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    HV-Bericht Nevest - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 30.04.01 23:53:44 von
    neuester Beitrag 01.05.01 13:12:27 von
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      schrieb am 30.04.01 23:53:44
      Beitrag Nr. 1 ()
      GSC-Research war schneller als ich und hat einen HV-Bericht verfaßt, der die positive Stimmung auf der HV vom 25.04.2001 widerspiegelt:


      HV-Bericht NEVEST New Energy AG



      Am 25.4.2001 um 14:30 Uhr fanden sich ca. 20 Aktionäre zur außerordentlichen Hauptversammlung der NEVEST New Energy AG (im Weiteren NEVEST AG genannt) in der Hessischen Staatsdomäne Mechthildshausen in Wiesbaden ein. Unter ihnen befand sich auch ein Vertreter von GSC Research, der ausführlich berichtet.
      Zwei Tagesordnungspunkte standen auf dem Programm. TOP 1 beinhaltete eine Kapitalerhöhung um 2,9 Mio. Euro auf 5,3 Mio. Euro gegen Sacheinlage durch Ausgabe von 2,9 Mio. neuen auf den Namen lautenden Stammaktien unter Ausschluss des Bezugsrechts. Die NEVAG AG überträgt einen Geschäftsanteil an der Biodiesel Schwarzheide GmbH im Nennbetrag von 1,6 Mio. Euro und die eco eco AG einen Geschäftsanteil von 400.000 Euro auf die NEVEST AG. Diese erhalten dafür 2.320.000 bzw. 580.000, also zusammen 2.900.000 neue auf den Namen lautende Aktien der NEVEST AG aus dieser Kapitalerhöhung.

      Die ursprünglich am 22.11.2000 beschlossene Erhöhung des Grundkapitals um bis zu 3 Mio. Euro auf bis zu 6 Mio. Euro sollte unter TOP 2 zurückgenommen werden. Statt dessen wird das Grundkapital um 600.000 Euro aus einem bereits genehmigten Kapital in Höhe von 1,2 Mio. Euro gegen Bareinlage durch die Ausgabe von 600.000 neuen auf den Namen lautende Stammaktien mit einem Nennbetrag von 1 Euro erhöht. Die neuen Aktien können zu je 6 Euro gezeichnet werden.

      Die NEVEST AG wurde am 15. Oktober 1999 gegründet. Sie ist aus der NEVAG neue energie verbund AG hervorgegangen und investiert in den Betrieb von Anlagen zur Produktion von biogenen Treibstoffen. Hierzu beteiligt sich die Gesellschaft an Unternehmen, die solche Anlagen errichten und betreiben. Die Beteiligungshöhe soll jeweils zwischen 50 und 100 Prozent liegen.

      Der Aufsichtsratsvorsitzende Herr Elmar Wessels eröffnete mit Erledigung der üblichen Formalitäten und der Begrüßung der Aktionäre die Versammlung und übergab dann das Wort an den Alleinvorstand Herrn Alexander Krüger.


      Bericht des Vorstands

      Herr Krüger bemerkte als Erstes, es seien deutlich weniger Aktionäre anwesend als ursprünglich angemeldet waren. Dann berichtete er, die letzten Monate seien sehr bewegt gewesen und hätten zu einer noch stärkeren strategischen Ausrichtung auf das Geschäft mit Biodiesel geführt.

      Des Weiteren wolle er das Ziel der NEVEST AG und den Weg dorthin genauer definieren. So führe man Verhandlungen mit der NEVAG, die sich um den Kauf von Anteilen an der NaWaRo Engineering GmbH und der Biodiesel Schwarzheide GmbH drehten. Zudem sei die Biodiesel Rostock GmbH bereits zu 100 Prozent übernommen worden. Doch die NEVAG habe sich von ihren Anteilen nicht so recht lösen wollen, und es habe langer Verhandlungen bedurft, um diese zu überzeugen.

      Nach einer Zustimmung der Aktionäre würde der Anteil an der NaWaRo 96,25 Prozent betragen, und der Anteil an Schwarzheide würde von 27,3 auf 63,6 Prozent aufgestockt. Mit der RAG Saarberg AG bestehe ein dreijähriger Liefervertrag der Schwarzheide über 100 Mio DM pro Jahr. Die Produktion von Biodiesel in der Anlage Schwarzheide solle Anfang 2002 beginnen.

      Zudem sei geplant, dass sich Saarberg zu 50 Prozent an der Biodiesel Rostock und zu 20 Prozent an Schwarzheide beteiligt. Auch die ABN-Amro Bank habe Interesse an einer Beteiligung bekundet. Dies wäre im Hinsicht auf den Börsengang sicherlich ein guter Partner, zumal die Bank nicht ins operative Geschäft eingreifen wolle.

      Die Ausrichtung auf Biodiesel sei darin begründet, dass das Zukunftsgeschäft der erneuerbaren Energien ausschließlich den biogenen Treibstoffen gilt. Nach Ansicht von Herrn Krüger ist Biodiesel der optimale Treibstoff, da er flächendeckend verfügbar ist, bei den meisten Fahrzeugen keinen Umbau erforderlich macht, aufgrund der Befreiung von der Mineralöl- und Ökosteuer preiswerter ist (derzeit ca. 20 Pfennig pro Liter), der Umwelt zu Gute kommt und den Motor aufgrund zusätzlicher Schmiereigenschaften schont. Man wolle in diesem Geschäft in Deutschland und mittelfristig auch in Europa führend werden.

      Die NaWaRo sei vornehmlich für die Forschung und Entwicklung zuständig, und um die Zusammenarbeit zu verbessern, werde der Geschäftsführer der NaWaRo, Herr Hierholzer, ab dem 1.5.2001 dem Vorstand der NEVEST AG beitreten.

      Die Schwarzheide GmbH werde 100.000 Jahrestonnen Biodiesel und 30.000 Jahrestonnen Glyzerin produzieren, die Biodiesel Rostock GmbH ebenfalls 100.000 Jahrestonnen Biodiesel und 10.000 Jahrestonnen Glyzerin.

      Anschließend ging Herr Krüger auf die aktuelle Aktionärsstruktur der NEVEST AG ein (vor den zur Abstimmung stehenden Kapitalerhöhungen). Demnach befinden sich 56,1 Prozent der Aktien im Streubesitz (inklusive Altaktionäre), 12,6 Prozent hält die Fondsgesellschaft Invesco, 7,6 Prozent die NEVAG, 6,3 Prozent der ökologische Versicherungsvermittler Versiko und 17,5 Prozent die Umweltbank. Von den Altaktionären halte niemand mehr als 5 Prozent.

      In Zukunft sei auch noch die Übernahme einer Anlage in Belgien mit einer Produktion von 60.000 Jahrestonnen Biodiesel geplant. Diese Anlage sei schon in Betrieb und soll in Kooperation mit BASF geführt werden. Die Vermarktung des produzierten Biodiesels erfolgt bereits über die Saarberg. Außerdem befinde sich eine weitere Anlage mit einer Produktion von 100.000 Jahrestonnen im Frühstadium der Entwicklung.

      Weitere Kooperationen seien u.a. mit der Deutschen Cargill geplant, zuständig für die Rohstoffversorgung, und mit der GÖR GmbH, zuständig für die Logistik in Bezug auf die Tankanlagen. Diese ermögliche den Zugang zur See und zum Schienennetz und biete somit gute Voraussetzungen für den Im- und Export. Die RAG Saarberg AG organisiere den Vertrieb und die Logistik, die NaWaRo stelle die Technologie, und die ABN-Amro sei für die Finanzen zuständig. Dann teilte Herr Krüger noch mit, dass jede Anlage einen Jahresumsatz von 130 Mio. DM erzielt.

      Der Börsengang sei für Ende 2001 bzw. Anfang 2002 geplant. Als Segment werde voraussichtlich der Neue Markt gewählt, was allerdings eine Lock-Up-Erklärung aller Altaktionäre erfordere. Mehr als 95 Prozent der Altaktionäre haben dieser bereits zugestimmt, und bei der aktuellen Kapitalerhöhung werde man nur Zeichnungsaufträge in Verbindung mit einer Lock-Up-Erklärung akzeptieren.

      Am Schluss seiner Rede betonte Herr Krüger noch, Studien belegten, dass die Attraktivität von Biodiesel weiter steigen wird, und man dürfe nicht vergessen, dass die einzige Alternative, die Brennstoffzelle, in der Entwicklung noch sehr weit zurückliegt. Zudem sei man mit Forschungsprojekten der NaWaRo zur Herstellung von Bio-Methanol auch bei dieser Entwicklung mit dabei.


      Allgemeine Aussprache

      Als Erster ergriff ein Aktionär das Wort und fragte, warum nicht, wie in einem vorherigen Aktionärsbrief angekündigt, eine ordentliche Hauptversammlung, sondern eine außerordentliche HV abgehalten wird. Zudem wünsche er sich eine bessere Homepage, da die jetzige nicht viel hergebe. Des Weiteren fragte er, ob die Wertansätze für die Schwarzheide GmbH korrekt sind, da seiner Meinung nach die NEVAG sehr gut wegkommt. In diesem Zusammenhang interessierten ihn Ergebnisse von Gutachten.

      Die Einbringung der Biodiesel Rostock und der NaWaRo halte er für begrüßenswert, ebenso wie eine Erhöhung des Streubesitzes, um die Dominanz der Großaktionäre zu mindern. Als Letztes wollte der Aktionär noch wissen, ob die Kooperation mit der BASF und die Abnahme der Jahrestonnen gesichert sind.

      In seiner Antwort erklärte Herr Krüger, der Grund für die außerordentliche Hauptversammlung liege darin, dass der Jahresabschluss noch nicht ganz fertig ist, denn die Menge der zu führenden Verhandlungen habe viel Zeit beansprucht. Die nächste ordentliche HV werde wohl Ende Juli stattfinden. Zudem räumte Herr Krüger ein, dass die Homepage nicht gerade die beste ist. Dies liege u.a. daran, dass man zur Zeit zu wenig Mitarbeiter hat, um alle anfallenden Arbeiten zu erledigen, was sich aber bald ändern werde.

      Dann meinte Herr Krüger, er hätte sich sicherlich schon früher mehr Kapital gewünscht, um Anteile an Schwarzheide zu erwerben. Da dies aber nicht der Fall war, musste die NEVAG bei der Kapitalisierung der Schwarzheide GmbH und bei der Finanzierung der aufwendigen Vorbereitungen zum Bau der Anlage einspringen.

      Die NEVEST AG habe für den ersten Anteil von 27,3 Prozent den Nennwert plus 50 Prozent Agio bezahlt. Konkret habe dies insgesamt 2,25 Mio. Euro bedeutet. Dieses Agio sei jedoch nicht an die NEVAG geflossen, sondern an die Schwarzheide GmbH selbst. Die Ausschüttungen der Schwarzheide werden jedoch schon im ersten Jahr aufgrund des sehr guten Cash-Flow erheblich sein.

      Durch die Einbringung der Anteile an Schwarzheide und NaWaRo sei der Anteil der NEVAG an der NEVEST AG mit ca. 48 Prozent sehr hoch. Die NEVAG werde jedoch bei den weiteren Kapitalerhöhungen nicht mehr mitzeichnen, wodurch der Anteil später auf 34 bis 36 Prozent und nach dem Börsengang auf ca. 25 Prozent sinken werde. Ebenso werde sich die NEVAG nicht in das operative Geschäft einmischen.

      Wie Herr Wessels noch bemerkte, steht die Finanzierung für die Schwarzheide GmbH noch nicht komplett. Fördergelder des Landes Brandenburg in Höhe von 13,1 Mio. DM seien bereits zugesagt. Für die restliche Fremdfinanzierung in ungefähr gleicher Höhe stehe die NEVEST mit mehreren Banken in Kreditverhandlungen.

      Der Marktwert der Biodiesel Schwarzheide GmbH betrage nach Aussage des Aufsichtsratsmitglieds Herrn Schikora 171 Mio. DM (mehrere Gutachten von KPMG u.a.) und habe somit die Erwartungen mehr als übertroffen. Herr Hierholzer bestätigte noch, dass die ausgewiesenen Jahrestonnen bedenkenlos produzierbar sind, da technisch ähnliche Anlagen bereits erfolgreich von anderen Unternehmen betrieben werden.

      Ein weiterer Aktionär interessierte sich dafür, ob die Beschaffung der Rohstoffe zukünftig über die Deutsche Cargill erfolgen wird und warum. Des Weiteren fragte er, ob es schon nennenswerte Zeichnungszusagen zur aktuellen Kapitalerhöhung gibt.

      Darauf erwiderte Herr Krüger, zur Freude der Geschäftsführung lägen schon einige Zeichnungsaufträge bereits seit dem ersten Tag der Kapitalerhöhung vor. Er halte die 6 Euro pro Aktie auch für einen fairen Preis, da dieser bereits durch den Wert des Anteils an der Biodiesel Schwarzheide GmbH nach der zu beschließenden Sacheinlage nahezu vollständig gedeckt sei. Die Biodiesel Rostock GmbH und weitere in Planung befindliche Anlagen seien im Wertansatz noch nicht enthalten.

      Herr Hierholzer bestätigte, dass die Rohstoffbeschaffung künftig durch die Deutsche Cargill erfolgen soll. Der Grund sei u.a. der kurze Transportweg zu den Anlagen, denn die Deutsche Cargill betreibt nur 60 km von Schwarzheide entfernt eine große Ölmühle. Das dort produzierte Rapsöl kann dann in der Raffinerie Schwarzheide zu Biodiesel umgeestert werden, wie dieser chemische Vorgang genannt wird.

      Als Letztes stellte ein Aktionär noch die Frage, zu welchen Konditionen die Saarberg AG den 20-prozentigen Anteil an Schwarzheide erwerben kann bzw. wird. Herr Krüger erwiderte, der Anteil an Schwarzheide in Höhe von 1,1 Mio. Euro Grundkapital werde für 2,5 Mio. Euro an die Deutsche Cargill abgegeben.


      Abstimmungen

      Die Präsenz vor der Abstimmung lag bei 1.497.330 von 2.400.000 Stimmen, entsprechend 62,39 Prozent. Der Kapitalerhöhung gegen Sacheinlage unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre wurde mit 99,5 Prozent und der Aufhebung der bereits im letzten Jahr beschlossenen Kapitalerhöhung gegen Bareinlage mit 99,8 Prozent zugestimmt.


      Fazit

      Die NEVEST AG ist trotz ihres erst relativ kurzen Bestehens schon jetzt im Geschäft mit biogenen Treibstoffen sehr gut positioniert. So sind die Produktionsvolumina der Biodiesel Schwarzheide GmbH an Biodiesel für drei Jahre im Voraus für einen Preis von insgesamt 150 Mio. Euro verkauft. Um der gesamten Nachfrage nach Biodiesel gerecht zu werden, sind die weiteren Akquisitionen und der Bau von neuen Produktionsanlagen die logische Folge. Die Frage nach der restlichen Fremdfinanzierung sollte auch möglichst bald geklärt sein. Das Land Brandenburg fördert die Biodiesel-Raffinerie mit rund 13,1 Mio. DM.

      Da es zur Zeit und auch in näherer Zukunft auf dem Gebiet der regenerativen Treibstoffe zum Biodiesel keine wirkliche Alternative geben wird, die auch noch flächendeckend verfügbar ist, sind die Zukunftsaussichten positiv einzuschätzen. In anderen europäischen Staaten wird schon jetzt aufgrund der guten Schmierfähigkeit und der damit positiven Auswirkungen auf den Motor Biodiesel dem Mineralöl beigemischt. Die beschlossene stufenweise Erhöhung der Ökosteuer auf Mineralöldiesel und die knapper werdenden fossilen Treibstoffe werden das Marktpotenzial von Biodiesel ebenfalls erheblich steigern.

      Deshalb setzen auch namhafte institutionelle Anleger wie Invesco und Versiko auf das Geschäftskonzept der NEVEST AG, und weitere bekunden ihr Interesse an einer Beteiligung. Aktionäre, die bereits bei der ersten Kapitalerhöhung zu 1,20 Euro je Aktie dabei waren, dürften sich jetzt schon freuen, und man kann davon ausgehen, dass auch die aktuelle Kapitalerhöhung zu 6 Euro auf reges Interesse stoßen wird.

      Anleger sollten natürlich die Zukunftsaussichten der Geschäftsführung teilen. Vorausgesetzt, dass die restliche Fremdfinanzierung zusätzlich zu den bereits zugesagten Fördermitteln in absehbarer Zeit steht, ist ein Investment in die NEVEST AG zu diesem Zeitpunkt und auf dem Niveau der aktuellen Kapitalerhöhung durchaus zu empfehlen, auch in Bezug auf den geplanten Börsengang.
      Avatar
      schrieb am 01.05.01 13:12:27
      Beitrag Nr. 2 ()
      Das die Bewertung positiv ausfällt war ja eigentlich klar. Ich denke, dass ich auch zeichen werde, auch wenn die Chance NEVEST Aktien zu bekommen aufgrund der hohen Nachfrage sicherlich nicht die Größte ist.
      Aber sowas werde ich mir nicht entgehen lassen!


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