+++EZB kündigt Leitzinssenkung an+++ - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 25.03.01 22:33:12 von
neuester Beitrag 26.03.01 09:56:54 von
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EZB kündigt Leitzinssenkung an
UDO RETTBERG
An den Finanzmärkten hat sich eine ungewöhnliche
Situation ergeben: Die Europäische Zentralbank
bereitet die Märkte auf eine Senkung der
Euro-Leitzinsen vor. Doch die Mehrheit der
Marktteilnehmer geht davon aus, dass ihr Ruf nach
einem solchen Schritt bei der in dieser Woche
anstehenden EZB-Ratssitzung noch ungehört
verhallen wird. Noch gebe es innerhalb der
Zentralbank keine Mehrheit für eine Zinssenkung,
hieß es.
FRANKFURT/M. Allerdings sind
eindeutige Zeichen dafür zu
erkennen, dass die Front jener
Geldpolitiker, die auf eine harte
Linie setzen, immer stärker
bröckelt. Nachdem
EZB-Chefökonom Otmar Issing
inzwischen deutlich eingetrübte
europäische Konjunkturperspektiven sieht und sich auch
Frankreichs Zentralbankchef Jean-Claude Trichet nicht
mehr länger über die Inflationsperspektiven besorgt zeigt,
rückt der Zeitpunkt einer Zinssenkung im Euro-Land näher.
Die meisten Marktteilnehmer rechnen auch wegen jüngster
Äußerungen von EZB-Chef Wim Duisenberg und
EU-Währungskommissar Pedro Solbes über die robuste
Europa- Konjunktur, nach wie vor gesehene Inflationrisiken
und die Notwendigkeit zur Beibehaltung einer „Politik der
ruhigen Hand“ nicht damit, dass es bereits in dieser Woche
zu einem solchen Schritt kommen wird.
Auch der auf dem EU-Gipfel in Stockholm von den
Regierungschefs geäußerte Konjunktur-Optimismus
dämpft die Phantasie. Bundestagspräsident Ernst Welteke
warnte davor, die Wachstumsabschwächung im Euroraum
überzubewerten und „hektischen Entscheidungen“ zu
treffen. Die Zentralbank benötige weitere Daten für eine
Zinssenkungs-Entscheidung. Zwar wirke sich die
Abschwächung der US-Konjunktur auch auf die Euro-Zone
aus, doch sollte dies nicht überinterpretiert werden.
„Derzeit haben wir eine Entlastung beim Preisdruck, aber
es ist nicht der Zeitpunkt, über Veränderungen zu
spekulieren“, sagte er im Hinblick auf den Einfluss der
Teuerung auf die Zinspolitik.
Österreichs Nationalbank-Chef Klaus Liebscher erklärte,
eine gute Politik sei es, vorausschauend zu agieren.
Gerade aber diese perspektivische Geldpolitik wird der
EZB von einigen Marktteilnehmern abgesprochen. Diese
beklagten vielmehr die fehlende Marktnähe der EZB.
Möglicherweise beachte die US-Notenbank Signale (und
damit verbunden auch die Wünsche) der als Frühindikator
künftiger realwirtschaftlicher Entwicklungen geltenden
Finanzmärkte zu stark und reagiere daher oftmals zu früh.
Die Europäische Zentralbank richte ihre Geldpolitik indes
zu stark an aktuellen Konjunkturdaten aus, die dann
oftmals nur die ökonomische Vergangenheit reflektierten,
so die Kritik.
Gefahr für die noch robuste Konjunktur in Europa
Vor dem Hintergrund der Erkenntnis, dass Europa
ökonomisch keine Insel ist, wird offensichtlich auch
innerhalb der EZB immer stärker die Gefahr gesehen, dass
die konjunkturellen Ungleichgewichte in der ökonomischen
Triade Nordamerika-Japan-Europa geringer werden.
Ökonomen schließen längst nicht mehr aus, dass sowohl
der Rezessions-Bazillus in den USA als auch die Deflation
in Japan eine Ansteckungsgefahr für die derzeit noch
robuste Konjunktur in Europa bedeuten.
Analysten von Banken verwiesen im Hinblick auf die zuletzt
vorgelegten deutschen Verbraucherpreise nicht nur auf ein
Nachlassen der Teuerung. Darüber hinaus sei auch zu
konstatieren, dass der 0,1%ige Preisanstieg im Monat März
(nach + 0,6 % im Monat Februar) um negative
Einmal-Effekte bereinigt werden müsse. Nach vorläufigen
Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Teuerung
im März von 2,6 % auf 2,5 % gefallen. Rechnet man den
Effekt steigender Nahrungsmittelpreise aufgrund der
Tierseuchen BSE und MKS heraus, so dürfte die Teuerung
nach einer Analyse der Deutsche Bank lediglich bei 2,25 %
gelegen haben. Nach Prognosen von Welteke wird die
Kerninflation vermutlich ölpreisbedingt zunächst noch
etwas ansteigen, am Jahresende jedoch unter 2 % liegen.
Im Februar hatte die Teuerungsrate ohne Energie und
Nahrungsmittel bei 1,8 %.
Zuletzt in den Schlagzeilen stehende Ereignisse wie z.B.
die besorgniserregende Energiekrise in Kalifornien und die
dramatische Formen annehmenden Tierseuchen in Europa
haben mittelfristig zweifellos ebenso konjunkturdämpfende
und inflationshemmende Wirkung wie die geplatzte Blase
im TMT-Bereich. Nicht zuletzt aus diesem Grunde würde es
einige Akteure an den Finanzmärkten nicht überraschen,
wenn sich die EZB bereits in dieser Woche zu einem
Zinsschritt entschließen würde. Es sei zwar richtig, dass
Europas Volkswirtschaft noch immer leicht über ihrem
Potential wachse, doch müsse man sich die Frage stellen,
wie lange noch.
Dass die Anleihezinsen am Freitag stiegen, hatte weniger
mit der in dieser Woche anstehenden EZB-Sitzung, als
vielmehr mit einem Umlenken der Kapitalströme zu tun.
Bonds hatten in den vergangenen Wochen sehr stark von
der „Flucht in Qualität" profitiert, als verunsicherte
Aktien-Anleger Liquidität in festverzinsliche Wertpapiere
umgeschichtet hatten. Am Freitag führte die Stabilisierung
der Aktienkurse zu einer Umkehr der Kapitalströme in
Aktien. Der Dow-Jones-Index hatte in New York 1,2 %, der
Dow-Jones-Euro-Stoxx50 in Europa 2,9 % und der
Nikkei-Index in Tokio 2,8 % zugelegt.
HANDELSBLATT, Sonntag, 25. März 2001
Quelle:http://www.handelsblatt.com/
UDO RETTBERG
An den Finanzmärkten hat sich eine ungewöhnliche
Situation ergeben: Die Europäische Zentralbank
bereitet die Märkte auf eine Senkung der
Euro-Leitzinsen vor. Doch die Mehrheit der
Marktteilnehmer geht davon aus, dass ihr Ruf nach
einem solchen Schritt bei der in dieser Woche
anstehenden EZB-Ratssitzung noch ungehört
verhallen wird. Noch gebe es innerhalb der
Zentralbank keine Mehrheit für eine Zinssenkung,
hieß es.
FRANKFURT/M. Allerdings sind
eindeutige Zeichen dafür zu
erkennen, dass die Front jener
Geldpolitiker, die auf eine harte
Linie setzen, immer stärker
bröckelt. Nachdem
EZB-Chefökonom Otmar Issing
inzwischen deutlich eingetrübte
europäische Konjunkturperspektiven sieht und sich auch
Frankreichs Zentralbankchef Jean-Claude Trichet nicht
mehr länger über die Inflationsperspektiven besorgt zeigt,
rückt der Zeitpunkt einer Zinssenkung im Euro-Land näher.
Die meisten Marktteilnehmer rechnen auch wegen jüngster
Äußerungen von EZB-Chef Wim Duisenberg und
EU-Währungskommissar Pedro Solbes über die robuste
Europa- Konjunktur, nach wie vor gesehene Inflationrisiken
und die Notwendigkeit zur Beibehaltung einer „Politik der
ruhigen Hand“ nicht damit, dass es bereits in dieser Woche
zu einem solchen Schritt kommen wird.
Auch der auf dem EU-Gipfel in Stockholm von den
Regierungschefs geäußerte Konjunktur-Optimismus
dämpft die Phantasie. Bundestagspräsident Ernst Welteke
warnte davor, die Wachstumsabschwächung im Euroraum
überzubewerten und „hektischen Entscheidungen“ zu
treffen. Die Zentralbank benötige weitere Daten für eine
Zinssenkungs-Entscheidung. Zwar wirke sich die
Abschwächung der US-Konjunktur auch auf die Euro-Zone
aus, doch sollte dies nicht überinterpretiert werden.
„Derzeit haben wir eine Entlastung beim Preisdruck, aber
es ist nicht der Zeitpunkt, über Veränderungen zu
spekulieren“, sagte er im Hinblick auf den Einfluss der
Teuerung auf die Zinspolitik.
Österreichs Nationalbank-Chef Klaus Liebscher erklärte,
eine gute Politik sei es, vorausschauend zu agieren.
Gerade aber diese perspektivische Geldpolitik wird der
EZB von einigen Marktteilnehmern abgesprochen. Diese
beklagten vielmehr die fehlende Marktnähe der EZB.
Möglicherweise beachte die US-Notenbank Signale (und
damit verbunden auch die Wünsche) der als Frühindikator
künftiger realwirtschaftlicher Entwicklungen geltenden
Finanzmärkte zu stark und reagiere daher oftmals zu früh.
Die Europäische Zentralbank richte ihre Geldpolitik indes
zu stark an aktuellen Konjunkturdaten aus, die dann
oftmals nur die ökonomische Vergangenheit reflektierten,
so die Kritik.
Gefahr für die noch robuste Konjunktur in Europa
Vor dem Hintergrund der Erkenntnis, dass Europa
ökonomisch keine Insel ist, wird offensichtlich auch
innerhalb der EZB immer stärker die Gefahr gesehen, dass
die konjunkturellen Ungleichgewichte in der ökonomischen
Triade Nordamerika-Japan-Europa geringer werden.
Ökonomen schließen längst nicht mehr aus, dass sowohl
der Rezessions-Bazillus in den USA als auch die Deflation
in Japan eine Ansteckungsgefahr für die derzeit noch
robuste Konjunktur in Europa bedeuten.
Analysten von Banken verwiesen im Hinblick auf die zuletzt
vorgelegten deutschen Verbraucherpreise nicht nur auf ein
Nachlassen der Teuerung. Darüber hinaus sei auch zu
konstatieren, dass der 0,1%ige Preisanstieg im Monat März
(nach + 0,6 % im Monat Februar) um negative
Einmal-Effekte bereinigt werden müsse. Nach vorläufigen
Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Teuerung
im März von 2,6 % auf 2,5 % gefallen. Rechnet man den
Effekt steigender Nahrungsmittelpreise aufgrund der
Tierseuchen BSE und MKS heraus, so dürfte die Teuerung
nach einer Analyse der Deutsche Bank lediglich bei 2,25 %
gelegen haben. Nach Prognosen von Welteke wird die
Kerninflation vermutlich ölpreisbedingt zunächst noch
etwas ansteigen, am Jahresende jedoch unter 2 % liegen.
Im Februar hatte die Teuerungsrate ohne Energie und
Nahrungsmittel bei 1,8 %.
Zuletzt in den Schlagzeilen stehende Ereignisse wie z.B.
die besorgniserregende Energiekrise in Kalifornien und die
dramatische Formen annehmenden Tierseuchen in Europa
haben mittelfristig zweifellos ebenso konjunkturdämpfende
und inflationshemmende Wirkung wie die geplatzte Blase
im TMT-Bereich. Nicht zuletzt aus diesem Grunde würde es
einige Akteure an den Finanzmärkten nicht überraschen,
wenn sich die EZB bereits in dieser Woche zu einem
Zinsschritt entschließen würde. Es sei zwar richtig, dass
Europas Volkswirtschaft noch immer leicht über ihrem
Potential wachse, doch müsse man sich die Frage stellen,
wie lange noch.
Dass die Anleihezinsen am Freitag stiegen, hatte weniger
mit der in dieser Woche anstehenden EZB-Sitzung, als
vielmehr mit einem Umlenken der Kapitalströme zu tun.
Bonds hatten in den vergangenen Wochen sehr stark von
der „Flucht in Qualität" profitiert, als verunsicherte
Aktien-Anleger Liquidität in festverzinsliche Wertpapiere
umgeschichtet hatten. Am Freitag führte die Stabilisierung
der Aktienkurse zu einer Umkehr der Kapitalströme in
Aktien. Der Dow-Jones-Index hatte in New York 1,2 %, der
Dow-Jones-Euro-Stoxx50 in Europa 2,9 % und der
Nikkei-Index in Tokio 2,8 % zugelegt.
HANDELSBLATT, Sonntag, 25. März 2001
Quelle:http://www.handelsblatt.com/
Na das wär doch vielleicht mal was....
Globale Zinssenkungsschritte werden die Börsen wieder nach oben bringen!!
Guuute Nachte
Guuute Nachte
Die EZB ist irgendwie ein Verein der ewig gestrigen.
Die wollen die Zinsen nicht senken, weil sie Angst um ihr Retortenbaby (den Euro) haben. Da wird einfach anhand der Vergangenheit die Konjunktur schöngeredet und schon braucht man die Zinsen nicht senken!
Ich bin gespannt auf das Euro/Dollar Verhältnis, wenn die Amikonjunktur wieder anzieht und die Euro Kunjunktur vor sich hin dümpelt.
Dann können wir sagen :" Danke Herr Welteke "
obri
Die wollen die Zinsen nicht senken, weil sie Angst um ihr Retortenbaby (den Euro) haben. Da wird einfach anhand der Vergangenheit die Konjunktur schöngeredet und schon braucht man die Zinsen nicht senken!
Ich bin gespannt auf das Euro/Dollar Verhältnis, wenn die Amikonjunktur wieder anzieht und die Euro Kunjunktur vor sich hin dümpelt.
Dann können wir sagen :" Danke Herr Welteke "
obri
Hier ein aktueller Beweis für die Dummheit und Unfähigkeit des Herren Welteke:
HAMBURG (dpa-AFX) - Die Europäische Zentralbank (EZB) kann nichts gegen den
Kursverfall an den Aktienmärkten tun. Dies sagte Bundesbankpräsident Ernst
Welteke im Interview der Woche im Deutschlandfunk. "Die Notenbank kann die Kurse
nicht stabilisieren. Sie hat dazu kein Instrumentarium", erklärte Welteke zur
Entwicklung an den Börsen.
der Kerl ist echt zum
HAMBURG (dpa-AFX) - Die Europäische Zentralbank (EZB) kann nichts gegen den
Kursverfall an den Aktienmärkten tun. Dies sagte Bundesbankpräsident Ernst
Welteke im Interview der Woche im Deutschlandfunk. "Die Notenbank kann die Kurse
nicht stabilisieren. Sie hat dazu kein Instrumentarium", erklärte Welteke zur
Entwicklung an den Börsen.
der Kerl ist echt zum
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