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    Ist ein Engagement in die BDAG ethisch korrekt? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 12.03.01 11:59:41 von
    neuester Beitrag 12.03.01 20:33:01 von
    Beiträge: 10
    ID: 357.510
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      Avatar
      schrieb am 12.03.01 11:59:41
      Beitrag Nr. 1 ()


      Hallo zusammen!

      Es gibt immer mehr Anleger, die ihr Geld unter ethischen und ökologischen Kriterien anlegen. Daher sollte man Unternehmen wie die BDAG auch nach diesen Kriterien durchleuchten. Mit dem Kauf von Aktien der BDAG unterstützt man indirekt die Babcock Borsig, die über eine Tochter in der Rüstungsindustrie engagiert ist:

      - Die BDAG ist eine 67%-Tochter von Babcock Borsig

      - Babcock Borsig ist neben der BDAG auch mehrheitlich an der HDW beteiligt (50% + 1 Aktie). Die HDW baut u. a. Marineschiffe: U-Boote, Fregatten, Korvetten und Landungsboote. Kunden: Deutsche Marine, NATO und Marinen "befreundeter" Länder. Das obige Bild stammt von der Homepage der HDW. (Quelle: http://www.hdw.de/bau/marine.html)

      Aus diesen Gründen halte ich Engagement in die BDAG unter ethischen Gesichtspunkten für bedenklich.
      Wie steht ihr dazu?

      Gruß Bert
      Avatar
      schrieb am 12.03.01 12:04:01
      Beitrag Nr. 2 ()
      @bert
      nordex ist nach meinem dafürhalten eine geschäftstüchtige windenergiefirma
      aber - du hast recht rüstungsindustrie ist ethisch abzulehnen und deswegen werde ich in nordex auch nicht investieren.
      es gibt gerade im windsektor genügend alternativen z.B
      vestas

      CU
      bäristlos
      Avatar
      schrieb am 12.03.01 12:16:55
      Beitrag Nr. 3 ()
      Da war es doch besser, dass ich mir gleich Rheinmetall gekauft habe, oder?
      Gruß

      JLL
      Avatar
      schrieb am 12.03.01 12:41:58
      Beitrag Nr. 4 ()
      Durch den Verkauf von Altaktien fließt der BDAG und damit der Babcock Geld zu. Wenn man also streng argumentiert, unterstützt man durch Zeichnung die Babcock.

      Wer sich alledings mit Babcock beschäftigt, weiss, dass es u.a. die Liquidität aus HDW war, die die Bude zum Überleben brachte. Also hat der Schiffsbau geholfen, das Windgeschäft zu entwickeln.

      Nach der Emission wird BDAG (bzw Babcock nach der Fusion) noch 25,1% an Nordex halten. Nun ist die gleiche Gesellschaft auch Aktionär bei HDW. Darin sehe ich kein großes Problem. Die Deutsche Bank z.B.
      ist Aktionäre bei Daimler Chrysler, die u.a. auch am Flugzeugbau beteiligt ist. Deswegen alle Investitionen in Gesellschaften bei denen die Deutsche Bank beteiligt ist, auszuschließen, fände ich etwas überzogen.
      Wenn man also sich von ethischen Skrupeln leiten läßt, sollte man nicht zeichnen, allerdings danach kann man meines Erachtens durchaus einsteigen.
      Avatar
      schrieb am 12.03.01 13:15:19
      Beitrag Nr. 5 ()
      Tut mir leid, aber mir ist dieses moralinsaure Getue zu hoch.

      Ist es unethisch, dass ein Land wie die Bundesrepublik bereit ist ihr Hoheitsgebiet, die dort lebenden Menschen, die freiheitlich-demokratische Grundordnung und letztlich auch den hier erreichten Wohlstand im Ernstfall mit Waffengewalt gegen Angriffe zu verteidigen, zumindest aber mit einer derartigen Verteidigung glaubhaft zu drohen? Wäre es tatsächlich ethischer und verantwortungsvoller auf eine derartige Drohung zu verzichten?

      Solange Waffen diesem Zweck dienen halte ich deren Produktion für vollkommen in Ordnung.

      Gruß

      JLL

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      Avatar
      schrieb am 12.03.01 15:44:41
      Beitrag Nr. 6 ()
      @JLL

      Ich glaube, darum geht es nicht. Die HDW, die übrigens im vergangenen Geschäftsjahr ca. 78% ihres Umsatzes mit dem Marineschiffbau generiert haben, zählt u. a. auch die türkische Marine zu ihren Kunden (Quelle: http://www.hdw.de/bau/ref_unter.html). Amnesty international schreibt über die Türkei, in der Menschenrechtsverletzungen an der Tagesordung sind:
      "[...]
      Der Einsatz von Schnellfeuergewehren, gepanzerten Fahrzeugen, Transport- und Kampfhubschraubern und anderen Rüstungsgütern bei Menschenrechtsverletzungen, vor allem gegen die Zivilbevölkerung im kurdischen Südosten der Türkei, wurde in vielen Berichten dokumentiert, unter anderem in Eilaktionen von amnesty international. Die Rüstungsgüter selber oder Lizenzen und Anlagen zur Waffenproduktion sind dabei häufig aus dem Ausland an die Türkei geliefert worden – damit tragen auch die Lieferanten eine Mitverantwortung für die Menschenrechtsverletzungen.
      [...]"
      (Quelle: http://194.162.208.56/dt2000.nsf/3a35be2aca003c2bc12567df002…)

      Soviel dazu.

      Gruß Bert
      Avatar
      schrieb am 12.03.01 16:09:45
      Beitrag Nr. 7 ()
      Aber mit Schiffen wurde nicht geschossen. Siehst Du, garnicht so übel die HDW.

      Mal Spass beiseite, vielleicht solltest Du auch keine Steuern mehr zahlen, die Türkei ist unser NATO Bündinspartner, d.h. mit Geld für die Bundeswehr stützt Du die türkische Armee.
      Avatar
      schrieb am 12.03.01 16:55:26
      Beitrag Nr. 8 ()
      @Nussloch

      keinen Sarkasmus Bitte !

      Wenn du Nordex zeichnen möchtest, dann mach es .

      Andere machen es nicht, aus den oben genannten Gründen !
      Avatar
      schrieb am 12.03.01 18:02:23
      Beitrag Nr. 9 ()
      Mein Fazit der Sache ist, dass ich mich von politischen Erwägungen auch in Zukunft an der Börse nicht leiten lassen werde. Ich bin nicht an der Börse um die Welt zu verbessern, sondern um Geld zu verdienen. Die Börse ist für mich auch keine politische Veranstaltung, sondern ein effizienter Austausch-Mechanismus.

      Lieber unterstütze ich mit einem Teil meiner Gewinne Ideen, die mir gefallen, auch politische, als dass ich meine Möglichkeiten, Gewinne zu erzielen, durch derartige Überlegungen von vornherein beschneide. Auch die Kirchen lehnen die Kirchensteuer auf Erträge, die mit Rüstungsaktien erzielt wurden, nicht ab, soweit ich weiß.

      Ich bin auch sonst kein Fundi; meine Aktien kaufe und verkaufe ich rein unter technischen Gesichtspunkten und werde das auch weiter so handhaben. Im Zweifelsfall interessiert es mich nicht, ob eine Firma Pantoffeln oder Panzer herstellt. Es ist für mich auch praktisch vollkommen unmöglich, sämtliche Kapital- und Geschäftsbeziehungen auf "Ethical/Political Correctness" zu durchleuchten. Dann würde ich in einem Institut arbeiten, und Berichte darüber schreiben. Als BDAG ein Kaufsignal gegeben hat, habe ich sie gekauft, als sie ein Verkaufssignal gegeben hat, habe ich sie verkauft. Das war`s. Auch Rheinmetall habe ich gekauft, als sie ein Kaufsignal gegeben haben.

      Wenn Du das/mich für unmoralisch oder unpolitisch hälst, dann hast Du aus Deiner Sicht wohl recht damit. Aber es ist nunmal meine Auffassung.

      Gruß

      JLL
      Avatar
      schrieb am 12.03.01 20:33:01
      Beitrag Nr. 10 ()
      @JLL

      Klar, warum auch nicht. Ich habe diesen Thread auch nicht eröffnet, um Leute zu ethisch korrektem Anlageverhalten zu "missionieren", sondern eher um die Leute zu informieren, die sowieso schon nach diesen Gesichtspunkten ihre Anlageentscheidungen treffen. Dank Internet braucht man auch nicht in einem Institut zu arbeiten, um Unternehmen nach diesen Kriterien zu durchleuchten. Hundertprozentige Sicherheit was das anbelangt wird man natürlich nie haben, aber darum geht es ja auch nicht.

      Gruß Bert


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