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    Dürfen Fonds zu ihrer eigenen Absicherung auch mit Optionen arbeiten? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 03.04.01 13:20:57 von
    neuester Beitrag 27.07.01 14:01:34 von
    Beiträge: 11
    ID: 374.068
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      Avatar
      schrieb am 03.04.01 13:20:57
      Beitrag Nr. 1 ()
      Dürfen Fonds zu ihrer eigenen Absicherung auch mit Optionen
      arbeiten?

      Theoretisch könnte sich ein Fondsmanager, bevor er massiv in bestimmte Werte einsteigt, mit Calls auf diese Aktien
      eindecken.
      Dann verdient er nicht nur an den steigenden Aktienkursen,
      sondern auch an den Calls.
      Dadurch könnte er Risiken aller Art besser meistern, und die vielen Fonds-Anleger würden heute wesentlich besser dastehen.

      Das gleiche würde dann natürlich beim Verkauf gelten, d.h.
      der Fondsmanager würde sich in Kenntnis seiner geplanten Verkäufe vorher mit Put-Optionen eindecken.

      Die Gewinne aus den Optionsgeschäften müßten den jeweiligen
      Fonds direkt zugeordnet werden.
      Minus-Entwicklungen von 80 % und mehr im Verlauf eines Jahres würde es dann nicht mehr geben. Die Fondsanlage würde
      sicherer und wäre auch besser für die Altersvorsorge geeignet.

      Wenn es diese Möglichkeit für Fonds noch nicht gibt, müßte
      sie eigentlich geschaffen werden.

      Ich kann mir auch nicht vorstellen, daß Großbanken mit eigenen Fondsgesellschaften sich diese Möglichkeiten entgehen lassen. Die Frage ist nur, inwieweit die durch
      Optionsgeschäfte erzielten Gewinne dann auch den jeweiligen
      Fonds direkt zugeordnet werden.

      Verluste von über 80 % in 1 Jahr durch Fondsanlage dürfte es nicht geben bei entsprechender Absicherung, und wenn es
      Hindernisse für die Fonds gibt, solche Sicherungen einzubauen, sollten diese Hindernisse beseitigt werden.

      Wozu soll man sonst Fonds mit teuer bezahlten Fondsmanagern
      und entsprechenden jährlichen Managementgebühren kaufen,
      wenn dadurch kein Vorteil oder mehr Sicherheit herauskäme?

      Wahrscheinlich handelt es sich nur um eine naive Vorstellung
      von mir, die aber in der Praxis aus tausend verschiedenen
      Gründen nicht umzusetzen ist.
      Oder aber solche Gewinne aus Optionsgeschäften werden zwar
      realisiert, von den Gesellschaften aber als außerordentliche
      Erträge vereinnahmt, so daß der Fondsanleger das Nachsehen
      hat und das komplette Minus ohne jegliche Absicherung verkraften muß.

      Eure Meinung dazu?
      Avatar
      schrieb am 03.04.01 13:48:40
      Beitrag Nr. 2 ()
      fuer die meisten manager stellt sich die frage nach absicherung gar nicht, weil sie bestrebt sind einen index zu schlagen. wenn der minus 50% geht und der fonds nur 45% verliert, kann der manager ein tolles ergebnis vorweisen.

      allerdings sollte sich der investor zuvor die frage stellen, ob er ein indexorientiertes anlagemodell haben will. und hier gehen offenbar die meisten davon aus, dass sie auch bei zwischenzeitigen rueckschlaegen ohne absicherungskosten am besten fahren - bzw wurde das den meisten auch eingetrichtert.

      schau dir den beitrag "absolute plus - ein absolutes muss?" an. der manager des absolute+plus us growth sichert mittels future-short positionen ab. freilich kann der fondswert auch sinken, weil die absicherung bei vermeintlich steigenden kursen herausgenommen wird.

      gruesse, keego
      Avatar
      schrieb am 03.04.01 14:08:10
      Beitrag Nr. 3 ()
      habe etwas vergessen:

      was endlich geschaffen werden sollte ist eine europaeische behoerde mit den rechten und moeglichkeiten der sec um die frontrunner - egal ob mit oder ohne einsatz von optionen - aus dem verkehr zu ziehen.
      Avatar
      schrieb am 03.04.01 14:23:02
      Beitrag Nr. 4 ()
      @ keego

      Strengere Regeln à la SEC wären auch bei uns zu begrüßen.
      Momentan geht, zumindest am Neuen Markt, die Tendenz ja in die richige Richtung.

      Unabhängig davon müßte den Fonds eine Absicherungs-Strategie
      erlaubt sein.
      Die Frage ist nur, warum das niemand macht?
      Oder wenn es gemacht wird, warum es für den Fondsanleger
      nicht spürbar ist oder nicht zum Tragen kommt?

      Normalerweise müßten die Fonds durch die von Dir gewünschte strengere Behörde solche Absicherungsstrategie sogar verordnet bekommen.

      Gruß

      N.
      Avatar
      schrieb am 03.04.01 14:50:36
      Beitrag Nr. 5 ()
      wird ja gemacht und kommt zu tragen, aber sehr selten, weil wenige manager unter dem druck der hitlisten absicherungskosten mitschleppen wollen:


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      Avatar
      schrieb am 03.04.01 15:14:37
      Beitrag Nr. 6 ()
      @ keego

      Danke für den Tip Absolute +

      Komme bei Bedarf unter dem gleichnamigen thread darauf

      Momentan leide ich etwas unter dem Syndrom, daß wenn ich in

      einen hervorragend gelaufenen Fonds einsteige, der immer die

      Gegenrichtung einschlägt.

      Außerdem sehe ich hier noch das Wechselkurs-Risiko.


      Zum Thema:

      Ich weiß nicht, ob ich mich so unklar ausgedrückt habe.

      Der Fonds soll nicht parallel zum Kauf eine Put Option zur

      Anbsicherung kaufen, sondern in Kenntnis des Ordervolumens

      einen Call, so daß er von steigenden Kursen und der Option

      profitiert und sich damit schon ein gewisses

      Sicherheitspolster geschaffen hat.

      Umgekehrt beim Verkauf, so daß er zwar bei fallenden Kursen

      verliert, einen Teil des Verlustes aber durch die Put-Option

      wieder hereinholt.

      Er verschlechtert damit seine Performance nicht, sondern

      bessert sie erheblich auf zum Vorteil des Fondsanlegers, der

      ohne die Optionsgeschäfte ein höheres Minus zu verkraften

      gehabt hätte.

      Oder gibt es da Regeln, daß solche Optionen Insiderhandel

      wären? Oder daß die Fondsstatuten Optionsgeschäfte

      ausschließen?

      Einen Schaden hätte doch niemand dadurch, höchstens der

      Kontrahent bei den Optionsgeschäften.


      Gruß

      N.
      Avatar
      schrieb am 03.04.01 16:22:38
      Beitrag Nr. 7 ()
      wenn der Fondsmanager will kann er natürlich vorher Calls (oder Puts kaufen). Nur in der Praxis bringt das leider nichts.

      Liquide Optionspreise gibt es nur bei Standardwerten und da ist jeder einzelne Fondsmanager für sich allein nicht kursbeeinflussend.
      Kurse kann man wohl bei Nebenwerten oder am neuen Markt beeinflussen - da gibts aber keine liquiden Optionen. Wäre auch zu einfach wenn´s funktinieren würde. Da würden die grossen Instis oder Hedge-Fonds ja risikolos Geld verdienen können - das gibt´s aber im Leben nicht und an der Börse auch nicht.

      Kannst ja mal versuchen für sagen wir 100 Mio. Calls auf Teldafax, Fantastic etc. zu kaufen - gibts nicht, jedenfalls nicht zu fairen Preisen.
      Bei Consors, T-Online, Siemens etc. gibts zwar jede Menge Optionen zum fairen Preis. Aber wenn du anschließend (Ochner lässt grüßen) deinen eigenen Preis hochtreiben willst musst du Milliarden einsetzten (und findest einige Monate später keinen Abnehmer mehr).
      Avatar
      schrieb am 03.04.01 16:36:45
      Beitrag Nr. 8 ()
      Wieder eine Illusion weniger!
      Avatar
      schrieb am 27.07.01 02:32:59
      Beitrag Nr. 9 ()
      Trotzdem würde mich interessieren, weshalb auch Fonds angeblich Aktien an Leerverkäufer verleihen, wenn sie doch
      wissen müssen, daß dadurch die Kurse dieser Aktien überdurchschnittlich fallen und die Performance der Fonds
      entsprechend verringern.

      Die Leihgebühr alleine kann doch nicht so lukrativ sein, um den Wertverlust auszugleichen.
      Sinn würde das Ausleihen von Aktien an Leerverkäufer doch dann machen, wenn der Fonds sich parallel mit Put-Optionen eindeckt.
      Ist das theoretisch machbar, und wird das in der Praxis so
      gehandhabt?
      Welche anderen Motive sollten Fonds sonst haben, Aktien an
      Leerverkäufer auszuleihen?

      Gibt es da nicht einen Interessenskonflikt mit den Käufern dieser Fonds?

      Andersherum gefragt:

      Irgendwo war kürzlich zu lesen, daß der nordasia.com-Fonds
      nur deshalb so massiv gefallen sei, weil man nicht geshortet
      hätte. Wie ist das zu verstehen?
      Avatar
      schrieb am 27.07.01 11:12:11
      Beitrag Nr. 10 ()
      also Fonds dürfen Optionen nur zu Absicherungszwecken kaufen. (gibt da ein paar Ausnahmen zur Abbildung von Indizes, aber das wars). Das Kaufen von Calls und dann selber die Kurse der Aktie hochtreiben, geht nicht - ist nicht erlaubt.
      Außerdem würde das Verfahren so nicht klappen. Optionsmärkte sind nur in wenigen Aktien wirklich liquide. Wenn Du da also anfängst Optionen zu kaufen, geht der Preis der Option hoch. Wenn Du aber ne Option erwischst, die wirklich liquide ist und Du damit den Effekt nicht auslöst, dann wirst Du auch mit nem großen Fonds später nicht den Aktienkurs nach oben bewegen können.


      Dann zu dem Thema: die Mutterbanken nutzen den Effekt aus. Also das geht nicht. Denn die Fondsgesellschaften rufen nicht vorher bei der Mutter an und sagen: ich will jetzt gleich eine bestimmte Aktie kaufen. Und sie geben ihre Auftröge auch nicht unbedingt an die Mutter. Nur wenn die ihnen die Werte billiger beschaffen kann, als andere Banken.
      Im allgemeinen werden Orders danach vergeben, wer kann mir die Werte besonders gut (schnell, billig, unauffällig) besorgen und wer hat mit in letzter Zeit gutes Research oder gute Tipps gegeben. Das kann dann bei DIT (Tochter der Dresdner Bank!) die Deutsche Bank sein oder Goldman Sachs...

      Also ich würde hier nicht so viel Manipulation sehen.

      Zur Wertpapierleihe: meines Wissens, erfährt ein Fonds nicht, wem er konkret die Aktien leiht, sondern nur welcher Bank. Ein Fondsmanager macht das dann, wenn die Bank seriös ist, also er damit rechnen kann, dass er die Papiere wiederkriegt (also schon ein gutes Rating!) und er die Papiere im Moment nicht selber verkaufen will. Der Grund, warum er das macht ist: er verdient daran.
      Dann zu den Leerverkäufen (shorten) ist einem Investmentfonds verboten. Also wenn da jemand so etwas über den Nordasia schreibt, dann hat er keine Ahnung. Nur Hedgefonds können Aktien short verkaufen. Was ja anscheinend diese Woche bei MLP passiert.

      C.
      Avatar
      schrieb am 27.07.01 14:01:34
      Beitrag Nr. 11 ()
      Danke caramanga für die erstklassige Auskunft.

      Ich hoffe, wir hören oder besser lesen künftig noch öfter
      von Dir.

      Gruß

      N.


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