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    Aktionärsschützer gehen in die Offensive!Vorstandschefs müssen sich warm anziehen. - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 23.03.01 12:31:06 von
    neuester Beitrag 26.03.01 20:35:27 von
    Beiträge: 4
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      schrieb am 23.03.01 12:31:06
      Beitrag Nr. 1 ()
      Aus der FTD vom 23.3.2001

      Aktionärsschützer gehen in die Offensive


      Von Ina Bauer, Frankfurt



      Vorstandschefs müssen sich für die diesjährige Saison der
      Hauptversammlungen (HVs) warm anziehen: Aktionärsschützer
      wollen aufgrund der enormen Kursverluste verstärkt auf rechtliche
      Missstände in Deutschland hinzuweisen.

      Die Aktionärsschützer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz
      (DSW) wollen die "Gunst" der dramatischen Kursverluste für ihre Zwecke
      nutzen, kündigte DSW-Hauptgeschäftsführer Ulrich Hocker am Donnerstag in
      Frankfurt an. An Beispielen wie der Deutschen Telekom oder den
      skandalbehafteten Unternehmen des Neuen Marktes wie EM.TV oder
      Infomatec will Hocker aufzeigen, wie wenig Erfolg auf Schadensersatz
      deutsche Aktionäre eigentlich haben.

      Im Gegensatz zur Rechtslage in anderen europäischen Ländern verlangt das
      deutsche Gesetz, dass Aktionäre nur Recht bekommen, wenn sie den
      Vorständen nicht nur grobe Fahrlässigkeit, sondern einen Vorsatz
      nachweisen. Gewinnen die Aktionäre den strafrechtlichen Prozess, müssen sie
      dann in einem zivilrechtlichen Verfahren ihren Schadensersatzanspruch
      geltend machen. Mit der Flut der Börsengänge ist die Zahl der HVs sprunghaft
      angestiegen. In diesem Jahr wird die DSW erstmals auf mehr als 1000
      Versammlungen anwesend sein, sagte Hocker.

      Auf den HVs der Unternehmen vom Neuen Markt würden die DSW-Sprecher
      vor allem auf den Reformbedarf in dem Wachstumssegment hinweisen, sagte
      Hocker. Nach Angaben der Deutschen Börse hat der Neue Markt bis zu
      seinem vierten Geburtstag 163 Mrd. Euro an Wert verloren. Ein Teil dieses
      Kapitals zogen Investoren aus dem Marktsegment ab. Der andere Teil wurde
      schlichtweg vernichtet. Seit dem Hoch im März hat der Neue Markt rund 80
      Prozent seines Wertes eingebüßt. Wie bereits in der Vergangenheit kritisierte
      Hocker das unzureichende Regelwerk hinsichtlich des Insiderhandels. Im Falle
      von Verstößen sei eine Höchststrafe von 100.000 Euro lächerlich. Der
      EM.TV-Chef Thomas Haffa hatte beispielsweise 40 Mio. DM bei einem
      Aktienverkauf verdient, der gegen eine Absprache mit der Konsortialbank
      WestLB verstieß.

      Zehn Prozent Edelsteine

      Hocker schätzt, dass nur rund zehn Prozent der 339 am Neuen Markt
      notierten Unternehmen "Edelsteine" sind. Nach der DSW-Definition sind dies
      Firmen, die auch als Wachstumswerte Gewinne erwirtschaften. Dazu zählen
      unter anderem Aixtron , Qiagen und Thiel Logistics . Der Mehrheit im
      Wachstumssegment verpasst die DSW das Etikett "Missmanager". In dieser
      Gruppe werden die DSW-Vertreter auf den HVs mehrere Aspekte kritisieren:
      Mangelnde Prognosefestigkeit, Zuwiderhandlungen gegen
      Lock-Up-Vereinbarungen, Missbrauch der Ad-hoc-Veröffentlichungen und
      fehlendes Controlling.

      Um ihre Kritik mit Fakten zu untermauern, hat die DSW eigene Recherche
      betrieben. Rund 98 Prozent der Gewinnwarnungen gingen auf
      Missmanagement zurück. Um mehr Transparenz bei den Haltefristen von
      Altaktionären zu schaffen, hat die DSW unter den Unternehmen des Neuen
      Markts und des Smax eine Umfrage gestartet. Bereits ein Drittel hätten die
      Informationen geliefert, wann die Haltefrist ausläuft und wie viele Aktien sich
      in den Händen der Vorstände und Aufsichtsräte befinden.

      Kriminelle?

      In einer dritten Kategorie mit dem Namen "Kriminelle", die allerdings mit
      einem Fragezeichen versehen ist, fasst die DSW EM.TV, Metabox, Infomatec
      & Co. zusammen. Hier prüft die Vereinigung die Erfolgsaussichten eines
      gerichtlichen Vorgehens. Wie schlecht die jedoch sein können, zeigt die DSW
      am Beispiel der Deutschen Telekom auf.

      Der Telekomkonzern hat vor kurzem den Wert seiner Immobilien nach unten
      korrigiert. In diesem Fall könnten die Aktionäre eine Prospekthaftungsklage
      anstrengen, weil die Telekom auf diesen Sachverhalt bei der Platzierung einer
      weiteren Aktientranche im vergangenen Jahr hätte hinweisen müssen.
      Allerdings unterliegt diese Klage einer Verjährungsfrist von sechs Monaten.
      Da die Telekom am 21. Februar die Wertberichtigung bekannt gegeben hat,
      bleiben der DSW noch drei Monate, um den komplexen Sachverhalt zu
      prüfen. In dem Verfahren richtet sich der Schadensersatzanspruch auf die
      Erstattung des Emissionspreises. Die Erfahrung hat gezeigt, dass solche
      Klagen rund fünf Jahre dauern. Bis dahin könnte der Kurs aber wieder über
      den Emissionspreis steigen. Die Aktionäre, die ihre Aktien behalten haben,
      wären nicht geschädigt.
      Avatar
      schrieb am 23.03.01 12:43:51
      Beitrag Nr. 2 ()
      Die Konsequenz: NEUEMISSIONEN - BOYKOTTIEREN
      solange die Banken diese Machenschaften dulden oder gar fördern, indem sie überzogene Emissionspreise mit hohen Provisionen für sich durchboxen wollen.
      Avatar
      schrieb am 23.03.01 13:08:05
      Beitrag Nr. 3 ()
      hi Big-Apple,

      ABSOLUT RICHTIG NEUEMISSIONEN - BOYKOTTIEREN
      Avatar
      schrieb am 26.03.01 20:35:27
      Beitrag Nr. 4 ()


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