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    Ochners riskante Wetten - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 04.04.01 06:58:53 von
    neuester Beitrag 04.04.01 07:50:49 von
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      schrieb am 04.04.01 06:58:53
      Beitrag Nr. 1 ()
      Ochners riskante Wetten

      Als der Fondsmanager Kurt Ochner noch bei manchen Medien als „Großmeister des Geldes“ und „König der Nebenwerte“ galt und am Neuen Markt die Kurse wie Raketen in die Höhe schossen, war der 48-jährige Betriebswirt ein gefragter Mann.

      Viele Banken und Fondsgesellschaften buhlten um die Gunst von Ochner und suchten seinen Rat. Für seinen bisherigen Arbeitgeber, die Julius Bär Kapitalanlage AG in Frankfurt, die den Fondsmanager nun vor die Tür setzte war Ochner deshalb so etwas wie eine Goldgrube.

      Das Know-How des Aktienspezialisten wurde verkauft, der „Pate des Neuen Marktes“, so ein Investmentbanker im Spiegel, durfte mit seinem Team nicht nur Produkte von Julius Bär managen.

      Er kümmerte sich auch um den Fonds Europa Aktien Spezial der Santander Direktbank, den GAM Star Fund All Germany der UBS-Tochter Global Asset Management (GAM) und beriet den VMR Strategie Quadrat Fonds. Bei kleinen und marktengen Werten, bei denen nicht so viele Aktien gehandelt werden, konnte Ochner deshalb die Kurse nach oben treiben oder fallen lassen. Dieses Spiel funktionierte lange gut.

      Der Fonds Julius Bär Special German Stock Fund bescherte den Anlegern zum Beispiel binnen drei Jahren bis zum März 2000 einen Wertzuwachs von gut 500 Prozent. Anleger pumpten immer neue Mittel in die vermeintliche Geldmaschine Ochner, und sein Arbeitgeber und die Vertriebspartner freuten sich über fette Provisionen.

      Bei Santander macht man zum Beispiel kein Hehl daraus, „mit dem Namen Ochner massiv Werbung gemacht zu haben“. Und GAM-Geschäftsführer Rainer Lang räumt ein, dass Ochner „einen gewissen Ausschlag“ gegeben habe, das Mandat für den GAM Star All Germany an Julius Bär zu geben.

      Als der Markt einbrach, bekam der Fondsmanager jedoch zunehmend Probleme, seine Lieblingspapiere zu stützen. Und irgendwann muss den Verantwortlichen bei Julius Bär klar geworden sein, dass ein Ende mit Schrecken immer noch besser ist als ein Schrecken ohne Ende.

      Die Lieblingsaktie von Ochner vor seinem Rausschmiss bei Julius Bär war offensichtlich der Informationslogistik-Anbieter Caatoosee. Er schaffte es, diesen Wert in mindestens drei Fonds hoch zu gewichten. Bei beim GAM Star Fund lag der Anteil zuletzt bei 8,40 Prozent, beim Santander Europa Aktien Special betrug er 7,07 Prozent und beim JB Special German Stock 4,40 Prozent.

      Nun gilt es als nichts Ungewöhnliches, wenn ein Fondsmanager eine für ihn überzeugende Aktie gleich in mehrere Portfolios legt. Bei engen Werten wie Caatoosee ist dies jedoch eine äußerst riskante Strategie. Schon mit kleinen Aufträgen lässt sich dann der Markt bewegen. Je mehr solche Aktien in einem Fonds übergewichtet sind, desto besser die Chancen, eine überdurchschnittlich hohe Performance herauszuholen, desto höher aber auch das Risiko, überproportionale Verluste zu machen.

      Will der Fondsmanager solche Pakete verkaufen, kann er dies nicht über die Börse tun. Das Unternehmen selbst oder institutionelle Investoren müssen bei Bedarf die Papiere übernehmen. Gelingt dies nicht oder sackt der Markt wie in den vergangenen 12 Monaten ab, bleibt der Fondsmanager auf seinen Papieren sitzen und muss tatenlos zusehen, wie seinen Favoriten abstürzen.

      Die Kunden von Ochner scheinen sich über seinen Investmentstil jedenfalls keine großen Gedanken gemacht zu haben. Bei Santander heißt es dazu zum Beispiel: Er habe bei der Auswahl der Aktien „weitgehend Freiheit“ gehabt. Nach Angaben von Julius Bär wurden Aktienauswahl und Gewichtungen in den von Ochner betreuten Fonds zwar regelmäßig kontrolliert. „Die Diskussionen mit Herrn Ochner sind aber nicht immer leicht gewesen“, ist aus dem Produktmanagement zu hören. Nun sei es durchaus möglich, dass einzelne Positionen in den Fonds geändert oder reduziert werden.

      Genau dies befürchten bereits viele Anleger am Neuen Markt: Als Ochner- Lieblinge geltende Titel wie Caatoosee (Chart), Cybio, Lipro oder Novasoft stürzten am Dienstag weiter ab. Die Verlierer sind die Anleger, die zu spät auf Ochner und seine Fonds setzten.

      dragg_99
      Avatar
      schrieb am 04.04.01 07:50:49
      Beitrag Nr. 2 ()
      @all,

      tja Leute, wer keine eigene Meinung hat und lauter Schrott in seinen Fonds oder seinem Depot hat, der wird irgendwann und das ist jetzt geköpft, recht so. Ich sage J. Bär hat richtig gehandelt und Ochner diesen Zocker vor die Tür gesetzt. Jetzt aber haben seine Lemminge die Hosen gestrichen voll, jetzt erleben die kleinen möchtegern Yuppies was eine Baisse ist und zwar hautnah.

      Amen.
      Papst.


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