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    Übertragung von Tumorzellen durch Blutkonserven / Frage an die Mediziner unter euch: - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 06.05.01 16:17:03 von
    neuester Beitrag 08.05.01 00:06:16 von
    Beiträge: 9
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      schrieb am 06.05.01 16:17:03
      Beitrag Nr. 1 ()
      Nachdem ich bereits mehrfach mit Ärzten im Bekanntekreis darüber gesprochen habe, sind einige verschiedener Ansicht.

      Was glaubt ihr :

      Eine Person, bei der ein Tumorleiden noch nicht diagnostiziert wurde, geht zur Blutspende.Ist es eurer Ansicht nach möglich, daß Zellen eines über die Blutbahn streuenden Tumors auf den Empfänger der Konserve übergehen ?

      Halte das nicht für abwegig, da ja durch dieselbe Blutgruppenkonstellation keinerlei Abwehrmechanismen gegen diese Tumorzellen vorhanden sein dürften.
      Avatar
      schrieb am 06.05.01 16:38:41
      Beitrag Nr. 2 ()
      @appendix,

      zunächst ganz pragmatisch: wenn diese Möglichkeit bestünde, würde irgendjemand in wissenschaftlichen, pseudowissenschaftlichen und allen anderen medien dieses Thema hochkochen. Wenn man bedenkt, was immer noch ein Aufhebens um die AIDS-Gefährdung durch Bluttransfusionen gemacht wird, wo das Risko im millionstel Bereich liegt, kann man sich nicht vorstellen, daß irgendein wacher oder auch Querkopf sich diese Gelegenheit entgehen ließe!

      Und fachlich: die Unverträglichkeit von Spender- und Emfängergeweben richtet sich ja nicht nur nach dem Blutgruppensystem bzw. den Blutgruppensystemen. Viel wichtiger ist das HLA-System, das ja auch bei der Organspende ausschalggebend ist für die Verträglichkeit eines Spenderorgans beim Empfänger. Blutgruppengleichheit ist die basisvoraussetzung.

      ich gehe davon aus, daß fremde Tumorzellen zu hundert Prozent vom Immunsystem des Empfängers erkannt und vernichtet würde, alle anderen Überlegungen wären spekulative Kaffeesatzleserei!

      Gruss

      Jagger
      Avatar
      schrieb am 06.05.01 16:58:29
      Beitrag Nr. 3 ()
      Danke Jagger ! Persönlich steh ich Blutkonserven, FFP etc. trotzdem immer noch äußerst skeptisch gegenüber. Denke daß häufig auch vorschnell gehandelt wird. Niemand weiß was noch alles entdeckt wird, worauf man heute noch nicht testen kann ( War doch bei HIV vor den 80ern genauso ).

      Würde mir zumindest bis zu einem Hb von ca. 6,0 keine Konserve anhängen lassen. Darunter ist es dann natürlich kein Thema mehr ( bleibt ja dann kaum noch `ne Wahl )

      Gruß appendix

      P.S. Wünsch Dir einen schönen Sonntag Abend !;)
      Avatar
      schrieb am 06.05.01 17:14:35
      Beitrag Nr. 4 ()
      @appendix,

      ja das ist das Gute an AIDS und Hepatitis, daß man jetzt erheblich sorgsamer mit Blut und Blutprodukten umgeht.

      Mit dem Hb von 6.0 ist`s so eine Sache: ein Niereninsuffizienter hat sich evtl über jahre an diese niedrigen Werte gewöhnt, jemand mit einem Ausgangs-Hb von 14, der durch eine Blutung rasch auf 8 oder 9 abfällt, würde man wohl vorher transfundieren.

      Und dann natürlich die KHK-Patienten: einem mit einer schweren 3-Gefäß-KHK würden vielleicht schon bei Hb-Werten um 10 die notwendigen O2-Träger ausgehen.

      Deshalb:man soll nie "nie" sagen!

      in diesem Sinne:dir auch einen schönen Abend!

      Gruss
      jagger
      Avatar
      schrieb am 06.05.01 18:34:24
      Beitrag Nr. 5 ()
      Die Frage ist, welche tatsächliche Ursache einem Krebsleiden zu Grunde liegt.
      Wenn Krebs durch einen Virus ausgelöst wird, dieser vermehrt in den Tumorzellen vorhanden ist, dann ist es durchaus möglich, daß diser Virus beim Empfänger neue Wirtszellen findet.

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      Avatar
      schrieb am 06.05.01 18:34:42
      Beitrag Nr. 6 ()
      Hi appendix75,

      meiner meinung nach ist es nicht möglich, aus folgendem grund...

      eine tumorzelle ist nichts anderes als eine entartete Körperzelle..dh. sie hört nicht mehr auf zu wachsen, und breitet sich aus...

      mal davon abgesehen, dass haufenweise untersuchungen stattfinden, bevor eine Blutkonserve an einen patienten verabreicht werden kann, ist es trotzem unmöglich , dass tumorzellen übertragen werden UND einen neuen Tumor bilden..

      folgendes Szenario tritt nämlich ein: Person X hat Krebs, weiss es nicht, und geht spenden...Blut von X wird an Person Y verabreicht, dessen organismus erkennt die Tumorzelle als fremd an ( nicht körpereigen ), und dadurch wird diese zerstört...ausserdem ist die Anzahl der möglichen Tumorzelle in einer konserve gering, wenn dieser noch nicht beim patienten entdeckt wurde

      dh. übertragung von tumorzellen nur über eineiigen Zwillinge möglich...

      das mit den Blutzellen ist anders, denn , vorrausgesetzt selbe Blutgruppe, kommt es hier zu keiner Fremkörperreaktion...

      MfG ein Mediziner
      Avatar
      schrieb am 06.05.01 18:51:30
      Beitrag Nr. 7 ()
      Hallo,

      eine jede Blutkonserve muß einen Cellulosefilter passieren, in dem mehr als 99,9 % der weißen Blutkörperchen hängen bleiben. Tumorzellen können zwar in geringer Anzahl im Blut eines Krebspatienten vorhanden sein, sind aber wesentlich größer und hätten somit keine Chance, das Filtrieren zu überstehen. Auch in der Zeit vor der Filterung sind keine eindeutigen Übertragungen von Krebszellen durch Blutübertragung beschrieben. Im Tiermodell nutzt man die sog. Nacktmaus, d.h. ein Tier,das über ein enorm abgeschwächtes Immunsystem verfügt, um fremde Tumore zu implantieren, um daran z.b. Zytostatika oder sonstige neue Substanzen zu testen.

      Grüße
      Avatar
      schrieb am 06.05.01 20:04:14
      Beitrag Nr. 8 ()
      Übertragung von intakten Tumorzellen ist mittels Fremd-Erythrozytenkonzentraten (Fremd-EKs) nicht möglich, da in EKs (gereinigt, Zusätze, kühle Lagerung) keine stoffwechselaktiven Zellen überleben können - nur Viren, Sporen können eventuell eine Infektion im Empfänger erzeugen. Andere Zellen als die zellkernlosen roten Blutkörperchen (übrigens auch ein Rest an weißen Blutkörperchen) bleiben als "kaputter" Rest in geringem Maße in jedem EK übrig und können eventuell die oben angesprochenen HLA-vermittelten Reaktionen verursachen.

      Bei geschwächter Abwehrlage/ bei Transplantierten Patienten, die abwehrschwächende Medikamente nehmen, kann man diese hochgereinigte EKs, die zusätzlich bestrahlt sind, benutzen.

      Bei einer direkten Frischfremdblut-Transfusion wäre eine Übetragung intakter Tumorzellen möglich - die gibts aber bei uns so gut wie gar nicht mehr. Und selbst wenn es zu einer solchen Übertragung käme, würde das Abwehrsystem des Empfängers aller Wahrscheinlichkeit nach die wenigen übertragenen Tumorzellen via HLA-Inkompatibilität vernichten, oder sogar direkt (sogenannte Bakterizidie des Blutes), also ohne Antikörpervermittelte Reaktionen, zerstören.


      Gruß
      Stupormundi
      Avatar
      schrieb am 08.05.01 00:06:16
      Beitrag Nr. 9 ()
      Ihr habt mich zu 99 % überzeugt.

      @Jagger : Wirst es kaum glauben, habe aber vor Jahren mal mitbekommen, dass eine Patientin nach gynäk. Notfall einige Tage später auf eigenen Wunsch nach Hause entlassen wurde.
      Mit einem Hb von knapp 7 ! ( allerdings auch nur, weil durch Haushaltshilfe weitere körperliche Schonung gewährleistet war ).Gut, der Ausgangs Hb lag auch nur etwa bei 11,5 - fand`s trotzdem heftig - aber mit etwas Schminke im Gesicht hat man ihr das kaum noch angesehen :D Manche sind echt hart im nehmen.


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