Banken: Floppt UMTS, drohen Milliarden-Risiken - 500 Beiträge pro Seite
neuester Beitrag 26.03.01 14:11:53 von
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Trotz der Risiken machen sich die Finanz-Dienstleister auf ins mobile Internet. Rund die Hälfte der Versicherer plant noch für das laufende Jahr M-Commerce Angebote. Im Trend sind dabei nach einer Studie von Mummert + Partner personalisierte Dienstleistungen. Individuell auf den Kunden zugeschnittene Services seien vonnöten, um den Kunden an den Anbieter zu binden, so das Ergebnis der Studie.
Auch die Banken profitieren. Insbesondere das Bezahlen per Handy könnte eine Killer-Applikation werden, welche die Banken vor allem im immer noch defizitären Zahlungsverkehr entlasten würde. Durch die ausschließlich elektronische Abwicklung der Zahlungen dürften immense Personalkosten abgebaut werden. Noch immer wird ein Löwenanteil des Zahlungsverkehrs per Beleg abgewickelt. Trotz Einsatz von Belegscanner müssen immer noch viele Belege manuell verarbeitet werden.
Auch Dienstleistungen wie das mobile Brokerage werden weiter boomen: Consors, Bipop (Entrium), Direkt Anlage Bank und Comdirect dürften vom Aktienhandel per Handy profitieren. Zusätzliche Dienstleistungen, wie z.B. die Abfrage von detailliert abgebildeten Charts per Handy sollten das Geschäft weiter ankurbeln und damit auch die Provisions-Einnahmen weiter erhöhen können.
Eine schöne Welt für die Finanz-Dienstleister? Ja, wären da nicht die Milliarden-Kredite, welche die Banken zum Aufbau des UMTS-Netzes gewährt haben. Auch wenn sich in der Regel mehrere Banken zu Konsortien zusammenschließen, bleiben die Risiken. Eine Studie geht davon aus, dass nur wenige der UMTS-Anbieter die Kosten der Netze tragen können.
Geht einer der Anbieter in Konkurs und kann nicht unter das Dach eines anderen schlüpfen, drohen den Banken Abschreibungen in Milliardenhöhe auf die UMTS-Forderungen. Welche Dimensionen das haben kann, verdeutlicht folgender Vergleich: Die Kosten für den Aufbau eines UMTS-Netzes werden auf rund 25 Mrd.€ geschätzt. Das ist weit mehr als der Gewinn der Deutschen Bank im letzten Jahr.
Wer braucht den UMTS-Schrott überhaupt?
Vermutlich nur die "Penner", die mangels festem Wohnsitz unter irgendeiner Brücke liegen.
Wer einen Job hat, ein Büro, und ein Heim - was soll DER mit "mobilem Internet"?
Bei der Lufthansa wird man sich demnächst "einloggen" können, in der Bahn später wohl auch.
Im Auto geht heute nix mehr - zu hohe Unfallgefahr, wenn man sich die "Nachrichten" auf dem Display ansieht.
Zu Fuß? - ich lach` mich tot!
UMTS wird DIE MEGAPLEITE überhaupt.
(gegenteilige Auffassungen gerne zu lesen gewünscht)
"lepenseur"
M-Commerce
Finanzdienstleistung als „Killer-Applikation“
14. März 2001 Das Bezahlen von Rechnungsbeträgen über Mobiltelefone wird einer Studie zufolge in der deutschen Finanz- und Mobilfunktechnik-Branche als eine unentbehrliche und umsatzstarke Zukunftsanwendung gesehen. Der am Mittwoch von der Unternehmensberatung Mummert + Partner veröffentlichten repräsentativen Studie zufolge ist die Mehrzahl der Mobilfunkexperten und der Kreditinstitute davon überzeugt, dass das so genannte Mobile Payment die wichtigste Kundendienstleistung in der sich entwickelnden Sparte Mobiler Handel (Mobile Commerce) sein wird.
Nach den Worten des Studienautors, Thomas Spiegelmeier, stellt das Bezahlen per Handy bei Finanzdienstleistungen die so genannte „Killer-Applikation“ dar. In der Mobilfunkbranche wird zur Refinanzierung der hohen Investitionen in neue Mobilfunktechnik nach einem Dienstleistungsangebot gesucht, das als Massenprodukt hohe Umsätze und Erträge verspricht.
Investitionsbereitschaft derzeit noch verhalten
Knapp drei Viertel der Ende vergangenen Jahres befragten Experten im Bereich Mobilfunktechnik und mehr als drei Viertel der befragten Kreditinstitute sehen im Bezahlen per Handy den größten Umsatztreiber im Mobile Commerce. Als weniger bedeutende Anwendungen im Mobile Commerce werden mit knappem Abstand Bank- und Börsengeschäfte und mit einigem Abstand Shopping und Nachrichten gesehen.
Nach Angaben der Studie ist die Investitionsbereitschaft der Kreditinstitute in den Mobilen Handel gering, da die Bedeutung des Mobile Commerce zur Zeit als noch eher unbedeutend eingeschätzt wird. Einhellig schreiben die Kreditinstitute dem Mobilen Handel künftig aber ein hohe Bedeutung für das eigene Geschäft zu.
Kreditinstitute und Mobilfunkanbieter im Konkurrenzkampf
Während derzeit rund drei Prozent der Kunden mobile Dienste der Kreditinstitute nutzen, wird den Prognosen der Finanzdienstleister zufolge im Zuge der weiter entwickelten Mobilfunktechnik im Jahr 2005 bereits ein Viertel der Kundschaft Mobile Commerce nutzen. Der Mobile-Commerce-Umsatz in Europa wird im Jahr 2003 auf mehr als 20 Milliarden Euro geschätzt, nach zuletzt knapp fünf Milliarden Euro.
Um das Geschäftsfeld Mobiler Handel werden die Kreditinstitute und die Unternehmen aus der Mobilfunkbranche einen Konkurrenzkampf führen, da beide Branchen in dem Geschäftsfeld expandieren wollen. Nahezu ausschließlich würden bei der geschäftlichen Expansion aber Partnerschaften und nicht der selbstständige Marktauftritt angestrebt. Eine deutliche Mehrheit beider Branchen erwartet jedoch, dass die Mobilfunk-Netzbetreiber das Geschäft mit Dienstleistungen des Mobilen Handels dominieren werden.
13:02
Wenn aus dem erwarteten M-Commerce-Boom noch etwas werden soll, müssen die Anbieter attraktive Inhalte bieten. Wozu sollten die Kunden sonst UMTS-Dienste nutzen? Leider fehlt den Netzbetreibern noch das Händchen für den idealen Mobil-Content "Es droht ein finanzielles Fiasko", so die Einschätzung von Thomas Spiegelmeier, M-Commerce-Experte der Mummert + Partner Unternehmensberatung. Für Content-Provider und Content-Broker hingegen könnten jetzt goldene Zeiten anbrechen. Die Netzbetreiber müssen mit ihnen kooperieren, weil ihnen selbst die Zeit und die Kompetenz zum Aufbau eigener Redaktionen fehlen.
Die Netzbetreiber in Deutschland haben dabei ganz unterschiedliche Probleme: Die Inhaber von UMTS-Lizenzen, müssen jetzt immense Kosten decken und brauchen dringend Inhalte, um die Kunden zur Nutzung des mobilen Internets zu bewegen. Vor diesem Problem stehen T-Mobil, D2 Vodafone, Mobilcom, Viag Interkom und E-Plus. Noch schlechter stehen die spanische Telefonica und die finnische Sónera da: Sie haben den zusätzlichen Nachteil, nicht über einen Kundenstamm in Deutschland zu verfügen. Zurücklehnen können sich zurzeit nur die Wettbewerber, die keine UMTS-Lizenz erworben haben wie zum Beispiel Debitel. Sie können sich sowohl den UMTS-Kooperationspartner als auch den Content-Provider in Ruhe aussuchen.
Auf dem unüberschaubaren Markt der Inhalte werden Zwischenhändler, die so genannten Content-Broker, immer wichtiger. Sie stellen die Nachrichten zusammen, bereiten sie zielgruppengerecht auf und beliefern damit die mobilen Portale. Dabei geht der Trend zu personalisierten Portalen. Die gefragtesten Portalinhalte werden allgemeine Nachrichten, Finanzmeldungen und Unterhaltungsangebote sein, so die Prognose der Mummert + Partner Unternehmensberatung. Der Trend zu personalisierten Portalen wird laut einer Umfrage zu den Top-Themen der CeBIT 2001 gehören.
Marie-Anne Winter
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