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    ARD-Bericht; Skandal-Urteil in den USA für einen Deutschen - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 04.05.01 09:10:43 von
    neuester Beitrag 07.05.01 15:19:01 von
    Beiträge: 36
    ID: 395.431
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     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 04.05.01 09:10:43
      Beitrag Nr. 1 ()
      Habt ihr gestern abend auf ARD den Bericht über Dieter Riechmann gesehen???
      Er fuhr mit seiner Freundin in einem Stadtteil in Amerika (Stadt weiß ich nicht mehr), wo gedealt wird usw.
      Dort hielt er an und ein Schwarzer erschoss seine Freundin.
      Er konnte mit dem Auto flüchten, sonst wäre er auch noch gestorben.
      Jetzt sitzt er auf dem elektrischen Stuhl.
      Verschiedene Punkte und Beweise, die für die Unschuld von Riechmann sprechen wurden bei der Verhandlung nicht erwähnt.
      Hingegen wurden Polizisten und ein Kronzeuge bestochen, die Falschaussage unter Eid zu geben.
      Der Kronzeuge hat im Gefängnis angeblich mitbekommen, dass Riechmann sich auf sein Geld freute, weil seine Freundin tot ist und alles erzählte.
      Nach einigen Jahren kam raus, dass der Kronzeuge zur Lüge gezwungen wurde. Er bekam dafür Geld und die Freiheit.
      Außerdem wurde einige Jahre später die Aussage von Riechmann durch einige Zeugen bestätigt.
      Doch diese sind unglaubwürdig, weil sie ja selbst kriminell sind.
      Er hat keine Chance gehabt. Die Staatsanwälte haben keine Beweise, aber die Geschworenen wollten Riechmann auf den elektrischen Stuhl und haben ihn von Anfang an für schuldig befunden.
      WAHNSINN!!! Das kann jeden von uns passieren!!!
      Da scheiß ich auf die Gerechtigkeit in den USA!!!

      Von wegen Gerechtigkeitsfanatiker!!! Komplott!!! SKANDAL!!!

      Riechmann ist noch nicht sehr alt, hat aber schon richtig graue Haare und sieht 25 Jahre älter aus.
      Den hat die Rechtssprechung in Amerika kaputt gemacht.

      Börsenanalyst
      Avatar
      schrieb am 04.05.01 09:16:21
      Beitrag Nr. 2 ()
      Dann frag mal den Typen aus Nürnberg (glaub ich), der 9 Jahre wegen Bankraubs im Knast war, obwohl er nix getan hatte.
      Das Leben ist eben hart. Manche habens schnell hinter sich, andere eben nicht...
      Avatar
      schrieb am 04.05.01 09:16:28
      Beitrag Nr. 3 ()
      habe es auch gesehen, schlimmer geht es nicht mehr!

      gruß
      fg
      Avatar
      schrieb am 04.05.01 09:17:43
      Beitrag Nr. 4 ()
      Tja, man sollte solche Henker-Staaten lieber meiden. Seit Bush sowieso.
      Avatar
      schrieb am 04.05.01 09:19:22
      Beitrag Nr. 5 ()
      @feelgood

      Ich hab leider die letzten 10 Minuten nicht mehr gesehen.
      Wird ARD die Beweise vorlegen??? Gab es noch was interessantes?

      Börsenanalyst

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      Avatar
      schrieb am 04.05.01 09:21:01
      Beitrag Nr. 6 ()
      Bush ist der neue ADOLF !!!!!!
      Avatar
      schrieb am 04.05.01 09:27:50
      Beitrag Nr. 7 ()
      So, jetzt habe ich den Bericht von ARD gefunden!!!


      Ein Deutscher in der Todeszelle

      Die Hölle auf Erden - der Deutsche Dieter Riechmann durchlebt
      seit 13 Jahren. Seit dem Tag, an dem ihn ein Gericht im
      US-Bundesstaat Florida zum Tod auf dem elektrischen Stuhl
      verurteilte. Die Richter befanden Dieter Riechmann des Mordes
      an seiner Lebensgefährtin Kersten Kischnick schuldig. Sie wurde
      am 17. Oktober 1987 im Urlaubsparadies Miami erschossen.
      Seit diesem Tag beteuert Dieter Riechmann seine Unschuld und
      kämpft um sein Leben. Vor vier Jahren traf der deutsche
      Journalist und Filmemacher Peter F. Müller den Todeskandidaten
      Riechmann zum ersten Mal. Seither durchforstete er tausende
      Seiten von Prozessakten, befragte die ermittelnden Polizisten,
      ließ medizinische Gutachten prüfen und suchte Zeugen. Am Ende der
      jahrelangen Recherchen steht die erschütternde Erkenntnis, dass Dieter Riechmann mit an Sicherheit grenzender
      Wahrscheinlichkeit unschuldig ist. Seine Version der Ereignisse,
      er habe sich in jener verhängnisvollen Nacht in Miami verfahren,
      dabei seien er und seine Lebensgefährtin in einer dunklen
      Seitenstraße Opfer eines bewaffneten Überfalls geworden, wird
      von Zeugen bestätigt. Selbst der Mann, der von sich behauptet,
      den tödlichen Schuss auf die deutsche Touristin abgefeuert zu
      haben, ist vom Autor ausfindig gemacht worden.
      Auf der anderen Seite enthüllt sich eine Kette skandalöser
      Vorgänge bis hin zu offenkundigen Manipulationen und
      Täuschungen im Verlauf der Ermittlungen und des Prozesses
      gegen Dieter Riechmann. Abstruse wissenschaftliche Gutachten,
      unhaltbare Aussagen ermittelnder Beamter bis hin zu einem
      Kronzeugen der Anklage, dessen Aussage offenkundig gekauft
      wurde, werfen ein fragwürdiges Licht auf die
      menschenverachtenden Methoden, die im amerikanischen
      Justizsystem vorkommen und bisweilen auch angewendet
      werden. Den Beamten und den Richtern ist vor allem eines
      wichtig, und zwar so schnell wie möglich einen Täter zu
      präsentieren und ihn hinter Gittern zu bringen - und dann auf den
      elektrischen Stuhl.
      In den letzten Jahren hat sich in den Vereinigten Staaten die Zahl
      derer dramatisch erhöht, die nachweislich zu Unrecht in die
      tödlichen Fänge der amerikanischen Justizmaschinerie gerieten.
      Der Deutsche Dieter Riechmann könnte einer von ihnen sein.
      Der Film zeichnet sein Schicksal nach, präsentiert erstmals
      Indizien, Beweise und Aussagen, die seine Unschuld belegen,
      und zeigen, wie kurz der Weg sein kann: Vom Strand des
      Sonnenstaates in die Düsternis einer Todeszelle.
      Avatar
      schrieb am 04.05.01 09:35:58
      Beitrag Nr. 8 ()
      250.000 Abtreibungen p.a(die in den Niederlanden nicht mitgezählt).125.000 Suizide in der BRD(dunkelziffer in der gleichen grösse).

      ?????????
      Avatar
      schrieb am 04.05.01 09:41:43
      Beitrag Nr. 9 ()
      Leider werden immer wieder Fehlurteile gefällt. Aber deswegen die Demokratie in den USA in Frage zu stellen, ist doch sehr zweifelhaft. Es gibt wohl keine Demokratie ohne Fehlurteile. Vielleicht sollte man nach China oder Rußland schauen und dort die massiven Menschenrechtsverletzungen kritisieren
      Avatar
      schrieb am 04.05.01 09:46:10
      Beitrag Nr. 10 ()
      Mit China und Russland das ist schon klar, aber nicht mit den USA
      vergleichbar.
      Amerika, der ja eigentlich ein Vorzeigestaat sein sollte, werden
      Beweise, die gegen versch. Tatbestände sprechen und "eindeutig" sind,
      nicht angenommen, im Gegenteil, was da läuft ist menschenverachtend,
      aber in China und Russland natürlich noch extremer.
      Avatar
      schrieb am 04.05.01 10:01:01
      Beitrag Nr. 11 ()
      @Marwin34:

      Was willst Du damit sagen?
      Dass es ja auf das eine Menschenleben nicht ankommt?
      Avatar
      schrieb am 04.05.01 10:12:42
      Beitrag Nr. 12 ()
      Wenn das, was da geschehen ist nicht so persönlich tragisch und traurig wäre (für den/die Betroffenen),
      wäre es ein guter Stoff für einen Film.

      Leute wie O.J. Simpson, welcher sicher ein begnadeter Sportler war, den die Beweislast ja förmlich erschlagen hat,
      werden freigesprochen, auf so einen Staat und sein Rechtssystem scheiße ich.

      Bush ist der größte Rassist und Nationalist nach Reagan, noch mehr als sein Vater, weil viel dümmer.

      Bert
      Avatar
      schrieb am 04.05.01 10:29:49
      Beitrag Nr. 13 ()
      Leute, euer Hass auf Bush in allen Ehren, aber bitte laß
      doch die ganze Scheiße aus euren Hirnen nicht so unreflektiert
      publizieren. Vergleicht doch einfach das Antrittsdatum von
      Bush als Präsident mit dem Datum der Vorkommnisse um
      Dieter Riechmann! Das Urteil ist aber ein Skandal und das
      sich kein deutscher Politiker für ihn einsetzt auch und
      falls doch (da bin ich nicht informiert) dann muß der Hass
      eher der Clinton-Administration gelten.
      Avatar
      schrieb am 04.05.01 10:31:42
      Beitrag Nr. 14 ()
      @bertthx:

      Solche Fälle gibt`s aber bei uns auch.

      Ich erinnere mal an Bubi Scholz, der zufällig über einen Vorleger stolperte, zufällig dabei abdrückte und die Kugel zufällig hinter der verschlossenen WC-Tür seine Frau tödlich traf.
      Avatar
      schrieb am 04.05.01 10:33:13
      Beitrag Nr. 15 ()
      Aber bei Bush kommt man schneller auf`s Treppchen.
      Avatar
      schrieb am 04.05.01 10:34:02
      Beitrag Nr. 16 ()
      Das galt jetzt coolmann.de
      Avatar
      schrieb am 04.05.01 10:36:51
      Beitrag Nr. 17 ()
      @bertthx
      Machen wir halt einen Film. Ihr denkt nur an das Geld, aber wenn
      DU in der Todeszelle (unschuldig) sitzen würdest, dann hättest Du andere
      Probleme.

      @coolmann.de
      Das Urteil wurde weit vor Bush-Amtsantritt gefällt.
      Wird ARD die Beweise vorlegen???

      Bei uns gibt es sowas nicht in dem Umfang, bzw. ist dies nicht vergleichbar.
      Es gibt keine Beweise, dass er schuldig ist, zumindest sind diese, was man
      schwarz auf weiß hat, erlogen!!!
      Avatar
      schrieb am 04.05.01 10:55:22
      Beitrag Nr. 18 ()
      Ja genau, ich kann mich an einen Bericht erinnern, in dem
      ein Mann vorgestellt wurde, der wegen Mordes seit Jahren
      in Deutschland einsitzt, obwohl er es nachweislich nicht
      gewesen sein konnte, weil er Minuten nach der angeblichen
      Tat auf einem Schützenfest aufgetaucht ist, ohne eine
      einzige Blutspur an seiner Kleidung, die aber laut Experten
      bei der Todesart der Frau unbedingt da sein müßten. Darüber
      hinaus hat der wahre Mörder, der soweit ich mich errinnere,
      mittlerweile verstorben ist, einigen Freunden und Verwandten
      die Tat gestanden oder angedeutet. Die ganze Welt weiß also,
      daß der man unschuldig einsitzt, aber keiner setzt sich für
      ihn ein. Mehrere Revionsanträge sind von der Staatsanwaltschaft
      in Arnsberg (Sauerland) nicht angenommen worden, weil in einem
      Revisionsprozess herauskommen würde, daß die Staatsanwaltschaft
      selbst und die damaligen Ermittler große Fehler begangen haben,
      die zu dem Fehlurteil geführt haben. Unter anderem haben sie
      bei der ersten Vernehmung eine Drohkulisse aufgebaut und so
      quasi ein Geständnis des Mannes herbeigeführt. Der Mann sitzt
      also ein, weil Ermittler und Staatsanwälte einfach nicht zugeben
      wollen, daß sie fehlbar sind und keinen interessiert es.
      Also wenn ihr die Welt wirklich verändern wollt, dann schreib
      doch einen Protestbrief an einen Politiker oder die Staats-
      anwaltschaft in Arnsberg. Das amerikanische Rechtssystem
      könnt ihr nicht verändern, aber hier in Deutschland könnt
      ihr vielleicht ein Leben retten.
      Avatar
      schrieb am 04.05.01 11:23:09
      Beitrag Nr. 19 ()
      Keine Beiträge mehr? Na ja, habe ich mir von Anfang an gedacht.
      Blöd rumalbern und rumhassen ist schon O.K. aber einen Finger
      für jemand in Not krumm zu machen? Dazu gehört schon ein/e ganze/r
      Mann/Frau und keine hirnlosen Poster.
      Avatar
      schrieb am 04.05.01 11:30:06
      Beitrag Nr. 20 ()
      @coolmann.de

      So ist das Rechssystem, nur in den USA finde ich die Geschworenen am
      schlimmsten. Sowas sollte abgeschafft werden.
      Die meisten Menschen sind Egoisten.
      Niemand setzt sich für den anderen ein, warum auch???
      Wenn man nichts davon hat. Und genau das denken haben zuviele!!!
      Tendenz steigend.

      AMERIKANISCHES RECHTSSYSTEM


      Börsenanalyst
      Avatar
      schrieb am 04.05.01 12:38:23
      Beitrag Nr. 21 ()
      @coolman

      Da hast du sicher recht, ich wollte auch kein Geld damit verdienen, dazu fehlt mir das Talent zum Schreiben, ich hab ja wohl auch
      mein Bedauern geäußert.
      Ich bin mir sicher, da stehen sicher auch andere schon "Beifuß", um aus solchen Tragödien Geld zu schlagen.

      Ich würde da schon gerne helfen, gerade wenn es vor unserer eigenen Haustür passiert, bloß leider werden diese Fälle nicht so häufig
      bekannt, wir Deutschen können prima verschleiern und unter den Teppich kehren.

      Auf was beschränken sich deine Aktivitäten in oben geschilderten Fall?

      Ich bin in unerem Rechtssystem leider nicht so bewandert, daß ich was erreichen könnte, aber die Unterstützung sage ich zu, egal in welcher
      Form.

      Bert
      Avatar
      schrieb am 04.05.01 12:43:26
      Beitrag Nr. 22 ()
      die Amis denken viel zu engstirnig und sind
      auch leicht beeinflussbar mit dem Rechtssystem bei denen möchte ich
      auch nix zu tun bekommen
      Avatar
      schrieb am 04.05.01 22:53:36
      Beitrag Nr. 23 ()
      Beeinflussbar--Man könnte auch sagen korrupt--Wer die meiste Kohle hat, ist schon der Sieger.
      Avatar
      schrieb am 05.05.01 01:39:43
      Beitrag Nr. 24 ()
      man könnte zu dem thema fehlurteile in den usa eine komplette doktorarbeit (locker) schreiben, daher nur mein
      "meinungs-extrakt":

      die usa befinden sich was das thema moderner rechtsstaat und menschenrechte angeht unzweifelhaft zum teil in mittelalterlicher vorzeit. aufgrund der nachgewiesenen unglaublich hohen zahl an "fehlerhaften exekutionen" haben bereits mehrere bundesstaaten in den usa die vollstreckung von todesurteilen bis auf weiteres ausgesetzt (allerdings nicht texas...), mit der begründung, daß man es nicht weiter verantworten könne.

      eigentlich bin ich persönlich nicht unbedingt gegen die todesstrafe: manche menschen haben sie mit sicherheit verdient.

      das problem ist aber, daß es im laufe der zeit unweigerlich zu fehlurteilen kommen wird: und dann begeht der sog. "rechtsstaat" einen mord bzw. totschlag, der durch nichts in der welt gerechtfertigt ist! wirklich durch nichts!!

      bemerkenswert war der einwand, daß das uns allen passieren kann - stimmt! nur in europa besteht nicht die gefahr, daß wir zu unrecht getötet werden. irrtümer sind menschlich und werden immer wieder geschehen. aber darf man bzw. der staat gefahr laufen, daß unschuldige auch getötet werden (anstatt ggf. ein paar jahre zu unrecht hinter gitter kommen)?

      das ist meiner meinung nach das argument gegen die todesstrafe (rechtlich gesehen ist dies zwar eine minderwertige argumentation [art.1 I gg usw. usw.], aber wie gesagt: ich bin eigentlich nicht prinzipiell gegen die todesstrafe).

      bei allem fortschritt und erfolg der vereinigten staaten: wie unterentwickelt und hirnlos muß man eigentlich sein, um solche verbrechen ohne mit der wimper zu zucken zu rechtfertigen?

      mir fehlen die worte. ach ja: heute sind die usa in der schweiz aus einem un-gremium für menschenrechte rausgeflogen - völlig zu recht!!! mit menschenrechten haben die nämlich absolut nichts am hut - lediglich in sechs anderen ländern der welt werden ebenfalls minderjährige hingerichtet.

      wahnsinn!
      Avatar
      schrieb am 05.05.01 11:27:31
      Beitrag Nr. 25 ()
      Ich habe den Bericht nicht gesehen.

      Ich weiß auch nicht, ob ich den gleichen Fall meine, aber ich erinnere mich dunkel an einen Bericht über einen zumindest sehr ähnlichen Fall, bei dem ein deutscher einen tödlichen Überfall behauptete und merkwürdigerweise die schmauchspuren NICHT im Bereich der äußeren Beifahrertür, von wo der angebliche Schuss fiel, wohl aber in hoher Konzentration an der Fahrerseitigen Schläfe des Opfers sowie der HAND des angeblich unbeteiligten Fahrers und später Verurteilten zu finden waren.

      Allerdings ist von diesem Fall unabhängig klar, daß z.B. Staatsanwälte und Richter, die in den USA gewählt werden, konkrete "Erfolge" vorweisen müssen. (Berechtigte) Freisprüche lassen sich nicht ohne weiteres als Erfolge verbuchen, sie werden wohl eher als zeichen von Schwäche angesehen.

      Gruß
      D.T.
      Avatar
      schrieb am 05.05.01 12:37:05
      Beitrag Nr. 26 ()
      Ich habe den Bericht komplett gesehen, den Vorspann vielleicht ausgenommen. Der Fall ist ein schönes Beispiel dafür, wie ehrgeizige, sogenannte `Staatsanwälte` in den USA auf Kosten eines Menschen und durch Manipulation des Beweismaterials Karriere machen können, aber er ist kein Nachweis dafür, daß das ganze Rechtssystem dort Müll wäre.
      Ich würde sogar behaupten, daß das System gut funktionieren würde, wenn die US-Gesellschaft nicht so schrecklich inhomogen wäre und nicht schon alles Show-Charakter angenommen hätte, sobald nur genug Kameras da sind:
      O.J. Simpson zum Beispiel ist auch nach Meinung des deutschen Star-Verteidigers Bossi mit Sicherheit schuldig, er wurde jedoch im Strafrechtsprozeß nicht für schuldig befunden, weil er sich superteure Anwälte leisten konnte, die soweit gingen, Test-Geschworene anzumieten und an denen ihre Verfahrenstechniken auszuprobieren - bis hin zur Beratung durch eine Farb-und Stil-Psychologin, die den männlichen und weiblichen Anwälten von Simpson sagte, welche Kleidung sie tragen sollten, um möglichst überzeugend auf die Geschworenen zu wirken! Ist doch unglaublich, oder? Was hat das dann noch mit Gerechtigkeit zu tun?
      Demgegenüber hatte der deutsche Angeklagte Riechmann natürlich keine Chance und machte auch noch gleich mehrere wirklich tödliche Fehler:
      1. Er hielt schon die Anklage für so absurd, daß er absolut überzeugt war, freigesprochen werden zu müssen.
      2. Er verhielt sich aufgrund dieser falschen Annahme außergewöhnlich arrogant gegenüber den Fragen des Gerichts und des Staatsanwalts.
      3. Auf Fragen nach seinem Lebensunterhalt (größtenteils durch seine ermordete Frau geleistet) antwortete er sinngemäß, daß das niemanden etwas angehe! (Ganz besonders großer Fehler, wenn man bedenkt, daß die Staatsanwälte den Fall so umkonstruierten, daß es so aussah, als ob er bald von seiner Frau verlassen worden wäre und den Mord beging, um die Versicherung zu kassieren, damit er seinen Millionärs-Lebensstil weiterführen konnte!)
      Insgesamt muß man sagen, daß er in erster Linie ein Opfer von karrieresüchtigen Staatsanwälten wurde, aber durch eigenes arrogantes Fehlverhalten auch noch dazu beigetragen hat, verurteilt zu werden.
      Was ich nicht begriffen habe, ist diese komische Rechtslage in Florida, die am Ende des Films nur im schriftlichen Abspann dargestellt wurde: Wieso geht es im ersten Appellationsverfahren jetzt nur darum, ob aufgrund neuer Informationen der Verteidigung die Todesstrafe in `Lebenslänglich` umgewandelt werden soll? Das ist doch fast noch absurder, oder? Wieso kann der Mann kein Wiederaufnahmeverfahren mit Freispruch aufgrund völlig neuer Beweise bekommen?
      Kann mir das jemand erklären?
      Bye, Auryn
      Avatar
      schrieb am 05.05.01 14:56:53
      Beitrag Nr. 27 ()
      Das Problem des amerikanischen Rechtssystems sind die Geschworenen!
      Das sind ganz normale Bürger. Leute wie Du und ich, die emotional beeinflußbar
      sind. Wer die bessere Show bietet, gewinnt.
      Und Riechmann ist halt gar nicht gut rübergekommen. Eben als arroganter Deutscher.
      (Das sind gleich zwei schlechte Eigenschaften.)

      Zum Thema Wiederaufnahme d. Verfahrens:
      Zum Glück sitzt er nicht in Texas. Dort gibt es meines Wissens ein Gesetz, das
      das Einbringen neuer Beweismittel bei Wiederaufnahme verbietet. Es dürfen nur die
      Beweismittel berücksichtig werden, die schon im ersten Verfahren vorgelegt wurden.

      In welchen Staat wurde der Typ eigentlich verurteilt?

      lastLemming
      .
      Avatar
      schrieb am 05.05.01 14:59:22
      Beitrag Nr. 28 ()
      Ach ja, FLORIDA. Hatte ich übersehen. :rolleyes:
      .
      Avatar
      schrieb am 05.05.01 16:05:32
      Beitrag Nr. 29 ()
      Das ist auch bei uns möglich.Ein schönes Beispiel ist Vera Brühne.Astrein war das bestimmt nicht.
      Avatar
      schrieb am 07.05.01 10:30:40
      Beitrag Nr. 30 ()
      @MR.Montana

      Ich bin gegen die Todesstrafe. Im Prinzip schreckt man die Leute zwar ab,
      aber man ist auch nicht besser, wenn man Gleichen mit Gleichen vergeltet.

      Es kann jeden passieren, wenn man z.B. Urlaub in den USA macht.

      @Deep Thought
      Der Polizist, der Riechmann als erstes am Unfallort sah, schrieb in den
      Bericht, dass er der Täter sein musste, weil die Schmauchspuren auf seiner
      Hand waren, obwohl er vermerkte, dass sie nur ganz gering waren.
      Klar, dass Riechmann Schmauchspuren hatte, denn zu der Zeit, als er im Auto
      saß, hat er Schmauch abbekommen, was darauf hindeutet, dass er die Pistole nicht
      abgefeuert haben konnte, denn eine Person von außen musste seine
      Freundin erschossen haben.
      ABER!!! Riechmann war im Auto, nur wollten die Staatsanwälte beweisen, dass er draußen war
      und so gab es falsche Beweise, die besagten, dass er zur Tatzeit nicht im Auto sein
      konnte, obwohl einige Indizien für die Aussage von Riechmann sprechen.

      Börsenanalyst
      Avatar
      schrieb am 07.05.01 11:31:26
      Beitrag Nr. 31 ()
      Neue Erkenntnisse im Fall Riechmann:

      Stuart James, spezialisiert auf Blutspurenanalysen und einer der renomiertesten Forensiker der USA, kann nachweisen, dass die Darstellung der Anklage ueber den toedlichen Schuss im Auto falsch ist. Die Staatsanwaeltin stellte die Situation so dar, dass Dieter Riechmann selber aus dem Auto ausgestiegen ist, um seine Freundin von der Beifahrerseite aus zu erschiessen. Doch dabei unterliefen den Polizeispezialisten Fehler, die nur von einem Fachmann aufzudecken waren. Das Gutachten von Stuart James ist ein eindrucksvoller Beleg fuer die vorsaetzlichen Fehler bei den Polizeiermittlungen: eine wissenschaftliche Analyse der objektive Tatumstaende, chemische und physikalische Erkenntnisse, Tatort- und Rekonstruktionsfotos. Genauso aeussert sich der renommierte Gerichtmediziner Prof. Wolfgang Bonte aus Duesseldorf: "Kein deutscher Rechtsmediziner haette sich gewagt mit diesem Material vor ein deutsches Gericht zu treten."

      Doch die Anklagevertreter gingen noch einen Schritt weiter: Mitte des Jahres 1997 meldete sich ein pensionierter Polizist des Miami Beach Police Department, der 1987 unter Sergeant Matthews an den Ermittlungen massgeblich beteiligt war.
      Dem Anwalt von Dieter Riechmann offenbarte Officer Hillard Veski, wie ihn die Staatsanwaltschaft und seine eigenen Kollegen 1988 zu einem Meineid gezwungen haben, und zwar in einem fuer die These der Anklage entscheidenen Punkt. Hillard Veski war in eine der zahlreichen Polizeiaffaeren in Miami verwickelt, beugte sich dem Druck und beginn den Meineid. Als ihm die Tragweite seiner Falschaussage bewusst geworden war, teilte er dies kurze Zeit spaeter dem leitenden Staatsanwalt di Gregori mit. Zum Beleg fuer seine Aussage legte der Polizist Kopien seiner damaligen Tatortaufzeichnungen vor. Doch der Staatsanwalt liess dieses Material verschwinden. Die blutverschmierte Taschenlampe ist im Prozess als Beweisstueck niemals aufgetaucht. Fotos vom Inhalt des Kofferraums, die die Version der Polizei bestaetigen oder widerlegen wuerden, werden der Verteidigung bis heute vorenthalten.

      Kevin di Gregori, musste 1996 zugeben, dass 1988 weiteres Entlastungsmaterial unterdrueckt worden ist. Die Aussagen zweier ehemaliger Zellengenossen von Dieter Riechmann - angeblich soll er ihnen die Tat gestanden haben - sind mit einem erheblichen Straferlass fuer die Beiden "erkauft" worden. Im Prozess hatte die Staatsanwaltschaft jegliche Absprachen dieser Art vehement bestritten, heute liegt der Briefwechsel mit der Bitte um Haftverschonung vor, "...weil sie sich so sehr um das Wohl der Vereinigten Staaten verdient gemacht haben".
      Der Kronzeuge der Anklage, Walter Smykowsky, wird heute von den amerikanischen Behoerden wieder per Haftbefehl gesucht. In einem Interview und einer eidesstattlichen Versicherung erklaerte er vor einigen Wochen, was ihm von der Staatsanwaltschaft fuer seine Aussage gegen Dieter Riechmann im Prozess 1988 versprochen worden ist: Freiheit und Geld. Alle seine Aussagen seien ihm von Staatsanwalt di Gregori in den Mund gelegt worden. "Er habe sie wiederholt wie ein Papagei, damit er aus dem Gefaengnis raus kaeme."

      Die Polizei in Miami hat sich zu keinem Zeitpunkt die Muehe gemacht, moegliche Zeugen fuer den Tathergang zu suchen. Sie hatten ja ihren Taeter. Erst Jahre nach der Tat ist es gelungen, genau diese Zeugen zu finden. Wochenlang hat sich der Privatermittler Frank Clay (siehe Bild oben) im Auftrag des Berufungsanwalts von Dieter Riechmann in der Drogenszene rund um den Biscayne Boulevard herumgetrieben, bis er endlich Augenzeugen fuer die Vorgaenge am 25.10.1987 gefunden hatte. Die Schilderung des Tathergangs deckt sich mit der von Dieter Riechmann.

      Der Hauptzeuge Hilton "Pookee" Williams hat vor der Kamera ueber die Ereignisse vom Oktober 1987 geredet. Er berichtet nicht nur ueber den Tathergang, er kennt auch den Namen des wahren Moerders, den er 1996 bei seiner Aussage vor Gericht nicht preisgegeben hat. Heute denkt er anders darueber. Mit seiner und Frank Clays Hilfe ist es uns gelungen, den wahren Taeter - Mark Dugen (siehe Bild unten) - zu finden und mit ihm zu sprechen. In einem zwanzigminuetigem Gespraech, auf Tonband aufgezeichnet und vor Zeugen, hat Mark Dugen die Version Dieter Riechmanns vom Tathergang bestaetigt und zugegeben, dass er bei einem missglueckten Raubueberfall den toedlichen Schuss abgefeuert hat.

      Der Fall heute:

      Es ist das Auftauchen dieser neuen Zeugen, Fakten und Erkenntnisse, die dem Fall Dieter Riechmann eine neue Wende geben koennten. Eine Garantie dafuer gibt es nicht. In den USA werden mehr als 90% aller Berufungen bei Kapitalverbrechen zurueckgewiesen, egal wie ueberzeugend neu vorgebrachtes Entlastungs- oder Beweismaterial ist. Der Fall des Dieter Riechmann zeigt, dass seine Verurteilung zum Tode ein krasses Fehlurteil, ein Justizskandal ist. Selten wird man so exemplarisch die potentielle Grausamkeit des angeblich so perfekten amerikanischen Rechtssystems offenlegen koennen.

      Seit nunmehr zehn Jahren sitzt Dieter Riechmann zusammen mit 380 anderen Verurteilten im Todestrakt in Raiford, Florida und kaempft um die Wiederaufnahme des Verfahrens. Bislang vergeblich. Sein groesster Erfolg war, als ein mutiger Richter im Jahr 1996 zwar nicht den Schuldspruch aufhob, aber vorlaeufig das Todesurteil ausser Kraft setzte. Dafuer verantwortlich sind aber nicht etwa die Merkwuerdigkeiten im Prozess, sondern lediglich ein technischer Verfahrensfehler: im Prozess von 1988 hatte nicht der Richter sondern Staatsanwalt di Gregori das Urteil geschrieben! Und das ist nach amerikanischem Recht doch tatsaechlich unzulaessig! Dieter Riechmann bleibt weiter in der Todeszelle. Die Alternativen bei einem neuen Strafmassverfahren lauten: Tod oder Haft bis zum Tod.

      Die einzige Chance, die Dieter Riechmann jetzt noch hat, ist ein neues Verfahren basierend auf den neuen Beweisen. Ein erster Schritt dazu ist vor ein paar Tagen erfolgt: Das Distrikt-Gericht in Miami hat eine erste Anhoerung zu den neuen Beweisen angeordnet. Damit hat Dieter Riechmann noch kein neues Verfahren, aber die Chance ist da.

      Trotzdem ist Dieter Riechmann kein Traeumer. Er weiss genau, wie seine Chancen stehen, einmal das System zu besiegen. Aber er hat sich noch nicht aufgegeben. Mit eiserner Diziplin organisiert er seinen Tagesablauf auf sechs Quadratmetern. Essen - nur einmal am Tag - ,Saubermachen, Gymnastik, Lesen, Briefeschreiben, immer das Gleiche, seit nunmehr zehn Jahren. Und er weiss, dass es noch Jahre dauern kann, bis er vom Vorwurf des Mordes freigesprochen wird. Dieter Riechmann hat gelernt geduldig zu sein. Zehn Jahre in der Todeszelle haben aus ihm einen anderen Menschen gemacht, aber Wille und Hoffnung sind ungebrochen.

      Hier geht es ausschließlich um Bewahrung von Ansehen und Gesicht der US-Justizbehörden. Man sieht sich ausserstande, der Öffentlichkeit zuzugeben, dass erhebliche und unlängst aufgedeckte Verfahrensfehler begangen wurden. Ein glasklares Fehlurteil, wie es nicht eindringlicher erscheinen könnte, und sollte es wirklich zur Ausübung des Urteils und zur Hinrichtung des "Opfers" kommen, so bewerte ich dies als MORD!!

      Gruß
      Glückspfennig
      Avatar
      schrieb am 07.05.01 12:00:19
      Beitrag Nr. 32 ()
      @Glückspfennig
      Sehr gut.

      Sowas verlogenes!!! Die Staatsanwaltschaft will nur nicht zugeben,
      dass sie FEHLER gemacht haben, da sie ins Gefängnis sollte!!!

      Woher hast Du denn diesen Bericht???
      Avatar
      schrieb am 07.05.01 13:17:59
      Beitrag Nr. 33 ()
      @ Börsenanalyst

      Pardon, war mein Fehler, aber natürlich bin ich von Rechtswegen dazu angehalten, die Quelle der Nachricht bekannt zugeben. Hier nun also mein Nachtrag, den gesamten Fall, dieses menschenverachtenden Vorgangs kann man unter folgendem Link nachlesen:

      http://www.dieter-riechmann.com

      Ein Paradestück amerikanischen Justizgebaren!!!

      Gruß
      Glückspfennig
      Avatar
      schrieb am 07.05.01 13:36:06
      Beitrag Nr. 34 ()
      @glückspfennig
      Danke.

      Wer Dieter Riechmann helfen will, gibt einfach die folgende Adresse ein
      www.dieter-riechmann.com/was%20tun.htm
      und schickt eine Mail an den BUND.
      Vielleicht raffen sich die Herren Politiker mal auf und helfen Riechmann.

      Börsenanalyst
      Avatar
      schrieb am 07.05.01 14:56:15
      Beitrag Nr. 35 ()
      Ich habe jetzt eine Mail an das Bundesamt geschickt.

      Wenn es mehrere werden, dann setzen sich vielleicht die Politiker dafür ein,.
      Börsenanalyst
      Avatar
      schrieb am 07.05.01 15:19:01
      Beitrag Nr. 36 ()
      Meine Handlungsaufforderung an entsprechende deutsche Behörden, im Fall Riechmann in den USA energisch zu intervenieren, ist seit gestern auf dem Weg. Ich hoffe es gibt eine Flut von Protesten.

      Glückspfennig


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