checkAd

    UCK - Wolf im Schafspelz .... Steht Mazedonien kurz vor dem Bürgerkrieg? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 17.03.01 12:59:07 von
    neuester Beitrag 10.06.01 13:27:23 von
    Beiträge: 23
    ID: 361.994
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 550
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 17.03.01 12:59:07
      Beitrag Nr. 1 ()
      Mazedonien wird von albanischen Extremisten angegriffen. Aufgrund der Tatsache, daß ein drittel der mazedonischen Bevölkerung Albaner sind, kann es sein, daß Mazedonien kurz vor einem Bürgerkrieg steht. Internationale Vereinigungen wie die NATO halten sich aus diesem Konflikt bewusst raus, und reden sich mit Mandatsregelungen raus , die zu Zeiten des Kosovoskrieges anscheinend nicht galten. Politisches Gerede und Parkettspiel hilft diesem Land nicht weiter. Zu Zeiten des Kosovo-Krieges hat das Land sowohl fremde Truppen wie auch eine große Zahl von albanischen Flüchtlingen aufgenommen. Weiter hat sie dies auf der Gefahr hingetan, ewig mit Serbien verfeindet zu sein (aufgrund der zuvor genannten Fakten).
      Weiter darf man nicht vergessen, daß auch in Griechenland Albaner leben.

      Meine Aufforderung an die NATO: Stoppt die UCK und ihre Anhänger. Die deutsche Bundesregierung, ihre euopäischen Partner, weiter die NATO sollen endlich Tatsachen schaffen.


      Übrigens die albanische Bevölkerung in Mazedonien wird weder in Mazedonien unterdrückt noch diskriminiert.

      Die UCK versucht meiner Meinung nach die albanische Bevölkerung auf dem Balkan für ihre Sache zu mobilisieren.

      Reagiert die Nato nicht wird sie dies auch schaffen. Vielleicht ist das auch Absicht...
      Mazedonier flüchten bereits. Stellt sich die Frage, werden es noch mehr?

      Ich hoffe, dieser Tread wird nicht gesperrt ...
      Avatar
      schrieb am 17.03.01 13:13:21
      Beitrag Nr. 2 ()
      Welche Meinung habt Ihr ? Schreibt bitte... Dabei bitte gutes Benehmen nicht vergessen.
      Avatar
      schrieb am 17.03.01 13:19:35
      Beitrag Nr. 3 ()
      Wirst hier kaum fundierte Meinungungen zu lesen bekommen.

      ---- LEIDER ! ----
      Avatar
      schrieb am 17.03.01 13:21:47
      Beitrag Nr. 4 ()
      Kopiert von http://www.ard.de/weltspiegel/:

      Rückblick auf die Sendung am 11. März 2001:

      Vom Norddeutschen Rundfunk (NDR);
      Moderation: Andreas Cichowicz .
      Balkan: »Am Abgrund eines neuen Krieges«
      Europa zittert: Droht auf dem Balkan ein neuer Krieg? Seitdem
      albanische Untergrundkämpfer offensiver denn je ihre Vorstellung von
      einem Groß-Albanien in die Tat umzusetzen versuchen, rückt ein Krieg
      wieder in Sichtweite. Längst ist nicht mehr nur das Kosovo Krisengebiet.
      Die Rebellen streifen auch durch die Pufferzone in Südserbien und das
      nord-mazedonische Grenzgebiet. Es hat bereits Tote und Verletzte
      gegeben. Die neueste Entwicklung kehrt bestehende Verhältnisse um:
      Hatte die NATO einst die Albaner vor den Serben beschützt, so hat sie
      jetzt beschlossen, wieder serbische Einheiten in die Pufferzone einrücken
      zu lassen – Serben und Mazedonier müssen nun vor den Albanern
      beschützt werden.
      Eine Reportage von Christine Adelhardt.
      Avatar
      schrieb am 17.03.01 13:26:22
      Beitrag Nr. 5 ()
      Meine Meinung:

      War dort unten als BWSoldat und war damals schon der Meinung
      vieles ist Perlen vor die Säue was wir dort leisten!

      Vieleicht hätten wir uns ganz raushalten sollen??

      Und in 10Jahren hätte sich alles selbst geregelt!
      Sozusagen Evolution!

      Hart aber vieleicht war.
      Die Nato wird diskutieren und labern aber nichts zustande bringen!

      Die Lösung:Richtig tamtam machen mit LEO2s und Tornados und APaches
      bischen zur Schau rumballern.Nur auf sowas hört diese Klientel dort unten!

      Oder nen paar Spezialeinheiten zum Trainung auf die Terroristen loslassen
      die nehmen die zum Frühstück.
      Kann man ein bischen "Landwarrior" proben.KSK,SAS und die Deltas die freuen sich:D

      OK jetzt werd ich bestimmt als Primitivling abgestempelt.
      Aber egal!

      gruss

      Trading Spotlight

      Anzeige
      Kurschance genau jetzt nutzen?mehr zur Aktie »
      Avatar
      schrieb am 17.03.01 13:36:06
      Beitrag Nr. 6 ()
      Bei der Nato, bei der UNO, bei der EU: Wird wieder nur geredet..
      Avatar
      schrieb am 17.03.01 16:56:42
      Beitrag Nr. 7 ()
      Diesmal hält sich die NATO raus weil sie kein Mandat hat, sagen sie jetzt nachdem Sie vor 2 Jahren ohne Mandat gebombt hat und jetzt dieses fanatische Pack aus Albanien, Nordirland auf dem Balkan nachspielt. Aber wahrscheinlich wäre das alles auch trotzdem so gekommen.
      Die einen haben sich einen Staat mit geklautem Namen, Geschichte und Identität geschaffen. Die anderen haben darauf gewartet die demographische Explosion auszunutzen und richtig Krawall zu machen.
      Und leztendlich wissen wir nicht was die Amis wirklich wollen auf dem Balkan. Der Rest(NATO,EU, UNO..) ist sowieso irrelevant. Wahrscheinlich wollen die, dass es kracht. Ich hoffe nicht dass wir in 20 immer noch über dieses Problem sprechen müssen. Es ist ja der Fall in Palästina, Zypern...
      Avatar
      schrieb am 18.03.01 12:34:35
      Beitrag Nr. 8 ()
      Kein Mandat. Komisch, war zur Zeiten des Kosovo-Krieges nicht von Bedeutung.
      Avatar
      schrieb am 18.03.01 12:54:08
      Beitrag Nr. 9 ()
      NATO beginnt ein Krieg gegen Serbien. Mazedonier nehmen Teile der NATO in ihrem LAnd auf,...
      Nimmt albanischen Flüchtlinge auf, ....
      Und jetzt ist die NATO dafür nicht zuständig. ....
      Welche Meinung habt Ihr ?
      Avatar
      schrieb am 18.03.01 12:57:50
      Beitrag Nr. 10 ()
      WELCHE MEINUNG HABT IHR ?????
      Avatar
      schrieb am 18.03.01 13:07:14
      Beitrag Nr. 11 ()
      Yahoo! Schlagzeilen
      zu Politik


      zu Mein Yahoo! hinzufügen





      Samstag 17. März 2001, 19:17 Uhr

      Albaner-Guerilla ruft zum Kampf auf

      Mazedonische Sicherheitskräfte und albanische Rebellen haben sich am
      Samstag neue Gefechte geliefert. In der Nähe von Tetovo gab es seit dem
      frühen Morgen Schüsse und Detonationen, wie Journalisten berichteten. Die
      Straßen der Stadt waren weitgehend menschenleer.

      Die mazedonischen Rebellen haben die Bevölkerung unterdessen zum Kampf
      aufgerufen. In einer Erklärung der UCK hieß es, alle kampffähigen
      mazedonischen Bürger sollten sich der Bewegung anschließen.

      Deutsche nicht an Kämpfen beteiligt / Truppen werden verlegt

      Nach den Schüssen auf eine Kaserne, in der auch deutsche Soldaten stationiert sind, wurden die
      KFOR-Truppen in Tetovo durch Leopard-Kampfpanzer verstärkt. Zugleich wurde in der Nacht zum Samstag
      etwa die Hälfte der rund 1.200 Bundeswehrsoldaten in Tetovo in ein sicheres Feldlager in etwa acht Kilometer
      Entfernung verlegt.

      Bei den Kämpfen mit mazedonischen Sicherheitskräften hatten die albanischen UCK-Anhänger am Freitag eine
      Kaserne mit dort stationierten Bundeswehrsoldaten beschossen. Dabei wurde ein deutscher Soldat durch
      herumfliegende Glassplitter leicht verletzt. Hauptmann Arne Pollei betonte, die deutschen Truppen würden sich
      lediglich verteidigen, nicht jedoch in die Kämpfe eingreifen.

      NATO hält sich zurück

      Trotz der Gewalt bleibt die NATO weiterhin zurückhaltend. Im Hauptquartier des Bündnisses in Brüssel wurde
      am Samstag darauf hingewiesen, dass sich das Mandat der unter NATO-Kommando stehenden internationalen
      Friedenstruppe KFOR nur auf das Kosovo bezieht. "Wir haben keine Kampftruppen in Mazedonien", betonte
      ein NATO-Offizieller. Bislang gebe es auch kein Ersuchen der mazedonischen Regierung um ein Einschreiten
      der NATO gegen die albanischen Rebellen.


      URACHE IST KOSOVO, DAS IST MEINE MEINUNG.
      Avatar
      schrieb am 18.03.01 13:15:55
      Beitrag Nr. 12 ()
      Yahoo! Schlagzeilen
      zu Politik


      zu Mein Yahoo! hinzufügen





      Sonntag 18. März 2001, 09:06 Uhr

      «Dies wird jetzt eine Art Heiliger Krieg»

      von: Brian Murphy

      Ruf zu den Waffen findet bei Albanern offene Ohren Von
      EU unterstützte Universität Tetovo auf Seiten des Aufstands

      Von AP-Korrespondent Brian Murphy

      Tetovo (AP) Die mazedonischen Truppen in Tetovo haben am Wochenende ihre Angriffe auf die bewaldeten
      Berge über der Stadt verstärkt. Dort haben sich die albanischen Kämpfer der Nationalen Befreiungsarmee
      (UCK) verschanzt, die sich zwei Jahre nach Beginn des Kosovo-Kriegs jetzt in Mazedonien erhoben haben.

      Doch die Feuerkraft der Regierungskräfte scheint kaum etwas gegen die stärkste Waffe der Albaner ausrichten
      zu können: die wachsende Unterstützung in der albanischen Bevölkerung. «Ich bin zum Kampf bereit», sagt der
      33-jährige Gani Selman nach dem Aufruf der UCK «an alle dazu fähigen Bürger, zu den Waffen zu greifen».
      Selman hat dies von Freunden in der Hauptstadt Skopje gehört, da die Behörden die Verbreitung der
      albanischen Medien in der Umgebung von Tetovo gestoppt haben. «Wir können diese Chance nicht
      versäumen», sagt er.

      Die kriegerische Stimmung findet auch bei albanischen Intellektuellen Anklang, die jetzt im bewaffneten
      Aufstand die einzige Möglichkeit sehen, ein System zu überwinden, das nach ihrer Auffassung die anhaltende
      Diskriminierung der Albaner in Mazedonien festschreibt - das sind mindestens ein Viertel der zwei Millionen
      Einwohner. «Wir würden ja eine internationale Vermittlung begrüßen», sagt der Rektor der Universität von
      Tetovo, Fadil Sulejmani. «Aber ich fürchte, uns läuft die Zeit davon. Dies wird jetzt eine Art Heiliger Krieg.»

      Die vor sieben Jahren gegründete Universität Tetovo gilt als Zentrum des Widerstands gegen die Regierung in
      Skopje, die an den staatlichen Hochschulen keinen Unterricht in albanischer Sprache erlaubt. Die Universität
      unterrichtete ihre Studenten lange im Untergrund, bis im vergangenen Jahr eine Vereinbarung zum Bau eines
      neuen Universitätsgebäudes mit Unterstützung der EU und der USA erzielt wurde.

      Die Unterstützung der Rebellen durch die Universität von Tetovo könnte auch andere albanische Institutionen
      dazu bringen, sich auf die Seite der UCK zu stellen - und gegen die Demokratische Partei von Arben Xhaferi,
      die an der Zentralregierung beteiligt ist und zum friedlichen Dialog aufgerufen hat. Auch sind Überläufer aus den
      Reihen der Streitkräfte und der Polizei möglich. In der UCK-Erklärung vom Samstag werden albanische
      Polizisten und Soldaten aufgerufen, den Dienst zu quittieren.

      «Die Slawen können nicht behaupten, dass dies der isolierte Aufstand einer Handvoll Leute ist», sagt der Leiter
      des Albanischen Medieninstituts in der albanischen Hauptstadt Tirana, Remzi Lani. «Es besteht die Gefahr von
      sehr schwerer Gewalt, bevor dies alles zu Ende ist.»

      Mit dem Fernglas im Kaffee die Gefechte beobachten

      In Tetovo sucht der Krieg jetzt die einzige der ehemals zu Jugoslawien gehörenden Republiken heim, die sich
      friedlich von Belgrad lösen konnten. Hinter Sandsäcken verschanzt feuern Scharfschützen auf vermutete
      Stellungen der Rebellen. Die Patronenhülsen fallen zwischen die geleerten Bierflaschen der Einheit. Vor
      Banken, Tankstellen und der Post haben Spezialeinheiten Stellung bezogen.

      Bislang gibt es aber keine Anzeichen dafür, dass die Rebellen Teile der Stadt unter ihre Kontrolle gebracht
      haben. Die meisten Bewohner haben schnell gelernt, ihren Alltag der neuen Lage anzupassen. In einem Cafe
      werden die Gäste mit Ferngläsern versorgt, damit sie gleichzeitig Kaffee trinken und die Gefechte besser
      beobachten können.

      Nur für die mazedonischen Flüchtlinge aus Tetovo hat sich alles verändert. «Ich kann nicht verstehen, dass ich
      gehen muss, nachdem ich 33 Jahre mit den Albanern zusammengelebt habe», sagt Snezana Avramovska. Sie
      hat sich anderen Flüchtlingen angeschlossen, die vor dem Regierungsgebäude in Skopje verlangen, dass die
      Behörden die volle Kontrolle über Tetovo zurückerlangen.

      Bei der Gründungsfeier der Universität Tetovo im Februar sagte Ministerpräsident Ljubco Georgievski, die
      Hochschule sei ein Test für das wechselseitige Vertrauen von Mazedoniern und Albanern. Da hätte kaum
      jemand gedacht, dass Tetovo so schnell durch diese Prüfung fallen würde.
      Avatar
      schrieb am 18.03.01 16:38:21
      Beitrag Nr. 13 ()
      Das hilft!



      Die hab ich bestimmt 1Jahr ununterbrochen mit mir geführt!

      Falls mir die irgendwer besorgen kann bitte melden:)

      Die würd ich auch nehmen:
      Avatar
      schrieb am 18.03.01 18:34:21
      Beitrag Nr. 14 ()
      @zaziki

      ich denke mal du hast angst daß die uck,nächste woche euer land einnimmt
      Avatar
      schrieb am 19.03.01 00:24:55
      Beitrag Nr. 15 ()
      @apox
      Da hast Du recht. Gestern hat Mazedonien noch der NATO gegen Serbien (bzw. Milosevic) beigestanden, eine Masse an Kosovo-Albanern aufgenommen, usw. und heute wird sie von diesen albanischen Terroristen genannt UCK bedroht und die NATO schaut zu..
      Das soll einer verstehen..

      Ich habe Verwandte in Tetovo,...

      Übrigens: Wenn die Albaner der Meinung sind , sie geniessen in ihrem Wohnort nicht genügend Rechte, sollen sie doch nach Albanien zurückkehren (oder gefällt es denen nicht dort ?). ES geht mir nicht um die Albaner die friedlich leben es geht mir mehr um die Extremisten.
      Avatar
      schrieb am 19.03.01 11:46:10
      Beitrag Nr. 16 ()
      Rebellenkrieg um Tetovo

      Tetovo - Die seit Tagen anhaltenden
      Kämpfe um die Stadt Tetovo gehen
      unvermindert weiter. Am Abend waren
      albanische Freischärler an den
      Stadtrand vorgerückt. Die Regierung
      in Skopje hatte gestern die
      Mobilisierung von Armee-Reservisten
      angeordnet und eine nächtliche
      Ausgangssperre für Tetovo verhängt.
      Mazedoniens Ministerpräsident
      Ljubco Georgijevski machte in einer
      Fernsehansprache führende Kosovo-
      Albaner für die Krise in der Region
      verantwortlich.

      WELT online Blickpunkt
      Avatar
      schrieb am 19.03.01 12:47:54
      Beitrag Nr. 17 ()
      Bürgerkrieg oder internationale
      Vermittlung

      Allmählich versteht man im Westen, wie brisant die Lage
      in Mazedonien ist / Von Matthias Rüb

      TETOVO, 18. März. Welche Stunde hat der Republik
      Mazedonien geschlagen? Die Antwort auf diese Frage hängt
      gewiß auch vom räumlichen Abstand ab, den man zu den
      jüngsten Ereignissen von Tetovo hat. Und sie fällt gemäß dem
      geringeren oder umfassenderen Kenntnisstand über die sehr
      komplizierten Verhältnisse auf dem Balkan unterschiedlich aus.
      Der Beginn des "Befreiungskrieges" der mazedonischen Albaner
      in Tetovo am vergangenen Mittwoch hat Mazedonien und den
      Balkan schwer erschüttert. Mazedonien ist heute nicht mehr
      und wird nie mehr sein, was es seit der Unabhängigkeit von
      Belgrad 1991 gewesen ist. Als einzige ehemalige Teilrepublik
      vermochte sich Mazedonien aus dem alten jugoslawischen
      Staatsverband zu lösen, ohne dafür mit einem Krieg bezahlen
      zu müssen. Seither galt das kleine Land, dessen zwei Millionen
      Einwohner zu einem Viertel bis zu einem Drittel albanischer
      Herkunft sind, als Beispiel für das friedliche Nebeneinander der
      Völker.

      Daß auch in Mazedonien nicht alles Gold war, was man in
      Skopje vor den Besuchern aus den Hauptstädten des Westens
      auf Hochglanz polierte, war schon länger zu erkennen und liegt
      jetzt vor aller Augen. Was aus Mazedonien wird, ist schwer
      vorauszusagen. Doch wenn die allgemeine Rede von dem Land
      in geostrategisch entscheidender Lage als einem Eckstein für
      eine stabile Friedensordnung des Balkans im 21. Jahrhundert
      ernst gemeint ist, kann das Schicksal Mazedoniens dem
      Westen nicht gleichgültig sein.

      Im fernen Brüssel, wo Nato und EU ihren Sitz haben, glaubte
      man nach den beiden ersten Tagen der Kämpfe in Tetovo
      sagen zu können, es sei etwa halb elf. Nato-Generalsekretär
      George Robertson und andere gaben die Parole aus, der
      Konflikt in der "Albaner-Metropole" in Westmazedonien, deren
      etwa 100 000 Einwohner zu 85 Prozent albanischer Herkunft
      sind, sei lokal und auch politisch begrenzt. Man müsse die
      Extremisten der albanischen "Nationalen Befreiungsarmee"
      (UÇK) nur weiter isolieren, dann verliere sie ihren ohnedies
      geringen Rückhalt. Es gibt Hinweise darauf, daß man in Brüssel
      und in den europäischen Hauptstädten inzwischen klüger
      geworden ist. Die kurzfristig angesetzte Reise von
      Außenminister Fischer als bisher ranghöchstem westlichen
      Politiker seit Beginn der Kämpfe nach Skopje und Tetovo vom
      Freitag hat zu diesem Erkenntnisprozeß gewiß beigetragen.
      Bisweilen hilft selbst der kurze Augenschein mehr als ein halbes
      Dutzend Drahtberichte von Diplomaten.

      In Mazedonien ist es nämlich längst fünf vor zwölf, und keiner
      weiß, wie lange die schon angebrochenen fünf Minuten noch
      dauern werden. Klar ist aber, daß wenig Zeit bleibt und daß in
      dieser kurzen Frist möglichst viel erreicht werden muß.
      Grundsätzlich sind zwei Optionen für eine Beendigung der
      Kämpfe von Tetovo möglich: eine militärische und eine
      politische. Die erste Option scheidet aus, weil die
      mazedonischen Sicherheitskräfte gar nicht in der Lage sein
      dürften, die Rebellen zu besiegen. Manches spricht dafür, daß
      Ausrüstung, Bewaffnung und Mannschaftsstärke der UÇK
      ausreichen, um der kleinen, schwachen und unerfahrenen
      mazedonischen Armee Paroli zu bieten. Sollen verängstigte
      mazedonische und gar albanische Wehrpflichtige gegen die von
      der UÇK gehaltene Festung Kale anrennen, die selbst von der
      besser motivierten Bereitschaftspolizei trotz vier Tagen
      Trommelfeuers nicht genommen werden konnte? Soll die
      mazedonische Luftwaffe ihre drei Hubschrauber in den Hügeln
      über Tetovo riskieren? Zudem würde eine vielleicht vorderhand
      erfolgreiche Gegenoffensive von mazedonischer Polizei und
      Armee einen erdrutschartigen Solidarisierungseffekt unter den
      Albanern auslösen. Mögen sich die politischen und die
      Clan-Führer der Albaner gerade noch bis aufs Blut gehaßt
      haben, wenn es zum Schwur kommt und eine Entscheidung
      zwischen Volk und Staat gefordert ist, werden so gut wie alle
      das albanische Volk und nicht den mazedonischen Staat
      wählen. Die Folge wäre ein jahrelanger Bürgerkrieg, den weder
      Mazedonier noch Albaner gewinnen könnten. Der ohnedies
      fragile Staat Mazedonien müßte zerfallen.

      Bliebe ein militärisches Eingreifen der Nato oder der von ihr
      geführten internationalen Friedenstruppe im Kosovo (Kfor).
      Doch dazu hat die Allianz weder das Mandat, noch gibt es im
      Westen den politischen Willen, gegen die mazedonische UÇK in
      einen Krieg zu ziehen: Wer will das Leben der eigenen Soldaten
      im Kampf gegen jene Albaner aufs Spiel setzen, denen man im
      benachbarten Kosovo keine zwei Jahre zuvor in deren
      Überlebenskampf gegen Milosevics Völkermordpolitik mit
      militärischen Mitteln noch zu Hilfe geeilt war? Allenfalls kann
      die Kfor versuchen, die UÇK von ihrem Nachschub im Kosovo
      abzuschneiden. Das würde helfen, aber das Problem nicht
      lösen. Denn die mazedonische UÇK hat ihre militärische,
      soziale und gesellschaftliche Grundlage in Mazedonien - auch
      wenn die Regierung in Skopje das (noch) nicht wahrhaben will.

      Es kommen also nur politische Lösungen für einen Konflikt in
      Frage, der sich in erschreckender Dynamik binnen weniger
      Tage zu einem Bürgerkrieg im Frühstadium entwickelt hat. Die
      UÇK ist seit Mittwoch zu einer Größe im politischen Leben
      Mazedoniens geworden, die niemand mehr ignorieren kann.
      Das hat auch der Vorsitzende der seit 1998 an der
      konservativ-liberalen Koalitionsregierung in Skopje beteiligten
      Demokratischen Partei der Albaner (PDSH), Arben Xhaferi,
      erkannt: Seit Freitag wagt er nicht mehr, die UÇK, die er vor
      Wochenfrist noch verhöhnt hatte, öffentlich zu kritisieren. Die
      UÇK oder deren politische Sprecher müssen also - was die
      mazedonischen Politiker bisher naturgemäß strikt ablehnen - in
      den Prozeß der Verhandlungen einbezogen werden. Ein solcher
      Schritt mag moralisch fragwürdig sein, weil damit die
      Anwendung von Gewalt politisch belohnt wird. Es gibt dazu
      aber keine vernünftige "realpolitische Alternative", weil niemand
      die von immer mehr Albanern unterstützten Gewalttäter
      wirksam bekämpfen kann oder will. Je länger und
      "erfolgreicher" die albanischen Extremisten aber Gewalt
      anwenden, desto höher wird der politische Preis, den sie
      einfordern können.

      Gegenwärtig wäre dieser Preis noch "bezahlbar", auch wenn
      die Mazedonier die Forderungen der Albaner als Zumutung
      empfinden. Die politischen Führer der UÇK verlangen im
      Prinzip das gleiche wie die anderen Parteien der Albaner
      einschließlich der Koalitionspartei PDSH: Anerkennung der
      Albaner in der Verfassung als Teil des Staatsvolkes und nicht
      länger nur Erwähnung als größte Minderheit; Anerkennung des
      Albanischen als zweite Amtssprache; Legalisierung der seit
      1994 bestehenden albanischen Universität von Tetovo; ein
      neuer Zensus unter internationaler Aufsicht zur Ermittlung des
      Bevölkerungsanteils der Albaner - wobei auch die Albaner
      eingeschlossen werden sollen, die bisher keine mazedonischen
      Personalpapiere erhalten haben, obwohl sie seit Jahren in dem
      Land leben, dort aber nicht geboren wurden; die Besetzung von
      Führungsposten in Armee, Polizei und Verwaltung mit
      Albanern gemäß Bevölkerungsanteil; Gewährung eines hohen
      Maßes an regionaler Selbstverwaltung für die Albaner.

      Ohne die Hilfe internationaler Vermittlung - politisch wie
      möglicherweise auch militärisch - wird dieser Prozeß nicht in
      Gang kommen. Der Westen, seine politischen Emissäre und
      womöglich dessen Friedenstruppen müssen die "rote Linie"
      ziehen, die nicht überschritten werden darf: Über politische
      Reformen in Mazedonien kann gestritten werden, Grenzen und
      territoriale Integrität des Staates bleiben unangetastet und
      müssen notfalls mit Waffengewalt verteidigt werden - kein
      Großalbanien und kein Großkosovo. Die mazedonische
      Regierung macht es sich zu leicht, wenn sie alle Schuld an der
      Misere jetzt auf die von der Nato geführte Kfor schiebt. Wäre
      die nur imstande gewesen, so sagt Skopje, die viele Kilometer
      lange grüne Grenze im Bergland zwischen dem Kosovo und
      Mazedonien zu versiegeln und damit das Einsickern von
      extremistischen Rebellen samt Waffen und Nachschub zu
      verhindern, wäre es nicht zu den Gewalttaten von Tetovo
      gekommen. Die wirklichen Ursachen aber liegen tiefer, und sie
      liegen in Mazedonien. Obwohl die Albaner in Mazedonien in
      den vergangenen zehn Jahren besser gelebt und
      umfangreichere Minderheitenrechte genossen haben als ihre
      systematisch unterdrückten Landsleute im Kosovo, sind nicht
      alle ihrer Forderungen unbillig. Ab welchem Bevölkerungsanteil
      ist es zum Beispiel angezeigt, den Wert eines Geldscheines
      auch in der Sprache des zweitgrößten Volkes auf der Banknote
      zu vermerken statt wie bisher nur in kyrillischer Schrift und in
      mazedonischer Sprache?

      Wahrscheinlich hat die rasende Beschleunigung des
      historischen Prozesses in den vergangenen Tagen schon dazu
      geführt, daß die Kombattanten wie die Staatengemeinschaft nur
      noch die Auswahl haben zwischen leichten und schweren
      Fehlern, zwischen falscher und ganz falscher Reaktion. Der
      Zeitpunkt für Konfliktprävention wurde wieder einmal verpaßt.
      Am schlimmsten wäre es jetzt, die alten Fehler der
      Balkan-Politik zu wiederholen: uneins zu sein, zu spät etwas zu
      tun und dann auch noch zu wenig.

      Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19.03.2001, Nr. 66 / Seite 6
      Avatar
      schrieb am 19.03.01 13:40:32
      Beitrag Nr. 18 ()
      @zaziki

      natürlich hast du auch recht in deine formulierungen
      aber versuch doch weniger threads aufzumachen.besser ist wenn du leute zum diskutieren in einem thread versammeln kannst.du hast dann alles kompakt in einem thread.

      grüße apox :)
      Avatar
      schrieb am 19.03.01 17:34:33
      Beitrag Nr. 19 ()
      @apox
      Recht hast Du.
      Avatar
      schrieb am 19.03.01 17:56:21
      Beitrag Nr. 20 ()
      Ich verstehe nicht die Aufgabe der deutschen Truppen
      dort; wozu sind sie dort stationiert, was ist über-
      haupt ihr Auftrag????????

      Gruß
      Avatar
      schrieb am 19.03.01 22:56:50
      Beitrag Nr. 21 ()
      Langsam habe ich das Gefühl das Problem wird in den Medien langsam ernst genommen...
      Ich hoffe die Mazedonier bekommen die Sache bald in den Griff...
      Avatar
      schrieb am 19.03.01 23:32:33
      Beitrag Nr. 22 ()
      Montag 19. März 2001, 18:17 Uhr

      Deutsche Einheiten räumen Feldlager in
      Tetovo

      Tetovo (dpa) - Die deutschen Einheiten der Friedenstruppe Kfor haben mit
      der Räumung des Feldlagers in der mazedonischen Krisenstadt Tetovo
      begonnen. Das bestätigte ein Sprecher der Friedenstruppe. Journalisten
      beobachteten, wie lange Konvois der Bundeswehr mit Ausrüstung und
      Soldaten in Richtung eines mazedonischen Truppenübungsplatzes fuhren. Er befindet sich etwa zwölf Kilometer
      von Tetovo entfernt. EU und NATO hatten heute ein direktes militärisches Eingreifen in Mazedonien zunächst
      ausgeschlossen.


      --------------
      Haben die Angst vor der UCK ?
      Avatar
      schrieb am 10.06.01 13:27:23
      Beitrag Nr. 23 ()
      zazici bist du ein Mazedone wenn ja.
      Bitte schreiben an.pren@gmx.de
      Ich bin auch Macedone
      Grüss prenti


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      UCK - Wolf im Schafspelz .... Steht Mazedonien kurz vor dem Bürgerkrieg?