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    SER - Geschäftsbericht ist online - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 30.03.01 10:41:15 von
    neuester Beitrag 24.04.01 20:31:37 von
    Beiträge: 60
    ID: 371.730
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      Avatar
      schrieb am 30.03.01 10:41:15
      Beitrag Nr. 1 ()
      http://www.ser.de/de/download/investor/GBERICHT_2000.PDF

      An die Bilanzexperten - werft mal nen Blick drauf...
      Wenn die Angaben stimmen, hat SER die Aktivierung der Eigenleistung
      von fast 8% auf gut 4% Umsatzanteil zurückgefahren...
      Andererseits ist die Eigenkapitalquote ganz schön gesunken...


      Habt ihr schon irgendwelche Haken entdeckt?
      Schauts euch an...

      Grüße
      Bandit
      Avatar
      schrieb am 30.03.01 10:55:25
      Beitrag Nr. 2 ()
      Bei denen würde ich fast wetten, daß mehr als ein Haar in der Suppe ist.....
      Avatar
      schrieb am 30.03.01 13:44:54
      Beitrag Nr. 3 ()
      wieso nur vermisse ich hier schon wieder eine (positive? ach nee, das geht ja nicht :-) Bemerkung zur Zeile "Ergebnis je Aktie (in EUR): 1999 0,54; 2000 1,07"? und das bei einem Kurs von 13,20 ...
      Avatar
      schrieb am 10.04.01 18:50:24
      Beitrag Nr. 4 ()
      Bilanzanalyse SER Systems AG

      Hallo zusammen!

      Ich habe mir einmal die Bilanz 2000 von SER zur Brust genommen und möchte Euch hiermit meine Eindrücke mitteilen.

      Vorneweg: Ich bin in SER investiert (nach wie vor vom Positiven überzeugt!! D.h., sollte ich hier und da zu euphorisch rüber kommen, so lasst Nachsicht walten. In schlechten Zeiten muss man sich an Kleinigkeiten erfreuen.


      Zunächst eine Übersicht der Bilanzzahlen 98-2000:

      Finanzanlagen 3.615,8 5.734,8 4.517,7

      1.2. Umlaufvermögen 70.988,6 96.633,8 176.205,9 0,0 0,0

      Vorräte 5.542,5 5.646,4 7.207,4
      Forderungen aus L + L 42.248,4 54.334,9 68.923,2
      Wertpapiere 77,5 115,9 46.003,2
      Flüssige Mittel 23.120,2 36.536,7 54.072,1

      1.3. Rechnungsabgrenzungsposten 2.066,3 2.930,0 4.347,7

      1.4. Latente Steuern 0,0 2.675,6 5.177,6

      Summe 130.890,6 224.352,7 360.874,7 0,0 0,0

      2. Passiva

      2.1. Eigenkapital 74.866,8 166.311,8 182.456,7 0,0 0,0

      gez. Kapital 15.146,2 15.146,2
      Kapitalrücklage 134.990,2 136.357,8
      Gewinnrücklagen 27,3 25,4
      Eigene Anteile -3.576,1 -3.874,8
      Konzerngewinn 17.865,9 30.193,7
      Währungsdifferenzen 1.573,8 4.585,9
      Anteile anderer Gesellschafter 284,6 22,5

      2.2. Rückstellungen 8.301,6 14.840,4 25.961,3 0,0 0,0

      für Pensionen 487,5 890,5 913,9
      für Steuern 306,9 7.585,7 11.101,2
      für Sonstiges 7.507,2 6.364,2 13.946,2

      2.3. Verbindlichkeiten 45.503,4 36.647,8 141.426,7 0,0 0,0

      Anleihen 66,9 66,9 93,7
      Vbk. gg. Kreditinstituten 16.307,2 10.037,7 88.428,5
      Erhaltene Anzahlungen 2.092,7 3.796,4 11.302,5
      Vbk. aus L + L 5.754,2 7.793,8 18.235,2
      Vbk. gg. verbundenen Untern. 0,0 971,5 0,0
      sonstige Vbk. 21.282,5 13.981,5 23.366,8

      2.4. Rechnungsabgrenzungsposten 2.218,7 6.552,7 11.030,0

      Summe 130.890,6 224.352,7 360.874,7 0,0 0,0



      Diese Übersicht entspricht im wesentlichen der Darstellungsstruktur der SER AG. Ich habe lediglich alle Jahre in TEUR transferiert und gegenüber gestellt.

      Als nächstes das gleiche für die G&V:


      1998 1999 2000 2001 2002


      1. Umsatz

      Umsatzerlöse Innland 43.040,6 66.945,3 61.161,1
      Umsatzerlöse Ausland 40.239,6 54.773,8 124.175,7
      BÄ an fertigen/unfertigen Leistg. -333,2 -143,8 -177,3
      Andere aktivierte Eigenleistg. 3.434,7 10.216,3 8.579,5
      sonstige betriebliche Erträge 1.735,2 5.832,3 29.742,4

      2. Gesamtleistung 88.117,0 137.623,9 223.481,4 0,0 0,0

      3. Material

      Aufwand für bezogene Waren 11.510,7 14.324,4 18.756,9
      Aufwand für bezogene Leistungen 10.169,0 13.964,1 21.261,7

      4. Rohergebnis 66.437,4 109.335,4 183.462,8 0,0 0,0

      5. Sonstiger betr. Aufwand

      Personalaufwand 31.145,1 58.346,4 86.711,7
      Abschreibungen 4.982,2 10.162,9 26.937,5
      sonstige betriebliche Aufwendungen 14.684,7 24.719,9 50.121,3

      6. Betriebsergebnis 15.625,3 16.106,1 19.692,3 0,0 0,0

      Erträge aus Beteiligungen 10,9 0,0 6,6
      Erträge aus anderen Wertpapieren 81,9 96,7 1,9
      Zinsergebnis 487,3 547,3 -1.946,2

      7. Ergebnis der gew. Geschäftstätigkeit 16.205,4 16.750,1 17.754,6 0,0 0,0

      Außerordentliches Ergebnis -1.047,2 -2.008,9 0,0
      Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 6.023,3 5.936,3 1.741,1
      Sonstige Steuern 404,0 681,4 97,6

      8. Jahresüberschuß 8.730,9 8.123,6 15.915,9 0,0 0,0

      Anderen Gesellsch. zust. Gewinn/Verlust 69,5 -11,1 284,0
      Gewinnvortrag 5.171,2 9.753,4 13.993,8

      9. Bilanzgewinn 13.971,6 17.865,9 30.193,7 0,0 0,0





      Bis hierher noch nix besonderes. Vielleicht hilft Euch für das Nachfolgende ein Ausdruck des Zahlenwerkes, da man bei meinen Kennzahlen immer mal wie-der nachschauen möchte, welche Zahlen in Beziehung gesetzt wurden.

      By the way: sobald es um Kennzahlen geht, die ihren teilweisen Ursprung im Umsatzbereich der G&V haben: ich habe den Umsatz I M M E R nach dem operativen Umsatz definiert. Ergo: In keiner einzigen Kennzahl sind die ao Erlö-se mit eingeflossen. Auch wurden die aktivierten Eigenleistungen außer Acht gelassen. Sollten hierbei Denkfehler meinerseits entstanden sein - ich erbitte immer Kritik.

      Nun zu meinen Kennzahlen:

      Ich bin an die Sache rangegangen mit den Augen eines Bilanzbuchhalters. Kennzahlen wie man sie im Bilanzbuchhalterkurs pauken muss, Kennzahlen, die von Großbanken entwickelt wurden um ein Unternehmen zu analysieren. Ihr findet hier also keine Kennzahlen der "New Economy - Generation" son-dern Ur-Konservative Analyse-Kennzahlen, wie sie von 75-jährigen Bankvor-ständen angewandt werden. Hört jetzt nicht gleich auf zu lesen - es warten ein paar Überraschungen!


      Zunächst einmal Kennzahlen der Bilanz:

      Bilanzkennzahlen


      1998 1999 2000 2001 2002
      1.) Kennzahlen der Vermögensstruktur

      Anlageintensität 44,19% 54,43% 48,53%


      Umlaufintensität 54,24% 43,07% 48,83%


      Konstitution 81,47% 126,37% 99,40%


      Forderungsintensität 32,28% 24,22% 19,10%



      2.) Kennzahlen der Kapitalstruktur

      Eigenkapitalanteil 57,20% 74,13% 50,56%


      Fremdkapitalanteil 34,76% 16,33% 39,19%


      Finanzierung 60,78% 22,04% 77,51%



      3.) Kennzahlen der Finanzstruktur

      Deckungsgrad I 1,29 1,36 1,04


      Deckungsgrad II 1,58 1,44 1,55


      Deckungsgrad III 1,44 1,38 1,49



      4.) Kennzahlen der Liquidität

      Barliquidität 0,86 1,61 1,30


      einzugsbedingte Liq. 2,42 4,00 4,06


      umsatzbedingte Liq. 1,56 2,64 1,25





      Bilanzkennzahlen pro Jahr oder gar nur einzeln betrachtet bringt soviel wie in eine Untertasse zu pissen und den Streufaktor zu analysieren. Interessant wird es eigentlich erst dann, wenn man auf eine Historie zurückgreifen kann, was im vorliegenden Fall für 3 Jahre möglich ist.

      Im Einzelnen:

      Anlageintensität
      Man kann sagen, dass das AV immer einen ca. hälftigen Anteil am Gesamt-vermögen hat. Ziemlich hoch für die Softwarebranche. Ich kenne eine solche Verteilung eigentlich meistens aus der maschinenintensiven Industrie. Ein Blick in den Anlagespiegel verrät, dass SER einen verdammt hohen Anteil an imma-teriellem Vermögen, hier Konzessionen und Firmenwerte aktiviert hat. Wenn man nun berücksichtigt, was für ein Schrott SER in 2000 eingekauft hat, und derzeit kräftig mit dem Wiederverkauf dieser Firmenwerte beschäftigt ist, so haben wir hier schon die erste zwar konservative und uralte Kennzahl, die den geneigten Leser aber durchaus nervös werden lassen muss.

      Umlaufintensität
      Ebenfalls ein ca. hälftiger Anteil am GV. Auf den ersten Blick störend fand ich zunächst den steigenden Anteil der Forderungen L+L. Hier könnte man fast schlampiges Inkassoverhalten vermuten. Schaut man sich jedoch die Umsatz-entwicklung an, und dann noch die Entwicklung des Auslandsumsatzes, bei dem das Zahlungsverhalten eh schwieriger ist, so kann man von einem zufrie-denstellenden Forderungsbestand berichten.
      Viel interessanter finde ich die Entwicklung des Bestandes an liquiden Mitteln. Eine kontinuierliche Erhöhung des Bestandes seit 99. Sicher kann man jetzt sa-gen, dass durch den Anstieg des Fremdkapitals dieser Barmittelbestand teuer am Kapitalmarkt erkauft wird. Aber von einem drohenden Liquiditätsproblem bei SER zu sprechen, wie dieser Tage einige Analysten finde ich schlichtweg dumm.

      Konstitution
      Eine für mich uninteressante Kennzahl, deren Existenzberechtigung ich bisher noch nicht ergründet habe. Daher kein Kommentar von mir.


      Forderungsintensität
      Ich berichtete bereits im Umlaufvermögen. Man sieht hier noch mal schön, wie sich der Anteil am Gesamtvermögen stets verringert. Eine wie ich finde positive Entwicklung, bedenkt man, dass 50 % des Gesamtvermögens, näm-lich das AV einem ständigen Werteverfall durch Abschreibung unterliegt.

      Eigenkapitalanteil

      99 dürfte mit 74 % wohl ein Ausrutscher gewesen sein. Grundsätzlich sei ge-sagt dass ein hälftiger EK-Anteil als gesund, stabil und sogar als bemerkens-wert angesehen werden kann.

      Fremdkapitalanteil

      Wiederum vom Ausrutscher 99 abgesehen eine gesunde Entwicklung des FK zum Gesamtvermögen.

      Finanzierung

      Die Finanzierung beschreibt das Verhältnis EK zu FK. Einst verlangten die Ban-ken, dass die Anteilseigner (das EK) einen mindestens so großen Anteil am Un-ternehmen wie die Gläubiger (das FK) halten sollen. Wie man sehen kann, wird SER selbst dieser längst überholten Regel gerecht. Mittlerweile erhöht es nicht einmal mehr den Puls des Bankers, wenn die Quote bei 1 : 4 steht. Eine Finanzierung von 1 : 4 wird heuer als völlig i. O. bezeichnet.




      Deckungsgrad I - III

      Bei der Theorie der Deckungsgrade verlangen die Banker, dass, grundsätzlich erklärt, das Anlagevermögen durch Eigenkapital gedeckt sein soll. Im ersten Grad stellt man daher auch stur das EK ins Verhältnis zum AV und erwartet eine 1 - also Deckung. SER erfüllt diese Regel.

      Im zweiten Grad, auch "Goldene Bilanzregel im engeren Sinne" genannt, darf das AV durch EK und langfristiges FK gedeckt sein. Auch hier erwartet man mindestens eine 1, was SER par excellence übererfüllt - positiv!!!

      Im dritten Grad, oder "Goldene Bilanzregel im weiteren Sinne" will das AV und langfristige UV durch EK und langfristiges FK gedeckt sein. SER erfüllt auch hier und drüber hinaus.

      Liquidität

      Hier schauen wir stur darauf, wie "schnell" es uns möglich ist, durch kurzfristiges UV die kurzfristigen Verbindlichkeiten bedienen zu können.

      Die Barliquidität verlangt, dass es durch Barmittel möglich ist, die kurzfristigen Vbk. zu bedienen. SER kann das locker!!!

      Die einzugsbedingte Liquidität verlangt, dass Barmittel und solche die nur noch durch Einzug zu Barmitteln werden (also fällige Forderungen) die kurzfris-tigen Vbk. decken. SER hat, wie man sehen kann, hier einen viermal so hohen Anteil an Liquidität als kurzfr. Vbk.

      Die umsatzbedingte L. verlangt, dass durch Barmittel, Forderungen und UV, welches erst noch zu Umsatz generiert werden muss die kurz- und langfristigen Verbindlichkeiten bedient werden sollen. Auch hier schneidet SER sehr gut ab.

      Soviel zu den Bilanzkennzahlen. Teilweise finde ich sehr viele aufschlussreiche und interessante Erkenntnisse, welche SER zu einem eigentlich recht konserva-tiven Unternehmen werden lassen.


      G & V - Kennzahlen

      G & V - Kennzahlen

      1998 1999 2000 2001 2002



      2.) Aufwandsquoten

      Personalkosten 37,4% 47,9% 46,8%


      Sachkosten 17,6% 20,3% 27,0%


      Abschreibung 6,0% 8,3% 14,5%



      3.) Kennzahlen der Produktivität

      Kapitaleinsatz 1,11 0,73 1,02


      Return on investment 0,12 0,05 0,09



      4.) Kennzahlen der Rentabilität

      Eigenkapital 11,7% 4,9% 8,7%


      Gesamtkapital 10,1% 4,9% 5,2%


      Umsatz 10,5% 6,7% 8,6%




      Aufwandsquoten bedürfen denke ich keiner expliziten Erklärung. Wir sehen von 98 auf 99 einen sprunghaften Anstieg der Personalkosten. Aussagen von Reinhardt, man finde kein gutes Fachpersonal lassen mir bei einem derartigen Anstieg der Personalkosten die Nackenhaare stellen. Was hat er denn am Ar-beitsmarkt eingekauft, wenn`s keine guten Fachkräfte gibt. Türsteher???!!! (Just a joke, sorry rukus!!! J )

      Da ärgert es dann noch mehr dass zusätzlich zu den Personalkosten im Be-reich der sonst. betr. Aufwendungen die Kosten für Fremdarbeiten von 0 in 99 auf 6,4 Mio Euro in 2000 angestiegen sind. Den Luschen bezahlt man Gehalt, während man die wirklich wichtige Arbeit, mit der man normalerweise firmen-internes Know-how aufbaut, von Außen zukauft. Die Bemerkung, man hätte diese Kosten im Vorjahr im Materialaufwand ausgewiesen lässt mich derart ausrasten, dass ich jetzt erst mal eine rauchen werde!!!

      Die Sachkosten sind von 99 auf 2000 sprunghaft gestiegen. Ich berichtete be-reits über Kosten für Fremdarbeiten. Verdoppelt haben sich auch die Reise-kosten, was mich nicht zuletzt aufgrund der schlecht gewählten Firmenauf-käufe im Ausland (daher rühren wohl die gestiegenen Reisekosten) verärgert. Durch den hohen Auslandsumsatzanteil, der bestimmt auch Reisekosten aus-gelöst hat, lässt sich diese Position wieder etwas relativieren. Was mich wirk-lich ärgert ist, dass es unter den "sonstigen betrieblichen Aufwendungen" die Position "Sonstige Kosten" gibt und diese dann auch noch von 3 in 99 auf 8 MIO in 2000 ansteigt. In den Erläuterungen war zu dieser Position nix zu finden. Hierfür die goldene Zitrone, Herr Lemmens!!!!!!

      Die Abschreibungsquote ist durch die Abschreibung der Firmenwerte deutlich angestiegen. Was erwartet uns hier für 2001, wenn die Verluste aus den be-schissenen Akquisitionen realisiert werden müssen?

      Die Produktivitätskennzahlen lasse ich unberücksichtigt. Erstens sagen sie mir e nichts und zweitens sind sie m. E. auch nicht von sonderlicher Wichtigkeit. A-ber der Vollständigkeit wegen sind sie mit aufgeführt.

      Ganz im Gegensatz hierzu die Rentabilitätskennzahlen!!
      Das Eigenkapital hat sich in 2000 mit 8,7 % rentiert. In Anbetracht der Tatsa-che, dass SER seit Jahren sein EK durch Gewinnvorträge erhöht ist diese Kenn-zahl in meinen Augen sehr gut. Welche Kapitalanlage kann hier mithalten?

      Das Gesamtkapital hat sich mit 5,2 % in 2000 rentiert. Hier ist zu bemerken, dass der Jahresüberschuss um die Fremdkapitalzinsen bereinigt wurde. Ich kann schlecht den um Zinsen verminderten JÜ ins Verhältnis zu eingekauftem Kapital setzen - logisch oder. Eine Kennzahl die sich durchaus wieder verbes-sern dürfte. Tilgungen sind angesagt!!


      Und dann war da noch:

      Folgendes ist mir aufgefallen:

      1.) erhaltene Anzahlungen vs. Bestand an halbfertigen Arbeiten

      Die Bestände betragen für
      unfertige Erzeugnisse 920,5 TEUR
      fertige Erzeugnisse 1.274,9 TEUR

      dagegen stehen erhaltene Anzahlungen gesamt 11.302,5 TEUR
      davon mit Restlaufzeit kürzer ein Jahr 9.671,9 TEUR
      mit einer Restlaufzeit 1 bis 5 Jahren 1.630,6 TEUR

      Nun helft mir mal alle mit, wo habe ich einen Denkfehler??

      SER erhält von seinen Kunden Kohle vorab, und zwar 11,3 MIO EUR. Das heißt, ich könnte doch zumindest mal locker einen Bestand an fertigen und unferti-gen Erzeugnissen i.H.v. EUR 11,3 MIO einstellen, oder? Wieso nur 2,2 MIO EUR?

      Da bemühen die sich, durch sale-and-lease-back-Geschäfte und anderes Zeug, ihr Ergebnis zu beschönigen, während man hier die Möglichkeit schlechthin unterlässt, sein Unternehmen betriebswirtschaftlich richtig darzu-stellen. Mit Verlaub, es handelt sich bei der Bestandseinbuchung wie von mir dargestellt, keineswegs um ein faules Ei. Wenn der Kunde bereits Kohle be-zahlt hat, dann kann ich doch davon ausgehen, dass dieser Wert auch ent-sprechend aktivisch zu bewerten ist, oder?

      Vielleicht lässt IAS oder USGaap solche Bewertungen nicht zu, mag sein. Aber nach Handelsrecht hätte man m. E. das Ergebnis um Sage und Schreibe 9,1 MIO Euro erhöhen können.

      Nun fällt mir noch die Aussage bei der Umsatzwarnung letztes Jahr ein, wo man erklärte, man könne Projekte doch nicht mehr in 2000 abrechnen und der Erlös würde sich nach 2001 verlagern. Haben wir in 2001 mit einer positiven Überraschung zu rechnen? Wollte Herr Lemmens das Pulver einfach nicht in 2000 verschießen, hat dafür lieber im schlechten Börsenumfeld noch krassere Prügel in Kauf genommen, und das Umsatzziel revidiert, um in 2001 eventuell in die eintretende Erholung mit Klassezahlen aufzuwarten?


      2.) Aktivierte Eigenleistungen

      Bandit hat es schon erwähnt, im SER-Lagebericht spricht man von einer sehr konservativen Behandlung dieser Position. Und genauso muss man sie auch sehen. SER hat deutlich weniger, nominal wie prozentual, als Eigenleistung aktiviert. Die lauten Kritiker dieser Position der letzten Jahre mögen bitte dies einmal zur Kenntnis nehmen, und vielleicht auch einmal etwas positives fin-den.

      Aktivierte Eigenleistungen sind nix anderes wie Kosten, die entstanden sind zur Entwicklung neuer Produkte. Dies im Hinterkopf möge der geneigte Leser noch einmal die Kostenentwicklung 99/2000 ansehen. Trotz des deutlichen Anstieges hat sich SER mit der Aktivierung der Eigenleistungen enorm zurück gehalten. SER geht im Lagebericht leider nur auf die prozentuale Entwicklung zum Umsatz ein. Für mich weit mehr interessanter die proz. Entwicklung zu den Kosten, in denen schließlich diese Entwicklungskosten versteckt sind (vermut-lich steckt der Bärenanteil in den Personalkosten)

      Für mich eine erfreuliche Entwicklung!!

      Fazit:

      Tja, was soll ich nun noch sagen. Uns allen darf klar sein, dass Obiges alles auf der Vergangenheit beruht. Das erste Argument, welches mir denke ich um die Ohren gehauen wird, wird sein: an der Börse wird die Zukunft gehandelt. RICHTIG!!! Trotzdem ist es mir schleierhaft, wie eine WestLB oder wer auch im-mer bereits im März erkennen kann, dass SER Liquiditiätsprobleme hat. So eine Aussage halte ich bis zur handfesten Begründung für schlichtweg dumm.

      Wir kennen alle die momentane Bewertung von SER, das KGV, das KUV, und was weiß ich noch alles. Da steckt die Zukunft drin. Wer am SER - Abschluss 2000 wie ich etwas gutes erkennen kann, und auf Zukunftsbewertungskenn-zahlen stößt wie derzeit bei SER, der sollte vielleicht einsteigen.

      Ich kann und werde jedoch auch berechtigte Kritik an SER akzeptieren bzw. üben. Enttäuscht wurden wir in der letzten Zeit alle mal. SER hat Fehler ge-macht. Wer den Konzernbericht mal komplett studiert, der wird aber feststel-len, dass SER seine Fehler eingesteht. Allerdings nur zwischen den Zeilen. Fakt ist, sie haben denke ich etwas gelernt und arbeiten daran, es zukünftig besser zu machen. Und da an der Börse die Zukunft gehandelt wird, bin ich zuver-sichtlich betr. einer Verbesserung des Unternehmens, der Zahlen, der News und letztlich auch des Kurses.

      Viel Spaß beim studieren meiner Gedanken und auf eine schöne Diskussion!!

      Grüße und gute Nacht

      Euer Demian



      P.S.: Ich habe diese Analyse in Word erstellt und das Zahlenwerk über Excel-sheets eingefügt. Entsprechend beschissen sieht es jetzt nach dem Einfügen leider aus. Sorry!!!
      Avatar
      schrieb am 10.04.01 19:05:00
      Beitrag Nr. 5 ()
      Danke für diesen sehr umfassenden Kommentar zum Geschäftsbericht.
      Jedenfalls einer im Board, der sich noch Mühe macht!


      Vielen Dank und viele Grüße
      Bandit ( Auch noch investiert)

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      Avatar
      schrieb am 10.04.01 19:38:27
      Beitrag Nr. 6 ()
      Hallo Bandit!
      Ich kann die Bilanzanalyse nicht ganz nachvollziehen. Ich komme auf dem "Bei SER brechen die Dämme"-Thread zu einem anderen Ergebnis. Schau Dir die Verbindlichkeiten an!
      141 Mio Euro!!! Das EK beträgt 182 Mio Euro. Der Cash flow aus Investitionstätigkeit liegt bei -82,6 Mio Euro. Die haben sich doch übernommen.
      Avatar
      schrieb am 10.04.01 19:39:15
      Beitrag Nr. 7 ()
      Hallo Demian,

      Du hast einen nicht unbeträchtlichen Anteil daran, daß ich heute spontan wieder reingegangen bin (hatte bei 17,xx alles glattgestellt).

      Danke sage ich lieber nicht, sonst verschreie ich es noch...

      Auf eine bessere Zukunft!??
      Avatar
      schrieb am 10.04.01 20:03:08
      Beitrag Nr. 8 ()
      @Bandit

      Servus Alter!! Schön, mal wieder von Dir zu lesen!

      @Lacantun

      Meinst Du mich?

      Formuliere Deine Frage bitte noch mal neu, hab`s nicht ganz kapiert, was Du meinst!!

      Der cash-flow aus Investitionstätigkeit ist für mich im Jahre der Investitionstätigkeit als Kennzahl eine Lachnummer. Natürlich muß der negativ sein, die haben Sach-AV sowie immaterielles AV i.H.v. DM 43,3 Mio Euro gekauft. Dagegen haben sie fast keine ihrer Investments verkauft. Logisch also, dass diese Kennzahl in einem invstitionsbereiten Unternehmen immer negativ ist.

      Interesant ist lediglich der CF aus laufender Geschäftstätigkeit. Diese Kennzahl spricht mit 26.538 für sich. (man beachte: auch SER lässt bei der Entwicklung dieser Kennzahl den von allen so verschmähten AO-Ertrag außer Acht!!!!!)

      @Der Tscheche

      Freut mich, dass Du wieder dabei bist. Bedenke aber bitte, dass ich keine Kaufempfehlung auf biegen und brechen gegeben habe, bzw. dies beabsichtigt habe. Ich habe lediglich meine Eindrücke publiziert.

      Bitte weitere Meinungen, es macht Spaß


      Grüße Demian
      Avatar
      schrieb am 10.04.01 20:08:13
      Beitrag Nr. 9 ()
      hallo demian!

      Vielen Dank für deinen Beitrag. Ich bin kein SER Aktionär.
      (noch nicht). Vielleicht kann ich aber trotzdem helfen
      Klarheit in den Bewertungsansatz der Halbfertigen und
      Fertigen bzw. den erhaltenen Anzahlungen zu bringen.
      Es ist so, daß die "erhaltenen Anzahlungen"
      nichts mit den Halb- und Fertigen zu tun haben. Bei
      erhaltenen Anz fließt Geld, wobei jedoch (noch)keine Arbeit
      geleistet wurde. Deswegen auch als "Schuld" passiv
      seitig ausgewiesen. Die Bewegung der Halb- und Fertigen
      entspricht der Veränderung der geleisteten jedoch noch
      nicht fakturierten Arbeit. Die Bewertung erfolgt zu
      Herstellkosten. Die VEränderung der HuFF ist daher über
      die G&V Rechnung zu verbuchen. Die Anzahlungen noch nicht,
      da ja keine Leistung erbracht wurde.

      Hoffe hab mich nicht geirrt

      lg aus NÖM

      (So schlecht schaut auf den ersten Blick die
      Bilanz gar nicht aus!!)
      Avatar
      schrieb am 10.04.01 20:16:23
      Beitrag Nr. 10 ()
      @D.C.D.

      Danke für Dein Interesse!

      Du liegst ganz genau richtig mit deiner Einschätzung betreffs der Halbfertigen.

      Trotzdem, der Kunde bezahlt doch nicht für heisse Luft, oder?

      Wenn tatsächlich noch nix geleistet wäre, und SER würde mir ne AZ-Rechnung schicken und mich bitten, mal eben ein paar tausend Euro locker zu machen, denen würde ich zurückmelden, dass sie meinen Po zur Kußzone machen dürfen.

      Fakt ist, niemand bezahlt eine AZ ohne eine Bestätigung für das Erreichen von Meilensteinen bekommen zu haben. Hinter zugeflossenen AZ`s steht IMMER eine bereits erbrachte Leistung. Diese Leistung ist zu bewerten. Es ist richtig, dass zu HK zu bewerten ist. Doch was ist einfacher zu bewerten in einer Bilanz als halbfertige Arbeiten. Das, was der Kunde bis zum Bilanzstichtag bereit war, für die bereits erbrachte Leistung zu bezahlen, dass ist sie m. E. am Bilanzstichtag auch wert!

      Wer hat ne Meinung, am liebsten eine Andere?

      Grüße

      Demian
      Avatar
      schrieb am 10.04.01 21:01:18
      Beitrag Nr. 11 ()
      Lacantun hat seine Einschätzung in einem WO-Thread präzisiert. Ich kopiere es mal hier rein als eine doch sehr "andere" Meinung (@Lacantun: ich gehe mal davon aus, daß Du nichts dagegen hast).

      von Lacantun 10.04.01 19:28:00 3281157 SER SYSTEMS AG O.N.

      Hallo! WICHTIG!
      Ich glaube SER steckt in ernsthaften Schwierigkeiten!
      Ihr redet hier von Gewinnen, die SER machen soll. Wenn man sich die Bilanz ansieht, stellt man aber fest, daß 29,7Mio dieses Gewinns aus sbE (sonst. betriebl. Erträge)stammen.Das ebit nach Zinsen und STeuern liegt aber bei 16, 2 Mio. Das macht einen VERLUST von 13,2 Mio!
      Aber das ist noch nicht das schlimmste!
      Die Bankverbindlichkeiten sind von 10 Mio (99) auf 88,4 Mio (2000) angestiegen. Die liquiden Mittel betragen im Vergleich dazu 54,1 Mio.
      Insgesamt hat SER nun 141,4267 Mio Euro Verbindlichkeiten!!!
      Das EK beträgt 182,434 Mio.
      Außerdem wurden Gemeinkosten bei den Anschaffungs- und Herstellungskosten mit einbezogen. Das machen nur Unternehmen, denen es schlecht geht. Der Bremer Vulkan hat das auch gemacht.
      Ich muß jetzt dazu sagen, daß ich mir nicht 100-prozentig sicher mit meiner Einschätzung bin. Ich kenne mich aber mit Bilanzanalyse sonst aus. Natürlich gilt es weitere Kennzahlen auszurechnen und Bereinigungen durchzuführen. Wer ist gerade im Rechnungswesen voll im Saft?
      Ich würde aber darauf wetten, daß hier die Pleite droht.
      Die Planzahlen für 2001 halte ich für völlig irreal.
      MFG Lacantun
      Avatar
      schrieb am 10.04.01 21:13:11
      Beitrag Nr. 12 ()
      hallo demian

      Trotzdem: Es handelt sich um "erhaltene Anzahlungen
      auf Bestellungen". Das heißt diese werden je nach
      im Kaufvertrag vereinbarten Zahlungsmodalitäten zu
      bestimmten Zeitpunkten fällig unabhängig davon wann das
      Werk (Leistung) erbracht wird. Zur Absicherung dieser
      Anzahlungen gibt es das Anzahlungsaval (bei dem sich ein
      Kreditinstitut im Auftrag des Lieferanten gegenüber dem
      Besteller zur Rückzahlung einer An- oder Vorauszahlung
      verpflichtet) oder die Anzahlungsgarantie (Verpfl.erklärung
      des Emfängers einer Anzahlung, diesen Betrag zurückzuzahlen,
      falls die im Kaufvertrag vereinbarte Warenlieferung nicht geliefert wird -
      Verpflichtungserklärung kann auch durch eine Bank
      erfolgen: Bankgarantie.)
      Sind die der Bestellung zugrundeliegenden Arbeiten
      geleistet und aber noch nicht fakturiert, so stellen diese
      -unabhängig von darauf erhaltenen Anz - Halbfertige-oder
      Fertige Produkte dar (G&V wirksam) Die erhaltenen Anz
      verringern sich erst mit der (Teil)Fakturierung.

      Hoffe es ist richtig.
      Würde mich auch auf zusätzliche Meinungen freuen

      lg aus NÖM
      Avatar
      schrieb am 10.04.01 21:47:16
      Beitrag Nr. 13 ()
      die hohen Personalkosten können nicht am Pförtner liegen....
      (vielleicht sind es die us-amerikaner die die kosten in die höhe getrieben haben, schließlich sind die wesentlich teurer als arbeitnehmer im westerwald!)

      was mich an der bilanz stört, es wird nicht im ausreichenden maß auf die risiken eingegangen. nach meinen recherchen hat ser in den usa einen umsatzrückgang von mind. 35% im Q4 bekommen. wenn ich noch daran denke, das eisi vor der übernahme in 1999 ca. 52 mille $ umsatz gemacht hat, dann muß ser noch 1-2 versteckte leichen haben, da die 185 mille ? von ser abzüglich von eisi-business doch nicht so dolle sind. die business-solutions?
      na gut, die sind inzwischen abgestoßen und fast vergangenheit.
      allerdings ist portalconnect schon lange im verzug, angeblich ist die vertriebsfreigabe im q1/2001 gewesen, nur auf der homepage merkt man nichts davon. wahrscheinlich soll portalconnect als geheimtip per mundpropaganda weitergereicht werden. ferner wird painware immer noch als revolutionär bezeichnet. eine analyse der treffer-ergebnisse mit dem reuters-datensatz ist teilweise sehr ernüchternd. zusammen mit der zurückhaltung der kunden interpretiere ich das einsatzgebiet von painware doch nicht so breit wie von ser immer wieder angegeben. meine tests haben ergeben, das painware nur für hoch-ähnliche dokumente von bedeutung ist.
      mit anderen worten, painware als `herz` von serware ist eine suchmaschine, die in ein bestehendes dms-system integriert ist und von ser heute als knowlegde-management und morgen als business intelligence verkauft wird.

      doch egal wie modern die marketing-folien ausfallen werden, ohne referenzkunden kein durchbruch. hinter der hand erzählt man sich, das painware nicht immer die erwartungen an eine `revolutionäre` software einhalten konnte. soviel zur zukunft.
      Avatar
      schrieb am 10.04.01 22:20:36
      Beitrag Nr. 14 ()
      Hallo rukus

      schön, dass Du Dich an dieser Diskussion beteiligst.

      Bin mir nicht sicher, ob Dir bezüglich der Risiken das weiterhilft, aber im Lagebericht ab Seite 69 geht SER über 4 Seiten auf ihre Definition von Risiko, die zukünftige Risikobereitschaft sowie die zukünftige Risikostrategie ein. Auch was die Umsatzaufteilung in 2001 betrifft, besticht der SER Abschluß m. E. zum ersten Mal durch Fundament.

      Ich empfehle dem Interessierten wirklich den Download des insgesamt 126 seitigen Geschäftsberichtes 2000 als Bettlektüre. Für mich kein Werk eines Unternehmens kurz vor dem Abgrund.

      @Der Tscheche

      Lacantun hat in seiner Überlegung einen Denkfehler. Hätte SER diese sonst. betr. Erträge nicht, wäre das Ergebnis um Null, d.h. keine Steuern, ergo: der Verlust wäre zumindest nicht in dieser Höhe!

      Trotzdem, ich verstehe das herumreiten auf dieser Position nicht. Es handelt sich um Investitionen, die SER eh getätigt hätte. Nur statt der Aktivierung hat man sich eben für den Verkauf entschieden und least das Produkt wieder zurück. Scheiß egal - auch so kann man sich Liquidität beschaffen - zwar von kurzfristiger Natur, aber das spielt keine Rolle. SER hat erkannt, dass die Investitionsquote für 2000 ausgeschöpft ist. Um nicht noch weiteres Kapital aktivisch zu binden, hat man sich für ein Softwarepacket sowie für ein (von SER) neu errichtetes Gebäude (AFA wäre über 40 Jahre) der sale-and-lease-back-Variante entschlossen. Für mich i. O., ein normaler Vorgang des modernen Treasury!

      Grüße

      Demian
      Avatar
      schrieb am 10.04.01 22:20:54
      Beitrag Nr. 15 ()
      kennt ihr teklis?

      hier eine beschreibung:

      ..... Eine erste Version eines elektronischen Sekretärs ist das Programm TEKLIS, das Briefe, E-Mails oder Internetseiten nach Inhalt analysieren kann. Gelernt hat es dies an Beispielen, die ihm der Benutzer vorgegeben hat. TEKLIS kann Schlüsselwörter identifizieren und die inhaltlich wichtigsten Sätze eines Dokuments als Abstracts formulieren. Ausserdem kann es die elektronischen Botschaften in über 100 vom Anwender definierte Rubriken einordnen ? mit einer Fehlerquote von nur 5 %. Das ist besser und schneller als es ein Mensch vermag....
      http://w4.siemens.com/FuI/de/archiv/zeitschrift/heft2_97/art…

      Es geht hier NICHT um Brainware :D
      und das ist nicht die einzigste firma, die mit brainware-verwandten produkten am werken ist......

      rukus@research
      Avatar
      schrieb am 12.04.01 02:37:50
      Beitrag Nr. 16 ()
      Ist schon faszinierend. Am 30.3. ist der Geschäftsbericht für jedermann einsehbar. Aber erst fünf Tage später kommt es nach der Veröffentlichung von Prior, der sich in den letzten Monaten als Skandalaufdecker zu profilieren versucht, zum Absturz unter Riesenumsätzen. Da soll noch einer sagen, daß nur Kleinanleger als Lemminge auftreten...

      04.04.2001
      SER Systems Bilanzkosmetik
      Prior Börse
      Nach Auffassung der Börsenexperten der „Prior Börse“ betreibt SER Systeme (WKN 724190) Bilanzkosmetik.

      Um einen Jahresüberschuss von 16 Millionen Euro erzielen zu können, habe das Management des Unternehmens zu Tricks gegriffen. So erkenne man in der Bilanz einen sehr hohen Posten „sonstige betriebliche Erträge“, der sich auf 30 Millionen Euro belaufe. Dieser beinhalte zum Beispiel 16 Millionen Euro aus einem Sale-and-lease-back-Geschäft. Dieses Geschäft sei aus Sicht der Analysten der Prior Börse zweifelhaft. Hinzu komme außerdem, dass der Jahresüberschuss Währungsgewinne in Höhe von fünf Millionen Euro beinhalte. Ohne diese Erträge würde sich das Softwarehaus in den roten Zahlen befinden.
      Avatar
      schrieb am 12.04.01 02:43:44
      Beitrag Nr. 17 ()
      @Demian: o.k., Lacantun hat das Nettoergebnis hergenommen statt dem EBT, aber die 1,8 Mio. Steuern spielen ja auch nicht die ausschlaggebende Rolle, oder?
      Avatar
      schrieb am 12.04.01 04:49:59
      Beitrag Nr. 18 ()
      So, jetzt habe ich mir den Geschäftsbericht durchgeschaut. Mit meinen dürftigen Bilanzierungskenntnissen, vermag ich nicht zu sagen, inwiefern Prior zu platt ist bzw. inwiefern Demian den von Prior hervorgehobenen Punkt zu stark bagatellisiert.

      Tatsache ist, daß 40% der Aktien von Altaktionären gehalten werden, die sich verpflichtet haben (hoffentlich bindend genug...), bis Mai 2004 höchstens 1% ihres Pakets pro Jahr zu veräußern und die diese Quote im Jahr 2000 nicht ausgeschöpft haben.

      Es mag dämlich sein, aber ich werde vielleicht diesen Punkt zusammen mit dem unschlagbar schlechten Sentiment SER gegenüber entscheiden lassen und drin bleiben. Und da wären noch die mit beeindruckenden 34,8 Mio. Euro angegebenen Kosten für F&E...

      Ich weiß es nicht... Warum soll ich so blöd sein und in einen Dauer-Enttäuscher investieren - auch und gerade wenn er bei einem Umsatz 00 von 185 Mio. Euro mit nur 120 Mio. Euro bewertet wird... Gestern wurden nach einem kurzen Anstieg schon wieder dicke Pakete abgestoßen...

      Gute Nacht
      Avatar
      schrieb am 12.04.01 10:55:09
      Beitrag Nr. 19 ()
      Das wichtigste ist der Cashflow und das ist die beste
      Unternehmenszahl 20 Mill Euro Gewinn und 26 Mill AFA
      = 46 Mill Cashflow (Mittel die im Unternehmen bleiben)

      Das Eigenkapitel ist jedes Jahr gestiegen.

      Vergleicht SER nach dieser Kennziffer mit allen Software-
      unternehmen nicht nur am neuen Markt und Ihr werdet erstaunliches feststellen. SER = wirklich Top aus meiner Sicht

      Gruß

      PS Das ist keine Kaufaufforderung, jeder ist für sein Investment verantwortlich.
      Avatar
      schrieb am 12.04.01 10:59:21
      Beitrag Nr. 20 ()
      Ach ja und noch etwas für Bilanzanfänger.

      Es ist völlig normal, weil es geht mathematisch auch nicht
      anders, daß der prozentuale Anteil Eigenkapital/Umsatz
      prozentual mit zunehmendem Umsatz abnehmen muß, weil der
      Gewinn (Teil, welcher nicht ausgeschüttet wird als dividente geht in das Eigenkapital als Rücklage) ja sonst grundsätzlich nicht linear zum Umsatz läuft, sondern progressiv zum Umsatz laufen müßte und das
      ist höchstens bei 0,0001 PROMILLE ALLER Unternehmen der Fall. Ich kenne jedenfalls keines.

      Gruß
      Avatar
      schrieb am 12.04.01 11:06:42
      Beitrag Nr. 21 ()
      Es sind anscheinend nur Anfänger hier.

      Was wäre denn gewesen, wenn SER kein Gebäude gebaut hätte.

      Hä??? Der Gewinn wäre intergalaktisch groß gewesen, nämlich
      in etwa in der gleichen Höhe wie jetzt. Das heißt SER ist
      organisch gewachsen und zwar sehr. Meine Meinung!

      Wenn ich ein Gebäude baue und dafür 16 Mill bezahle und
      im gleichen Jahr das Gebäude verkaufe und zurücklease = die Rechnun 0:0.

      Meine Meinung!
      Avatar
      schrieb am 12.04.01 12:04:34
      Beitrag Nr. 22 ()
      Hallo McDonaldo: woher nimmst Du das: im gleichen Jahr gebaut mit 16 Mio. Kosten...Rechnung 0,0.

      Ich finde das leider nicht im Geschäftsbericht.

      Gruß und Dank
      Tscheche
      Avatar
      schrieb am 12.04.01 14:01:07
      Beitrag Nr. 23 ()
      Sorry, muß heißen: im gleichen Jahr bezahlt, nicht "gebaut". Das Problem ist aber dasselbe.
      Avatar
      schrieb am 12.04.01 15:47:03
      Beitrag Nr. 24 ()
      Tscheche:

      Das Gebäude wurde von unserem kanzler Herr Schröder und Minister Beck aus Reinland Pfalz in 2001 Januar oder Februar eingeweiht. Das heißt die Hauptkosten sind in 2000
      entstanden.

      Gruß
      Avatar
      schrieb am 12.04.01 17:10:42
      Beitrag Nr. 25 ()
      Hallo zusammen!

      Schön, dass der Thread weiterlebt!!

      Noch mal etwas von mir zum Thema sale-and-lease-back

      Das Gebäude wurde von SER errichtet in 2000. Warum? Keine Ahnung, scheiß egal! Schätzungsweise brauchen sie Platz. Aus Jux und Tollerei haben die auf jeden Fall nicht gebaut - Fakt ist, sie haben das Gebäude nun mal benötigt und somit errichtet.

      Im Endeffekt macht es für mich jedoch keinen Unterschied, ob ich nun in den sonst. betr. Aufwendungen Leasingkosten habe, oder ob ich in den Abschreibungen eine Erhöhung habe. In sofern hat mc.donaldo völlig recht. Es geht null auf null auf (fast). Der einzige Unterschied, und das ist m. E. der wichtigste, SER hat kein Kapital über 40 Jahre gebunden, weil das Gebäude nicht in der Aktiva steht, sondern hat seine Liquidität durch den Verkauf des Gebäudes erheblich verbessert. Das "faule" an der ganzen Sache ist, dass SER dadurch natürlich einen sonstigen betr. Erlös generiert hat, der im nachhinein von selbsternannten Gurus und Komplett-DurchChecker zum Knocvk-out-Kriterium gemacht wird.

      Ich möchte nochmal klarstellen: Bagatellisieren tue ich hier gar nichts! Es ist einfach so, dass es kostentheoretisch, wie oben dargestellt, keinen Unterschied macht, ab AfA oder Leasingkosten! Schlecht ist einfach nur der sonst. Erlös, der das 2000 Ergebnis ohne Frage "gerettet" hat, für den SER aber auch eine erhöhte Steuer abzudrücken hat. Denn: Bekanntlich ist seit 01.01.01 die KöSt. erheblich gesunken. (von 45 auf einheitlich 30 %) Eine DM Gewinn war in 2000 somit nur 0,55 DM Wert, während sie, verschoben nach 2001 oder später, eben 0,70 DM wert wäre. gecheckt?

      Grüße

      Demian
      Avatar
      schrieb am 12.04.01 17:19:24
      Beitrag Nr. 26 ()
      @McDonaldo & Demian: es ging doch nicht um`s Bauen, sondern um Kosten in 2000 (so zumindest McDonaldo) und da finde ich nunmal nichts in den Zahlen, was es bestätigt. Ihr braucht doch nur die Seite im Geschäftsbericht anzugeben, bitte.

      Gruß
      Tscheche
      Avatar
      schrieb am 12.04.01 17:32:08
      Beitrag Nr. 27 ()
      man kann es drehen wie man will, mit software macht ser unterdurchschnittliche margen. insofern hat die firma zu hohe (projekt-)ausgaben und zu wenig (neu-)lizenz einnahmen.

      das ist halt schlecht und unter den ser-eigenen ankündigungen :D
      Avatar
      schrieb am 12.04.01 17:59:49
      Beitrag Nr. 28 ()
      @rukus

      wie hast Du denn die Margen errechnet? Welche Sondereinflüsse in der Bilanz von SER hast du rausgerechnet, um mit anderen Unternehmen im Durchschnitt zu vergleichen?

      Hast Du tatsächlich jede Umsatzabteilung von SER genommen und diesen die entsprechenden Kosten gegenüberzustellen - sprich eine richtige Spartenrechnung?

      Wenn nicht, dann ist Deine Aussage völlig haltlos!

      Das einzig wahre in einem Peer-Group-Vergleich kann nur sein, den Deckungsbeitrag jeder Sparte zu vergleichen. Einfach den Gesamtgewinn zum Umsatz ins Verhältnis zu setzen und dann von einer schlechten Marge zu sprechen ist in meinen Augen schlechte Recherche!

      In diesem Zusammenhang möchte ich Euch alle auf die SER - Homepage einladen. Unter dem Punkt "Investor Relations", dort "Analysen" gibt es eine Analyse der Berenberg Bank vom 05.12.00 (glaube ich). Grund für die Analyse war die Umsatzwarnung von SER. Die Berenberg Bank war diesbezüglich bei SER, um die Gründe zu erfragen. Interessant!!! Ich kriege das jetzt aus dem hohlen Bauch nicht mehr genau hin, aber ich glaube die haben dort auch die Margen der einzelnen Segmente erforscht - und die sehen nun wirklich nicht schlecht aus!!

      Grüße

      Demian
      Avatar
      schrieb am 12.04.01 18:54:00
      Beitrag Nr. 29 ()
      Anscheinend ist den meisten hier nicht klar, daß die AFA
      nicht ausgabewirksam ist, jedoch den Gewinn in der Bilanz senkt. Alle Unternehmen die aktivieren und AFA erzeugenund zusätzlich Gewinne schreiben trotz Investitionen in ein Gebäude, stehen i.d.R. sehr gut dar. AFA = nicht ausgewiesener, sondern verdeckter Gewinn!!!!!!!!!!!!!!!!!, welcher in der Kasse oder auf dem Bankkonto bleibt.

      Die WestLB-Analysten brauchen glaube ich Nachschulungen in Bilanzanalyse.

      Auch die Argumentation die Verbindlichkeiten seien gestiegen. Na klar steigen die, wenn ich mehr Umsatz mache, aber auch die Forderungen steigen und der Kassenbestand steigt auf der Aktivseite.
      Avatar
      schrieb am 12.04.01 18:56:35
      Beitrag Nr. 30 ()
      Die Argumentation das sei Bilanzkosmetik ist ja himmelschreiend. Das Gegenteil ist der Fall, denn die AFA senkt optisch den Gewinn.

      Ende
      Avatar
      schrieb am 12.04.01 19:07:36
      Beitrag Nr. 31 ()
      Nach meiner Rechnung hat SER 20 Mill Euro (Gebäude gekauft und bezahlt und verkauft in 2000 = 0:0) plus 26 Mill (AFA)(verdeckter Gewinn) Gewinn gemacht. 46 Mill Euro faktischer Gewinn. SER wird gerade mit dem 2,5-fachen des faktischen Gewinnes bewertet. Zum totlachen!! Das ist meine Bilanzanalyse und SER müßte vom Kurs ganz wo anders stehen.
      Avatar
      schrieb am 12.04.01 19:12:10
      Beitrag Nr. 32 ()
      Du armer mc.donaldo !!!

      Deine betriebseirtschaftlichen Kenntnisse erreichen Kindergarten-Niveau. Ein ehemals SER-Jünger kann nur bestätigen: Raus aus SER !!!

      Viele Grüsse Mister SER
      Avatar
      schrieb am 12.04.01 19:15:50
      Beitrag Nr. 33 ()
      Und noch einen Nachtrag für alle Wissbegierigen.

      Ist eigentlich den WestLB-Analysten und anderen bekannt, daß AFA nicht ausgabewirksamer Gewinn ist, der nicht versteuert wird???
      Das Unternehmen bindet jedoch dadurch liquide Mittel im Unternehmen und davon hat SER reichlich!!!

      Für mich persönlich aufgrund der Kennzahlen seit 3 Jahren,
      das beste Softwareunternehmen nicht nur am neuen Markt.

      Eigentlich bin ich stolz darauf vor ettlichen Jahren, obwohl es damals recht trocken war 4 Semester REchnungswesen und Industrie-BWL im Rahmen meines Studiums besucht zu haben.

      Ende und schöne Ostern allen "Analysen"
      Avatar
      schrieb am 12.04.01 19:34:39
      Beitrag Nr. 34 ()
      Also mc.donaldo, jetzt mußt Du glaub ich doch mal ein bischen auf die Bremse treten. Und schmier hier nicht so rum mit Deinen angeblich besuchten Semestern, sonst wird mir übel!!!

      "AFA = nicht ausgewiesener, sondern verdeckter Gewinn!!!!!!!!!!!!!!!!!, welcher in der Kasse oder auf dem Bankkonto bleibt." Zitat mc.donaldo

      Ja mc.donaldo, wie kam den dann das abzuschreibende Gut in das Vermögen des Unternehmens? Hat es da auf einmal ganz laut geknallt, und plötzlich war es da?

      Es ist richtig, dass Afa nicht ausgabewirksame Aufwendungen sind. Aber die Investition am Anfang der Reihe darfst Du nicht vergessen. Genau dort verlässt die gesamte Kohle das Unternehmen, welche dann in der Zukunft nicht mehr ausgabewirksam sein können, da die Ausgabe bereits am Anfang war.

      Im ersten Jahr der Investition haben wir ein quasi Zwitter. Wir haben eine nicht aufwandswirksame Ausgabe in Höhe der Gesamtinvestition und dann eine nicht ausgabewirksame Aufwendung in Höhe der AfA.

      Soviel zu Deinen 4 Semestern.

      Frohe Ostern

      Demian
      Avatar
      schrieb am 12.04.01 19:35:14
      Beitrag Nr. 35 ()
      @McDonaldo: wenn Du schon allen anderen so überlegen bist im Hinblick auf Bilanzen lesen - warum ist es dann so schwierig, meiner Bitte nachzukommen und den anderen mitzuteilen, wo sich die von der angeführten 16 Mio. Kosten verstecken?

      Das schriebst Du um 11:06: "Wenn ich ein Gebäude baue und dafür 16 Mill bezahle und im gleichen Jahr das Gebäude verkaufe und zurücklease = die Rechnung 0:0."

      Ich will doch nur diese Rechnung nachvollziehen können und habe nun mehrfach um Erläuterung mit Seitenangaben gebeten.
      Ist Dir das zu anstrengend oder warum hilfst Du mir nicht auf die Sprünge?
      Avatar
      schrieb am 12.04.01 19:39:19
      Beitrag Nr. 36 ()
      @der Tscheche

      Ich glaube, da muss ich auch noch mal ein bischen in Klausur gehen.

      Es handelt sich nicht um 16 Mil. für ein Gebäude, sondern für ein Softwarepacket, dass SER verkauft und zurückgeleast hat.

      Das mit dem Gebäude hat im SER-Einzelabschluß stattgefunden und beläuft sich glaube ich lediglich auf 5,3 Mil. Euro.

      Melde mich wieder, wenn ich schlauer geworden bin.

      Gruß

      Demian
      Avatar
      schrieb am 12.04.01 20:01:40
      Beitrag Nr. 37 ()
      @Der Tscheche

      So jetzt:

      Nimm Dir mal die Seite 82 im Geschäftsbericht unten vor!

      Sonst. Vermögensgegenstände beinhaltet eine Postion für das sale-and-leas-back Geschäft des Gebäudes. Hierfür wurden bereits am Bilanzstichtag Kaufpreisraten vereinnahmt.

      In den Forderungen hingegen sind 16 Mio. für das sale-and-lease-back Geschäfts betr. des Softwarepackets enthalten.

      Dies lässt mich nun meine Stellungnahme zum Forderungsbestand überdenken. Die Forderung gegen das Leasingunternehmen ist, vom Kerngeschäft her betrachtet, zu subtrahieren, so dass ich feststellen darf, dass im Vergleich zum Umsatz der Forderungsbestand am Jahresende verschwindend gering ist, was auf ein sehr gutes Inkassoverhalten von SER schließen lässt. Ausserdem ist der Position flüssige Mittel ein Zugang von 16 Mio zuzurechnen, da es m. E. keine besseren Forderung gibt als diese gegenüber einer Leasinggesellschaft. Die wollen schliesslich sofort Leasingraten sehen, und tun deshalb gut daran, die Forderung schnellstens zu begleichen.

      Wir wären also bei flüssigen Mitteln zum Jahresanfang von 70 MIO Euro. Ihr Zahlungsunfähigkeitspropheten a la Prior, wo bleiben Eure Gegenargumente?

      Gruß

      Demian

      P.S.: @ Der Tscheche: Wie die ganze Geschichte in der G&V verarbeitet wurde, kann ich Dir auch nicht genau sagen. Dafür bräuchte ich Zugang zu den tieferen Daten des SER - Rechnungswesen.

      Theoritisch müsste alles aus dem Anlagespiegel ersichtlich sein, da es sich in beiden Fällen zunächst um AV gehandelt hat. Wir müssten also Zu- und Abgänge bei den Gebäuden sowie bei den Immateriellen Vermögensgegenständen sehen.
      In den Kosten könnten wir nur Positionen suchen müssen, wäre das Softwarepacket bspw. selbst erstellt. Dann wäre die Position Personalkosten die richtige Adresse.
      Avatar
      schrieb am 12.04.01 20:06:05
      Beitrag Nr. 38 ()
      @Demian: vielen Dank! Ich schau mir das am Wochenende nochmal an.
      Gruß
      Tscheche
      Avatar
      schrieb am 12.04.01 21:15:50
      Beitrag Nr. 39 ()
      Hallo, Ihr Staranalysten.
      Das wichtigste an einer Bilanz ist immer der Anhang!!!!
      Schaut euch doch einmal an, welche Bewertungsspielräume SER nutzt und sagt mir dann mal eure Meinung.
      Ich werde auf jeden Fall nächste Woche meinen Professor im Hinblick auf den SER-Abschluß befragen.
      MFG
      Lacantun
      Avatar
      schrieb am 13.04.01 02:14:10
      Beitrag Nr. 40 ()
      Ohne jetzt den ganzen Thread bis unten gelesen zu haben,

      möchte ich folgendes sagen:

      Das Hauptproblem bei SER ist weder das neue Gebäude,

      noch das Sale and Lease-Back-Geschäft,

      und auch nicht der Cash-flow, über dessen richtige Berechnung

      ein wenig diskutieren könnte.


      Die Kernfragen sind:


      a, Welchen tatsächlichen Wert haben die aktivierten Firmenwerte
      Oder anders gefragt: Gibt es noch Leichen im Keller?

      b, Kann sich SER auf dem Weltmarkt, also auch in den USA
      durchsetzen, oder könnte es sein, daß SER dort trotz
      eines guten Produktes so scheitert, wie Intershop?

      c. Ich möchte SER nicht auf eine Stufe mit Infomatec
      oder Met(a)box stellen. Aber ich frage mich bei dieser
      Firma immer wieder, ob der Vorstand wirklich in der
      Lage ist einen global Player, der man sein möchte,
      managen kann.
      Bei Kursen um 6 Euro hat es mich sogar gejuckt zu
      kaufen. Wäre die Nachricht gekommen, daß Reini in´s
      zweite Glied zurück und an seine Stelle ein international
      erfahrener Manager mit Branchenkenntnis tritt, ich
      wäre wieder rein.
      Aber für Reini und Nico zahle ich nicht mehr.


      d, Ich lese auch das SER-Magazin. Wissensmanagement
      scheint zukunftsträchtig. Für Unternehmen wie SER
      wird es da immer eine Nische geben; die Kernfrage
      aber lautet, hat SER das Potenzial aus der Nische
      raus zu kommen und wirklich ein Unternehmen mit
      mehr als 10.000 Mitarbeitern auf Sicht von 10 Jahren
      zu werden. Ein Unternehmen mit einheitlicher struktur
      und schlagkräftigem weltweitem Vertrieb?

      e, Mir fehlt noch immer die Information, ob das Patent
      auf Brainware nun erteilt, werthaltig erteilt oder
      nur eingereicht wurde.


      mfg
      thefarmer
      Avatar
      schrieb am 13.04.01 02:27:55
      Beitrag Nr. 41 ()
      Speziell an mc.donaldo:


      Der Gewinn von SER wäre "ohne das Firmengebäude" natürlich

      nicht "intergalaktisch groß" gewesen.

      Begründung:

      Das Firmengebäude geht ja nicht binnen einem Jahr in die

      G.u.V. ein, sondern verteilt über mehrere Jahrzehnte.

      Beispiel:

      Das Gebäude kostet 50 Mio DM. Dann mindert sich der

      Gewinn nicht um 50 Prozent sondern um die Abschreibung

      aus diesen 50 Mio. Beispielsweise 5 Prozent AFA-Satz,

      dann wären nur 2,5 Mio. G.u.V. - wirksam.

      Oder anders ausgedrückt, wird ein Gebäude linear binnen

      20 Jahren abgeschrieben, und hat dieses Gebäude 50 Mio.

      gekostet, dann vermindert dieses 50 Mio-Bauwerk den Gewinn

      nur um 2,5 Mio. DM. Eventuell zuzüglich Zinsen und

      Instandhaltungskosten und der Gefahr, daß man eine Nummer

      zu groß gebaut hat. Andererseits entstehn aber dann, sofern

      sich das Gebäude tatsächlich langsamer abnutzt als der

      AfA-Satz aussagt, von Jahr zu Jahr steigende stille Reserven. Resrven,

      die deutlich solider sind als rasch alternde Software.


      mfg
      thefarmer
      Avatar
      schrieb am 13.04.01 02:52:02
      Beitrag Nr. 42 ()
      Zu mc.donaldo braucht man nicht mehr viel zu sagen, der hat seine "Fachkenntnisse" selbst ad absurdum geführt!

      Demian und ihr anderen, ihr gebt euch wirklich noch reichlich Mühe!

      Ich sehe im Sales an Leas back keine so großen Probleme, heutzutage ein übliches Mittel zur Liquiditätsbeschaffung, NUR wäre zu klären, wer nun neuer Eigentümer des Gebäudes ist und fette Miete kassiert, nicht wahr, Herr Reinhardt!?

      Was mir Sorge bereitet sind zum einen die `nicht jährlich wiederholbaren` Währungsgewinne, wenn ich mich richtig erinnere in Höhe von 4 Mio.
      Vor allem aber die Aktivierungen von F&E sowie Herstellungskosten!!!

      Herrschaften, dies ist ein Punkt, den kein außenstehender, aber auch kein Wirtschaftsprüfer sinnvoll nachvollziehen kann, hier hat Reinhardt relativ freie Hand.
      Wer garantiert denn dem Aktionär, vor allem nach all den Pleiten, Verschiebungen, ungehaltenen Versprechungen und Lemmens-Lügen, dass eine Aktivierung von beispielsweise 10 Mio. Software diese tatsächlich "wert" ist.
      Wer garantiert denn, dass dadurch ausgabenwirksamer Personalaufwand (oder anderer) nicht "unangemessen" die Aktivas erhöht.

      Autonomy hat massive Probleme mit der Umsetzung, es gibt haufenweise Kritik, rukus hat auf die vielen anderen Konkurrenten, darunter namhafte Weltfirmen verwiesen, und von SER hört man bisher keinen signifikanten "Brainware-Kunden/Abschluß".
      Stattdessen verschwinden alle großen Namen, die hier die Runde gemacht haben, so nach und nach in der Versenkung.

      Für mich wäre es somit keine Überraschung, wenn die ganze schöne Bilanz mit ihrem enormen immateriellem Vermögenswert in sich zusammensurrt, wenn es zum "Offenbarungseid" kommen sollte.
      Schlecht für den gläubigen Aktionär, wenn aus dem schönen Bilanzbuchwert auf einmal nur noch ein Zehntel realer Verkaufswert wird (oder noch weniger).
      Dazu passen auch die langen Abschreibungszeiträume, bei der heutigen Halbwertszeit von Software ein Witz.

      Daher schreibe ich hier schon seit einigen Monaten wiederholt:

      SER ist SOLANGE KEIN Investment, da langweiliger durchschnittlicher DMS Anbieter, SOLANGE BIS sie konstante, nachprüfbare, umsatz- und gewinnstarke Kundenerfolge mit ihrer "Hightech" Brainware vorweisen können und in jeder ihrer Aussagen Verläßlichkeit demonstrieren.

      Für ein Unternehmen, das in solchen, ständig nach unten revidierten Raten wächst, ist diese Mühe hier nicht angebracht.
      Davon gibt es am NM dutzendweise besseres, vor allem verlässlicheres Potential.

      Trotz allem wünsche ich euch viel Glück, denn auch zu Personalproblemen und Strukturschwierigkeiten des Unternehmens SER und der Übernahmen könnte man noch seitenweise diskutieren.

      Ciao

      SERich
      Avatar
      schrieb am 13.04.01 07:31:25
      Beitrag Nr. 43 ()
      Hallo

      thefarmer,
      Jede Firma kann für ein x-beliebiges Produkt ein Patent anmelden. Das wird keinen Konkurrenten davon abhalten eine ähnliche Anwendung unter eigenem Namen zu verkaufen. Entscheidend für den Markterfolg eines Produkts im Softwarebereich sind neben der Produktqualität vielmehr die Qualität der Sales Force, die Haltung der Systemintegratoren + Beraterfirmen und natürlich der Bedarf von Kunden-CIOs nach dieser Lösungskompetenz.

      Klammern wir die haarsträubenden strategischen Kehrtwenden (Quantum, V3, UK) einmal aus und schauen wir auf die Zahlen.

      Demian, ich denke, daß du die Dinge eher aus dem Blick eines Gläubigers betrachtest, wesentlich ist hier nur die Sicht des Aktionärs. Ansonsten würde ich dir in vielen Punkten Recht geben, die Liquiditätslage sehe ich allerdings sehr wohl kritisch.

      Ich denke, daß man dem Gewinnausweis von SER wenig Glauben schenken sollte, da einige zweifelhafte Buchungen da eine entscheidende Rolle spielen, die auf lange Sicht betrachtet ausgeklammert werden sollten, um die Aktie vernünftig zu bewerten. Es geht nicht um die Legalität der Buchungen nach IAS, sondern um die Bewertung der Profitabilität und der Substanzhaltigkeit von SER.

      - Aktivierung von Forschungs+Entwicklungskosten (15 Mio Euro). Fangen wir mit dem 1. Satz des Berichts an:
      SER ist Hersteller und Anbieter von Software-Lösungen. Die Herstellung einer Lösung beinhaltet zum überwiegenden Teil die Forschung und Entwicklung. Warum bucht also das Unternehmen nicht die Herstellungskosten dieser Software-Lösungen in die G+V ?

      - Aktivierung von Eigenleistungen (8 Mio Euro)

      - Ausweis eines zurückgeleasten Produkts als Umsatz (16 Mio Euro und damit merkwürdigerweise exakt die Höhe des prognostizierten Gewinns)

      Diesen 3 Punkten stehen Abschreibungen gegenüber, die max. 20 % der zweifelhaft verbuchten Erträge/nicht verbuchten Kosten ausmachen, die sich aber über künftige Jahre deutlich bemerkbar machen, weil die Erträge sofort gebucht wurden !!

      - Ausweis des Verkaufs von Quantum Logistics als Erlös (hatte man damals den Kauf als Aufwendung gebucht ?) (5 Mio Euro)

      - Währungsgewinne (5 Mio Euro)

      So ergibt sich anstatt eines Gewinns von 16 Mio Euro realistisch betrachtet ein Verlust von ca 25 Mio Euro.

      Nun sind folgende Daten für mich hier relevant:


      Cashveränderung

      1996 + 1 Mio Euro
      1997 + 6 Mio Euro
      1998 + 8 Mio Euro
      1999 +15 Mio Euro
      2000 -38 Mio Euro

      Nachdem also in 2000 keine Kapitalbeschaffung über Aktien am Markt mehr möglich war und der DMS-Markt in den Jahren 96-98 noch gebrummt hat, wodurch der CF in den Vorjahren noch positiv war, zeigt sich nun, daß SER selbst nach Unternehmensverkäufen einen Haufen Cash verbrennt. Portal Connect wurde per Kreditaufnahme desselben Jahres gekauft, so daß diese Übernahme keinen Einfluß auf den Cash Flow hatte. Der operative CF ist durch den wie oben beschriebenen zu hohen Gewinnausweis und den damit einhergehenden erhöhten Abschreibungen aus Aktivierungen mit 26 Mio Euro recht stark, nur zeigt sich die Kehrseite in den "Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen und immaterielle Anlagevermögen" mit 43 Mio Euro, von denen mind. die Hälfte auf immaterielles Anlagevermögen entfällt.

      Buchwert

      Eigenkapital 182 Mio Euro
      abzüglich nicht werthaltiger Vermögensgegenstände
      - Immaterielle Vermögensgegenstände (154 Mio Euro)
      - Über zweifelhafte Forderungen wird nicht berichtet, man kann hier m.E. trotzdem von 69 Mio Euro mind. 5 Mio Euro ansetzen
      - Nicht werthaltige Sachanlagen (mit 16 Mio Euro bilanziert) und unverkäufliche Vorräte (mit 7 Mio Euro bilanziert) sind bei einer Liquidation mind. 5 Mio Euro weniger wert

      = ca. 18 Mio Euro

      Dies entpräche einem Aktienkurs von 1,20 Euro. Der Wert wird m.E. auch unter diese Marke fallen, weil ich pers. nicht an künftig positive CF glaube, was natürlich eine gewagte Aussage ist, da mir nur 4 Geschäftsberichte vorliegen. Anderersrum betrachtet würde ich pers. nicht mehr als den Buchwert für eine Firma zahlen wollen, solange kein ausreichendes Datenmaterial (aussagekräftige Geschäftsberichte über mind. 10 Jahre) vorhanden ist. Ich weiß, daß die meisten Anleger das liberaler sehen, auch ich habe für diese und andere Firmen einst Mondpreise bezahlt, das Ergebnis war die Änderung meiner Bewertungsansätze.

      Wie wird sich die Firma weiter finanzieren ? Ich habe keine Ahnung, welche Banken dieser Firma weiterhin Kredit gewähren werden und denke, daß wir darüber im w-o-board anstatt zu analysieren nur spekulieren können. Für bemerkenswert halte ich jedoch die Aussage im Geschäftsbericht, daß die Aktivierungen von F+E in 2002 gegen Null gehen werden. SER räumt hiermit ein, in 2002 überhaupt nicht mehr als Softwareentwickler am Markt tätig zu sein. Vielleicht ist dies nur ein peinlicher Versprecher, doch kann ich mir durchaus vorstellen, daß sie in nächster Zeit weitere Produktentwicklungs und -vertriebseinheiten verkaufen und die Mitarbeiterzahl auf 1/3 entschlacken können, so daß man vielleicht mal eine Finanzbasis für Geschäftsbereiche wie Wartungen/Dienstleistungen/Hardware schaffen kann, die echte Werte schaffen könnten.

      Keep smiling, frohe Ostern
      DimStar
      Avatar
      schrieb am 13.04.01 11:52:32
      Beitrag Nr. 44 ()
      Hallo DimStar,

      das war wieder eine detaillierte fundierte Darstellung, ich hatte keinen Ambitionen mehr, mich so intensiv mit der Bilanz auseinanderzusetzen!

      Das Resultat ist interessanterweise dasselbe - 1/10 Buchwert, wie ich im Falle eines Verkaufs angenommen habe.

      Erstaunlich aufwendig und detailliert finde ich (selbst bei meiner groben Durchsicht auffällig) den gesamten Geschäftsbericht.
      Wenigstens dafür gebührt SER ein Preis, die Form der Bilanz gehört wohl zu den besten am NM.
      Leider schlägt sich dies nicht im Aktienkurs nieder.

      Ciao

      SERich
      Avatar
      schrieb am 13.04.01 13:05:05
      Beitrag Nr. 45 ()
      zu Dimstar:

      Also ein Unternehmen welches 185 Millionen Euro Umsatz macht
      hat nach Deiner Bewertung einen Wert von 18 Mill Euro.
      Das wäre so, als wenn man eine SAP die 4 Milliarden Euro Umsatz
      macht für 400 Mill Euro kaufen könnte oder eine DaimlerChrysler die 240
      Milliarden Umsatz macht für 24 Milliarden kaufen könnte

      Glückwunsch und Hochachtung für so viel Talent.

      Letztes Jahr hat sich jeder noch überboten
      in der Bewertung nach oben. Dieses Jahr überbietet sich jeder nach unten.

      Leute legt Euer Geld auf das Sparbuch, denn wenn Ihr so weiter macht
      steht Daimler, SAP und alle Aktien am neuen Markt bald bei 1 Cent Erinnerungswert. Und
      ich kaufe dann alle Unternehmen, weil sie ja nach den Bewertungskriterien von Bilanzanalyst Herrn Dimstar nur 1 Cent kosten dürften.

      Ich habe mir ja vorgenommen hier nicht mehr zu posten, aber
      jetzt in endgültig Schluss für immer!

      Schönen Feiertag noch.
      Avatar
      schrieb am 13.04.01 13:25:35
      Beitrag Nr. 46 ()
      zu den `realen` wert eines unternehmens: den gibt es nicht. es gibt entweder bedarf oder keinen bedarf (dann fällt der wert sehr stark)

      aktuelles bsp: teldafax, obwohl sie viele geschäftskunden gab, ein modernes, erst eben gebautes glasfaser-netz, will niemand die läppischen paar millionen kredit geben.

      das gleich kann ser auch passieren: die immaetriellen `werte` sind fast nichts wert, denn das personal kann innerhalb weniger monate bei der konkurrenz arbeiten, morgen kann siemens, sap, imb oder microsoft eine `bessere` brainware präsentieren. und schon ist ser fast nichts mehr wert, denn dms software gibt es an jeder ecke zu kaufen...

      mein tip: bewerbt euch dort als pförtner und schaut euch nur die pappnasen jeden morgen an. :D
      Avatar
      schrieb am 13.04.01 15:45:04
      Beitrag Nr. 47 ()
      Grüsse dich, SERich
      naja, sollen andere (Journalisten) beurteilen, welchen Pokal man SER für den Bericht überreicht. Ich finde allerdings, daß sämtliche Berichte nach US-Gaap klarer auf den Punkt kommen und ein detailierter Jahresabschluss die Voraussetzung dafür ist, daß man eine vernünftige Entscheidung darüber treffen kann, welchen Preis man für eine Aktie zahlen sollte. Deshalb sind m.E. mehr als die Hälfte der NM-Firmen als Investment indiskutabel und ich glaube, daß wir in der Firmenbewertung früher oder später zu guten alten Zeiten zurückkehren werden, in denen die Firmen den Anlegern reinen Wein einschenken müssen, um sie zu begeistern. Es ist der absolute Wahnsinn, was an den neuen Märkten bis vor einem Jahr abgelaufen ist (und ich war auch noch dabei).

      @ mcdonaldo
      Erhältst du als Anleger von einer Firma Umsatzanteile oder Anteile an freien Cash-Flows ? Der Buchwert ist für mich ein Wert, den ich bereit wäre zu zahlen, wenn ich ausgeglichenene freie CF in Zukunft für denkbar hielte. Da ich aber anderer Meinung bin, wird selbst dieser Wert wegen der burn-rate zurückgehen. Ohne Frage halte ich sehr sehr viele Börsenbewertungen mittlerweile für fragwürdig.

      @ rukus
      :)
      Avatar
      schrieb am 13.04.01 19:28:51
      Beitrag Nr. 48 ()
      Dimstar

      Ein paar letzte Sätze aber dann ist wirklich Schluss.

      18 Mill Euro für ein Unternehmen, welches 185 Mill Euro
      Umsatz macht und 20 Mill Euro Gewinn.

      Sorry, dass ich dieses in aller Deutlichkeit sagen muß
      Alleine die Mitarbeiter bei SER haben pro Monat einen
      Wert von ca. 5.000,- Euro * 1160 Mitarbeiter = 5.8 Mill
      Euro * 12 = 70 Mill Euro.

      Anscheinend noch nie was davon gehört, daß das wichtigste
      Kapital die Mitarbeiter sind und in der Softwarebranche
      sind diese zur Zeit sehr sehr sehr rar!! Das ware Kapital
      ist in den Köpfen der Menschen heute und das ist leider
      nicht materiell wie Betonsteine messbar. Messbar sind nur die Kopfkosten pro Monat und Jahr.

      Die Softwarelizenzen (source-Code), die Du als völlig wertlos darstellst wäre
      in etwas so, als ob Du windows von microsoft oder SAP R/3
      ebenfalls mit einem Wert von 0 ansetzen würdest.

      Genauso setzt Du die Bestandskunden (welche sich aus A-C Kunden zusammen setzen)von SER mit einem Wert von 0 an.
      Übrigens:
      Es gibt wenige Kunden mit denen macht man ca. 80 Prozent der Marge und weitaus mehr Kunden mit denen man
      ca.80 Prozent Aufwand hat aber leider nur 20 Prozent Marge macht. Sorry ich kann nicht mehr. Du bewertest ziemlich
      eindimensional und siehst nur schwarz oder weiß. Die Welt ist nicht schwarz oder nur weiß.

      Es ist völlig normal speziell in der Softwarebranche, die sehr schnelllebig ist, daß man permanent umstrukturiert und
      Unternehmensteile aus unterschiedlichsten Gründen (Steuer, Mitarbeiter, Kunden, Umsatz, Gewinn, Wettbewerb, Markteintritt) kauft und bei
      Bedarf wieder verkauft weil die Produkte des gekauften Unternehmens nicht mehr nachgefragt werden, aber dessen Mitarbeiter. Und Du kannst mir glauben in der Softwarebranche
      wird ein Mitarbeiter heute zwischen 100.000 Euro und 500.000,- Euro bewertet. Kein Manager der Welt sieht heute in der Softwarebranche die Welt wie sie in 3 Jahren sein wird.


      Sorry, bei aller Hochachtung für Deine mathematische Begabung,
      mir fehlen nur noch die Worte.....

      Ende und schöne Ostern
      Avatar
      schrieb am 14.04.01 02:01:31
      Beitrag Nr. 49 ()
      mc.donaldo


      Nach Deiner Logik dürfte es dann nie Konkurse geben,

      weil ein Unternehmen, das Umsatz macht und Mitarbeiter hat

      immer etwas wert ist.

      Ob man 6, 8 oder gar mehr als 10 Mark für eine Mark SAP-Umsatz

      zahlen muß, darüber kann man streiten. Jedenfalls stellt sich

      heraus, daß man als Anleger besser abschneidet, wenn man für

      einge gute Firma, für ein intaktes Geschäftsmodell viel bezahlt,

      als ein fragwürdiges Geschäftsmodell scheinbar zu einem

      Schnäppchenpreis zu kaufen.


      Sollte Reini der Käufer des SER-Gebäudes sein, stellt sich

      die Frage: Verlassen die ...... das sinkende Schiff. Soll

      heissen: zieht Reini aus dem Laden was geht, weil er seinen

      40 % - Anteil an SER bereits abgeschrieben hat. Eventuell wäre

      er dann auch der Besitzer werthaltige Software-Urheber-Rechte

      geworden, mit der er dann eine neue Firma aufbauen könnte.


      Wie gesagt, letzteres ist nur Spekulation, oder besser

      gesagt: Worst-Case. Ein Worst-Case, der mich nicht mehr

      juckt, da ich raus bin. Ich halte mich in Sachen SER an

      den Spruch: Man muß sein Geld nicht wieder mit der Aktie

      gewinnen, mit der man es verloren hat, wenn es so viele

      erfolgsversprechende, grundsolide andere Chancen gibt.


      mfg
      thefarmer
      Avatar
      schrieb am 14.04.01 02:21:12
      Beitrag Nr. 50 ()
      @thefarmer: weil ich es jetzt schon öfter gelesen habe von Dir - Reinhardt hält mitsamt Familienangehörigen nur 30% an SER und nicht 40 (Geschäftsbericht S. 43).
      Gruß
      Tscheche

      @McDonaldo: wann ist denn nun endlich Schluß? Alles "leere Versprechungen"? Paßt ja irgendwie zu SER...

      Nichts für ungut, ist mir so rausgerutscht...
      Avatar
      schrieb am 14.04.01 02:27:48
      Beitrag Nr. 51 ()
      @ mcdonaldo
      Deine Parameter sind nicht bilanziell zu analysieren, sondern nur hinsichtlich der Cashgenerierung, d.h. der operativen Profitabilität. Denn wenn SER so gute Mitarbeiter, Software und Großkunden hat, sollte sich dies in meiner Erwartung von langfristig zu erwirtschaftenden positiven Cash-Flows widerspiegeln. Tja, für mich hat SER schon bei Veröffentlichung dieses Berichts bewiesen, daß sie eben dies nicht schaffen werden. Du bist anderer Meinung und scheinst noch zuversichtlicher zu sein - ohne Käufer und Verkäufer bräuchte man keine Börse.
      Avatar
      schrieb am 14.04.01 02:56:10
      Beitrag Nr. 52 ()
      Der Tscheche:

      Ja, Du hast Recht mit den 30 Prozent. Für mich ist Reini

      immer der ganze "Pool" mit den 40 Prozent; wozu also

      noch die ca. 10 Prozent der 4 ehemaligen Mitarbeiter gehören.


      mfg
      thefarmer
      Avatar
      schrieb am 14.04.01 10:39:16
      Beitrag Nr. 53 ()
      @all

      Zur derzeit kursierenden Spekulation betreffend des Gebäudes und des Softwarepacketes:

      Es ist nach HGB, nach IAS und nach USGaap so, dass Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber Anteilseignern in der Bilanz gesondert auszuweisen sind.

      Sollte also tatsächlich Reinhardt das Gebäude und die Software gekauft haben, so dürfte der Bilanzausweis nicht bei den Forderungen aus Lief. und Leist. erfolgen sondern es müsste eine Position "Forderungen gegenüber Anteilseignern" geben.

      Da dies nicht der Fall ist, und ich SER keinen derartigen Bilanzbetrug unterstelle, glaube ich nicht an dieses Gerücht.

      Grüße

      Demian
      Avatar
      schrieb am 15.04.01 02:42:52
      Beitrag Nr. 54 ()
      Hallo Demian,

      Du schreibst unter Bezugnahme auf die Seite 82 im Geschäftsbericht, "in den Forderungen" seien "16 Mio. für das sale-and-lease-back Geschäft betr. des Softwarepackets enthalten".

      Wie kommst Du darauf? Auf Seite 82 steht dazu lediglich:

      "Der im Dezember 2000 erfolgte Abschluss eines Sale-and-lease-back Geschäftes für ein Softwarepaket führte zu einer Erhöhung des Forderungsbestandes."

      Von der konkreten Höhe ist also keine Rede. Es kann doch ebenso gut sein, daß ein Teil schon bezahlt wurde, oder?

      Gruß
      Tscheche
      Avatar
      schrieb am 18.04.01 18:32:40
      Beitrag Nr. 55 ()
      @der Tscheche

      Also, folgendermasen mußt Du Dir die Beträge zusammensuchen:

      Auf Seite 82 unten steht lediglich, dass sich die sale-and-lease-back Geschäfte in den Positionen sonst. Vermögensgegenstände (Gebäude) und in den Ford. Lieferungen und Leistungen (Softwarepacket) finden lassen.

      Das und nix anderes war Deine ursprüngliche Frage nach dem "Wo steht denn das?"

      Die Zahlen im Einzelnen findest Du wie folgt:

      Auf der Seite 86 findest Du unter den Erläuterungen zu sonst. Verm.Ggst., dass dort die Aktivierung der Kosten für das Gebäude i.H.v. TEUR 5.822,1 erfolgt ist. Für dieses sale and lease-back Geschäft hat SER auch schon Kaufpreisraten vereinnahmt, wie Du auf Seite 82 gelesen hast.

      Auf der Seite 95, unter den Erläuterungen zu den sonst. betr. Ertägen findest Du die Aufklärung, dass unter den diesen Erträgen die Erträge aus dem sale-and-lease-back Geschäft für ein Softwarepacket i.H.v. TEUR 16.000,00 stecken. Ergo: Die Gegenpostition ist in Ford. L+L enthalten, wie auf Seite 82 unten beschrieben. Hier können keine Kaufpreisraten vereinnahmt worden sein, weil sonst kein entsprechender Ausweis in den Forderungen erfolgen dürfte.

      Hoffe, Dir damit weitergeholfen zu haben.

      Grüße

      Demian
      Avatar
      schrieb am 20.04.01 01:08:12
      Beitrag Nr. 56 ()
      Das hast Du (mir weitergeholfen). Vielen Dank!
      Avatar
      schrieb am 23.04.01 18:36:19
      Beitrag Nr. 57 ()
      Bin heute trotzdem schon wieder raus. Keine Lust, mit SER noch einmal Verluste zu machen. Selbst die "technische" Reaktion auf den steilen Kursverfall war nicht die Rede wert bzw. scheint zu Ende zu gehen...
      Viel Glück allen Investierten
      Tscheche
      Avatar
      schrieb am 23.04.01 21:54:10
      Beitrag Nr. 58 ()
      Ich würde ebenfalls meine Pfoten von der Aktie lassen. Dies zumindest bis zu den Q1-Zahlen, denn wenn die (wie ich es erwarte) einen deutlichen Einbruch ausweisen, dann geht die Aktie nochmal so richtig gen Süden.

      Im Gegensatz zu vielen anderen finde ich den GF-Bericht unbrauchbar. Dies liegt weniger am sonst auch üblichen Gefasel im Textteil, sondern an der unzureichenden Kommentierung von Bilanz und GuV. Es stellen sich reihenweise Fragen (einige wurden hier diskutiert), bei denen SER davon ausgehen muss, dass der Aktionär ein fundamentales Interesse hat, den Sachverhalt zu begreifen. Doch statt Antworten zu geben, werden die Kommentare mit Allgemeinplätzen versehen. Im Grunde stößt man damit die Aktionäre vor den Kopf.

      Die SER-Threads gehören übrigens nach wie vor zu den einzig lohnenswerten hier im Board. Warum das trotz der zahlreichen Enttäuschungen so ist, ist mir ein Rätsel......

      Grüße,

      Carlo
      Avatar
      schrieb am 24.04.01 12:24:04
      Beitrag Nr. 59 ()
      so wie es aussieht, springen alle pilot-kunden von painware-getriggerten projekten ab, die anfänglichen A-HA Effekte lasen sich nicht komerziell nutzen, haben allenfalls akademischen Wert. Oder die projekte sind zu top-secret erklärt worden, was jedoch sehr unwahrscheinlich ist. Selbst SER verschiebt ihre Painware-Killerapplikation Internet-Scan von Jahr zu Jahr. :D



      Nebenbei,mal schauen welche tierart painware schlagen wird :

      Tauben erkennen Van-Gogh-Gemälde

      Der Kunstverstand von Tauben wurde offenbar unterschätzt: Trainierte Vögel sind in der Lage, einen Van Gogh von einem Chagall zu unterscheiden, berichten japanische Hirnforscher.

      © DPA
      Wenn die Belohnung stimmt, können Tauben sogar Gemälde unterscheiden

      Die Tauben können Gemälde der Künstler genauso gut auseinander halten wie Menschen, so das Team um Shigeru Watanabe von der Keio-Universität. Die Forscher trainierten die Vögel, indem sie ihnen auf einem berührungsempfindlichen Computermonitor acht Meisterwerke von Van Gogh und Chagall zeigten. Wenn die Vögel mit dem Schnabel auf einen Van Gogh pickten, bekamen sie als Belohnung etwas zu fressen.
      Manche der Tauben konnten den Stil der Künstler bereits nach neun Übungen unterscheiden, selbst wenn sie die Bilder zuvor noch nie gesehen hatten. Nach einem Monat waren alle Tiere dazu in der Lage. Sie erkannten die Van-Gogh-Gemälde sogar, nachdem Watanabe Teile der Bilder abgedeckt oder ihre Farben am Computer verändert hatte. Die Trefferquote lag bei 90 Prozent - Menschen erzielten in vergleichbaren Tests kein besseres Ergebnis.

      Obwohl Tauben ein anders strukturiertes Gehirn haben, verfügen sie wie Menschen über die Gabe, komplexe Bilder zu interpretieren, glaubt Watanabe. "Die Untersuchung zeigt, dass die Vorfahren von Vögeln und Menschen zu einem bestimmten Zeitpunkt der Evolutionsgeschichte dieselben Fähigkeiten benutzten, um zu überleben", sagte er der "Sunday Times".

      Watanabe, der sich seit zwanzig Jahren mit Tauben beschäftigt und etwa 200 der Tiere besitzt, veröffentlicht seine Studie demnächst in der Fachzeitschrift "Animal Cognition". Der Wissenschaftler hofft, dass seine Ergebnisse dazu beitragen, bessere Therapien für Patienten mit Störungen des visuellen Gedächtnisses zu entwickeln.
      © SPIEGEL ONLINE 2001
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      schrieb am 24.04.01 20:31:37
      Beitrag Nr. 60 ()
      He He,

      wenn Brainware so leistungsfähig wäre wie ein Spatzenhirn, wäre das sicherlich der Durchbruch. Aber davon ist die Informatik (leider / gottseidank) noch weit entfernt.


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