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    eröffnet am 20.04.01 09:55:19 von
    neuester Beitrag 20.04.01 10:25:59 von
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      schrieb am 20.04.01 09:55:19
      Beitrag Nr. 1 ()
      Zweifel an einer schnellen Wende an Wall Street

      "Die Kursgewinne der Nasdaq sind übertrieben" / Weitere Zinssenkungen scheinen sicher


      ctg. WASHINGTON, 19. April. Die kräftigen Kursgewinne an den Aktienmärkten, die auf die überraschende Zinssenkung der amerikanischen Notenbank folgten, werden nicht von Dauer sein. Zu dieser Einsicht sind am Tag nach dem Zinsschritt der Fed eine ganze Reihe von Anlagestrategen an der Wall Street gelangt. Zwar stieg auch am Donnerstag im Handelsverlauf der Index der Computerbörse Nasdaq um rund 2 Prozent auf 2120 Punkte, von einem Ende des "Bärenmarktes" könne aber keine Rede sein, warnten Börsianer und prophezeiten für die nahe Zukunft wieder bröckelnde Kurse. Der Dow Jones Index notierte im Verlauf mit 10600 Punkten nahezu unverändert.

      "Eines ist doch ganz klar geworden: Herr Greenspan wollte die Geldpolitik durch diese Entscheidung in Einklang mit seiner deutlich verschlechterten Einschätzung über die wirtschaftliche Lage bringen", sagt Ian Shepherdson, Chefvolkswirt für Amerika bei High Frequency Economics in New York. Die Fed habe den Anlegern einen Dienst erwiesen, indem sie deren Aufmerksamkeit von den jüngsten, etwas besseren Konjunkturdaten auf die großen Gefahren gelenkt habe, die für die amerikanische Wirtschaft bestünden. "Die Fed würde nicht die Zinsen zwischen zwei offiziellen Treffen des Offenmarktausschusses senken, wenn sie nicht in großer Sorge wäre. Insofern war der Anstieg des Nasdaq-Index um 8 Prozent ein wenig übertrieben", sagt der Ökonom. An eine dauerhafte Kurserholung will er deshalb noch nicht glauben. Shepherdson rechnet mit weiteren Zinssenkungen in den kommenden Monaten, allerdings in kleineren Schritten: "25 Basispunkte scheinen mir jetzt wahrscheinlicher." Der Offenmarktausschuß trifft sich am 15. Mai zu seiner nächsten Sitzung.

      John Youngdahl von der amerikanischen Investmentbank Goldman Sachs meint, Greenspan werde den Zielzinssatz für Tagesgeld Mitte Mai abermals um 50 Basispunkte auf dann 4 Prozent verringern. "Die Fed hat sehr deutlich gemacht, daß die Risiken für ein Wegbrechen der privaten Nachfrage noch nicht gebannt sind. Sie wird daher wohl solange die Zinsen senken, bis sich eine Stabilisierung der Wirtschaft erkennen läßt", sagt Youngdahl. Die Fed hatte ihre Sorge in bezug auf den Konsum am Mittwoch vor allem mit den gefallenen Aktienkursen begründet. Zuversicht hat hingegen Robert DiClemente von Salomon Smith Barney aus der Entscheidung der Fed für die Börse geschöpft. "Mit großer Wahrscheinlichkeit ist die Kursrally an den Anleihemärkten bald vorüber, und die Aktien gewinnen wieder an Attraktivität", meint DiClemente. Spielraum für fallende Zinsen am langen Ende des Marktes ergäbe sich nur dann, wenn sich die Inflationserwartungen der Marktteilnehmer verringerten. In einer Zeit, in der die Geldpolitik aggressiv gelockert wird, sei das allerdings recht unwahrscheinlich. Der Banker teilt nicht die Auffassung einiger Kollegen, die Fed habe die Zinsen überraschend gesenkt, weil sie von Schwierigkeiten in der amerikanischen Wirtschaft wisse, die den Märkten bisher verborgen geblieben seien.

      Geteilter Ansicht sind die Wall-Street-Auguren darüber, ob sich nun der Druck auf die Europäische Zentralbank erhöhe, ebenfalls die Leitzinsen zu senken. Auf Vorwürfe, die EZB sei die letzte der bedeutenden Notenbanken, die noch nicht die Zinsen gesenkt habe, entgegnen Fachleute der europäischen Geldpolitik, die EZB habe nur den Auftrag, die Preisstabilität zu sichern, und müsse sich um die Konjunktur nicht kümmern.

      Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20.04.2001, Nr. 92 / Seite 25
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      schrieb am 20.04.01 10:13:39
      Beitrag Nr. 2 ()
      19.04.2001 16:43 vwd-Meldung


      ANALYSE/firstfive: Keine wirkliche Kehrtwende auszumachen

      "Auch die am Mittwoch überraschend erfolgte Zinssenkung durch die US-Notenbank führte bei den von firstfive beobachteten Portfoliomanagern nicht zu einer Kehrtwende in ihrer Handlungsweise", berichtet der unabhängige Finanzdienstleister, der im Kundenauftrag von Asset Managern verwaltete Depot einem Controlling unterzieht. Die Kaufbereitschaft habe bei den Vermögensverwaltern nicht zugenommen. Einige hätten die gestiegenen Kurse für Gewinnmitnahmen genutzt und Liquidität aufgebaut, so firstfive unter Bezug auf die aktuell einlaufenden Depotdaten. Zwar gäbe es seit Tagen einige zaghafte Versuche, die Depots etwas umzuschichten, aber daraus ließe sich kein Hinweis auf einen tatsächlichen Sinneswandel herleiten.

      Zumal in diesem Zusammenhang von einer Branchenrotation nicht die Rede sein könne. So würden die Portfoliomanager laut ihrer Kundendepots beispielsweise Siemens veräußern und am gleichen Tag Nokia kaufen. Ähnliche Umschichtungen gäbe es auch im Bereich Chemie und Pharma. Einzig und allein im Finanzbereich könne man von einem etwas zunehmenden Interesse sprechen, heißt es. So seien in den vergangenen Tagen vermehrt Aktien der Deutschen Bank und vor allem der schweizerischen UBS geordert worden. "Nach wie vor tröpfeln nur die Kauf- und Verkaufsorder der Asset Manager," so firstfive weiter.

      Offenbar setze derzeit kaum ein Portfoliomanager auf eine nachhaltige und signifikante Erholung der Börsen. Zumal die erneute Zinssenkung in den USA auch den negativen Schluss zuließe, dass es der US-Wirtschaft weit schlechter ginge als bislang angenommen. Man rechne daher wohl eher mit einer noch über viele Monate anhaltenden Seitwärtsbewegung, die noch genügend zeitlichen Spielraum für eine mögliche Neuausrichtung der Depotstrukturen biete. "Von einer bereits vollzogenen Bodenbildung quer durch alle Marktsegmente mag derzeit noch keiner der befragten Asset Manager sprechen", so firstfive
      Avatar
      schrieb am 20.04.01 10:25:59
      Beitrag Nr. 3 ()
      Mir sind die guten Ausblicke einiger großer Techkonzerne wichtiger.

      Sieh es mal so: Solche Rallye-Versuche gabs in den vergangenen 6-9 Monaten immer mal, und in der tat stellten die sich letztlich auch immer als nicht nachhaltig heraus.

      Jetzt erstmals mißtrauen endlich die Anleger- und Analystenschar der Erholung, endlich redet keiner mehr davon, daß der Boden gefunden sei, und das nach zwei hervorragenden Wochen!
      Das ist doch ne Grundvoraussetzung: Der Optimismus ist trotz Kurserholung noch nicht im Markt, ich nehm es erfreut zur Kenntnis :)


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