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    Warum der Ausverkauf am neuen Markt noich nicht (ganz) zu Ende ist.... - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 10.04.01 03:01:43 von
    neuester Beitrag 10.04.01 15:39:08 von
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      schrieb am 10.04.01 03:01:43
      Beitrag Nr. 1 ()
      T-online, Bipop-Carire, Qiagen, Aixtron und Medion sind die letzten "Schwergewichte" am NM. Man kann streiten, wo man die Grenzen zieht, doch irgendwo zwischen Thiel und comdirect dürfte dann wirklich Schluß sein.
      Sind z.B. die ersten 5 Werte schlecht, oder wie kommt der blöde J. auf diese Threadüberschrift? Schlecht will ich nicht mal behaupten- aber teuer.

      T-Online ist ein Spinn-off der DT. Telekom und wird in nächster Zeit (auf Jahre) nichts verdienen. Gut sie können unmöglich Pleite gehen (Die Familie würde das nie zulassen), aber Gewinne sind doch das, was man von einem Unternehmen erwartet? Andersrum: Weshalb in ein Unternehmen investieren, von dem ich lediglich weiß, daß es nicht pleite geht und das es- irgendwann besseren Zeiten entgegensteuert-sobald genug Konkurrenten pleite sind. Wie ist dann der Schuldenstand beim letzten Mohikaner?

      Bipop- eine italienische Volksbank, die sich international einkauft und über Entrium (Übernahme) an den NM gekommen ist. Nur: Was sucht eine italienische Volksbank an einem Wachstumsmarkt. OK: rd 2% Dividendenrendite, einen KGV um die 20 auf 01...Kann man da nicht fast schon die Deutsche Bank vorziehen, gerade wenn man an die (lechz) Beteilligungen denkt? Bank 24- die ist auch online oder? Zudem ist die DB günstiger..

      Qiagen: Gut, Biotech, scheint eine der letzten Strahlen am NM zu sein.
      Gewinn pro Aktie? Erstmal: Ja
      Wieviel? 1999 0,1 €, 2000 rd 0,28€, 2001e 0,38
      Kgv von rd. 60 auf 02, aber immerhin, Wachstumsraten sind noch immer hoch und bei Biotechs ist man ja großzügiger. Dennoch, billig würde ich nicht sagen.

      Aixtron- gehört auch eindeutig in dieses Segment. Man erwartet für 02 rd. 1,5 € Gewinn, 01 rd 1€. 50% Gewinnsteigerung bei KGV 02e 40 ist OK. Aber doch nicht billig, da ja noch einiges dazwischenkommen könnte.

      Medion wird mit etwa dem 22 fachen! des 02e Gewinns bezahlt.
      Nicht schlecht für einen Einzelhandelsberater. Die bisherigen Wachstumsraten sprechen ja auch für Medion, nur lassen sich diese halten? Wenn ja ist Medion fair bewertet und verfügt sogar über etwas Potential, wenn die Prognosen nicht gehalten werden können....

      Was ist eigentlich BB Biotech? Richtig ein Biotechnologiefonds, der manchmal mehr und manchmal weniger Aufschlag hat, und scheinbar über ein gutes Management verfügt. Eine Biotechfonds, aber doch bitte kein NM-Unternehmen?

      Comdirect, Consors und Diraba? Direktbanken, die sich neue Verdienstmöglichkeiten suchen und sich immer mehr den etablierten Banken annähern- wobei diese noch immer günstiger bewertet sind. Rückläufige Kunden, überangebot an Direktbrokeren etc. sind Probleme dieser Leidensgeschichte. Stille Reserven, wie man sie in der Bankenlandschaft gewohnt ist? Eher weniger
      Da diese "übriggebliebenen".

      Thiel? Wird sich wohl bald alles lichten, dann weiß man woran man dort ist: Positiv (wäre wirklich günstig) oder Negativ (wenn tatsächlich einige "Kleinigkeiten"/Gerüchte zutreffen sollten. Daher ohne Wertung.

      Jetzt kommen bereits Broadvision (11) und EMTV (12). Broadvision ist entweder hopp oder top, zumindest ein riskantes Geschäft.

      Und EM.TV? Ein Verbrecherladen der mit über 800 Mio!!!bewertet ist. Die NR. 12!! nach Marktkapitalisierung bei über 300 Firmen, man möge sich das mal vorstellen.

      Auch symptomatisch: Die 2 gefährdeten Unternehmen Brokat(54) und Intershop (53) sind noch rd. 250 Mio Euro wert.



      Wenn man den aktuellen Nemax(nach Marktkap.) durchgeht, so entdeckt man unter den aktuellen Top 50 mindestens 10 Pleitekandidaten (wohlgemerkt nur Pleite- Kandidaten, kann man auch anders sehen...).
      Überbewertung ist dabei noch nicht einmal berücksichtigt.




      1 T-Online 11602 Mio.

      2 Bipop-Carire. 8908 Mio.

      3 Qiagen 3045 Mio.

      4 AIXTRON 2153 Mio.

      5 Medion 1956 Mio.

      6 BB Biotech 1946 Mio.

      7 Comdirect 1749 Mio.

      8 ConSors 1548 Mio.

      9 Thiel Logistik 1056 Mio.

      10 Diraba 968 Mio.

      11 Broadvision 940 Mio. :confused:

      12 EM.TV 839 Mio. :confused:

      13 Mühlbauer 820 Mio.

      14 Lambda Physik 782 Mio.

      15 Mobilcom 703 Mio. :confused:

      16 Singulus 690 Mio.

      17 Systematics 651 Mio. (wird übernommen)

      18 D.Logistics 648 Mio.

      19 Teleplan 623 Mio. :confused:

      20 Internationalm. 587 Mio.

      21 Evotec 582 Mio.

      22 SAP SI 558 Mio.

      23 Ision 537 Mio.

      24 Micronas 509 Mio.

      25 LION . 500 Mio.

      26 IDS Scheer 492 Mio. :confused:

      27 AT & S 473 Mio.

      28 Lycos Europe 468 Mio. :confused:

      29 Balda 464 Mio.

      30 Süss 455 Mio.

      31 Nordex 453 Mio.

      32 FJA 428 Mio.

      33 ComROAD 418 Mio.

      34 GrenkeLeasing 412 Mio.

      35 Kontron 409 Mio.

      36 QS. 403 Mio. :confused:

      37 Genmab 391 Mio. :confused:

      38 Umweltkontor 384 Mio.

      39 STEAG Ham. 380 Mio.

      40 Elmos 376 Mio.

      41 Highlight C. 369 Mio.

      42 Pfeiffer V. 350 Mio.

      43 Parsytec 341 Mio.

      44 Rhein Biot. 337 Mio.

      45 Articon 313 Mio.

      46 TeleAtlas 307 Mio. :confused:

      47 Gericom 305 Mio.

      48 Telegate 299 Mio.

      49 Plambeck 290 Mio.

      50 Biodata 279 Mio


      Zu wünschen wäre es, daß der Markt etwas mehr differenziert, doch es steigt entweder "fast alles" vorneweg die "Zockerwerte" oder es fällt wie eine Form der Kollektivstrafe, die von den USA ausgeht...
      Die derzeitigen "Modebranchen" sind wohl

      -Regenerative Energien/ Umwelt
      -Logistik


      Wenn ein Stimmungsumschwung kommt, sollte man besser schon draußen sein. Siehe Medien, E-commerce Telekommunikation, B2B, Halbleiter....Komischerweise gibt es diesmal keinen internationalen Boom dieser Geschäftsfelder, sondern es handelt sich anscheinend um ein NM- Phänomen, was doppelt zur Vorsicht mahnt.


      Freie und sachliche Argumentation erwünscht

      mfg
      Avatar
      schrieb am 10.04.01 04:14:33
      Beitrag Nr. 2 ()
      Hab ich früher nie wahrhaben wollen. Aber T-Online sollte tatsächlich noch auf 5,00 € runter.

      Auf der anderen Seite geht die Schere langsam zu. Auch in schlechten Börsenzeiten gab es gute Werte nie sehr billig. Eine Nokia, SUN, MSFT oder EMC waren immer teurer als die anderen. Und nun sind auch diese wieder relativ günstig zu haben. Warum also jetzt eine T-Online? Nööö. Solche NM Werte sind aber für mich in Zukunft ein guter Indikator: Wenn sie zu hoch oder zu schnell stiegen (Hype): Nix wie raus ;)
      Avatar
      schrieb am 10.04.01 06:49:12
      Beitrag Nr. 3 ()
      Richtig ist, das in den nächsten Monaten und Jahren eine menge Firmen vom Kurszettel verschwinden werden.

      Das ist allerdings ein ganz normaler Vorgang, siehe was passierte als die Nasi in den Kinderschuhen steckte.

      Ich gehe davon aus, das c. 60 - 70% der momentan gelisteten Unternehmen in 2 - 4 Jahren in dieser Form nicht mehr exestieren werden ( Pleite, Delisting, Übernahmen,etc.).

      Deswegen hatte ich den NM von Anfang an nie mit einer langfristigen Anlage in Verbindung gebracht, sondern immer nur als Zockerei gesehen.

      antarra

      P.S.
      @jebbedaia

      Mann, bist Du auf einmal dick man.:laugh:
      Avatar
      schrieb am 10.04.01 15:39:08
      Beitrag Nr. 4 ()
      Erstmal Danke für die Beteilligung.

      @BREM
      Den Indikator benutze ich auch, hab es im ersten Posting nur nicht den "T-Indi" genannt. Viele derjenigen, die eine Aktie einer Firma besitzen, die man als "überbewertet" hinstellt fühlen sich gleich persönlich beleidigt. Nur T-Online ist nunmal das Schwergewicht und wenn man sich die "Größen" anschaut, so wäre ein weiterer Rutsch zwischen rd. 20-40% kein Wunder, besonders wenn man bedenkt, das kaum Neuemissionen kommen und wie antarra schon andeutete einige noch gehen werden. Das ist übrigens der Grund, weshalb ich mir nie ein Indexzertifikat auf den NM holen würde.
      Bin das erste Mal letztes Jahr bei etwa 3500 PKT leicht in den Neuen Markt rein. Dann ausgerechnet EM.TV, hätten damals theoretisch ein KGV um die 30 gehabt mit rd. 30% Wachstum- wäre im Marktvergleich günstig gewesen, wenn das Wörtchen wenn nicht wär...:O.Der Artikel von Niquet zeigt in dem Zshg.was denn falsch gelaufen ist.



      @antarra
      So ist das manchmal mit uns Herren der Schöpfung....

      Ich tippe auf 40% Pleiten/Übernahmen und vielleicht 20% Versenkung. Heißt 20% existieren nur um ihrer Selbst willen. Sinn vergleichbar mit dem eines Pantoffeltierchens: Oben reinfressen unten raussch...meißen. Werden aber nie Dividendenfähig(selbst wenn sie wollten, einfach nicht in der Lage dazu), sondern müssen sich sogar gesundschrumpfen. Hoffe dennoch, daß sich einige Titel als Langfristanlage rauskristallisieren. Welche es letztlich sind kann nur die Zeit klären. Einsteigen kann man z.T. jetzt schon, besonders bei einigen Firmen mit mittlerer-niedriger Kapitalisierung. Die Gefahr: Sie könnten morgen noch günstiger zu haben sein, Bilanzschönung/Insidergeschäfte, Depression statt leichter Rezession....Wenn, dann viel mit Streuung arbeiten.


      Habe folgenden (passenden) Artikel dazu gefunden, der m.E. das ausdrückt, woran viele verzweifeln, ohne die Bäume vor lauter Wald erkennen zu können....

      Quelle:
      http://www.gatrixx-finanztreff.de/gatrixx/news.htm?id=100537…


      Schräge Rechenspiele am Neuen Markt

      Von Bernd Niquet
      Wir kennen sie alle. Überall läuft sie uns über den Weg, und scheinbar in jeder Zeitung oder Zeitschrift ist sie mittlerweile schon einmal abgedruckt worden. Die "Schreckenskurve" des Neuen Markts, die den Kursverlauf des Nemax mit der Entwicklung seines KGV abbildet und dabei diametral entgegengesetzte Bewegungen aufzeigt: Der Markt fällt nahezu wie ein Lot, dafür steigt das KGV fast senkrecht an.

      Zwei Methoden zur KGV-Ermittlung

      Wie das, fragt sich sicherlich der Anleger, der diese Grafik zum ersten Mal sieht? Die Kurse fallen - und die Aktien werden trotzdem jeden Tag teurer. Wie passt das zusammen? Und dann der erste Interpretationsversuch: Natürlich, die Gewinne - beziehungsweise die Gewinnerwartungen - fallen schneller als die Kurse, weshalb sich das KGV natürlich erhöhen muss. :mad:

      Doch ist eine derartige Interpretation richtig? Ich behaupte nein, denn letztlich beruht der Anstieg des KGV in dieser Interpretationsvariante ausschließlich auf einem Rechentrick, von dem natürlich - an fallenden Kursen - interessierte Seiten gerne und häufig und am besten in versteckter Manier Gebrauch machen.

      Das KGV eines Marktes kann man nämlich prinzipiell in zweifacher Weise ermitteln, einmal als durchschnittliches und einmal als gewichtetes KGV. Betrachten wir hierzu als Beispiel nur einmal einen Markt, an dem nur zwei Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von jeweils 100 Mio. Euro notieren. Schreiben diese Unternehmen nun beide schwarze Zahlen, beispielsweise jeweils 5 Mio. Euro, so sind sowohl das durchschnittliche als auch das gewichtete KGV identisch - und betragen jeweils 20.

      Die Kalamität des Defizitfalles

      Ganz anders sieht es jedoch aus, wenn nun eines der beiden Unternehmen rote Zahlen schreibt - und anstelle von 5 Mio. Euro Gewinn 4 Mio. Euro Verlust machen würde. Denn hier bleibt nun das durchschnittliche KGV weiterhin bei 20, während das gewichtete KGV jedoch auf 200 (!) ansteigt. Doch how come? Da ein Unternehmen definitionsgemäß bei Verlusten keinen Gewinn hat, kann es in diesem Fall auch kein KGV besitzen, weshalb letztlich das KGV des Gesamtmarktes demjenigen des Gewinne schreibenden Unternehmens entspricht. Bei gewichteten KGV hingegen werden sowohl die Marktkapitalisierungen als auch die Gewinne und Verluste addiert - und dann der Quotient gebildet. In diesem Beispiel: 100 + 100 / (5 - 4) = 200.

      Man kann mit dem KGV eines Gesamtmarktes also letztlich alles und nichts beweisen - man kann aus identischen (!) Zahlen sowohl eine sehr niedrige als auch eine groteske Überbewertung deduzieren. Denn letztlich trifft wohl weder das durchschnittliche KGV (weil zu niedrig) noch das gewichtete KGV voll die Wirklichkeit. Wobei jedoch das gewichtete KGV zu viel abstruseren Ergebnissen führt.

      Wenn das KGV verrückt spielt

      Hierzu muss man nur einmal betrachten, was denn nun mit dem KGV passieren würde, wenn sich die roten Zahlen des defizitären Unternehmens noch weiter ausdehnen. Beispielsweise von 4 auf 4,5, auf 4,9, auf 5, auf 5,1, auf 7,5, auf 10 und schließlich auf 1.000 Mio. Euro. Entsprechend würden sich daraus nämlich - bei Konstanz der Ergebnisse des anderen Unternehmens - folgende Gesamtmarkt-KGVs ergeben: 200, 400, 2.000, nicht definiert - beziehungsweise unendlich, -2.000, -80, -20 und zum Ende nur noch -0,2.

      Das heißt: Dehnen sich die Verluste der Verlustunternehmen aus, obwohl die Gewinnsituation der Gewinner stabil bleibt, steigt das KGV so lange an, bis es schließlich unendlich groß ist, woraufhin es anschließend negativ wird, dann jedoch, bei Ausweitung der Verluste sich immer stärker der Null angleicht - und diese sogar dann erreicht, wenn die Verluste der Verlustunternehmen unendlich werden.

      Was für ein Tollhaus diese Börse also ist. Und die Moral von der Geschicht? Manchmal ist die Mathematik der Märkte ebenso verrückt wie das Geschehen an den Märkten selbst. Drum glaube besser alles nicht! Zumindest das nicht, was du nicht selbst auf Herz und Nieren nachgeprüft hast.


      Dr. Bernd Niquet ist Buchautor. Seine beiden aktuellen Neuerscheinungen "1000 Prozent Gewinn" und "Die Welt der Börse" handeln über den Crash der Hightech-Aktien.



      mfg


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