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    "Neues aus Uhlenbusch" !! Stefan Domeyer berichtet !!!!!! 11.04.01 - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 11.04.01 16:56:33 von
    neuester Beitrag 11.04.01 17:21:23 von
    Beiträge: 4
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      schrieb am 11.04.01 16:56:33
      Beitrag Nr. 1 ()

      Stefan Domeyer war unter anderem Profi-Gitarrist bei der Band "Neublau" und Geschäftsführer bei Amiga Deutschland. Im Moment steuert er die Metabox AG durch unruhige Zeiten :laugh:

      Ich denke, Sie sitzen im Knast"

      Harte Zeiten für Stefan Domeyer: Der Chef der Metabox AG muss seit Monaten schlechte Nachrichten verdauen - Die Wende soll "sie" bringen - die neue Metabox 1000





      Für einen Mann in seiner Lage ist Stefan Domeyer überraschend gut gelaunt: Er lacht, gestikuliert, reißt Witze. Unbändige Freude sprüht aus seinen Augen. Es ist wohl die Freude darüber, ausnahmsweise einmal über sein Produkt reden zu können. Denn das war Stefan Domeyer in letzter Zeit nur selten vergönnt: Wann immer sein Unternehmen Metabox in den Schlagzeilen auftauchte, gab es Schlechtes zu vermelden: geplatzte Großaufträge, überraschende Gewinnwarnungen, Schadenersatzklagen, unlängst sogar Hausdurchsuchungen und zuletzt der Rausschmiss von einem Drittel der Belegschaft. Doch all das scheint von Stefan Domeyer in diesem Moment abgefallen zu sein. Für ihn zählt jetzt nur, dass "sie" endlich da ist.

      "Sie" - das ist die Metabox 1000, das Hauptprodukt seines Unternehmens, seit Monaten sehnlich erwartet von Kunden wie Aktionären. Das Gerät aus der unaussprechlichen Kategorie der Set-top-Boxen verwandelt einen normalen Fernseher in ein Zugangsgerät zum Internet. Mit der Metabox soll TV interaktiv werden, so Domeyers Vision. Er nennt ein Beispiel: Wer sich mit der Box ein Fußballspiel ansieht, kann parallel dazu Hintergrundinfos über die Spieler abfragen oder im Online-Shop die passenden Fandevotionalien einkaufen. Und nach dem Abpfiff können die Wettschulden bei den Kumpels direkt per Online-Überweisung beglichen werden.

      "The revolution won`t be televised", hieß ein Protestsong Anfang der Siebziger. Stefan Domeyer ist anderer Ansicht. Er glaubt, dass die Informationsrevolution für die meisten Menschen durch den Fernseher kommen wird: "Das TV bleibt im Mittelpunkt", verkündet er in einer Mischung aus norddeutschem und Berliner Akzent. Warum? "Der PC zwingt zum ,lean forward`, das Fernsehen ist ein ,lean back`-Medium", erklärt der 39-Jährige. Und die meisten Menschen wollten sich nun mal zurücklehnen und unterhalten werden, auch beim Thema Internet.

      Folglich hat Domeyer die Metabox komplett auf Unterhaltung getrimmt: Das Gerät kann Pay-TV-Kanäle empfangen, spielt CDs, DVDs und MP3-Dateien ab. Ein Druckeranschluss ist auch eingebaut, doch wohl eher pro forma. Ein Arbeitsmittel wie der PC soll das Wohnzimmerterminal nicht werden. "Wir haben die Textverarbeitung wieder rausgeworfen", berichtet Domeyer aus der Entwicklungsarbeit. Weiterer Fokus ist Einfachheit - es soll keines Diplomingenieurs bedürfen, um die Superbox zu bedienen. Alle Funktionen sind in übersichtlichen Bildschirmmenüs untergebracht, der eingebaute Browser aktualisiert sich selbst. Mit Updates müssen sich die Metabox-Surfer nicht herumschlagen: "Das kann man einer alten Dame nicht zumuten", begründet Domeyer.

      Zwischen 270 und 750 Dollar kostet die Metabox je nach Ausstattung. Privat kaufen kann man sie indes nicht. Das Hildesheimer Unternehmen beliefert nur Geschäftskunden, vor allem Pay- und Kabel-TV-Anbieter. Die sollen die Wunderkiste kostenlos ihren Abonnenten anbieten. Vorbild ist das Handymodell: Die Hardware wird verschenkt, Kunden zahlen nur für die Benutzung. Damit auch der interaktive Inhalt stimmt, hat Metabox eine Software entwickelt, mit der die TV-Anbieter ihr eigenes Web-Angebot erstellen können.

      Auf den ersten Blick ist Domeyers Konzept sexy. Doch es hat auch Schwächen, vor allem bei der Technik: Normale Web-Seiten etwa sind auf dem Fernseher oft schwer leserlich und gehen weit über den Bildschirmrand hinaus. Außerdem ist die Datenübertragung mit der Metabox zurzeit nur 25 Prozent schneller als bei ISDN. Hinzu kommt, dass die Erfolgsaussichten des interaktiven Fernsehens allgemein umstritten sind. Selbst große Internet-Firmen wie AOL konnten bisher entsprechende Programme nicht zum Laufen bringen.

      Stefan Domeyer jedoch bleibt optimistisch, glaubt an sein Produkt, preist "Font-Engine" und "Bittransparenz" der Metabox. Obwohl er dabei so klingt, ist er kein Ingenieur. Den Technikeinschlag hat sich der Diplomkaufmann als Controller bei Ericsson eingefangen, einem seiner ersten Jobs. Der kam nach einer ziemlich heftigen Kurve im Lebenslauf: Vor und während seines Studiums hatte sich Domeyer nämlich als Profi-Gitarrist verdingt. Seine Band Neublau war sogar einmal mit den Neue-Deutsche-Welle-Stars von Ideal auf Tour. Wenn er über diese Zeit redet, lacht Domeyer noch mehr als sonst. "Wir waren einfach zu rockig für die Synthiezeit Anfang der Achtziger", glaubt er.

      Irgendwie hatte Domeyer schon immer einen Hang zu unruhigem Fahrwasser. Sein nächster Posten, Geschäftsführer bei Amiga Deutschland, war ein Himmelfahrtskommando. Die Hersteller des Kultrechners wurden vom Handelsunternehmen Escom übernommen, das kurz darauf Pleite machte. Domeyer gründete daraufhin 1996 zusammen mit Kollegen vom Amiga die Firma Metabox. "So gesehen ist die Metabox der neue Amiga", witzelt der Unternehmer und schiebt noch einen Scherz hinterher, "sozusagen der Phönix aus der Amiga-Asche."

      Ende letzten Jahres sah es allerdings aus, als würde Asche wieder zu Asche werden. In einem Überschwang verkündete die Führung der Metabox AG einen voraussichtlich Umsatz von 200 Millionen Mark Umsatz und 14 Millionen Mark Gewinn. Die nötigen Großaufträge aus Übersee seien so gut wie abgeschlossen, hieß es. Der Kurs der Metabox-Aktien schoss am Neuen Markt daraufhin von 10 auf 40 Euro. Doch schon zwei Wochen später kam das Dementi. Nun war lediglich von einem Viertel des Umsatzes und 15 Millionen Verlust die Rede. Die Anleger waren empört: Von "unprofessioneller Informationspolitik" bis zu "Kursbetrug" reichten die Vorwürfe. Anfang März dieses Jahres reichte die Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK) Schadenersatzklage gegen die Metabox-Manager ein. Gleichzeitig läuft eine Strafanzeige.

      Bei diesen Themen wird Stefan Domeyer ruhig. Allein aus juristischen Gründen mag er sich zu den Vorwürfen nicht äußern. Dann kommen doch noch einige Statements, die durchaus nach Reue klingen: "Wir haben uns bei der Umsetzung überschätzt, wir waren zu langsam", resümiert der angeschlagene Vorstandsvorsitzende. "Wehgetan" habe die teils aggressive Kritik der Aktionäre schon, gesteht er.

      Doch schnell ist der jugendliche Übermut zurück, wenn es wieder um "sie" geht. Viele Aktionäre seien schon zum Metabox-Stand auf der Cebit gekommen, um "sie" zu sehen. Viele seien überrascht gewesen, dass die Box überhaupt da war - von Domeyers Person ganz zu schweigen. "Beim Einkaufen in Hildesheim hat eine Frau zu mir gesagt: ,Ich denke, Sie sitzen im Knast`", berichtet der Unternehmer. Und dann sei da noch die alte Dame gewesen, die ihn am Stand besucht hat. "Mein Mann hat ganz viele Aktien von ihnen", habe sie gesagt und ihm dann ganz fest die Hand gedrückt. Das habe ihn wieder motiviert, seine Vision vom Internet-Fernsehen durchzuboxen.

      :laugh:

      :laugh::laugh::laugh::laugh:
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      :laugh:
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      Avatar
      schrieb am 11.04.01 17:14:20
      Beitrag Nr. 2 ()
      Was hat DICH motiviert so alte Kamellem die es schon duzendfach hier gibt erneut zu posten?
      Avatar
      schrieb am 11.04.01 17:15:54
      Beitrag Nr. 3 ()




      Avatar
      schrieb am 11.04.01 17:21:23
      Beitrag Nr. 4 ()
      @ Scanners
      Boardsucht
      :D

      P:S hatte es noch nicht gesehen da ich mich selten im Zigeunerboard "Aktie im Focus" aufhalte
      hahaha


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