu solchen Monstern werden lässt, abgeschwächt oder vermieden werden.

      Für die Zweifler:
      Auf der heutigen Focus-Website sind übrigens eine Reihe von Metamorphosen der Opfer zu Tätern in den letzten jahren dokumentiert.

      @ eierdieb:

      Ja, die teilweise extreme Inkompetenz der offensichtlich mancherorts überforderten Therapeuten, die sogar zu Entlassungen als "geheilt" führten, macht mir als Vater blanke Angst.

      Ich bin auch der Meinung, daß der Meldeort ehemaliger Sexualstraftäter der Polizei bekannt sein sollte und eine schnellere Überprüfung einschlägig vorbestrafter Täter ermöglicht werden sollte.
      In den vergangenen Jahren war es zumindest in einem Falle so, daß der tatsächliche (und einschlägig vorbestrafte) Täter ohne Überprüfung wochenlang in einem Nachbardorf unbehelligt blieb.

      Die öffentliche Diskussion, ob Straftätern eine Genprobe zur Sicherung ähnlich eines Fingerabdruckes abgenommen werden darf, halte ich für absurd.
      Die Abnahme einer Genprobe (ausschließlich zur Verwendung bei Spuren am Tatort ! ) sollte selbstverständlich sein.

      Ich überlege übrigens bereits seit fast einem Jahr, ob ich meiner fast 12-jährigen Tochter ein Handy schenken sollte, damit im schlimmsten Falle zumindest noch eine geringe Chance zur Rettung besteht...

      Gruß

      D.T.
      Avatar
      schrieb am 10.03.01 18:18:53
      Beitrag Nr. 19 ()
      @eierdieb,
      die Gesellschaft, hilflos wie sie im Einzelfall nunmal ist, hat ein Recht auf Rache, im Namen der Opfer und zur eigenen Seelenhygiene.

      Nein, die Gesellschaft hat kein Recht auf Rache, warum auch? Die Gesellschaft sind wir alle und wir sind durch das Verbrechen an Einzelnen erstmal nicht betroffen. Wir, die Gesellschaft haben "nur" ein Recht darauf, vor Verbrechen durch Einsperren der Täter geschützt zu werden. Ich kann aber jedes Opfer (bzw. die Angehörigen)verstehen, das Rachegefühle gegen den Täter hegt, allein schon, weil es bei der psychischen Verarbeitung hilft.

      Gruß
      kpk
      Avatar
      schrieb am 10.03.01 19:11:05
      Beitrag Nr. 20 ()
      @fstein,

      finanzielle Anreize sind das einzige, was in unserer
      Gesellschaft noch zieht.

      @Deep Thought,

      es gibt tatsächlich einige Fälle, wo Väter oder andere
      ungeliebte Personen auch durch übereifrige Kinder-
      gärtner(innen) allzuleicht zu unrecht in erhebliche
      Schwierigkeiten geraten.

      Hier schlägt das Pendel von der Seite des wegsehens
      allzuleicht in die Gegenrichtung des mit Gewalt-etwas-
      in-ein-Kinderbild-wo-ein-riesengroßer-Papa-drauf-ist-
      hineininterpretierens um.

      Wildwasser und so sind bekannt dafür.
      EInem Kind kann man durch geschickte Fragestellung
      alles herauslocken was man hören will.

      @jem

      "Man hat Mitleid mit dem Opfer, aber wenn es zum Täter wird, dann soll es gehenkt werden"

      Es ist so, daß nicht jeder, der Opfer von irgendwas
      wurde, zum Täter wird.
      Da liegen schon noch Welten dazwischen.
      Egal welche Vorgeschichte ein Täter als sogenanntes
      Opfer hat, er gehört ohne jegliche Milderung abgeurteilt.

      Schließlich lernt man nicht nur von allen Seiten
      das Böse kennen, sondern auch das Gute.
      Lernt man nicht daraus, ist es eben Pech.

      "Komischerweise kommt von den Rübe-ab-Schreiern nämlich sonst zur Problematik nichts"

      Lies mal im Allgemeinen-Board
      "Todesstrafen-Diskussion mal wieder."

      Du bist herzlich eingeladen, mitzumachen.

      @Deep Thought,

      ich verstehe nicht ganz, was gegen einen "genetischen
      Fingerabdruck" spricht.
      Wer nichts zu verbergen hat, braucht keine Angst zu haben
      und zusätzlich wird die Gefahr eines Fehlurteils
      deutlich reduziert.

      @kpk

      Genau das ist es, wenn jeder sagt, ich als Einzelner bin
      nicht betroffen, wird sich nichts ändern, jeder
      hofft es möge ihn nicht erwischen.

      Gefördert wird dadurch nur ein Stillhalten auf Kosten
      anderer - und hier der Schwächsten.

      Oder habe ich Dich mißverstanden?
      Avatar
      schrieb am 10.03.01 20:11:19
      Beitrag Nr. 21 ()
      Jede von einem Gericht verhängte Strafe ist staaatlich verordnete Rache.

      Oder was für einen Sinn würde es machen einen Autoknacker der beteuert er würde es nie wieder machen trotzdem zu verknacken ?

      Was für einen Sinn macht es Drach zu 14 Jahren zu verurteilen, etwa weil man der Meinung ist für die nächsten 14 Jahre besteht Wiederholungsgefahr und was ist danach ist er dann geheilt.

      Nein, die Gesellschaft übt Rache für eine durch Haftstrafen nicht wieder gut zu machende Tat.
      Avatar
      schrieb am 10.03.01 22:10:37
      Beitrag Nr. 22 ()
      @ kleinerFeigling2

      Der von mir erwähnte Spiegel-Artikel handelte damals von einer fanatischen Betreuerin bei "Wildwasser" .

      Nach einer gezielten Kampagne der Medien und einem unqualifizierten ersten Gutachten war der arme Mann dem Selbstmord nahe - einziges "Indiz" war eine völlig harmlose und mit krankhafter Phantasie der Betreuerin interpretierte Zeichnung des Kindes.

      Einer der renommiertesten Gerichtspsychiater bzgl. kindesmißbrauch als Zweitgutachter hat den zu Unrecht vor Gericht stehenden Vater vor Schlimmerem bewahrt.

      Gruß

      D.T.
      Avatar
      schrieb am 11.03.01 00:30:30
      Beitrag Nr. 23 ()
      @KleinerFeigling2:

      ich verstehe nicht ganz, was gegen einen "genetischen
      Fingerabdruck" spricht.
      Wer nichts zu verbergen hat, braucht keine Angst zu haben
      und zusätzlich wird die Gefahr eines Fehlurteils
      deutlich reduziert.


      Warum benutzt Du Briefumschläge? Hast Du etwas zu verbergen? Wenn Du Deine Liebesbriefe, Bewerbungen, Steuererklärungen auf Postkarten schreiben würdest, würde die Gefahr einer falschen Verdächtigung reduziert.

      Und was ist mit Deinen Vorhängen und evtl. dem Rolladen am Fenster? Warum hast Du keine Glastüre an Deiner Wohnung? Was gehen da für perverse Spielchen bei Dir ab?

      Ein normaler Fingerabdruck ist nichts. Das sind nur ein paar Linien, Kringel und Bögen. Da kannst Du nichts draus herauslesen. Nur miteinander vergleichen.
      Ein gentischer Fingerabdruck dagegen ist eine Offenbarung. Zwar kann man bis jetzt davon nur einen Bruchteil lesen, doch das Potential ist riesig.
      Avatar
      schrieb am 11.03.01 01:16:52
      Beitrag Nr. 24 ()
      deep hat absolut recht und was artikus schreibt verstehe ich nicht.
      Wir können nicht die Augen verschließen, viel zuwenig geschieht.
      Und was passiert wenn einer ein Kind vergewaltigt, dann bekommt er eine geringe haftstrafe die lachhaft ist.
      Ich bin 40 Jahre alt und habe selbst zwei Kinder, wenn irgendjemand denen was antun würde, dann finde ich ihn und dann gnade im Gott.
      Gruß happy
      Avatar
      schrieb am 11.03.01 10:22:06
      Beitrag Nr. 25 ()
      Deep Thought, gratuliere zu einem wirklich interessanten und guten Diskussionsbeitrag.

      Es ist entlarvend, daß plötzlich viele zu (Maul)helden mutieren, wenn es ein furchtbares Verbrechen gibt, sie aber versäumen, da etwas zu tun, wo sie es könnten, nämlich wenn es darum geht, einfach eine lebenswerte Umwelt zu schaffen. Mehr für Kinder zu sorgen ist wichtiger, als über möglichst grausame Strafen für Straftäter nachzudenken.
      Avatar
      schrieb am 11.03.01 13:23:52
      Beitrag Nr. 26 ()
      .... und das macht mich wütend:



      US-Gericht: Kinderpornografie-Handel nicht strafbar

      Mit einer knappen, aber Richtung weisenden Vier-zu-Drei-Entscheidung entschied das Supreme Court von Florida, dass ISPs nicht für illegale Geschäfte auf ihren Plattformen verantwortlich sind.

      Im konkreten Fall ging es um die Klage einer Mutter gegen die ISP-Sparte von AOL Time Warner. Ihr 11-jähriger Sohn war in einem Kinderpornografie-Video zu sehen, das von einem AOL-Mitglied gehandelt und auch verlauft wurde. Die Mutter berief sich in ihrer Klageschrift auf ein Gesetz des Staates Florida, nach dem der Handel mit pornografischen Material unter Strafe steht. "AOL ist ein regelrechtes Home-Shopping-Network für Pedophile und Kinderpornografie-Händler", sagte die Mutter wörtlich.

      Die Mehrheit der Richter meinte in der Entscheidung, der viel diskutierte Communication Decency Act (CDA) würde in diesem Fall das Gesetz von Florida brechen. Nach dem CDA sind Provider so lange nicht für den Handel über ihre Plattform verantwortlich, bis sie Kenntnis darüber haben. In der mündlichen Verhandlung hatte AOL-Anwalt Patrick Carome versichert, seine Mandantin sei sich ihrer Verantwortung sehr wohl bewusst. Ein umfangreiches Vorwarnsystem würde jedes AOL-Mitglied dazu ermuntern, sofort Meldung zu erstatten, wenn irgendwo bei AOL mit Kinderpornografie gehandelt würde.

      In einer Stellungnahme zeigten sich die drei Richter, die die Klage nicht abschmettern wollten, empört über ihre Kollegen. Die Entscheidung sei völlig gegen die eigentliche Intention des CDA gerichtet. "Die heutige Interpretation schafft die Grundlage für viele Formen des illegalen Handelns. Die ISPs können daraus Profit schlagen und sind nun immun." (Holger Bleich) / (wst/c`t)
      Avatar
      schrieb am 11.03.01 13:41:25
      Beitrag Nr. 27 ()
      Deep Thought, ich kann Dir nur zustimmen.
      Avatar
      schrieb am 11.03.01 14:05:15
      Beitrag Nr. 28 ()
      `FÜR EINEN AUGENBLICK DEINES VERGNÜGENS HAST DU MEIN GANZES LEBEN ZERSTÖRT.`
      Dies ist der Ausspruch eines betroffenen Mädchens, gefunden unter www.gegenwehr.de. (nur falls es jemanden interessiert, hier kommen wirklich Betroffene zu Wort - es ist einfach erschütternd.)
      Avatar
      schrieb am 11.03.01 15:32:34
      Beitrag Nr. 29 ()
      @KF2,
      ich weiss zwar nicht genau, was Du verstanden hast, vermute aber, daß Du mich mißverstanden hast ;)

      Mir ging es nur um das Recht auf Rache, daß ich der Gesellschaft nicht zubillige. Ansonsten befürworte ich Deep Thoughts Gedanken weitgehend, sehe aber auch immer die Gefahr, daß so etwas ein weites Betätigungsfeld für den Mißbrauch durch Wichtigtuer und Denunzianten birgt.

      Wer nichts zu verbergen hat, braucht keine Angst zu haben und zusätzlich wird die Gefahr eines Fehlurteils
      deutlich reduziert
      .
      Finde ich eine etwas naive Einstelllung, vor allem im Internet, wo viele Angst davor haben, durch Cookies u.ä. ausspioniert zu werden. Der mögliche Mißbrauch unberechtigt verwendeter Adressdaten ist doch absolut harmlos zu dem Unheil, was mit Gendaten angestellt werden kann. Alles Weitere dazu hat schon mroth geschrieben.

      @eierdieb,

      Kann man Strafe wirklich mit Rache gleichsetzen? Letzteres wird doch eher durch das biblische „Auge um Auge, Zahn um Zahn“-Prinzip verkörpert, von dem sich unsere Gesellschaft glücklicherweise verabschiedet hat. Ohne Sanktionen würde der von Dir beschriebene Autodieb sicherlich nicht sagen, daß er seine Tat nicht wiederholt. Hinzu kommt noch der schon erwähnte Schutz der Gesellschaft vor dem Täter.

      Gruß
      kpk
      Avatar
      schrieb am 11.03.01 15:47:50
      Beitrag Nr. 30 ()
      Ich meine, vor geraumer Zeit gelesen zu haben, daß der Deutsche Richtertag sich dahingehend geäussert hat, daß der idealisierende Gedanke der 70er Jahre, jeder sei resozialisierbar, nicht mehr aufrecht zu erhalten sei.

      Hingegen müsse man bei der Gefängnisstrafe mehr den Gedanken der Vergeltung in den Vordergrund stellen, da manche Täter wohl nicht zu resozialisieren seien.

      Ich fand das damals bemerkenswert und (leider) richtig.

      Kann jemand mit Fachkompetenz etwas dazu sagen?

      Würde mich interessieren.

      (Bei solchen Menschen wie z.b. den Entführern von Gladbeck ist wohl ebenfalls keine Resozialisierung möglich und lebenslange Sicherungsverwahrung nötig.)

      Gruß

      D.T.
      Avatar
      schrieb am 11.03.01 18:44:18
      Beitrag Nr. 31 ()
      @mroth,

      sicherlich besteht ein Unterschied zwischen einem
      Brief, in dem was persönliches drinsteht und
      einer "Kartei", die eventuell hilft, Verbechen
      aufzuklären.
      Der feine Unterschied zwischen Vorhängen an einem
      Fenster und einer Kartei, die ausschließlich von den
      entsprechenden Stellen verwendet wird, ist der,
      daß zum Fenster jeder reinschauen kann, auf die
      spezifischen Daten aber nur gewisse Personen zugreifen
      können, die normalerweise dem Wohl der Allgemeinheit
      dienen sollten.

      Wenn Du so Angst vor Mißbrauch hast, dürftest Du
      keinen Internetanschluß, keine Kreditkarte usw.
      haben. Ganz schlimm ist Deine Karte, die Du von
      der Krankenkasse hast, die könnte ja jeder lesen.
      Sträubst Du Dich auch dagegen, die beim Arzt abzugeben?
      Oder überhaupt eine zu haben?
      An Deine Steuererklärung kommt auch jeder ran.

      Und ich höre oft das Argument von unschuldig verurteilten,
      das gerne angeführt wird.
      Will man dann das Hilfsmittel des genetischen Fingerabdrucks
      verwenden, ist es auch wieder nicht recht.

      Ich denke, so paranoid braucht keiner zu sein,
      überall jemanden zu vermuten, der über so unbedeutende
      Würstchen wie uns Informationen zu sammelt, um uns
      erpreßbar zu machen.

      @kpk,

      was kann jemand per Intenet schon für geheime und wichtige
      Dinge bei jemandem wie uns finden?
      Legal gekaufte Spiele, ein paar Nacktbilder, die Daten
      eines völlig in die Hose gegangenen Depots und dann
      vielleicht noch 10.000 Clip-Arts für alle Gelegenheiten.

      Ich glaube nicht, daß wir Anleitungen zum Bombenbasteln,
      Aufrufe zur Stürzung des Staates, geplante Details
      eines Mordanschlages oder sowas auf der Platte liegen
      haben.

      Die Möglichkeiten und Grenzen des Internets werden
      wie immer weit überschätzt.

      @deep thought,

      in die Richtung denke ich auch.
      for4zim argumentiert in einem anderen Thread mit dem
      "Triebtäter", der unter Zwang handelt, dann aber zur
      Verwischung der Spuren rational.

      Genau so ein Verhalten wird er im Knast an den Tag
      legen:
      Berechnend seinen Betreuern und Psychiatern was vorspielen
      um dann eventuell wieder in Freiheit seinen
      sogenannten "Trieb" wieder auszuleben.
      Avatar
      schrieb am 11.03.01 18:44:58
      Beitrag Nr. 32 ()
      Soeben läuft im ZDF bei "Mona Lisa" ein guter und sachlicher Bericht über Sexual-Mörder, der alle Seiten beleuchtet.
      sehenswert!
      Avatar
      schrieb am 11.03.01 19:16:39
      Beitrag Nr. 33 ()
      @KleinerFeigling2:

      Auf der Versichertenkarte der Krankenkasse steht ausser der Adresse (Name, Straße, PLZ, Ort), Geburtsdatum, Versichertennummer, Krankenkassenname und Nummer, Versichertenstatus (1-5, gibt an ob Rentner, Arbeitnehmer, Mitversicherter usw., ich weiß nicht mehr alle Schlüssel) und dem Ost-Westschlüssel (1 war West, 0 war glaub Ost) nichts weiter drauf.
      Eine Versichertenkarte ist harmlos. Keine medizinischen Daten, nicht mal eine Blutgruppe oder Hinweise auf Medikamentenallergien usw.

      Eine Kreditkarte habe ich auch nicht. Wozu auch. ;)

      Nun, der springende Punkt ist der: Die Mißbrauchsmöglichkeiten bei meiner Steuererklärung ist begrenzt. Das Mißbrauchspotential bei einem genetischen Fingerabdruck ist hingegen immens.


      @Deep Thought:
      Ich bin sehr froh über das von Dir angesprochene Gerichtsurteil über Kinderpornografie.
      Dein Rechtsempfinden würde den Postboten oder die Post auch nicht für verantwortlich halten, wenn durch eine vom Postboten transportierte Briefbombe ein Kindergarten in die Luft gesprengt wird, nehme ich an.
      Ein Internetprovider ist nichts anderes als die elektronische Version der Post. Er ist schlichtweg nicht für den Inhalt verantwortlich und haftbar, der über seine Leitungen transportiert wird. So wie die Post nicht dafür verantwortlich ist, was in den Paketen und Briefen drin ist die sie täglich transportiert.
      Avatar
      schrieb am 11.03.01 19:40:27
      Beitrag Nr. 34 ()
      @KleinerFeigling

      "...auf die spezifischen Daten aber nur gewisse Personen zugreifen können, die normalerweise dem Wohl der Allgemeinheit dienen sollten."

      Aber wie lange wird das so sein? Wenn eine solche Datenbank erst mal besteht, wird sie auch Begehrlichkeiten wecken. Da liegt das Problem. Mit den Fortschritten in der Gentechnik wird man aus den Genen wahrscheinlich bald sehr viel herauslesen können. Und dann kommt irgendwann die GKV, und will wissen wer ein erhöhtes Krebsrisiko hat. Natürlich nur, um diese Leute besser voebeugend schützen zu können. Dann will die PKV aber auch diese Daten sehen. Und dann zahle ich bei erhöhter Krebsgefahr einen Risikozuschlag in der PKV. Und dann kommen die Arbeitgeber und wollen einen Gendatenauszug, ähnlich wie heute ein Führungszeugnis. Und dann kriegst Du keine Arbeit mehr, weil Du ein erhöhtes Krankheitsrisiko hast. Aber der Arbeitgeber will natürlich nur gesunde Angestellte.
      Zugegeben, diese Visionen von mir sind im Moment kein Thema. Aber Du wirst es sehen, was einmal da ist weckt dann auch Begehrlichkeiten. Für meine Begriffe ist eine allumfassende Datenbank der Bevölkerung jedenfalls zu nah an den Orwellschen Visionen. Da bin ich strikt dagegen. Egal mit welchem moralischen Mäntelchen man das behängt.

      Dako
      Avatar
      schrieb am 11.03.01 19:54:16
      Beitrag Nr. 35 ()
      @ mroth

      Das Beispiel mit der Post ist nicht korrekt. Der Provider muss spätestens nach dem WISSEN über rechtswidrige und hochgradig kriminelle Inhalte m.E. reagieren, sonst macht er sich (meinem Rechtsempfinden nach) strafbar.

      Denn der Provider ist nicht nur Vertriebsweg diskreter Briefumschläge (wie die Post es wäre)
      sondern zugleich sozusagen auch ein weltumspannendes virtuelles SCHAUFENSTER und Werbeprospekt.

      Mein Rechtsempfinden betrifft nicht so sehr den Spediteur-Anteil, sondern den Schaufenster-Bereitssteller und Werbeplakat-Kleber, als den ein Provider mit seinem virtuellen Schaufenster zu sehen ist.

      Wenn jemand Nazi-Propaganda oder Kinderpornographie in einem Ladenlokal feilbietet (z.B. als "Kommissionsware" ) der kann sich ja Gott-sei-Dank auch nicht herausreden, denn der Besitz ist (meines Wisses nach) strafbar.

      Jemand, der weiß,daß eine Dienstleistung von ihm SICHER als teil einer strafbaren Handlung eingeplant ist und dann mitmacht, ist "part of the game". Es ist m.E. etwas
      ähnliches wie Beihilfe zur Hehlerei.

      Sonst könnte ja einer, der bei einem Banküberfall Schmiere steht, sagen, er sei nur spaziergänger und Beobachter gewesen. Und die IG Farben könnte behaupten, sie hätten damals ja nur Insektenvernichtungsmittel hergestellt....


      Gruß

      D.T.
      Avatar
      schrieb am 11.03.01 21:35:22
      Beitrag Nr. 36 ()
      Hi auch ich bin ein Väter von ein Mädchen und muss fast
      kotzen wenn ich was von einem ach so armen Täter höre der
      ja eine so schreckliche Kindheit gehabt hat.Wenn sich so
      ein toller Hecht an meiner Tocher vergreifen täte wie hier
      bei Ulrike würde ich alles daran setzten diesen Mensch
      tot zu sehen.Ich denke ich habe als Vater sogar ein Recht
      auf Rache und das mit jeden mitteln.Der Staat sagt mir
      der Täter muss die Schuld gegenüber der Gesellschaft
      absitzen,welcher Gesellschaft die Gesellschaft kennt doch
      meine Tina garnicht,aber ich.Als Vater würde ich durch
      drehen das kann nur durch Blut gesühnt werden.
      Ich wünsche mir, und natürlich jedem anderen Vater der sein
      Kind liebt das uns das was diese armen Eltern jetzt durch
      machen müssen erspart bleibt.

      Ich bin kein Freund von den Muselmanen aber die leben es noch heute vor.Der Täter wird auf dem Marktplatz gefesselt
      Vater,Bruder,Ehemann kann wählen zwischen Messer,Axt,Knüppel
      Pistole,Sturmgewehr bis zur Boden-Boden Rakete ist alles
      vorhanden dann kann mann seinen Aggresionen freien lauf
      lassen,das ist für mich der Begriff Recht.

      Auge um Auge,Zahn um Zahn
      Avatar
      schrieb am 11.03.01 21:44:20
      Beitrag Nr. 37 ()
      @dako,

      ich bin natürlich auch kein Biologe/Genetiker,
      aber ich denke mir, es ist möglich, aus einem winzigen
      DNA-Abschnitt (meines Wissens gibt es da gewisse Möglich-
      keiten oder spezielle Abschnitte) herauszufinden,
      WER die Person ist.

      Und nicht, WAS und WIE die Person ist, dazu müßte man
      einen ziemlich großen Anteil des DNA-Stranges der
      Person kartographieren.

      Verschiedene persönliche "Eigenschaften" liegen nämlich
      auf völlig verschiedenen Abschnitten des Genoms.

      So riesig sind die Mißbrauchsmöglichkeiten nicht,
      wenn ich weiß WER die Person ist, genügt das,
      ich muß nicht alles andere wissen.

      Ihr habt es schon angesprochen, ein Fingerabdruck
      reicht zur Identifikation, man weiß aber sonst
      nichts über die Person.

      Ihr regt euch da über Dinge auf, von denen ihr keine
      Ahnung habt, genau wie ich.

      Wäre doch schon, anstatt einem wie in MonaLisa gezeigt
      (Danke Deep), 13-fachen VErgewaltiger hinterherjagen
      zu müssen, gleich nach dem ersten Mal zu wissen,
      wer es war.

      Das liegt im Interesse der Allgemeinheit und
      weiterer eventueller Opfer, falls die jemanden
      interessieren.
      Avatar
      schrieb am 12.03.01 14:09:43
      Beitrag Nr. 38 ()
      Halle(dpa)

      Der Leiter des bundesweit bekannten S.C.H.I.R.M-
      Projektes für obdachlose Kinder und jugendliche
      steht im Verdacht des Besitzes und der Verbreitung
      der Kinderpornografie.

      Die Staatsanwaltschaft Halle hat be der Durchsuchung
      seiner Privatwohnung rund 30 Kassetten mit Videos und
      Computermaterial beschlagnahmt.

      Das Material wird nun ausgewertet, um über einen
      HAftbefehl zu entscheiden. Grundlage war eine Strafan-
      zeige der Polizei aus den alten Bundesländern gegen den
      Mann als Privatperson aufgrund von Ermittlungen im
      Internet.

      Erst bei der Durchsuchung seiner Wohnung sin die Ermittler
      darauf gestoßen, dass es sich um den Leiter des
      Kinderhilfsprojektes handelt.

      Er ist derzeit ím Urlaub.
      Avatar
      schrieb am 12.03.01 14:20:44
      Beitrag Nr. 39 ()
      @space-waggon
      Das nennt sich dann wohl Blutrache, hm!?

      Bei allem Respekt, daß hat überhaupt nichts mehr mit Recht zu tun, das ist Lynchen und genauso verwerflich. Oder meist Du, daß es in Ordnung geht, Mord unterschiedlich zu bewerten. Mord ist Mord. Egal ob man einen Mörder tötet oder einen Unschuldigen.

      Nebenbei, der Bruder/Sohn/Verwandter hat dann Dir gegenüber das gleiche Bedürfnis und wird dann Dich umbringen wollen, oder Tochter/Sohn oder Vater/Mutter/Bruder.
      Das Ergebnis solcher Aktionen kann man dann im Balkan ansehen.

      Gruß
      giffyd
      Avatar
      schrieb am 12.03.01 17:52:30
      Beitrag Nr. 40 ()
      @giffyd
      Ja das ist Blutrache!!!
      Das was auf dem Balkan abgeht hat aber andere Gründe und
      hat mit Blutrache nichts zu tun.
      Jetzt aber mal angenommen alle Regierungen von ex-Yogoslawien würden ein Gesetz erlassen wo "jede egal welche
      Regierung sich verpflichtet eben nach dem Gesetz der
      Blutrache zu verfahren"das ganze unter der vorraussetzung
      das alle Regierungen gleich das heist ohne ansehen der
      Person gleich fair verurteilt werden.
      Was würde dann wohl geschehen.

      Und nochwas zum Abschluss:Ich habe keinen Sohn(wir arbeiten
      aber daran)wenn ich einen hätte und dieser ein Kindermörder
      währe selbst dann könnte ich keinen Greul gegen diesen
      Vater empfinden wenn er die Blutrache vollzieht.

      Sorry aber das ist meine Art von Recht,space
      Avatar
      schrieb am 12.03.01 18:09:05
      Beitrag Nr. 41 ()
      @space-waggon
      Viele der Greueltaten der Bevölkerungsgruppen untereinander sind durch Blutrache motiviert. Hat also insoweit sehr viel mit Blutrache zu tun. Solange auf dem Balkan alle nach Rache streben -für im Krieg begangene Morde- solange wird es im Balkan keinen Frieden geben. Meine Meinung.

      Wäre Blutrache Gesetz, würde es auch nicht weniger Morde geben. Die Verbrechen werden trotzdem geschehen. Ich bezweifle, daß der Mörder der kleinen Ulrike anders gehandelt hätte, wenn er davon ausgehen müßte, zu sterben, falls er erwischt wird. Schließlich hat man ihn noch nicht erwischt und er wird sicher geglaubt haben, bzw. immer noch glauben, daß ihn eh niemand erwischen wird. Warum sollte er also die Todesstrafe oder Deine Rache fürchten?

      Wenn Du wirklcih glaubst, daß Blutrache oder Todesstrafen Verbrechen verhindert, kannst Du mir dann mal erklären warum in den USA noch Morde passieren???

      Gruß
      giffyd
      Avatar
      schrieb am 12.03.01 18:13:42
      Beitrag Nr. 42 ()
      Darf ich eine Bitte aussprechen?

      Dies ist ein höchstgradig emotionalisiertes Thema; jedoch bitte etwas weniger am Thema vorbei, bitte.

      Ulrike hat nichts mehr davon - leider.

      Meine Gedanken zielten auf die Frage:

      Wie können wir die Wahrscheinlichkeit für solche entsetzlichen Greueltaten möglichst weit reduzieren?

      Und - vor allem - wollte ich darauf hinweisen, daß fast täglich in Deutschland Kinder sterben durch die Hand der eigenen Eltern und täglich viele Kinder unter Mißhandlungen leiden und durch die unspektakuläre, jedoch effiziente Anwendung von Zivilcourage enormen Schutz erlangen und wieder ein menschenwürdiges Leben führen könnten.

      Ich war sehr über die zahlreichen kompetenten und intelligenten Beiträge unterschiedlicher Standpunkte erfreut und bitte höflich um weitere intensive Diskussion auf dem erfreulich hohen Niveau.

      Danke.

      Gruß

      D.T.
      Avatar
      schrieb am 13.03.01 00:13:01
      Beitrag Nr. 43 ()
      @Deep Thought
      Solche Greueltaten lassen sich im Vorfeld nicht verhindern. Leider Gottes!

      Weder durch die Todesstrafe, noch durch die Gendatei. Sonst würde es ihn den USA keine Morde geben.

      Vielelicht eventuell dadurch, daß
      *man die Mitwisser (Nachbarn, Gaffer) in die Verantwortung nimmt (aber wie?),
      *durch mehr Aufklärung,
      *durch mehr Unterstützung "überforderter" Eltern.

      Wirklich ein verdammt schweres Thema, aber ich verabscheue Mord! Und Todesstrafe ist für mich Mord durch den Staat! Und ich will nicht in einem Staat leben, der die Todestrafe praktiziert oder Blutrache ermöglicht.

      ABER: Der Deutsche Strafvollzug muß härter werden. Mörder haben m.E. keine Rehabilitierung verdient. Das Interesse die Gesellschaft auf Dauer zu schützen, wiegt höher als das Interesse des Mörders auf Wiedereingliederung. Aber Todesstrafe: NIEMALS. Lasst ihn von mir aus lebenslang Tütenkleben.


      Gruß
      giffyd
      Avatar
      schrieb am 13.03.01 16:14:07
      Beitrag Nr. 44 ()
      Infos zur bereits existierenden Gendatenbank des BKA

      Die Gendatei des Bundeskriminalamts wurde 1998 angelegt.

      Das Bundesinnenministerium entschied damals nach einer Serie von Sexualmorden an Kindern, die Genprofile von Straftätern zu speichern. Sie stammen von verurteilten Tätern, aber auch aus Tatortspuren Unbekannter. Eine Reihe von Kindermördern konnte bereits durch Gentests überführt werden.

      Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe hatte im Januar dieses Jahres entschieden, dass der genetische Fingerabdruck verurteilter Straftäter gespeichert werden darf, sofern die begangenen Straftaten besonders schwer sind und weitere Strafverfahren zu erwarten sind. Allerdings muss der Richter, der die DNA-Identifizierung anordnet, den betreffenden Fall eingehend prüfen.

      Für einen genetischen Fingerabdruck genügen den Medizinern winzige Zellen oder Zellteile von Körpergewebe oder -flüssigkeit und Vergleichsmaterial. In dem Zellkern befindet sich die gesamte Erbinformation des Menschen. Da die Anordnung der Moleküle der Desoxyribonuklein-Säure (DNA) bei nahezu jedem Individuum anders ist, beträgt die Wahrscheinlichkeit, dass zwei Menschen das gleiche Genprofil haben, eins zu mehreren Milliarden.

      Bei der Erstellung des genetischen Fingerabdrucks wird ein DNA-Abschnitt im Reagenzglas kopiert und auf einer Gelschicht einem elektrischen Feld ausgesetzt. Dabei entsteht ein Muster, das je nach Abschnitt bei jedem vierten Menschen oder jedem zehnten Menschen vorkommt. Je mehr solche Abschnitte der Biologe nun vergleicht, desto seltener wird die Übereinstimmung: Das Muster wird also so individuell wie ein Fingerabdruck.

      12.03.01, 15:51 Uhr
      (Quelle: ap)
      Avatar
      schrieb am 13.03.01 22:21:09
      Beitrag Nr. 45 ()
      @giffyd& @Deep Thought
      Mal nur interesse halber gibt es Statistiken zu Morden in
      z.b. Arabischer Staaten wo eben noch die Blutrache noch
      legitim ist.Also das verhältnis X-Morde auf 100.000
      Einwohner eines Landes.
      Sorry, wenn meine Frage an deinem Thema vorbeischlittert.
      Avatar
      schrieb am 13.03.01 22:35:36
      Beitrag Nr. 46 ()
      @deep thought,

      "daß fast täglich in Deutschland Kinder sterben durch die Hand der eigenen Eltern"

      Gestern in einer Ortschaft 10 Kilometer von mir weg passiert:

      Ein Familienvater tötet seine Frau und die beiden Kinder.

      Schön langsam graust es mir, ich kanns gar nicht mehr
      beschreiben, wie sehr.
      Avatar
      schrieb am 13.03.01 23:29:53
      Beitrag Nr. 47 ()
      @ space-waggon:

      das schlimmste überhaupt sind leute, die nicht besser um die ecke denken können als ein schimpanse.

      schon mal drüber nachgedacht? nein? achso, entschuldige.
      Avatar
      schrieb am 14.03.01 15:20:53
      Beitrag Nr. 48 ()
      wichtige Lektüre:

      In der Abo-Ausgabe der heutigen FAZ ist ein erschütternder Artikel über Kindesmißhandlung in Japan. es wäre schön, wenn jemand mit Scanner den hier einstellen könnte.

      In dem Artikel geht es ganau um das, was ich eingang hier erwähnte:

      In Japan wird die Bevölkerung zu der von mir beschriebenen Zivilcourage aufgerufen, sie wird aufgefordert, NICHT mehr wegzusehen und diese Übergriffe der Polizei zu melden.

      In diesem Artikel wird eingangs beschrieben, was in einem zivilisierten Land TAGTÄGLICH mit schutzlosen Kindern passiert. Ein sehr guter Artikel, der gut indiesen Thread passen würde..habe leider keinen Scanner .....:(

      Gruß

      D.T.
      Avatar
      schrieb am 14.03.01 15:27:42
      Beitrag Nr. 49 ()
      Zwar ohne Scanner, sondern nur über http://www.faz.de und dann weiter zu Deutschland und die Welt, aber immerhin, hier ist es:


      Mehr Fälle von Kindesmißhandlung in Japan / Von Anne Schneppen


      TOKIO, 13. März. Die kleine Iori starb in einer Pappschachtel. Wochenlang mußte sie in ihrem engen Gefängnis aushalten, zu essen bekam sie selten, in den letzten Tagen gar nichts mehr. Vor ihrem Tod wog sie wieder soviel wie mit sechs Monaten - knapp fünf Kilogramm. Die jungen Eltern, die ihre Tochter hatten "strafen" wollen, zeigten bei der Vernehmung keine Reue. Die sechsjährige Chizuru hatte beim Essen getrödelt. Diese Ungezogenheit bezahlte sie mit dem Leben. Mit dem Metallstab eines Küchenbesens suchten Mutter und Stiefvater, das Mädchen "zur Vernunft" zu bringen, schließlich verbrannten sie dem Kind mit einem Feuerzeug die Arme und hängten es kopfunter an einem Regal auf. Ryujis "Fehler" bestand darin, sich zu viel Zeit mit den Hausaufgaben zu lassen. Erst prügelte ihn die Mutter, dann deren Freund, dann wieder die Mutter. Nach zwei Tagen verlor der Neunjährige das Bewußtsein. Als er endlich ins Krankenhaus gebracht wurde, konnten ihm die Ärzte nicht mehr helfen.

      Die jüngsten Schreckensmeldungen von Kindesmißhandlungen entsetzen eine Nation, die sich als kinderlieb und gewaltlos betrachtet: Im Jahr 1999 - jüngere Zahlen liegen nicht vor - wurden in Japan 11 631 Fälle bekannt. Das sind fünfmal soviel wie 1994 und zehnmal mehr als 1990, als man mit den Erhebungen begann. Tatsächlich zeigen die Aufklärungskampagnen der Regierung Wirkung. Die Scheu schwindet, eigene Beobachtungen der Polizei mitzuteilen. Auch wird heute mehr über Gewalt an Kindern berichtet, die Medien halten sich nicht mehr an den Schweigekodex. Fachleute warnen zwar vor einer einseitigen Dramatisierung der Statistik, zweifeln aber nicht daran, daß die Gewalt an Kindern zunimmt.

      Shingo Ashida leitet ein städtisch finanziertes Haus in Tokios Bezirk Shinjuku, das Kinder im Alter zwischen zwei und achtzehn Jahren vor ihren Eltern schützt. Die vierzig jungen Bewohner teilen eine ähnliche Geschichte: Alle sind Opfer von Gewalt, Vernachlässigung, Mißbrauch geworden. Im Kinderhaus - einem von elf in der Hauptstadt - finden sie psychologischen Rat und medizinische Hilfe, bis ein Platz in einem Heim gefunden ist. Viele sind ohne Wissen ihrer Eltern hier. Doch es ist nicht schwer, die Adresse herauszufinden, und manchmal stehen sie bei Nacht und Nebel vor der Tür und fordern ihr "Eigentum" zurück. Das Kinderhaus ist vor 50 Jahren gegründet worden, doch nie haben die Mitarbeiter so viel zu tun gehabt wie heute. "Die Zahl der Beratungen ist in den vergangenen zwei Jahren in die Höhe geschnellt, obwohl die Geburtenrate sinkt", sagt Ashida. Im Jahr 1997 wurden im Stadtgebiet von Tokio 594 Fälle von Kindesmißbrauch registriert, 1999 waren es 1179, in den ersten zehn Monaten des Jahres 2000 schon 1581. Die auffälligste Veränderung sieht Ashida nicht in diesen Zahlen, sondern im Verhalten der Nachbarn, die heute öfter die Behörden informierten - als Folge einer neuen Regierungskampagne und eines Gesetzes, das erstmals die Rechte des Kindes in den Mittelpunkt stellt.

      Nicht nur Nachbarn und Angehörige, auch Ärzte und Polizei hätten das Schreien eines Kindes bis vor kurzem wohl lieber ignoriert, als sich in die Privatsphäre der Familie einzumischen. So erzieherisch-autoritär sich viele japanische Ärzte ihren Patienten gegenüber geben, so unverhohlen neugierig der Nachbarschaftspolizist, der Omawari-san, jeden Bewohner seines Reviers observiert, so sehr wurde der Raum der Familie als unantastbar respektiert. Das Recht der Eltern, ihre Kinder zu erziehen, in freier Wahl der Mittel zu disziplinieren und zu strafen, wurde nicht in Frage gestellt. Kindesmißhandlungen sind nicht neu in Japan - man sprach nur nicht darüber. "Die Leute wollen sich nicht einmischen, weil sie glauben, daß die Eltern am besten wissen, was für ihre Kinder gut ist", sagt Ashida. In vielen Fällen, in denen Kinder zu Tode kamen, hatten Ärzte schon früh Verdacht geschöpft, ohne zu fragen Brandwunden und Hämatome behandelt - und den Mund gehalten, statt die Polizei zu rufen.

      Alarmiert von den Zahlen, die im Vergleich mit anderen Industrienationen nicht einmal hoch sind, erließ die Regierung am 20. November ein Gesetz zur Prävention von Kindesmißbrauch, das es den Behörden ermöglicht, Eltern ihre Kinder vorübergehend zu entziehen. Die Sozialfürsorge darf sich Zugang zu Wohnungen verschaffen und die Polizei hinzuziehen, wenn sie es für notwendig hält. Lehrer, Ärzte und Anwälte sind verpflichtet, jeden Verdacht zu melden. Als Kindesmißbrauch gelten physische, psychische, sexuelle Gewalt und Vernachlässigung. Gemessen an der Vergangenheit, ist das ein Fortschritt, aber Fachleute kritisieren, daß Ärzte und Anwälte nur moralisch zum Handeln aufgefordert sind und es keine juristischen Konsequenzen hat, wenn sie sich nicht einmischen, indem dies etwa hohe Geld- oder Freiheitsstrafen nach sich zöge. Noch fehlt es an einer Betreuung der Mütter und Väter, die, wie Shingo Ashida beklagt, "keine Strafe, sondern Beratung brauchen".

      Fast zwei Drittel aller Gewalttaten gegen Kinder werden von Müttern begangen, die traditionell für die Erziehung verantwortlich sind. Ein Viertel der Täter sind Väter, was in Anbetracht der kurzen Zeit, die sie mit den Kindern überhaupt verbringen, viel ist. Nach Berichten der Polizei begründen die meisten ihr Verhalten mit "pädagogischen Zielen": Die Kinder hätten nicht gehorcht, eine "Lektion" gebraucht. In der Präfektur Saitama mußte im vergangenen Jahr ein kleiner Junge sterben, weil er seine Schuhe nicht schnell genug zuschnürte. Ein zweijähriges Kind wurde die Treppe hinabgestoßen, weil es die Stufen nicht geschickt genug erklommen hatte. Das sind die spektakulären Fälle in den Schlagzeilen. Die Psychologin Yuko Iguchi, die Anfang der achtziger Jahre als DAAD-Stipendiatin am Universitätsklinikum in Tübingen war und heute die Gesundheitsfürsorge im "Kinderschloß" von Tokio leitet, zeichnet ein differenzierteres Bild aus ihrer Praxis. Viele Mütter stünden nach der Geburt ihres ersten Kindes unter "immensem Druck": Während ihre Männer bis in die Nacht Überstunden machen, fühlen sie sich in einer engen Wohnung mit ihrem Kind eingesperrt. Frustriert und isoliert, weil sie ihre eigenen Träume nicht verwirklichen können, wird das Kind schnell zu einer Belastung oder zu einer Überforderung. "Diese Frauen haben kein Vertrauen in sich und ihre Erziehung, empfinden das Weinen ihres Kindes als einen Vorwurf, eine Anklage gegen sich selbst."

      Das Kinderschloß wurde 1985 mit öffentlichen Mitteln als Begegnungsstätte für Mütter und Kind in einer Stadt eingerichtet, der es an öffentlichem und privatem Raum fehlt. Der Psychologin begegnen dort "Eltern, die nicht lieben können oder wollen und die kein Interesse an ihren Kindern haben". Zu ihr kommen Frauen, die nicht ihren eigenen Erfahrungen, sondern allein der Technik vertrauen: "Das Erziehen der Kinder erscheint wie eine schwierige, verunsichernde Wissenschaft. Sie selbst wissen nicht zu beurteilen, was richtig ist und was falsch. Die Temperatur des Badewassers regelt eine Fernsteuerung, und noch die Wärme der Milchflasche wird von einem Meßgerät vorgeschrieben." Wenn das Kind nicht nach dem vorgesehenen Schema funktioniert, bricht eine mühsam konstruierte Welt zusammen. "Natürlich ist es ganz normal, daß kleine Kinder nicht gehorchen. Aber manche Mütter heutzutage können das einfach nicht akzeptieren und verlieren die Beherrschung", sagt Shingo Ashida, der Leiter des Kinderschutzamtes in Tokio. Ein neues Phänomen für die Psychologen sind die jungen "Marken-Mütter", die ihren Nachwuchs als eine Art Prestigeobjekt betrachten. Babys sind "kawaii" (süß) wie Puppen, ein schickes Accessoire, das willkommen ist, bis es einen eigenen Willen zeigt, unbequem wird und stört. Es sind die Kleinsten, die Ein- bis Dreijährigen, die besonders leiden. Den Kindern versuchen die Therapeuten zu helfen. "Die Einstellung der Eltern", sagt Ashida, "ändern wir damit noch lange nicht."

      Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14.03.2001, Nr. 62 / Seite 13
      Avatar
      schrieb am 14.03.01 15:35:49
      Beitrag Nr. 50 ()
      @ For4Zim

      Danke, daß ich das nicht selber probiert habe ist ja peinlich....

      Ich finde das erschütternd - aber solche Dinge passieren auch in Deutschland praktisch täglich!

      Gruß

      D.T.
      Avatar
      schrieb am 16.03.01 20:36:55
      Beitrag Nr. 51 ()
      Tja.... die ach so bemühten Medien wenden sich nach der heutigen Beerdigung von Ulrike anderen auflagesteigernden Themen zu....

      Im letzten Spiegel haben die es fertiggebracht, einige Fotos abzudrucken... nur nicht das letzte Phantombild - und das bei einer Riesen-Auflage.

      Das fehlnde Interesse an einer weiteren Diskussion macht einen irgendwie traurig.

      Gruß

      D.T.
      Avatar
      schrieb am 16.03.01 22:36:53
      Beitrag Nr. 52 ()
      @deep thought,

      ist viel gesagt worden und doch nichts.

      Wie denkst Du sollte die Diskussion weitergehen?
      Avatar
      schrieb am 16.03.01 22:44:09
      Beitrag Nr. 53 ()
      Lasst uns doch mal über die Verkehrstoten diskutieren. Oder auch nur über die Kinder bei den Verkehrstoten. Das ist eine deutlich größere Gruppe.
      Wozu sich über ein unwichtiges Kind unterhalten, wenn es glaub rund 7000 Tote im Strassenverkehr pro Jahr in der BRD gibt? Was sind da schon 2 oder 3 Opfer von Sexualverbrechern?

      Oder wie wär`s mit den Hungernden Kindern in irgendwelchen Entwicklungsländern. Oder mit den Mädchen die, glaub` in Indien war`s oder so in der Gegend, regelmässig um die Ecke gebracht werden weil sie nur Geld kosten und kein Geld bringen.

      Alternativ könnte man ja natürlich wieder über Kriegsflüchtlinge in Kosowo und Umgebung reden. Wird ja durch die aktuelle Entwicklung wieder modern. Wird sozusagen wieder das Mainstream-Thema bezüglich Betroffenheit.

      Und falls das mit dem Krieg da unten nicht wird und wieder alles im Sande verfliegt, könnte man ja auch über Tschetschenien oder Afganisthan reden.

      Ja ja, in meinen Augen sind hier alle die sich so schrecklich betroffen fühlen und doch ach so traurig über die arme, kleine Ulrike sind, die größten Heuchler die es gibt!
      Avatar
      schrieb am 16.03.01 22:49:08
      Beitrag Nr. 54 ()
      @mroth,

      Deine Einstellung finde ich ehrlich gesagt miserabel,
      ich hatte bei Dir öfters den Eindruck, daß Du garnicht
      zuhörst, sondern Dich wie immer nur mit
      billiger Polemik fern jeglichen Hintergrundwissens
      äußerst.
      Avatar
      schrieb am 16.03.01 22:51:26
      Beitrag Nr. 55 ()
      @mroth

      aus welchem loch kommst du denn gekrochen??
      Avatar
      schrieb am 16.03.01 22:55:32
      Beitrag Nr. 56 ()
      @KF2:

      a.) Warum findest Du meine Einstellung miserabel?

      b.) Woher kommt der Eindruck das ich nicht zuhöre? Aber ja, Du hast recht: Egal wie ich mich auch anstrenge, ich höre Dich nie. Ich kann Dich nur lesen! :D

      c.) Woraus schliesst Du, daß ich kein Hintergrundwissen habe? Welches Hintergrundwissen meinst Du überhaupt? Vieleicht das über Aktien? Oder das über Autos? Vieleicht das über Verkehrstote? Oder das über Sexualverbrechen? Das über Moral, oder vieleicht auch das über Ethik?

      d.) Wieso hast Du diese Eindrücke bei mir öfters? :eek:
      Avatar
      schrieb am 16.03.01 22:58:01
      Beitrag Nr. 57 ()
      Was ich noch vergessen hab`, KF2:

      zwischen a. und b.) Welche Einstellung findest Du eigentlich Misserabel?


      @Hawea:

      Wie meinst Du das? Also, ich sitze hier vor dem PC und habe meine Meinung zu den "Betroffenen über die arme, kleine Ulrike" geschrieben. Aus irgendeinem Loch bin ich dabei nicht heraus gekrochen.
      Avatar
      schrieb am 16.03.01 23:24:33
      Beitrag Nr. 58 ()
      @ mroth

      Lies Dir erst einmal meine postings in diesem Thraed sdurch, falls Du mich gemeint haben solltest...

      Ich habe gerade den Bogen von dem Todesfall "weg" zu dem überwiegenden Teil der mißhandelten und getöteten Kindern zu spannen versucht.

      Ach, was soll´s ....

      Wenn ich Dein posting lese, dann sollten wir diesen Thraed vielleicht doch besser beenden....

      Gruß

      D.T.

      (der alles andere als "Pseudo-betroffen" ist)
      Avatar
      schrieb am 16.03.01 23:28:27
      Beitrag Nr. 59 ()
      @mroth,

      ich werde es Dir verdeutlichen, und LESE bitte genau zu:

      a)Miserabel, jemanden als Heuchler zu titulieren, nur
      weil er beispielsweise Mitleid zeigt.
      Und einen Mißstand durch Hinweis auf einen anderen
      Mißstand verharmlosen zu wollen ebenfalls.

      b)Entschuldige bitte, daß ich mich glatt vertan habe,
      sollte tatsächlich heißen "daß Du garnicht zuliest".
      War wohl eine Fehlleistung meinerseits, leider bin ich
      mit viel Phantasie begabt und beim Lesen der Postings
      spielen sich in meinem Kopf Dinge ab, von denen manch
      anderer nur träumen kann.
      Stell Dir vor, ich habe die Diskussionsteilnehmer
      doch tatsächlich vor meinem "inneren Auge" und
      stelle sie mir bildlich vor.

      Übrigens, auf Deine diversen Rechtschreibfehler werde
      ich Dich nicht aufmerksam machen, Du hast mir ja
      deutlich gemacht, daß sich jeder mal Fehler erlaubt.

      Daß Du nicht zuliest schließe ich daraus, daß Du in
      diesem und anderen Threads (aktuell z.B. Albanien)
      lediglich Allgemeinplätze von Dir gibst und so gut wie
      nie versuchst, Argumente anzuführen oder zu widerlegen.

      c)Würde die Leistungsfähigkeit sämtlicher Server überfor-
      dern, das Geschrei möchte ich hören, wenn WO dann wieder
      wochenlang lahmliegt.

      d)Man braucht nur Deine Postings in diversen Treads
      zu lesen.

      e)Ich entschuldige mich für sämtliche Ausführungen
      von a-d, war nicht so gemeint, laß uns Freunde werden,
      mein lieber mroth,

      kämpfen wir gemeinsam, okay????
      Avatar
      schrieb am 16.03.01 23:33:10
      Beitrag Nr. 60 ()
      @KF2:

      Ok. Entschuldigung angenommen. Lass uns gemeinsam kämpfen. Aber gegen wen?
      Avatar
      schrieb am 16.03.01 23:48:00
      Beitrag Nr. 61 ()
      @KF2:

      Ironie und Sarkassmus mal beiseite. Ich werde mich auch anstrengen wenige Rechtschreibfehler zu machen, kann Dir aber schon jetzt garantieren, daß daraus nicht mehr wie eine Versuch wird.

      Ok, lass uns über a.) schreiben und lesen.

      Du hast Mitleid mit Ulrike? Aber warum nur? Weil sie einem bestimmten Verbrechen zum Opfer gefallen ist? Oder weil Du im Fernsehn life die Tränen der Eltern verfolgen konntest? Oder weil in irgendwelchen Zeitschriften Kinderbilder von Ulrike veröffentlicht worden?

      Hast Du auch Mitleid mit den Verstorbenen die Du jeden Tag in den Todesanzeigen einer Tageszeitung Deiner Wahl nachlesen kannst? Oder berüht Dich das nicht? Warum nur? Weil keine Bilder herumgereicht werden? Weil nicht die itímsten Momente der Angehörigen auf die Mattscheibe in Deinem Wohnzimmer produziert wird?

      Warum nur hast Du Mitleid mit Ulrike, aber nicht mit den Tausenden Verkehrstoten?
      Warum verdient Ulrike Mitleid und andere nicht?

      Ich wiederhole mich nochmals gerne: Meiner Meinung nach ist das falsches Mitleid. Es ist (unbewusst) "gespieltes" Mitleid. Du (oder andere) suchen sich einen Fall, der auch Medienwirksam aufbereitet wird und äussern dann Mitleid. Doch ist das ehrliches Mitleid? Meiner Meinung nach nicht.
      Noch ein andere Hinweis: Wenn Du jemanden triffst, und der und diejenige erzählt Dir, ihr Mann oder seine Frau ist vor 2 Monaten verstorben. Dann sagst Du vieleicht auch einen Satz wie: "Das tut mir Leid." Aber ich bezweifle daß es Dir wirklich Leid tut! Das ist eine abgegriffene, unehrliche und falsche Floskel. Du weist in diesem Moment nicht, wie Du reagieren sollst. Du suchst nach Worten und dieser Satz ist der einzige der Dir einfällt.
      Genau so denke ich ist es mit Ulrike. Du sagst, du hättest Mitleid, aber ich meine Du und andere machen sich damit etwas vor. Ihr redet euch Mitleid ein, um euer Gewissen zu beruhigen.

      Mein Ziel ist es nicht, Mißstand durch anderen Mißstand zu verharmlosen. Es geht darum, daß die Verhältnisse wie manche Dinge beachtet und hochgepusht werden, und andere Dingen völlig ignoriert werden nichts mit der Realität zu tun haben. Alles irgendwelche inszenierten Szenarien irgendwelcher Interessengruppen.
      Avatar
      schrieb am 17.03.01 00:33:17
      Beitrag Nr. 62 ()
      @mroth,

      um auch mal wieder sachlich zu werden:
      (Wird aber viel Text!!!)

      Natürlich habe ich Mitleid mit Ulrike.
      Weil ich in etwa nachempfinden kann, wie es einem
      Menschen geht, der solch Dinge erleben mußte.

      Fernsehschauen tu ich nur sehr wenig und habe deshalb
      nichts von den Tränen der Eltern mitbekommen,
      was ich auch gar nicht möchte, dies ist deren intimste
      Angelegenheit und jegliche Einmischung von außen
      sei nur den nahestehenden Personen erlaubt.

      (Übrigens habe ich dem STERN einen geharnischten
      Leserbrief geschrieben, weil sie die verbrannten
      Leichen des Concorde-Absturzes und zusätzlich Porträt-
      fotos einiger Passagiere druckten. Sowas ist für
      mich nicht in Ordnung)

      Persönlich für mich kann ich sagen, daß ich mal einen
      Thread aufgemacht habe, wo es um die irrsinnigen
      Vorkommnisse in Sierra Leone ging (zu einem Zeitpunkt,
      wo sich die Medien mit Sicherheit nicht um das Thema
      gekümmert haben), die Reaktionen waren allerdings
      sehr gering und meistens von der Art "kann man eh nix
      machen usw.".

      Schau ruhig mal nach, den Link reinstellen kann ich
      allerdings nicht.

      Glaub also nicht, ich ließe mich je nach Stimmungslage
      der Öffentlichkeit manipulieren.
      Einen eigenen Kopf zum Nachdenken habe ich schon.

      Was nicht heißen soll, daß ich bei aktuellen Diskussionen
      nicht teilnehme.

      Weshalb sprichst Du jemandem, den Du nicht im mindesten
      kennst, die Fähigkeit zu echtem Mitleid ab?
      (Und hier unterscheide ich zwischen echtem Mitleid
      mit Opfern und "geheucheltem" Mitleid mit Tätern)

      Ich denke, ich spreche in einigen Dingen gewiß
      für viele andere.
      Avatar
      schrieb am 31.03.01 13:24:19
      Beitrag Nr. 63 ()
      Der Mörder ist nun glücklicherweise gefasst.
      Ich hoffe, er wird nie mehr aus dem Gefängnis/ der Sicherheitsverwahrung herauskommen.

      Den Stammtisch-Strategen sei jedoch folgendes gesagt:Für Mörder sollte grundsätzlich nicht schon nach 15 JAhren die Freiheit die regel sein.

      "lebenslänglich" heisst eben lebenslänglich.

      Mordende Sexualstraftäter heben sicherlich eine extrem schlechte Prognose und sollten für den Rest ihres Lebens so untergebracht werden daß sie unserer gesellschaft nicht mehr gefährlich werden können. Wer reihenweise vergewaltigt oder quält, sollte ebenfalls langjährige Strafen oder Sicherungsverwahrung erhalten.

      Die Todesstrafe hat nachgewiesenermaßen keinerlei abschreckenden Charakter - im Gegenteil.
      Sogar innerhalb der USA wurde (wie man neulich in einem ganzseitigen, hervorragenden Artikel in der FAZ lesen konnte) die Zahl der begangenen Morde DRASTISCH GESENKT, nachdem in einzelnen Bundesstaaten die Todesstrafe ABGESCHAFFT wurde - mitunter sogar um 50%.

      Ich kann es nachvollziehen, wenn unmittelbar Betroffene in ihrem Schmerz nach der Todesstrafe rufen oder sogar eine Tat a la Bachmann begehen.
      Aber vom Standpunkt des Nicht-Betroffenen und rational denkenden (und das sollte der Standpunkt eines jeden Staatsanwaltes /Richters sein) hat die Todesstrafe weder moralische, präventive noch ökonomische ( ! ) Vorteile. Die Durchführung eines Todesstrafen-Strafverfahrens in den USA durch alle Instanzen kostet den US-Steuerzahler ungefähr das doppelte einer lebenslangen Haftstrafe.

      Damit kann man zusammenfassend sagen:

      Ausser dem Aspekt der persönlichen Rache gibt es KEINEN EINZIGEN VERNÜNFTIGEN GRUND, die Todesstrafe zu fordern oder wiedereinzuführen.

      ich hasse Stammtisch-Niveau.

      Gruß

      D.T.
      Avatar
      schrieb am 31.03.01 13:41:31
      Beitrag Nr. 64 ()
      UNFASSBAR:


      -------------------------------------------------------
      >>Ulrikes mutmaßlicher Mörder soll aus der Haft heraus Briefkontakt mit minderjährigen Mädchen gehabt haben. Nach Zeitungsberichten vom Samstag hat sich Stefan J. in den Jahren 1998 bis 2000 über Kontaktanzeigen im Fernseh-Videotext mit ihnen in Verbindung gesetzt.

      „Uns ist von den Briefen nichts bekannt, wir schließen so etwas aber auch nicht aus“, sagte ein Sprecher der Eberswalder Polizei. J. saß in Haft, weil er wegen Autodiebstahls verurteilt worden war.

      Nach Auskunft der Staatsanwaltschaft vom Freitag wird geprüft, ob der Mann pädophile Neigungen hat. Der 25-Jährige hatte den Mord an Ulrike gestanden. Das Mädchen aus Eberswalde war am 22. Februar verschleppt, missbraucht und getötet worden.

      Kindermörder ein Babysitter

      Wie die Münchner „Abendzeitung“ am Freitag berichtete, jobbte der Kindermörder als Babysitter. Seit dem 16. März soll er täglich auf ein zweijähriges Mädchen in Fürstenwalde aufgepasst haben. Bei der Familie der Kleinen hätten ihn die Beamten der Soko „Finow“ am Mittwoch nach fünf Wochen Jagd endlich aufgespürt. „Man hat ihn in Handschellen abgeführt“, sagte Sandra L., die Mutter des Mädchens.<<

      31.03.01, 11:22 Uhr



      (Quelle: Focus)
      Avatar
      schrieb am 09.01.02 14:02:44
      Beitrag Nr. 65 ()
      leider wird mein Eingangsposting dieses Threads sowie die vielen wichtigen und hilfreichen Diskussionsbeiträge anderer Baordler durch diese erschütternde Meldung in allen details bestätigt - sogar mein Hinweis, daß diese (nach Schätzungen 20 bis 30 mal häufiger vorkommenden) Todesfälle im Gegensatz zu Sexualstraftaten den Medien lediglich einen Fünfzeiler wert sind....

      ein weiterer Anlaß zum Nachdenken.....
      Avatar
      schrieb am 09.01.02 14:17:01
      Beitrag Nr. 66 ()
      ..tja, Deep Thought. In DIESEM Thread schreibst Du ja richig vernünftige Sachen. Die Meldung fehlt allerdings noch.
      Avatar
      schrieb am 09.01.02 14:57:29
      !
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      Gedanken anläßlich des Todes der armen Ulrike